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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1921670) Verfasst am: 11.05.2014, 20:06 Titel: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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So langsam nervt es wirklich andauernd zu lesen wer jetzt gerade wen fuer "krank" erklaert.
Fuer die einen sind es Homosexuelle, fuer die anderen religioese Menschen, fuer kack-net Atheisten und fuer wieder andere Nonkonformisten und Freidenker.
Was ist das eigentlich fuer eine Krankheit, die es so vielen Leuten verunmoeglicht sich mit abweichenden Lebensstilen und Auffassungen auseinanderzusetzen ohne gleich die Krankheitskeule zu schwingen?
Kann man sich vielleicht mal darauf einigen, dass der Bereich des Gesunden recht geraeumig ist und viele ganz grundverschiedene Menschen darin Platz haben?
_________________ Defund the gender police!!
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Commander Vimes registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2013 Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork
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(#1921733) Verfasst am: 11.05.2014, 22:46 Titel: |
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Ich denke mal, dass die wenigsten Menschen Religiöse per se für "krank" halten. Dafür gibt es an sich auch keinen vernünftigen Grund. Man mag ja Religion für schwachsinnig oder schlimmer halten, aber auch Dummheit ist ja keine Krankheit .
Die Aussage "Religion ist heilbar" habe ich auch immer in erster Linie ironisch verstanden. Hier wird der Spieß umgedreht, da es ja ansonsten Religiöse (insbesondere FUndamentalisten) sind, die bestimmte Gruppen, z.B. Homosexuelle, als krank bezeichnen. Wer nicht Teil der Lösung ist, ist Teil des Problems und in diesem Fall sind es nunmal die Religiösen, die das Problem überhaupt erst verursacht haben, das sie nun "heilen" wollen (nämlich Leidensdruck aufgrund von Homosexualität, der in Wirklichkeit nicht auf der sexuellen Orientierung, sondern auf der fehlenden Akzeptanz beruht).
Schon bei Rosa von Praunheim hieß es: "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt". Daraus kann man auch ableiten: Nicht der Homosexuelle ist krank, sondern der Fundi, der ihn diskriminiert.
Eine einheitliche und griffige Definition für den Begriff "Krankheit" existiert leider nicht. Es wird immer Grenzbereiche geben, die von einigen als krank bezeichnet werden, von anderen aber nicht unbedingt. Den "normalen" Religiösen, der sonntags zur Kirche geht, seine Traditionen lebt etc. würden wohl auch die meisten überzeugten Atheisten nicht als krnk bezeichnen. Die Religion kann aber dann krankhafte Züge annehmen, wenn der Gläubige sich oder anderen Schäden zufügt. Zumindest dann, wenn gewisse Grenzen überschritten werden. Wo die aber genau liegen, ist wohl schwer zu bestimmen. Jemand, der z.B. bestimmte medizinische Behandlungen aus religiösen Gründen ablehnt und dabei sogar den Tod in Kauf nimmt, ist in meinen Augen verblendet, aber nicht krank. Wer allerdings religiöses Fasten oder Kasteiungen (z.B. Büßergürtel) soweit treibt, dass er seine Gesundheit nachhaltig schädigt, den würde ich als krank bezeichnen. Jemand der aus religiösen Gründen bestimmte (Rand)Gruppen diskriminiert oder mobbt, ist in meinen AUgen nicht krank, sondern allenfalls ein dummes Ars...och. Wer Flugzeuge in Hochhäuser lenkt, den kann ich aber nicht mehr als gesund bezeichnen.
_________________ There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1921738) Verfasst am: 11.05.2014, 22:52 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Kann man sich vielleicht mal darauf einigen, dass der Bereich des Gesunden recht geraeumig ist und viele ganz grundverschiedene Menschen darin Platz haben? |
Irgendjemand hat gestern eine ARD-Reportage verlinkt, in der ein Schwuler sich in die Halbwelt der Schwulenheiler und Anti-Homo-Demonstranten herab lässt. Was da gezeigt wurde, war echt nicht mehr gesund. Nee, beim besten Willen nicht.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1921739) Verfasst am: 11.05.2014, 22:54 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Kann man sich vielleicht mal darauf einigen, dass der Bereich des Gesunden recht geraeumig ist und viele ganz grundverschiedene Menschen darin Platz haben? |
Gerne.
_________________ Tja
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1921744) Verfasst am: 11.05.2014, 23:01 Titel: |
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Ich denke mal, dass die wenigsten Menschen Religiöse per se für "krank" halten. Dafür gibt es an sich auch keinen vernünftigen Grund. Man mag ja Religion für schwachsinnig oder schlimmer halten, aber auch Dummheit ist ja keine Krankheit .
Die Aussage "Religion ist heilbar" habe ich auch immer in erster Linie ironisch verstanden. Hier wird der Spieß umgedreht, da es ja ansonsten Religiöse (insbesondere FUndamentalisten) sind, die bestimmte Gruppen, z.B. Homosexuelle, als krank bezeichnen. Wer nicht Teil der Lösung ist, ist Teil des Problems und in diesem Fall sind es nunmal die Religiösen, die das Problem überhaupt erst verursacht haben, das sie nun "heilen" wollen (nämlich Leidensdruck aufgrund von Homosexualität, der in Wirklichkeit nicht auf der sexuellen Orientierung, sondern auf der fehlenden Akzeptanz beruht).
Schon bei Rosa von Praunheim hieß es: "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt". Daraus kann man auch ableiten: Nicht der Homosexuelle ist krank, sondern der Fundi, der ihn diskriminiert.
Eine einheitliche und griffige Definition für den Begriff "Krankheit" existiert leider nicht. Es wird immer Grenzbereiche geben, die von einigen als krank bezeichnet werden, von anderen aber nicht unbedingt. Den "normalen" Religiösen, der sonntags zur Kirche geht, seine Traditionen lebt etc. würden wohl auch die meisten überzeugten Atheisten nicht als krnk bezeichnen. Die Religion kann aber dann krankhafte Züge annehmen, wenn der Gläubige sich oder anderen Schäden zufügt. Zumindest dann, wenn gewisse Grenzen überschritten werden. Wo die aber genau liegen, ist wohl schwer zu bestimmen. Jemand, der z.B. bestimmte medizinische Behandlungen aus religiösen Gründen ablehnt und dabei sogar den Tod in Kauf nimmt, ist in meinen Augen verblendet, aber nicht krank. Wer allerdings religiöses Fasten oder Kasteiungen (z.B. Büßergürtel) soweit treibt, dass er seine Gesundheit nachhaltig schädigt, den würde ich als krank bezeichnen. Jemand der aus religiösen Gründen bestimmte (Rand)Gruppen diskriminiert oder mobbt, ist in meinen AUgen nicht krank, sondern allenfalls ein dummes Ars...och. Wer Flugzeuge in Hochhäuser lenkt, den kann ich aber nicht mehr als gesund bezeichnen. |
Dass Du das ironisch meintest, ist mir auch klar. (Genauso wie ich meine Threadueberschrift ironisch verstanden wissen will)
Es gibt und gab in diesem Forum allerdings auch etliche user, die meinen eine solche Aussage genauso ernst wie unser schoengeist seine "Diagnose". Und ich lehne das in dieser pauschalen Form genauso ab. Dass es krankhaft uebersteigerte Formen von Religiositaet gibt ist natuerlich auch klar und die soll man auch ruhig so benennen.
_________________ Defund the gender police!!
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1921747) Verfasst am: 11.05.2014, 23:03 Titel: |
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'gesund' heißt nur 'zu wenig untersucht'.
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1921752) Verfasst am: 11.05.2014, 23:09 Titel: |
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http://de.wikipedia.org/wiki/Pathologisierung
Hier noch einmal die verschiedenen Ebenen, auf denen sich Pathologisierung vollzieht.
Man kann sie vielleicht als eine negative Begleiterscheinung der enormen Fortschritte der Medizin in den letzten Jahrzehnten ansehen. Krankheit wird als überwindbar angesehen, durch Medikamente und andere Hilfsmittel, und das scheint ja auch in dem anderen Thread auf, wo es um eine angebliche "Heilbarkeit" der Homosexualität geht, die diffamierend als vorgebliche "Krankheit" einer negativen Bewertung unterzogen wird.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1921754) Verfasst am: 11.05.2014, 23:11 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | Kann man sich vielleicht mal darauf einigen, dass der Bereich des Gesunden recht geraeumig ist und viele ganz grundverschiedene Menschen darin Platz haben? |
Irgendjemand hat gestern eine ARD-Reportage verlinkt, in der ein Schwuler sich in die Halbwelt der Schwulenheiler und Anti-Homo-Demonstranten herab lässt. Was da gezeigt wurde, war echt nicht mehr gesund. Nee, beim besten Willen nicht. |
Viele ist nicht dasselbe wie alle.
_________________ Defund the gender police!!
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1921759) Verfasst am: 11.05.2014, 23:32 Titel: |
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Genau, nicht immer pathologisieren!
Wenn einer doch nur mehr oder weniger ein Arschloch ist....
_________________ Tja
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#1921766) Verfasst am: 11.05.2014, 23:51 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Was ist das eigentlich fuer eine Krankheit[...]? |
Es ist keine Krankheit. Mangelnde Bildung, absichtsvolle Hetze und überkommene Moralvorstellungen sind wohl die wesentlichen Grundlagen für Pathologisierungen.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1921789) Verfasst am: 12.05.2014, 06:08 Titel: |
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Ok. Man kann auch vernagelt, ein Ignorant oder ein Depp, sein.
_________________ Tja
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sünnerklaas Mietzekatzenkater - treibt den Kessel
Anmeldungsdatum: 30.09.2006 Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist
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(#1921793) Verfasst am: 12.05.2014, 07:19 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | So langsam nervt es wirklich andauernd zu lesen wer jetzt gerade wen fuer "krank" erklaert.
Fuer die einen sind es Homosexuelle, fuer die anderen religioese Menschen, fuer kack-net Atheisten und fuer wieder andere Nonkonformisten und Freidenker.
Was ist das eigentlich fuer eine Krankheit, die es so vielen Leuten verunmoeglicht sich mit abweichenden Lebensstilen und Auffassungen auseinanderzusetzen ohne gleich die Krankheitskeule zu schwingen?
Kann man sich vielleicht mal darauf einigen, dass der Bereich des Gesunden recht geraeumig ist und viele ganz grundverschiedene Menschen darin Platz haben? |
Es geht ums Rechthaben, wenn man nicht mehr uneingeschränkt recht bekommt und sich die Ressourcen innerhalb einer Gesellschaft als begrenzt erweisen. Für mich stellt sich da immer die Frage: hat der 100% der Lehrmeinung irgendeiner Glaubensgemeinschaft Folgende recht - oder der 100%ige Atheist? Beide haben recht, beide haben unrecht. Im gleichen Maße.
Und was nimmt der Atheist dem Strenggläubigen allein durch seine Existenz und umgekehrt? Nichts.
_________________ "Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)
Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.
Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1921798) Verfasst am: 12.05.2014, 09:22 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | So langsam nervt es wirklich andauernd zu lesen wer jetzt gerade wen fuer "krank" erklaert. |
Viel mehr nervt es, wenn "Krankheit" als Abqualifikationsmerkmal bezeichnet wird.
Es ist nichts ehrenrühriges daran, krank zu sein. Jeder hat hin und wieder eine Grippe oder so. Das macht uns nicht zu schlechteren Menschen, oder? Beachbernie als Meister aller Gutmenschen verwechselt mal wieder beleidigt sein mit Recht haben. Beleidigt sein ersetzt keine sachliche Argumentation.
Wir haben die selbe Konstellation schon in der Sarazzin-Intelligenz Debatte geführt. Da wurde "dumm" als beleidigend empfunden mit der sprachdogmatischen Konsequenz, dass es dann eben keine dummen Menschen geben könne. Denn die Menschen nach IQ zu unterscheiden wäre ja beleidigend...
Was ja sein kann, aber nunmal nichts mit der Tatsache zu tun hat, dass es kluge und dumme Menschen gibt. Genauso wie es gesunde und kranke Menschen gibt. Das ist eine banale Tatsache aus der erst mal gar nichts folgt.
Deswegen sollte man in einer Diskussion, falls Begriffe wie dumm oder krank fallen, nicht fragen ob diese Begriffe beleidigend sein könnten, sondern ob sie zutreffen oder nicht. Denn aus letzterem folgt etwas für den weiteren Verlauf der Diskussion. Aus ersterem nicht.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1921913) Verfasst am: 12.05.2014, 18:48 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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Fake hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | So langsam nervt es wirklich andauernd zu lesen wer jetzt gerade wen fuer "krank" erklaert. |
Viel mehr nervt es, wenn "Krankheit" als Abqualifikationsmerkmal bezeichnet wird. |
Wenn es doch in den Faellen, auf die ich mich beziehe, so gemeint ist?
Fake hat folgendes geschrieben: | Es ist nichts ehrenrühriges daran, krank zu sein. Jeder hat hin und wieder eine Grippe oder so. Das macht uns nicht zu schlechteren Menschen, oder? Beachbernie als Meister aller Gutmenschen verwechselt mal wieder beleidigt sein mit Recht haben. Beleidigt sein ersetzt keine sachliche Argumentation. |
Wenn es um tatsaechliche Krankheiten geht stimmt das. Bloss sind Dinge wie Homosexualitaet oder Religiositaet nun mal keine Krankheiten und die Pathologisierung seines Gegenueber ist halt mal kein Argument. Beleidigungen ersetzen keine sachliche Argumentation.
Fake hat folgendes geschrieben: | Wir haben die selbe Konstellation schon in der Sarazzin-Intelligenz Debatte geführt. Da wurde "dumm" als beleidigend empfunden mit der sprachdogmatischen Konsequenz, dass es dann eben keine dummen Menschen geben könne. Denn die Menschen nach IQ zu unterscheiden wäre ja beleidigend...
Was ja sein kann, aber nunmal nichts mit der Tatsache zu tun hat, dass es kluge und dumme Menschen gibt. Genauso wie es gesunde und kranke Menschen gibt. Das ist eine banale Tatsache aus der erst mal gar nichts folgt. |
Auch hier gilt, dass manchmal in Diskussionen einfach der Gegenueber als dumm beschimpft wird, bloss weil er anderer Meinung ist, ohne dass ein echter Intelligensunterschied zu einem selber feststellbar waere. Auch hier gilt: Beleidigungen ersetzen keine Argumente!
Fake hat folgendes geschrieben: | Deswegen sollte man in einer Diskussion, falls Begriffe wie dumm oder krank fallen, nicht fragen ob diese Begriffe beleidigend sein könnten, sondern ob sie zutreffen oder nicht. Denn aus letzterem folgt etwas für den weiteren Verlauf der Diskussion. Aus ersterem nicht. |
Man sollte fragen ob die beleidigend gemeint sind. Das ist sogar wichtiger als ob sie nun objektiv zutreffen oder nicht. Wenn ich z.B. bei einem Job mit einem objektiv weniger intelligenten Menschen zusammenarbeite und gewohnheitsmaessig Diskussionen mit ihm dadurch abwuerge, dass ich ihm entgegne wie dumm er ist und er deshalb besser die Klappe haelt, dann ist dies unabhaengig von seinem Intelligensquotienten beleidigend, weil es so gemeint ist.
P.s.: Seinen Gegenueber mit dem rechten Kampfbegriff "Gutmensch" abzuqualifizieren ist uebrigens auch kein Argument, sondern es zeugt von einer gewissen Armseligkeit, wenn man meint auf solch hohle Phrasen zurueckgreifen zu muessen.
_________________ Defund the gender police!!
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Letum registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.02.2010 Beiträge: 487
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(#1921934) Verfasst am: 12.05.2014, 19:49 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | So langsam nervt es wirklich andauernd zu lesen wer jetzt gerade wen fuer "krank" erklaert.
Fuer die einen sind es Homosexuelle, fuer die anderen religioese Menschen, fuer kack-net Atheisten und fuer wieder andere Nonkonformisten und Freidenker.
Was ist das eigentlich fuer eine Krankheit, die es so vielen Leuten verunmoeglicht sich mit abweichenden Lebensstilen und Auffassungen auseinanderzusetzen ohne gleich die Krankheitskeule zu schwingen?
Kann man sich vielleicht mal darauf einigen, dass der Bereich des Gesunden recht geraeumig ist und viele ganz grundverschiedene Menschen darin Platz haben? |
Sieh es mal so wie die WHO. Krankheit wird dort nicht definiert grundsätzlich zumindest und zwar aus guten Grund, sondern was Gesundheit ist. Und diese bedeutet eben nicht die Abwesenheit von Krankheit oder z.B. einer Behinderung sondern als vollständiges geistiges, seelisches und körperliches Wohlbefinden. Und eine Ärztin oder Arzt wird versuchen das wieder herzustellen falls da was aus dem ruder läuft.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheit
_________________ Keine Schwulenpropaganda wegen den Kindern...Putin, es gibt keinen Gott neben ihn, nach Gnaden der Oligarchen
https://www.youtube.com/watch?v=OWyyL7zTTkc
Und für alle die die Hoffnung noch nicht verloren haben
https://www.youtube.com/watch?v=0KekKTvAVD0
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1921936) Verfasst am: 12.05.2014, 20:08 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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Letum hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | So langsam nervt es wirklich andauernd zu lesen wer jetzt gerade wen fuer "krank" erklaert.
Fuer die einen sind es Homosexuelle, fuer die anderen religioese Menschen, fuer kack-net Atheisten und fuer wieder andere Nonkonformisten und Freidenker.
Was ist das eigentlich fuer eine Krankheit, die es so vielen Leuten verunmoeglicht sich mit abweichenden Lebensstilen und Auffassungen auseinanderzusetzen ohne gleich die Krankheitskeule zu schwingen?
Kann man sich vielleicht mal darauf einigen, dass der Bereich des Gesunden recht geraeumig ist und viele ganz grundverschiedene Menschen darin Platz haben? |
Sieh es mal so wie die WHO. Krankheit wird dort nicht definiert grundsätzlich zumindest und zwar aus guten Grund, sondern was Gesundheit ist. Und diese bedeutet eben nicht die Abwesenheit von Krankheit oder z.B. einer Behinderung sondern als vollständiges geistiges, seelisches und körperliches Wohlbefinden. Und eine Ärztin oder Arzt wird versuchen das wieder herzustellen falls da was aus dem ruder läuft.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheit |
Und da sich Homosexualitaet/Religiositaet und "„ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens" nicht gegenseitig ausschliessen, spricht eigentlich nichts dagegen diese Phaenomene grundsaetzlich als im Bereich des Gesunden liegend anzusehen.
_________________ Defund the gender police!!
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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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(#1921937) Verfasst am: 12.05.2014, 20:10 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Ok. Man kann auch vernagelt, ein Ignorant oder ein Depp, sein. |
exklusives oder inklusives "oder"
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Letum registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.02.2010 Beiträge: 487
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(#1921939) Verfasst am: 12.05.2014, 20:32 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Letum hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | So langsam nervt es wirklich andauernd zu lesen wer jetzt gerade wen fuer "krank" erklaert.
Fuer die einen sind es Homosexuelle, fuer die anderen religioese Menschen, fuer kack-net Atheisten und fuer wieder andere Nonkonformisten und Freidenker.
Was ist das eigentlich fuer eine Krankheit, die es so vielen Leuten verunmoeglicht sich mit abweichenden Lebensstilen und Auffassungen auseinanderzusetzen ohne gleich die Krankheitskeule zu schwingen?
Kann man sich vielleicht mal darauf einigen, dass der Bereich des Gesunden recht geraeumig ist und viele ganz grundverschiedene Menschen darin Platz haben? |
Sieh es mal so wie die WHO. Krankheit wird dort nicht definiert grundsätzlich zumindest und zwar aus guten Grund, sondern was Gesundheit ist. Und diese bedeutet eben nicht die Abwesenheit von Krankheit oder z.B. einer Behinderung sondern als vollständiges geistiges, seelisches und körperliches Wohlbefinden. Und eine Ärztin oder Arzt wird versuchen das wieder herzustellen falls da was aus dem ruder läuft.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheit |
Und da sich Homosexualitaet/Religiositaet und "„ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens" nicht gegenseitig ausschliessen, spricht eigentlich nichts dagegen diese Phaenomene grundsaetzlich als im Bereich des Gesunden liegend anzusehen. |
tut ja auch keiner, medizinisch, objektiv betrachtet zumindest, Pädophilie z.b. ist als krankhaft eingestuft hinsichtlich sexueller Orientierung das gilt aber nicht für Homosexualität, Nach Quellen müsste ich aber erst suchen auf die Schnelle.......
_________________ Keine Schwulenpropaganda wegen den Kindern...Putin, es gibt keinen Gott neben ihn, nach Gnaden der Oligarchen
https://www.youtube.com/watch?v=OWyyL7zTTkc
Und für alle die die Hoffnung noch nicht verloren haben
https://www.youtube.com/watch?v=0KekKTvAVD0
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1922012) Verfasst am: 13.05.2014, 09:49 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | So langsam nervt es wirklich andauernd zu lesen wer jetzt gerade wen fuer "krank" erklaert. |
Viel mehr nervt es, wenn "Krankheit" als Abqualifikationsmerkmal bezeichnet wird. |
Wenn es doch in den Faellen, auf die ich mich beziehe, so gemeint ist? |
Und was wenn nicht?
Mir fehlen leider deine seherischen Kräfte. Ich kann lesen. Ich kann nachfragen, wenn mir etwas unklar ist. Ich kann aber niemandem in den Kopf sehen und erkennen, was er meint.
Und du auch nicht. Trotzdem ist das meistens dein einziges "Argument".
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Es ist nichts ehrenrühriges daran, krank zu sein. Jeder hat hin und wieder eine Grippe oder so. Das macht uns nicht zu schlechteren Menschen, oder? Beachbernie als Meister aller Gutmenschen verwechselt mal wieder beleidigt sein mit Recht haben. Beleidigt sein ersetzt keine sachliche Argumentation. |
Wenn es um tatsaechliche Krankheiten geht stimmt das. Bloss sind Dinge wie Homosexualitaet oder Religiositaet nun mal keine Krankheiten und die Pathologisierung seines Gegenueber ist halt mal kein Argument. Beleidigungen ersetzen keine sachliche Argumentation. |
Leider haben wir diese Diskussion ja nie zu Ende geführt. Wir haben uns kaum damit beschäftigt, wie Krankheit im medizinischen und/oder psychologischen Sinne definiert ist.
Und das Homosexualität ist, bzw. wie sie entsteht, das wissen wir auch nicht.
Auch hier bist du mir offenbar überlegen, dieses Mal methodisch. Ich bin nicht in der Lage einen unklaren Sachverhalt unter eine unklare Definition zu subsumieren.
Beim Stichwort Beleidigung sieht die Sache etwas anders aus. Ich weiß genau, was eine Beleidigung ist, weil ich Jura studiert habe. Du weißt es nicht. Was dich aber nicht davon abhält, den Begriff immer wieder falsch zu verwenden. Mit einem Selbstbewustsein übrigens, das ich nicht nachvollziehen kann.
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Wir haben die selbe Konstellation schon in der Sarazzin-Intelligenz Debatte geführt. Da wurde "dumm" als beleidigend empfunden mit der sprachdogmatischen Konsequenz, dass es dann eben keine dummen Menschen geben könne. Denn die Menschen nach IQ zu unterscheiden wäre ja beleidigend...
Was ja sein kann, aber nunmal nichts mit der Tatsache zu tun hat, dass es kluge und dumme Menschen gibt. Genauso wie es gesunde und kranke Menschen gibt. Das ist eine banale Tatsache aus der erst mal gar nichts folgt. |
Auch hier gilt, dass manchmal in Diskussionen einfach der Gegenueber als dumm beschimpft wird, bloss weil er anderer Meinung ist, ohne dass ein echter Intelligensunterschied zu einem selber feststellbar waere. Auch hier gilt: Beleidigungen ersetzen keine Argumente! |
Warum gehst du immer den Umweg über die Beleidigung?
Wenn kein Intelligensunterschied feststellbar ist, dass ist das schon das Gegenargument. Dann ist an diesem Punkt die Debatte zu Ende. Trotzdem reitest du immer und immer wieder auf deiner gefühlten Beleidigung (die keine ist) herum. Und was ist überhaupt ein "echter" Intelligensunterschied? Statistiken kann man unterschiedlich lesen, Daten können unvollständig sein etc. Aber wenn dieser Verdacht besteht, dann komme ich immer erst mal zu dem Zwischenergebnis, dass die Sache nach wie vor unentschieden ist. Die These ist vielleicht noch nicht ausreichend belegt. Das ist aber keineswegs gleichbedeutend mit dem Beweis des Gegenteils, den du immer sofort auf deine Fahnen schreibst.
beachbernie hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Deswegen sollte man in einer Diskussion, falls Begriffe wie dumm oder krank fallen, nicht fragen ob diese Begriffe beleidigend sein könnten, sondern ob sie zutreffen oder nicht. Denn aus letzterem folgt etwas für den weiteren Verlauf der Diskussion. Aus ersterem nicht. |
Man sollte fragen ob die beleidigend gemeint sind. Das ist sogar wichtiger als ob sie nun objektiv zutreffen oder nicht. Wenn ich z.B. bei einem Job mit einem objektiv weniger intelligenten Menschen zusammenarbeite und gewohnheitsmaessig Diskussionen mit ihm dadurch abwuerge, dass ich ihm entgegne wie dumm er ist und er deshalb besser die Klappe haelt, dann ist dies unabhaengig von seinem Intelligensquotienten beleidigend, weil es so gemeint ist.
P.s.: Seinen Gegenueber mit dem rechten Kampfbegriff "Gutmensch" abzuqualifizieren ist uebrigens auch kein Argument, sondern es zeugt von einer gewissen Armseligkeit, wenn man meint auf solch hohle Phrasen zurueckgreifen zu muessen. |
Was objektiv zutreffend ist, kann keine Beleidigung sein. Einzige Ausnahme ist die sog. Formalbeleidigung.
Wir unterscheiden uns durch die Reihenfolge. Für mich steht immer an erster Stelle die möglichst objektive Aufklärung des Sachverhaltes. Danach folgt die Bewertung. Du machst es umgekehrt. Du nimmst dein Bauchgefühl zum Maßstab und filterst hinterher die Fakten danach, ob sie zu deiner Wertung passen oder nicht. Das ist kein wissenschaftliches Vorgehen. Und es nervt.
Im übrigen bin nicht ich es, der dich mit dem Begriff Gutmensch abqualifiziert. Das tust du dir selber an.
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 21452
Wohnort: Swift Tuttle
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(#1922085) Verfasst am: 13.05.2014, 14:56 Titel: |
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ich habe neulich mal 3 ärzte unabhängig voneinander nach chonchita wurst befragt bzw. ihnen ein zeitungsbild gezeigt.
unisono: das ist krank bzw eine krankheit.
und auf meine frage hin, wie damit zu verfahren sei, ob man auftritte verbieten solle herrschte schweigen.
einer sprach von einer störung, als ich ihn nach homosexualität fragte.
wenn mir noch ein paar mediziner über den weg laufen sollten, werde ich weiter befragen.
_________________ "als ob"
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1922087) Verfasst am: 13.05.2014, 15:29 Titel: |
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Wilson hat folgendes geschrieben: | ich habe neulich mal 3 ärzte unabhängig voneinander nach chonchita wurst befragt bzw. ihnen ein zeitungsbild gezeigt.
unisono: das ist krank bzw eine krankheit.
und auf meine frage hin, wie damit zu verfahren sei, ob man auftritte verbieten solle herrschte schweigen.
einer sprach von einer störung, als ich ihn nach homosexualität fragte.
wenn mir noch ein paar mediziner über den weg laufen sollten, werde ich weiter befragen. |
Was kennst denn Du für Ärzte?
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1922091) Verfasst am: 13.05.2014, 15:38 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Wilson hat folgendes geschrieben: | ich habe neulich mal 3 ärzte unabhängig voneinander nach chonchita wurst befragt bzw. ihnen ein zeitungsbild gezeigt.
unisono: das ist krank bzw eine krankheit.
und auf meine frage hin, wie damit zu verfahren sei, ob man auftritte verbieten solle herrschte schweigen.
einer sprach von einer störung, als ich ihn nach homosexualität fragte.
wenn mir noch ein paar mediziner über den weg laufen sollten, werde ich weiter befragen. |
Was kennst denn Du für Ärzte? |
Bund katholischer Ärzte vielleicht?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Vronib111 registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.09.2006 Beiträge: 1048
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(#1922150) Verfasst am: 13.05.2014, 18:47 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | So langsam nervt es wirklich andauernd zu lesen wer jetzt gerade wen fuer "krank" erklaert.
Fuer die einen sind es Homosexuelle, fuer die anderen religioese Menschen, fuer kack-net Atheisten und fuer wieder andere Nonkonformisten und Freidenker.
Was ist das eigentlich fuer eine Krankheit, die es so vielen Leuten verunmoeglicht sich mit abweichenden Lebensstilen und Auffassungen auseinanderzusetzen ohne gleich die Krankheitskeule zu schwingen?
Kann man sich vielleicht mal darauf einigen, dass der Bereich des Gesunden recht geraeumig ist und viele ganz grundverschiedene Menschen darin Platz haben? |
DANKE für diese Darstellung! Es ist wirklich schlimm, dass andere immer dann krank sein sollen, wenn diese die eigene Meinung nicht teilen (wollen/ können).
_________________ Ich bin nicht mehr aus Überzeugung römisch-katholisch, sondern ausgetreten!!!
Umso mehr bin ich für strikte (finanzielle) Trennung von Kirche und Staat! Opus Dei oder die Piusbrüder mag ich schon gleich überhaupt nicht!
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1922606) Verfasst am: 15.05.2014, 14:30 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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Vronib111 hat folgendes geschrieben: | DANKE für diese Darstellung! Es ist wirklich schlimm, dass andere immer dann krank sein sollen, wenn diese die eigene Meinung nicht teilen (wollen/ können). |
Homosexualität, Religiösität, Atheismus etc. sind aber keine Meinungen. Was du hier schreibst, geht am Thema weit vorbei.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1922609) Verfasst am: 15.05.2014, 14:49 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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Fake hat folgendes geschrieben: | Vronib111 hat folgendes geschrieben: | DANKE für diese Darstellung! Es ist wirklich schlimm, dass andere immer dann krank sein sollen, wenn diese die eigene Meinung nicht teilen (wollen/ können). |
Homosexualität, Religiösität, Atheismus etc. sind aber keine Meinungen. Was du hier schreibst, geht am Thema weit vorbei. |
Ersetze "Meinung" durch "Lebensweise" dann passt es.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1922614) Verfasst am: 15.05.2014, 15:15 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Vronib111 hat folgendes geschrieben: | DANKE für diese Darstellung! Es ist wirklich schlimm, dass andere immer dann krank sein sollen, wenn diese die eigene Meinung nicht teilen (wollen/ können). |
Homosexualität, Religiösität, Atheismus etc. sind aber keine Meinungen. Was du hier schreibst, geht am Thema weit vorbei. |
Ersetze "Meinung" durch "Lebensweise" dann passt es. |
Nein, auch dann nicht. Dein/euer Fehler ist viel grundlegender. Es ist nämlich genau umgekehrt. Beachbernie ist derjenige, der nach Gefühl entscheidet, was keine Krankheit ist.
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wirrlicht registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.05.2005 Beiträge: 62
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(#1922716) Verfasst am: 15.05.2014, 22:15 Titel: |
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Und du derjenige, der entscheidet, was "objektiv" ist.
"Du bist doch krank" ist beleidigend, weil "krank" heißt: "Du hast'n Dachschaden, bist nicht ganz dicht, gehörst zum Klapsdoktor" usw. - im Zusammenhang verwendet mit Lebensweisen ist das in unserem Sprachgebrauch beleidigend, natürlich.
Daß eine Grippe, ein gebrochenes Bein, ein cerebrales Leiden usw. als Krankheiten definiert und behandelbar sind ist unbestritten. Schwieriger wird's schon bei psychischen "Erkrankungen" - google mal spaßeshalber nach psychisch krank + Stigma, da wirste seitenweise fündig.
Ob psychische "Erkrankungen" tatsächlich als Krankheiten zu sehen sind - die meisten Wissenschaftler, Ärzte, Neurologen, Therapeuten sagen "Ja" - sind schließlich behandlungsbedürftig, behandelbar und werden über die Krankenkassen bezahlt.
Ich halte den Krankheitsbegriff dann für problematisch, wenn er dem "Erkankten" vermittelt, daß er "nicht richtig" sei - aber das ist ein weites Feld, würde hier zu weit führen.
Fakt jedenfalls ist: wenn ich jemandem mit anderer Meinung sage, er sei doch krank - dann will ich damit ausdrücken, daß er mit seiner Ansicht falsch liege, er nicht klar denken könne, unter einem Defizit leide - und wenn ich das sage, ist das natürlich beleidigend, ich erkläre die mir nicht in den Kram passende Meinung damit für wertlos.
Wenn du Jura studiert hast, kannste die Probe auf's Exempel ja gerne mal machen. Sag zu einem Polizisten, der dir'n Knöllchen verpaßt oder zu einem Richter, der ein Urteil fällt, dem du nicht zustimmst, sie seien krank.
Erzähl dann, wie's war.
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Commander Vimes registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2013 Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork
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(#1922725) Verfasst am: 15.05.2014, 23:18 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Vronib111 hat folgendes geschrieben: | DANKE für diese Darstellung! Es ist wirklich schlimm, dass andere immer dann krank sein sollen, wenn diese die eigene Meinung nicht teilen (wollen/ können). |
Homosexualität, Religiösität, Atheismus etc. sind aber keine Meinungen. Was du hier schreibst, geht am Thema weit vorbei. |
Ersetze "Meinung" durch "Lebensweise" dann passt es. |
Nein, nichts davon hat was mit "Lebensweise" oder "Lebensstil" zu tun. Für eine Lebensweise kann man sich entscheiden, für Homo- oder Heterosexualität nicht. Höchstens dazu, ob man das dann auslebt, heimlich lebt oder ganz unterdrückt. Für Religion bzw. Atheismus gilt im Prinzip das gleiche. Ich kann mich nicht dazu entscheiden, an einen Gott zu glauben. Entweder ich glaube oder nicht, das ist keine ENtscheidung. Ich kann mich nur dazu entscheiden, sonntags in die Kirche zu gehen, Traditionen und Gebote zu befolgen etc. Das gilt aber unabhängig davon, ob ich daran glaube oder nicht.
_________________ There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1922726) Verfasst am: 15.05.2014, 23:29 Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. |
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | Fake hat folgendes geschrieben: | Vronib111 hat folgendes geschrieben: | DANKE für diese Darstellung! Es ist wirklich schlimm, dass andere immer dann krank sein sollen, wenn diese die eigene Meinung nicht teilen (wollen/ können). |
Homosexualität, Religiösität, Atheismus etc. sind aber keine Meinungen. Was du hier schreibst, geht am Thema weit vorbei. |
Ersetze "Meinung" durch "Lebensweise" dann passt es. |
Nein, nichts davon hat was mit "Lebensweise" oder "Lebensstil" zu tun. Für eine Lebensweise kann man sich entscheiden, für Homo- oder Heterosexualität nicht. Höchstens dazu, ob man das dann auslebt, heimlich lebt oder ganz unterdrückt. Für Religion bzw. Atheismus gilt im Prinzip das gleiche. Ich kann mich nicht dazu entscheiden, an einen Gott zu glauben. Entweder ich glaube oder nicht, das ist keine ENtscheidung. Ich kann mich nur dazu entscheiden, sonntags in die Kirche zu gehen, Traditionen und Gebote zu befolgen etc. Das gilt aber unabhängig davon, ob ich daran glaube oder nicht. |
Ich glaube es gibt Beides, Homosexualitaet als unveraenderliche Natur eines Menschen und auch als selbstgewaehlten Lebensstil. Ich kenne Beides aus eigener Erfahrung in meinem persoenlichen Umfeld.
Fuer mein Verhaeltnis dazu macht das auch keinen Unterschied. Im ersten Fall kann der Betreffende nichts dafuer und im zweiten Fall macht er von seinem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung Gebrauch. In beiden Faellen habe ich die betreffenden Menschen so wie sie sind zu respektieren.
_________________ Defund the gender police!!
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Commander Vimes registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2013 Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork
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(#1922729) Verfasst am: 15.05.2014, 23:32 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Wilson hat folgendes geschrieben: | ich habe neulich mal 3 ärzte unabhängig voneinander nach chonchita wurst befragt bzw. ihnen ein zeitungsbild gezeigt.
unisono: das ist krank bzw eine krankheit.
und auf meine frage hin, wie damit zu verfahren sei, ob man auftritte verbieten solle herrschte schweigen.
einer sprach von einer störung, als ich ihn nach homosexualität fragte.
wenn mir noch ein paar mediziner über den weg laufen sollten, werde ich weiter befragen. |
Was kennst denn Du für Ärzte? |
Entweder Mitglieder vom Bund der Katholischen Ärzte oder (sorry!) Idioten, die wirklich gar keine Ahnung haben.
"Conchita Wurst" ist eine Kunstfigur für die Bühne. Der Mann läuft privat ja nicht so rum. Letztlich entscheidet er sich nicht von anderen Transvestiten wie z.B. Olivia Jones, "Mary" oder auch nur den Darstellern aus "Ein Käfig voller Narren". Nur dass er Bart trägt. Das ist aber letztlich nur ein Stilmittel, um sich von anderen abzuheben, um Aufmerksamkeit zu erregen. Diese "Krankheit" hat ihm den Sieg beim ESC, immense Medienaufmerksamkeit und sicherlich auch eine hübsche Stange Geld eingebracht.
Selbst wenn es sich nicht um eine Bühnenfigur handeln würde, sondern der Mann diese Identität als "Conchita Wurst" tatsächlich "lebt" (also nicht nur für die Bühne), dann wäre das sicherlich ziemlich skurril, eigenwillig und exzentrisch. Aber warum sollte es denn "krank" sein?
_________________ There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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