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Steuern: Ein schwarzes Loch?
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1968400) Verfasst am: 30.11.2014, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben:
Also, um ehrlich zu sein will ich weder ins Fugium noch Steuern zahlen. Gibt es nicht noch eine dritte Möglichkeit?

Ja, die gibt es. Sie heißt Hartz IV. Befreit dich nicht von allen Steuern (du musst z.B. nach wie vor MwSt bezahlen), aber die Steuer- und Abgabenlast ist dramatisch geringer. Leider musst du praktisch alle deine persönlichen Freiheiten bis hin zur Verfügungsfreiheit über deine Zeit oder was du arbeiten möchtest abgeben (aka Sklave) und natürlich auch deine Eisenbahn verkaufen. Aber das ist nicht Fugium und du zahlst kaum noch Steuern und Abgaben.


Um ehrlich zu sein, sehe ich Hartz IV und Steuern als Teil ein und desselben Systems. Und ich möchte aus dem ganzen System raus. Dieses System ist unmoralisch, da Steuern Raub sind. Viel besser finde ich freiwillige Solidarität. Das heißt, dass das gesamte Steuersystem ersetzt wird durch freiwilliges Spenden.

Freiwillige Solidarität hätte meines Erachtens einen großen Vorteil gegenüber Steuersystem. Denn selbstverständlich haben die Spender ein Interesse daran, dass ihre Gaben sinnvoll eingesetzt werden. Wenn ich einer Institution mein Geld überlasse und die finanziert damit ein Spaßbad irgendwo auf dem Acker, dann werde ich dieser Institution selbstverständlich mein Geld entziehen.

Das wäre eine gemeinschaftliche Regelung sozialer Probleme! Das und nichts anderes!

Mirko
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Rabert
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Anmeldungsdatum: 31.03.2010
Beiträge: 977
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Beitrag(#1968487) Verfasst am: 30.11.2014, 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist ja genau das, was wir mit Fugium versuchen. Tatsächlich könnten wir alle als Aufstocker Hartz IV beantragen. Machen wir aber nicht, weil wir nicht Teil des Systems sein wollen. Aber dies ist eine unserer Trumpfkarten, wenn man uns das Leben schwer zu machen versucht. 10.000 Leute, die von heute auf morgen alle Hartz IV beantragen, das ist schon eine Hausnummer...
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Unsere Kinder und Enkelkinder werden uns eines Tages fragen: "Warum habt ihr nichts getan?!"
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
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hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#1968492) Verfasst am: 30.11.2014, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Das ist ja genau das, was wir mit Fugium versuchen. Tatsächlich könnten wir alle als Aufstocker Hartz IV beantragen. Machen wir aber nicht, weil wir nicht Teil des Systems sein wollen. Aber dies ist eine unserer Trumpfkarten, wenn man uns das Leben schwer zu machen versucht. 10.000 Leute, die von heute auf morgen alle Hartz IV beantragen, das ist schon eine Hausnummer...

Da redest im Präsens? Ist mir schon mehrmals aufgefallen.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Rabert
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Anmeldungsdatum: 31.03.2010
Beiträge: 977
Wohnort: im Zug

Beitrag(#1968500) Verfasst am: 30.11.2014, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, Präsens. Die Fugium GmbH gibt es schon, im nächsten Jahr wird diese in die Fugium AG umgewandelt. Dann sucht die AG (mit dem dann verfügbaren Stammkapital) die Leute, die unseren Vorschlag als eine bessere Alternative als das Hamsterrad betrachten. Sobald wir 1000 gefunden haben, kaufen wir ein Grundstück und fangen an zu bauen.
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1968663) Verfasst am: 01.12.2014, 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Das ist ja genau das, was wir mit Fugium versuchen. Tatsächlich könnten wir alle als Aufstocker Hartz IV beantragen. Machen wir aber nicht, weil wir nicht Teil des Systems sein wollen. Aber dies ist eine unserer Trumpfkarten, wenn man uns das Leben schwer zu machen versucht. 10.000 Leute, die von heute auf morgen alle Hartz IV beantragen, das ist schon eine Hausnummer...


Das ist mir sehr sympathisch! Ich wünsche euch viel Erfolg dabei! Smilie

Mirko
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#1968676) Verfasst am: 01.12.2014, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Ja, Präsens. Die Fugium GmbH gibt es schon, im nächsten Jahr wird diese in die Fugium AG umgewandelt. Dann sucht die AG (mit dem dann verfügbaren Stammkapital) die Leute, die unseren Vorschlag als eine bessere Alternative als das Hamsterrad betrachten. Sobald wir 1000 gefunden haben, kaufen wir ein Grundstück und fangen an zu bauen.

Mit dem Präsens meinst du also eine Zukunft, wenn die angestrebte Rechtsform gegründet ist, wenn 1000 Leute zusammengekommen sind, wenn das Land gekauft ist usw. Ich persönlich finde da so eine präsentische Formulierung "Wir könnten dies und jenes tun, machen wir aber nicht", nämlich dann auf einmal schon "10.000 Leute, die von heute auf morgen alle Hartz IV beantragen" usw., etwas irreführend, muss ich sagen.
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Rabert
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Anmeldungsdatum: 31.03.2010
Beiträge: 977
Wohnort: im Zug

Beitrag(#1968736) Verfasst am: 01.12.2014, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Was war nochmal ein Haarspalter, tillich? Mit den Augen rollen
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hat Spaß



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Beiträge: 21849

Beitrag(#1968738) Verfasst am: 01.12.2014, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Was war nochmal ein Haarspalter, tillich? Mit den Augen rollen

Nuja, du redest, als würde die Sache schon laufen und als wären da schon ein paar Tausend Leute, die da leben und mitarbeiten. Wenn du meinst, es ist Haarspalterei, nachzufragen, wie viel davon denn schon Sache ist ...

Du redest ja auch im Plural. Wie viele Leute sind das denn, die verbindlich mitarbeiten? Also nicht nur gesprächsweise ein "Hört sich ja gut an" geäußert haben, sondern tatsächlich aktiv und/oder rechtlich verbindlich, zB durch Beteiligung an dieser GmbH?

Oder ist dieser Plural ähnlich zu verstehen wie das Präsens und die Nachfrage auch Haarspalterei?
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Ratio
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Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1969084) Verfasst am: 03.12.2014, 10:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hier ein weiteres Beispiel für die Art und Weise, wie die Steuergelder sinnvoll und zu Gunsten der Ärmeren im Lande verwendet werden:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/kommentar-zur-waermedaemmung-schlecht-fuer-mieter-und-umwelt-a-1006274.html
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Ratio
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Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1970371) Verfasst am: 08.12.2014, 10:44    Titel: Antworten mit Zitat

Weitere hinzukommende Belastungen für den Steuerzahler über die nächsten Jahre:

http://www.welt.de/print/die_welt/article135122669/Forscher-erwarten-starken-Steueranstieg.html

Natürlich ist der Regierung nicht daran gelegen, diese Belastungszunahme für den Steuerzahler zu verhindern. Eine Vertagung der Suche nach möglichen Lösungen auf 2018 verschafft Ruhe und die Chance darauf, die mit einer Lösung einhergehende Verringerung des Steueraufkommens - und damit auch des Handlungsspielraums - auf den ggf. oppositionellen Nachfolger abzuwälzen. Im Zweifelsfall hat man immer noch Zeit gewonnen.
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1971218) Verfasst am: 12.12.2014, 10:42    Titel: Antworten mit Zitat

Die Handlungsmöglichkeiten und Freiheit des Einzelnen wird nicht nur über die Steuern beschränkt:

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article135272636/Wie-die-grosse-Koalition-die-Freiheit-wegreguliert.html

Wurde hier eigentlich schon einmal die Frauenquote debattiert? Sind Befürworter der Frauenquote wirklich der Überzeugung, dass die geringe Zahl weiblicher Personen in Führungspositionen auf Vorurteile gegenüber Frauen zurückzuführen sind, und nicht auf das generell knappe Angebot an geeigneten weiblichen Subjekten, die gegebene Stellen bekleiden könnten?
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1971234) Verfasst am: 12.12.2014, 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

September 2014:
http://www.tagesschau.de/inland/solizuschlag-100.html
Zitat:
Bericht über Pläne des Finanzministers
Schafft Schäuble den Soli ab?

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will den Solidaritätszuschlag laut einem Zeitungsbericht abschaffen, die Einnahmen durch Steuererhöhungen aber weitgehend erhalten. Das wurde im Rahmen der Bund-Länder-Gespräche zur Neufassung des Finanzausgleichs bekannt, wie die "Passauer Neue Presse" berichtete. Diskutiert werden demnach unter anderem eine Anhebung der Einkommen-, Körperschaft- und Kapitalertragsteuer.


November 2014:
http://www.focus.de/finanzen/steuern/kauder-lehnt-vorschlaege-zu-solidaritaetszuschlag-ab-unionsfraktionschef-beim-neuen-soli-machen-wir-nicht-mit_id_4299242.html
Zitat:
Der Chef der Unionsfraktion lehnt die Soli-Verlängerungspläne von SPD und Grünen ab. Das führe zu einer Steuererhöhung, sagte Volker Kauder.

Die Ministerpräsidenten der von SPD und Grünen regierten Länder hatten sich am Sonntag darauf verständigt, die jährlichen Einnahmen aus dem Solidaritätszuschlag ab dem Jahr 2019 in das Ausgleichssystem zu integrieren und so zu verteilen. Mit dieser Idee wollen sie nun in die Gespräche mit den unionsregierten Bundesländern gehen.
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1971252) Verfasst am: 12.12.2014, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Weitere hinzukommende Belastungen für den Steuerzahler über die nächsten Jahre:

http://www.welt.de/print/die_welt/article135122669/Forscher-erwarten-starken-Steueranstieg.html

Natürlich ist der Regierung nicht daran gelegen, diese Belastungszunahme für den Steuerzahler zu verhindern. Eine Vertagung der Suche nach möglichen Lösungen auf 2018 verschafft Ruhe und die Chance darauf, die mit einer Lösung einhergehende Verringerung des Steueraufkommens - und damit auch des Handlungsspielraums - auf den ggf. oppositionellen Nachfolger abzuwälzen. Im Zweifelsfall hat man immer noch Zeit gewonnen.

Äh
Zitat:
Den Experten zufolge dürfte die Summe der zu versteuernden Lohneinkommen zwischen 2013 und 2017 um 17 Prozent steigen, die Summe der Einkommensteuer um fast 30 Prozent. Laut den Berechnungen des Instituts, die der "Welt" vorliegen, würde sich der Durchschnittssteuersatz aller Haushalte um mehr als 14 Prozent erhöhen, wenn die kalte Progression nicht abgebaut wird.

Es steigen also nicht die Steuern, sondern die Vermögen, was erhöhte Steuereinnahmen nach sich zieht. Die Welt spricht sich also (mal wieder) dafür aus, hohe Einkommen weniger zu besteuern. Dass das natürlich zu Lasten geringerer Einkommen gehen würde, die Steuerlast des "kleinen Mannes" also erhöhen würde/müsste, verschweigen unsere Anti-Steuer-Lobbyisten ja immer gerne.
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1971254) Verfasst am: 12.12.2014, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Weitere hinzukommende Belastungen für den Steuerzahler über die nächsten Jahre:

http://www.welt.de/print/die_welt/article135122669/Forscher-erwarten-starken-Steueranstieg.html

Natürlich ist der Regierung nicht daran gelegen, diese Belastungszunahme für den Steuerzahler zu verhindern. Eine Vertagung der Suche nach möglichen Lösungen auf 2018 verschafft Ruhe und die Chance darauf, die mit einer Lösung einhergehende Verringerung des Steueraufkommens - und damit auch des Handlungsspielraums - auf den ggf. oppositionellen Nachfolger abzuwälzen. Im Zweifelsfall hat man immer noch Zeit gewonnen.

Äh
Zitat:
Den Experten zufolge dürfte die Summe der zu versteuernden Lohneinkommen zwischen 2013 und 2017 um 17 Prozent steigen, die Summe der Einkommensteuer um fast 30 Prozent. Laut den Berechnungen des Instituts, die der "Welt" vorliegen, würde sich der Durchschnittssteuersatz aller Haushalte um mehr als 14 Prozent erhöhen, wenn die kalte Progression nicht abgebaut wird.

Es steigen also nicht die Steuern, sondern die Vermögen, was erhöhte Steuereinnahmen nach sich zieht. Die Welt spricht sich also (mal wieder) dafür aus, hohe Einkommen weniger zu besteuern. Dass das natürlich zu Lasten geringerer Einkommen gehen würde, die Steuerlast des "kleinen Mannes" also erhöhen würde/müsste, verschweigen unsere Anti-Steuer-Lobbyisten ja immer gerne.


Die Kritik trifft so nicht zu.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kalte_Progression

Dein Vermögen steigt nicht, nur dein Gehalt. Diese Erhöhung bietet aber kein Mehr an Kaufkraft aufgrund der gleichzeitigen Inflation der Währung. Dennoch rutscht du in höhere Steuerklassen, verlierst also somit effektiv Vermögen (hinsichtlich des Wertes).
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1971258) Verfasst am: 12.12.2014, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
September 2014:
http://www.tagesschau.de/inland/solizuschlag-100.html
Zitat:
Bericht über Pläne des Finanzministers
Schafft Schäuble den Soli ab?

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will den Solidaritätszuschlag laut einem Zeitungsbericht abschaffen, die Einnahmen durch Steuererhöhungen aber weitgehend erhalten. Das wurde im Rahmen der Bund-Länder-Gespräche zur Neufassung des Finanzausgleichs bekannt, wie die "Passauer Neue Presse" berichtete. Diskutiert werden demnach unter anderem eine Anhebung der Einkommen-, Körperschaft- und Kapitalertragsteuer.


November 2014:
http://www.focus.de/finanzen/steuern/kauder-lehnt-vorschlaege-zu-solidaritaetszuschlag-ab-unionsfraktionschef-beim-neuen-soli-machen-wir-nicht-mit_id_4299242.html
Zitat:
Der Chef der Unionsfraktion lehnt die Soli-Verlängerungspläne von SPD und Grünen ab. Das führe zu einer Steuererhöhung, sagte Volker Kauder.

Die Ministerpräsidenten der von SPD und Grünen regierten Länder hatten sich am Sonntag darauf verständigt, die jährlichen Einnahmen aus dem Solidaritätszuschlag ab dem Jahr 2019 in das Ausgleichssystem zu integrieren und so zu verteilen. Mit dieser Idee wollen sie nun in die Gespräche mit den unionsregierten Bundesländern gehen.


Traue nur dir selbst skeptisch
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1971259) Verfasst am: 12.12.2014, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Weitere hinzukommende Belastungen für den Steuerzahler über die nächsten Jahre:

http://www.welt.de/print/die_welt/article135122669/Forscher-erwarten-starken-Steueranstieg.html

Natürlich ist der Regierung nicht daran gelegen, diese Belastungszunahme für den Steuerzahler zu verhindern. Eine Vertagung der Suche nach möglichen Lösungen auf 2018 verschafft Ruhe und die Chance darauf, die mit einer Lösung einhergehende Verringerung des Steueraufkommens - und damit auch des Handlungsspielraums - auf den ggf. oppositionellen Nachfolger abzuwälzen. Im Zweifelsfall hat man immer noch Zeit gewonnen.

Äh
Zitat:
Den Experten zufolge dürfte die Summe der zu versteuernden Lohneinkommen zwischen 2013 und 2017 um 17 Prozent steigen, die Summe der Einkommensteuer um fast 30 Prozent. Laut den Berechnungen des Instituts, die der "Welt" vorliegen, würde sich der Durchschnittssteuersatz aller Haushalte um mehr als 14 Prozent erhöhen, wenn die kalte Progression nicht abgebaut wird.

Es steigen also nicht die Steuern, sondern die Vermögen, was erhöhte Steuereinnahmen nach sich zieht. Die Welt spricht sich also (mal wieder) dafür aus, hohe Einkommen weniger zu besteuern. Dass das natürlich zu Lasten geringerer Einkommen gehen würde, die Steuerlast des "kleinen Mannes" also erhöhen würde/müsste, verschweigen unsere Anti-Steuer-Lobbyisten ja immer gerne.


Die Kritik trifft so nicht zu.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kalte_Progression

Dein Vermögen steigt nicht, nur dein Gehalt. Diese Erhöhung bietet aber kein Mehr an Kaufkraft aufgrund der gleichzeitigen Inflation der Währung. Dennoch rutscht du in höhere Steuerklassen, verlierst also somit effektiv Vermögen (hinsichtlich des Wertes).
Wortverwechslung, es war auch Einkommen gemeint.
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Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#1971261) Verfasst am: 12.12.2014, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Weitere hinzukommende Belastungen für den Steuerzahler über die nächsten Jahre:

http://www.welt.de/print/die_welt/article135122669/Forscher-erwarten-starken-Steueranstieg.html

Natürlich ist der Regierung nicht daran gelegen, diese Belastungszunahme für den Steuerzahler zu verhindern. Eine Vertagung der Suche nach möglichen Lösungen auf 2018 verschafft Ruhe und die Chance darauf, die mit einer Lösung einhergehende Verringerung des Steueraufkommens - und damit auch des Handlungsspielraums - auf den ggf. oppositionellen Nachfolger abzuwälzen. Im Zweifelsfall hat man immer noch Zeit gewonnen.

Äh
Zitat:
Den Experten zufolge dürfte die Summe der zu versteuernden Lohneinkommen zwischen 2013 und 2017 um 17 Prozent steigen, die Summe der Einkommensteuer um fast 30 Prozent. Laut den Berechnungen des Instituts, die der "Welt" vorliegen, würde sich der Durchschnittssteuersatz aller Haushalte um mehr als 14 Prozent erhöhen, wenn die kalte Progression nicht abgebaut wird.

Es steigen also nicht die Steuern, sondern die Vermögen, was erhöhte Steuereinnahmen nach sich zieht. Die Welt spricht sich also (mal wieder) dafür aus, hohe Einkommen weniger zu besteuern. Dass das natürlich zu Lasten geringerer Einkommen gehen würde, die Steuerlast des "kleinen Mannes" also erhöhen würde/müsste, verschweigen unsere Anti-Steuer-Lobbyisten ja immer gerne.


Die Kritik trifft so nicht zu.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kalte_Progression

Dein Vermögen steigt nicht, nur dein Gehalt. Diese Erhöhung bietet aber kein Mehr an Kaufkraft aufgrund der gleichzeitigen Inflation der Währung. Dennoch rutscht du in höhere Steuerklassen, verlierst also somit effektiv Vermögen (hinsichtlich des Wertes).
Wortverwechslung, es war auch Einkommen gemeint.


Aber auch dann trifft deine Kritik nicht zu. Auch die Menschen aus den unteren und mittleren Einkommenssegmenten rutschen doch in höhere Steuerklassen. Was hier kritisiert wird ist die fehlende Anpassung der Stufen an die Einkommensentwicklungsdynamik. Und diese Anpassung bleibt nicht etwa zufällig oder ungewollt aus.
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Rabert
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Beiträge: 977
Wohnort: im Zug

Beitrag(#1971274) Verfasst am: 12.12.2014, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man vor zig Jahren festgelegt hat, dass bei einem Einkommen von 20.000 € 30% Steuern zu zahlen sind, und bei 50.000 40%, und dann diese Bezugsgrößen nicht mehr oder nur unzueichend anpasst, sind durch die die Inflation ausgleichenden Lohnsteigerungen mit der Zeit viel mehr Menschen in höheren Steuerprogressionen, ohne dass sich deren Kaufkraft verbessert hätte.

Das ist die kalte Progression - hier wird praktisch die Inflation genutzt, um Steuermehreinahmen zu generieren. Das dies durch bestimmte Stufen in der Steuerprogression sich hin und wieder derart auswirkt, dass man nach einer Gehaltserhöhung schon nominell netto weniger erhält als vorher, von Kaufkraftverlusten durch die dadurch nicht ausgeglichene Inflation mal ganz abgesehen, ist da nur die Spitze des Eisbergs.

Die kalte Progression ist Betrug am Steuerzahler durch die Hintertür.
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hat Spaß



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Beiträge: 21849

Beitrag(#1971307) Verfasst am: 12.12.2014, 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

Rabert hat folgendes geschrieben:
Das dies durch bestimmte Stufen in der Steuerprogression sich hin und wieder derart auswirkt, dass man nach einer Gehaltserhöhung schon nominell netto weniger erhält als vorher, [...]

Nein, das kann nicht passieren. Bei der Progression wird ja nicht das ganze Einkommen einem höheren Steuersatz unterworfen, sondern nur das, was bei einer Gehaltserhöhung neu obendrauf kommt.
Wenn man, um dein Rechenbeispiel zu nehmen, für 20.000 E 30% Steuern zahlt, zahlt man für die ersten 20.000 auch weiterhin diese 30%. EInen höheren Steuersatz zahlt man für das, was dazukommt.

Passieren kann nur das:
Rabert hat folgendes geschrieben:
[...] von Kaufkraftverlusten durch die dadurch nicht ausgeglichene Inflation mal ganz abgesehen, ist da nur die Spitze des Eisbergs.

Wenn eine Lohnerhöhung brutto genau die Inflation ausgleicht, man aufgrund der Progression aber für das neu hinzukommende Einkommen einen höheren Steuersatz zahlt, hat man zwar netto immer noch mehr, aber das gleicht dann natürlich die Inflation nicht mehr aus. Man hat also weniger Kaufkraft.
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Ratio
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Beiträge: 1479

Beitrag(#1971309) Verfasst am: 12.12.2014, 16:01    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:
Das dies durch bestimmte Stufen in der Steuerprogression sich hin und wieder derart auswirkt, dass man nach einer Gehaltserhöhung schon nominell netto weniger erhält als vorher, [...]

Nein, das kann nicht passieren. Bei der Progression wird ja nicht das ganze Einkommen einem höheren Steuersatz unterworfen, sondern nur das, was bei einer Gehaltserhöhung neu obendrauf kommt.
Wenn man, um dein Rechenbeispiel zu nehmen, für 20.000 E 30% Steuern zahlt, zahlt man für die ersten 20.000 auch weiterhin diese 30%. EInen höheren Steuersatz zahlt man für das, was dazukommt.

Passieren kann nur das:
Rabert hat folgendes geschrieben:
[...] von Kaufkraftverlusten durch die dadurch nicht ausgeglichene Inflation mal ganz abgesehen, ist da nur die Spitze des Eisbergs.

Wenn eine Lohnerhöhung brutto genau die Inflation ausgleicht, man aufgrund der Progression aber für das neu hinzukommende Einkommen einen höheren Steuersatz zahlt, hat man zwar netto immer noch mehr, aber das gleicht dann natürlich die Inflation nicht mehr aus. Man hat also weniger Kaufkraft.


Wo könnte man diese Regelung nachlesen? Hast du eventuell einen Link parat?
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#1971318) Verfasst am: 12.12.2014, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Rabert hat folgendes geschrieben:
Das dies durch bestimmte Stufen in der Steuerprogression sich hin und wieder derart auswirkt, dass man nach einer Gehaltserhöhung schon nominell netto weniger erhält als vorher, [...]

Nein, das kann nicht passieren. Bei der Progression wird ja nicht das ganze Einkommen einem höheren Steuersatz unterworfen, sondern nur das, was bei einer Gehaltserhöhung neu obendrauf kommt.
Wenn man, um dein Rechenbeispiel zu nehmen, für 20.000 E 30% Steuern zahlt, zahlt man für die ersten 20.000 auch weiterhin diese 30%. EInen höheren Steuersatz zahlt man für das, was dazukommt.

Passieren kann nur das:
Rabert hat folgendes geschrieben:
[...] von Kaufkraftverlusten durch die dadurch nicht ausgeglichene Inflation mal ganz abgesehen, ist da nur die Spitze des Eisbergs.

Wenn eine Lohnerhöhung brutto genau die Inflation ausgleicht, man aufgrund der Progression aber für das neu hinzukommende Einkommen einen höheren Steuersatz zahlt, hat man zwar netto immer noch mehr, aber das gleicht dann natürlich die Inflation nicht mehr aus. Man hat also weniger Kaufkraft.

Wo könnte man diese Regelung nachlesen? Hast du eventuell einen Link parat?

Wikipedia, Steuerprogression, und was dann da weiter verlinkt wird.
Das ein höheres Brutto-Einkommen nicht durch Steuern zu einem niedrigeren Netto-Einkommen werden soll, ist ja nun so unmittelbar einleuchtend, dass das in praktisch jedem Modell durch so eine Regelung berücksichtigt ist.
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Beitrag(#1971319) Verfasst am: 12.12.2014, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist vielleicht aus Sicht des Lohnempfängers einleuchtend, nicht aber zwangsweise aus Sicht eines Dritten, z.B. der Regierung.
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