Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
|
(#1950438) Verfasst am: 16.09.2014, 01:37 Titel: Bitte einen Text analysieren |
|
|
...stilistisch und argumentativ, bitte
Das grundlegendste ethische Problem ist, auf welche Grundlage sich eine Ethik berufen kann. Kein Gott, kein übergeordnetes Prinzip, nichts und niemand da, um unsere Taten, oder gar unser Denken, zu bewerten. Im Angesicht des Zerfalls aller Sonnensysteme und Galaxien ist jede Moral hinfällig. Niemand wird sich je auf ewig eines geschehenen Unrechts erinnern können. Wenn wir ethische Aussagen treffen wollen, müssen wir uns zunächst auf eine Basis einigen, von der wir ausgehen und Folgerungen ableiten können. Dieses Fundament wäre der kleinste gemeinsame Nenner aller Weltanschauungen, oder zumindest der am weitesten verbreiteten. Aber können wir den je herausfiltern, wenn die großen Religionen der Logik eine Absage erteilen, wie an allen ihren weiterführenden Rückschlüssen ersichtlich wird? Und ohne Logik finden wir kein Fundament, und insofern ist gar die Folgerung notwendig, dass die Religionen eine Ethik verhindern – und nicht, dass ohne Religion keine Ethik zu begründen ist! Jede grassierende Religion, vom Buddhismus abgesehen, bekennt sich zur Logik, da sie immer wieder Gottesbeweise zu führen versucht, was inhärent auch gelingen mag. Aber gegenüber äußeren Einwänden blocken die Religionen jede Logik ab und flüchten ins Magische. Da sie sich aber aufgrund ihrer vorgeblichen Beweisführungen prinzipiell zur Logik bekennen, können wir sie auf dieses Prinzip festnageln – und ausmustern, da sie die Logik nicht konsequent betreiben. Sie qualifizieren sich nicht für einen ethischen Diskurs, und was übrig bleibt, ist die Logik, die uns nichts anderes folgern lassen kann, als dass möglichst jeder Mensch sein Leben genießen kann. So kommen wir zur Ethik der Freiheit!
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
|
(#1950447) Verfasst am: 16.09.2014, 04:29 Titel: Re: Bitte einen Text analysieren |
|
|
Malone hat folgendes geschrieben: | Wenn wir ethische Aussagen treffen wollen, müssen wir uns zunächst auf eine Basis einigen, von der wir ausgehen und Folgerungen ableiten können. Dieses Fundament wäre der kleinste gemeinsame Nenner aller Weltanschauungen, oder zumindest der am weitesten verbreiteten. |
Wie kommst du denn zu der Einschränkung im letzten Nebensatz? Argumentativ lässt sie sich durch das vorher Gesagte jedenfalls nicht rechtfertigen.
Malone hat folgendes geschrieben: | Sie qualifizieren sich nicht für einen ethischen Diskurs, und was übrig bleibt, ist die Logik, die uns nichts anderes folgern lassen kann, als dass möglichst jeder Mensch sein Leben genießen kann. |
Die Argumentation verstehe ich schlichtweg nicht. Was man logisch folgern kann und was nicht, hängt doch ganz davon ab, welche Prämissen man wählt. Natürlich ist logische Konsistenz eine Minimalanforderung an jede Ethik. Nur kann auch ein völlig immunisiertes und in sich geschlossenes Wahngebäude durchaus logisch konsistent sein. Logik liefert nunmal keine Inhalte, auch nicht den, "dass möglichst jeder Mensch sein Leben genießen kann". Keine Ahnung, wo das herkommt, aber jedenfalls nicht aus der Logik.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
|
(#1950461) Verfasst am: 16.09.2014, 09:31 Titel: Re: Bitte einen Text analysieren |
|
|
Malone hat folgendes geschrieben: | [i]Das grundlegendste ethische Problem ist, auf welche Grundlage sich eine Ethik berufen kann. Kein Gott, kein übergeordnetes Prinzip, nichts und niemand da, um unsere Taten, oder gar unser Denken, zu bewerten. |
Braucht man eine 'Macht' um dem eigenen Gewissen eine Relevanz zu geben?
Zitat: | Im Angesicht des Zerfalls aller Sonnensysteme und Galaxien ist jede Moral hinfällig. |
Wenn Menschen länger wie die Sonnen und Galaxien leben würden dann würde man es höher bewerten sich im Spiegel in die Augen schauen zu können?
("Moral" ist ein Begriff den ich als 'aufgesetzt' definiere, ('gutes') Verhalten unter Zwang, nichts echtes. Gibt es nichts echtes gutes?)
|
|
Nach oben |
|
 |
Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
|
(#1950474) Verfasst am: 16.09.2014, 10:25 Titel: |
|
|
ich würde nicht "grundlegendste" schreiben. Grundlegend ist schon...hm... grundlegend, tiefer gehts nicht.
ich glaube, in echtem deutsch kann man das wort nicht steigern (ich steigere solche wörter auch gerne).
_________________ "Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
|
|
Nach oben |
|
 |
Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
|
(#1950478) Verfasst am: 16.09.2014, 10:39 Titel: |
|
|
Was meinst du eigentich mit "Logik"? Ich dachte, Logik ist "nur" ein Werkzeug zur Beurteilung von Aussagen.
Nach welchen Prämissen differenziest du zwischen grosse und kleinen Regligion?
Was meist du mit "jede grassierende Religion, vom Buddhismus abgesehen, bekennt sich zur Logik"? Gerade Buddhismus nimmt für sich in Anspruch, über ein geschlossese Systhem von Lehraussagen zu verfügen.
|
|
Nach oben |
|
 |
sponor registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.05.2008 Beiträge: 1712
Wohnort: München
|
(#1950479) Verfasst am: 16.09.2014, 10:40 Titel: |
|
|
Hatiora hat folgendes geschrieben: | ich würde nicht "grundlegendste" schreiben. Grundlegend ist schon...hm... grundlegend, tiefer gehts nicht.
ich glaube, in echtem deutsch kann man das wort nicht steigern (ich steigere solche wörter auch gerne). |
Das ist richtig, da bin ich erstes drüber gestolpert.
Ansonsten:
Kontext? Zielgruppe?
_________________ Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
|
|
Nach oben |
|
 |
Naastika RL rulez<->auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.11.2003 Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen
|
(#1950485) Verfasst am: 16.09.2014, 10:49 Titel: |
|
|
Ist mir auch zu trocken. Vielleicht mehr praktische Bezüge, so Verhaltensbiologie, Bezüge auf Menschenaffen, zB.
|
|
Nach oben |
|
 |
step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
|
(#1950587) Verfasst am: 16.09.2014, 16:02 Titel: Re: Bitte einen Text analysieren |
|
|
Malone hat folgendes geschrieben: | ... und was übrig bleibt, ist die Logik, die uns nichts anderes folgern lassen kann, als dass möglichst jeder Mensch sein Leben genießen kann. So kommen wir zur Ethik der Freiheit! |
- Logik alleine liefert keine Ethik, auch keine der Freiheit. Es bleiben aber zum Glück vor allem die Interessen der Wesen übrig, und aus diesen können wir eine Ethik abzuleiten versuchen. Das nennt man Utilitarismus.
- Da Ethik also naturgemäß etwas mit Zusammenleben und Interessenkonflikten zu tun hat, kann sie nie nur eine der Freiheit sein, sondern muß auch Aspekte der Rücksicht, Fairness usw. beinhalten.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
|
|
Nach oben |
|
 |
Lord Snow I am the one who knocks
Anmeldungsdatum: 05.09.2006 Beiträge: 6445
Wohnort: Würzburg
|
(#1950699) Verfasst am: 16.09.2014, 22:23 Titel: Re: Bitte einen Text analysieren |
|
|
step hat folgendes geschrieben: | Malone hat folgendes geschrieben: | ... und was übrig bleibt, ist die Logik, die uns nichts anderes folgern lassen kann, als dass möglichst jeder Mensch sein Leben genießen kann. So kommen wir zur Ethik der Freiheit! |
- Logik alleine liefert keine Ethik, auch keine der Freiheit. Es bleiben aber zum Glück vor allem die Interessen der Wesen übrig, und aus diesen können wir eine Ethik abzuleiten versuchen. Das nennt man Utilitarismus.
- Da Ethik also naturgemäß etwas mit Zusammenleben und Interessenkonflikten zu tun hat, kann sie nie nur eine der Freiheit sein, sondern muß auch Aspekte der Rücksicht, Fairness usw. beinhalten. |
Ja vorallem grundlegend und einen Halbsatz später Grundlage, das hört sich nicht so gut an. Da würde ich synonyme Wörter für verwenden.
_________________ Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht
"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
|
|
Nach oben |
|
 |
Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
|
(#1950737) Verfasst am: 17.09.2014, 00:09 Titel: |
|
|
ok vielen Dank, schreibe ich nüchtern noch mal neu
|
|
Nach oben |
|
 |
Petrus registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.07.2003 Beiträge: 194
Wohnort: Franke im bayerischen Ausland
|
(#1951219) Verfasst am: 18.09.2014, 19:56 Titel: |
|
|
stilistisch:
Das ganze ist für mich eine schwer lesbare "Wortschlange". Gliederung in Absätze und kürzere Sätze würden das für mich leichter lesbar machen. Beispiel für den ersten Satz, umformuliert:
"Es gibt ein grundlegendes ethisches Problem: Auf welche Basis kann sich Ethik berufen?"
(ich wollte auch die Doppelung von "grundlegend" und "Grundlage" im selben Satz vermeiden. Daß eine Grundlage etwas Grundlegendes ist, dürfte weitgehend unbestritten sein
inhaltlich:
die Schlußfolgerung "laßt uns das Leben genießen" ist für mich nicht das Ergebnis der vorangegangenen Argumentation ("Religion ist in sich inkonsequent, taugt also nicht zur Begründung von Ethik"), sondern ist einfach eine These, die sich aber nicht aus dem Vorangegangenen ergibt. Das steht für mich ziemlich unvermittelt da.
und noch ein Einzelpunkt: Du meinst, Religionen würden sich in Magie flüchten:
da wäre, meine ich, erstmal zu klären, was unter Magie zu verstehen ist.
das ist mir dazu eingefallen.
Peter.
|
|
Nach oben |
|
 |
Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
|
(#1954188) Verfasst am: 01.10.2014, 00:05 Titel: |
|
|
Dies wird dann wohl die Endfassung sein:
Da die Ethik einer absoluten Grundlage entbehrt, müssen wir selbst eine schaffen, die uns ein Zusammenleben ermöglicht. Dies kann nur durch einen Konsens geschehen, und für eine adäquate Verständigung ist Logik unabdingbar. Da nun aber die Religionen ab einem gewissen Punkt jegliche Logik außer acht lassen, sind sie dann nicht für eine Konsensfindung ganz besonders ungeeignet? Gerade da, wo sie sich zur Autorität erheben, sind sie offenkundig inkompetent.
|
|
Nach oben |
|
 |
Chinasky dirty ol' man
Anmeldungsdatum: 27.03.2006 Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden
|
(#1954204) Verfasst am: 01.10.2014, 06:38 Titel: |
|
|
Endfassung von was? Ich finde das alles zuallererst mal... stilistisch langweilig. Um mal eine erfolgreiche Reisreklame zu paraphrasieren: "Klebrige, klumpige Sprache - das muss nicht sein!"
Wäre es möglich, dass Du Dich da sprachlich schlicht übernimmst und mit allzu hochgestochenen Worten einen Gedanken zu fassen versuchst, der noch gar nicht ganz bis zum Ende gedacht wurde, möglicherweise gar nicht gefasst werden kann?
Zitat: | Da die Ethik einer absoluten Grundlage entbehrt, müssen wir selbst eine schaffen, die uns ein Zusammenleben ermöglicht. |
Man kann keine "absolute Grundlage" schaffen. Der Verzicht, über "Absolutheiten" zu schwadronieren, ist Vorbedingung, wenn man mal über eine gute, praktikable Ethik nachdenken möchte. Schon hier im ersten Satz jedenfalls wird für mich deutlich, dass folgerichtiges Argumentieren nicht so Dein Ding ist. Das erste Wort "Da" legt nahe, dass der Satz eine logische Schlußfolgerung nach dem Prinzip Ursache --> Wirkung formulieren soll: "Da unterschiedliche Kräfte auf die Waagschalen wirken, wird sich (unfehlbar) die eine nach unten, die andere nach oben bewegen." Aus dem Fehlen einer "absoluten Grundlage" der Ethik folgt aber ersteinmal überhaupt nichts, schon gar nicht, dass man eine solche schaffen müsse. Es gibt schlicht keine solche absolute Grundlage - feddisch.
Wenn Dein Gedanke dahin geht, dass man nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner für ein funktionierendes ethisches System suchen solle - so ist dies eine interessante Ansicht, aber hat nichts mit dem Fehlen einer absoluten Grundlage zu tun.
Kurz: schon Dein einleitender Satz ist ein Paradebeispiel für ein ein non sequitur. Es wird die Zustimmung der Adressaten zu Deiner Conclusio schon vorausgesetzt, bzw. Du hältst Deine Conclusio für richtig und schiebst hier nur eine zweckrationale Begründung hinterher.
Probehalber Dein Satz einmal umformuliert, sodaß er zumindest logischer wirkt:
Da alle bekannten ethischen Systeme einer absoluten Grundlage entbehren, ist Ethik notwendigerweise immer unbegründet.
Tja, da haben wir den Salat: Wolltest Du darauf hinaus? Na?! Ist dieser Satz richtig? Falls nicht - wo liegt hier der Fehlschluß?
_________________ Still confused - but on a higher level.
Mein Zeugs auf deviantart
|
|
Nach oben |
|
 |
Chinasky dirty ol' man
Anmeldungsdatum: 27.03.2006 Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden
|
(#1954205) Verfasst am: 01.10.2014, 06:40 Titel: |
|
|
Endfassung von was? Ich finde das alles zuvörderst mal... stilistisch langweilig. Um eine erfolgreiche Reisreklame zu paraphrasieren: "Klebrige, klumpige Sprache - das muss nicht sein!"
Wäre es möglich, dass Du Dich da sprachlich schlicht übernimmst und mit allzu hochgestochenen Worten einen Gedanken zu fassen versuchst, der noch gar nicht ganz bis zum Ende gedacht wurde, möglicherweise gar nicht gefasst werden kann?
Zitat: | Da die Ethik einer absoluten Grundlage entbehrt, müssen wir selbst eine schaffen, die uns ein Zusammenleben ermöglicht. |
Man kann keine "absolute Grundlage" schaffen. Wie soll denn das gehen? Den archimedischen Punkt per Luftanker festzurren, oder wie?
Der Verzicht, über "Absolutheiten" zu schwadronieren, ist Vorbedingung, wenn man mal über eine gute, praktikable Ethik nachdenken möchte. Schon hier im ersten Satz jedenfalls wird für mich deutlich, dass folgerichtiges Argumentieren nicht so Dein Ding ist. Das erste Wort "Da" legt nahe, dass der Satz eine logische Schlußfolgerung nach dem Prinzip Ursache --> Wirkung formulieren soll: "Da unterschiedliche Kräfte auf die Waagschalen wirken, wird sich (unfehlbar) die eine nach unten, die andere nach oben bewegen." Aus dem Fehlen einer "absoluten Grundlage" der Ethik folgt aber ersteinmal überhaupt nichts, schon gar nicht, dass man eine solche schaffen müsse. Es gibt schlicht keine solche absolute Grundlage - feddisch.
Wenn Dein Gedanke dahin geht, dass man nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner für ein funktionierendes ethisches System suchen solle - so ist dies eine interessante Ansicht, aber hat nichts mit dem Fehlen einer absoluten Grundlage zu tun.
Kurz: schon Dein einleitender Satz ist ein Paradebeispiel für ein ein non sequitur. Es wird die Zustimmung der Adressaten zu Deiner Conclusio schon vorausgesetzt, bzw. Du hältst Deine Conclusio für richtig und schiebst hier nur eine zweckrationale Begründung hinterher.
Probehalber Dein Satz einmal umformuliert, sodaß er zumindest logischer wirkt:
Da alle bekannten ethischen Systeme einer absoluten Grundlage entbehren, ist Ethik notwendigerweise immer unbegründet.
Tja, da haben wir den Salat: Wolltest Du darauf hinaus? Na?! Ist dieser Satz richtig? Falls nicht - wo liegt hier der Fehlschluß?
_________________ Still confused - but on a higher level.
Mein Zeugs auf deviantart
Zuletzt bearbeitet von Chinasky am 01.10.2014, 15:59, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
|
(#1954229) Verfasst am: 01.10.2014, 09:42 Titel: Re: Bitte einen Text analysieren |
|
|
Malone hat folgendes geschrieben: | Wenn wir ethische Aussagen treffen wollen, müssen wir uns zunächst auf eine Basis einigen, von der wir ausgehen und Folgerungen ableiten können. |
Die Basis ist die Einigung.
Eine Ethik braucht keine zusätzliche Legitimation.
|
|
Nach oben |
|
 |
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#1954260) Verfasst am: 01.10.2014, 12:06 Titel: |
|
|
Malone hat folgendes geschrieben: | Dies wird dann wohl die Endfassung sein:
Da die Ethik einer absoluten Grundlage entbehrt, müssen wir selbst eine schaffen, die uns ein Zusammenleben ermöglicht. Dies kann nur durch einen Konsens geschehen, und für eine adäquate Verständigung ist Logik unabdingbar. Da nun aber die Religionen ab einem gewissen Punkt jegliche Logik außer acht lassen, sind sie dann nicht für eine Konsensfindung ganz besonders ungeeignet? Gerade da, wo sie sich zur Autorität erheben, sind sie offenkundig inkompetent. | Ich zitiere mich mal selbst aus einem vermutlich ähnlichen Kontext
Zitat: | Was ist das für eine seltsame Grundlage für Moral, die sich nur durch eine Autorität begründen lässt, die zudem möglicherweise noch völlig fiktiv ist? Die für ihre Begründung ein wahrscheinlich fiktives Wesen heranziehen muss, welches uns für ein Fehlverhalten bestraft und für korrektes Handeln und Denken belohnt, wenn nicht im Leben, so doch nach dem Tode, sodass wir niemanden fragen könne, ob die Bestrafung oder auch Belohnung tatsächlich jemals erfolgte?
Aus meiner Warte ist es vor allem eine schwache. Eine moralische Position, die sich aus nichts begründen kann als aus der Annahme der Existenz eines kosmischen Alpha-Männchens der Menschheit, ist schlichtweg lächerlich schlecht fundiert. Tu nichts böses, sonst kommt der große Buhmann des Universums und bestraft dich. Wo solche Figuren in der Folklore auftauchen, haben wir sie zu Recht ins Reich von Märchen und Sagen verbannt, auf dass sie nurmehr in Gruselgeschichten und Horrorfilmen auftauchen. Gott als aufgeplusterter Krampus, als Knecht Ruprecht und Nikolaus für Erwachsene. |
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
 |
|