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Actino die Bazille registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.10.2013 Beiträge: 7
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(#1925908) Verfasst am: 05.06.2014, 02:56 Titel: |
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Arkanum hat folgendes geschrieben: | Gegen das Engelwerk stehen mittlerweile neue Vorwürfe von Mordanschlägen im Raum, diesmal gegen Aussteiger:
Augsburger Allgemeine, 1.Juni 2014
Zitat: | Dann kam der Tag, wo ich auf ein Plakat aufmerksam wurde. Darauf wurde eine öffentliche Versammlung von katholischer Kirche und Engelswerk angekündigt. Ich fuhr zu dieser Versammlung. Es ging dabei um Vorwürfe die dem „Engelswerk“ angelastet wurden. Vorwürfe, bei denen es unter anderem auch darum ging: wenn ein Mitglied aus dieser Gemeinschaft austreten will, diesem Gefahr droht. Doch diese Vorwürfe wurden mit ruhiger, lächelnder Miene von „ Engelwerk – Priestern“, die auch katholisch sind, als unwahr hingestellt. Ein ehemaliges Mitglied, ein Priester, wieder fest in der katholischen Kirche verankert, erzählte seine Leidensgeschichte. Er sprach von Mordanschlägen gegen ihn, was allerdings von den Verursachern immer wieder abgestritten und als Wahn hingestellt wurde. |
Welcher Priester das war, stand leider nicht drin (allerdings wird Markus Kocher weiter unten im selben Text erwähnt). |
Leider bin ich mir nicht sehr sicher, ob die Autorin auch vertrauenswürdig ist. Ihre weiteren Beiträgen und Kommentare im Leserblogg der Augsburger Allgemeinen scheinen sehr dogmatisch zu sein. Als Beispiel:
Der Papst Feind Nr-1 der-Freimaurer
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sünnerklaas Mietzekatzenkater - treibt den Kessel
Anmeldungsdatum: 30.09.2006 Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist
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(#1925917) Verfasst am: 05.06.2014, 09:06 Titel: |
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Actino die Bazille hat folgendes geschrieben: | Arkanum hat folgendes geschrieben: | Gegen das Engelwerk stehen mittlerweile neue Vorwürfe von Mordanschlägen im Raum, diesmal gegen Aussteiger:
Augsburger Allgemeine, 1.Juni 2014
Zitat: | Dann kam der Tag, wo ich auf ein Plakat aufmerksam wurde. Darauf wurde eine öffentliche Versammlung von katholischer Kirche und Engelswerk angekündigt. Ich fuhr zu dieser Versammlung. Es ging dabei um Vorwürfe die dem „Engelswerk“ angelastet wurden. Vorwürfe, bei denen es unter anderem auch darum ging: wenn ein Mitglied aus dieser Gemeinschaft austreten will, diesem Gefahr droht. Doch diese Vorwürfe wurden mit ruhiger, lächelnder Miene von „ Engelwerk – Priestern“, die auch katholisch sind, als unwahr hingestellt. Ein ehemaliges Mitglied, ein Priester, wieder fest in der katholischen Kirche verankert, erzählte seine Leidensgeschichte. Er sprach von Mordanschlägen gegen ihn, was allerdings von den Verursachern immer wieder abgestritten und als Wahn hingestellt wurde. |
Welcher Priester das war, stand leider nicht drin (allerdings wird Markus Kocher weiter unten im selben Text erwähnt). |
Leider bin ich mir nicht sehr sicher, ob die Autorin auch vertrauenswürdig ist. Ihre weiteren Beiträgen und Kommentare im Leserblogg der Augsburger Allgemeinen scheinen sehr dogmatisch zu sein. Als Beispiel:
Der Papst Feind Nr-1 der-Freimaurer |
Die Freimaurer
Ja, mit denen haben sie es immer.
Es liegt aber eben auch daran, dass sie die Freimaurer mit einer der Urkatastrophen der RKK in Zusammenhang bringen - mit der Französischen Revolution. In einigen Kreisen hat man 1789 immer noch nicht verwunden. Es gibt da tatsächlich heute noch Leute, die der Auffassung sind, der
auf dem Gottesgnadentum aufbauende nichtaufgeklärte Absolutismus sei das tatsächliche Abbild des Reiches Gottes auf Erden und die Absetzung und Hinrichtung von Ludwig XVI. wäre ein Sakrileg gewesen. Hier gibt es interessante Äußerungen von Hans-Hermann Hoppe, einem Paläolibertären, der zugleich auch die wirtschaftspolitische Hauspostille der religiösen Rechten, "Eigentümlich Frei" mit heraus gibt. Eine eifrige Schreiberin dort ist Beatrix von Storch, die gerade mit der AfD ins Europa-Parlament eingezogen ist.
In Teilen werden dann die religiotischen Verschwörungstheorien richtig absurd: man wähnt immer noch jakobinische Geheimverbindungen, die zusammen mit den Kommunisten und den Freimaurern alles daran setzen, die "Kirche" zu zerstören. Wer da ein bisschen kratzt, trifft dann auf Leute, die gerne mal versuchen, Kindesmisshandlung und sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in kirchlichen Einrichtungen als "böswillige Verschwörungen" und "Lügen" von nicht nur linken, sondern "links-linken" "Mainstream-Medien" kleinzureden und teilweise die Verbrechen zu leugnen. Dabei ist es mit der von diesen Leuten vor sich hergetragenen "Papst- und Romtreue" nicht sehr weit bestellt: sobald ein Bischof oder gar der Papst eine Entscheidung treffen, die ihnen nicht in den Kram passt, wird auch schon mal einseitig die Sedisvakanz ausgerufen. Der stets lautstark geforderde "Gehorsam" gilt im Zweifelsfall nur für andere. Man selber geht lautstark von dannen, wenn's einem nicht passt, um dann irgendwann heimlich still und leise durch die Hintertür wieder rein zu schleichen und das ganze Theater wieder von vorne anzufangen.
Diese Leute sind nicht repräsentativ für Christen und auch nicht für die RKK. Es ist eine lautstarke Minderheit, die in den letzten 15 Jahren eigentlich nur schwere Niederlagen hat hinnehmen müssen: die Absetzung der Bischöfe Krenn (St. Pölten), Mixa (Augsburg) und Tebartz van Elst (Limburg), die sie vergeblich mit Inbrunst verteidigt haben, waren schwere Schläge für sie.
Nichtsdestotrotz ist es wichtig, sich mit ihnen politisch auseinander zu setzen. Wir haben es hier nämlich mit politischen Extremisten zu tun, die teilweise ungeniert dem Klerikalfaschismus von Dollfuß und Schuschnigg in Österreich nach hängen. Die Verbrechen, die die Klerikalfaschisten in Österreich in der Zeit zwischen 1933 und dem "Anschluss" begangen haben, sind politisch und juristisch niemals aufgearbeitet worden.
_________________ "Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)
Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.
Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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Arkanum "Biodeutscher" mit Migrationshintergrund
Anmeldungsdatum: 11.02.2008 Beiträge: 1830
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(#1925937) Verfasst am: 05.06.2014, 13:11 Titel: |
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Actino die Bazille hat folgendes geschrieben: | Arkanum hat folgendes geschrieben: | Gegen das Engelwerk stehen mittlerweile neue Vorwürfe von Mordanschlägen im Raum, diesmal gegen Aussteiger:
Augsburger Allgemeine, 1.Juni 2014
Zitat: | Dann kam der Tag, wo ich auf ein Plakat aufmerksam wurde. Darauf wurde eine öffentliche Versammlung von katholischer Kirche und Engelswerk angekündigt. Ich fuhr zu dieser Versammlung. Es ging dabei um Vorwürfe die dem „Engelswerk“ angelastet wurden. Vorwürfe, bei denen es unter anderem auch darum ging: wenn ein Mitglied aus dieser Gemeinschaft austreten will, diesem Gefahr droht. Doch diese Vorwürfe wurden mit ruhiger, lächelnder Miene von „ Engelwerk – Priestern“, die auch katholisch sind, als unwahr hingestellt. Ein ehemaliges Mitglied, ein Priester, wieder fest in der katholischen Kirche verankert, erzählte seine Leidensgeschichte. Er sprach von Mordanschlägen gegen ihn, was allerdings von den Verursachern immer wieder abgestritten und als Wahn hingestellt wurde. |
Welcher Priester das war, stand leider nicht drin (allerdings wird Markus Kocher weiter unten im selben Text erwähnt). |
Leider bin ich mir nicht sehr sicher, ob die Autorin auch vertrauenswürdig ist. Ihre weiteren Beiträgen und Kommentare im Leserblogg der Augsburger Allgemeinen scheinen sehr dogmatisch zu sein. Als Beispiel:
Der Papst Feind Nr-1 der-Freimaurer |
Ah, das ist interessant - hört sich schon sehr katholibanisch an und zeigt eine der üblichen Schwächen, z.B. das fehlende Wissen, daß es so etwas wie die Freimaurer gar nicht gibt - das ist ein sehr weiter Begriff für ein sehr heterogenes Feld.
Umso überraschender allerdings, daß der Vorwurf der Mordanschläge ausgerechnet aus der extrem dogmatischen Ecke großflächig publiziert wurde (die eigentliche Quelle ist nicht Mariat, sondern der Pfarrer). Es sei denn, das Engelwerk sei sogar in der Blogözesenszene in Verschiß geraten, wofür allerdings schon eine Menge passieren muß und was auch eine Entwicklung der allerjüngsten Zeit ist, gerechnet allenfalls nach Wochen.
_________________ POE'S LAW
Ohne einen offenkundigen Hinweis auf Ironie ist es unmöglich, Extremismus oder Fundamentalismus so zu parodieren, daß niemand die Parodie für bare Münze nimmt.
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Actino die Bazille registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.10.2013 Beiträge: 7
Wohnort: Keine Ergebnisse gefunden.
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(#1925972) Verfasst am: 05.06.2014, 16:16 Titel: |
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@Arkanum
Sie haben recht, es ist erstaunlich, dass die starke Kritik aus der erzkonservativen katholischen Ecke kommt. Bei Mariat aber bin ich mir über ihren Realitätsbezug einfach nicht ganz sicher, wenn man so ihre sonstigen Beiträge und Diskussionskommentare ansieht. Die Aussagen des Pfarrers kennen wir leider auch nur aus ihrem Bericht. Es wäre wünschenswert, wenn es noch eine zweite Quelle gäbe, die ihre Geschichte bestätigen würde. (Sorry, ich weiss ich bin ein hoffnungsloser Skeptiker )
@sünnerklaas
Auch ich ärgere mich über die sehr einseitige Sichtweise der Aufklärung in gewissen religiösen Kreisen, die sogar von sogenannten "moderaten Theologen" wie Manfred Lütz propagiert werden. Für diese wird die Aufklärung und die Freimaurer mit dem "Grande Terreur" von 1793-1794, einfach gleichgesetzt.
Was diese Kreise aber nicht beachten ist, dass (i) die "Montagnards" um Marat und Robespierre bei vielen Punkten der französischen Verfassung inklusive der Erklärung der Menschenrechte vom 24.Juni 1793 opponiert haben und (ii) die "Girondistes", welche die Ideen der radikalen Aufklärung vertraten (Abgeordnete der Nationalversammlung, Journalisten, Herausgeber von Zeitschriften etc.), genauso, wenn nicht sogar konsequenter und früher als die Kleriker und Adligen nach dem Putsch der "Montagnards" im 1793 verfolgt und hingerichtet wurden. Dies wurde von dem Historiker Johnathan Israel in seinen Arbeiten klar aufgezeigt: Jonathan Israel Radical Enligthment and Making of the French Revolution. Wie eigentlich modern die Verfassung von 1793 ist, kann hier gesehen werden: Französische Verfassung 1793
Noch bedenklicher finde ich es, wenn die Ideen der radikalen Aufklärung für den Terror des Nationalsozialismus und des Marxismus Leninismus verantwortlich gemacht werden. Es sind ja genau diese freiheitlichen Ideen der radikalen Aufklärung, die von diesen populistischen diktatorischen Systemen mit Füssen getreten und die Leute, welche sich der Aufklärung verpflichtet fühlen, verfolgt werden.
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sünnerklaas Mietzekatzenkater - treibt den Kessel
Anmeldungsdatum: 30.09.2006 Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist
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(#1926057) Verfasst am: 05.06.2014, 21:24 Titel: |
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Actino die Bazille hat folgendes geschrieben: |
Noch bedenklicher finde ich es, wenn die Ideen der radikalen Aufklärung für den Terror des Nationalsozialismus und des Marxismus Leninismus verantwortlich gemacht werden. Es sind ja genau diese freiheitlichen Ideen der radikalen Aufklärung, die von diesen populistischen diktatorischen Systemen mit Füssen getreten und die Leute, welche sich der Aufklärung verpflichtet fühlen, verfolgt werden. |
Was die Haltung von Neocons und Neoliberalen zur Aufklärung angeht, so gibt es eine bemerkenswerte Äußerung, die Ralf Dahrendorf im Jahre 2008 in einem Spiegel-Interview gemacht hat:
Zitat: | (...)
SPIEGEL: Auch die Hochschulen sind derzeit in einem Umbruch. Die Bologna-Reform bedeutet in manchen Bereichen tiefgreifende Veränderungen.
Dahrendorf: Ja, aber darüber freue ich mich. Die Unis haben viel zu lange trotz Verzehnfachung der Studenten und auch der Lehrenden eine Ideologie gepflegt, die gar nicht mehr dahingehört.
SPIEGEL: Welche Art von Ideologie?
Dahrendorf: Das, was man so Humboldt nennt.
SPIEGEL: Was haben Sie denn gegen Humboldt, gegen die Einheit von Forschung und Lehre?
Dahrendorf: Gar nichts. Abstrakt sagt mir die Idee sogar sehr zu. Aber konkret bringt es unlösbare Probleme, wenn man die Hochschulen so weit öffnet. Wie wollen Sie das denn heute machen, wenn man diese Riesenzahlen von Studenten hat? Ich habe ja schon in den sechziger Jahren ein Kurzstudium befürwortet ...
SPIEGEL: ... von drei Jahren Dauer und mit dem Abschluss Bakkalaureus ...
Dahrendorf: ... was genau jetzt eingeführt worden ist. Und dennoch haben die Unis nicht hinreichend begriffen, dass sie in einer neuen Welt zurechtkommen müssen. Dazu zählt auch, dass es ein völlig neues Verhältnis von Universität und Berufswelt gibt. Aber weil Wirtschaft für viele ein böses Wort ist, wird auch nichts getan, um eine gewisse Verzahnung mit der Berufswelt herbeizuführen. Da haben vielen Unis in Deutschland noch einen großen Schritt zu tun. Den haben sie in England getan.
SPIEGEL: Warum fällt es den Briten leichter?
Dahrendorf: Die haben das 19. Jahrhundert verpasst. Als Kant in Königsberg war, durfte er nicht Philosophie lesen, sondern musste physische Geografie lehren. Das Lehrbuch bekam er aus Berlin. Das musste er vorlesen, und das hat er auch getan. Das ist die Universität vor Hegel und vor Humboldt, und in dieser Tradition stehen die britischen Hochschulen. Lange wirkten sie deshalb rückständig, aber heute haben sie es leichter.
Quelle
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Die Neokonservativen verstehen sich als Antwort auf die "Alt-68er", die sie in einer Kausalkette mit den Freimauerern, der französischen Revolution und dem Kommunismus sehen. Von der NS-Ideologie grenzen sie sich nur so lange ab, wie es ihnen opportun erscheint.
_________________ "Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)
Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.
Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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