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Margrethe registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2013 Beiträge: 6107
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(#1943475) Verfasst am: 19.08.2014, 20:46 Titel: |
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sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | Es gab noch ein paar andere Strömungen innerhalb der RKK - Stichworte sind Adolf Kolping und Emmanuel von Ketteler. Beide sind intern sehr umstritten gewesen - und bei den Katholiban alles andere als beliebt. |
Die fallen aber aus der Schublade "Modernisten" raus - die waren Sozialreformer, die brennende soziale Probleme angingen aber keine theologische "Strömung" begründeten - Ketteler war von Adel, beschäftigte sich mit den Problemen der Industriearbeiterschaft (was Rom jahrzehntelang verpennte); Kolping Sohn eines bettelarmen Flickschusters, der selber noch auf die Walz gegangen war, nahm sich entwurzelter Handwerksgesellen an (das blieb zunächst mal eine ziemlich deutsche Kiste, als mit Aufkommen industrieller Fertigungsweisen das Zunftwesen als soziale Institution unterhöhlt wurde), Es hat eine Weile gedauert, bis Kettelers und Kolpings soziale/sozialpolitische Ideen über das Deutsche Reich hinaus wahrgenommen wurden und Bedeutung erlangten. Kolping ist heute international - aber die Ideen Kolpings mussten jeweils an die adaptiert werden, in denen das Kolpingwerk Fuß fasste.
Weder Ketteler noch Kolping waren Modernisten, Ketteler sogar ziemlich das Gegenteil (s. seine Rolle im Kulturkampf), den kann man durchaus als Ultramontanisten bezeichnen.
Zuletzt bearbeitet von Margrethe am 20.08.2014, 04:29, insgesamt 5-mal bearbeitet |
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abbahallo Moderator

Anmeldungsdatum: 10.12.2012 Beiträge: 2001
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(#1943480) Verfasst am: 19.08.2014, 21:15 Titel: |
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Deshalb meine ich ja, dass die Piusse mit ihrem Kampf gegen den Modernismus mittlerweile gegen Windmühlen kämpfen, weitgehend weil sie darauf bestehen, alle Sätze von Theologen neothomistisch zu verstehen, egal wie sie gemeint sind.
Dabei hätten sie sich Papst Benedikt auf seinem Kreuzzug gegen den Relativismus so leicht anschließen können, das war inhaltlich ziemlich nah.
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diskordianerpapst Zeuger Jehovas
Anmeldungsdatum: 16.11.2012 Beiträge: 4597
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(#1943563) Verfasst am: 20.08.2014, 05:20 Titel: |
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Arkanum hat folgendes geschrieben: | Margrethe hat folgendes geschrieben: | Ähm ... von welcher Modernistenverdammung reden wir jetzt? Die findet für mich Ende 19./Anfang 20. Jahrhunderts statt und war nicht auf Italien oder Deutschland beschränkt. Ein Russe oder ein Kommunist/Bolschewik stand auch noch nicht vor der Tür.
??? |
Stimmt, der Kommunismus war 1910 (Jahr des Antimodernisteneides) noch reine Theorie. Die spekulative, d.h. von den Dombauhütten losgelöste, Freimaurerei war hingegen schon seit 1717 (erster Zusammenschluß dreier Logen zur Großloge) Praxis, und die Weltbilder des innerkatholischen Modernismus und der deistischen Freimaurerei hatten Gemeinsamkeiten, wenn sie auch nicht identisch waren. Meines Erachtens speiste sich der Antimodernisteneid aus der Angst vor den Freimaurern, nicht vor den Kommunisten. |
Auch wenn der Eid selbst sich nicht direkt auf weltlich politische Ansichten bezieht und älter ist als die
Versuche der praktischen Umsetzung der Ideen von Marx und Engels, beider Werke waren schon
ein paar Jahrzehnte alt und beide waren heftige Religionskritiker.
Ob die zur Motivation deisen Eid abzuverlangen beigetragen haben wiess ich nicht, könnte es mir
aber vorstellen, gerade wenn man sieht welche Leute den Eid verteidigten oder bis heute in seiner
Traditon stehen.
Bei den heutigen Katholiban sticht ja gerade deren auch starke politische Motivation ins Auge, die
zwar im Detail heterogen ist aber zumindest gemeinsame Feinde kennt. Für manche ists schon die
Demokratie (wenn sie nicht gerade mal zufällig den eigenen Zielen dient).
Zum Eid selbst:
Wie auch schon beim in jedem Gottesdienst von Otto Normalschäfchen abverlangten
Glaubensbekenntnis kann ich mich eines Eindrucks nicht erwehren: Wer sowas nötig hat einzufordern
glaubt entweder selbst nicht so richtig dran, und/oder hat einen Heiden-Schiss das ihm die Herde wegläuft
Die Leute sollen nicht einfach glauben (oder nicht) sondern sie sollen sich entscheiden zu
glauben selbst wenns dem Verstand widerspricht. Zumindest haben sie das nach aussen zu
vertreten. Damit endet man letztendlich bei einem Haufen der einfach nur so tut als ob.
Die Parallelen zu gewissen politischen Ideologien sind nicht ganz von der Hand zu weisen
und wurden ja hier schon erwähnt. Man könnte meinen die Kommunisten hätten sich da was
abgeguckt. War wohl nicht so schlau...
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diskordianerpapst Zeuger Jehovas
Anmeldungsdatum: 16.11.2012 Beiträge: 4597
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(#1943564) Verfasst am: 20.08.2014, 05:53 Titel: |
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Ja, ja die diversen Sodalitiums (Sodalitii? Sodalitien?).
Seltsam das kath.net sich nicht auch so genannt hat, ein wesentlicher Teil ihrer Aktivität
ist ja das der selbsternannten Oberpetze.
Eigentlich erstaunlich das es kaum ein Echo findet wenn ein Gänswein diesen Hobbydenunzianten
ein Interview gibt. Hat man noch Angst vor dem oder befindet der sich mittlerweile schon virtuell in
der Leichenkühlanlage, so das es sich gar nicht mehr lohnt auf solche Allianzen einzugehen.
Spätestens wenn der noch Bischof wird werden sich dann aber wohl so einige erinnern...
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Margrethe registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2013 Beiträge: 6107
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(#1943565) Verfasst am: 20.08.2014, 06:09 Titel: |
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diskordianerpapst hat folgendes geschrieben: | Spätestens wenn der noch Bischof wird werden sich dann aber wohl so einige erinnern... |
Isser doch schon, sogar Erzbischof, wenn auch "ohne Land". Von Urbisaglia ist heute nur noch ein Kaff mit knapp 3000 Einwohnern, etwa in der Mitte des italienischen Stiefels übrig, und die unterstehen wahrscheinlich einem Diözesanbischof. Vom einstigen Erzbistum ist nur noch der Titel übrig, und der kann auch schon mal einem Weihbischof im fernen Mexiko verliehen werden ...
Aber zum Antimodernisteneid:
http://www.theologie-und-kirche.de/neuner-antimodernisteneid.pdf
Jetzt weiss ich auch wieder, wie der Rottenburger Bischof zu des zehnten Pius Zeiten wenigstens seine Tübinger Theologieprofessoren am Antimodernisteneid vorbeimanövriert bekam: Die Universität Tübingen ist seit ihrer Gründung durch Herzog Eberhard im Bart eine "staatliche" Universität und war bis zur Gründung des Bistums Rottenburg 1828 die akademische Ausbildungsstätte der evangelischen württembergischen Pfarrer. Der württembergische König, dem sehr an einer qualifizierten Ausbildung auch der Geistlichen für die Neubürger interessiert war, die ihm durch den Reichsdeputationshauptschluss zugefallen waren, klebte an die vorhandene Tübinger Universität halt noch eine katholische Fakultät dran. Katholische Universitätslehrer, sofern sie an staatlichen Universitäten lehrten, wurden nach einigem Hin und Her vom Antimodernisteneid dispensiert - Bedingung: sie durften nicht in der Seelsorge tätig werden. Hat aber nur kurze Zeit funktioniert, weil die meisten Priester, die irgendwann die akademische Theologenlaufbahn eingeschlagen haben, zunächst mal als Vikare oder Kapläne in der Seelsorge eingesetzt wurden. Die hat es dann natürlich erwischt ...
Ein für das Bistum Rottenburg wichtiger Mann war der Generalvikar von Bischof Sproll, der die Diözese nach dessen Ausweisung aus dem Bistum durch die Nazis steuerte. "Glückliche Umstände" (hörte ich so aus dem Umfeld Kottmanns) führten dazu, dass er um den Modernisteneid herumkam: während seiner seelsorgerischen Zeit gab's den Modernisteneid noch nicht, und als es ihn gab, gehörte er zum dispensierten Personenkreis.
Zuletzt bearbeitet von Margrethe am 20.08.2014, 07:01, insgesamt einmal bearbeitet |
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Arkanum "Biodeutscher" mit Migrationshintergrund
Anmeldungsdatum: 11.02.2008 Beiträge: 1830
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(#1943567) Verfasst am: 20.08.2014, 06:51 Titel: |
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diskordianerpapst hat folgendes geschrieben: |
Ja, ja die diversen Sodalitiums (Sodalitii? Sodalitien?).
Seltsam das kath.net sich nicht auch so genannt hat, ein wesentlicher Teil ihrer Aktivität
ist ja das der selbsternannten Oberpetze.
Eigentlich erstaunlich das es kaum ein Echo findet wenn ein Gänswein diesen Hobbydenunzianten
ein Interview gibt. Hat man noch Angst vor dem oder befindet der sich mittlerweile schon virtuell in
der Leichenkühlanlage, so das es sich gar nicht mehr lohnt auf solche Allianzen einzugehen.
Spätestens wenn der noch Bischof wird werden sich dann aber wohl so einige erinnern... |
... Sodalitien. Der Begriff an sich bedeutet im Grunde nur Bruderschaft im Sinne einer Gesinnungsgemeinschaft.
Und kath.net wollte wohl nicht mit dem "Sodalitium für Religion und Information", vulgo den Machern von .net, in einem Topf gesehen werden - gerade weil mindestens einer der "Sodalen", zugleich kreuz.netter der ersten Stunde, nachweislich auch zu den Gründern von kath.net gehörte.
Letzterer ist übrigens nach dem Gloriotenschtonk aus kath.net und kathpedia gelöscht worden. Beziehungsweise nachdem er und die Doppelbauern Besuch von der Polizei erhalten hatten und letztere leicht evalädiert mit den Rechnern von kreuz.net abgezogen war.
Das exakte Löschdatum anno 2013 ist mir leider unbekannt.
_________________ POE'S LAW
Ohne einen offenkundigen Hinweis auf Ironie ist es unmöglich, Extremismus oder Fundamentalismus so zu parodieren, daß niemand die Parodie für bare Münze nimmt.
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sünnerklaas Mietzekatzenkater - treibt den Kessel
Anmeldungsdatum: 30.09.2006 Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist
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(#1943570) Verfasst am: 20.08.2014, 07:18 Titel: |
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Margrethe hat folgendes geschrieben: | Es hat eine Weile gedauert, bis Kettelers und Kolpings soziale/sozialpolitische Ideen über das Deutsche Reich hinaus wahrgenommen wurden und Bedeutung erlangten. Kolping ist heute international - aber die Ideen Kolpings mussten jeweils an die adaptiert werden, in denen das Kolpingwerk Fuß fasste.
Weder Ketteler noch Kolping waren Modernisten, Ketteler sogar ziemlich das Gegenteil (s. seine Rolle im Kulturkampf), den kann man durchaus als Ultramontanisten bezeichnen. |
Ich bezog mich auch mehr auf die politische Linke. Nun waren Ketteler und Kolping mit Sicherheit keine Marxisten - aber vor allem Ketteler hatte erkannt, wo die eigentliche existenzielle Bedrohung für die RKK lauerte - v.a. nachdem viele Katholiken aus erzkatholischen Regionen in die grossen, vom Protestantismus geprägten Industriezentren zogen. Dort herrschten katastrophale Lebens- und Arbeitsbedingungen und seit der Französischen Revolution wusste man, was solche Lebensbedingungen für ein Nährboden sind.
Rom hat das Thema der sozialen Spannungen ja erst einmal deshalb lange Zeit überhaupt nicht interessiert, weil man wohl glaubte, das beträfe sowieso nur die Protestanten in Deutschland, Holland und England. Das waren also Häretiker und das betraf einen nicht. Ausserdem verliessen zu der Zeit die Päpste den Vatikan ja praktisch überhaupt nicht mehr - man hockte im Elfenbeinturm und kannte alles nur vom Hörensagen. In dieser Zeit des Umbruchs in der Welt war eben alles Neue bedrohlich und man war nur noch mit dem "Bewahren" - also nur noch in der Defensive - beschäftigt.
_________________ "Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)
Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.
Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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diskordianerpapst Zeuger Jehovas
Anmeldungsdatum: 16.11.2012 Beiträge: 4597
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(#1943571) Verfasst am: 20.08.2014, 07:43 Titel: |
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Margrethe hat folgendes geschrieben: | diskordianerpapst hat folgendes geschrieben: | Spätestens wenn der noch Bischof wird werden sich dann aber wohl so einige erinnern... |
Isser doch schon, sogar Erzbischof, wenn auch "ohne Land". Von Urbisaglia ist heute nur noch ein Kaff mit knapp 3000 Einwohnern, etwa in der Mitte des italienischen Stiefels übrig, und die unterstehen wahrscheinlich einem Diözesanbischof. Vom einstigen Erzbistum ist nur noch der Titel übrig, und der kann auch schon mal einem Weihbischof im fernen Mexiko verliehen werden ...
Aber zum Antimodernisteneid:
http://www.theologie-und-kirche.de/neuner-antimodernisteneid.pdf
Jetzt weiss ich auch wieder, wie der Rottenburger Bischof zu des zehnten Pius Zeiten wenigstens seine Tübinger Theologieprofessoren am Antimodernisteneid vorbeimanövriert bekam: Die Universität Tübingen ist seit ihrer Gründung durch Herzog Eberhard im Bart eine "staatliche" Universität und war bis zur Gründung des Bistums Rottenburg 1828 die akademische Ausbildungsstätte der evangelischen württembergischen Pfarrer. Der württembergische König, dem sehr an einer qualifizierten Ausbildung auch der Geistlichen für die Neubürger interessiert war, die ihm durch den Reichsdeputationshauptschluss zugefallen waren, klebte an die vorhandene Tübinger Universität halt noch eine katholische Fakultät dran. Katholische Universitätslehrer, sofern sie an staatlichen Universitäten lehrten, wurden nach einigem Hin und Her vom Antimodernisteneid dispensiert - Bedingung: sie durften nicht in der Seelsorge tätig werden. Hat aber nur kurze Zeit funktioniert, weil die meisten Priester, die irgendwann die akademische Theologenlaufbahn eingeschlagen haben, zunächst mal als Vikare oder Kapläne in der Seelsorge eingesetzt wurden. Die hat es dann natürlich erwischt ...
Ein für das Bistum Rottenburg wichtiger Mann war der Generalvikar von Bischof Sproll, der die Diözese nach dessen Ausweisung aus dem Bistum durch die Nazis steuerte. "Glückliche Umstände" (hörte ich so aus dem Umfeld Kottmanns) führten dazu, dass er um den Modernisteneid herumkam: während seiner seelsorgerischen Zeit gab's den Modernisteneid noch nicht, und als es ihn gab, gehörte er zum dispensierten Personenkreis. |
Ich meinte natürlich die pikante Vorstellung das er z.B. Mitglied der DBK würde und dort auf die
Leute trifft die seine Kumpels regelmässig diffamiert haben oder zumindest eine Plattform dafür
boten. In Rom auf einem der 2000 Titularbistümern zu hocken ist vermutlich bequemer.
Danke für das PDF, fast unglaublich was diese Spinner da für ein Kettesägenmassaker angerichtet
haben, an ihrer vorgeblich so heissgeliebten Kirche.
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sünnerklaas Mietzekatzenkater - treibt den Kessel
Anmeldungsdatum: 30.09.2006 Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist
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(#1943572) Verfasst am: 20.08.2014, 07:49 Titel: |
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Arkanum hat folgendes geschrieben: | diskordianerpapst hat folgendes geschrieben: |
Ja, ja die diversen Sodalitiums (Sodalitii? Sodalitien?).
Seltsam das kath.net sich nicht auch so genannt hat, ein wesentlicher Teil ihrer Aktivität
ist ja das der selbsternannten Oberpetze.
Eigentlich erstaunlich das es kaum ein Echo findet wenn ein Gänswein diesen Hobbydenunzianten
ein Interview gibt. Hat man noch Angst vor dem oder befindet der sich mittlerweile schon virtuell in
der Leichenkühlanlage, so das es sich gar nicht mehr lohnt auf solche Allianzen einzugehen.
Spätestens wenn der noch Bischof wird werden sich dann aber wohl so einige erinnern... |
... Sodalitien. Der Begriff an sich bedeutet im Grunde nur Bruderschaft im Sinne einer Gesinnungsgemeinschaft.
Und kath.net wollte wohl nicht mit dem "Sodalitium für Religion und Information", vulgo den Machern von .net, in einem Topf gesehen werden - gerade weil mindestens einer der "Sodalen", zugleich kreuz.netter der ersten Stunde, nachweislich auch zu den Gründern von kath.net gehörte.
Letzterer ist übrigens nach dem Gloriotenschtonk aus kath.net und kathpedia gelöscht worden. Beziehungsweise nachdem er und die Doppelbauern Besuch von der Polizei erhalten hatten und letztere leicht evalädiert mit den Rechnern von kreuz.net abgezogen war.
Das exakte Löschdatum anno 2013 ist mir leider unbekannt. |
Die Löschaktion war am 19. April 2013 - nach dem ZEIT-Artikel "Sie nennen ihn Don Reto", wo ein direkter und auch beim Biermeier öffentlich nachvollziehbarer Bezug zwischen Nay und kath.net gezogen wurde. Daraufhin ist man in Linz in Panik geraten und es gab wieder einmal "Linzer Löschtage" (Dank an dieser Stelle an den Episodenfisch).
Code: | kathpedia.com/index.php?title=Reto_Nay |
Lustig ist - in einer Riesenfummelei hat Lorli dann nach der Hausdurchsuchung die kathpedia-internen Links zu den gelöschten Artikeln zu Nay und den Doppelbauers entfernt - damit auch ja keiner auf die Idee kommt, mal nachzuschauen, ob die mal in Biermeiers kathpedia verzeichnet waren; man hatte mit denen ja nienichniemalsnich was zu tun, man kennt die nicht mal.
Code: | kathpedia.com/index.php?title=Gloria-TV&diff=111457&oldid=109662 |
Fast meint man schon irgendwen in der Linzer Schreibstube brüllen: "Macht schnell alle die Augen zu, dann sieht uns keiner!"
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sünnerklaas Mietzekatzenkater - treibt den Kessel
Anmeldungsdatum: 30.09.2006 Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist
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(#1943573) Verfasst am: 20.08.2014, 08:02 Titel: |
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diskordianerpapst hat folgendes geschrieben: | Margrethe hat folgendes geschrieben: | diskordianerpapst hat folgendes geschrieben: | Spätestens wenn der noch Bischof wird werden sich dann aber wohl so einige erinnern... |
Isser doch schon, sogar Erzbischof, wenn auch "ohne Land". Von Urbisaglia ist heute nur noch ein Kaff mit knapp 3000 Einwohnern, etwa in der Mitte des italienischen Stiefels übrig, und die unterstehen wahrscheinlich einem Diözesanbischof. Vom einstigen Erzbistum ist nur noch der Titel übrig, und der kann auch schon mal einem Weihbischof im fernen Mexiko verliehen werden ...
Aber zum Antimodernisteneid:
http://www.theologie-und-kirche.de/neuner-antimodernisteneid.pdf
Jetzt weiss ich auch wieder, wie der Rottenburger Bischof zu des zehnten Pius Zeiten wenigstens seine Tübinger Theologieprofessoren am Antimodernisteneid vorbeimanövriert bekam: Die Universität Tübingen ist seit ihrer Gründung durch Herzog Eberhard im Bart eine "staatliche" Universität und war bis zur Gründung des Bistums Rottenburg 1828 die akademische Ausbildungsstätte der evangelischen württembergischen Pfarrer. Der württembergische König, dem sehr an einer qualifizierten Ausbildung auch der Geistlichen für die Neubürger interessiert war, die ihm durch den Reichsdeputationshauptschluss zugefallen waren, klebte an die vorhandene Tübinger Universität halt noch eine katholische Fakultät dran. Katholische Universitätslehrer, sofern sie an staatlichen Universitäten lehrten, wurden nach einigem Hin und Her vom Antimodernisteneid dispensiert - Bedingung: sie durften nicht in der Seelsorge tätig werden. Hat aber nur kurze Zeit funktioniert, weil die meisten Priester, die irgendwann die akademische Theologenlaufbahn eingeschlagen haben, zunächst mal als Vikare oder Kapläne in der Seelsorge eingesetzt wurden. Die hat es dann natürlich erwischt ...
Ein für das Bistum Rottenburg wichtiger Mann war der Generalvikar von Bischof Sproll, der die Diözese nach dessen Ausweisung aus dem Bistum durch die Nazis steuerte. "Glückliche Umstände" (hörte ich so aus dem Umfeld Kottmanns) führten dazu, dass er um den Modernisteneid herumkam: während seiner seelsorgerischen Zeit gab's den Modernisteneid noch nicht, und als es ihn gab, gehörte er zum dispensierten Personenkreis. |
Ich meinte natürlich die pikante Vorstellung das er z.B. Mitglied der DBK würde und dort auf die
Leute trifft die seine Kumpels regelmässig diffamiert haben oder zumindest eine Plattform dafür
boten. In Rom auf einem der 2000 Titularbistümern zu hocken ist vermutlich bequemer.
Danke für das PDF, fast unglaublich was diese Spinner da für ein Kettesägenmassaker angerichtet
haben, an ihrer vorgeblich so heissgeliebten Kirche. |
Auch von mir Danke an Margrethe.
Wenn ich den Text so lese, dann muss ich ganz unwillkührlich an die Bologna-Debatte im deutschen Hochschulwesen denken. Auch bei der Bologna-Reform ging es im Wesentlichen um das Zurückdrängen des kritischen Geistes. Dieser wurde in den 1990ern in der Wirtschaft teilweise unverholen beklagt. Heute wissen wir, dass man damit in weiten Teilen das deutsche Hochschulwesen an die Wand gefahren hat.
Bei der RKK hat der Antimodernisteneid letztendlich genau das Gegenteil bewirkt - schon Pius XII. wusste, dass die Lage nach dem II. Weltkrieg so kritisch geworden war, dass man wohl ein Konzil bräuchte.
_________________ "Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)
Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.
Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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Ottaviani registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.08.2008 Beiträge: 1893
Wohnort: Wien
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(#1943575) Verfasst am: 20.08.2014, 08:09 Titel: |
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DonMartin hat folgendes geschrieben: | Ottaviani hat folgendes geschrieben: | Es hat sich eben nichts veränder seit 1075 die Probleme und die Ursachen sind die selben |
(Vermutlich soll das 1975 heissen)
Welche Probleme, ausser denen, die die Tradis sich selber einbrocken?
Einfach mal akzeptieren, dass seit VKII der Heilige Geist aus einer anderen Richtung weht (ein bisschen jedenfalls).
Wie war das noch mit dem Gehorsam? Oder gilt der nur fuer Abweichler der anderen Richtung? |
Zitat:
Wir hängen mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele am katholischen Rom, der Hüterin des katholischen Glaubens, und der für die Erhaltung dieses Glaubens notwendigen Traditionen, am Ewigen Rom, der Lehrerin der Weisheit und Wahrheit.
Wir lehnen es dagegen ab und haben es immer abgelehnt, dem Rom der neo-modernistischen und neo-protestantischen Tendenz zu folgen, die eindeutig im Zweiten Vatikanischen Konzil und nach dem Konzil in allen daraus hervorgegangen Reformen zum Durchbruch kam. Alle diese Reformen haben in der Tat an der Zerstörung der Kirche, am Ruin des Priestertums, an der Vernichtung des heiligen Meßopfers und der Sakramente, am Erlöschen des religiösen Lebens, am naturalistischen und teilhardistischen Unterricht an den Universitäten, in den Priesterseminaren und in der Katechese beigetragen und weitergewirkt. Der Unterricht, der aus dem Liberalismus und dem Protestantismus hervorgegangen ist, wurde bereits einige Male vom Lehramt der Kirche feierlich verurteilt.
Keine Autorität, auch nicht die höchste Autorität in der Hierarchie, kann uns zwingen, unseren Glauben, der vom Lehramt der Kirche seit neunzehn Jahrhunderten eindeutig formuliert und verkündet wurde, aufzugeben oder zu schmälern.
Der hl. Paulus sagt: „Allein, wenn auch wir oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündete, als wir euch verkündet haben, der sei ausgestoßen!“ (Gal 1, . Besteht die Möglichkeit, daß uns der Heilige Vater dies heute ins Gedächtnis ruft? Wenn sich zwischen seinen Worten und seinen Taten auch ein gewisser Widerspruch ergibt, zum Beispiel bei den Akten der Dikasterien1, dann wählen wir das, was immer gelehrt wurde. Gegenüber den zerstörerischen Neuerungen in der Kirche stellen wir uns taub. Man kann nicht tiefgreifende Veränderungen auf dem Gebiet der „lex orandi“ – „der Liturgie“ vornehmen, ohne dadurch die „lex credendi“ – „das Glaubensgesetz“ zu verändern. Die neue Messe beinhaltet einen neuen Katechismus, ein neues Priestertum, neue Seminare, neue Universitäten und eine charismatische, pentekostalische Kirche. Alle diese Dinge sind der Rechtgläubigkeit und dem Lehramt aller Zeiten entgegengesetzt.
Diese Reform geht vom Liberalismus und vom Modernismus aus und ist völlig vergiftet. Sie stammt aus der Häresie und führt zur Häresie. Dies ist selbst dann der Fall, wenn nicht alle ihre Akte direkt häretisch sind! Jedem wachen und treuen Katholiken ist es daher unmöglich, diese Reform anzunehmen und sich ihr, in welcher Weise auch immer, zu unterwerfen.
Die einzige Haltung der Treue gegenüber der Kirche und der katholischen Lehre besteht, um unseres Heiles willen, in der kategorischen Weigerung der Annahme der Reform. Deshalb setzen wir unser Werk der priesterlichen Ausbildung unter dem Stern des Lehramtes aller Zeiten fort, ohne Bitterkeit, Rebellion oder Groll. Wir sind davon überzeugt, daß wir der heiligen katholischen Kirche, dem Papst und den zukünftigen Generationen keinen größeren Dienst erweisen können.
Wir halten an allem fest, was von der Kirche aller Zeiten und vor dem modernistischen Einfluß des Konzils geglaubt und im Glauben praktiziert wurde: An der Sittenlehre, am Kult, am Katechismusunterricht, an der Priesterausbildung, an den kirchlichen Institutionen und an allem, was in den Büchern kodifiziert niedergeschrieben wurde. Wir warten darauf, daß das wahre Licht der Tradition die Finsternis zerstreut, welche den Himmel des Ewigen Rom verdunkelt.
Unser Handeln ist durch die Gnade Gottes und durch die Hilfe der allerseligsten Jungfrau Maria, des hl. Joseph und des hl. Papst Pius X. geprägt. Daher sind wir überzeugt, der römisch-katholischen Kirche sowie allen Nachfolgern Petri treu zu bleiben und so „fideles dispensatores mysteriorum Domini Nostri Jesu Christi in Spiritu Sancto“ zu sein. Amen.
+ Marcel Lefebvre
Rom, 21. November 1974
am Fest Mariä Opferung
Zitat Ende
mehr ist dazu nicht zu sagen
_________________ SEMPER IDEM
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Ottaviani registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.08.2008 Beiträge: 1893
Wohnort: Wien
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(#1943577) Verfasst am: 20.08.2014, 08:12 Titel: |
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abbahallo hat folgendes geschrieben: | Die von der Modernistenverdammung tatsächlich getroffenen waren aber keine Linke sondern sehr biedere fortschrittsgläubige Liberale, und das oft noch nicht mal im politischen Sinn des Wortes. |
einfach mal Pascendi lesen
_________________ SEMPER IDEM
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Arkanum "Biodeutscher" mit Migrationshintergrund
Anmeldungsdatum: 11.02.2008 Beiträge: 1830
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(#1943578) Verfasst am: 20.08.2014, 08:13 Titel: |
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Aufruf im Anti-kreuz.net-Blog:
Zitat: | Wer kennt kreuz.net Betreiber “Firebird”?
Wer versteckt sich auf kreuz.net hinter dem Pseudonym “Firebird”?
Der Kommentar “Firebird” kommentiert im gleichem Schreibstil wie die kreuz.net Artikel. Es ist davon aus zugehen, dass diese Person auch Betreiber des kreuz.net “Notfallblogs” ist.
Wer kann Angaben zur Identität von “Firebird” machen? Wir sind für jeden Hinweis dankbar.
Sachdienliche Hinweise, die zur Offenlegung der Identität und strafrechtlichen Verfahren führen werden mit einer Belohnung belohnt.
Es wird Zeit, dass das kreuz.net Notfallblog endlich eingedampft und versenkt wird.
Die Redaktion
PS: auch http://gegenkreuznet.wordpress.com/2014/08/05/neues-von-firebird-und-seinem-kreuznet-notfallblog/ beschäftigt sich mit Firebird. |
Hierzu einige Informationen:
Dort ist mit kreuz.net das "Notfallblog" kreuznet.wordpress.com gemeint, nicht das historische kreuz.net.
Firebird ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Betreiber des Notfallblogs, seinen Klarnamen kenne ich nicht und weiß auch nicht, ob er zur Redaktion des alten kreuz.net gehörte. Insbesondere ist mir auch unbekannt, ob er mit Nay oder Doppelbauer (bei denen die Rechner des alten kreuz.net entdeckt wurden) identisch ist; der Stil spricht eher dagegen.
Im alten kreuz.net schrieb er als Poster mit und kreierte dort so schlüssige Folgerungen wie "kreuz.net ist unangreifbar, weil die Kirche unangereifbar ist" (wenige Wochen später war es tot).
Er verwendet die alte deutsche Rechtschreibung, d.h. er ist Deutscher oder Österreicher (aber kein Schweizer) und nicht mehr ganz jung. Ich kann weder beweisen noch belegen, daß er mit dem kreuz-net.at-Betreiber Günter Schneeweiß-Arnoldstein sei, aber die Sprachmuster sind S.A. näher als Doppelbauer oder gar Nay.
Die Suche nach "Firebird" unterstütze ich ausdrücklich.
_________________ POE'S LAW
Ohne einen offenkundigen Hinweis auf Ironie ist es unmöglich, Extremismus oder Fundamentalismus so zu parodieren, daß niemand die Parodie für bare Münze nimmt.
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Ottaviani registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.08.2008 Beiträge: 1893
Wohnort: Wien
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(#1943579) Verfasst am: 20.08.2014, 08:15 Titel: |
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zu recht wobei ich glaube daß diese heutigen schmalspurmodernisten Em Lehmann
Em Kasper oder die Hochwürdigen Herren der Pfarrerinitiative nicht das geistige Format der Modernisten vor 100 Jahren hätten
_________________ SEMPER IDEM
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sünnerklaas Mietzekatzenkater - treibt den Kessel
Anmeldungsdatum: 30.09.2006 Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist
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(#1943580) Verfasst am: 20.08.2014, 08:27 Titel: |
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Zitat: Marcel Lefebvre hat folgendes geschrieben: |
(...)
Wir lehnen es dagegen ab und haben es immer abgelehnt, dem Rom der neo-modernistischen und neo-protestantischen Tendenz zu folgen, die eindeutig im Zweiten Vatikanischen Konzil und nach dem Konzil in allen daraus hervorgegangen Reformen zum Durchbruch kam. Alle diese Reformen haben in der Tat an der Zerstörung der Kirche, am Ruin des Priestertums, an der Vernichtung des heiligen Meßopfers und der Sakramente, am Erlöschen des religiösen Lebens, am naturalistischen und teilhardistischen Unterricht an den Universitäten, in den Priesterseminaren und in der Katechese beigetragen und weitergewirkt. Der Unterricht, der aus dem Liberalismus und dem Protestantismus hervorgegangen ist, wurde bereits einige Male vom Lehramt der Kirche feierlich verurteilt.
(...)
Diese Reform geht vom Liberalismus und vom Modernismus aus und ist völlig vergiftet. Sie stammt aus der Häresie und führt zur Häresie. Dies ist selbst dann der Fall, wenn nicht alle ihre Akte direkt häretisch sind! Jedem wachen und treuen Katholiken ist es daher unmöglich, diese Reform anzunehmen und sich ihr, in welcher Weise auch immer, zu unterwerfen.
(...)
Daher sind wir überzeugt, der römisch-katholischen Kirche sowie allen Nachfolgern Petri treu zu bleiben und so „fideles dispensatores mysteriorum Domini Nostri Jesu Christi in Spiritu Sancto“ zu sein. Amen. |
Die beiden ersten von mir zitierten Texteile widersprechen sich in Gänze mit der Aussage, die Lefebvre zum Ende macht. Konsequenter Weise müsste die Reihe der Päpste aus ihrer Sicht mit Paul VI. enden.
_________________ "Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)
Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.
Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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Margrethe registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2013 Beiträge: 6107
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(#1943583) Verfasst am: 20.08.2014, 08:39 Titel: |
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Ottaviani hat folgendes geschrieben: | abbahallo hat folgendes geschrieben: | Die von der Modernistenverdammung tatsächlich getroffenen waren aber keine Linke sondern sehr biedere fortschrittsgläubige Liberale, und das oft noch nicht mal im politischen Sinn des Wortes. |
einfach mal Pascendi lesen |
So ein Quatsch, Pascendi "macht" die Modernisten erst, die man dann jagte, obwohl es die so gar nicht gegeben hat. Einfach mal Tyrrell, Loisy und Murri lesen, bevor sie von den römischen Modernistenjägern erlegt worden sind - und bevor man die Klappe über die romgemachten "Modernisten" aufreißt, Oida! Von denen hatte jeder einzelne eine Menge mehr auf dem Kasten als Dein abgehalfterter, rassistischer, ehemaliger Erzbischof von Dakar, dem Verfasser des von Dir hier reinkopierten schwülstigen antimodernistischen Manifestes, der am Erzbischofsessel von Dakar derart festklebte, dass man ihn zurücktreten musste ...
Dass der Lefebvre ausgerechnet Pius X. zum Namensgeber seines Schismatikervereins wählte, spricht Bände: jenem zwar heiliggesprochenen aber unseligen Papst, der nicht nur die Hosen voll hatte mit Schiss vor dem, was er sich als modernistische Verschwörung einbildete, sondern dem auch das Herz in die zudem mit Unversöhnlichkeit vollen Hosen gerutscht und für den Barmherzigkeit ein Fremdwort war ...
Zuletzt bearbeitet von Margrethe am 20.08.2014, 09:17, insgesamt 5-mal bearbeitet |
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Margrethe registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2013 Beiträge: 6107
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(#1943585) Verfasst am: 20.08.2014, 08:43 Titel: |
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Den Murri will ich noch nachtragen, der Name wollte mir gerade nicht einfallen, als ich die oben genannten 4 Opfer der römischen Modernismuspsychose aufgelistet habe.
Romolo Murri: http://de.wikipedia.org/wiki/Romolo_Murri
Von Loisy stammt übrigens der leider immer wieder aus dem Kontext gerissene, verkürzt zitierte und als beissende Ironie missdeutete Satz aus dem Jahre 1902: "Jesus verkündete das Reich Gottes, gekommen ist die Kirche." Er ist seinem Buch "Evangelium und Kirche" entnommen. Loisy erklärt dort die Kirche als so etwas wie die Fortsetzung der Verkündigung des Reiches Gottes durch Jesus. Das war eine überaus sachliche theologische Aussage und eine hervorragende Erklärung dessen, was Aufgabe der Kirche sein sollte.
Maude Petre, eine (erfreulicherweise) wohlhabende, theologisch hoch gebildete Frau, die in Rom studiert hatte, sorgte dafür, dass Tyrell als schwerkranker Mensch bis zu seinem Tod ein Dach über dem Kopf und die notwendige Pflege hatte. Gemeinsam mit Hügel versuchte sie, Tyrrell - seinem Wunsch entsprechend - ein Begräbnis auf einem katholischen Friedhof zu ermöglichen: vergebens, nicht mal dem toten Tyrrell gegenüber konnte die Antimodernistenriege ihren Rachedurst bezähmen. Die anglikanische Kirche in Storrington erwies dem toten Tyrrell dann die Barmherzigkeit, zu der sich die RKK unfähig zeigte. Und Maude Petre ham se selbstverständlich auch noch exkommuniziert, was anderes konnten die antimodernistischen Schwächlinge ja nicht. Immerhin: ihre Tyrrell-Biographie hat es auf den Index der verbotenen Bücher geschafft, das ist inzwischen ja schon ein Qualitätsmerkmal - und eine weitere Bankrotterklärung der RKK. Maud Petre ist auf demselben anglikanischen Friedhof in Storrington begraben, auf dem schon Tyrrell seine letzte Ruhestätte fand.
Maude Petre: http://en.wikipedia.org/wiki/Maude_Petre
Zuletzt bearbeitet von Margrethe am 20.08.2014, 10:09, insgesamt 4-mal bearbeitet |
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abbahallo Moderator

Anmeldungsdatum: 10.12.2012 Beiträge: 2001
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(#1943589) Verfasst am: 20.08.2014, 09:23 Titel: |
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Pascendi habe ich vor ungefähr 25 Jahren das erste und vor knapp drei Wochen das letzte Mal gelesen. Da steht zu meinem Problem einfach nichts drin.
Der Antimodernisteneid als kirchengeschichtlich einmalige Aktion war eine Verteidigungsmaßnahme gegen eine Bedrohung der Theologie. Bei Marx, Feuerbach, Freud und ähnlichem anti- oder achristlichem reichte es Rom, sie auf den Index zu setzen. Auch sämtlichen verurteilten Häresien der vorausgehenden Jahrhunderte mußte nie der ganze Klerus einzeln und ausdrücklich abschwören.
Als Bedrohung wurde viel eher das fortschrittsgläubige Bildungsbürgertum als das Industrieproletariat empfunden.
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Margrethe registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2013 Beiträge: 6107
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(#1943623) Verfasst am: 20.08.2014, 11:44 Titel: |
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Eine deutsche Übersetzung der berüchtigten Enzyklika Pascendi Dominici Gregis habe ich nur beim Kettenhund gefunden, zu dem verlinke ich aus Prinzip nicht. Ansonsten gibt es die englische Übersetzung auf der Homepage des Vatikan.
Ich lese ganz gerne auch mal im Blog Lectio Brevior. Da findet sich eine vierteilige Darstellung der Auseinandersetzungen um den Modernismus - ich verlinke hier nur die erste Folge, die drei anderen findet, wer möchte, sicher auch alleine.
http://www.lectiobrevior.de/2013/09/antimodernismus-und-exegese-1.html
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sünnerklaas Mietzekatzenkater - treibt den Kessel
Anmeldungsdatum: 30.09.2006 Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist
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(#1943631) Verfasst am: 20.08.2014, 12:05 Titel: |
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abbahallo hat folgendes geschrieben: |
Als Bedrohung wurde viel eher das fortschrittsgläubige Bildungsbürgertum als das Industrieproletariat empfunden. |
Bildung war verdächtig. Und damit hat man sich dann auch folgerichtig in den Sputnik-Schock und die "Bildungskatastrophe" hinein manövriert. Ich erinnere nur an Picht's "Katholisches Arbeitermädchen vom Lande"...
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Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
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(#1943634) Verfasst am: 20.08.2014, 12:13 Titel: |
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Arkanum hat folgendes geschrieben: | Beziehungsweise nachdem er und die Doppelbauern Besuch von der Polizei erhalten hatten und letztere leicht evalädiert mit den Rechnern von kreuz.net abgezogen war. |
Mir fällt auf, dass du immer wieder mal behauptest, man hätte den kreuznet-Rechner in Wien bei der Doppelbauer gefunden und beschlagnahmt. Gibt es dafür belastbare Beweise, oder ist das nur deine persönliche Schlussfolgerung aus öffentlich vorliegenden Indizien?
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cartello registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.11.2012 Beiträge: 6424
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(#1943636) Verfasst am: 20.08.2014, 12:23 Titel: |
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Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | Arkanum hat folgendes geschrieben: | Beziehungsweise nachdem er und die Doppelbauern Besuch von der Polizei erhalten hatten und letztere leicht evalädiert mit den Rechnern von kreuz.net abgezogen war. |
Mir fällt auf, dass du immer wieder mal behauptest, man hätte den kreuznet-Rechner in Wien bei der Doppelbauer gefunden und beschlagnahmt. Gibt es dafür belastbare Beweise, oder ist das nur deine persönliche Schlussfolgerung aus öffentlich vorliegenden Indizien? |
Zitat: | Tumulte bei Durchsuchungen
Bei der Hausdurchsuchung in Wien soll es sogar zu Tumulten gekommen sein: Die Schwester eines Geistlichen habe versucht, Daten auf dem Computer ihres Bruders zu löschen und die Beamten daran zu hindern, den PC mitzunehmen, berichtet die "Krone". Ein Polizist soll dabei verletzt worden sein.
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Quelle APA 10.8.2013
Edit....
Code: | http://www.vorarlbergernachrichten.at/lokal/vorarlberg/2013/08/11/schlag-gegen-rechtskatholiken.vn |
Zitat: | Konkret geht es um den Verdacht der Wiederbetätigung, weshalb auch das Bundesamt für Verfassungsschutz eingeschaltet war. „Weil der Tatort in Wien liegt, haben wir inzwischen den Fall an die Staatsanwaltschaft Wien abgetreten“, sagt Siegele. In der Bundeshauptstadt hüllt man sich in Schweigen. Erst werden die beschlagnahmte Hard- und Software ausgewertet.
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Link siehe oben.Vorarlbergnachrichten.
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sünnerklaas Mietzekatzenkater - treibt den Kessel
Anmeldungsdatum: 30.09.2006 Beiträge: 11051
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(#1943638) Verfasst am: 20.08.2014, 12:34 Titel: |
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Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | Arkanum hat folgendes geschrieben: | Beziehungsweise nachdem er und die Doppelbauern Besuch von der Polizei erhalten hatten und letztere leicht evalädiert mit den Rechnern von kreuz.net abgezogen war. |
Mir fällt auf, dass du immer wieder mal behauptest, man hätte den kreuznet-Rechner in Wien bei der Doppelbauer gefunden und beschlagnahmt. Gibt es dafür belastbare Beweise, oder ist das nur deine persönliche Schlussfolgerung aus öffentlich vorliegenden Indizien? |
Cartello hat einen Beleg bereits angeführt. M.W. gab es irgendwo auch eine offizielle Mitteilung seitens der Wiener Polizei.
Eva D. ist nach der Hausdurchsuchung nicht mehr als Sprecherin bei GTV in Erscheinung getreten. Interessant sind auch die Änderungen in der Biermeierschen Kathpedia. Dort wurden nach Bekanntwerden der Hausdurchsuchung hastig sämtliche internen Verlinkungen durch Petra Lorleberg entfernt, damit nicht der Eindruck entsteht, es hätte auch nur irgendeine Beziehung nach Linz bzw. von Linz zu +net gegeben. Kurze Zeit später erschien dann der Artikel auf GTV - der über den Weinmüller, der gerne Bier trinkt und seine alten Freunde verrät.
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Margrethe registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2013 Beiträge: 6107
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(#1943640) Verfasst am: 20.08.2014, 12:45 Titel: |
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Ja, ist schon klar. Jede Menge Indizien, dass die Polizei bei der Hausdurchsuchung irgendwelche Dingens gefunden und sichergestellt hat, die vor allem für die Doppelbauers peinlich sein müssen. Aber ich habe halt noch - obwohl ich auch mal danach gesucht habe - irgendeine offizielle Bestätigung der Art gefunden: Ja, die Wiener Polizei hat den ollen Kreuznetserver im Büro der Doppelbäuerin sichergestellt ...
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cartello registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.11.2012 Beiträge: 6424
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(#1943642) Verfasst am: 20.08.2014, 12:49 Titel: |
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Margrethe hat folgendes geschrieben: | Ja, ist schon klar. Jede Menge Indizien, dass die Polizei bei der Hausdurchsuchung irgendwelche Dingens gefunden und sichergestellt hat, die vor allem für die Doppelbauers peinlich sein müssen. Aber ich habe halt noch - obwohl ich auch mal danach gesucht habe - irgendeine offizielle Bestätigung der Art gefunden: Ja, die Wiener Polizei hat den ollen Kreuznetserver im Büro der Doppelbäuerin sichergestellt ... |
Bei razzien a la Widerbetätigung machen die Beamten keine sichtung vorort. Da wird alles mitgenommen was nicht festgemauert ist. Das ist hier in Österreich normal.
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cartello registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.11.2012 Beiträge: 6424
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(#1943644) Verfasst am: 20.08.2014, 12:53 Titel: |
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Zitat: | Erst werden die beschlagnahmte Hard- und Software ausgewertet |
Glaub nicht das sich die , die arbeit gemacht haben die HDD Vorort zu demontieren .
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Margrethe registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2013 Beiträge: 6107
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(#1943645) Verfasst am: 20.08.2014, 12:55 Titel: |
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cartello hat folgendes geschrieben: | Margrethe hat folgendes geschrieben: | Ja, ist schon klar. Jede Menge Indizien, dass die Polizei bei der Hausdurchsuchung irgendwelche Dingens gefunden und sichergestellt hat, die vor allem für die Doppelbauers peinlich sein müssen. Aber ich habe halt noch - obwohl ich auch mal danach gesucht habe - irgendeine offizielle Bestätigung der Art gefunden: Ja, die Wiener Polizei hat den ollen Kreuznetserver im Büro der Doppelbäuerin sichergestellt ... |
Bei razzien a la Widerbetätigung machen die Beamten keine sichtung vorort. Da wird alles mitgenommen was nicht festgemauert ist. Das ist hier in Österreich normal. |
Das ist hier nicht anders (ausser dem Begriff "Wiederbetätigung"). Aber die Durchsuchung ist jetzt schon eine Weile her ...
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sünnerklaas Mietzekatzenkater - treibt den Kessel
Anmeldungsdatum: 30.09.2006 Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist
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(#1943647) Verfasst am: 20.08.2014, 13:00 Titel: |
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Margrethe hat folgendes geschrieben: | cartello hat folgendes geschrieben: | Margrethe hat folgendes geschrieben: | Ja, ist schon klar. Jede Menge Indizien, dass die Polizei bei der Hausdurchsuchung irgendwelche Dingens gefunden und sichergestellt hat, die vor allem für die Doppelbauers peinlich sein müssen. Aber ich habe halt noch - obwohl ich auch mal danach gesucht habe - irgendeine offizielle Bestätigung der Art gefunden: Ja, die Wiener Polizei hat den ollen Kreuznetserver im Büro der Doppelbäuerin sichergestellt ... |
Bei razzien a la Widerbetätigung machen die Beamten keine sichtung vorort. Da wird alles mitgenommen was nicht festgemauert ist. Das ist hier in Österreich normal. |
Das ist hier nicht anders (ausser dem Begriff "Wiederbetätigung"). Aber die Durchsuchung ist jetzt schon eine Weile her ... |
Ob sich der Vorwurf der "Wiederbetätigung" halten lässt, sei dahingestellt. Man hat es da mit "Neurechten" zu tun, die sich gerne auch mal als "Pro-Israelisch" und "Pro-Amerikanisch" geben und deren historische Helden Dollfuß und Schuschnigg sind.
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cartello registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.11.2012 Beiträge: 6424
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(#1943651) Verfasst am: 20.08.2014, 13:04 Titel: |
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Margrethe hat folgendes geschrieben: | cartello hat folgendes geschrieben: | Margrethe hat folgendes geschrieben: | Ja, ist schon klar. Jede Menge Indizien, dass die Polizei bei der Hausdurchsuchung irgendwelche Dingens gefunden und sichergestellt hat, die vor allem für die Doppelbauers peinlich sein müssen. Aber ich habe halt noch - obwohl ich auch mal danach gesucht habe - irgendeine offizielle Bestätigung der Art gefunden: Ja, die Wiener Polizei hat den ollen Kreuznetserver im Büro der Doppelbäuerin sichergestellt ... |
Bei razzien a la Widerbetätigung machen die Beamten keine sichtung vorort. Da wird alles mitgenommen was nicht festgemauert ist. Das ist hier in Österreich normal. |
Das ist hier nicht anders (ausser dem Begriff "Wiederbetätigung"). Aber die Durchsuchung ist jetzt schon eine Weile her ... |
Stimmt...... deswegen gibt es hier Datenforensiker. Die werden jetzt einiges zum ausarbeiten haben den der Posten ist genau mit Fünf Beamte besetzt. Für ganz Österreich.
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cartello registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.11.2012 Beiträge: 6424
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(#1943654) Verfasst am: 20.08.2014, 13:10 Titel: |
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sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | Ob sich der Vorwurf der "Wiederbetätigung" halten lässt, sei dahingestellt. |
Der VB§§ wurde in letzter zeit sehr oft berarbeitet. Da kennt sich keine Sau mehr aus was da läuft.
Dann gibt es noch den § 283 der um einiges erweitert wurde. Aber warten wir mal ab.
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