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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1910654) Verfasst am: 24.03.2014, 11:15 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Dagegen ist es ja gerade das Wesen guter Forschung, die Dinge in neue Zusamenhänge zu stellen, welche in diesem Fall - Xenophobie - über die rein natürlichen und biologischen Zusammenhänge hinaus gehen und Kultur mit einbeziehen. |
Von welchen "neuen Zusammenhängen" sprichst du hier? Kultur? Kultur ist so alt wie die Menschheit. Wenn man das Zusammenleben in Sippenverbänden dazu nimmt noch viel älter.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Bei Sarrazin ist aber die Biologie - bzw. seine Vorstellung von Biologie - nur eine rhetorische Methode, um *Wahrheiten* zu verbreiten, die nichts anderes sind als gesellschaftliche Legitimationsideologien. |
Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Du arbeitest doch hier mit rhetorischen Tricks, indem du Kategorien wie biologisch, natürlich und kulturell gegeneinander abgrenzt und so tust als könne man daraus irgendwelche Schußfolgerungen ziehen.
Mir ist vollkommen egal, ob Xenophobie ein natürlicher oder kultureller (= unnatürlicher?) Schutzmechanismus ist. Mir reicht die Erkenntnis, dass er sich offenbar im Laufe von Jahrtausenden als nützlich erwiesen hat.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Von einem Biologen erwarte ich, dass er so eine jämmerliche Gestalt wie Sarrazin auseinander nimmt und in sämtliche Einzelteile zerlegt ...- |
Ich auch. Seltsamerweise kommt Kritik überwiegend aus dem Lager der Politologen und Soziologen.
Woran das wohl liegt?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#1910660) Verfasst am: 24.03.2014, 11:24 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Du arbeitest doch hier mit rhetorischen Tricks, indem du Kategorien wie biologisch, natürlich und kulturell gegeneinander abgrenzt und so tust als könne man daraus irgendwelche Schußfolgerungen ziehen. |
Es ist nicht Skeptiker, der diese Dinge hier einander gegenüberstellt. An der Diskussion zwischen fwo und mir kann man schön sehen, dass in dieser Diskussion eure Seite diejenige ist, die in abstrakten Entgegensetzungen denkt.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1910675) Verfasst am: 24.03.2014, 12:03 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Du arbeitest doch hier mit rhetorischen Tricks, indem du Kategorien wie biologisch, natürlich und kulturell gegeneinander abgrenzt und so tust als könne man daraus irgendwelche Schußfolgerungen ziehen. |
Es ist nicht Skeptiker, der diese Dinge hier einander gegenüberstellt. An der Diskussion zwischen fwo und mir kann man schön sehen, dass in dieser Diskussion eure Seite diejenige ist, die in abstrakten Entgegensetzungen denkt. |
So wie in deinem Exkurs zum Thema Experiment?
Ich bin nicht mal sicher ob ich das, was du hier ablieferst, noch als Diskussion bezeichnen kann. Ihr wusstet von Anfang an, dass Xenophobie böse ist und deswegen nicht natürlich sein kann. Defätist war zumindest so ehrlich das zuzugeben. Du tust nichts weiter als ein Dogma mit rein formalen Argumenten gegen Evidenz abzuschirmen.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#1910677) Verfasst am: 24.03.2014, 12:07 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Ich bin nicht mal sicher ob ich das, was du hier ablieferst, noch als Diskussion bezeichnen kann. |
Dafür bin ich mir sicher, dass das, was du hier ablieferst, keine ist.
Fake hat folgendes geschrieben: | Ihr wusstet von Anfang an, dass Xenophobie böse ist und deswegen nicht natürlich sein kann. |
Langweilig. Ich bezweifle, dass du das belegen kannst. Und den Dogmatismusvorwurf gebe ich einfach mal zurück.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#1910748) Verfasst am: 24.03.2014, 15:31 Titel: |
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"Wo sind eigentlich all die Politiker, die sich dafür einsetzen müssten?
Die schweigen aus Angst, als Rassisten zu gelten. Wobei diese Angst der eigentliche Rassismus ist. "
"Die Politik hat also versagt?
Absolut."
"Dann hat Thilo Sarazzin recht?
Ich lese gerade sein Buch. Wenn er diese Eugenik nicht reingebracht hätte, hätte ich mich hinter ihn stellen können. Aber so geht das nicht. Ansonsten sagt der Mann nichts Falsches."
Güner Balci
http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Es-wird-noch-mehr-Ehrenmorde-geben-/story/11000023?track
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1910775) Verfasst am: 24.03.2014, 16:51 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | ... Mir ist vollkommen egal, ob Xenophobie ein natürlicher oder kultureller (= unnatürlicher?) Schutzmechanismus ist. Mir reicht die Erkenntnis, dass er sich offenbar im Laufe von Jahrtausenden als nützlich erwiesen hat.
... |
1.) Xenophobie hat sich für den Menschen gesellschaftlich genauso oft als nicht nützlich erwiesen, nur lässt du und einige andere Befürworter das gern mal außen vor, wenn ihr es als "natürlich gegebenen Umstand" gelten lassen wollt, um Xenophobie als nützlich zu werten.
Aber gerade die kulturellen Einflüsse, welche sich als nützlich/nicht nützlich erweisen sind das Besondere, das den Menschen von allen anderen Arten unterscheidet. Und das hat nun einmal mehr als geringe Auswirkungen auf sowohl den Menschen selbst, als auch seine gesellschaftliche sowie auch wieder kulturelle Entwicklung - ja, sogar seine Biologie.
2.) Kam noch immer weder Beweis, noch Beispiel für diese These der Nützlichkeit für den heutigen Menschen sowie dessen momentane und weitere gesellschaftliche und wiederum kulturelle Entwicklung.
Die bloße Behauptung dieser Nützlichkeit lässt ja in keiner Weise Schlüsse auf mögliche, in die Zukunft gerichtete Handlungsabläufe und zwischenmenschliche Interaktionen zu.
Früher wurde ja auch schon Vieles als nützlich angesehen (Sklaven zu halten, Menschenopfer zu bringen und andere Kulturen auszuradieren), was letztendlich jedoch wieder verworfen wurde...
3.) Dafür, dass es dir vorgeblich vollkommen egal ist, hinterlässt du aber mit brachialer Vehemenz jede Menge ... Buchstaben
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Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
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(#1910777) Verfasst am: 24.03.2014, 16:58 Titel: |
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Defätist hat folgendes geschrieben: | 1.) Xenophobie hat sich für den Menschen gesellschaftlich genauso oft als nicht nützlich erwiesen, | beweise?
Defätist hat folgendes geschrieben: | Früher wurde ja auch schon Vieles als nützlich angesehen (Sklaven zu halten, Menschenopfer zu bringen und andere Kulturen auszuradieren), was letztendlich jedoch wieder verworfen wurde... | und für potenzielle sklaven sowie auszuradierende kulturen wäre es wahrscheinlich doch besser gewesen, xenophob zu reagieren. oder glaubst du, mit freundlichkeit den fremden gegenüber wären sie ihrem schicksal entgangen?
_________________ I'm tapping in the dusternis
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1910780) Verfasst am: 24.03.2014, 17:22 Titel: |
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Defätist hat folgendes geschrieben: | 1.) Xenophobie hat sich für den Menschen gesellschaftlich genauso oft als nicht nützlich erwiesen, nur lässt du und einige andere Befürworter das gern mal außen vor, wenn ihr es als "natürlich gegebenen Umstand" gelten lassen wollt, um Xenophobie als nützlich zu werten. |
Ich befürworte Xenophobie genauso wenig, wie ich Evolution oder Gravitation befürworte. Ich stelle lediglich fest, dass sie seit Jahrtausenden Bestandteil praktisch jeder funktionierenden Gesellschaft gewesen ist.
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1910782) Verfasst am: 24.03.2014, 17:25 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Defätist hat folgendes geschrieben: | 1.) Xenophobie hat sich für den Menschen gesellschaftlich genauso oft als nicht nützlich erwiesen, | beweise?
Defätist hat folgendes geschrieben: | Früher wurde ja auch schon Vieles als nützlich angesehen (Sklaven zu halten, Menschenopfer zu bringen und andere Kulturen auszuradieren), was letztendlich jedoch wieder verworfen wurde... | und für potenzielle sklaven sowie auszuradierende kulturen wäre es wahrscheinlich doch besser gewesen, xenophob zu reagieren. oder glaubst du, mit freundlichkeit den fremden gegenüber wären sie ihrem schicksal entgangen? | Ist das dein Ernst?
Du meinst Milliarden Kriegstote, Vertreibungen, Kultur- und Völkermorde, etc.pp. sind nicht Beweis genug, dass Konsens, Integration und Assimilation vernünftigere und nützlichere Instrumente darstellen?
Das ist jetzt aber etwas ... "verquer" von dir.
Natürlich beidseitig, was in deinem opferseitigen Beispiel geradezu grotesk verdreht wird. Warum wurde denn versklavt und ausradiert, statt den vernünftigeren Weg zu wählen?
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1910783) Verfasst am: 24.03.2014, 17:28 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Defätist hat folgendes geschrieben: | 1.) Xenophobie hat sich für den Menschen gesellschaftlich genauso oft als nicht nützlich erwiesen, nur lässt du und einige andere Befürworter das gern mal außen vor, wenn ihr es als "natürlich gegebenen Umstand" gelten lassen wollt, um Xenophobie als nützlich zu werten. |
Ich befürworte Xenophobie genauso wenig, wie ich Evolution oder Gravitation befürworte. Ich stelle lediglich fest, dass sie seit Jahrtausenden Bestandteil praktisch jeder funktionierenden Gesellschaft gewesen ist. |
Nein, du hast sie von Anfang an als nützlich dargestellt. Der Nutzen liegt wo genau nochmal?
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1910784) Verfasst am: 24.03.2014, 17:28 Titel: |
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Defätist hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Defätist hat folgendes geschrieben: | 1.) Xenophobie hat sich für den Menschen gesellschaftlich genauso oft als nicht nützlich erwiesen, | beweise?
Defätist hat folgendes geschrieben: | Früher wurde ja auch schon Vieles als nützlich angesehen (Sklaven zu halten, Menschenopfer zu bringen und andere Kulturen auszuradieren), was letztendlich jedoch wieder verworfen wurde... | und für potenzielle sklaven sowie auszuradierende kulturen wäre es wahrscheinlich doch besser gewesen, xenophob zu reagieren. oder glaubst du, mit freundlichkeit den fremden gegenüber wären sie ihrem schicksal entgangen? | Ist das dein Ernst?
Du meinst Milliarden Kriegstote, Vertreibungen, Kultur- und Völkermorde, etc.pp. sind nicht Beweis genug, dass Konsens, Integration und Assimilation vernünftigere und nützlichere Instrumente darstellen?
Das ist jetzt aber etwas ... "verquer" von dir.
Natürlich beidseitig, was in deinem opferseitigen Beispiel geradezu grotesk verdreht wird. Warum wurde denn versklavt und ausradiert, statt den vernünftigeren Weg zu wählen? |
Milliarden Kriegstote, Vertreibungen, Kultur- und Völkermorde, etc.pp. sollten dir als Beweis dafür ausreichen, dass Vernunft gerade nicht die primäre Motivation menschlichen Verhaltens ist.
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1910785) Verfasst am: 24.03.2014, 17:29 Titel: |
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Defätist hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Defätist hat folgendes geschrieben: | 1.) Xenophobie hat sich für den Menschen gesellschaftlich genauso oft als nicht nützlich erwiesen, nur lässt du und einige andere Befürworter das gern mal außen vor, wenn ihr es als "natürlich gegebenen Umstand" gelten lassen wollt, um Xenophobie als nützlich zu werten. |
Ich befürworte Xenophobie genauso wenig, wie ich Evolution oder Gravitation befürworte. Ich stelle lediglich fest, dass sie seit Jahrtausenden Bestandteil praktisch jeder funktionierenden Gesellschaft gewesen ist. |
Nein, du hast sie von Anfang an als nützlich dargestellt. Der Nutzen liegt wo genau nochmal? |
Wie immer. Im Überleben.
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1910787) Verfasst am: 24.03.2014, 17:32 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: |
Wie immer. Im Überleben. |
Hatte ganz vergessen, dass der Gemüse-Ali dich killen will ...
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#1910792) Verfasst am: 24.03.2014, 17:52 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | und für potenzielle sklaven sowie auszuradierende kulturen wäre es wahrscheinlich doch besser gewesen, xenophob zu reagieren. |
Das haben sie ja auch meist getan - nur halt nicht erfolgreich. Was schon zeigt, dass Xenophobie in diesem Zusammenhang keine nützliche Eigenschaft ist. Nützliche Eigenschaften wären in einer solchen Situation die größeren Kanonen gewesen. Wenn der Verteidiger die hat, ist es recht sekundär, ob er xenophob oder xenophil eingestellt ist. Offenheit gegenüber dem Fremden bedeutet schließlich nicht, dass man sich alles gefallen ließe. Und wenn der Verteidiger sie nicht hat, ist es ebenfalls egal, ob er xenophob oder xenophil eingestellt ist. In militärischen Zusammenhängen spielt die Unterscheidung also keine Rolle. Eine Einstellung der Offenheit gegen fremde Einflüsse bereichert aber das kulturelle Leben. Die großen Imperien der Menschheitsgeschichte waren dementsprechend von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen alle vergleichsweise offen für verschiedene kulturelle Einflüsse. Das römische Imperium setzte kulturelle Integration sogar sehr erfolgreich als Mittel zur eigenen Machtsicherung ein.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1910795) Verfasst am: 24.03.2014, 18:03 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | In militärischen Zusammenhängen spielt die Unterscheidung also keine Rolle. |
Abgesehen davon, dass die xenophile Gesellschaft im Vergleich zur xenophoben Gesellschaft viel weniger Motivation hat, die größeren Kanonen a) zu entwickeln und b) in ausreichender Menge herzustellen. Wozu sich mit großem Aufwand gegen das Fremde verteidigen, wenn es doch als Bereicherung empfunden wird?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#1910796) Verfasst am: 24.03.2014, 18:15 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Abgesehen davon, dass die xenophile Gesellschaft im Vergleich zur xenophoben Gesellschaft viel weniger Motivation hat, die größeren Kanonen a) zu entwickeln und b) in ausreichender Menge herzustellen. Wozu sich mit großem Aufwand gegen das Fremde verteidigen, wenn es doch als Bereicherung empfunden wird? |
Ist doch Quatsch. Ob ich mir die Mühe gebe, meine Verteidigung auszubauen oder nicht, hängt nicht von meiner Offenheit gegen fremde Einflüsse ab, sondern davon, wie sehr ich von außen bedroht werde.
Wie gesagt: Offenheit gegen fremde Einflüsse bedeutet nicht, dass man fremde Armeen im Land stehen haben will.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1910802) Verfasst am: 24.03.2014, 18:42 Titel: |
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Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Hunger ist Hunger, aber der Hunger eines Frühmenschen nach rohem Fleisch ist etwas anderes als der Hunger des Kulturmenschen nach einem gekochten Menü. | verwechselst du da nicht hunger mit appetit? bei richtigem hunger zielt man sicherlich nicht nach menu, sondern nach irgendetwas essbarem - und das kann dann auch rohes fleisch sein. |
Nein, keine Verwechslung.
Du hast schon ein entscheidendes Stichwort gegeben, mit dem Ausdruck von "irgendetwas essbarem". Wenn Frühmenschen unter Bedingungen lebten - mit niedrigster bis gar keiner Produktivkraftentwicklung! - unter denen es gar nicht darum, ging, was man zwischen die Zähne bekam, sondern hauptsächlich, dass man etwas zu essen hatte - natürlich vorwiegend Fleisch - da wurden natürlich die genetisch durchaus angelegten Geschmacksfähigkeiten (süß, sauer, bitter, salzig) psychologisch abgeschaltet.
Das Potenzial aber zum differenzierten Schmecken hatte auch der Frühmensch bereits, allein schon aufgrund seiner evolutiven Abstammung von Essern süßer, saurer oder bitterer Früchte und all den geschmacklichen Zwischentönen.
Mit der Entwicklung der Tierhaltung, das Ackerbaus und schließlich weiterer Produktivkräfte war plötzlich Raum da, die kulturell-psychogene Verdrängung des genetisch längst vorhandenen humanoiden Geschmackspotenzials zu lockern und schließlich - zu lösen.
Das selbe gilt auch für andere Gefühlspotenziale des Menschen.
Kulturelle Veränderungen und kulturelle Revolutionen haben plötzlich aus dem piepegal-Fresser einen Gourmet entstehen lassen, der entweder kocht oder kochen lässt, der Gewürze schätzt, gute Rezepte auswendig kann und dies als Teil seines Sozialverhaltens (- miteinander essen gehen mit ausgewählten Leuten anstatt mit der angestammten Horde! -) gelernt hat.
Plötzlich sind also neue Bedürfnisse entstanden, die so vital sind, dass *die Wirtschaft* ihnen Rechnung tragen muss und somit wiederum zu einer Änderung der kulturellen Umwelt Anstoß gegeben haben.
Der Biologist kann so etwas natürlich nur naserümpfend zur Kenntnis nehmen. Es schmeckt ihm nicht ...-!
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1910820) Verfasst am: 24.03.2014, 19:55 Titel: |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Dagegen ist es ja gerade das Wesen guter Forschung, die Dinge in neue Zusamenhänge zu stellen, welche in diesem Fall - Xenophobie - über die rein natürlichen und biologischen Zusammenhänge hinaus gehen und Kultur mit einbeziehen. |
Von welchen "neuen Zusammenhängen" sprichst du hier? Kultur? Kultur ist so alt wie die Menschheit. Wenn man das Zusammenleben in Sippenverbänden dazu nimmt noch viel älter. |
Kultur entwickelt sich ständig weiter. Biologie nicht so schnell.
Im Endeffekt stellt der permanente kulturelle Fortschritt die Menschheit in immer neue Zusammenhänge und zeigt, dass die Biologie allein keineswegs für konstante Gefühls- und Verhaltensmuster verantwortlich ist, sondern hier lediglich so etwas liefert wie ein paar Grundtöne, aus denen das gesellschaftliche Wesen Mensch ständig neue Musikstücke komponiert, welche aber wiederum niemals irgend eine absolute Endmarke markieren.
Kultur ist die permanente Negation von Kultur und ihre ständige Neuschöpfung.
Die Kultur der alten Sippen und Horden ist mit heutigen Kulturen kaum vergleichbar.
Fake hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Bei Sarrazin ist aber die Biologie - bzw. seine Vorstellung von Biologie - nur eine rhetorische Methode, um *Wahrheiten* zu verbreiten, die nichts anderes sind als gesellschaftliche Legitimationsideologien. |
Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Du arbeitest doch hier mit rhetorischen Tricks, indem du Kategorien wie biologisch, natürlich und kulturell gegeneinander abgrenzt und so tust als könne man daraus irgendwelche Schußfolgerungen ziehen.
Mir ist vollkommen egal, ob Xenophobie ein natürlicher oder kultureller (= unnatürlicher?) Schutzmechanismus ist. Mir reicht die Erkenntnis, dass er sich offenbar im Laufe von Jahrtausenden als nützlich erwiesen hat. |
Wie Tarvoc schon schrieb, setze ich Biologie und Kultur nicht entgegen. Sondern ich beschreibe vielmehr, wie sich biologische Grundelemente aufgrund veränderter Rahmenbedigungen ständig neu miteinander kombinieren können. Der Mensch ist das nicht festgelegte Tier, desssen Bedürfnisse mit sozialen Verhältnissen prinzipiell überhaupt nicht kollidieren, zumal der Mensch nicht nur a) so anpassungsfähig ist wie sonst kein anderes Tier und b) umgekehrt auch seine Umwelt an sich selber ebenfalls so anpassen kann wie kein anderes Tier.
Insofern geht mein Hinweis eher in die ganz andere Richtung sowohl einer vermenschlichten Natur als auch einer vernatürlichten Menschheit.
Fake hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Von einem Biologen erwarte ich, dass er so eine jämmerliche Gestalt wie Sarrazin auseinander nimmt und in sämtliche Einzelteile zerlegt ...- |
Ich auch. Seltsamerweise kommt Kritik überwiegend aus dem Lager der Politologen und Soziologen.
Woran das wohl liegt? |
Vielleicht sind die meisten Biologen einfach zu sehr Fachidioten. Wer nur etwas von Biologie versteht, versteht nichts von Biologie. wer nur etwas von Soziologie versteht, versteht nichts von Soziologie.
Man sollte schon sehen, dass es nur eine einzige Wissenschaft gibt.
Aber es gibt auch *gute Biologen*, z.B. Ernst Mayr, gleichzeitig ein blendender Philosoph ...-!
_________________ °
K.I.Z - Frieden
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Informationsstelle Militarisierung e.V.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#1910825) Verfasst am: 24.03.2014, 20:12 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Vielleicht sind die meisten Biologen einfach zu sehr Fachidioten. |
Oder interessieren sich einfach nicht besonders für Sarrazins Geschnatter. Was man ihnen nicht wirklich verübeln kann.
Danke für den Tipp mit Ernst Mayr. Kannst du irgendein Buch von ihm besonders empfehlen?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1910836) Verfasst am: 24.03.2014, 20:41 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Danke für den Tipp mit Ernst Mayr. Kannst du irgendein Buch von ihm besonders empfehlen? |
Wozu denn? Evolutionstheorie oder Philosophie der Biologie?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#1910844) Verfasst am: 24.03.2014, 20:55 Titel: |
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Mich würde beides interessieren, solange es auch für Nichtbiologen verständlich ist.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1910853) Verfasst am: 24.03.2014, 21:08 Titel: |
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Defätist hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Defätist hat folgendes geschrieben: | 1.) Xenophobie hat sich für den Menschen gesellschaftlich genauso oft als nicht nützlich erwiesen, nur lässt du und einige andere Befürworter das gern mal außen vor, wenn ihr es als "natürlich gegebenen Umstand" gelten lassen wollt, um Xenophobie als nützlich zu werten. |
Ich befürworte Xenophobie genauso wenig, wie ich Evolution oder Gravitation befürworte. Ich stelle lediglich fest, dass sie seit Jahrtausenden Bestandteil praktisch jeder funktionierenden Gesellschaft gewesen ist. |
Nein, du hast sie von Anfang an als nützlich dargestellt. Der Nutzen liegt wo genau nochmal? |
Zeitweise war Xenophobie tatsaechlich mal nuetzlich, naemlich in jener Phase, in der sich die Menschen zu groesseren Gruppen zusammenschlossen, die zivilisatorischen Fortschritt erst moeglich machten. Dabei half es schon, dass man durch ein Feindbild von aussen den inneren Zusammenhalt der neuen Grossgruppen befoerderte. Ethisch fragwuerdig war dieses Verfahren allerdings schon immer. Es erfreute sich nicht deshalb so grosser Beliebtheit, weil es keine Alternative gegeben haette, sondern weil es offensichtlich viel einfacher ist Gemeinschaftsgefuehle durch negative Abgrenzung zu erzeugen als durch positive gemeinsame Werte.
Inzwischen ist jedoch die letzte Grossgruppeneinteilung, der moderne Nationalstaat, zu einem fortschrittshemmenden Anachronismus geworden, womit die Xenophobie nicht einfach nur moralisch fragwuerdig wurde, wie sie das schon immer war, sondern darueberhinaus nicht nur voellig nutzlos, sondern auch gesellschaftlich ausgesprochen schaedlich. Die "Fremden" sind naemlich laengst nicht mehr eine diffuse Gefahr, die ausserhalb lauert und mit denen man in der Regel nicht im taeglichen Leben konfrontiert wird, sondern sie leben dank der dramatisch gestiegenen Mobilitaet der Menschen immer mehr mitten unter den Leuten. Insofern foerdert die Xenophobie nicht mehr die Zusammengehoerigkeit von Gesellschaften, sondern unterminiert diese, sie wirkt nicht mehr befriedend im taeglichen Leben, sondern schafft im Gegenteil Aggressionen.
Deshalb sollte man dieses ueberlebte kulturelle Artefakt genauso wie andere voellig nutzlose kulturelle Artefakte wie z.B. das indische Kastenunwesen schnellstmoeglich zum Verschwinden bringen.
_________________ Defund the gender police!!
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1910859) Verfasst am: 24.03.2014, 21:20 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Kultur entwickelt sich ständig weiter. Biologie nicht so schnell.
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Ja, Menschen bilden genetische Gruppen. Die entwickeln sich biologisch. Und Menschen bilden soziale Gruppen, die sich sozial entwickeln. Beide Entwicklungen finden gleichzeitig statt, dauern schon ziemlich lange an und sind auch noch nicht zuende. Sie beeinflussen sich gegenseitig, aber entwickeln sich unterschiedlich schnell und die biologischen Entwicklungen sind (meistens) weit weniger sichtbar.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#1911506) Verfasst am: 26.03.2014, 17:23 Titel: |
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Wenn jemand, wie Herr Sarrazin, biologische Gruppen wieder sichtbar macht, entsteht ein Tumult.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#1911513) Verfasst am: 26.03.2014, 17:36 Titel: |
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Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Wenn jemand, wie Herr Sarrazin, biologische Gruppen wieder sichtbar macht, entsteht ein Tumult. |
Biologische Gruppen wie z.B. die durch das "Juden-Gen" bestimmte Gruppe liegen ja bekanntlich wie die Eier des Kolumbus zu hunderttausenden herum.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1911575) Verfasst am: 26.03.2014, 19:54 Titel: |
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Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Wenn jemand, wie Herr Sarrazin, biologische Gruppen wieder sichtbar macht, entsteht ein Tumult. |
Wenn es denn "biologische Gruppen" waeren...
Sind es aber nicht! Es sind ideologische Konstrukte. Sonst nichts.
_________________ Defund the gender police!!
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#1911633) Verfasst am: 26.03.2014, 21:51 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Wenn jemand, wie Herr Sarrazin, biologische Gruppen wieder sichtbar macht, entsteht ein Tumult. |
Wenn es denn "biologische Gruppen" waeren...
Sind es aber nicht! Es sind ideologische Konstrukte. Sonst nichts. |
"Juden teilen mehr genetisches Material miteinander als mit ihrer nichtjüdischen Umgebung."
http://www.welt.de/kultur/article9307900/Teilen-alle-Juden-wirklich-ein-bestimmtes-Gen.html
Und die stammen noch nicht mal von ihm. Er hat dieses Beispiel gebracht, weil es von den Juden selbst erforscht wurde.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1911651) Verfasst am: 26.03.2014, 23:02 Titel: |
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Das war Auftragsforschung um den Gruendungsmythos des israelischen Staates zu "beweisen". Ist aber Unsinn. Es ist nicht so, dass die Juden untereinander eine natuerliche Verwandtschaftsgruppe bilden. Die sind genauso "Promenadenmischungen" wie die meisten anderen Voelker auch. Alles andere waere auch ein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Juden schon seit Jahrtausenden ueber den ganzen Globus verstreut leben.
_________________ Defund the gender police!!
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