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Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren.
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Commander Vimes
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Anmeldungsdatum: 25.01.2013
Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#1930625) Verfasst am: 28.06.2014, 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Nur geht diese Debatte völlig am Thema vorbei. Denn bisher gibt es hier in der Diskussion noch nicht einmal einen vernünftigen Anhaltspunkt dafür, warum man Homosexualität denn als Krankheit einstufen sollte - völlig egal nach welcher Definition.

Natürlich gibt es so einen Anhaltspunkt und darüber haben wir auch diskutiert: die Möglichkeit, dass Homosexualität evolutionär nachteilhaft sein könnte.

Deswegen passt auch das so gerne bemühte Beispiel mit den roten Haaren nicht. Denn rote Haare sind genauso gut geeignet, ihre biologische Funktion (Gehirn warm halten) zu erfüllen wie blonde und schwarze Haare. Homosexualität ist aber nicht genauso gut geeignet ihre biologische Funktion (Fortpflanzung) zu erfüllen wie Heterosexualität.

Das ist ein messbarer, auf Fakten basierender und wie ich meine recht offensichtlicher Gesichtspunkt. Ob man das nun Krankheit nennen möchte oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Völlig abwegig ist der Gedanke aber nicht.


Nein, der Gedanke ist völlig unsinnig!

Erstens können Homosexuelle genausogut oder schlecht Kinder zeugen wie Heterosexuelle. Bei mehreren hundert Tierarten beobachtete Homosexualität hat bisher nicht dazu geführt, dass eine davon vom Aussterben bedroht wäre. Andersrum gibt es verschiedene recht einleuchtende Hypothesen, die in Homosexualität sogar einen evolutionären Vorteil sehen.

Aber völlig unabhängig davon: Wenn du meinst, dass eine geringere Wahrscheinlichkeit, eigenen Nachwuchs zu zeugen (ich denke, hierauf können wir uns alle einigen, dass diese besteht) ein Ansatzpunkt wäre, den Begriff "Krankheit" zu verwenden, dann müssten wir auch die folgenden Personengruppen als "krank" bezeichnen:

- Katholische Priester
- berufstätige Frauen
- Akademiker
- Deutsche

All diese Gruppen haben - im Vergleich zu ihren peer groups - eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit Nachwuchs zu zeugen.


Fake hat folgendes geschrieben:
Üblicherweise werden Definitionen nicht an Einzelfälle angepasst. Üblicherweise einigt man sich auf Kriterien, die vorliegen müssen, damit die Definition erfüllt ist. Dann - in einem zweiten Schritt - prüft man, ob bei dem zu bewertenden Sachverhalt die vorher bestimmten Kriterien vorliegen oder nicht. Wenn die Kriterien vorliegen, ist die Definition erfüllt. Wenn nicht, dann nicht. Üblicherweise spielt es dabei keine Rolle, ob mit dem so ermittelten Ergebnis jeder glücklich ist oder ob sich möglicherweise jemand "beleidigt" fühlt. Das ist kein wissenschaftliches Kriterium. Deswegen ist es für mich persönlich auch vollkommen irrelevant. Beleidigungen sind Wertungen. Ich bin aber nicht derjenige, der hier wertet. Deswegen bin ich auch nicht derjenige, der beleidigt.


Fein! Dann stelle doch einfach mal die entsprechenden Kriterien auf, an denen wir abprüfen können, Homosexualität eine Krankheit ist oder nicht. Dann können wir endlich mit einer sinnvollen Diskussion starten.

Fake hat folgendes geschrieben:
Vielleicht noch ein Beispiel:

Nehmen wir an, es gäbe eine mehr oder weniger offen praktizierte Abneigung gegen Bayern (die ich aber nicht teile). Ich bin Hobby-Ahnenforscher. Meine Familie hat Vorfahren in Franken. Vor diesem Hintergrund beschäftige ich mich mit der Frage: sind Franken Bayern?

Beleidige ich mit dieser Frage die Franken? Oder sind es nicht vielleicht eher die Bayern-Hasser, die das tun? Müsste man gegebenenfalls den Jahrhunderte alten Begriff "Franke" umdefinieren, damit er nicht mehr als beleidigend empfunden werden kann? Oder wäre es nicht nahe liegender, sich direkt gegen den Bayern-Hass zu positionieren?


Dein Beispiel zeigt wieder, dass du nicht verstanden hast, wo das Problem liegt. Die Leute, die Hpomosexuelle als "krank" bezeichnen, meinen das nicht im medizinischen Sinne. Sie meinen "krank" im Sinne von "abartig" oder "pervers". Wenn man jemanden z.B. als "krankes Arschloch" bezeichnet, dann meint man nicht, das die betreffende Person eine Lungenentzündung hätte oder an Bluthochdruck leiden würde. Natürlich ist "krank" hier abwertend gemeint - und zwar von denen, die das Wort benutzen; nicht von denen, die es (angeblich) falsch verstehen.
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There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#1930634) Verfasst am: 28.06.2014, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Zur Abwechslung mal ein typischer Fall von geahndeter und geächteter Scheinhomophobie.

"Homophober Facebook-Eintrag: Oper in Sydney schasst Starsopranistin"
http://www.spiegel.de/panorama/oper-sydney-entlaesst-sopranistin-tamar-iveri-a-976878.html


Könntest du bitte mal darlegen, warum du hier zum Urteil "Scheinhomophobie" gelangst? Ich will ja gern zugeben, dass der Stempel "homophob" manchmal zu schnell, voreilig und öfter auch mal ungerechtfertigt aufgedrückt wird. Hier liegt für mich der Fall aber sehr klar. Die Frau findet es gut, wenn die Gesellsschaft auf Homo-Paraden spuckt, und sie bezeichnet Toleranz/Akzeptanz für Homosexuelle als mentale "Fäkalmassen". Ich meine, wie deutlich brauchst du es denn noch, ohne dass die "Dame" direkt zu Straftaten aufruft?


"Iveri hatte sich für die Veröffentlichung entschuldigt und den umstrittenen Eintrag gelöscht. Sie erklärte, ihr Mann habe ohne ihr Wissen einen Text von ihr über die Gay Pride stark verändert und in ihrem Namen veröffentlicht. Ihr Mann sei "zutiefst religiös", erklärte sie. "Dieser Text spiegelt nicht meine Meinung wider." Offenbar habe sie ihn aber zu spät gelöscht, und er sei bereits im Umlauf gewesen. "Ich bin schockiert und traurig über Medienberichte, die mich als homosexuellenfeindlich bezeichnen", schrieb sie auf Facebook."
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Commander Vimes
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Anmeldungsdatum: 25.01.2013
Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#1930641) Verfasst am: 29.06.2014, 00:22    Titel: Antworten mit Zitat

Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Zur Abwechslung mal ein typischer Fall von geahndeter und geächteter Scheinhomophobie.

"Homophober Facebook-Eintrag: Oper in Sydney schasst Starsopranistin"
http://www.spiegel.de/panorama/oper-sydney-entlaesst-sopranistin-tamar-iveri-a-976878.html


Könntest du bitte mal darlegen, warum du hier zum Urteil "Scheinhomophobie" gelangst? Ich will ja gern zugeben, dass der Stempel "homophob" manchmal zu schnell, voreilig und öfter auch mal ungerechtfertigt aufgedrückt wird. Hier liegt für mich der Fall aber sehr klar. Die Frau findet es gut, wenn die Gesellsschaft auf Homo-Paraden spuckt, und sie bezeichnet Toleranz/Akzeptanz für Homosexuelle als mentale "Fäkalmassen". Ich meine, wie deutlich brauchst du es denn noch, ohne dass die "Dame" direkt zu Straftaten aufruft?


"Iveri hatte sich für die Veröffentlichung entschuldigt und den umstrittenen Eintrag gelöscht. Sie erklärte, ihr Mann habe ohne ihr Wissen einen Text von ihr über die Gay Pride stark verändert und in ihrem Namen veröffentlicht. Ihr Mann sei "zutiefst religiös", erklärte sie. "Dieser Text spiegelt nicht meine Meinung wider." Offenbar habe sie ihn aber zu spät gelöscht, und er sei bereits im Umlauf gewesen. "Ich bin schockiert und traurig über Medienberichte, die mich als homosexuellenfeindlich bezeichnen", schrieb sie auf Facebook."


Achso, das meinst du. Ich dachte, du meintest, die Aussagen selbst wären ein Beispiel für "Scheinhomophobie".
Ich habe keine Ahnung, ob Ivery hier die Wahrheit sagt oder nur versucht, ihren Mann als Sündenbock vorzuschieben. Da will ich mir auch kein Urteil erlauben. Interessant wäre allenfalls, ob die Oper als ihr Arbeitgeber anders gehandelt hätte, wenn es sich nicht um homophobe, sondern z.B. um rassistische oder antisemitische Äußerungen gehandelt hätte.
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#1930654) Verfasst am: 29.06.2014, 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Zur Abwechslung mal ein typischer Fall von geahndeter und geächteter Scheinhomophobie.

"Homophober Facebook-Eintrag: Oper in Sydney schasst Starsopranistin"
http://www.spiegel.de/panorama/oper-sydney-entlaesst-sopranistin-tamar-iveri-a-976878.html


Könntest du bitte mal darlegen, warum du hier zum Urteil "Scheinhomophobie" gelangst? Ich will ja gern zugeben, dass der Stempel "homophob" manchmal zu schnell, voreilig und öfter auch mal ungerechtfertigt aufgedrückt wird. Hier liegt für mich der Fall aber sehr klar. Die Frau findet es gut, wenn die Gesellsschaft auf Homo-Paraden spuckt, und sie bezeichnet Toleranz/Akzeptanz für Homosexuelle als mentale "Fäkalmassen". Ich meine, wie deutlich brauchst du es denn noch, ohne dass die "Dame" direkt zu Straftaten aufruft?


"Iveri hatte sich für die Veröffentlichung entschuldigt und den umstrittenen Eintrag gelöscht. Sie erklärte, ihr Mann habe ohne ihr Wissen einen Text von ihr über die Gay Pride stark verändert und in ihrem Namen veröffentlicht. Ihr Mann sei "zutiefst religiös", erklärte sie. "Dieser Text spiegelt nicht meine Meinung wider." Offenbar habe sie ihn aber zu spät gelöscht, und er sei bereits im Umlauf gewesen. "Ich bin schockiert und traurig über Medienberichte, die mich als homosexuellenfeindlich bezeichnen", schrieb sie auf Facebook."


Achso, das meinst du. Ich dachte, du meintest, die Aussagen selbst wären ein Beispiel für "Scheinhomophobie".
Ich habe keine Ahnung, ob Ivery hier die Wahrheit sagt oder nur versucht, ihren Mann als Sündenbock vorzuschieben. Da will ich mir auch kein Urteil erlauben. Interessant wäre allenfalls, ob die Oper als ihr Arbeitgeber anders gehandelt hätte, wenn es sich nicht um homophobe, sondern z.B. um rassistische oder antisemitische Äußerungen gehandelt hätte.


Du hast recht mit der Einschätzung, dass man es hier nicht genau feststellen kann.
Die Dame hat ihren Inprint weg und egal was sie tut, ihre Karriere ist hinüber, sie wird nicht mehr auftauchen.
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Commander Vimes
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Anmeldungsdatum: 25.01.2013
Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#1930667) Verfasst am: 29.06.2014, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:


Du hast recht mit der Einschätzung, dass man es hier nicht genau feststellen kann.
Die Dame hat ihren Inprint weg und egal was sie tut, ihre Karriere ist hinüber, sie wird nicht mehr auftauchen.


Ich glaube nicht, dass der Inprint ein wesentlich anderer wäre, wenn es um rassistische oder antisemitische etc. Äußerungen gegangen wäre. Insofern ist es eher ein Problem der Medien, nichts und niemanden mehr vergessen zu wollen - und ganz besonders immer die Fehlleistungen in der Erinnerung hoch zu halten.

Sarkasmus-Modus an: In vielen osteuropäischen Ländern wird sie ihre Karriere vermutlich problemlos fortsetzen können.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1930902) Verfasst am: 30.06.2014, 09:52    Titel: Re: Die Krankheit andere Menschen als "krank" abzuqualifizieren. Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Je genauer Begriffe die Realität widerspiegeln, desto schwieriger ist es, von der Realität abzulenken.

Exakt. Deswegen habe ich ja von Anfang den Fokus darauf gelegt, eine möglichst allgemeingültige Definition von Krankheit zu finden.

Für beachbernie spielte es überhaupt keine Rolle, was eine Krankheit ist. Ihm ging es auchschließlich darum, was Krankheit nicht sein soll. Und das ist im Kern, ich wiederhole mich gerne, Ideologie.


Es geht hier in keinster Weise um eine Definition des Begriffs "Krankheit", sondern lediglich um dessen unreflektierte Verwendung in einem abwertendem Kontext.

Warum sollte es ein Problem sein können, wenn ein sachlich korrekter Begriff "unreflektiert" verwendet wird? Sehe ich nicht. Ob ich einen Begriff verwende oder nicht, hängt davon ab, ob er korrekt ist oder nicht. Wenn ich das bejaht habe, gibt es keine Veranlassung noch einmal darüber zu "reflektieren". Es kommt also sehr wohl auf den Begriff selber an.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1930905) Verfasst am: 30.06.2014, 10:06    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Aber völlig unabhängig davon: Wenn du meinst, dass eine geringere Wahrscheinlichkeit, eigenen Nachwuchs zu zeugen (ich denke, hierauf können wir uns alle einigen, dass diese besteht) ein Ansatzpunkt wäre, den Begriff "Krankheit" zu verwenden, dann müssten wir auch die folgenden Personengruppen als "krank" bezeichnen:

- Katholische Priester
- berufstätige Frauen
- Akademiker
- Deutsche


In der Tat. Wenn man die geringere Wahrscheinlichkeit, eigenen Nachwuchs zu zeugen, zum Merkmal einer Krankheitsdefinition machen würde und wenn die von dir gelisteten Merkmale genetisch veranlagt wären, dann wären das Krankheiten.

Und was glaubst du damit jetzt bewiesen zu haben?

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Fein! Dann stelle doch einfach mal die entsprechenden Kriterien auf, an denen wir abprüfen können, Homosexualität eine Krankheit ist oder nicht. Dann können wir endlich mit einer sinnvollen Diskussion starten.

Das ist nicht mein Fachgebiet. Ich bin kein Mediziner. Juristen sollten sich da genauso raushalten wie selbsternannte Soziologen, Politiker, Weltverbesser etc. Es geht um die Sache und nicht darum, was der eine oder andere dabei fühlt.

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Dein Beispiel zeigt wieder, dass du nicht verstanden hast, wo das Problem liegt.

Du meinst dein Problem. Ich habe offenbar ein anderes. zwinkern

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Die Leute, die Hpomosexuelle als "krank" bezeichnen, meinen das nicht im medizinischen Sinne. Sie meinen "krank" im Sinne von "abartig" oder "pervers". Wenn man jemanden z.B. als "krankes Arschloch" bezeichnet, dann meint man nicht, das die betreffende Person eine Lungenentzündung hätte oder an Bluthochdruck leiden würde. Natürlich ist "krank" hier abwertend gemeint - und zwar von denen, die das Wort benutzen; nicht von denen, die es (angeblich) falsch verstehen.

Und manche Leute sagen: "Ich gehe mal nach Aldi hin." Für mich ist nicht verbindlich, wie Leute sprechen, die ihre Sprache erkennbar nicht beherrschen. Ich jedenfalls orientiere mich lieber an den anderen.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1930913) Verfasst am: 30.06.2014, 10:46    Titel: Antworten mit Zitat

Jemanden als "krank" zu bezeichnen bedeutet allgemein einen Mangel zu konstatieren, in Bezug auf die Themenstellung gilt das ganz besonders. Der Mangel einer Person, die sich von einer als gesund oder heil gedachten Person aufgrund der zugewiesenen Kennzeichnung absetzt, und identifizieren lässt.
Gesund ist der erstrebenswerte Normalzustand, was krank ist darf beseitigt werden. Die Krankheit sowieso - menschenschinder-Gesellschaften erlauben sich auch den Mensch selber zu beseitigen, oder gleich alle Mitglieder einer Gruppe, deren Zugehörigkeit selber als Krankheitsmerkmal identifiziert wird. Dessen sollte man sich immer bewußt sein, wenn darüber diskutiert, was Krankheit überhaupt sein soll.

Es ist nicht harmlos, diesen Aspekt zu ignorerieren. Und es ist ein Spiel mit dem Feuer, die teils eher simplen Überlegungen zudem noch auf Vererbung auszuweiten. In einem Staat, in dem solche Überlegungen zur Wirkung kommen, wären die Befürworter solcher Regelungen meine Feinde. Hier sind es einstweilen noch glücklicherweise Sandkastenspiele.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1930924) Verfasst am: 30.06.2014, 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Gesund ist der erstrebenswerte Normalzustand, was krank ist darf beseitigt werden.

Muss es immer gleich das Vernichtungslager sein? Schalt mal einen Gang runter. Mit den Augen rollen

Etwas als Krankheit einzuordnen kann im Alltag nämlich durchaus positiv für den Betroffenen sein. Denn was nicht krank ist, braucht die Krankenkasse nicht zu bezahlen. Es ist also durchaus sinnvoll, einen weiten Krankheitsbegriff zu haben, denn daraus folgen für den Patienten Rechte.

Eine Zwangsbehandlung gibt es in Deutschland (abgesehen von Seuchenschutz) ohnehin nicht. Es ist immer so, dass der Patient die Wahl hat, ob er sich behandeln lassen möchte oder nicht. Diese Wahl hat er aber nur, wenn sein Zustand als Krankheit anerkannt ist. Warum willst du Leuten diese Wahl wegnehmen?

Aus Rücksicht? Ich finde das zu kurz gedacht. "Fett" ist auch eine Beleidigung. Nach Beachbernielogik darf/kann Fettleibigkeit daher keine Krankheit sein. Die Krankenkassen wirds freuen. Einige Betroffene vielleicht auch. Aber sicher nicht alle. Denn einige brauchen wirklich Hilfe und denen sollte man sie nicht aus falsch verstander Rücksicht verweigern.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1930931) Verfasst am: 30.06.2014, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Gesund ist der erstrebenswerte Normalzustand, was krank ist darf beseitigt werden.

Muss es immer gleich das Vernichtungslager sein? Schalt mal einen Gang runter. Mit den Augen rollen


Hier kommt das Vernichtungslager noch gar nicht zur Geltung. Etwas als krank oder Krankheit zu bezeichnen hat zunächst das Einverständnis in ihre Beseitigung zur Folge. Der Vorgang der Identifizierung als Krankheit legitimiert die Bemühung, sie zu bekämpfen. Und ungefähr das ist es, was transportiert wird, wenn man unliebsame Meinungen oder Neigungen als krank eingestuft sehen möchte. Oder wenn man, wie Du, zulassen will, sie als Krankheit einzustufen.
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vrolijke
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Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1930933) Verfasst am: 30.06.2014, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Gesund ist der erstrebenswerte Normalzustand, was krank ist darf beseitigt werden.

Muss es immer gleich das Vernichtungslager sein? Schalt mal einen Gang runter. Mit den Augen rollen


Hier kommt das Vernichtungslager noch gar nicht zur Geltung. Etwas als krank oder Krankheit zu bezeichnen hat zunächst das Einverständnis in ihre Beseitigung zur Folge. Der Vorgang der Identifizierung als Krankheit legitimiert die Bemühung, sie zu bekämpfen. Und ungefähr das ist es, was transportiert wird, wenn man unliebsame Meinungen oder Neigungen als krank eingestuft sehen möchte. Oder wenn man, wie Du, zulassen will, sie als Krankheit einzustufen.


Ich verstehe voll und ganz, was Du meinst. Und bin voll Deiner Meinung.

Solche Gedankenkonstruktionen werden zur gegebener Zeit durchaus instrumentalisiert.

Die "gesunde Gesellschaft" soll geschützt werden, der "gesunde Volkszorn", usw usw.

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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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fwo
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Beiträge: 26512
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1930934) Verfasst am: 30.06.2014, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Gesund ist der erstrebenswerte Normalzustand, was krank ist darf beseitigt werden.

Muss es immer gleich das Vernichtungslager sein? Schalt mal einen Gang runter. Mit den Augen rollen

Etwas als Krankheit einzuordnen kann im Alltag nämlich durchaus positiv für den Betroffenen sein. Denn was nicht krank ist, braucht die Krankenkasse nicht zu bezahlen. Es ist also durchaus sinnvoll, einen weiten Krankheitsbegriff zu haben, denn daraus folgen für den Patienten Rechte.

Eine Zwangsbehandlung gibt es in Deutschland (abgesehen von Seuchenschutz) ohnehin nicht. Es ist immer so, dass der Patient die Wahl hat, ob er sich behandeln lassen möchte oder nicht. Diese Wahl hat er aber nur, wenn sein Zustand als Krankheit anerkannt ist. Warum willst du Leuten diese Wahl wegnehmen?

Aus Rücksicht? Ich finde das zu kurz gedacht. "Fett" ist auch eine Beleidigung. Nach Beachbernielogik darf/kann Fettleibigkeit daher keine Krankheit sein. Die Krankenkassen wirds freuen. Einige Betroffene vielleicht auch. Aber sicher nicht alle. Denn einige brauchen wirklich Hilfe und denen sollte man sie nicht aus falsch verstander Rücksicht verweigern.

Bei der Fettleibigkeit entscheiden ebenso die Ärzte, was als krank anzusehen ist und was nicht - vorausgesetzt der Fettleibige fühlt sich krank und geht zum Arzt.

Sogar das Mädel mit kleinen / goßen Möpsen kann zum Arzt gehen und bekommt es bezahlt, wenn ihr bescheinigt wird, dass ihr Äußeres sie krank macht, dafür muss nicht die Mopsgröße selbst ein Krankheitsmerkmal sein. Aber auch das kann nur für eine Symptomatik gelten, für die es überhaupt eine Therapie mit hinreichender Erfolgsaussicht gibt. Die gibt es für sexulle Ausrichtungen nicht - was soll also diese Argumentation?
Fake hat folgendes geschrieben:
....
Das ist nicht mein Fachgebiet. Ich bin kein Mediziner. Juristen sollten sich da genauso raushalten wie selbsternannte Soziologen, Politiker, Weltverbesser etc. Es geht um die Sache und nicht darum, was der eine oder andere dabei fühlt....

Ein sehr komischer Apell von dir, weil die Ärzte hier schon lange entschieden haben. Warum sie so entschieden haben, wurde auch schon gesagt - das fehlen einer Therapie gehört übrigens dazu.

Deine Argumentation hier lässt sich eigentlich nur so deuten, dass Du diese Entscheidung nicht anerkennen möchtest.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Fake
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Beiträge: 3548

Beitrag(#1930940) Verfasst am: 30.06.2014, 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Deine Argumentation hier lässt sich eigentlich nur so deuten, dass Du diese Entscheidung nicht anerkennen möchtest.

Nein. Ich bin mit der Entscheidung sehr wohl einverstanden.

Es ging mir aber nie um das Ergebnis. Es ging mir um die Begründung. Du warst als einziger hier im Forum dazu in der Lage, eine sachliche Begründung zu liefern. Ich meine auch irgendwo geschrieben zu haben, dass ich die inhaltlich überzeugend finde. Falsch ist aber nach wie vor die Begründung von beachbernie und seinen Freunden. Dass sie zufällig zum selben Ergebnis kommen, ändern daran nichts.

Falsch wäre mir auch noch (fast) egal. Sie ist aber auch kontraproduktiv, wie das Beispiel mit der Fettleibigkeit zeigen sollte. Einfache Kontrollüberlegung: was ist unter dem Gesichtspunkt "wem nützt das" schlimmer:

a) eine anerkannte Krankheit bei jemandem, der nicht thearpiert werden möchte?
b) eine nicht anerkannte Krankheit bei jemandem, der therapiert werden möchte?
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fwo
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Beitrag(#1930947) Verfasst am: 30.06.2014, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Deine Argumentation hier lässt sich eigentlich nur so deuten, dass Du diese Entscheidung nicht anerkennen möchtest.

Nein. Ich bin mit der Entscheidung sehr wohl einverstanden.

Es ging mir aber nie um das Ergebnis. Es ging mir um die Begründung. Du warst als einziger hier im Forum dazu in der Lage, eine sachliche Begründung zu liefern. Ich meine auch irgendwo geschrieben zu haben, dass ich die inhaltlich überzeugend finde. Falsch ist aber nach wie vor die Begründung von beachbernie und seinen Freunden. Dass sie zufällig zum selben Ergebnis kommen, ändern daran nichts.

Falsch wäre mir auch noch (fast) egal. Sie ist aber auch kontraproduktiv, wie das Beispiel mit der Fettleibigkeit zeigen sollte. Einfache Kontrollüberlegung: was ist unter dem Gesichtspunkt "wem nützt das" schlimmer:

a) eine anerkannte Krankheit bei jemandem, der nicht thearpiert werden möchte?
b) eine nicht anerkannte Krankheit bei jemandem, der therapiert werden möchte?

Bei b sitzen ein paar Leute auf Kosten, bei a kämpfen alle, die nicht therapiert werden wollen mit einem Makel. Da wir bei a auch noch die andere "wir und Gott haben es ja schon immer gesagt"-Fraktion haben, die versuchen, das Klima dahingehend zu verstärken, dass der Makel mehr schmerzt, ist gesellschaftlich a mit großer Sicherheit die teurere Lösung.
Da wir hier außerdem den Sonderfall haben, dass für b gar keine Therapie existiert, wird der, der sie haben will, eher vor sich selbst geschützt, Schaden hat er gar keinen.

fwo
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Waschmaschine777
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Beitrag(#1930949) Verfasst am: 30.06.2014, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
"wir und Gott haben es ja schon immer gesagt"-Fraktion



Wobei Gott nie gesagt hat, dass Homosexualität eine Krankheit ist.
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fwo
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Beitrag(#1930950) Verfasst am: 30.06.2014, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
"wir und Gott haben es ja schon immer gesagt"-Fraktion



Wobei Gott nie gesagt hat, dass Homosexualität eine Krankheit ist.

Wenn Du es so genau nimmst: Was hat der überhaupt gesagt? Lachen

fwo
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1930960) Verfasst am: 30.06.2014, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
"wir und Gott haben es ja schon immer gesagt"-Fraktion



Wobei Gott nie gesagt hat, dass Homosexualität eine Krankheit ist.

Wenn Du es so genau nimmst: Was hat der überhaupt gesagt? Lachen

fwo


Ich gehe davon aus, dass er wegen Nichtexistenz noch zu keiner Angelegenheit Stellung bezogen hat.

Aber wenn z.B. die Bibel Recht hätte, hätte er Homosexualität nicht als Krankheit bezeichnet.
Die Vorstellung davon, was Homosexualität ist, fehlt im A.T. .(denke ich; sollten profunde Bibelkenner anderer Ansicht sein, dann bitte Widerspruch einlegen) Geredet wird nur von homosexuellen Handlungen. Und die sind Sünde.
Die Bergpredigt im NT könnte man so interpretieren, dass auch Homosexualität eine Sünde ist, weil ja das bloße Begehren schon schändlich sei.
Aber die Vorstellung, dass Homosexualität eine Krankheit sein könnte, kam erst auf als Gott schon längst das Labern aufgegeben hatte.
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Fake
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Beiträge: 3548

Beitrag(#1930974) Verfasst am: 30.06.2014, 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Bei b sitzen ein paar Leute auf Kosten, bei a kämpfen alle, die nicht therapiert werden wollen mit einem Makel.

Nur wenn man der Beachbernie-Fraktion und der "wir und Gott haben es ja schon immer gesagt"-Fraktion erlaubt, Krankheit zu einem Makel zu machen.
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26512
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1930984) Verfasst am: 30.06.2014, 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Bei b sitzen ein paar Leute auf Kosten, bei a kämpfen alle, die nicht therapiert werden wollen mit einem Makel.

Nur wenn man der Beachbernie-Fraktion und der "wir und Gott haben es ja schon immer gesagt"-Fraktion erlaubt, Krankheit zu einem Makel zu machen.

Das muss doch beim Thema Homosexualität niemand. Da ist der Makel einfach ein Erbe der Vergangenheit, das sich noch lange genug halten wird. Mit dem unterschwelligen Urteil der Unmoral und des Abnormalen wird jeder Schwule noch lange genug seinen ganz persönlichen Kampf führen müssen, auch ohne, dass jemand die Traditionshomophoben dadurch bestärkt, dass er ihrem Lieblingsfeind noch den Stempel Kranker aufdrückt. Da muss niemand mit der eigenartigen Begründung, die nichtexistente Therapie sei dann für die, die diesem Druck von außen nicht standhalten, billiger, die Bezeichnung als Krankheit wieder einführen.

Es ergibt sich für keinen Schwulen ein Vorteil, wenn Du Homosexualität wieder als Krankheit einführst. Du argumentierst hier, als stecktest Du in einem Hamsterrad.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Fake
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Beiträge: 3548

Beitrag(#1930987) Verfasst am: 30.06.2014, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Das muss doch beim Thema Homosexualität niemand. Da ist der Makel einfach ein Erbe der Vergangenheit, das sich noch lange genug halten wird.

In der Tat. Und zwar völlig unabhängig davon, welche Namen wir der Homosexualität geben oder nicht geben. Wir sind hier am gleichen Punkt angekommen, bei dem wir in der Neger-Diskussion schon mal waren. Man kann sich entweder von Arschlöchern den Sprachgebrauch diktieren lassen und jedes Wort auf den Index setzen, dass sie negativ belegt haben oder man arbeitet daran, die negative Belegung in eine neutrale zu verwandeln und behält das Wort. Ich bin für Variante 2. Es ist mir einfach zu blöd, ohne Not immer neue Vokabeln zu lernen.

fwo hat folgendes geschrieben:
Du argumentierst hier, als stecktest Du in einem Hamsterrad.

Das trifft es ganz gut. Ich gehe tatsächlich nicht davon aus, keine Wahl zu haben. Entweder Homosexualität ist eine Krankheit oder halt nicht. Darauf habe ich keinen Einfluss.
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Eklatant
Selbstwiderspruch



Anmeldungsdatum: 25.07.2005
Beiträge: 535

Beitrag(#1931002) Verfasst am: 30.06.2014, 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Gesund ist der erstrebenswerte Normalzustand, was krank ist darf beseitigt werden.

Muss es immer gleich das Vernichtungslager sein? Schalt mal einen Gang runter. Mit den Augen rollen


Hier kommt das Vernichtungslager noch gar nicht zur Geltung. Etwas als krank oder Krankheit zu bezeichnen hat zunächst das Einverständnis in ihre Beseitigung zur Folge. Der Vorgang der Identifizierung als Krankheit legitimiert die Bemühung, sie zu bekämpfen. Und ungefähr das ist es, was transportiert wird, wenn man unliebsame Meinungen oder Neigungen als krank eingestuft sehen möchte. Oder wenn man, wie Du, zulassen will, sie als Krankheit einzustufen.


Was Fake vielleicht sagen will ist: Vielleicht kann man sich Arbeitsunfähigkeit erstreiten, Geld für ein Pufftherapie oder alternativ Partnervermittlung vom Staat erhalten und als Bisexueller z.bsp. das Ganze auch gut simulieren. Schließlich übernimmt dann die Krankenkasse allerlei Kosten um bei chronischem Schwulsein(TM) es dem Patienten so angenehm wie möglich zu machen. Darunter sollte man schließlich das Positive sehen zwinkern


Zuletzt bearbeitet von Eklatant am 30.06.2014, 19:02, insgesamt einmal bearbeitet
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Eklatant
Selbstwiderspruch



Anmeldungsdatum: 25.07.2005
Beiträge: 535

Beitrag(#1931006) Verfasst am: 30.06.2014, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Das muss doch beim Thema Homosexualität niemand. Da ist der Makel einfach ein Erbe der Vergangenheit, das sich noch lange genug halten wird.

In der Tat. Und zwar völlig unabhängig davon, welche Namen wir der Homosexualität geben oder nicht geben. Wir sind hier am gleichen Punkt angekommen, bei dem wir in der Neger-Diskussion schon mal waren. Man kann sich entweder von Arschlöchern den Sprachgebrauch diktieren lassen und jedes Wort auf den Index setzen, dass sie negativ belegt haben oder man arbeitet daran, die negative Belegung in eine neutrale zu verwandeln und behält das Wort. Ich bin für Variante 2. Es ist mir einfach zu blöd, ohne Not immer neue Vokabeln zu lernen.


Du hast damit ein ganz anderes Thema angeschnitten.
Früher verstand man unter Krankheiten Flüche böser Geister oder strafender Götter.
Iiih! Der hat Lepra der muss verbannt werden.
Iiih der hat Gottlosigkeit? Der muss verbra...in die Psychatrie: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/nigeria-atheist-wegen-gottlosigkeit-in-psychiatrische-klinik-eingewiesen-a-977315.html
In der Mitte stand immer die Gemeinde - nie das Glück oder das Verständnis für den Einzelnen.
Das galt auch dann wo Kinderzeugung für das Volk und Eroberung vom Lebensraum im Vordergrund stand etc.

Heutzutage ist Krankheit teilweise positiv besetzt weil man Produkte an den Einzelnen an den man bringen will oder ein Ärgernis weil der einzelne als Humankapital zu kostspielig ist. Entweder für den Staat oder einen Betrieb der dich nicht als Kunden ansieht so dern als Belastung.
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Commander Vimes
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Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#1931007) Verfasst am: 30.06.2014, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Aber völlig unabhängig davon: Wenn du meinst, dass eine geringere Wahrscheinlichkeit, eigenen Nachwuchs zu zeugen (ich denke, hierauf können wir uns alle einigen, dass diese besteht) ein Ansatzpunkt wäre, den Begriff "Krankheit" zu verwenden, dann müssten wir auch die folgenden Personengruppen als "krank" bezeichnen:

- Katholische Priester
- berufstätige Frauen
- Akademiker
- Deutsche


In der Tat. Wenn man die geringere Wahrscheinlichkeit, eigenen Nachwuchs zu zeugen, zum Merkmal einer Krankheitsdefinition machen würde und wenn die von dir gelisteten Merkmale genetisch veranlagt wären, dann wären das Krankheiten.

Und was glaubst du damit jetzt bewiesen zu haben?


Wo kommt jetzt die genetische Veranlagung als Definitionskriterium auf einmal her? Du sprachst von "evolutionären Nachteilen" und meintest damit, dass Homos weniger Nachwuchs zeugen würden als Heteros. Von einer genetischen Ursache war keine Rede. Und warum auch? Seit wann ist die genetische Veranlagung Voraussetzung dafür, dass eine Krankheit vorliegt?

Fake hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Fein! Dann stelle doch einfach mal die entsprechenden Kriterien auf, an denen wir abprüfen können, Homosexualität eine Krankheit ist oder nicht. Dann können wir endlich mit einer sinnvollen Diskussion starten.

Das ist nicht mein Fachgebiet. Ich bin kein Mediziner. Juristen sollten sich da genauso raushalten wie selbsternannte Soziologen, Politiker, Weltverbesser etc. Es geht um die Sache und nicht darum, was der eine oder andere dabei fühlt.


Dummerweise haben religiöse Fanatiker, die ebenfalls keine Mediziner sind, Homosexualität zur Krankheit erklärt. Für mich ist das solange Blödsinn, bis mir irgendeiner eine schlüssige Begründung vorlegt, weshalb Homosexualität eine Krankheit sein soll. Genau daran hapert es, nicht an Befindlichkeiten.

Fake hat folgendes geschrieben:

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Dein Beispiel zeigt wieder, dass du nicht verstanden hast, wo das Problem liegt.

Du meinst dein Problem. Ich habe offenbar ein anderes. zwinkern

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Die Leute, die Hpomosexuelle als "krank" bezeichnen, meinen das nicht im medizinischen Sinne. Sie meinen "krank" im Sinne von "abartig" oder "pervers". Wenn man jemanden z.B. als "krankes Arschloch" bezeichnet, dann meint man nicht, das die betreffende Person eine Lungenentzündung hätte oder an Bluthochdruck leiden würde. Natürlich ist "krank" hier abwertend gemeint - und zwar von denen, die das Wort benutzen; nicht von denen, die es (angeblich) falsch verstehen.

Und manche Leute sagen: "Ich gehe mal nach Aldi hin." Für mich ist nicht verbindlich, wie Leute sprechen, die ihre Sprache erkennbar nicht beherrschen. Ich jedenfalls orientiere mich lieber an den anderen.


Genau das ist doch dein Problem: Du erkennst nicht, dass Leute etwas anderes meinen, als das, was sie sagen.
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There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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Letum
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Beitrag(#1931013) Verfasst am: 30.06.2014, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Entweder Homosexualität ist eine Krankheit oder halt nicht. Darauf habe ich keinen Einfluss.


Nein ist sie nicht !!! Unter anderem weil sich sehr viele, kluge Menschen, global, sich mit solchen Dingen 5- 16 Stunden am Tag beschäftigen (Beruf) und diese sich auf diesen Konzens einigen......aber jetzt kommst du ? Definiere Krankheit.........du kämpfst gegen Windmühlen, rennst Türen ein die schon alle offen sind.

Gesundheit ist definiert nicht das Gegenteil, der Grund ? Man lese nur diesen Fred......

"Als Krank" Beschreibung eines Menschen als Diffamierung benutzt z.b. an einen Menschen der am Alkohol erkrankt ist einfach falsch medizinisch gesehen, denn was kann so einer den nicht ? Logisch denken ? Ist automatisch Gewalttätig ? Ein schlechter Mensch ? Ist eine Gefahr für sich oder Andere oder was ? Leute die so kommen haben keine Ahnung von Medizin und wollen was eigentlich ? Meinen Eindruck nach Fakten verdrehen, nach eigener Mundart, die schon längst hundertfach gegeneinander abgewogen sind.

Andere Menschen als "krank" bezeichnen um diese Abzuwerten zeugt von wenig Ahnung.
Breivik z.b. gilt als zurechnungsfähig. Aber die Schwulen jaja....die sind krank....Pillepalle
Die größten Verbrechen der Menschheit finden na klar im Intimbereich statt..... Aber stop hier geht wohl um die Definition von Krankheit und ob man das benennen darf obwohl es diese Definition so gar nicht gibt.......ja ein Hamsterrad
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Keine Schwulenpropaganda wegen den Kindern...Putin, es gibt keinen Gott neben ihn, nach Gnaden der Oligarchen
https://www.youtube.com/watch?v=OWyyL7zTTkc

Und für alle die die Hoffnung noch nicht verloren haben

https://www.youtube.com/watch?v=0KekKTvAVD0
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Waschmaschine777
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Beitrag(#1931017) Verfasst am: 30.06.2014, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Letum hat folgendes geschrieben:

"Als Krank" Beschreibung eines Menschen als Diffamierung benutzt z.b. an einen Menschen der am Alkohol erkrankt ist einfach falsch medizinisch gesehen, denn was kann so einer den nicht ?


Ich muss gestehen, dass ich nicht genau verstanden habe, was du mit deinem Post ausdrücken wolltest.

Es gibt eine Alkoholkrankheit. Wenn ein Mensch gewisse Kriterien erfüllt, dann wird er als "Alkoholkrank" eingestuft.
http://de.wikipedia.org/wiki/Alkoholkrankheit
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beachbernie
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Beitrag(#1931079) Verfasst am: 01.07.2014, 00:55    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Gesund ist der erstrebenswerte Normalzustand, was krank ist darf beseitigt werden.

Muss es immer gleich das Vernichtungslager sein? Schalt mal einen Gang runter. Mit den Augen rollen


Hier kommt das Vernichtungslager noch gar nicht zur Geltung. Etwas als krank oder Krankheit zu bezeichnen hat zunächst das Einverständnis in ihre Beseitigung zur Folge. Der Vorgang der Identifizierung als Krankheit legitimiert die Bemühung, sie zu bekämpfen. Und ungefähr das ist es, was transportiert wird, wenn man unliebsame Meinungen oder Neigungen als krank eingestuft sehen möchte. Oder wenn man, wie Du, zulassen will, sie als Krankheit einzustufen.


Man muss sich auch die Folgen anschauen, die eine solche "Einstufung" als angebliche "Krankheit" zeitigen kann.

Angenommen Eltern bemerken bei ihrem 15-jaehrigen Sohn homosexuelle Neigungen und nehmen daraufhin ihr Elternrecht wahr ihren "kranken" Sohn (auch gegen seinen Willen!) "therapieren" zu lassen. Welche Moeglichkeiten haette denn ein Rechtsstaat dagegen einzuschreiten? Wer will den Eltern von Minderjaehrigen verbieten "Heilung" fuer ihr "krankes" Kind zu suchen?

Es ist noch gar nicht solange her, dass z.B. in den USA homosexuelle Jugendliche auf Betreiben von Eltern und Behoerden mit Elektroschocks traktiert wurden um sie von der "Krankheit" Homosexualitaet zu "heilen". Mit den Augen rollen
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Beitrag(#1931099) Verfasst am: 01.07.2014, 07:44    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
... Angenommen Eltern bemerken bei ihrem 15-jaehrigen Sohn homosexuelle Neigungen und nehmen daraufhin ihr Elternrecht wahr ihren "kranken" Sohn (auch gegen seinen Willen!) "therapieren" zu lassen. Welche Moeglichkeiten haette denn ein Rechtsstaat dagegen einzuschreiten? Wer will den Eltern von Minderjaehrigen verbieten "Heilung" fuer ihr "krankes" Kind zu suchen?
....

Der Rechtsstaat hätte kaum eine Möglichkeit, wie man an der kürzlich von der Politik als "abgeschlossen" bezeichneten Beschneidungsdebatte erkennen kann.
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1931106) Verfasst am: 01.07.2014, 09:01    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Man muss sich auch die Folgen anschauen, die eine solche "Einstufung" als angebliche "Krankheit" zeitigen kann.

Nein, muss man nicht!

Ganz im Gegenteil: man muss sauber zwischen Kriterien und Folgen trennen. Wenn die Folgen einer Begriffsbestimmung Rückwirkung auf die Begriffsbestimmung haben könnten, wäre eine klare Begriffsbestimmung unmöglich.

Nehmen wir den Begriff "Mord". Das ist der mit Abstand komplexeste Begriff unserer Rechtsordnung. Die Entscheidung darüber, ob eine Tat ein Mord war oder nicht, hat enorme Folgen für alle Beteiligenten insbesondere den Täter und die Angehörigen des Opfers. Wenn ich deine Argumentation zu einem allgemeinen Grundsatz machen (und das sollte man mit einer guten Argumentation immer können!) dann müssten die Folgen für Täter und Angehörige eine Rolle spielen bei der Frage, ob ein Mord vorlag oder nicht. Dann könnte (und müsste!) der Vorsitzende Richter entscheiden: "Trotz Vorliegen aller sachlichen Kriterien liegt hier kein Mord vor, weil die Annahme eines Mordes für die Witwe des Opfers emotional zu belastend wäre. Die Annahme eines Unfalles würde sie nach überzeugender Auffassung des psychatrischen Gutachters Müller erheblich besser verkraften."

Ich unterstelle mal, dass wir uns alle einig sind, dass diese Entscheidung des Gerichts Unsinn wäre und zwar selbst dann, wenn die Annahme eines Unfalls wirklich weniger belastend für die Witwe des Opfers wäre als die Annahme eines Mordes. Aber warum ist die Entscheidung Unsinn? Ganz einfafach: weil die Folgen der Tat kein Definitionsmerkmal sind. Die Folgen sind in diesem Zusammenhang eine sachfremde Erwägung. Sie haben mit dem was passiert ist schlicht nichts zu tun.

Und genauso ist es auch bei dem Merkmal "Krankheit". Ob eine Krankheit vorliegt oder nicht kann doch nicht davon abhängen, was die Mitmenschen darüber denken. Das hätte geradezu absurde Folgen. Ein Einsiedler beispielsweise könnte nie krank werden, weil er keine Mitmenschen hat. Ein Weltenbummler würde - ohne dass sich sein körperlicher Zustand verändert - auf seinen Reisen zwischen krank und gesund wechseln, je nachdem in welcher Gesellschaft er sich gerade bewegt.

Das alles ist absurd. Die einzig sinnvolle Handhabung besteht daran, eine Definition mit objektiv prüfbaren Kriterien zu erstellen und diese dann in der Praxis anzuwenden. Prüfung zu Ende. Es schließt sich keine Korrketur über eine wie auch immer geartete Bewertungsebene an.
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Fake
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Beitrag(#1931107) Verfasst am: 01.07.2014, 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Wo kommt jetzt die genetische Veranlagung als Definitionskriterium auf einmal her? Du sprachst von "evolutionären Nachteilen" und meintest damit, dass Homos weniger Nachwuchs zeugen würden als Heteros. Von einer genetischen Ursache war keine Rede. Und warum auch? Seit wann ist die genetische Veranlagung Voraussetzung dafür, dass eine Krankheit vorliegt?

"Evolutionäre Nachteile" sind in der Regel genetisch veranlagt.

Um deine Frage zu beantworten: es gibt keine allgemein verbindliche Definition von Krankheit. Man könnte aber ohne weiteres das Merkmal "genetisch bedingte evolutionäre Nachteile" in eine solche Definition aufnehmen. Man kann es aber auch lassen.

Die von fwo genannten Argumente sprechen dafür es zu lassen. Aber nur die von fwo genannten Argumente.
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fwo
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Beitrag(#1931110) Verfasst am: 01.07.2014, 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

@ Fake: Ich habe die Frage bisher nur implizit gestellt, da antwortest Du aber nicht. Ich versuch es mal direkt:
Fake hat folgendes geschrieben:
....
Ob eine Krankheit vorliegt oder nicht kann doch nicht davon abhängen, was die Mitmenschen darüber denken. Das hätte geradezu absurde Folgen. Ein Einsiedler beispielsweise könnte nie krank werden, weil er keine Mitmenschen hat. Ein Weltenbummler würde - ohne dass sich sein körperlicher Zustand verändert - auf seinen Reisen zwischen krank und gesund wechseln, je nachdem in welcher Gesellschaft er sich gerade bewegt.

Gut auf den Punkt gebracht - das ist auch eine saubere Beschreibung, wie die die Homosexualität zur Krankheit wurde. Es war eine Zuweisung durch andere und ohne medizinisches Kriterium. Religiöse Tradition spielte die wesentliche Rolle, auch wenn es anschließend rationalisiert wurde.

Fake hat folgendes geschrieben:
Das alles ist absurd. Die einzig sinnvolle Handhabung besteht daran, eine Definition mit objektiv prüfbaren Kriterien zu erstellen und diese dann in der Praxis anzuwenden. Prüfung zu Ende. Es schließt sich keine Korrketur über eine wie auch immer geartete Bewertungsebene an.

Das ist das, was die Medizin inzwischen gemacht hat, in einer für mich, der ich da fachlich sehr nahe dran bin, sehr überzeugenden Weise. Entsprechend habe ich dir hier auch geantwortet.

Nun noch einmal zur Frage: Bei der Beantwortung der Frage, ob die Homosexualität eine Krankheit sei oder nicht, ist vom Fachlichen her dein Wunschzustand und Diskussionsziel (s.o.) erreicht. Was tust Du noch in dieser Diskussion?

fwo
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