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Moral?

 
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#191590) Verfasst am: 11.10.2004, 20:43    Titel: Moral? Antworten mit Zitat

Wie stehn die Freigeisterhäusler und -häuslerinnen zur Moral? Gemeint ist keine spezifische Moral, sondern die Moral im allgemeinen.
_________________
Trish:(
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Kookie
Gast






Beitrag(#191666) Verfasst am: 11.10.2004, 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

keiner antwortet.....

aber ICH! bin der fahnenträger aller moralisten dieser welt
ich tue nichts anderes als moralpredigten zu halten

und die moral der geschicht?
ähm


blöderweise fällt mir nix ein..... müde bin...aber morgen kriegst du`s
3fach
in english!
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#191678) Verfasst am: 11.10.2004, 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

Moral ist ein doch eher christlich-konservativ-kirchlicher Begriff. Ich würde eher von "was als Konsequenz von dem bei mir persönlich haften bleibt" oder ähnliches sprechen.
_________________
Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Rollimom
stur



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 6507
Wohnort: BO

Beitrag(#191739) Verfasst am: 11.10.2004, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Meines Erachtens bestehen wenige Unterschiede zwischen Freidenkern und Gläubigen, was die Moral betrifft.

Von christlich orientierten Menschen wird wohl eher eine gewisse Moral erwartet, im Sinne von Ehrlichkeit, Sittlichkeit, etc., als von Atheisten.

Aber in welcher "christlichen" Gemeinschaft sieht man denn wirkliche Auswirkungen eines moralisch einwandfreien Lebens? Sind die meisten Kriminellen in europäischen Ländern nicht "Christen"?

Andererseits wird Atheisten mitunter die Fähigkeit zum moralischen Empfinden abgesprochen, weil sie keinen ( in einer Bibel geschriebenen) Grundsätzen folgen.
Aber das Sehen und Bemerken von Ungerechtigkeit ist nicht abhängig von einer Glaubensrichtung; das Hochhalten von moralischen Werten ist unter Freidenkern ebenso zu finden wie unter allen Arten von Menschen, unabhängig ihrer Herkunft oder Erziehung.
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Kookie
Gast






Beitrag(#191742) Verfasst am: 11.10.2004, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

wenn ich etwas wirklich - nicht sogerne mag
dann sind das:
leere statements
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#191744) Verfasst am: 11.10.2004, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

kookie hat folgendes geschrieben:
wenn ich etwas wirklich - nicht sogerne mag
dann sind das:
leere statements


Dann müsstest Du ja das auch auf dein eigenes Statement, was Du grad abgegeben hast, anwenden. zwinkern
_________________
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Kookie
Gast






Beitrag(#191749) Verfasst am: 11.10.2004, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

ja! - aber so was von richtig!

ich tick nichmehr richtig

......ins bettgeh.......
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Reichsbedenkenträger
wechselhaft



Anmeldungsdatum: 13.07.2004
Beiträge: 1089
Wohnort: S-H

Beitrag(#191755) Verfasst am: 11.10.2004, 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ist ja schon gut... nun hört doch mal auf mit den Sandkastenkindereien , nehmt jeder
einen Trösterchen und hört auf zu Peitsche .

Ihr müsst ja nicht gleich Verliebtes Schmusen aber dieses ewige angezicke find ich

zum Erbrechen
_________________
Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein.
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Kookie
Gast






Beitrag(#191760) Verfasst am: 11.10.2004, 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

uiii - danke!
niewiederwerdichabendsspätindernachtinsforumgehn
na wiklich nich! alle seiten offen - vollkommen undicht


sorry
for disturbing
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Rollimom
stur



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 6507
Wohnort: BO

Beitrag(#191761) Verfasst am: 11.10.2004, 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Da kann ich nur zustimmen, Reichsbedenkenträger.

Die Streitereien ziehen sich von einem Thread zum Nächsten, wie seinerzeit verliebtes Geplänkel oder Islam- Diskussionen.

SCHLUSS DAMIT!
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#191812) Verfasst am: 12.10.2004, 01:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte als Atheist viel von Moral und denke, dass Moral, die aus freiem Denken entsteht ehrlicher ist als das Glaubensdiktat der Zehn Gebote, so gut mache von ihnen auch sein mögen.
Man braucht keinen Glauben um moralisch zu sein, man muss seine Moralvorstellungen aber vernünftig begründen können um auch in Krisenzeiten an ihnen festhalten zu können. Viele sind sich nicht im Klaren darüber, warum sie ein Gebot wie "Du sollst nicht töten!" für richtig halten. Genau diese Leute sind es, die sich dann aus purem Oportunismus dazu entscheiden einen Mord zu akzeptieren.
Oder um es mit den Worten des Hauptmanns aus Büchners 'Woyzeck' zu sagen: "Moral, das ist, wenn man moralisch ist, versteht Er." Lachen
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#191818) Verfasst am: 12.10.2004, 01:24    Titel: Antworten mit Zitat

Zwischen "Moral" und "Ethik" trenne ich in der Regel. "Moral" ist, was "man" angeblich tut oder nicht tut. "Ethik" ist, was man selbst will, oder eben nicht will, auch anderen zu tun bzw. nicht zu tun.

Beispiele:
"Christliche Moral": Die Gefahr besteht, daß die Moral ihr Mäntelchen wechselt und dann versucht, als Ethik wiederzukommen, nämlich indem uns eingeredet wird, wir wollten so leben, obwohl das uns von oben nur draufgedrückt wurde.

Was tut "man"? In einer Eisdiele ißt man Eis. Ich habe als einziger kein Eis gegessen, sondern eine Waffel. Und ich habe auch eine Ausarbeitung abgeliefert, die dann doch etwas über die 20 Seiten Richtwert ging. (Inklusive Graphiken, Titelblatt, Abstract und Inhaltsverzeichnis 53 Seiten.) Aber das hat ja nix mit Moral zu tun.

"Man" hält sich beim Gähnen die Hand vor den Mund. Hatte ursprünglich nichts damit zu tun, dem Gegenüber das Raubtiergebiß nicht zu zeigen, sondern damit, daß die Seele drin bleiben soll! Warum also? Doch wohl nur, weil ich die gelben Zähne der anderen Leute doch nicht sehen will. "Wie geht es Dir."

Rhetorische Frage, Antwort nicht erwartet. Übliche Antwort deshalb: "Und selbst?" Ich antwortete wahrheitsgemäß: "Schlecht." Oder auch, scharf formuliert, gegenüber Leuten, die von mir nichts wissen wollten: "Heuchlerin." Nach dem "Schlecht" hat man mich eine Zeitlang von der Seite gar nicht mehr angesprochen. Sind katholisch, die Leute. Daß ich nicht jeden Tag in der Bibel lese, bricht ihnen das Herz. Ich bin ja so "un[b]moralisch[b]". Cool

Dabei habe ich den Eindruck, daß ich ausgesprochen rigide bin, hinsichtlich meiner Standards. Und zwar so, daß ich die selbst gar nicht einhalten kann. Beispiel Fleisch: Fleisch essen ist unethisch, weil ein Lebewesen stirbt. Essen führt zwar generell zum Tod von Lebewesen, und wenn es Weizenhalme sind. Ein ethischer Begriff ist es aber, das Leid zu verringern. Vielleicht wieder negativ, weil ich selbst mache, was ich vielen Fleischessern vorwerfe, ich nämlich denke, daß Pflanzen kein oder weniger Leid empfinden als Tiere, was ich aber nicht objektiv wissen kann. Man bewegt sich im Zuge der Diskussion über ethische Begriffe eigentlich ausgesprochen häufig in Dilemmata. Deren Anwesenheit kann man annehmen und danach eine Entscheidung treffen, die so wenig schmerzt wie möglich. Oder man kann sie verleugnen (mein Lieblings-Paulusbeispiel: "Alle Kreter sind Lügner, sagt ein Kreter. Die Aussage stimmt.") und sich dann also nicht drum scheren, wie es den Lebewesen geht: "Was es auf dem Fleischmarkt gibt, iß." Was zwar auch wieder relativiert wird, indem es heißt: "Wenn es gegen Dein Gewissen geht, dann iß halt kein Fleisch." Aber erst, nachdem man es vorher plattgemacht hat. skeptisch
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#191822) Verfasst am: 12.10.2004, 01:36    Titel: Antworten mit Zitat

Das Thema Vegetarier wurde bereits anders wo angesprochen.
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#191841) Verfasst am: 12.10.2004, 03:20    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Beispiel Fleisch: Fleisch essen ist unethisch, weil ein Lebewesen stirbt. Essen führt zwar generell zum Tod von Lebewesen, und wenn es Weizenhalme sind. Ein ethischer Begriff ist es aber, das Leid zu verringern. Vielleicht wieder negativ, weil ich selbst mache, was ich vielen Fleischessern vorwerfe, ich nämlich denke, daß Pflanzen kein oder weniger Leid empfinden als Tiere, was ich aber nicht objektiv wissen kann.


als veganer kann ich gar nicht anders, als darauf etwas schreiben. bitte nicht als missionierungsversuch missverstehen. vielleicht dient es ja dazu, meine moral/ethik darzustellen und zu verstehen.

pflanzen haben kein nervensystem und keinen reizverarbeitungsapparat wie es das gehirn einer wäre, mit dem aus dem reiz an einem blatt die information "schmerz" oder "leid" gebildet werden könnte.
vom aktuellen wissenstand ausgehend, können wir davon ausgehen, dass pflanzen keinen schmerz empfinden, während wir dies beim grossteil der tiere nicht können.
bei der vermeidung von tierischen produkten macht man auch was für den "pflanzenschutz", da ja bei der nutztierhaltung zehn mal mehr pflanzliche nahrung investiert wird, als für den menschen an nutzbarem dabei rauskommt. es werden also weniger pflanzen vernichtet.
zudem müssen wir ja etwas essen, denn über die einschränkungen des körpers können wir uns nicht hinwegsetzen, ausser wir würden lichtnahrung als tatsächlich existente alternative in betracht ziehen, und ich glaube, das tut hier keiner.


Zitat:
Man bewegt sich im Zuge der Diskussion über ethische Begriffe eigentlich ausgesprochen häufig in Dilemmata. Deren Anwesenheit kann man annehmen und danach eine Entscheidung treffen, die so wenig schmerzt wie möglich.


im bereich veganismus/tierrechte gibt es eine losung: vermeide das vermeidbare. das ist zwar auch nur ein kompromiss, aber er hilft schon sehr viel von dem zu vermeiden, was man als moralisch/ethisch verwerflich ansieht, und er wird der wirklichkeit gerecht, in der man niemals alles vermeiden kann, das man ablehnt, ohne alternativ völlig handlungsunfähig zu werden. noch dazu ist diese losung in allen bereichen anwendbar, egal ob es um menschenrechte, umweltschutz oder wasweissich geht.

Zitat:
Oder man kann sie verleugnen


auch das tun wir alle, und das müssen wir auch tun. würden wir tatsächlich gegen alles vorgehen, gegen das wir uns aussprechen, bliebe uns eigentlich konsequenterweise nur die möglichkeit des selbstmords übrig, damit wir nicht doch irgendwo über sieben ecken einen nazi unterstützen, ein theokratisches regime stärken, oder kinderarbeit fördern.


gwarpy
_________________
Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#191847) Verfasst am: 12.10.2004, 03:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich vermag den hier verschiedentlich angenommenen Zusammenhang zwischen Religion, insbesondere Christentum, und Moral nicht zu erkennen. Im Gegenteil erscheinen mir zahlreiche Aussagen und Forderungen des Christentums als extrem unmoralisch.
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#192239) Verfasst am: 12.10.2004, 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Ich vermag den hier verschiedentlich angenommenen Zusammenhang zwischen Religion, insbesondere Christentum, und Moral nicht zu erkennen. Im Gegenteil erscheinen mir zahlreiche Aussagen und Forderungen des Christentums als extrem unmoralisch.


Stimmt. Immer nach dem Motto: "Wer nicht an mich glaubt, wird in der Hölle schmoren."
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odeon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 12.10.2004
Beiträge: 199

Beitrag(#193036) Verfasst am: 13.10.2004, 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ich die kath. Kirche nehme, dann kann von Moral keine Rede sein,
Neulich las ich, daß genau diese Kirche jungen Leuten WERTE vermitteln will. welche?
GEHORSAM, ABSCHALTEN DES DENKENS....
Dies Kirche sollte sich zuerst einmal der eigenen Vergangenheit stellen.
Dort kommt es nur auf reinen achterhalt an.
Zum Glück zeigen die Abwanderungszahlen ein erfreuliches Bild - für die frei denkende Welt.
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#193045) Verfasst am: 13.10.2004, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

odeon hat folgendes geschrieben:
Wenn ich die kath. Kirche nehme, dann kann von Moral keine Rede sein,


Es ist dann halt Kirchen-Moral. zynisches Grinsen

odeon hat folgendes geschrieben:

Neulich las ich, daß genau diese Kirche jungen Leuten WERTE vermitteln will. welche?


Katholische. zynisches Grinsen
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#193058) Verfasst am: 13.10.2004, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

odeon hat folgendes geschrieben:
Wenn ich die kath. Kirche nehme, dann kann von Moral keine Rede sein,
Neulich las ich, daß genau diese Kirche jungen Leuten WERTE vermitteln will. welche?
GEHORSAM, ABSCHALTEN DES DENKENS....
Dies Kirche sollte sich zuerst einmal der eigenen Vergangenheit stellen.
Dort kommt es nur auf reinen achterhalt an.
Zum Glück zeigen die Abwanderungszahlen ein erfreuliches Bild - für die frei denkende Welt.

Ich seh Moral nicht unbendingt positiv und sogesehen ist es sehr wohl eine Moral.
Übrigens schön das jemand Woyzeck angesprochen hat, der brachte mich nähmlich dazu das Thema zu eröffnen.
Für mich ist am wichtigsten, das man sich nicht wegen (Gottes)furcht zu einer Moral bekennt oder weil die Eltern diesselbe Moral hatten, sondern das man sich gut überlegt, was man für "richtig" und "falsch" hält, das man sie anzweifelt und anzweifeln darf, das man sich die Konsequenzen der eigenen Moral überlegt. Moral sollte auch nicht unveränderbar sein, wie sollte man sonst von einer "falschen" Moral wegkommen, wenn man sich einmal für sie entschieden hat und sie unveränderbar ist.
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#193059) Verfasst am: 13.10.2004, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ich spreche lieber von Ethik als von Moral.
Unter "Moral" verstehe ich eher etwas geschichtlich Entstandenes
(flapsig ausgedrückt: "Moral ist, was die Leute dafür halten.").
Unter "Ethik" hingegen verstehe ich eher das Resultat rationaler Überlegungen,
was denn wirklich "gut" genannt zu werden verdient.

In diesem Sinne habe ich (Atheistin) auf jeden Fall eine Ethik.
Dazu gehören:
  • Achtung der Menschenrechte
  • Achtung des Rechts auf individuelle Selbstbestimmung,
    das seine Grenzen findet in den Rechten anderer Menschen und in unserer Verantwortung vor künftigen Generationen
  • Toleranz und Nicht-Diskriminierung
  • Fairness im Umgang mit anderen Menschen (und auch mit mir selbst)
  • Solidarität und Hilfsbereitschaft in angemessenen Grenzen
  • Rücksichtnahme und Solidarität insbesondere gegenüber Schwachen
  • Intellektuelle Redlichkeit

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Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#193136) Verfasst am: 14.10.2004, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
odeon hat folgendes geschrieben:
Wenn ich die kath. Kirche nehme, dann kann von Moral keine Rede sein,
Neulich las ich, daß genau diese Kirche jungen Leuten WERTE vermitteln will. welche?
GEHORSAM, ABSCHALTEN DES DENKENS....
Dies Kirche sollte sich zuerst einmal der eigenen Vergangenheit stellen.
Dort kommt es nur auf reinen achterhalt an.
Zum Glück zeigen die Abwanderungszahlen ein erfreuliches Bild - für die frei denkende Welt.

Ich seh Moral nicht unbendingt positiv und sogesehen ist es sehr wohl eine Moral.
Übrigens schön das jemand Woyzeck angesprochen hat, der brachte mich nähmlich dazu das Thema zu eröffnen.
Für mich ist am wichtigsten, das man sich nicht wegen (Gottes)furcht zu einer Moral bekennt oder weil die Eltern diesselbe Moral hatten, sondern das man sich gut überlegt, was man für "richtig" und "falsch" hält, das man sie anzweifelt und anzweifeln darf, das man sich die Konsequenzen der eigenen Moral überlegt. Moral sollte auch nicht unveränderbar sein, wie sollte man sonst von einer "falschen" Moral wegkommen, wenn man sich einmal für sie entschieden hat und sie unveränderbar ist.


Der Woyzeck zeigt übrigens auch, dass viele ihre Moralvorstellung gar nicht begründen können oder gar verstehen. ("Moral, das ist, wenn man moralisch ist, ..." s.o.)
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#193150) Verfasst am: 14.10.2004, 01:49    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Für mich ist am wichtigsten, das man sich nicht wegen (Gottes)furcht zu einer Moral bekennt oder weil die Eltern diesselbe Moral hatten, sondern das man sich gut überlegt, was man für "richtig" und "falsch" hält, das man sie anzweifelt und anzweifeln darf, das man sich die Konsequenzen der eigenen Moral überlegt. Moral sollte auch nicht unveränderbar sein, wie sollte man sonst von einer "falschen" Moral wegkommen, wenn man sich einmal für sie entschieden hat und sie unveränderbar ist.

Das ist es, was ich "Ethik" nenne.
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Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#193181) Verfasst am: 14.10.2004, 03:50    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Ich spreche lieber von Ethik als von Moral.
Unter "Moral" verstehe ich eher etwas geschichtlich Entstandenes
(flapsig ausgedrückt: "Moral ist, was die Leute dafür halten.").
Unter "Ethik" hingegen verstehe ich eher das Resultat rationaler Überlegungen,
was denn wirklich "gut" genannt zu werden verdient.

In diesem Sinne habe ich (Atheistin) auf jeden Fall eine Ethik.
Dazu gehören:
  • Achtung der Menschenrechte
  • Achtung des Rechts auf individuelle Selbstbestimmung,
    das seine Grenzen findet in den Rechten anderer Menschen und in unserer Verantwortung vor künftigen Generationen
  • Toleranz und Nicht-Diskriminierung
  • Fairness im Umgang mit anderen Menschen (und auch mit mir selbst)
  • Solidarität und Hilfsbereitschaft in angemessenen Grenzen
  • Rücksichtnahme und Solidarität insbesondere gegenüber Schwachen
  • Intellektuelle Redlichkeit


Ich spreche auch lieber von Ethik.

Moral ist lediglich die Prostituierte des Zeitgeistes....

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#193527) Verfasst am: 14.10.2004, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Ich spreche lieber von Ethik als von Moral.


Das war das Wort, dass ich in meinem obigen Posting suchte. Smilie
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#193562) Verfasst am: 14.10.2004, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
Für mich ist am wichtigsten, das man sich nicht wegen (Gottes)furcht zu einer Moral bekennt oder weil die Eltern diesselbe Moral hatten, sondern das man sich gut überlegt, was man für "richtig" und "falsch" hält, das man sie anzweifelt und anzweifeln darf, das man sich die Konsequenzen der eigenen Moral überlegt. Moral sollte auch nicht unveränderbar sein, wie sollte man sonst von einer "falschen" Moral wegkommen, wenn man sich einmal für sie entschieden hat und sie unveränderbar ist.

Das ist es, was ich "Ethik" nenne.

Ethik enthält für mich immer Menschenrechte, davon sprach ich nicht. Aber vermutlich versteh ich etwas "Falsches" unter Ethik und Moral, bzw der Rest der Welt versteht was "Falsches".
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sascha
bekennender magnusfe-Fan



Anmeldungsdatum: 30.08.2004
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Beitrag(#193564) Verfasst am: 14.10.2004, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Ethik enthält für mich immer Menschenrechte, davon sprach ich nicht. Aber vermutlich versteh ich etwas "Falsches" unter Ethik und Moral,
Also ich hatte das bisher eigentlich so verstanden, dass man unter Moral von Traditionen, Religion und Gefühl beeinflusste Normen und Werte verstehe, und dass im Gegensatz dazu Ethik allein auf Logik aufzubauen versuche.

Edit:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Der Gegensatz zwischen Moral und Ethik besteht darin, dass die faktische Moral teilweise emotionale Ursprünge hat (Ekel, Hass, Angst) sowie kultur- und gesellschaftsabhängig ist, die Ethik hingegen mit Logik auf "absoluten" Maßstäben aufzubauen versucht. Ethik kann auch als das Nachdenken über Moral verstanden werden.
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Nuthouse
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 06.11.2004
Beiträge: 1009

Beitrag(#208818) Verfasst am: 07.11.2004, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Ich spreche lieber von Ethik als von Moral ....
[*] Intellektuelle Redlichkeit[/list]


Was verstehst Du darunter? Am Kopf kratzen
_________________
The happiest of all lives is a busy solitude
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#208821) Verfasst am: 07.11.2004, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Nuthouse hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
Ich spreche lieber von Ethik als von Moral ....
[*] Intellektuelle Redlichkeit[/list]


Was verstehst Du darunter? Am Kopf kratzen


Ich kann nur sagen, was ich darunter verstehe. Nach Wilson ist Intelligenz definiert als Fähigkeit zur Aufnahme, Verarbeitung und Weitergabe von Wissen. Daraus folgt aus ethischer Sicht gesehen die Pflicht zur Weitergabe von Wissen, so man es besitzt. Das bedeutet aber auch, dass z.B. studierte Philosophen keinen elitären Zirkel bilden dürfen, wo Verständnis aufgrund der Terminologie nur innerhalb dieses Zirkels herrscht. Sie haben vielmehr die Pflicht, jedem interessierten Laien das Wissen so nahezubringen, dass er es möglichst auch versteht.

Zusammen mit dem Snafu-Prinzip folgt ausserdem daraus, dass Wissen kein Freibrief ist, sich über Andere zu stellen (sonst wäre die ethische Aufgabe der Wissensvermittlung nicht mehr zu vollbringen).
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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