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Was ist so toll an Deschner?
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1916126) Verfasst am: 16.04.2014, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Das ist nicht dumm, das ist göttlich.


Naja, es ist eben plumpe, billige Hetze gegen eine Gruppe X.


Nicht Gruppe X, sondern Christen. Und die wollen das so. Die sind dafür da. Und die haben das verdient. Und zwar x-mal.
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Schöngeist
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Anmeldungsdatum: 06.10.2013
Beiträge: 803

Beitrag(#1916128) Verfasst am: 16.04.2014, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Und was er da alles über die Finanzierung der Kirchen zusammengetragen hat, kannst Du bestimmt gleich entkräften.


Was hat er denn darüber geschrieben?
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Schöngeist
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Anmeldungsdatum: 06.10.2013
Beiträge: 803

Beitrag(#1916130) Verfasst am: 16.04.2014, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Nicht Gruppe X, sondern Christen. Und die wollen das so. Die sind dafür da. Und die haben das verdient. Und zwar x-mal.


Genau, diese verfluchten Christen, diese Pest der Menschheit. Man sollte Deschners Werk verfilmen. Mein Vorschlag für den Filmtitel:"Der ewige Christ" zwinkern
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Lord Snow
I am the one who knocks



Anmeldungsdatum: 05.09.2006
Beiträge: 6444
Wohnort: Würzburg

Beitrag(#1916134) Verfasst am: 16.04.2014, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Nicht Gruppe X, sondern Christen. Und die wollen das so. Die sind dafür da. Und die haben das verdient. Und zwar x-mal.


Genau, diese verfluchten Christen, diese Pest der Menschheit. Man sollte Deschners Werk verfilmen. Mein Vorschlag für den Filmtitel:"Der ewige Christ" zwinkern


Das ganze steht und fällt damit, ob Deschner irgendwo wissentlich etwas Unwahres gesagt hat oder nicht. "Der ewige Jude" ist nichts weiter als plumpe Hetze und Lügenpropaganda. Machen wir eine Verfilmung und nennen das eben "Der ewige Christ", aber der Filmt scheint dann, im Gegensatz zum "ewigen Juden" halt aus lauter Tatsachen zu bestehen! Schulterzucken
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Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46485

Beitrag(#1916142) Verfasst am: 16.04.2014, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Ich habe von Deschner nie etwas gelesen, deshalb kann ich seine Schriften nicht beurteilen.

Schöngeist hat folgendes geschrieben:


Das ist..... Mit seriöser Geschichtswissenschaft hat das, .... wohl absolut nichts zu tun.... Das ist eben.... Sowas....

Lachen
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Tja
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Schöngeist
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Anmeldungsdatum: 06.10.2013
Beiträge: 803

Beitrag(#1916143) Verfasst am: 16.04.2014, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Lord Snow hat folgendes geschrieben:
"Der ewige Jude" ist nichts weiter als plumpe Hetze und Lügenpropaganda.


Stimmt, aber die Intention war doch dieselbe: Eine bestimmte Gruppe gesellschaftlich zu diffamieren und zu diskreditieren.

Wie gesagt, man könnte auch eine "Kriminalgeschichte des Judentums" schreiben, von der Antike bis heute, wo man sämtliche Verbrechen und Schlechtigkeiten zusammenträgt, die jemals irgendwo irgendein Juden begangen hat, mit dem Ziel eben das Judentum und die Juden kollektiv als durch und durch schlecht und bösartig darzustellen.

Das hätte sich Deschner aber wohl so explizit nie getraut, weil antisemitische Hetze nach 1945 ein Tabu ist. Mit antichristlicher Hetze geht man allerdings kaum ein Risiko ein. zwinkern
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1916146) Verfasst am: 16.04.2014, 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Das ist nicht dumm, das ist göttlich.


Naja, es ist eben plumpe, billige Hetze gegen eine Gruppe X.

Wie gesagt, sowas kann man mit jeder beliebigen Gruppe machen, die man eben diffamieren und diskreditieren will.

Mit seriöser Geschichtswissenschaft hat das, was Deschner da fabriziert hat wohl absolut nichts zu tun. Aber das war wohl auch nicht das Ziel Deschner. Wie der Titel ja schon Verrät war das Ziel, möglichst viel schlechtes über der Christentum zusammenzutragen, um damit die bereits vorgefertigte Meinung des Autors, das Christentum sei schlecht, mit diesem Sammelsurium von Verbrechen irgendwelcher Menschen zu "beweisen". Mit den Augen rollen



Ich denke Deschner ging es ganz einfach darum eine Gegenthese zur achso selbstzufriedenen moralischen Ueberheblichkeit aufzustellen, die gerade die katholische Kirche (aber natuerlich nicht nur die!) seit viel zu vielen Jahrhunderten bis in die heutige Zeit hinein praktiziert. Es ist ihm wohl auch gelungen die nach aussen zur Schau gestellte Fassade der Wohlanstaendigkeit nicht nur anzukratzen, sondern nachhaltig zu zerdeppern. Im Ergebnis geht der Vertrauensvorschuss, den man seit jeher christlichen Klerikern in der westlichen Welt zubilligte, gerade endgueltig verloren, weil klar wird, dass das eben auch nicht per se bessere Menschen sind, sondern im Klerus wird genauso gelogen, gestohlen und Schlimmeres getrieben wie anderswo auch.

Und ich finde fuer diese Erkenntnis wurde es auch allerhoechste Zeit! Wieviele "ehrbare" Priester konnten sich schon allein deshalb jahrzehntelang ungestoert an kleinen Kindern vergreifen, weil ihre Umgebung ganz einfach blind dafuer war, dass auch Priester nur Menschen sind und dass es folgerichtig nicht nur schwarze, sondern auch rabenschwarze Schafe darunter gibt? Dass niemand eingriff, weil sich niemand vorstellen konnte, dass "Hochwuerden" zu sowas ueberhaupt faehig ist und stattdessen davon ausgegangen wurde, dass oft sogar das eigene Kind Luegen erzaehlt?

Unter Hetze sortiere ich Deschner nicht ein, weil er nicht gegen Christen an sich wettert, sondern sich ganz einfach die altehrwuerdigen Institutionen der Christenheit vorknoepfte und darlegte, was fuer furchtbare Folgen es hatte, dass sich diese viele Jahrhunderte lang jeder staatlichen Kontrolle entziehen konnten (umgekehrt hatten die Kirchen z.T. erheblich mehr Einfluss auf den Staat und seine Institutionen) und sich so viele inhumane Praktiken entwickeln konnten, die man noch nicht einmal kritisieren durfte.
Klar war Deschner dabei einseitig und polemisch. Das darf allerdings nicht verwundern, wenn es sich einer zur Aufgabe gemacht hat eine lange Zeit uebermaechtige und unangreifbare Instutution zu entzaubern. Ich glaube nicht, dass Deschner ein Christenhasser war, sondern eher ein entschiedener Kritiker bestimmter Machtstrukturen, die zu entzaubern sicher auch im Interesse der einfachen Christen an der Basis war.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1916147) Verfasst am: 16.04.2014, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
"Der ewige Jude" ist nichts weiter als plumpe Hetze und Lügenpropaganda.


Stimmt, aber die Intention war doch dieselbe: Eine bestimmte Gruppe gesellschaftlich zu diffamieren und zu diskreditieren.

Wie gesagt, man könnte auch eine "Kriminalgeschichte des Judentums" schreiben, von der Antike bis heute, wo man sämtliche Verbrechen und Schlechtigkeiten zusammenträgt, die jemals irgendwo irgendein Juden begangen hat, mit dem Ziel eben das Judentum und die Juden kollektiv als durch und durch schlecht und bösartig darzustellen.

Das hätte sich Deschner aber wohl so explizit nie getraut, weil antisemitische Hetze nach 1945 ein Tabu ist. Mit antichristlicher Hetze geht man allerdings kaum ein Risiko ein. zwinkern


Du erinnerst Dich daran, *nichts* von Deschner gelesen haben zu wollen? Ein Tipp: Deschner hat vor allem Kirchenkritik gemacht, nicht Christenkritik.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1916150) Verfasst am: 17.04.2014, 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Nicht Gruppe X, sondern Christen. Und die wollen das so. Die sind dafür da. Und die haben das verdient. Und zwar x-mal.


Genau, diese verfluchten Christen, diese Pest der Menschheit. Man sollte Deschners Werk verfilmen. Mein Vorschlag für den Filmtitel:"Der ewige Christ" zwinkern


"Der ewige Christ" ist derjenige, der eine Meinung über Bücher hat, die er nie gelesen hat, oder? Finde ich nicht so abendfüllend.
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Samson83
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1916152) Verfasst am: 17.04.2014, 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

Lord Snow hat folgendes geschrieben:

Das ganze steht und fällt damit, ob Deschner irgendwo wissentlich etwas Unwahres gesagt hat oder nicht. "

Faktentreue ist in einem historischen Text selbstverständlich, noch nichts besonderes, lobenswertes, auszeichnungsbedürftiges. Interessant sind die Interpretationen, die Schlussfolgerungen, die Einordnung der Fakten.
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Schöngeist
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Anmeldungsdatum: 06.10.2013
Beiträge: 803

Beitrag(#1916156) Verfasst am: 17.04.2014, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ich denke Deschner ging es ganz einfach darum eine Gegenthese zur achso selbstzufriedenen moralischen Ueberheblichkeit aufzustellen, die gerade die katholische Kirche (aber natuerlich nicht nur die!) seit viel zu vielen Jahrhunderten bis in die heutige Zeit hinein praktiziert. Es ist ihm wohl auch gelungen die nach aussen zur Schau gestellte Fassade der Wohlanstaendigkeit nicht nur anzukratzen, sondern nachhaltig zu zerdeppern. Im Ergebnis geht der Vertrauensvorschuss, den man seit jeher christlichen Klerikern in der westlichen Welt zubilligte, gerade endgueltig verloren, weil klar wird, dass das eben auch nicht per se bessere Menschen sind, sondern im Klerus wird genauso gelogen, gestohlen und Schlimmeres getrieben wie anderswo auch.


Was ist denn an diesen Erkenntnissen so neu? Hat Deschner wirklich geschichtswissenschaftlich geforscht? Hat er wirklich neue historische Quellen erschlossen?

Oder hat er nicht vielmehr einfach nur die längst bestehende geschichtswissenschaftliche Literatur nach möglich "bösen" Seiten der Christentumsgeschichte durchforstet und das ganze in ein einseitiges Pamphlet gepresst?

Mit den Augen rollen

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Wieviele "ehrbare" Priester konnten sich schon allein deshalb jahrzehntelang ungestoert an kleinen Kindern vergreifen, weil ihre Umgebung ganz einfach blind dafuer war, dass auch Priester nur Menschen sind und dass es folgerichtig nicht nur schwarze, sondern auch rabenschwarze Schafe darunter gibt?


Gute Fragen. Wieviele waren es denn genau, in Zahlen bitte?

Es wird ja immer so getan, als sei ein katholischer Priester der Prototyp des Kinderschänders und als sei sexueller Missbrauch ein Massenphänomen in der Katholischen Kirche. Mit den Augen rollen

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Unter Hetze sortiere ich Deschner nicht ein, weil er nicht gegen Christen an sich wettert, sondern sich ganz einfach die altehrwuerdigen Institutionen der Christenheit vorknoepfte und darlegte, was fuer furchtbare Folgen es hatte, dass sich diese viele Jahrhunderte lang jeder staatlichen Kontrolle entziehen konnten (umgekehrt hatten die Kirchen z.T. erheblich mehr Einfluss auf den Staat und seine Institutionen) und sich so viele inhumane Praktiken entwickeln konnten, die man noch nicht einmal kritisieren durfte.


Waren die Zustände denn dort besser, wo die Kirchen keinen oder weniger Einfluss hatten?

Nehmen wir die Französische Revolution und ihren Terror im späten 18. Jahrhundert, nehmen wir Napoleon im frühen 19. Jahrhundert, nehmen wir den Nationalismus, Biologismus oder Kommunismus im 19. und 20. Jahrhundert. Wurden die Menschen denn da besser?

Selbst über die Demokratie könnte man eine solch gewaltige Kriminalgeschichte schreiben, dass man annehmen könnte, die Demokratie wäre eine blutrünstige und durch und durch schlechte Sache.

Ist es nicht vielmehr so, dass Grausamkeiten und Streben nach Macht, Geld, Reichtum, Einfluss etc. irgendwie im Menschen drin sind und sich häufig Bahn brechen, egal welcher Ideologie, Weltanschauung oder Religion der Mensch nunmal gerade anhängt?

Wäre es so gesehen nicht mehr als unfair und hetzerisch, schlechte menschliche Eigenschaften einer bestimmte sozialen Gruppierung anhängen zu wollen?
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1916159) Verfasst am: 17.04.2014, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Wäre es so gesehen nicht mehr als unfair und hetzerisch, schlechte menschliche Eigenschaften einer bestimmte sozialen Gruppierung anhängen zu wollen?


Welche soziale Gruppierung stellt denn "die Demokratie" dar?
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1916160) Verfasst am: 17.04.2014, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Lord Snow hat folgendes geschrieben:

Das ganze steht und fällt damit, ob Deschner irgendwo wissentlich etwas Unwahres gesagt hat oder nicht. "

Faktentreue ist in einem historischen Text selbstverständlich, noch nichts besonderes, lobenswertes, auszeichnungsbedürftiges. Interessant sind die Interpretationen, die Schlussfolgerungen, die Einordnung der Fakten.


Tja, allen kann man es wohl nicht recht machen. Für Dich steckt zu wenig Interpretation in Deschners Werk, für Schöngeist zu viel.
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Namronia
1500+ mal Qualität!



Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 1687

Beitrag(#1916167) Verfasst am: 17.04.2014, 06:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe das Problem hier irgendwie nicht.

Irgendwer im FGH hatte mal den Vergleich gesagt, dass es allgemeine Kochbücher gibt und Kochbücher speziell für griechische Salate, darüber regt sich auch keiner auf und das zurecht. Deschner ist eben das Kochbuch für den griechischen Salat, also derjenige, der nicht schönmalt und keine Lust hat, die paar guten Eigenschaften zu nennen, sondern eingängig die andere Seite zeigen will. Das ist einfach nötig gewesen, denke ich, da die Kirchen sich selbst immer als mehr oder weniger heilig darstellen, aber bei einigen Dingen, die der Vatikan empfohlen hat (ich bin gerade z.B. beim "American Holocaust", wie Stannard es mal nannte) und für die er sich bis heute nicht entschuldigt und von denen er sich bis heute nicht distanziert hat, wird einem einfach schlecht.

http://books.google.de/books?id=9epUOkE1Q6sC&pg=PA92&lpg=PA92&dq=%22der+trommelte+und+schlugen+ihm+die+arme+ab%22&source=bl&ots=HPlGoKYdCX&sig=-fLMRjAGmieOfYRSFIJ3O_SjmyQ&hl=de&sa=X&ei=OlNPU9foGcaEOPuWgZAD&ved=0CDAQ6AEwAA#v=onepage&q=%22der%20trommelte%20und%20schlugen%20ihm%20die%20arme%20ab%22&f=false

Als kleines Beispiel für das, was ich erst durch Deschner und die Quellenverifikation gefunden hab.

Natürlich gibts nicht nur eine Seite der ganzen Geschichte und natürlich haben viele andere Gruppen auch Mist gebaut, absolut keine Frage, aber es gibt ja auch nicht-griechische Salate, über die es mal wert wäre, ein Buch zu schreiben.

Und zu den kath. Priestern: Stell dir mal vor, in McDonalds würden genauso oft Kinder missbraucht werden, wie sie es in der kath. Kirche wurden. Jeder McDonalds weltweit würde niedergebrannt werden, und das (halbwegs) zurecht. Und durch den heiligen Schein der Kirche, die sie sich dauernd selbst gibt, wird das bei denen verhindert und durch Lügen umgebogen.

Wie auch schon jemand anderes gesagt hat: Es gibt zig Bücher, die pro-Argumente für das Christentum auflisten bis zum Ende, die jeder, der bis 5 zählen kann, sofort widerlegen kann, aber die selbst kein einziges Contra-Argument bieten. Wetterst du über diese genauso? Werner Gitt und sein allgemeiner Blödsinn liefen sogar mal im Fernsehen (zwar nur Bibel-TV, aber trotzdem öffentlich) und er weigert sich doch vehement, Gegenargumente zuzulassen und hat sich selbst lange Zeit als Professor bezeichnet, wo das nicht mal wahr war.

Wenn man sich schon darüber beschwert, dass die Gegenseite einseitig argumentiert und nur eine einzige Stimme hört (was bei Deschner meiner Erfahrung nach nicht mal stimmt), dann sollte man sich doch auch selbst an die Nase fassen und selbst mehr als nur eine einzige Seite sehen (nämlich nicht nur Deschners harte Kritik, sondern auch die Ursachen für diese harte Kritik). Sonst ist man doch nicht ansatzweise besser als das, was man kritisiert.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1916173) Verfasst am: 17.04.2014, 08:59    Titel: Antworten mit Zitat

Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
"Der ewige Jude" ist nichts weiter als plumpe Hetze und Lügenpropaganda.


Stimmt, aber die Intention war doch dieselbe: Eine bestimmte Gruppe gesellschaftlich zu diffamieren und zu diskreditieren.

Nein. Die Intention von Religionskritik ist nicht, religiöse Menschen zu diffamieren, sondern sie aufzuklären und damit zu klügeren, entspannteren und glücklicheren Menschen zu machen. Das ist das Gegenteil von Diffamierung. Man hilft seinen zurück gebliebenen Mitmenschen auf eine höhere Stufe der Zivilisation. Weg von den kindlich naiven Mythen der Bronzezeit und hin zu einem viel umfassenderen Gesamtverständnis. Die Motivation ist dabei der ehrlich empfundene Wunsch, etwas zu teilen, das man als richtig erkannt hat.
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1916220) Verfasst am: 17.04.2014, 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

@Schöngeist

Ganz allgemein, unabhängig von Deschner, von dem ich auch noch nichts gelesen habe:
Du bist ein typisches Beispiel dafür, dass sich selbst bei berechtigter Kritik an der RKK sofort auch die (meisten) Gläubigen angegriffen fühlen. Ist dir nicht bewußt, dass die RKK streng zweigeteilt ist zwischen den Priestern (der Amtskirche) und den sogenannten Laien? Diese weit verbreitete kritiklose Unterwürfigkeit der Laien hat immens dazu beigetragen, dass kath. Priester in Amerika, Europa, Afrika und wer weiss noch sich lange Zeit ungehindert an Kindern und Jugendlichen vergreifen konnten. Dabei sind die bekannt gewordenen Fälle vermutlich nur die Spitze eines Eisbergs. Und dabei nennt sich die RKK "heilig".
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1916277) Verfasst am: 17.04.2014, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Schöngeist hat folgendes geschrieben:
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
"Der ewige Jude" ist nichts weiter als plumpe Hetze und Lügenpropaganda.


Stimmt, aber die Intention war doch dieselbe: Eine bestimmte Gruppe gesellschaftlich zu diffamieren und zu diskreditieren.

Nein. Die Intention von Religionskritik ist nicht, religiöse Menschen zu diffamieren, sondern sie aufzuklären und damit zu klügeren, entspannteren und glücklicheren Menschen zu machen. Das ist das Gegenteil von Diffamierung. Man hilft seinen zurück gebliebenen Mitmenschen auf eine höhere Stufe der Zivilisation. Weg von den kindlich naiven Mythen der Bronzezeit und hin zu einem viel umfassenderen Gesamtverständnis. Die Motivation ist dabei der ehrlich empfundene Wunsch, etwas zu teilen, das man als richtig erkannt hat.


Ist Dir klar, dass sich der Rest Deines postings in krassem Widerspruch zu seiner Einleitung befindet?

Klar stimmt es, dass serioese Religionskritik keine Menschen diffamieren will. Bloss gibt es daneben auch Leute, denen es praktisch ausschliesslich darauf ankommt bestimmte Bevoelkerungsgruppen pauschal zu diffamieren und die das als angebliche "Religionskritik" tarnen.

Deschner zaehlt meines Erachtens nicht zu dieser Art "Religionskritiker". Dem geht es mehr darum Machtstrukturen innerhalb organisierter Religion offenzulegen und zu bekaempfen.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1917084) Verfasst am: 22.04.2014, 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Bloss gibt es daneben auch Leute, denen es praktisch ausschliesslich darauf ankommt bestimmte Bevoelkerungsgruppen pauschal zu diffamieren und die das als angebliche "Religionskritik" tarnen.

Mag sein dass es sowas gibt. Und was folgt deiner Meinung nach daraus?

Kritik ist sachlich berechtigt oder sie ist sachlich nicht berechtigt. Das ist von der Intention des Kritikers völlig unabhängig. Entweder es gibt überzeugende Gründe an Gott zu glauben und sich seinen Gesetzen zu unterwerfen oder es gibt diese Gründe nicht.

Ich verstehe nicht worauf du hinauswillst. Soll man sachlich berechtigte Kritik zurückstellen, weil sie "missbraucht" werden könnte?

Ich glaube das Gegenteil. Religion war schon immer eine Ursache für Hass und Gewalt. In einer gedachten Welt ohne Religion gäbe es einen Grund weniger für Hass und Gewalt und auch einen Grund weniger für Rassismus. Wenn es so etwas wie einen Masterplan für eine bessere Welt gibt, dann lautet meiner Bildung. Bildung baut Vorurteile ab, verringert Aberglauben, irrationale Ängste und letztlich auch Rassismus.

Im Sudan ermorden sich aktuell Christen und Moslems. Glaubst du es ist ein Zufall, dass die wenigern Schulen im Sudan entweder Koranschulen sind oder von christlichen Missionaren betrieben werden? Würdest du mir nicht zustimmen, dass die Menschen dort eine bessere Zukunft vor sich hätten, wenn alle Schulen nach den Grundsätzen des Humanismus aufgebaut wären?

Also noch einmal: was genau wirfst du mir vor?
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Religionskritik-Wiesbaden
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Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#1917089) Verfasst am: 22.04.2014, 10:13    Titel: Südsudan - da morden Christen einander Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
(...)

Im Sudan ermorden sich aktuell Christen und Moslems. Glaubst du es ist ein Zufall, dass die wenigern Schulen im Sudan entweder Koranschulen sind oder von christlichen Missionaren betrieben werden? Würdest du mir nicht zustimmen, dass die Menschen dort eine bessere Zukunft vor sich hätten, wenn alle Schulen nach den Grundsätzen des Humanismus aufgebaut wären?
(...)
gefettet

Sorry,
mich nur kurz einwerfend,
Im unabhängigen Südsudan morden sich gegenwärtig Christen einander - da braucht es keine Mulime dazu. Alte Stammesfehden sind wieder aufgebrochen und das sie einigenden Band im Kampf gegen die Muslime war durch die Unabhängigkeit zerrissen.
Da konnte man sich dann wieder auf seine alten Konflikte konzentrieren - und das Christenmärchen wirkt hier offensichtlich eben nicht friedenserhaltend noch stabilisierend.

Das zeigt sich ja auch beim Völkermord in Ruanda - Christen auf beiden Seiten.

Hier sollte die UNO mal wirklich in der Bildungspolitik einen anderen Weg gehen,
als dies den dort in der Region verankerten Religionsgemeinschaften überlassen - denn offensichtlich sind diese 'überfordert'.
_________________
Derzeit ohne Untertitel
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Schlumpf
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Beiträge: 2572

Beitrag(#1917133) Verfasst am: 22.04.2014, 16:44    Titel: Re: Südsudan - da morden Christen einander Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Im unabhängigen Südsudan morden sich gegenwärtig Christen einander - da braucht es keine Mulime dazu. Alte Stammesfehden sind wieder aufgebrochen und das sie einigenden Band im Kampf gegen die Muslime war durch die Unabhängigkeit zerrissen.
Da konnte man sich dann wieder auf seine alten Konflikte konzentrieren - und das Christenmärchen wirkt hier offensichtlich eben nicht friedenserhaltend noch stabilisierend.

Das zeigt sich ja auch beim Völkermord in Ruanda - Christen auf beiden Seiten.

Wenn das so ist, dann kann das Christentum auch nichts dafür. Der Grund ist dieses primitive Stammesdenken in vielen Staaten Afrikas und Asiens. Solange das nicht überwunden wird, wird es immer Kämpfe zwischen verschiedenen Stämmen geben, unabhängig von einer Religion. Dass verschiedene Religionen zusätzliche Gräben zwischen den Menschen schaffen, ist eine andere Geschichte.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#1917152) Verfasst am: 22.04.2014, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht zu vergessen das primitive Stammesdenken in Europa.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Naastika
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Beitrag(#1917154) Verfasst am: 22.04.2014, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nicht zu vergessen das primitive Stammesdenken in Europa.


Das mit vergleichbaren Mitteln ausgetragen wird?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21786

Beitrag(#1917156) Verfasst am: 22.04.2014, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nicht zu vergessen das primitive Stammesdenken in Europa.

Das mit vergleichbaren Mitteln ausgetragen wird?

Nee, mit schlimmeren. Wenn es erlaubt ist, über die ganz aktuelle Situation ein klein wenig in die Vergangenheit zu blicken.

Ich finde es immer erstaunlich, wie Europäer meinen, angesichts ihrer eigenen Geschichte der letzten hundert Jahre die Gesellschaften anderer Kontinente so pauschal abwerten zu können meinen. Koloniale Haltung ist offenbar noch ganz fest in vielen Köpfen drin. Außerirdische Ethnologen haben sich wahrschienlich vor allem deswegen nicht dazu geäußert, weil sie sich von ihren Lachanfällen noch nicht erholt haben.
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Naastika
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Beitrag(#1917160) Verfasst am: 22.04.2014, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nicht zu vergessen das primitive Stammesdenken in Europa.

Das mit vergleichbaren Mitteln ausgetragen wird?

Nee, mit schlimmeren. Wenn es erlaubt ist, über die ganz aktuelle Situation ein klein wenig in die Vergangenheit zu blicken.

Ich finde es immer erstaunlich, wie Europäer meinen, angesichts ihrer eigenen Geschichte der letzten hundert Jahre die Gesellschaften anderer Kontinente so pauschal abwerten zu können meinen. Koloniale Haltung ist offenbar noch ganz fest in vielen Köpfen drin. Außerirdische Ethnologen haben sich wahrschienlich vor allem deswegen nicht dazu geäußert, weil sie sich von ihren Lachanfällen noch nicht erholt haben.


Die momentanen Probleme in Afrika sind nicht pauschal den Kolonialmächten des vorletzten Jahrhunderts anzulasten, falls du das meinst, eher den mittels dortiger Bevölkerung ausgetragenen Kampfes um Bodenschätze.

Allerdings zwingen die Konzerne die Bevölkerung nicht z.B. zu Hexenverfolgung. Eine Gepflogenheit, die mir doch längst abgelegt haben.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21786

Beitrag(#1917163) Verfasst am: 22.04.2014, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nicht zu vergessen das primitive Stammesdenken in Europa.

Das mit vergleichbaren Mitteln ausgetragen wird?

Nee, mit schlimmeren. Wenn es erlaubt ist, über die ganz aktuelle Situation ein klein wenig in die Vergangenheit zu blicken.

Ich finde es immer erstaunlich, wie Europäer meinen, angesichts ihrer eigenen Geschichte der letzten hundert Jahre die Gesellschaften anderer Kontinente so pauschal abwerten zu können meinen. Koloniale Haltung ist offenbar noch ganz fest in vielen Köpfen drin. Außerirdische Ethnologen haben sich wahrschienlich vor allem deswegen nicht dazu geäußert, weil sie sich von ihren Lachanfällen noch nicht erholt haben.

Die momentanen Probleme in Afrika sind nicht pauschal den Kolonialmächten des vorletzten Jahrhunderts anzulasten, falls du das meinst, eher den mittels dortiger Bevölkerung ausgetragenen Kampfes um Bodenschätze.

Allerdings zwingen die Konzerne die Bevölkerung nicht z.B. zu Hexenverfolgung. Eine Gepflogenheit, die mir doch längst abgelegt haben.

Wem die Probleme dort anzulasten sind, habe ich damit noch gar nicht mal angesprochen. (So schnell würde ich den Kolonialismus davon aber auch nicht freisprechen, aber das war gar nicht mein Punkt. Der Kolonialismus war für die betroffenen Länder übrigens allerfrühestens vor 70 Jahren vorbei, für manche auch erst vor 40, ist also keineswegs aus dem vorletzten Jahrhundert, und hat dabei noch ein paar mächtig unschöne Kriege als Abschiedsparty veranstaltet.)

Was ich meinte, war primär, was die Europäer in der jüngsten Geschichte miteinander angestellt haben. Vor dem Hintergrund sollte man sich doch wohl mächtig hüten, andere Gesellschaften mit Worthülsen direkt aus dem Wörterbuch des Kolonialherrn ein paar Stufen unter sich anzusiedeln.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1917199) Verfasst am: 22.04.2014, 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was ich meinte, war primär, was die Europäer in der jüngsten Geschichte miteinander angestellt haben.

Was genau meinst du mit jüngster Geschichte? Ich finde, daß in der jüngsten Geschichte die Völker Europas im ganzen recht gut miteinander ausgekommen sind.

Wenn du damit den letzten Weltkrieg meinst, dann halte ich das für eine recht eigenartige Wahrnehmung, so zu tun, als ob die 7 Jahrzehnte Frieden seitdem nicht zählten.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#1917220) Verfasst am: 22.04.2014, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Nochmal nachlesen, wogegen sich tillich wendet.

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Wenn das so ist, dann kann das Christentum auch nichts dafür. Der Grund ist dieses primitive Stammesdenken in vielen Staaten Afrikas und Asiens. Solange das nicht überwunden wird, wird es immer Kämpfe zwischen verschiedenen Stämmen geben, unabhängig von einer Religion. Dass verschiedene Religionen zusätzliche Gräben zwischen den Menschen schaffen, ist eine andere Geschichte.


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nicht zu vergessen das primitive Stammesdenken in Europa.


Wenn man das "primitive Stammesdenken" als globales, überzeitliches, aber doch nur in den "Staaten Afrikas und Asiens" vorkommendes Grundübel darstellt, wird man wohl daran erinnern dürfen, auf welche Weise das primitive Stammesdenken der Europäer in diesen großen Zusammenhängen gewirkt hat.
Und ferner müsste man hinzufügen, daß Unwissenheit, Geschichtsvergessenheit und die Projektion der eigenen auskömmlichen Verhältnisse auf das soziale Gesamtwesen, in dem man so gut leben kann, die besten Voraussetzungen für Hochmut bilden. Der sich möglicherweise in Nichts von dem natürlichen Überlegenheitsgefühl der Epochen unterscheidet, in denen Chauvinismus zum guten politischen Ton gehört(e).
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1917223) Verfasst am: 22.04.2014, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:


Also noch einmal: was genau wirfst du mir vor?



Ich werfe Dir nichts vor, sondern weise Dich auf einen Widerspruch hin. Einerseits sagst Du, dass das Ziel von Religionskritik nicht die Diffamierung von Menschen waere um bereits im naechsten Satz religioese Menschen pauschal als "zurueckgeblieben" zu bezeichnen und als Ziel der Religionskritik zu definieren sie soll ihnen auf "eine höhere Stufe der Zivilisation" helfen.

Letzteres ist in seiner Pauschalitaet nicht nur duemmlich arrogant, sondern eben auch eine Diffamierung religioeser Menschen.
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Defund the gender police!! Let's Rock
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1917224) Verfasst am: 22.04.2014, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nicht zu vergessen das primitive Stammesdenken in Europa.


Das mit vergleichbaren Mitteln ausgetragen wird?



Nein. Bis in die juengste Vergangenheit hinein, waren die Mittel eher noch schrecklicher.
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1917226) Verfasst am: 22.04.2014, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:


Also noch einmal: was genau wirfst du mir vor?



Ich werfe Dir nichts vor, sondern weise Dich auf einen Widerspruch hin. Einerseits sagst Du, dass das Ziel von Religionskritik nicht die Diffamierung von Menschen waere um bereits im naechsten Satz religioese Menschen pauschal als "zurueckgeblieben" zu bezeichnen und als Ziel der Religionskritik zu definieren sie soll ihnen auf "eine höhere Stufe der Zivilisation" helfen.

Letzteres ist in seiner Pauschalitaet nicht nur duemmlich arrogant, sondern eben auch eine Diffamierung religioeser Menschen.
ja, das ist schon schwierig, da religion die menschen nun mal zu irrationalen, frremdgesteuerten personen macht. und da ist es eigentlich egal, welche religion man nimmt. einige sind nur halt extremer als andere.
und, um zu zeigen, was religionen anrichten, muss man halt die beispiele bei den religiösen menschen suchen, anders geht es nun mal nicht.
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