Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Ethik-Unterricht an Schulen
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
kennstenich
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 10.05.2012
Beiträge: 301

Beitrag(#1916452) Verfasst am: 18.04.2014, 10:49    Titel: Antworten mit Zitat

Muss nicht für jeden Lehrplan ein Konsens hergestellt werden und für jede Altersstufe die passende Vereinfachung eines Themas?
Als Geschichte wird doch auch gelehrt, worauf man sich geeinigt hat.
Und wenn an dieser Einigung alle die Möglichkeit der Beteiligung hatten, kann nicht von einem aufgezwungenen Strafunterricht die Rede sein.
(Obwohl, zugegeben, die Option, sich ganz abzumelden erschwert wird)

Zugleich müssen die Erwachsenen bei diesem Einigungsprozess erst einmal unter Beweis stellen, ob und wie denn ein gütliches Miteinander funktionieren kann.


Zuletzt bearbeitet von kennstenich am 18.04.2014, 13:41, insgesamt 3-mal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1916453) Verfasst am: 18.04.2014, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Zur Ethik gehört aber noch vor jedem Konsens der Dissenz und seine Einbeziehung in eine ethische Diskussion.

Ja, natürlich. Auch über die Grundrechte darf und soll diskutiert werden, sie sind nicht sakrosankt und selbst auch Setzungen. Trotzdem haben sie eine de-facto Sonderstellung, sie sind so etwas wie der minimale derzeit gültige Gesellschaftsvertrag.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Schöngeist
permanent gesperrt



Anmeldungsdatum: 06.10.2013
Beiträge: 803

Beitrag(#1916514) Verfasst am: 18.04.2014, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Wenn man "theokratisch" im weitesten Sinne so deutet, daß die Regierung und die Verfassung sich auf einen Gott berufen, dann ist das sogar heute noch so.


Nö, eine Theokratie ist sowas wie Saudi-Arabien oder der Iran. Im übertragenen Sinne würde das bedeuten, dass die Bibel und der Katechismus der Katholischen Kirche die Verfassung des Staates darstellen. Alle Gesetze müssen in Einklang mit Bibel und Katechismus sein. Das Christentum wäre Staatsreligion, alle anderen Religionen und Weltanschauungen wären verboten und würden verfolgt werden. Die politische Macht liegt allein in den Händen von katholischen Geistlichen oder einem "Führer", der seiner Kirche unterstellt ist.

Wann gab es sowas zuletzt in Deutschland? Kann mich nicht mehr erinnern.

Wer ernsthaft behauptet, die Bundesrepublik trage theokratische Züge, den kann ich nicht mehr für voll nehmen.

step hat folgendes geschrieben:
Bedenke aber, daß die DDR auch kein "atheokratisches" Gebilde war - ihre primäre Ideologie war nicht der Atheismus, sondern der Sozialismus.


Der Marxismus-Leninismus war die Staatsideologie der DDR-Diktatur. Diese Staatsideologie war eine materialistische Ideologie und sah Religion als "Opium des Volkes" an. Auf dem Weg zum Kommunismus sollte die Religion verschwinden. In den Schulen der DDR wurden die Kinder mit der religionsfeindlichen Staatsideologie indoktriniert. Es wurde durch den totalitären DDR-Staat systematisch versucht das Christentum (dem 1949 noch über 90% der DDR-Einwohner anhingen) gesellschaftlich auszuräuchern und an seine Stelle die atheistisch-materialistische DDR-Weltanschauung zu setzen.

step hat folgendes geschrieben:
Naja, das ist doch kein Wunder: Die Linke stand doch schon immer für das Hinterfragen und Abschaffen traditioneller Autoritäten und ihrer Herrschaftsansprüche.


Ja und dann hat die Linke, sobald sie die Macht hatte, ihre Ideologie totalitär durchgesetzt und Andersdenkende (vorwiegend religiöse Menschen) verfolgt und unterdrückt.

Ist wohl auch kein Zufall, dass staatliche Zwangsethik in Berlin unter einer extrem linken Regierung eingeführt wurde.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Murphy
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1916520) Verfasst am: 18.04.2014, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist vielleicht ein guter Zeitpunkt, um mal wieder darauf hinzuweisen, dass nach dem Toleranzedikt von Galerius 311, das den Christen de facto freie Religionsausübung gewährleistete, es weniger als 80 Jahre dauerte, bis alle anderen Religionen verboten waren und das Christentum zur Staatsreligion im Römischen Reich erhoben wurde.

Ich finde, das sollte man immer wieder mal erwähnen, so von Zeit zu Zeit.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1916523) Verfasst am: 18.04.2014, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
... Wer ernsthaft behauptet, die Bundesrepublik trage theokratische Züge, den kann ich nicht mehr für voll nehmen.

Na gut, kommen wir zu Deiner ursprünglichen Behauptung zurück, die Zunahme des Konfesionslosenanteils liege fast nur in der Wiedervereinigung begründet (was ja schon rein statistisch nicht sein kann). Hier mal ein paar Zahlen und Kurven, die das widerlegen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Religionen_in_Deutschland
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/01/Religionen_in_DE.svg



Man sieht, daß von den ca. 35% Konfessionslosen etwa +10% durch den "Sprung" bei der Wiedervereinigung entstanden. Die restlichen +25% (1970 bis 2007, inzwischen sicher noch mehr) sind gegen die Mission der Kirchen zustandegekommen.

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Der Marxismus-Leninismus war die Staatsideologie der DDR-Diktatur. Diese Staatsideologie war eine materialistische Ideologie und sah Religion als "Opium des Volkes" an. Auf dem Weg zum Kommunismus sollte die Religion verschwinden. In den Schulen der DDR wurden die Kinder mit der religionsfeindlichen Staatsideologie indoktriniert. Es wurde durch den totalitären DDR-Staat systematisch versucht das Christentum (dem 1949 noch über 90% der DDR-Einwohner anhingen) gesellschaftlich auszuräuchern und an seine Stelle die atheistisch-materialistische DDR-Weltanschauung zu setzen.

Ich will hier ja keine Lanze für die totalitäre SED-Diktatur brechen, aber ich finde nicht, daß die Religion dort deutlich stärker bekämpft wurde, als sie im Westen gefördert wurde. In meiner westlichen Kleinstadt-Kindheit etwa wurden die Kinder in den staatlichen Schulen, teilweise gar unter religiöser Leitung, mit religiöser Ideiologie indoktriniert, und es wurde systematisch versucht, Atheismus und dgl. "auszuräuchern". Jedenfalls in den 70-er Jahren. Atheisten, Ungetaufte usw. wurden gesellschaftlich geächtet, hatten kaum eine Chance, in bestimmte Positionen zu kommen (z.B. Lehrer, Bürgermeister usw.).

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Naja, das ist doch kein Wunder: Die Linke stand doch schon immer für das Hinterfragen und Abschaffen traditioneller Autoritäten und ihrer Herrschaftsansprüche.
Ja und dann hat die Linke, sobald sie die Macht hatte, ihre Ideologie totalitär durchgesetzt und Andersdenkende (vorwiegend religiöse Menschen) verfolgt und unterdrückt.

Das mit den "vorwiegend religiöse" ist falsch, ansonsten aber Zustimmung. Sie haben alle verfolgt, die gegen ihre Ideologie waren. So haben es totalitäre Systeme immer gemacht, egal ob links, rechts, religiös oder was auch immer.

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Ist wohl auch kein Zufall, dass staatliche Zwangsethik in Berlin unter einer extrem linken Regierung eingeführt wurde.

Und die religiöse Zwangsethik unter extrem rechten Regierungen?
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1916563) Verfasst am: 18.04.2014, 18:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hier noch aktuellere Grafiken zur Religiosität. Sieht generell in Westeuropa nicht gut für die Religionen aus, gerade auch da, wo es keine sozialistische Diktatur gab zwinkern

- Unter 60% der Deutschen bezeichnen sich als religiös, unter 40% der Franzosen und unter 30% der Schweden.
- Nur 36% der Westeuropäer meinen, daß Religion eine positive Rolle in ihrem Land spielt.
- generell ist Religiosität tendenziell stärker bei Armen und Ungebildeten.





http://www.geocurrents.info/geonotes/a-global-decline-in-religiosity
http://www.patheos.com/blogs/yearwithoutgod/2014/04/17/new-poll-attitudes-toward-religion-sour-with-advanced-education/
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10
Seite 10 von 10

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group