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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44680

Beitrag(#1951742) Verfasst am: 20.09.2014, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

Mr. Green
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1951759) Verfasst am: 20.09.2014, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Kann mir jemand mal den Sinn dieses Threads und dieser Sammlung erläutern?

Kampf gegen Dummheit und Ignoranz.



Missionierung ist Fundamentalistisch. Egal aus welche Richtung.

Und selbst wenn. Die Ideen von Vernunft, Humanismus und den Menschenrechten dürfen und sollten fundamentalistisch vertreten werden.

Es ist noch so ein Gutmenschendogma, dass es der Fundamentalismus selber sei, der so viel Übel in die Welt bringt. Das ist natürlich Unsinn. Nur wenn die Idee selber schädlich ist, ist Fundamentalismus ein Problem.


Der Zweck heiligt die Mittel? Sehr glücklich
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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schtonk
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#1951814) Verfasst am: 21.09.2014, 02:38    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Kann mir jemand mal den Sinn dieses Threads und dieser Sammlung erläutern?

Kampf gegen Dummheit und Ignoranz.



Missionierung ist Fundamentalistisch. Egal aus welche Richtung.

Und selbst wenn. Die Ideen von Vernunft, Humanismus und den Menschenrechten dürfen und sollten fundamentalistisch vertreten werden.

Es ist noch so ein Gutmenschendogma, dass es der Fundamentalismus selber sei, der so viel Übel in die Welt bringt. Das ist natürlich Unsinn. Nur wenn die Idee selber schädlich ist, ist Fundamentalismus ein Problem.

Mal davon ab, dass dieses Geblubber über "Gutmenschen" mir langsam aufs Skrotum geht:
Du entscheidest natürlich, wann eine Idee schädlich ist und wann nicht, ja?
Also muss man nur dich fragen, um zu wissen, ob der ggfs. zur Debatte stehende Fundamentalismus
halal ist oder nicht. Selten so gelacht.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1951816) Verfasst am: 21.09.2014, 02:42    Titel: Antworten mit Zitat

Zudem ist die Idee der Vernunft fundamentalistisch zu vertreten der Tod der Vernunft.
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1951835) Verfasst am: 21.09.2014, 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Meinem Eindruck nach hängt das davon ab, wie man das Wort "Fundamentalismus" verwendet. Normalerweise kennt man den Fundamentalismus eher von Christen oder von Moslems, die eine Heilige Schrift als unverrückbare Ausgangsbasis sehen und die darin enthaltenen moralischen Richtlinien als für alle Menschen verbindlich ansehen.

In dieser Weise kann man die Vernunft sicherlich nicht fundamentalistisch vertreten. Das ist schon rein logisch unmöglich. In dem Moment, wo man moralische Richtlinien hat und diese verbindlich sind, kann man sie ja nicht mehr mit seiner Vernunft hinterfragen. Diese ist also ausgeschlossen. Damit stehen Fundamentalismus und Vernunft per se in einem Widerspruch.

Andererseits kann man das Wort "Fundamentalismus" sicherlich auch in einem anderen Sinne gebrauchen wie zum Beispiel um seine Entschlossenheit zu charakterisieren eine konsequent vernunftbasierte Lebensführung zu erreichen. In diesem Sinne kann Fundamentalismus durchaus mit der Vernunft vereinbar sein und sogar äußerst tugendhaft sein.

Mfg,
Mirko
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schtonk
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#1951997) Verfasst am: 22.09.2014, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Man kann auch tugendhaft dumm Zeuch schwätze.
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Malcolm
Ekelpaket



Anmeldungsdatum: 25.07.2007
Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1951998) Verfasst am: 22.09.2014, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Meinem Eindruck nach hängt das davon ab, wie man das Wort "Fundamentalismus" verwendet. Normalerweise kennt man den Fundamentalismus eher von Christen oder von Moslems, die eine Heilige Schrift als unverrückbare Ausgangsbasis sehen und die darin enthaltenen moralischen Richtlinien als für alle Menschen verbindlich ansehen.

In dieser Weise kann man die Vernunft sicherlich nicht fundamentalistisch vertreten. Das ist schon rein logisch unmöglich. In dem Moment, wo man moralische Richtlinien hat und diese verbindlich sind, kann man sie ja nicht mehr mit seiner Vernunft hinterfragen. Diese ist also ausgeschlossen. Damit stehen Fundamentalismus und Vernunft per se in einem Widerspruch.

Andererseits kann man das Wort "Fundamentalismus" sicherlich auch in einem anderen Sinne gebrauchen wie zum Beispiel um seine Entschlossenheit zu charakterisieren eine konsequent vernunftbasierte Lebensführung zu erreichen. In diesem Sinne kann Fundamentalismus durchaus mit der Vernunft vereinbar sein und sogar äußerst tugendhaft sein.

Mfg,
Mirko


Hallo Mirko,

ganz einfache Frage: Was genau verstehst Du unter Vernunft?

Meine Meinung: Es gibt Vernunft und Verstand. Verstand beinhaltet in erster Linie die Fähigkeit zu logischem und begrifflichem Denken. Das ist etwas einfaches, überprüfbares, über das sich eine allgemeine Überkunft erzielen läßt.

Aber Vernunft? Das ist etwas ganz anderes, viel diffuseres, daß sich, da es nicht nur auf logischem und begrifflichem Denken beruht, sehr in den Bereich persönlicher Wertungen gehört. So ist es durchaus möglich, daß ich auf der Basis meiner Vernunft das Christentum bejahe. Ich kann auch das Projekt der Aufklärung weitestgehend für unvernünftig halten ( was ich in dieser Allgemeinheit sicher nicht tue).

Gut, Du bist Mathematiker, ein Verstandesmensch. Aber glaube doch bitte nicht, daß der Verstand alleine schon vernünftiges Denken ausmacht.

Gruß
Malcolm
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Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.

"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Fake
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Beiträge: 3548

Beitrag(#1952022) Verfasst am: 22.09.2014, 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

Vernunft eignet sich für diese Diskussion nicht besonders gut, weil sie sich nicht konkret definieren lässt. Ich würde diesen Exkurs gerne beenden, er lenkt nur ab. Meine These lautet:

Religiöser Fundamentalismus ist nicht schlecht weil Fundamentalismus schlecht ist, sondern weil Religion schlecht ist.

Beweis: ein fundamentalistischer Vertreter unserers Grundgesetzes würde der Welt keinen Schaden zufügen (können), weil unser Grundgesetz das verbietet. Nur wenn das Regelwerk selber Unmenschlichkeit enthält, kann eine Überhöhung desselben zu massivem Unrecht führen.
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1952024) Verfasst am: 22.09.2014, 10:09    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Vernunft eignet sich für diese Diskussion nicht besonders gut, weil sie sich nicht konkret definieren lässt. Ich würde diesen Exkurs gerne beenden, er lenkt nur ab. Meine These lautet:

Religiöser Fundamentalismus ist nicht schlecht weil Fundamentalismus schlecht ist, sondern weil Religion schlecht ist.

Beweis: ein fundamentalistischer Vertreter unserers Grundgesetzes würde der Welt keinen Schaden zufügen (können), weil unser Grundgesetz das verbietet. Nur wenn das Regelwerk selber Unmenschlichkeit enthält, kann eine Überhöhung desselben zu massivem Unrecht führen.


Man könnte freilich argumentieren, dass das eigentlich Gefährliche am Fundamentalisten die Verengung der Wahrnehmung ist, die ihn unfähig macht, die Welt in ihrer Komplexität zu erfassen.

Nietzsche hat das sehr gut auf den Punkt gebracht:

Zitat:
Der Fanatismus ist nämlich die einzige Willensstärken, zu der auch die Schwachen und Unsicheren gebracht werden können, als eine Art Hypnotisirung des ganzen sinnlich-intellektuellen Systems zu Gunsten der überreichlichen Ernährung (Hypertrophie) eines einzelnen Gesichts- und Gefühlspunktes, der nunmehr dominirt
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1952031) Verfasst am: 22.09.2014, 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Man könnte freilich argumentieren, dass das eigentlich Gefährliche am Fundamentalisten die Verengung der Wahrnehmung ist, die ihn unfähig macht, die Welt in ihrer Komplexität zu erfassen.

Eine Verengung der Wahrnehmung muss nicht gefährlich sein. Es kommt darauf an, auf was sich die Wahrnehmung verengt. Das kann durchaus auch positiv sein. Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren z.B. ist in vielen Situationen ein guter Rat. Wichtiges von unwichtigem zu trennen ist gerade wegen der enormen Komplexität unserer Welt geradezu unverzichtbar. Das zur Wurzel allen Übels zu erklären, halte ich für falsch.
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1952035) Verfasst am: 22.09.2014, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Man könnte freilich argumentieren, dass das eigentlich Gefährliche am Fundamentalisten die Verengung der Wahrnehmung ist, die ihn unfähig macht, die Welt in ihrer Komplexität zu erfassen.

Eine Verengung der Wahrnehmung muss nicht gefährlich sein. Es kommt darauf an, auf was sich die Wahrnehmung verengt. Das kann durchaus auch positiv sein. Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren z.B. ist in vielen Situationen ein guter Rat. Wichtiges von unwichtigem zu trennen ist gerade wegen der enormen Komplexität unserer Welt geradezu unverzichtbar. Das zur Wurzel allen Übels zu erklären, halte ich für falsch.


Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren ist keine Wahrnehmungsverengung, sondern eine bewusste intellektuelle Auswahl. Der Fundamentalist kann aber gar nicht mehr intellektuell auswählen, weil schon bei der Aufnahme der Information gefiltert wird. Es wird nur aufgenommen, was das eigene Weltbild bestätigt, alles andere kommt gar nicht erst als Beachtenswert in Betracht. Deshalb behaupte ich, dass Fanatiker oder Fundamentalist zu sein in erster Linie eine psychologische Diagnose ist. Natürlich ist nicht jeder Fundamentalismus gleich schädlich, in jedem Fall aber ist er etwas Überwindungswürdiges.
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Fake
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Beiträge: 3548

Beitrag(#1952046) Verfasst am: 22.09.2014, 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Der Fundamentalist kann aber gar nicht mehr intellektuell auswählen, weil schon bei der Aufnahme der Information gefiltert wird. Es wird nur aufgenommen, was das eigene Weltbild bestätigt, alles andere kommt gar nicht erst als Beachtenswert in Betracht.

Das deckt sich nicht mit meinen Beobachtungen. Die Todespiloten von 9/11 beispielsweise hatten sicher kein Defizit in der Wahrnehmung oder einen Mangel an Informationen. Sie haben unter uns gelebt. Sie kannten den Westen ganz genau. Ihr Hass entsprang nicht Unkenntnis oder falschen Vorstellungen, sondern dem genauen Gegenteil. Sie haben uns gehasst, weil sie wussten was wir sind und wofür sie stehen.

Der Unterschied besteht nur darin, dass sie ein anderes Wertesystem hatten. Sie haben andere Prioritäten gesetzt. Der Entscheidungsprozess selber dürfe aber durchaus rational und nachvollziehbar gewesen sein (immerhin waren sie Studenten an einer technischen Hochschule!).
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1952054) Verfasst am: 22.09.2014, 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Das deckt sich nicht mit meinen Beobachtungen. Die Todespiloten von 9/11 beispielsweise hatten sicher kein Defizit in der Wahrnehmung oder einen Mangel an Informationen. Sie haben unter uns gelebt. Sie kannten den Westen ganz genau. Ihr Hass entsprang nicht Unkenntnis oder falschen Vorstellungen, sondern dem genauen Gegenteil. Sie haben uns gehasst, weil sie wussten was wir sind und wofür sie stehen.


Wahrnehmungsverengung heißt ja auch nicht, dass Informationen nicht zur Verfügung stehen. Sie werden schlicht nicht beachtet. Dagegen sind auch Studenten nicht immun.

Fake hat folgendes geschrieben:
Der Unterschied besteht nur darin, dass sie ein anderes Wertesystem hatten. Sie haben andere Prioritäten gesetzt. Der Entscheidungsprozess selber dürfe aber durchaus rational und nachvollziehbar gewesen sein (immerhin waren sie Studenten an einer technischen Hochschule!).


Innerhalb ihres Wertesystems vielleicht. Das Wertesystem, dem ein Individuum anhängt, muss aber ja auch im Kontext der Wahrnehmungsverarbeitung betrachtet werden. Anders ausgedrückt: Die innere Folgerichtigkeit ist eigentlich weniger interessant als Strukturen und Immunisierungsmechanismen des Systems insgesamt und die Frage, unter welchen psychologischen und sozialen Umständen sie sich ausbilden.

Mit der bloßen Setzung von Prioritäten lässt sich Fundamentalismus m.E. nicht erklären. Denn die Welt ist nicht so simpel strukturiert, dass man bei klarer Wahrnehmung und klarem Verstand derart kategorische Antworten geben könnte, wie Fundamentalisten es tun.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1952062) Verfasst am: 22.09.2014, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Das deckt sich nicht mit meinen Beobachtungen. Die Todespiloten von 9/11 beispielsweise hatten sicher kein Defizit in der Wahrnehmung oder einen Mangel an Informationen. Sie haben unter uns gelebt. Sie kannten den Westen ganz genau. Ihr Hass entsprang nicht Unkenntnis oder falschen Vorstellungen, sondern dem genauen Gegenteil. Sie haben uns gehasst, weil sie wussten was wir sind und wofür sie stehen.


Wahrnehmungsverengung heißt ja auch nicht, dass Informationen nicht zur Verfügung stehen. Sie werden schlicht nicht beachtet. Dagegen sind auch Studenten nicht immun.

Nicht beachtet oder nicht berücksichtigt? Dass sich nicht alle zur Verfügung stehenden Informationen in einer Entscheidung niederschlagen, ist doch normal. Es ist das Wesen einer Entscheidung überzeugende von nicht überzeugenden Informationen zu trennen. Das kannst du nicht als Defizit bezeichnen, nur weil deine Gewichtung anders ausgefallen wäre.

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Der Unterschied besteht nur darin, dass sie ein anderes Wertesystem hatten. Sie haben andere Prioritäten gesetzt. Der Entscheidungsprozess selber dürfe aber durchaus rational und nachvollziehbar gewesen sein (immerhin waren sie Studenten an einer technischen Hochschule!).


Innerhalb ihres Wertesystems vielleicht. Das Wertesystem, dem ein Individuum anhängt, muss aber ja auch im Kontext der Wahrnehmungsverarbeitung betrachtet werden. Anders ausgedrückt: Die innere Folgerichtigkeit ist eigentlich weniger interessant als Strukturen und Immunisierungsmechanismen des Systems insgesamt und die Frage, unter welchen psychologischen und sozialen Umständen sie sich ausbilden.

Mit der bloßen Setzung von Prioritäten lässt sich Fundamentalismus m.E. nicht erklären. Denn die Welt ist nicht so simpel strukturiert, dass man bei klarer Wahrnehmung und klarem Verstand derart kategorische Antworten geben könnte, wie Fundamentalisten es tun.

Die Welt mag nicht so simpel strukturieret sein. Der Islam ist es aber sehr wohl. Er gibt klare Antworten und klare Handlungsanweisungen. Ich kann bei jemandem, der sich daran hält, keine Wahrnehmungsstörung diagnoistizieren. Jedenfalls keine andere als die Religion selber.

Wenn jemand Gott für real hält, ist es nur folgerichtig an ein Leben nach dem Tod zu glauben. Wenn das jemand tut, halte ich es nicht nur für nachvollziehbar, sondern geradezu für zwangsläufig, dem Leben nach dem Tod einen höheren Stellenwert einzuräumen als dem Leben vor dem Tod. Würde ich auch tun. Wenn man weiter glaubt, dass es im Paradies mehrere Stufen gibt, ist es plausibel, die höchste Stufe anzustreben. Warum freiwillig die Ewigkeit in der zweiten Klasse verbringen? DAS wäre eine Störung in der Wahrnehmungsverarbeitung! Jetzt muss man nur noch fragen (und das kann man nachlesen) wie man die höchste Paradiesstufe erreicht. Einfache Antwort: Tod als Märtyrer.

Der einzige Fehler in dieser Überlegung ist die Annahme, dass Gott real sei. Deswegen bleibe ich dabei, dass unser Problem nicht Fundamentalismus heißt, sondern Islam.
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Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1952086) Verfasst am: 22.09.2014, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Nicht beachtet oder nicht berücksichtigt? Dass sich nicht alle zur Verfügung stehenden Informationen in einer Entscheidung niederschlagen, ist doch normal. Es ist das Wesen einer Entscheidung überzeugende von nicht überzeugenden Informationen zu trennen. Das kannst du nicht als Defizit bezeichnen, nur weil deine Gewichtung anders ausgefallen wäre.


Ich kann es wenn eine der Folgenden Bedingungen erfüllt ist:

1. Das Ergebnis steht schon vor Aufnahme der Information fest, eine Abwägung oder intellektuelle Reflektion findet nicht statt, es wird nur akzeptiert, was das eigene Weltbild stützt
2. Abweichende Resultate, die ebenfalls möglich sind, werden nicht akzeptiert, die eigene Meinung wird auch als für andere verbindlich erachtet

Fake hat folgendes geschrieben:
Die Welt mag nicht so simpel strukturieret sein. Der Islam ist es aber sehr wohl.


Der Islam mag das sein, viele Moslems sind es nicht.

Fake hat folgendes geschrieben:
Wenn jemand Gott für real hält, ist es nur folgerichtig an ein Leben nach dem Tod zu glauben. Wenn das jemand tut, halte ich es nicht nur für nachvollziehbar, sondern geradezu für zwangsläufig, dem Leben nach dem Tod einen höheren Stellenwert einzuräumen als dem Leben vor dem Tod. Würde ich auch tun. Wenn man weiter glaubt, dass es im Paradies mehrere Stufen gibt, ist es plausibel, die höchste Stufe anzustreben. Warum freiwillig die Ewigkeit in der zweiten Klasse verbringen? DAS wäre eine Störung in der Wahrnehmungsverarbeitung! Jetzt muss man nur noch fragen (und das kann man nachlesen) wie man die höchste Paradiesstufe erreicht. Einfache Antwort: Tod als Märtyrer.


Es gibt aber nicht nur Glauben und Nicht-Glauben. Es gibt auch Glauben mit Zweifel, der Widerspruch zulässt, eben weil er sich der Schwierigkeiten absoluter Wahrheiten bewusst ist. Man kann auch an Gott und ein Leben nach dem Tod glauben und trotzdem akzeptieren, dass Andere das für Aberglauben halten. Man kann auch Alkohol trinken und sich trotzdem Moslem nennen. Sowie man auch eine feste und klare Meinung zu einem bestimmten Thema haben kann und trotzdem ein Bier mit Leuten trinken geht, die vom exakten Gegenteil überzeugt sind. All diese Widersprüche kann man problemlos aushalten und damit ein fröhlicher Mensch werden. Warum kann man das? Weil man sich der Komplexität und Vielfältigkeit der Welt bewusst ist und diese akzeptiert und bejaht. Das Gegenteil von Fundamentalismus.

Was du unter Religionsausübung verstehst ist ein Festbeißen und Versteifen auf Religion. Es ist genau das, was Nietzsche "Hypnotisirung des ganzen sinnlich-intellektuellen Systems zu Gunsten der überreichlichen Ernährung (Hypertrophie) eines einzelnen Gesichts- und Gefühlspunktes" genannt hat. Und ja, das ist für mich eine Wahrnehmungsstörung.
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Chinasky
dirty ol' man



Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#1952091) Verfasst am: 22.09.2014, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

@Fake: Jetzt sind wir wieder beim "Islam=doof" angelangt. Was zwar richtig, aber auch trivial ist, in beiden Fällen jedenfalls mit dem Threadthema nicht mehr viel zu tun hat. Welches, wie mir scheint, von der unausgesprochenen Idee her kam, schlagfertige Antworten zwecks "Gegenmissionierung" zu sammeln.

Ab vom Thema kam der Thread, als Du, Fake, schriebst:

Missionierung an sich ist legitim. Es kommt auf die Inhalte an.

Und dann später noch die Fundamentalismus-Sache hinterherschobst. Um auf die erste Abzweigung nochmal zurückzukommen: legitim im juristischen Sinne mag Missionierung sein. Aber sie ist eine Handlung, die eine ignorante Haltung zur Voraussetzung hat. Ignorant gegenüber den "Missionierungsobjekten". Und ignorant gegenüber der Realität, zumindest in den allermeisten Fällen: Denn Missionierung kommt von lat. missio, was Sendung bedeutet. Missionare sind entsprechend Sendboten. Und die brauchen eine sendende Instanz, um überhaupt Sendboten sein zu können. Die christlichen Missionare bilden sich ein, von Jesus/Gott beauftragt zu sein. Und jetzt die Preisfrage: Von wem werden denn Missionare einer atheistischen Weltsicht beauftragt?

Die beauftragen sich selbst. Und diese Selbstbeauftragung sollte kritisch hinterfragt werden. Die christlichen Missionare haben ihrem Wahn gemäß den Auftrag, eine Frohe Botschaft (Evangelium) zu verkündigen. Das setzt eine bestimmte Vorstellung von der bedürftigen Lage des Adressaten voraus. (Wenn es den zu Missionierenden gut geht - wozu brauchen sie da dann eine "Frohe Botschaft"?)
Entsprechend übrigens sind die Missionierungserfolge christlicher PR-Leute dort am besten, wo es den Leuten tatsächlich beschissen geht. Beispielsweise in Gefängnissen, wo schon so mancher Mörder zum "erlösenden Glauben an die Vergebung durch Jesus Christus" fand.
Mancher Knacki, der insgeheim eben - konträr zu seiner "Ihr könnt mich alle mal!"-Attitüde - doch darunter leidet, dass alle Welt ihn scheiße findet und für ein mieses Untier hält, fragt nicht allzu kritisch nach, wer denn den Auftrag dafür gegeben habe, ausgerechnet ihm nun Entlastung für sein schlechtes Gewissen anzubieten. Für ihn ist es tatsächlich eine "Frohe Botschaft", dass ihm seine Untaten vergeben seien...

Aber wenn mich, einen rundum zufriedenen Atheisten, auf der Straße jemand anlabert und zu missionieren versucht, dann nervt das einfach nur. Und diese Nerverei ist eine Nerverei+1, weil der, der da nervt, sich einbildet, besser zu wissen, was ich brauche, als ich selbst. Der Missionar interessiert sich gar nicht dafür, wie ich mich fühle, was ich brauche (oder auch eben gerade nicht brauche) - für ihn bin ich kein Mensch auf Augenhöhe, sondern jemand, zu dem er sich aus der Höhe seines Besserwissens herabbeugt. Dieser Gestus des Von-oben-Herabbeugens ist es, der jeder Art Missionierung eigen ist. Und der jedem, der nicht gerade sich so richtig tief unten fühlt, wie Arroganz erscheinen muß. Als dümmliche Arroganz - denn der Missionar ist ja offensichtlich zu dumm zu erkennen, dass seine Sendbotschaft den Adressaten nicht die Bohne interessiert. Dumme Leute, die sich schlau vorkommen: so wirken Missionare in aller Regel.
Ihre Dummheit ist die Folge ihrer Ignoranz: Sie erkennen nicht, in welcher Verfassung sich die Leute befinden, die sie mit ihrer Sendbotschaft beglücken möchten.

By the way: Auch unter Christen ist dieser Zusammenhang nicht gänzlich unbekannt. Weswegen das Konzept des "Zeugnis-gebens" bei ihnen auch seit Jahrhunderten bekannt ist als der effektivere Weg, Leute von der Richtigkeit ihres Glaubens zu überzeugen.
_________________
Still confused - but on a higher level.

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Petrus
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Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 194
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Beitrag(#1953912) Verfasst am: 30.09.2014, 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Dieser Gestus des Von-oben-Herabbeugens ist es, der jeder Art Missionierung eigen ist.


nein, bei mir nicht.

ich schaue erst mal, und dann höre ich zu. notfalls lang (was mir manchmal schwer fällt).

und dann schaue ich mal nach:

braucht dieser Mensch ein warmes Bett? oder eine heisse Suppe? oder eine Badewanne? oder einen Menschen, der ganz einfach ganz lange zuhört?

das ist für mich: Mission.

Peter.
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Defätist
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1953927) Verfasst am: 30.09.2014, 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Petrus hat folgendes geschrieben:
Chinasky hat folgendes geschrieben:
Dieser Gestus des Von-oben-Herabbeugens ist es, der jeder Art Missionierung eigen ist.


nein, bei mir nicht.

ich schaue erst mal, und dann höre ich zu. notfalls lang (was mir manchmal schwer fällt).

und dann schaue ich mal nach:

braucht dieser Mensch ein warmes Bett? oder eine heisse Suppe? oder eine Badewanne? oder einen Menschen, der ganz einfach ganz lange zuhört?

das ist für mich: Mission.

Peter.

Und irgendwann kommt, lang ersehnt und ungeduldig erwartet, der Teil, wo deine Motivation hinterfragt wird und du kommst ins Schwärmen und Überschäumen vor Liebe, Demut und Gottgefälligkeit.

Und was, wenn dieser Mensch auch bei längerem Hinsehen und Zuhören scheinbar nichts braucht, oder es dir nicht erzählen mag ... oder du nur zuhörst, aber nicht oder falsch verstehst und du bietest ihm ein Bad, welches er mit darin befindlichem Kinde ausschüttet? Hältst du ihm dann noch die andere Wanne hin?
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1953930) Verfasst am: 30.09.2014, 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, "atheistische Missionierung" in Form von Informationsvermittlung ist legitim.
Nichts anderes sind ja zB Flyer-Aktionen zum Thema Religionsunterricht.
Ich kann hundert Jahre als zufriedener Atheist vor mich hinleben, damit wird sich an der Situation des von oben verordneten, staatlich geförderten Religionsunterricht nie was ändern.

Natürlich kann man jetzt auch sagen, joa, ist nicht schlimm, da kann man sich durchwursteln. Und privat kann ich ja machen, was ich will.
Aber skeptisch ...

Viele Leute wissen nicht, dass Atheismus eine Option ist, die man wählen kann, ohne gesteinigt zu werden. Oder sie haben sich bislang nicht näher damit beschäftigt.
Es geht darum, Denkverbote aufzuweichen.

Den privaten Glauben anderer ins Lächerliche zu ziehen, darum sollte es nicht gehen, das steht außerdem niemandem an.
_________________
"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1954136) Verfasst am: 30.09.2014, 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe generell keine Probleme mit Missionierung. Wenn sich die Wachtturm-Fritzen am Straßenrand hinstellen wollen, sollen sie das ruhig tun. Das eigentliche Problem ist meines Erachtens Respektlosigkeit.

Ein Beispiel, was ich mal im Zug erlebt habe:
Ich sitze und bin in meine Arbeit vertieft. Vom Sitzplatz vor mir spricht mich eine Frau an. Sie fragt mich "Wollen Sie Informationen haben?" und zeigt mir einen Flyer mit Bibelwerbung. Ich sage im neutralen Tonfall "Nein danke, ich will das nicht."

(Das ist noch okay. Sie stellt eine Anfrage und ich lehne höflich ab.)

Daraufhin versucht sie Folgendes: "Aber es würde Ihnen gut tun!"
Ich sage daraufhin wieder - diesmal im deutlich verschärften Tonfall "Nein danke, ich will das nicht!!!!"

(Das war nicht mehr okay, das war aufdringlich. Dafür hat sie dann eine ordentliche Portion Ärger abbekommen)

Mit freundlichen Grüßen,
Mirko
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Petrus
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 194
Wohnort: Franke im bayerischen Ausland

Beitrag(#1954217) Verfasst am: 01.10.2014, 09:07    Titel: Antworten mit Zitat

Petrus hat folgendes geschrieben:
Und irgendwann kommt, lang ersehnt und ungeduldig erwartet, der Teil, wo deine Motivation hinterfragt wird


hallo Defätist,

danke.

ich habe keine Motivation (was immer das auch sein mag).

ich lese und schreibe hier gern im FGH, ich freue mich, dass ich hier meine unsortierten Gedanken "loslassen" darf, und so weiter. Auch auf Antworten freue ich mich.

Peter.


quote gerichtet, hati
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1954224) Verfasst am: 01.10.2014, 09:28    Titel: Antworten mit Zitat

Petrus hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Und irgendwann kommt, lang ersehnt und ungeduldig erwartet, der Teil, wo deine Motivation hinterfragt wird


hallo Defätist,

danke.

ich habe keine Motivation (was immer das auch sein mag).

ich lese und schreibe hier gern im FGH, ich freue mich, dass ich hier meine unsortierten Gedanken "loslassen" darf, und so weiter. Auch auf Antworten freue ich mich.

Peter.

War ja auch nicht böse von mir gemeint, nur ein wenig zynisch geraten.
Was bringt dich denn zu solchen Handlungen, wie bspw. langes Zuhören oder Bad und Essen anbieten? Was antwortest du denn, wenn du gefragt wirst, warum du das tust? Und was, wenn sich herausstellt, dass es weder gewünscht wird oder der eintretende Effekt sich negativ auswirkt?
Ok, das sind vllt. zu viele Fragen auf einmal, also:
1.) warum tust du es und welche Antwort gibst du dem Warum-Frager?
2.) wie überblickst du die Folgen deiner Handlungen?
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Petrus
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Beitrag(#1954230) Verfasst am: 01.10.2014, 09:49    Titel: Antworten mit Zitat

funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Ich habe generell keine Probleme mit Missionierung. Wenn sich die Wachtturm-Fritzen am Straßenrand hinstellen wollen, sollen sie das ruhig tun. Das eigentliche Problem ist meines Erachtens Respektlosigkeit.

Ein Beispiel, was ich mal im Zug erlebt habe:
Ich sitze und bin in meine Arbeit vertieft. Vom Sitzplatz vor mir spricht mich eine Frau an. Sie fragt mich "Wollen Sie Informationen haben?" und zeigt mir einen Flyer mit Bibelwerbung. Ich sage im neutralen Tonfall "Nein danke, ich will das nicht."

(Das ist noch okay. Sie stellt eine Anfrage und ich lehne höflich ab.)

Daraufhin versucht sie Folgendes: "Aber es würde Ihnen gut tun!"
Ich sage daraufhin wieder - diesmal im deutlich verschärften Tonfall "Nein danke, ich will das nicht!!!!"

(Das war nicht mehr okay, das war aufdringlich. Dafür hat sie dann eine ordentliche Portion Ärger abbekommen)

Mit freundlichen Grüßen,
Mirko
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Petrus
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Beitrag(#1954248) Verfasst am: 01.10.2014, 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Was bringt dich denn zu solchen Handlungen, wie bspw. langes Zuhören


weil ich da noch beim Üben bin. ich bin besser beim Predigen, und beim Schreiben.

Zitat:
Was antwortest du denn, wenn du gefragt wirst, warum du das tust?


nuja - weil da halt so ein Wanderprediger da war, vor ca. 2.000 Jahren, und den habe ich mir zum Vorbild genommen. aber das sage ich nur, wenn ich gefragt werde,

Zitat:
wenn sich herausstellt, dass es weder gewünscht wird oder der eintretende Effekt sich negativ auswirkt?


dann sage ich: ich einen guten Tag noch!.





Zitat:
Ok, das sind vllt. zu viele Fragen auf einmal,


nö.

Peter Smilie
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Petrus
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Beitrag(#1954538) Verfasst am: 02.10.2014, 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
ein wenig zynisch geraten.


Coole Sache, das...

ich mag sowas auch. mit zynisch, und so.

Peter Smilie

--
edit:

meine zunächst missglückte Quote selber repariert.
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Defätist
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Beitrag(#1954542) Verfasst am: 02.10.2014, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

Kannst du mal ein konkretes Beispiel benennen?
Also in etwa so:
"Du setzt dich neben einen offensichtlich obdachlosen Alkoholabhängigen und hörst ihm zu. Er sacht nix. Nach einer Weile bietest du ihm ein Bett, eine warme Mahlzeit und deine Gesellschaft an. Er sacht noch immer nix und schaut dich bissl betreten an.
Dann sagst du zu ihm: schönen Tag."

So in etwa?
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alae
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Beitrag(#1954639) Verfasst am: 02.10.2014, 17:59    Titel: Antworten mit Zitat

Petrus hat folgendes geschrieben:
nuja - weil da halt so ein Wanderprediger da war, vor ca. 2.000 Jahren, und den habe ich mir zum Vorbild genommen.

Und was hat der so gepredigt?
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Petrus
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Beitrag(#1954757) Verfasst am: 03.10.2014, 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Kannst du mal ein konkretes Beispiel benennen?
Also in etwa so:
"Du setzt dich neben einen offensichtlich obdachlosen Alkoholabhängigen und hörst ihm zu. Er sacht nix. Nach einer Weile bietest du ihm ein Bett, eine warme Mahlzeit und deine Gesellschaft an. Er sacht noch immer nix und schaut dich bissl betreten an.
Dann sagst du zu ihm: schönen Tag."

So in etwa?


nuja -

das kommt ganz darauf an.

spontan gesagt: ich würde noch ein bißchen dableiben, je nach Zustand dann auch die Rettung anrufen (nur wenn er will, denn gegen seinen Willen kann niemand von der Rettung mitgenommen werden, das hatte ich schon mal, ist dann aber doch gut ausgegangen), vielleicht auch versuchen, ihm einen Platz im Männerheim der Heilsarmee zu vermitteln.
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Petrus
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Beitrag(#1954759) Verfasst am: 03.10.2014, 09:31    Titel: Antworten mit Zitat

alae hat folgendes geschrieben:
Petrus hat folgendes geschrieben:
nuja - weil da halt so ein Wanderprediger da war, vor ca. 2.000 Jahren, und den habe ich mir zum Vorbild genommen.

Und was hat der so gepredigt?


ganz viel.

was mir spontan einfällt:

der soll wohl mal gesagt haben: "Liebet Eure Feinde".

nuja - dann gab's wohl einen kleinen Aufstand oder ein Gegrummel unter seiner Gefolgschaft.

da hat er dann vielleicht wohl so was Ähnliches gesagt wie:

"nuja - die zu lieben, die Dich auch lieben, ist ja wohl kein großes Kunststück."

Smilie

Disclaimer: das war jetz aber von mir seehr freei übersetzt


Zuletzt bearbeitet von Petrus am 03.10.2014, 10:11, insgesamt einmal bearbeitet
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alae
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Beitrag(#1954760) Verfasst am: 03.10.2014, 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Petrus hat folgendes geschrieben:
alae hat folgendes geschrieben:
Petrus hat folgendes geschrieben:
nuja - weil da halt so ein Wanderprediger da war, vor ca. 2.000 Jahren, und den habe ich mir zum Vorbild genommen.

Und was hat der so gepredigt?


ganz viel.

was mir spontan einfällt:

der soll wohl mal gesagt haben: "Liebet Eure Feinde".

nuja - dann gab's wohl einen kleinen Aufstand oder ein Gegrummel unter seiner Gefolgschaft.

da hat er dann vielleicht wohl so was Ähnliches gesagt haben wie:

"nuja - die zu lieben, die Dich auch lieben, ist ja wohl kein großes Kunststück."

Smilie

Disclaimer: das war jetz aber von mir seehr freei übersetzt

Und woher weißt du, dass er das gepredigt hat?
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