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Christentum = Verherrlichung einer konkreten historischen Hinrichtung
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Malcolm
Ekelpaket



Anmeldungsdatum: 25.07.2007
Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1939081) Verfasst am: 03.08.2014, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Das nehme ich gern zur Kenntnis, aber man darf ja wohl mal nachfragen, worin diese Bildung eigentlich besteht, von der Du gern behauptest Jesus z.B. hätte sie gehabt.

Murphy hat folgendes geschrieben:

Dann lass doch mal hören: Was von Jesus' Sprüchen, deutet denn darauf hin, dass er 'hochgebildet' war? Du sagst ja selber, dass Du spekulierst, aber irgendeinen Anhaltspunkt musst Du doch haben, der Dich mutmaßen lässt, dass es sich dabei um 'hochgebildete' leute handelte.


Nun, zum Beispiel in dem Jesussatz "Ich und der Vater sind eins". Es gibt einen Satz von Heraklit, der ähnlich lautet, nämlich "Der Vater ist der Sohn". Ein berühmter Satz griechischer Philosophie. Ob nun hier Jesus von Heraklit angeregt wurde - das ist zweifellos pure Spekulation, aber daß die Bibel Quellenangaben bezüglich griechischer Philosophie enthält, ist nicht anzunehmen, es würde die Eigenständigkeit jüdischer Religion untergraben. Der Zusammenhang zwischen Platons Idealismus, also seinem "Ideenreich" und Jesus "Reich, das nicht von dieser Welt ist", was letzlich immateriell ist, ist immer gesehen worden. Es ist auch nicht ausgeschlossen, daß die zölibatere Entweltlichung des Geistlichen und des Ordensmannes, bzw. der Frau auch auf Buddhistische Einflüsse zurückzuführen sind, ich las auch mal ein Buch, wo große Parallelen zwischen Buddha und Jesus aufgewiesen wurden.

Ich sage dann noch mal, daß Jesus das alte Testament kannte, ist wohl stark anzunehmen. Daß er aber auch anderes kannte, glaube ich sehr wohl. Nur er sagt es nicht. Bei Paulus ist dies wohl anders, hier sind Einflüsse wohl stärker nachzuweisen. Nur war Paulus eben Apostel der Heiden, er muß dann auch auf heidnische Dinge auch eingehen.

Gruß
Malcolm
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Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.

"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
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Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1939083) Verfasst am: 03.08.2014, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Malcolm hat folgendes geschrieben:
Ich sage dann noch mal, daß Jesus das alte Testament kannte, ist wohl stark anzunehmen.
ja, so wie die meisten grimms märchen kennen und teile der bibel - das hat aber wenig mit bildung zu tun, wenn dir immer wieder dieselben geschichten erzählt werden.
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I'm tapping in the dusternis
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1939084) Verfasst am: 03.08.2014, 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Das nehme ich gern zur Kenntnis, aber man darf ja wohl mal nachfragen, worin diese Bildung eigentlich besteht, von der Du gern behauptest Jesus z.B. hätte sie gehabt.

Also ich beurteile Menschen u.a. nach ihrem Weg zu relevanten Dingen wie innere Freude und Frieden. Wer so etwas gefunden hat, das Wissen über deren Weg ist für mich Bildung.

Allerdings kenne ich niemanden der meinem Bild von Leben entspricht, "Bildung" ist demnach rar.
Vieles von dem was du wohl Bildung nennst nenne ich nach Jahrzehnten Erfahrung nur noch einen lauwarmen Wind.
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1939085) Verfasst am: 03.08.2014, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Malcolm hat folgendes geschrieben:
m Jesussatz "Ich und der Vater sind eins". Es gibt einen Satz von Heraklit, der ähnlich lautet, nämlich "Der Vater ist der Sohn". Ein berühmter Satz griechischer Philosophie.

Gehen wir mal zu deinen Gunsten davon aus, dass dieser Satz tatsächlich von Heraklit stammt und in der Philosophie eine gewisse Bedeutung hätte. Dann hätte dieser Jesus ihn immer noch falsch wiedergegeben. skeptisch

Und das ist das ganze Problem: Man kann sagen 'Gebt Gott was Gottes ist und dem Kaiser was des Kaisers ist' oder man kann sagen suum cuique. Der gebildete Mensch geht normalerweise von der speziellen Theorie weiter zu einer möglichst allgemeinen Aussage. Jesus machts genau umgekehrt und reißt damit eigentlich die ganze Vorarbeit wieder ein, die größere Denker vor ihm geleistet haben.
Und wozu? Um die Leute zum Glauben zu bringen, anstatt zum Denken. Und das ist nicht gut, wohin das führt haben wir gesehen und sehen wir noch.
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Malcolm
Ekelpaket



Anmeldungsdatum: 25.07.2007
Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1939087) Verfasst am: 03.08.2014, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Jesus machts genau umgekehrt und reißt damit eigentlich die ganze Vorarbeit wieder ein, die größere Denker vor ihm geleistet haben.
Und wozu? Um die Leute zum Glauben zu bringen, anstatt zum Denken. Und das ist nicht gut, wohin das führt haben wir gesehen und sehen wir noch.


Jesus war kein "Denker" und wenn er es war, hat er das für sich behalten. Und Glauben gibt es auch ohne das Christentum. Bitte vergessen wir doch nicht, daß die Antike eine brutale, frauenverachtende, gewaltätige Sklavenhaltergesellschaft war. Und das auf der Basis eines Glaubens an Jupiter und Zeus. Man kann dahin zurückwollen, meinetwegen kann man auch die germanischen Gottheiten wie Thor und Odin zurückhaben wollen. Ich will es nicht, deshalb halte ich an der christlichen Kultur fest.
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Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.

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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1939092) Verfasst am: 03.08.2014, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Malcolm hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
Jesus machts genau umgekehrt und reißt damit eigentlich die ganze Vorarbeit wieder ein, die größere Denker vor ihm geleistet haben.
Und wozu? Um die Leute zum Glauben zu bringen, anstatt zum Denken. Und das ist nicht gut, wohin das führt haben wir gesehen und sehen wir noch.


Jesus war kein "Denker" und wenn er es war, hat er das für sich behalten. Und Glauben gibt es auch ohne das Christentum. Bitte vergessen wir doch nicht, daß die Antike eine brutale, frauenverachtende, gewaltätige Sklavenhaltergesellschaft war. Und das auf der Basis eines Glaubens an Jupiter und Zeus. Man kann dahin zurückwollen, meinetwegen kann man auch die germanischen Gottheiten wie Thor und Odin zurückhaben wollen. Ich will es nicht, deshalb halte ich an der christlichen Kultur fest.

Ja, und vor allem die vielen Religionskriege damals... furchtbar. Mit den Augen rollen
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1939094) Verfasst am: 03.08.2014, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Malcolm hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
Jesus machts genau umgekehrt und reißt damit eigentlich die ganze Vorarbeit wieder ein, die größere Denker vor ihm geleistet haben.
Und wozu? Um die Leute zum Glauben zu bringen, anstatt zum Denken. Und das ist nicht gut, wohin das führt haben wir gesehen und sehen wir noch.


Jesus war kein "Denker" und wenn er es war, hat er das für sich behalten. Und Glauben gibt es auch ohne das Christentum. Bitte vergessen wir doch nicht, daß die Antike eine brutale, frauenverachtende, gewaltätige Sklavenhaltergesellschaft war. Und das auf der Basis eines Glaubens an Jupiter und Zeus. Man kann dahin zurückwollen, meinetwegen kann man auch die germanischen Gottheiten wie Thor und Odin zurückhaben wollen. Ich will es nicht, deshalb halte ich an der christlichen Kultur fest.
mein lieber schollie
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Commander Vimes
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Anmeldungsdatum: 25.01.2013
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Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#1939096) Verfasst am: 03.08.2014, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Malcolm hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
Jesus machts genau umgekehrt und reißt damit eigentlich die ganze Vorarbeit wieder ein, die größere Denker vor ihm geleistet haben.
Und wozu? Um die Leute zum Glauben zu bringen, anstatt zum Denken. Und das ist nicht gut, wohin das führt haben wir gesehen und sehen wir noch.


Jesus war kein "Denker" und wenn er es war, hat er das für sich behalten.


Na, endlich sagt's mal einer ! Lachen

Malcolm hat folgendes geschrieben:
Und Glauben gibt es auch ohne das Christentum. Bitte vergessen wir doch nicht, daß die Antike eine brutale, frauenverachtende, gewaltätige Sklavenhaltergesellschaft war.


Jo, und das Christentum hat daran aber auch rein gar nichts geändert, sondern dies im Gegenteil noch mit der Bibel begründet und damit weiter zementiert.

Malcolm hat folgendes geschrieben:
Und das auf der Basis eines Glaubens an Jupiter und Zeus. Man kann dahin zurückwollen, meinetwegen kann man auch die germanischen Gottheiten wie Thor und Odin zurückhaben wollen. Ich will es nicht, deshalb halte ich an der christlichen Kultur fest.


Ich will es auch nicht und deshalb lehne ich das Christentum entschieden ab!
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Malcolm
Ekelpaket



Anmeldungsdatum: 25.07.2007
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Beitrag(#1939103) Verfasst am: 03.08.2014, 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:

Ja, und vor allem die vielen Religionskriege damals... furchtbar. Mit den Augen rollen


Ja, die gab es so nicht, sicherlich, dafür gab es ganz ordinäre Kriege. Sind die besser?

"Gehet hinaus und lehret alle Völker." Dort ist die Rede von Lehre, nicht von Verbreitung eines Glaubens mit Blut und Schwert.

Ich sage mal, es gibt hier bei Menschen wie Dir ganz einfach eine Haltung der antichristlichen Befangenheit. Woran drückt sie sich aus? Ich denke in einem ganz einfachen Punkt. Nämlich: Vertritt eine Religion eine gewaltlose Philosphie - und das tut die christliche -, hat aber trotzdem eine gewalttätige Praxis, dann macht man selbstverständlicherweise trotzdem die Religion dafür verantwortlich. Also wenn das Positve nicht positiv wirkt, dann ist das Positive eben nicht positiv gewesen. Dagegen wenn das anscheinend Negative doch positiv wirkt, dann ist selbstverständlich das Negative trotzdem negativ gewesen. Diese Haltung nenne ich einfach als das, was sie ist: befangen.

Also die Sache mit den rausgerissenen Augen und den abgeschnittenen Händen bei unzüchtigen Blicken auf eine Frau, die wird einem Christen immer unter die Nase gehalten, und wenn ich sage, daß daraus für die Praxis gar nichts großes folgt, weil sich ja in Wirklichkeit niemand die Hände abschneidet, dann sagt der befangene Christentumsfeind, das mag zwar sein, aber die Theorie ist sexualfeindlich, menschenverachtend oder was weiß ich. Dann ist die Theorie plötzlich furchtbar wichtig. Dagegen wenn man dem Christentum etwas Negatives in Richtung Praxis nachweisen kann, etwa in Punkto Gewaltgeschichte, dann ist die gewaltlose Theorie des Christentums, also sein deeskalierender, Rechte nur einfordernder Weg völlig unwichtig. Also ich bitte Dich, diese Art, "Theorie" und "Praxis" am Christentum gleichermaßen für völlig unwichtig zu halten und sich je nach Gusto einfach immer die Theorie oder die Praxis heraus zu greifen, das jeweils andere aber für völlig unwichtig zu halten, je nachdem, wie es einem in den Kram paßt, ist doch nun einfach ein klassisches Beispiel für ideologische Befangenheit.

Gruß
Macolm
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Commander Vimes
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Anmeldungsdatum: 25.01.2013
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Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#1939111) Verfasst am: 03.08.2014, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Malcolm hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:

Ja, und vor allem die vielen Religionskriege damals... furchtbar. Mit den Augen rollen


Ja, die gab es so nicht, sicherlich, dafür gab es ganz ordinäre Kriege. Sind die besser?


Nein, sie sind genauso schlimm. Aber ohne Religionskriege gäbe es nunmal weniger Kriege. Das ist besser!

Malcolm hat folgendes geschrieben:
"Gehet hinaus und lehret alle Völker." Dort ist die Rede von Lehre, nicht von Verbreitung eines Glaubens mit Blut und Schwert.


Sind deine Geschichtskenntnisse wirklich um so vieles schlechter als meine, dass du nichts von den Kreuzzügen weißt? Und das sind ja bei weitem nicht die einzigen christlich motivierten Kriege gewesen. Der Islam nennt sich auch "Religion des Friedens". Überzeugt dich das etwa?

Malcolm hat folgendes geschrieben:
Ich sage mal, es gibt hier bei Menschen wie Dir ganz einfach eine Haltung der antichristlichen Befangenheit. Woran drückt sie sich aus? Ich denke in einem ganz einfachen Punkt. Nämlich: Vertritt eine Religion eine gewaltlose Philosphie - und das tut die christliche -,


Nein, das tut sie nicht! Die letzten 2000 Jahre hat man ausreichend Begründungen im Alten und auch Neuen Testament gefunden für jede Schweinerei, die einem so einfiel. Im Zweifel reicht einfach: "Ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert!". Schonmal gelesen? Da kannst due jetzt schlecht behaupte, hier würden Theorie und Praxis eben mal ein bisschen auseinanderlaufen. Die Bibel ist so vollgespickt mit Widersprüchen, da kannst du einfach alles hineininterpretieren. Wie es gerade passt. Insofern gibt es nicht "die christliche Theorie", sondern viele verschiedene. Such dir halt eine aus.
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Malcolm
Ekelpaket



Anmeldungsdatum: 25.07.2007
Beiträge: 1231
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Beitrag(#1939116) Verfasst am: 03.08.2014, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Bitteschön, da gibt es Widersprüche, sicherlich. Die Frage ist: Warum? Nun, es wäre schlichtweg ahistorisch gedacht, wenn man leugnen würde, das Religionen in ihrer Geschichte nicht auch bestimmte Prozesse durchlaufen. Sind sie deshalb gewalttätig? Nein! Gewaltätig sind sie vor allem deshalb, weil der gläubige Mensch in aller Regel nicht in der Lage ist, historisch zu denken. Also ein kleiner Muslim liest den Koran und hat das Gefühl: Dieser Text beschreibt eine große Weltreligion, den einzig wahren Glauben. Das ist ja auch gut, aber daß der Koran in einem Umfeld formuliert wurde, das überhaupt nichts mit der heutigen Zeit zu tun hat, nicht mit 1,5 Milliarden Muslimen, die ein Viertel der Weltbevölkerung repräsentieren, sondern mit dem Schicksal einer kleinen sektiererischen Randgruppe von vielleicht ein paar hundert Leuten, die in einem kleinen arabischen Kaff namens Medina lebten, ja, das versteht ein kleiner Gläubiger nicht. Mohammeds Verhalten ist nur rational, er hat ein bißchen Macht, aber diese ist beständig bedroht, daher muß er seine Community verteidigen, daher ist er kriegerisch, dies aber auf heutige Zeiten zu übertragen ist einfach vollkommen bescheuert. Jesus Gewaltlosigkeit hat nun auch den Grund, daß er seine Religion nicht mit Gewalt durchsetzen kann, ob die Gewaltlosigkeit deshalb schon ein christliches Dogma ist, ist eine ganz andere Frage.

Das ist das Problem der Entstehung von Religionen. Vor dem Hintergrund dieser Problematik sollte man fair bleiben.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1939119) Verfasst am: 04.08.2014, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

Malcolm hat folgendes geschrieben:
Vor dem Hintergrund dieser Problematik sollte man fair bleiben.


Ein paar Jahrhunderte Unterdrückung des Christentums wären fair. So als ausgleichende Gerechtigkeit.
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Malcolm
Ekelpaket



Anmeldungsdatum: 25.07.2007
Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1939120) Verfasst am: 04.08.2014, 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Malcolm hat folgendes geschrieben:
Vor dem Hintergrund dieser Problematik sollte man fair bleiben.


Ein paar Jahrhunderte Unterdrückung des Christentums wären fair. So als ausgleichende Gerechtigkeit.


Na, dann arbeitet mal dran. zwinkern
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1939121) Verfasst am: 04.08.2014, 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Malcolm hat folgendes geschrieben:
Vor dem Hintergrund dieser Problematik sollte man fair bleiben.


Ein paar Jahrhunderte Unterdrückung des Christentums wären fair. So als ausgleichende Gerechtigkeit.

Derartige Vorschläge führen meistens zu einem Verfall an Ästhetik. Nein. Abgelehnt. Pfui.
Da ist es ja erstrebenswerte, die Staatskirchen mit allen Privilegien zu erhalten.
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An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1939122) Verfasst am: 04.08.2014, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:

Derartige Vorschläge führen meistens zu einem Verfall an Ästhetik. Nein. Abgelehnt. Pfui.


Kleidest Du Dich eigentlich auch passend zu Deinen Beiträgen? Zu diesem würde Dein Village-People-Worker-Outfit passen.
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1939141) Verfasst am: 04.08.2014, 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
Das nehme ich gern zur Kenntnis, aber man darf ja wohl mal nachfragen, worin diese Bildung eigentlich besteht, von der Du gern behauptest Jesus z.B. hätte sie gehabt.

Murphy hat folgendes geschrieben:

Dann lass doch mal hören: Was von Jesus' Sprüchen, deutet denn darauf hin, dass er 'hochgebildet' war? Du sagst ja selber, dass Du spekulierst, aber irgendeinen Anhaltspunkt musst Du doch haben, der Dich mutmaßen lässt, dass es sich dabei um 'hochgebildete' leute handelte.

Zumindest kannte Jesus offensichtlich die Schriften des Judentums ziemlich genau.


Ist das nicht müßig sich zu fragen, was der jesus der Bibel kannte?

Es ist doch unmöglich zu sagen, ob diese Person wirklich so existiert hat, wie sie in der Bibel beschrieben wird.
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Vronib111
registrierter User



Anmeldungsdatum: 14.09.2006
Beiträge: 1048

Beitrag(#1939261) Verfasst am: 04.08.2014, 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
Das nehme ich gern zur Kenntnis, aber man darf ja wohl mal nachfragen, worin diese Bildung eigentlich besteht, von der Du gern behauptest Jesus z.B. hätte sie gehabt.

Murphy hat folgendes geschrieben:

Dann lass doch mal hören: Was von Jesus' Sprüchen, deutet denn darauf hin, dass er 'hochgebildet' war? Du sagst ja selber, dass Du spekulierst, aber irgendeinen Anhaltspunkt musst Du doch haben, der Dich mutmaßen lässt, dass es sich dabei um 'hochgebildete' leute handelte.

Zumindest kannte Jesus offensichtlich die Schriften des Judentums ziemlich genau.


Ist das nicht müßig sich zu fragen, was der jesus der Bibel kannte?

Es ist doch unmöglich zu sagen, ob diese Person wirklich so existiert hat, wie sie in der Bibel beschrieben wird.


Bingo! Danke! Smilie
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Ich bin nicht mehr aus Überzeugung römisch-katholisch, sondern ausgetreten!!!
Umso mehr bin ich für strikte (finanzielle) Trennung von Kirche und Staat! Opus Dei oder die Piusbrüder mag ich schon gleich überhaupt nicht!
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1939265) Verfasst am: 04.08.2014, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:


Ist das nicht müßig sich zu fragen, was der jesus der Bibel kannte?

Nein. Ich finde es durchaus auch interessant, zu diskutieren, was z.B. wohl die liebsten Theaterstücke von Christian Buddenbrook waren.
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1939309) Verfasst am: 04.08.2014, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Malcolm,

Malcolm hat folgendes geschrieben:
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:


Naja, ich kann mir die von dir beschriebene Zukunft von meiner jetzigen Perspektive aus schwer vorstellen, weil mich die "Kultur und Sozialisation" bisher nicht so beeindruckt hat.


Das mag ja sein, aber warten wir mal ein paar Jahrzehnte ab, dann sprechen wir uns wieder, nämlich inwiefern Dich denn "aufgeklärte" "Kultur und Sozialisation" beeindruckt. Da werden Dir noch viele Enttäuschungen ins Haus stehen, ich sage es Dir. Ob Dich das dann seinerseits zum "Kulturchristen" macht, weiß ich selbstverständlich nicht, das liegt in Gottes Hand. Amen!


Uh, da habe ich voll Angst davor. Ungefähr so viel Angst wie vor der Höllen-Androhung von Jesus! zwinkern

Außerdem ist mir bewusst, dass die aufgeklärten Strukturen eine viel kürzere Geschichte und weniger weit entwickelt sind als die "christlichen" Strukturen. Damit kann ich leben.

Was also in deinem Beitrag deutlich wird, sind zwei Dinge:

1. Christen betreiben keine Aufklärung, sondern verbreiten Schreckensszenarien. Denn, was du beschreibst, das ist ein "Schreckensszenario". "Mir werden viele Enttäuschungen ins Haus stehen." *kopfschüttel*

Also lieber Martin, ich erlebte dich bisher als intelligenten und anregenden Gesprächspartner. Ich traue dir zu, dass du auch ohne die Verwendung düsterer Prognosen auskomsmt. Mir ist es viel lieber, wenn vom Gesprächspartner interessante Anregungen und Inspirationen kommen, gerne auch kontrovers. Wenn du mich beeindrucken willst, dann freue ich mich über gute Argumente. Über Gedankenspiele eines Kulturchristen, was in zwanzig Jahren sein wird, lache ich mich genauso kaputt wie über die Androhung eines Fundis, dass ich bei Beibehaltung meines Unglaubens in der Hölle landen werde.

2. Christen profitieren sehr von dem Vorteil institutionell in der Gesellschaft fest verankert zu sein. Deswegen fällt es ihnen natürlich leichter intellektuellen Input zu holen und finden viele Anregungen für ihre Werte-Konstruktionen. Ich interpretiere die Zuversicht, die du ausstrahlst, aus diesem Umstand.

Nur: Ich brauche keinen Gottesdienst, um mich erhaben und bestärkt zu fühlen. Ich kann damit umgehen, dass ich Außenseiter bin! Cool

Mit freundlichen Grüßen,
Mirko
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Malcolm
Ekelpaket



Anmeldungsdatum: 25.07.2007
Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1939449) Verfasst am: 05.08.2014, 13:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mirko,

es gibt auch im Bereich des Säkularismus Konformität und Konformitätsprozesse. Ich weiß es dann an der katholischen Kirche zu schätzen, daß sie nicht jeden Modernismus mitmacht und viele Diskurse auch offen hält. Vielleicht wirst Du das auch mal zu schätzen wissen - mehr will ich dazu nicht sagen.

Gruß
Malcolm
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1939473) Verfasst am: 05.08.2014, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Malcolm,

Malcolm hat folgendes geschrieben:

es gibt auch im Bereich des Säkularismus Konformität und Konformitätsprozesse. Ich weiß es dann an der katholischen Kirche zu schätzen, daß sie nicht jeden Modernismus mitmacht und viele Diskurse auch offen hält. Vielleicht wirst Du das auch mal zu schätzen wissen - mehr will ich dazu nicht sagen.


Es sei dir unbenommen so viel dazu zu sagen, wie du möchtest oder auch nicht. Und es sei der katholischen Kirche unbenommen so antimodern zu sein wie sie mag oder auch nicht.

Mir ist vor allem an einer konstruktiven Diskussion gelegen. Und das bedeutet, dass ich gerne mit dir die These diskutiere, dass Atheisten eine Neigung dazu haben in "Konformitätsprozessen" abzurutschen und Katholiken davor gut geschützt sind. Diese These finde ich durchaus spannend und überdenkenswert. Und was die Zukunft anbelangt: Who knows? Schulterzucken

Mit besten Grüßen,
Mirko
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Beitrag(#1939498) Verfasst am: 05.08.2014, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Malcolm hat folgendes geschrieben:
Hallo Mirko,

es gibt auch im Bereich des Säkularismus Konformität und Konformitätsprozesse. Ich weiß es dann an der katholischen Kirche zu schätzen, daß sie nicht jeden Modernismus mitmacht und viele Diskurse auch offen hält. Vielleicht wirst Du das auch mal zu schätzen wissen - mehr will ich dazu nicht sagen.

Gruß
Malcolm

Ja, das mögen die Dumpfbacken und die ewig gestrigen. Feines Rezept. Statt Mißstände zu beheben, Fehler zu berichtigen hält man lieber die Diskurse darüber offen.
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Malcolm
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Anmeldungsdatum: 25.07.2007
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Beitrag(#1939558) Verfasst am: 05.08.2014, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ja und ganz toll ist es, ein Konformist zu sein und es nicht einmal zu merken.

Gruß
Malcolm
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funkeimdunkeln
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Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1939568) Verfasst am: 05.08.2014, 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Malcolm,

Malcolm hat folgendes geschrieben:
Ja und ganz toll ist es, ein Konformist zu sein und es nicht einmal zu merken.


Ich wundere mich, warum Atheisten Konformisten sind? Das verstehe ich nicht! zwinkern

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Konformität oder Konformismus ist die Übereinstimmung einer Person mit den Normen eines gesellschaftlichen, inhaltlichen oder ethischen Kontextes.


Also, entweder ist der Kontext der des Staates. Dann sind Atheisten in der Minderheit.

http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/145148/religionszugehoerigkeit

oder der Kontext ist der der eigenen Weltanschauung. Dann sind auch Evangelische und Katholische Konformisten.

Mit lieben Grüßen und in der Hoffnung auf eine konstruktive Diskussion,
Mirko
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Malcolm
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Beitrag(#1939572) Verfasst am: 05.08.2014, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mirko,

Konformismen irgendeiner Art gibt es immer. Konformität ist allerdings sehr wohl die Frage in welchen Bildungs- und Gesellschaftschichten man sich aufhält. In einem oberbayrischen Bergdorf mag es durchaus "nicht konform" sein, sich zum Atheismus zu bekennen. In einer gebildeten Umgebung, etwa einer tendentiell linken Universität, kann es sehr viel Nonkonformismus zeigen, sich zum Katholizismus oder Christentum zu bekennen.

Im übrigen gibt es Konformismus immer und überall. Arrogant ist es nur zu glauben, daß der Konformismus an einer Berliner Universität geringer sei als in einem oberbayrischen Bergdorf. Das hielte ich ehrlich gesagt für ein Gerücht.

Nonkonformismus heißt nicht unbedingt, den Helden zu spielen, indem man sich am Konformismus seiner Umwelt den Kopf blutig stößt. Nonkonformismus bedeutet dann schon eher, gewisse Lebensentscheidungen zu treffen, weil der Konformismus einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe, etwa die Katholiken, den Konformismus anderer Gruppen durchaus noch in Schach hält. Nicht zuletzt deshalb bin ich Katholik. Das muß nicht Dein Lebensweg sein, aber respektiere bitte meinen.

Gruß
Macolm
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Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.

"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1939591) Verfasst am: 05.08.2014, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Malcolm,

Zitat:
Nonkonformismus heißt nicht unbedingt, den Helden zu spielen, indem man sich am Konformismus seiner Umwelt den Kopf blutig stößt. Nonkonformismus bedeutet dann schon eher, gewisse Lebensentscheidungen zu treffen, weil der Konformismus einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe, etwa die Katholiken, den Konformismus anderer Gruppen durchaus noch in Schach hält. Nicht zuletzt deshalb bin ich Katholik. Das muß nicht Dein Lebensweg sein, aber respektiere bitte meinen.


Also, für deinen Lebensweg habe ich größten Respekt. Umso mehr als du ihn mit deiner Entscheidung verbindest hier in einem atheistischen Forum aufzutauchen. Und ich habe ja schon mehrmals betont, dass ich Respekt für einen wichtigen Wert halte, das beziehe ich insbesondere auf dich. Darum bringe ich meine Argumente immer auf einer möglichst sachlichen Ebene. Ich bin um Klärung bemüht und nicht um Kontroverse.
(Übrigens: Meine negativen Erfahrungen mit meiner Familie sind für dich schon alleine deswegen irrelevant, weil sie evangelisch sind! zwinkern )

Ich versuche nicht den Helden zu spielen. Ich versuche manchen Ideen zu gesellschaftlicher Relevanz zu verhelfen. Und ich glaube, dass die Möglichkeit eines gelingenden Lebens ohne Gott eine sehr einfache, aber auch sehr non-konforme Idee ist. Das liegt einfach daran, dass der Atheismus fast immer in Zusammenhang mit Rebellion und Widerstand gebracht wird. Meine Idee ist nun die, dass Atheismus auch eine Möglichkeit für ein schönes Leben sein kann - halt nur ohne Gottesaxiom. Den Atheismus in dieser Ausprägung halte ich für selten. Selbst Freikirchen und Zen-Buddhismus haben zur Zeit mehr Relevanz. Meine Idee ist also im sehr hohen Grade non-konformistisch.

Ich wünsche mir vom ganzen Herzen, dass der Atheismus in dieser nicht-rebellischen und lebensbejahenden Ausprägung verbunden mit der Toleranz anderer Weltanschauungen eine weite Verbreitung findet, die sie eben bisher einfach nicht hat. Das gebe ich offen zu.

Fazit: Aufgrund dieser beiden Faktoren - Seltenheit des nicht-reaktiven Atheismus - Bestreben zur Erweiterung des weltanschaulichen Angebotes - sehe ich mich als Non-Konformist.

Liebe Grüße,
Mirko
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Malcolm
Ekelpaket



Anmeldungsdatum: 25.07.2007
Beiträge: 1231
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Beitrag(#1939609) Verfasst am: 05.08.2014, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Mirko,

also, wenn der Nonkonformismus zur allgemein anerkannten Weltanschauung würde, dann würde sich jeder bemühen, ein Nonkonformist zu sein. Und spätestens dann würde ich aufhören, ein Nonkonformist sein zu wollen, wenn alle Menschen Nonkonformisten sind, spätestens dann wäre ich nichts lieber als ein Konformist. Das erinnert mich an das "Leben des Brian", wo Brian sagt "Ihr seid alle Individuen" und so ein frecher Hund sagt "Ich nicht" und böse zischen alle.

Von daher bekenne ich mich zum "taktischen Nonkonformismus". Der taktische Nonkonformismus sagt: Alle Menschen sind Konformisten, aber man darf am Ende dann doch noch wählen, welchem Konformismus man angehört. Und das finde ich ausgesprochen spannend.

Nun, ich sage nun noch mal, was uns beide verbindet, Dich als Atheisten und mich als Kulturchristen ist unser Nonkonformismus. Ich würde mir sehr wünschen, wenn Deinem atheistischen Nonkonformismus viel Erfolg beschieden wäre - nichts hielte ich für wünschenswerter!

Gruß
Malcolm
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Arno Gebauer
registrierter User



Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 698

Beitrag(#1939749) Verfasst am: 06.08.2014, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Moin, Malcolm,

nur keine Angst und etwas Geduld.

Die Erkenntnisse der Wissenschaft steigen exponentiell. Der Horizont für die Religionen
wird kleiner und die religiöse Toleranz und der religiöse Selbstbetrug nimmt immer mehr ab.

Der Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft ist inhärent und das eine verdrängt das andere!
Nur über die Wissenschaft können wir etwas über uns selbst und die Welt in Erfahrung bringen.
Dogmen taugen zu nichts!

Der Glaube ist ein Wahn und eine die Lebensführung behindernde Überzeugung, an der
der Glaubende der Unvereinbarkeit mit der objektiv nachprüfbaren Realität unbeirrt festhält.



Viele Grüße
Arno Gebauer
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Die geistigen Brandstifter des Holocausts waren die Kirchen! Sie haben viele Jahrhunderte lang gegen die Juden gehetzt!
Nie mehr Zeit und Geld für reiche Kirchen!!!!
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#1939794) Verfasst am: 06.08.2014, 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Moin, Malcolm,

nur keine Angst und etwas Geduld.

Die Erkenntnisse der Wissenschaft steigen exponentiell. Der Horizont für die Religionen
wird kleiner und die religiöse Toleranz und der religiöse Selbstbetrug nimmt immer mehr ab.

Der Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft ist inhärent und das eine verdrängt das andere!
Nur über die Wissenschaft können wir etwas über uns selbst und die Welt in Erfahrung bringen.
Dogmen taugen zu nichts!


Du bist ein Optimist. Wen interessiert denn schon, was die Wissenschaftler sagen? Journalisten mit abgebrochener Hauptschule geben das auch noch völlig verkehrt wieder. Und dann schmeißen die Wissenschaflter alle paar Jahre alles um. Das gibt's bei der Religion nicht, die hat die ewigen Wahrheiten, die sind unvergänglich und unabänderlich. Die braucht man nur einmal zu lernen, und dann hat man was fürs ganze Leben.
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1939808) Verfasst am: 06.08.2014, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Malcolm,

Malcolm hat folgendes geschrieben:

also, wenn der Nonkonformismus zur allgemein anerkannten Weltanschauung würde, dann würde sich jeder bemühen, ein Nonkonformist zu sein. Und spätestens dann würde ich aufhören, ein Nonkonformist sein zu wollen, wenn alle Menschen Nonkonformisten sind, spätestens dann wäre ich nichts lieber als ein Konformist. Das erinnert mich an das "Leben des Brian", wo Brian sagt "Ihr seid alle Individuen" und so ein frecher Hund sagt "Ich nicht" und böse zischen alle.


Lachen

Gegen Gruppenbildung - um mal einen alternativen Begriff zu "Konformismus" zu verwenden - ist an sich nichts einzuwenden genauso wie gegen Individualismus. Viel wichtiger ist doch die Frage, ob die Meinungsfreiheit gewahrt ist. Es geht darum, dass jedes Individuum, - ob sich als Gruppenmitglied oder als Außenstehender betrachtend - mit seiner Meinungsäußerung als legitimes Bestandteil des Diskurses betrachtet wird. Oha, klingt abstrakt, wie kann man das konkreter beschreiben? Wenn ich die Meinung "xy" vertrete und nicht bereit bin diese Meinung zu ändern, verliere ich dadurch nicht die Achtung der Gruppe.

Ein Spruch, welchen die Vertreter der Giordano-Bruno-Stiftung oft bringen, ist folgender: "Keinen Respekt vor falschen Weltanschauungen." Diesen Spruch verwenden sie oft als billige Rechtfertigung, um auf Religionen voller Genuss und Lust draufhauen zu können. Diesen Ansatz halte ich für problematisch. (Wobei er mir nicht ganz unsympathisch ist. Im Zeitalter der "political correctness" handelt es sich hierbei um einen klaren "taktischen Nonfonformismus") Viel sinnvoller wäre die positive Betonung des Respektes "Respekt vor dem Individualität des Einzelnen" verbunden mit einer Einladung zum konstruktiven Austausch. Wobei ein konstruktiver Austausch jedoch wiederum klare inhaltliche Positionen beinhaltet. Die Einsicht halte ich für sehr wichtig, dass die Anerkennung des Einzelnen als Suchender nach Transzendenz möglich ist und dass man dabei doch auf sachlicher Ebene Ideologiekritik betreiben kann.

Zitat:

Nun, ich sage nun noch mal, was uns beide verbindet, Dich als Atheisten und mich als Kulturchristen ist unser Nonkonformismus. Ich würde mir sehr wünschen, wenn Deinem atheistischen Nonkonformismus viel Erfolg beschieden wäre - nichts hielte ich für wünschenswerter!


Man kann noch ergänzen, dass du als nicht-gläubiger "Kulturchrist" als glatter Non-Konformist im Kontext der katholischen Kirche durchgehen kannst! Ich glaube, dass du damit auch eine spannende Aufgabe vor dir hast! zwinkern

Liebe Grüße,
Mirko
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