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Was fällt euch zu "dem Islam" ein?
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1947800) Verfasst am: 06.09.2014, 10:59    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Ich habe das so einfach satt. Es widert mich an.

Gutes Stichwort, finde ich. Die Angst ist als Gefühl reaktionär, der Ekel hingegen jedenfalls tendentiell progressiv. Deswegen stammt der Satz "Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte" von eher linken Sozialliberalen (Max Liebermann). Oder nimm Brechts Theaterstücke: Sie wenden sich gegen die Angst, erzeugen aber Ekel (durch Bruch der Identifikation) und spielen mit ihm. Ich weiss, ich übersimplifiziere, aber zumindest tendentiell scheint mir das zu stimmen. Auch scheint es mir, dass die Steigerung des Ekels ein Anzeichen dafür sein kann, dass Ängste tatsächlich überwunden werden.

Aber das ist natürlich leider wieder wenig konkret.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1947803) Verfasst am: 06.09.2014, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich sehe wieder mal: Religion ist scheiße, egal was für eine. Wer den Islam schönreden will, ist ein Narr. Und wer da glaubt, die Christen seien heute friedlich, der soll mal gucken, was die christlichen US-Amerikaner für Waffen zuhause haben.
Wer den falschen Gott hat muß sterben. So einfach ist das.

Meinst du nicht, dass du mit dieser Pauschalisierung einigen Leuten sehr grob Unrecht tust?

Vielleicht.
Aber die Nazis haben gezeigt, was möglich ist. Und die haben das auch noch ohne einen Gott geschafft.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1947806) Verfasst am: 06.09.2014, 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ob man nun einem Gott nachfolgt oder einem Menschen wie einem Gott macht im Effekt eben nicht unbedingt einen Unterschied...
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1947807) Verfasst am: 06.09.2014, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich sehe wieder mal: Religion ist scheiße, egal was für eine. Wer den Islam schönreden will, ist ein Narr. Und wer da glaubt, die Christen seien heute friedlich, der soll mal gucken, was die christlichen US-Amerikaner für Waffen zuhause haben.
Wer den falschen Gott hat muß sterben. So einfach ist das.

Meinst du nicht, dass du mit dieser Pauschalisierung einigen Leuten sehr grob Unrecht tust?

Vielleicht.
Aber die Nazis haben gezeigt, was möglich ist. Und die haben das auch noch ohne einen Gott geschafft.

Code:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/87/GOTT_MIT_UNS_Koppel.JPG/1024px-GOTT_MIT_UNS_Koppel.JPG

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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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achim01
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 1071

Beitrag(#1947814) Verfasst am: 06.09.2014, 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
...Also: Die Frage ist nicht, ob man eines von beiden - verurteilen oder verteidigen - machen kann. Die Frage ist, warum man eines von beiden machen möchte.

Darauf kommt von mir eine ganz einfache Antwort. Ich möchte, nein, ich will den Islam gar nicht verteidigen. Ich bin als Ungläubiger weit davon entfernt daran etwas Schönes oder Erhabenes zu sehen. Der Grund für mein Intervenieren liegt im Allgemeinen in der Hoffnung, Erklärungen anzubieten und Überlegungen anzustoßen würde ausreichend sein, um den rassistischen Charakter von einseitigen und unberechtigten Schuldzuweisungen dazulegen.

Dies geschieht u.a. mit dem Hintergrund, dass Menschen seit je her zu Gunsten der Mächtigen auseinander dividiert, in Grüppchen und Schubladen gesteckt und damit gegenüber einer erklärten Mehrheit oder anderen Grüppchen und Schubladeninsassen zu Freiwild gemacht werden sollen. Nach Möglichkeit wird dann noch jede Gruppe gegen jede Gruppe gehetzt. Dörfer gegen Nachbardörfer, Religiöse gegen Religiöse gegen Ungläubige gegen Halbreligiöse, Ethnien, Völker, Staaten und Staatenbünde und ein jeder Konflikt verbunden mit unendlichem Leid und Tod und Gewalt. Ich habe das so einfach satt. Es widert mich an. Aber den Dummenfängern laufen immer irgendwelche Leute in die Arme und finden es ganz toll, wenn sie erhöht oder andere erniedrigt werden sollen. Warum? Keine Ahnung. Aber ich will dagegen aufklären und damit den Mächtigen ihre Macht über andere Leute nehmen und den Leuten wiederum ein paar unberechtigte Ängste nehmen.


Und, wenn du den Mächtigen ihre Macht genommen hast, ist dann die Macht verschwunden? Oder was tritt dann an die Stelle der Macht der Mächtigen?
Meinst du, dass eine Nivelierung aller Unterschiede, eine bessere Lösung bringt?
Wie sieht denn dann dein Gesellschaftsmodell aus?

Nach dem Morris-Theorem sind die Triebkräfte der menschlichen Entwicklung Angst, Gier und Faulheit. Wenn du nur eines dieser Charakteristika den Menschen nimmst (was m.E ohne genetische Veränderungen nicht geht), wirst du wahrscheinlich keine menschliche Entwicklung mehr haben.

Oder konkret: Die Angst vor dem Islam steigt in Deutschland, trotz aller Verharmlosungen und Schönrednereien. Warum willst du den Leuten die Angst vor dem Islam nehmen?

Macht ist ebenso wenig ein allgemein gültiges Naturgesetz, wie man Angst, Gier oder Faulheit genetisch verifizieren könnte.
Am besten ist aber dein letzter Absatz... wenn du noch immer was von Schönreden und Verharmlosen schreibst, scheinst du zu deinen ideologischen Scheuklappen sogar schon vor Angst nen schwarzen Sack über dem Kopf zu tragen. Glaub mir, der ist nicht real.


Das ist aber keine Beantwortung meiner Fragen.

Warum bringst du jetzt den Begriff "Naturgesetz" in diesen Zusammenhang? Naturgesetz ist hier fehl am Platz.

Meinst du wirklich ernstlich, dass Angst, Gier und Faulheit erst im Laufe des Lebens aus der Umwelt gelernt werden also nicht genetisch prädisponiert sind?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1947815) Verfasst am: 06.09.2014, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum bringst du jetzt den Begriff "Naturgesetz" in diesen Zusammenhang? Naturgesetz ist hier fehl am Platz.

Du weisst aber schon, was das Wort "Theorem" bedeutet?

achim01 hat folgendes geschrieben:
Meinst du wirklich ernstlich, dass Angst, Gier und Faulheit erst im Laufe des Lebens aus der Umwelt gelernt werden also nicht genetisch prädisponiert sind?

Dass die Entgegensetzung abstrakt ist, wird deutlich, sobald das Beispiel konkret wird. "Meinst du wirklich ernstlich", die Angst vor dem Islam sei angeboren?
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achim01
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 1071

Beitrag(#1947817) Verfasst am: 06.09.2014, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Man muss sich genauer ansehen, was Ian Morris mit Fortschritt meint. Das ist bei ihm letztlich nur quantitativ gemeint. Also Fortschritt ist für Morris nicht das Hervorbringen von Neuem, sondern lediglich die Vermehrung des Bestehenden. Für einen solchen Fortschrittsbegriff stimmt natürlich auch seine Behauptung. (Es ist übrigens kein Theorem. Jeder Physiker haut sich zu Recht den Kopf gegen die Wand, wenn er hört, dass jemand so mit dem Wort Theorem umgeht.)

Dass Angst, Gier und dergleichen als Möglichkeiten "im Menschen angelegt" sind, wissen wir alle, ist aber auch relativ trivial. Solange wir noch Diskurse über "den Menschen" führen, die doch nur in solche Trivialitäten auslaufen, anstatt uns mit den konkreten Problemen konkreter Menschen zu befassen, werden wir die Probleme der Welt nicht lösen. Bzw. wir werden nicht mal soweit kommen, sie überhaupt als Probleme zu verstehen.


Mit Theorem meint er halt in seinem Zusammenhang, dass es so mächtig wie ein Theorem ist.

Morris seine big-three sind so etwas wie die big-five in der Psychologie, die praktisch ein 5-dimensionales Koordinatensystem zur Charakterisierung einer Persönlichkeit darstellen.

So kann man durch Mischung der Anteile von Angst oder Furcht, von Gier und von Faulheit unterschiedliche gesellschaftliche Entwicklungen betrachten.

Es ist richtig, dass Morris den Fortschritt in der menschlichen Entwicklung am Grad der Zivilisation misst und nicht an den Idealen oder Ideologien einer Gesellschaft. Das macht Sinn.
"Mehrung des Bestehenden" greift allerdings zu kurz, da größere Zivilisationen nur durch eine parallel verlaufende wissenschaftlich-technische Entwicklung möglich sind.
Kulturelle Entwicklungen sind hierbei ambivalent bezüglich der Entwicklung einer Zivilisation.
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achim01
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 1071

Beitrag(#1947818) Verfasst am: 06.09.2014, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum bringst du jetzt den Begriff "Naturgesetz" in diesen Zusammenhang? Naturgesetz ist hier fehl am Platz.

Du weisst aber schon, was das Wort "Theorem" bedeutet?

achim01 hat folgendes geschrieben:
Meinst du wirklich ernstlich, dass Angst, Gier und Faulheit erst im Laufe des Lebens aus der Umwelt gelernt werden also nicht genetisch prädisponiert sind?

Dass die Entgegensetzung abstrakt ist, wird deutlich, sobald das Beispiel konkret wird. "Meinst du wirklich ernstlich", die Angst vor dem Islam sei angeboren?


Das ist ja nun wirklich Quatsch.
Angst haben zu können ist angeboren, wobei die Ursachen der Angst verschieden sein können aber das ist doch simpel oder auf was willst du wieder hinaus.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1947821) Verfasst am: 06.09.2014, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

achim01 hat folgendes geschrieben:
Es ist richtig, dass Morris den Fortschritt in der menschlichen Entwicklung am Grad der Zivilisation misst und nicht an den Idealen oder Ideologien einer Gesellschaft.

Natürlich setzt Morris Ideale voraus. Der rein quantitative (aber auch der beherrschbare) Fortschritt (mehr-des-selben) ist ein Ideal dieser Gesellschaft.

achim01 hat folgendes geschrieben:
Mit Theorem meint er halt in seinem Zusammenhang, dass es so mächtig wie ein Theorem ist.

Eben hast du noch bestritten, dass hier ein Naturgesetzcharakter behauptet werde. Entscheide dich mal. Mit den Augen rollen

achim01 hat folgendes geschrieben:
Angst haben zu können ist angeboren [...] oder auf was willst du wieder hinaus.

Ich will darauf hinaus, was ich schon sagte: Das ganze Gerede über "den Menschen" und seine "angeborenen Eigenschaften" läuft auf Trivialitäten hinaus.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1947842) Verfasst am: 06.09.2014, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich sehe wieder mal: Religion ist scheiße, egal was für eine. Wer den Islam schönreden will, ist ein Narr. Und wer da glaubt, die Christen seien heute friedlich, der soll mal gucken, was die christlichen US-Amerikaner für Waffen zuhause haben.
Wer den falschen Gott hat muß sterben. So einfach ist das.

Meinst du nicht, dass du mit dieser Pauschalisierung einigen Leuten sehr grob Unrecht tust?


Nö. Das ist noch viel zu zart.
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1947885) Verfasst am: 06.09.2014, 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Defätist,

Defätist hat folgendes geschrieben:
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
...Also: Die Frage ist nicht, ob man eines von beiden - verurteilen oder verteidigen - machen kann. Die Frage ist, warum man eines von beiden machen möchte.

Darauf kommt von mir eine ganz einfache Antwort. Ich möchte, nein, ich will den Islam gar nicht verteidigen. Ich bin als Ungläubiger weit davon entfernt daran etwas Schönes oder Erhabenes zu sehen. Der Grund für mein Intervenieren liegt im Allgemeinen in der Hoffnung, Erklärungen anzubieten und Überlegungen anzustoßen würde ausreichend sein, um den rassistischen Charakter von einseitigen und unberechtigten Schuldzuweisungen dazulegen.

Dies geschieht u.a. mit dem Hintergrund, dass Menschen seit je her zu Gunsten der Mächtigen auseinander dividiert, in Grüppchen und Schubladen gesteckt und damit gegenüber einer erklärten Mehrheit oder anderen Grüppchen und Schubladeninsassen zu Freiwild gemacht werden sollen. Nach Möglichkeit wird dann noch jede Gruppe gegen jede Gruppe gehetzt. Dörfer gegen Nachbardörfer, Religiöse gegen Religiöse gegen Ungläubige gegen Halbreligiöse, Ethnien, Völker, Staaten und Staatenbünde und ein jeder Konflikt verbunden mit unendlichem Leid und Tod und Gewalt. Ich habe das so einfach satt. Es widert mich an. Aber den Dummenfängern laufen immer irgendwelche Leute in die Arme und finden es ganz toll, wenn sie erhöht oder andere erniedrigt werden sollen. Warum? Keine Ahnung. Aber ich will dagegen aufklären und damit den Mächtigen ihre Macht über andere Leute nehmen und den Leuten wiederum ein paar unberechtigte Ängste nehmen.


Zunächst einmal bedanke ich mich für die sachliche Erläuterung deiner Stereotypentheorie. Meine Vermutung war schon die ganze Zeit, dass diese Theorie eine Rolle in der Diskussion spielte und deswegen bin ich sehr froh, dass meine Neugier befriedigt und mein Gefühl bestätigt wurde.

Auf der Gegenseite finde ich es erhellend, dass Achim die Angst der Menschen vor dem Islam anspricht (und damit vermutlich auch die Angst einiger Islam-Befürworter hier im Forum.)

Wir stimmen damit überein, dass Aufklärung not tut. Aufklärung, worüber? Über die Ursache der Gewalt, natürlich.

Doch, was ist die Ursache der Gewalt?

Ist die Ursache der Gewalt eine Ideologie? Doch welche Ideologien verursachen Gewalt?

Verursachen Ideologien Gewalt, wenn sie sich mit dem Mantel des Heiligen umhüllen? Wenn sie mit Heiligen Büchern auftreten? Mit Geboten und moralischen Verhaltensweisen? Das behaupten die Religions-Kritiker.

Verursachen Ideologien Gewalt, wenn sie sich weigern die Einheit der Menschen zu sehen? Wenn sie das Leid der Menschen ignorieren, das alle tragen, unabhängig von Hautfarbe, Augenfarbe, Religion? Das behaupten jedenfalls die Religions-Verteidiger.

Wer hat Recht? Ich behaupte mal, dass keiner von den beiden Seiten Recht hat. Und ich behaupte auch, dass das Problem nicht die Ideologie ist, sondern der Missbrauch der Ideologie.

Das Problem ist nicht die Ideologie, das Problem sind die Mächtigen.

Mit freundlichen Grüßen,
Mirko
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1947890) Verfasst am: 06.09.2014, 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

Was leicht vergessen wird: Macht ist weder Eigenschaft noch Eigentum, sondern Verhältnis. Das Problem sind nicht "die Mächtigen da oben", sondern die Machtverhältnisse. Die Ideologien sind Produkte dieser Verhältnisse und als solche zu verstehen und zu erklären.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1947892) Verfasst am: 06.09.2014, 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Aber die Nazis haben gezeigt, was möglich ist. Und die haben das auch noch ohne einen Gott geschafft.

Code:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/87/GOTT_MIT_UNS_Koppel.JPG/1024px-GOTT_MIT_UNS_Koppel.JPG

Kenn ich. Irgendwo hier im Forum könnte es noch stehen, ich habe selber mal darauf hingewiesen. Schließlich hatte ich mal das Koppelschloß in Augenhöhe vor mir, als ein Polizist mich kleinen Schuljungen wegen eines Lausbubenstreiches rügte.
Aber Hitler hat zwar von der "Vorsehung" gefaselt, aber ich wüßte nicht, daß je behauptet wurde, er und seine Leute handeln in direktem Auftrag Gottes. Zur Judenverfolgung hat er auch nur zu einem Bischof gesagt, daß er nur das macht, was die KK schon zweitausend Jahre lang fordert.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1947922) Verfasst am: 06.09.2014, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

achim01 hat folgendes geschrieben:

Das ist aber keine Beantwortung meiner Fragen.
...

Weil es hier nicht um mich und meine Vorstellungen geht, sondern um "den Islam" und genau zu dem hast du deine Ängste bisher nicht genauer verifiziert - außer, dass "er" uns überrennt und wir alle sterben werden.

Mal ab vom Sterben, kann ich dir aber nicht zustimmen, da sowohl meine Erfahrungen anders liegen, als auch keinerlei Anzeichen in unserer Gesellschaft vorhanden sind, dass sie damit nicht fertig werden könnte.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1947956) Verfasst am: 06.09.2014, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:


Dass Angst, Gier und dergleichen als Möglichkeiten "im Menschen angelegt" sind, wissen wir alle, ist aber auch relativ trivial. Solange wir noch Diskurse über "den Menschen" führen, die doch nur in solche Trivialitäten auslaufen, anstatt uns mit den konkreten Problemen konkreter Menschen zu befassen, werden wir die Probleme der Welt nicht lösen. Bzw. wir werden nicht mal soweit kommen, sie überhaupt als Probleme zu verstehen.



Klar ist das Vorhandensein solch negativer und im Kern unethischer Motive im Menschen trivial. Deren Betonung bei gleichzeitiger Negierung der genauso im Menschen angelegten positiven Eigenschaften, wie z.B. Empathie oder Solidaritaet, auf denen im Grunde alle bedeutsamen ethischen Wertesysteme beruhen, ist allerdings nicht trivial, sondern unmenschlich und misanthropisch, weil sie absichtsvoll einen integralen Teil der menschlichen Natur ausblenden um letztlich unmenschliche gesellschaftliche Verhaeltnisse zu etablieren bzw. aufrechtzuerhalten und zu legitimieren.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1947962) Verfasst am: 06.09.2014, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

achim01 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum bringst du jetzt den Begriff "Naturgesetz" in diesen Zusammenhang? Naturgesetz ist hier fehl am Platz.

Du weisst aber schon, was das Wort "Theorem" bedeutet?

achim01 hat folgendes geschrieben:
Meinst du wirklich ernstlich, dass Angst, Gier und Faulheit erst im Laufe des Lebens aus der Umwelt gelernt werden also nicht genetisch prädisponiert sind?

Dass die Entgegensetzung abstrakt ist, wird deutlich, sobald das Beispiel konkret wird. "Meinst du wirklich ernstlich", die Angst vor dem Islam sei angeboren?


Das ist ja nun wirklich Quatsch.
Angst haben zu können ist angeboren, wobei die Ursachen der Angst verschieden sein können aber das ist doch simpel oder auf was willst du wieder hinaus.



Aengste koennen auch voellig irreal sein wie z.B. im letzten Jahrhundert die Angst vieler Menschen vor den Juden, die diesen voellig ohne jede reale Grundlage von rechten Demagogen eingeredet wurde, z.B. dadurch, dass man andauernd von einzelnen Juden begangene Verbrechen besonders herausgehoben und auf deren juedische Herkunft zurueckgefuehrt hat.

Und ja, wenn man den Menschen solch irrationale Aengste nimmt, bzw. verhindert, dass ihnen diese Aengste erst von interessierter Seite eingeredet werden, dann ist das sehr positiv.
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Eklatant
Selbstwiderspruch



Anmeldungsdatum: 25.07.2005
Beiträge: 535

Beitrag(#1947966) Verfasst am: 06.09.2014, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Ich habe das so einfach satt. Es widert mich an.

Gutes Stichwort, finde ich. Die Angst ist als Gefühl reaktionär, der Ekel hingegen jedenfalls tendentiell progressiv. Deswegen stammt der Satz "Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte" von eher linken Sozialliberalen (Max Liebermann). Oder nimm Brechts Theaterstücke: Sie wenden sich gegen die Angst, erzeugen aber Ekel (durch Bruch der Identifikation) und spielen mit ihm. Ich weiss, ich übersimplifiziere, aber zumindest tendentiell scheint mir das zu stimmen. Auch scheint es mir, dass die Steigerung des Ekels ein Anzeichen dafür sein kann, dass Ängste tatsächlich überwunden werden.

Aber das ist natürlich leider wieder wenig konkret.


Und was resultiert daraus?
Man zerquetscht die Spinne. Und wenn man die Miniröcke bzw. Zurschaustellung von sexuellen Attributen eklig findet dann jemand daher kommt und erläutert "Ich löse das Problem mit Verbot von Freizügigkeit und Überwachung," dann ist man sofort erquickt und macht da sein Kreuzchen immerhin bliebe dann der eklige Anblick von menschlicher Haut erspart...
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Die Annäherung an die Wirklichkeit und die pragmatische Relevanz derselbigen gelingt nur mittels jederzeit wiederholbaren Experimenten...
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1947983) Verfasst am: 06.09.2014, 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, das ist ja wieder eine Angstreakton. Im Übrigen: Welcher heterosexuelle Mann findet denn bitte nackte weibliche Haut ekelig?
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 06.09.2014, 22:30, insgesamt einmal bearbeitet
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
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Beitrag(#1947984) Verfasst am: 06.09.2014, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Angst ist als Gefühl reaktionär, der Ekel hingegen jedenfalls tendentiell progressiv.
angst ist vor allem primär dem überlebenswillen geschuldet!
wer keine angst vor gefährlichen situationen hat, verhält sich oft waghalsig - und da ist es relativ egal, ob es angst vor einem wilden tier im urwald oder dem eigenen tod/verletzung im strassenverkehr ist. oberstes ziel der angst ist die eigene unversehrtheit.
sehr wahrscheinlich sind die grössten angstpotentiale auf erziehung und erfahrung basiert, einige ängste dürften aber auch unkontrollierbar genetisch(?) verankert sein: angst zu verhungern, angst im dunkeln, angst bei gewitter, etc.
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Tarvoc
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Beiträge: 44649

Beitrag(#1947985) Verfasst am: 06.09.2014, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hier geht's aber doch nicht um Angst vor konkreten unmittelbaren Bedrohungen. Dass die einem das Leben retten kann, ist schon klar - wobei übrigens auch diesbezüglich ein Übermaß an Angst genauso schädlich sein kann wie ein Mangel. Die Furcht vor z.B. "dem Islam" ist aber doch von ganz anderer Art.
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Misterfritz
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Beitrag(#1947989) Verfasst am: 06.09.2014, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Hier geht's aber doch nicht um Angst vor konkreten unmittelbaren Bedrohungen. Dass die einem das Leben retten kann, ist schon klar - wobei übrigens auch diesbezüglich ein Übermaß an Angst genauso schädlich sein kann wie ein Mangel. Die Furcht vor z.B. "dem Islam" ist aber doch von ganz anderer Art.

gut - dann nennen wir es vorausschauende angst/befürchtung.
es bleibt halt die frage, wie geht man damit um. wenn du jemandem sagst, seine angst wäre reaktionär, bewirkst du damit wahrscheinlich im besten fall nix, im schlechteren fall völlige ablehnung deiner position.
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Casual3rdparty
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Anmeldungsdatum: 21.07.2012
Beiträge: 6255

Beitrag(#1947990) Verfasst am: 06.09.2014, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Angst ist als Gefühl reaktionär, der Ekel hingegen jedenfalls tendentiell progressiv.
angst ist vor allem primär dem überlebenswillen geschuldet!
wer keine angst vor gefährlichen situationen hat, verhält sich oft waghalsig - und da ist es relativ egal, ob es angst vor einem wilden tier im urwald oder dem eigenen tod/verletzung im strassenverkehr ist. oberstes ziel der angst ist die eigene unversehrtheit.
sehr wahrscheinlich sind die grössten angstpotentiale auf erziehung und erfahrung basiert, einige ängste dürften aber auch unkontrollierbar genetisch(?) verankert sein: angst zu verhungern, angst im dunkeln, angst bei gewitter, etc.
ich glaube, ängste werden alle erlernt. zumindest deutet wiki das an: http://de.wikipedia.org/wiki/Angst#Lernprozesse
"Jeder Mensch bringt eine für ihn typische Angstdisposition von Geburt an mit, die sich aber schon ab dem Kleinkindalter und noch lebenslang durch entsprechende Lernprozesse erheblich verändern lässt. Jede Art von Angst kann gelernt, aber auch verlernt werden."
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Misterfritz
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Beitrag(#1947993) Verfasst am: 06.09.2014, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Angst ist als Gefühl reaktionär, der Ekel hingegen jedenfalls tendentiell progressiv.
angst ist vor allem primär dem überlebenswillen geschuldet!
wer keine angst vor gefährlichen situationen hat, verhält sich oft waghalsig - und da ist es relativ egal, ob es angst vor einem wilden tier im urwald oder dem eigenen tod/verletzung im strassenverkehr ist. oberstes ziel der angst ist die eigene unversehrtheit.
sehr wahrscheinlich sind die grössten angstpotentiale auf erziehung und erfahrung basiert, einige ängste dürften aber auch unkontrollierbar genetisch(?) verankert sein: angst zu verhungern, angst im dunkeln, angst bei gewitter, etc.
ich glaube, ängste werden alle erlernt. zumindest deutet wiki das an: http://de.wikipedia.org/wiki/Angst#Lernprozesse
"Jeder Mensch bringt eine für ihn typische Angstdisposition von Geburt an mit, die sich aber schon ab dem Kleinkindalter und noch lebenslang durch entsprechende Lernprozesse erheblich verändern lässt. Jede Art von Angst kann gelernt, aber auch verlernt werden."

nein, bestimmt nicht alle ängste,
oder wie kommt es, dass unabhängig von erziehung, der mensch angst vor verhungern/verdursten hat? das ist primär für's überleben angelegt.
und mir hat niemand beigebracht, dass ich mich vor plötzlichem, lautem knall/krach fürchten sollte. trotzdem habe ich körperliche reaktionen darauf, obwohl ich mir den meisten krach sofort erklären kann.
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vrolijke
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Beitrag(#1947995) Verfasst am: 06.09.2014, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Angst ist als Gefühl reaktionär, der Ekel hingegen jedenfalls tendentiell progressiv.
angst ist vor allem primär dem überlebenswillen geschuldet!
wer keine angst vor gefährlichen situationen hat, verhält sich oft waghalsig - und da ist es relativ egal, ob es angst vor einem wilden tier im urwald oder dem eigenen tod/verletzung im strassenverkehr ist. oberstes ziel der angst ist die eigene unversehrtheit.
sehr wahrscheinlich sind die grössten angstpotentiale auf erziehung und erfahrung basiert, einige ängste dürften aber auch unkontrollierbar genetisch(?) verankert sein: angst zu verhungern, angst im dunkeln, angst bei gewitter, etc.
ich glaube, ängste werden alle erlernt. zumindest deutet wiki das an: http://de.wikipedia.org/wiki/Angst#Lernprozesse
"Jeder Mensch bringt eine für ihn typische Angstdisposition von Geburt an mit, die sich aber schon ab dem Kleinkindalter und noch lebenslang durch entsprechende Lernprozesse erheblich verändern lässt. Jede Art von Angst kann gelernt, aber auch verlernt werden."


Angst ist Scheisse.

Ständig Angst haben, für Dinge, die einem im Leben höchstens ein bis dreimal passieren, ist nichts.

Man sollte sich Antennen antrainieren, um gefährliche Situationen erkennen zu lernen. Das ist wichtig.

Und was solls. Lieber hin und wieder betrogen werden, als sich das ganze Leben zu versauen.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Tarvoc
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Beitrag(#1948003) Verfasst am: 06.09.2014, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
gut - dann nennen wir es vorausschauende angst/befürchtung.

Ich bevorzuge, es in Jugendslang auszudrücken, der es wie so oft m.E. sehr gut trifft: Man "schiebt sich Filme".

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
wenn du jemandem sagst, seine angst wäre reaktionär [...]

Habe ich aber nicht. Das war eine Antwort auf Defätist, und der postet hier nun nicht gerade reaktionär. Die Frage, wie man politische Ängste abbaut, ist eine Frage, die mich schon seit einiger Zeit beschäftigt. Wenn jemand gute Literatur dazu kennt, würde ich mich über Empfehlungen freuen.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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beachbernie
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Beitrag(#1948023) Verfasst am: 07.09.2014, 00:00    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Angst ist als Gefühl reaktionär, der Ekel hingegen jedenfalls tendentiell progressiv.
angst ist vor allem primär dem überlebenswillen geschuldet!
wer keine angst vor gefährlichen situationen hat, verhält sich oft waghalsig - und da ist es relativ egal, ob es angst vor einem wilden tier im urwald oder dem eigenen tod/verletzung im strassenverkehr ist. oberstes ziel der angst ist die eigene unversehrtheit.
sehr wahrscheinlich sind die grössten angstpotentiale auf erziehung und erfahrung basiert, einige ängste dürften aber auch unkontrollierbar genetisch(?) verankert sein: angst zu verhungern, angst im dunkeln, angst bei gewitter, etc.
ich glaube, ängste werden alle erlernt. zumindest deutet wiki das an: http://de.wikipedia.org/wiki/Angst#Lernprozesse
"Jeder Mensch bringt eine für ihn typische Angstdisposition von Geburt an mit, die sich aber schon ab dem Kleinkindalter und noch lebenslang durch entsprechende Lernprozesse erheblich verändern lässt. Jede Art von Angst kann gelernt, aber auch verlernt werden."


Angst ist Scheisse.

Ständig Angst haben, für Dinge, die einem im Leben höchstens ein bis dreimal passieren, ist nichts.

Man sollte sich Antennen antrainieren, um gefährliche Situationen erkennen zu lernen. Das ist wichtig.

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....und irrationale Aengste, die man von professionellen Demagogen ins Hirn gewaschen kriegt sind am scheissesten von allen Aengsten.
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vrolijke
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Beitrag(#1948024) Verfasst am: 07.09.2014, 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Angst ist als Gefühl reaktionär, der Ekel hingegen jedenfalls tendentiell progressiv.
angst ist vor allem primär dem überlebenswillen geschuldet!
wer keine angst vor gefährlichen situationen hat, verhält sich oft waghalsig - und da ist es relativ egal, ob es angst vor einem wilden tier im urwald oder dem eigenen tod/verletzung im strassenverkehr ist. oberstes ziel der angst ist die eigene unversehrtheit.
sehr wahrscheinlich sind die grössten angstpotentiale auf erziehung und erfahrung basiert, einige ängste dürften aber auch unkontrollierbar genetisch(?) verankert sein: angst zu verhungern, angst im dunkeln, angst bei gewitter, etc.
ich glaube, ängste werden alle erlernt. zumindest deutet wiki das an: http://de.wikipedia.org/wiki/Angst#Lernprozesse
"Jeder Mensch bringt eine für ihn typische Angstdisposition von Geburt an mit, die sich aber schon ab dem Kleinkindalter und noch lebenslang durch entsprechende Lernprozesse erheblich verändern lässt. Jede Art von Angst kann gelernt, aber auch verlernt werden."


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....und irrationale Aengste, die man von professionellen Demagogen ins Hirn gewaschen kriegt sind am scheissesten von allen Aengsten.

So ist es.
Einfach mal ein bisschen Statistik. Dann verschwinden manche Ängste.
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Kramer
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Beitrag(#1948043) Verfasst am: 07.09.2014, 03:19    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
achim01 hat folgendes geschrieben:
Warum bringst du jetzt den Begriff "Naturgesetz" in diesen Zusammenhang? Naturgesetz ist hier fehl am Platz.

Du weisst aber schon, was das Wort "Theorem" bedeutet?

achim01 hat folgendes geschrieben:
Meinst du wirklich ernstlich, dass Angst, Gier und Faulheit erst im Laufe des Lebens aus der Umwelt gelernt werden also nicht genetisch prädisponiert sind?

Dass die Entgegensetzung abstrakt ist, wird deutlich, sobald das Beispiel konkret wird. "Meinst du wirklich ernstlich", die Angst vor dem Islam sei angeboren?


Das ist ja nun wirklich Quatsch.
Angst haben zu können ist angeboren, wobei die Ursachen der Angst verschieden sein können aber das ist doch simpel oder auf was willst du wieder hinaus.



Aengste koennen auch voellig irreal sein wie z.B. im letzten Jahrhundert die Angst vieler Menschen vor den Juden, die diesen voellig ohne jede reale Grundlage von rechten Demagogen eingeredet wurde, z.B. dadurch, dass man andauernd von einzelnen Juden begangene Verbrechen besonders herausgehoben und auf deren juedische Herkunft zurueckgefuehrt hat.

Und ja, wenn man den Menschen solch irrationale Aengste nimmt, bzw. verhindert, dass ihnen diese Aengste erst von interessierter Seite eingeredet werden, dann ist das sehr positiv.


Nun ja, wenn Islamisten nachts durch unsere Städte patrouillieren, um ihre Vorstellungen vom richtigen Leben durch zu setzen, stellt sich mir schon die Frage, auf welcher Seite man die im einem Vergleich mit der Judenverfolgung durch die Nazis einordnen sollte. Mir ist nicht bekannt, dass Juden damals organisiert durch die Strassen gezogen sind um anderen Menschen ihr Weltbild über zu stülpen. Wenn heute uniformierte junge Männer mit überzogenem Sendungsbewusstsein durch die nächtlichen Strassen ziehen um für "Ordnung" in ihrem Sinn zu sorgen, fallen mir zwar schon Vergleiche mit 1933 ein, aber nicht mit den Opfern von damals.
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Tarvoc
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Beitrag(#1948068) Verfasst am: 07.09.2014, 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Der Vergleich, problematisch wie er ist, wird aber eben nicht zwischen Juden und diesen Jungs gezogen, sondern zwischen Juden und den vielen Muslimen, die von gewissen Leuten dafür regelmäßig in Sippenhaft genommen werden. Beispiele für von Juden begangene Verbrechen gegen Nichtjuden haben die Nazis und andere Antisemiten auch zu Propagandazwecken gesammelt und entsprechend ausgeschlachtet.
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Samson83
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Beitrag(#1948072) Verfasst am: 07.09.2014, 10:30    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Der Vergleich, problematisch wie er ist, wird aber eben nicht zwischen Juden und diesen Jungs gezogen, sondern zwischen Juden und den vielen Muslimen, die von gewissen Leuten dafür regelmäßig in Sippenhaft genommen werden. Beispiele für von Juden begangene Verbrechen gegen Nichtjuden haben die Nazis und andere Antisemiten auch zu Propagandazwecken gesammelt und entsprechend ausgeschlachtet.

Hältst du Situation und Verhalten von Muslmen in der Gegenwart ernsthaft ansatzweise vergleichbar mit dem von Juden 1933?

Das dies Unsinn ist, erscheint mir so trivial, dass ich nicht verstehe, wieso wir uns darüber ernstlich austauschen müssen.
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