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Arbeitsmarkt und Wohlstand
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Beitrag(#1974140) Verfasst am: 26.12.2014, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Natürlich gibt es auch Fälle, in denen die Löhne nach oben gehen können. Nämlich immer dann, wenn ein Arbeitskräftemangel besteht.
Allerdings ist das erstens eher selten und zweitens tun Staaten normalerweise fast alles, um solche Situationen zu verhindern.

Weshalb man ja auch heute die Einwanderung von Arbeiskräften sehr begrüßt.
Vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wieviel Stunden mußte man früher arbeiten um eine LP zu kaufen, eine halbe Stunde zu telefonieren, eine Bohrmaschine zu kaufen, sich zu ernähren?
Wenn die Alten ehrlich sind, und sich nicht in Nostalgie aalen, werden die es Dir sagen können.
Darüber gibts übrigens auch Statistiken.

Eine Single, Schellack, später 45 UpM Vynil kostete 4 Mark. Bei einem Stundenlohn von DM 2,18 brutto als "Facharbeiter" (ausgelernt mit Gesellenbrief) tat das richtig weh im Portemonnaie. Ein Bier 0,2 Liter (Westfalen ist das Land der winzigen Biergläser) kostete 35 Pfennige. Eine Flasche Cola oder Sinalco schon 45 Pfennig. Ein Ortsgespräch kostete 20 Pfennig am "Münzer", 16 Pfennig mit dem privaten Telefon - das hatten nur sehr sehr wenige. Telefonieren war teuer, für ein kurzes handvermitteltes "Ferngespräch" in die nächste Stadt konnte man leicht eine Mark loswerden. Die Tageszeitung bekam man für 2 Mark pro Monat im Abo. Bemerkenswert: Hier ist der Preis geradezu explodiert, da kommt auch das Benzin (um 1956 noch für 45 Pfennig zu haben) bei weitem nicht mit. Auch der "Spiegel" kostete nur ein Paar Groschen. Und die BILD hieß am Anfang "10-Pfennig-Bild". Ach ja, der billigste Platz ganz vorn in unserem Dorfkino kostete 30 Pfennige. Die habe ich meinem Alten aus der Jackentasche geklaut, als ich noch Lehrling war. Er hat das wohl doch gemerkt, denn dann bekam ich Taschengeld, eine ganze Mark pro Woche! Jeden Samstag war ich in der "Spätvorstellung". Mann, was hat man da für einen Schrott abgespielt!
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sehr gut
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Beitrag(#1974141) Verfasst am: 26.12.2014, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wieviel Stunden mußte man früher arbeiten um [..] sich zu ernähren?

Früher war alles "bio", die Preise sind etwa vergleichbar mit heutigen Demeter u.ä. Bioladen-Produktpreisen, wenn man diese Preise zum Vergleich nutzen würde dann gäbe es auch heute viele Leute die grosse Teile ihres Geldes nur für Lebensmittel aufwenden müssten.

Sowas wie die heutige Landwirtschaft die 10 Fossil-Kalorien einsetzt um 1 Lebensmittel-Kalorie zu produzieren gab es vorher noch nie, und wird es auch so wie bisher nicht mehr lange geben können.

Zitat:
eine Bohrmaschine zu kaufen

Ich wär froh wenn die Nachbarn kein Geld für sowas hätten zornig
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Beitrag(#1974143) Verfasst am: 26.12.2014, 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Zitat:
eine Bohrmaschine zu kaufen

Ich wär froh wenn die Nachbarn kein Geld für sowas hätten zornig

Vorsicht mit solchen Wünschen. Dübellöcher machte ich früherszeiten mit Steinbohrer und Hammer. Was ist wohl leichter zu ertragen: Fünf Minuten lang unaufhörlich "Bumm! Bumm! Bumm! Bumm!" oder zwanzig Sekunden lang "Rrrrrrrrrrrrrrrr!"?
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1974145) Verfasst am: 26.12.2014, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Die Lebensqualität damals war bestens - nur wußten wir das nicht.
Heute muß man dort ein Auto haben, damit man mit dem Boot auf dem Dach 30km zur Möhne-Talsperre fahren kann.

Und für das Auto muß man etwa jede 4. Stunde arbeiten.
Wer 40 Jahre arbeitet macht dies 10 Jahre nur um das Auto zu finanzieren.
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1974161) Verfasst am: 26.12.2014, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Für mich ist Lebensqualität, in sich zu ruhen, und keine Existenzängste zu haben.

Interessante Einstellung Smilie


Die Frage, was man persönlich als Lebensqualität definiert, ist aber gesellschafts- und wirtschaftspolitisch nur bedingt von Relevanz. Ich glaube es war August Bebel der den Arbeitern zurief (ich zitiere aus dem Kopf): "Das Problem ist eure verdammte Bescheidenheit." Es gab auch Sklaven, die sich mit ihrem Sklavendasein arrangierten und ein glückliches Leben führten. Das ist für die Frage der Legitimität eines Gesellschaftssystems, das auf Sklaverei beruht, aber eher uninteressant.

Davon ab mal ganz Allgemein: Wären Alle so gestrickt, dass sie mit ihrem Leben zufrieden wären, wenn sie nur genug zu fressen hätten, würde die Menschheit vermutlich noch heute in sich ruhend auf den Bäumen hocken.
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Tarvoc
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Beiträge: 44649

Beitrag(#1974170) Verfasst am: 26.12.2014, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Ich glaube es war August Bebel der den Arbeitern zurief (ich zitiere aus dem Kopf): "Das Problem ist eure verdammte Bescheidenheit."

Daumen hoch!

Das ist so unglaublich, dass in einer Überproduktionsgesellschaft sich die Leute immer noch entblöden, Verzicht als Weg zum Glück zu predigen. Der objektive Irrationalismus der kapitalistischen Wirtschaftsweise zieht anscheinend notwendig derartige subjektive Irrationalismen nach sich. Den Leuten scheint gar nicht klar zu sein, dass eine kapitalistische Wirtschaft für ihr normales Funktionieren darauf angewiesen ist, dass die Produzierenden das Produzierte im Großen und Ganzen zurückkaufen. In dem Moment, wo die Leute die ganze Konsumverzichts-Rhetorik wirklich ernst nehmen, gibt's die nächste Überproduktionskrise, die immer vorhandenen Spekulationsblasen platzen, weil der Umsatz nicht mehr stimmt, und das Resultat ist, dass die Leute wieder ihre Häuser verlieren und auf der Straße sitzen, während die Staaten dazu genötigt sind, von Steuergeldern Banken und große Konzerne zu retten, damit es überhaupt irgendwie weitergeht.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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vrolijke
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1974171) Verfasst am: 26.12.2014, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Für mich ist Lebensqualität, in sich zu ruhen, und keine Existenzängste zu haben.

Interessante Einstellung Smilie


Die Frage, was man persönlich als Lebensqualität definiert, ist aber gesellschafts- und wirtschaftspolitisch nur bedingt von Relevanz. Ich glaube es war August Bebel der den Arbeitern zurief (ich zitiere aus dem Kopf): "Das Problem ist eure verdammte Bescheidenheit." Es gab auch Sklaven, die sich mit ihrem Sklavendasein arrangierten und ein glückliches Leben führten. Das ist für die Frage der Legitimität eines Gesellschaftssystems, das auf Sklaverei beruht, aber eher uninteressant.

Davon ab mal ganz Allgemein: Wären Alle so gestrickt, dass sie mit ihrem Leben zufrieden wären, wenn sie nur genug zu fressen hätten, würde die Menschheit vermutlich noch heute in sich ruhend auf den Bäumen hocken.

Wie sollte man sonst Lebensqualität definieren?
Kann es sowas wie ein "großes Ganzes" geben, dass sich alle zu unterwerfen haben?
Das hört sich auch nicht gerade nach Lebensqualität an.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1974172) Verfasst am: 26.12.2014, 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kann es sowas wie ein "großes Ganzes" geben, dass sich alle zu unterwerfen haben?

Sie sind bereits unterworfen. Schon deine Definition von "Lebensglück" ist durchweg von den gesellschaftlichen Verhältnissen geprägt. Das zeigt sich hier ja gerade.
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beefy
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Beitrag(#1974173) Verfasst am: 26.12.2014, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kann es sowas wie ein "großes Ganzes" geben, dass sich alle zu unterwerfen haben?

Sie sind bereits unterworfen. Schon deine Definition von "Lebensglück" ist durchweg von den gesellschaftlichen Verhältnissen geprägt. Das zeigt sich hier ja gerade.


Wie ist denn deine Definition ? Unter welchen Umständen, oder ab wann ist das Glücklichsein denn OK ?
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Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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vrolijke
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1974174) Verfasst am: 26.12.2014, 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kann es sowas wie ein "großes Ganzes" geben, dass sich alle zu unterwerfen haben?

Sie sind bereits unterworfen. Schon deine Definition von "Lebensglück" ist durchweg von den gesellschaftlichen Verhältnissen geprägt. Das zeigt sich hier ja gerade.


Als soziales Wesen ist der Mensch immer eingebunden in ein Netzwerk.
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Tarvoc
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Beitrag(#1974176) Verfasst am: 26.12.2014, 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Wie ist denn deine Definition?

Von Glück? Was interessiert das? Hier ging es um den Zusammenhang zwischen Arbeiterinteressen und ökonomischen Verhältnissen. Warum niedrigere Löhne nicht im Interesse der Arbeiter sind, ist noch nicht mal erklärungsbedürftig. Wenn du mich fragst, ist der Begriff des Glücks im hier verhandelten Kontext schon als solcher ideologisch. Er erhellt nicht das, was hier zur Diskussion steht, sondern verdunkelt es. Davon abgesehen kann von mir aus jeder so glücklich sein wie er will. Ich bin z.B. am momentanen Punkt in meinem Leben eigentlich ziemlich glücklich mit selbigem. Das hindert mich aber nicht daran, mit den gegenwärtigen Verhältnissen und ihrer Irrationalität unzufrieden zu sein und diese Unzufriedenheit auch in Form von Kritik zu äußern. Schon das zeigt, wie irrelevant diese ganze Glücksdebatte hier ist.

"Macht mich das glücklich?" ist in politischen Debatten die Frage des - Idioten (im altgriechischen Sinne des Wortes).
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vrolijke
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Beitrag(#1974177) Verfasst am: 26.12.2014, 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beefy hat folgendes geschrieben:
Wie ist denn deine Definition?

Von Glück? Was interessiert das? Hier ging es um den Zusammenhang zwischen Arbeiterinteressen und ökonomischen Verhältnissen. Warum niedrigere Löhne nicht im Interesse der Arbeiter sind, ist noch nicht mal erklärungsbedürftig. Wenn du mich fragst, ist der Begriff des Glücks im hier verhandelten Kontext schon als solcher ideologisch. Er erhellt nicht das, was hier zur Diskussion steht, sondern verdunkelt es. Davon abgesehen kann von mir aus jeder so glücklich sein wie er will.

Ich bin am momentanen Punkt in meinem Leben eigentlich ziemlich glücklich mit selbigem. Das hindert mich aber nicht daran, mit den gegenwärtigen Verhältnissen und ihrer Irrationalität unzufrieden zu sein und diese Unzufriedenheit auch in Form von Kritik zu äußern. Schon das zeigt, wie irrelevant diese ganze Glücksdebatte hier ist.



Das erinnerst stark an den Spruch: "Fiat justitia et pereat Mundus".

Mit Verlaub, Du verwechselst Huhn und Henne.
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Tarvoc
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Beitrag(#1974178) Verfasst am: 26.12.2014, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das erinnerst stark an den Spruch: "Fiat justitia et pereat Mundus".

An was dich das persönlich erinnert, ist ziemlich Wurst, solange du nicht sagen kannst, wieso dich das daran erinnert. Und ich bezweifle sehr, dass du das kannst.

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mit Verlaub, Du verwechselst Huhn und Henne.

Manche Metaphern wissen selbst nicht, was sie bedeuten.
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 26.12.2014, 17:05, insgesamt 2-mal bearbeitet
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vrolijke
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Beitrag(#1974179) Verfasst am: 26.12.2014, 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das erinnerst stark an den Spruch: "Fiat justitia et pereat Mundus".

An was dich das persönlich erinnert, ist ziemlich Wurst, solange du nicht sagen kannst, wieso dich das daran erinnert. Und ich bezweifle sehr, dass du das kannst.


Es tut mir Leid, dass Du nicht verstehst was ich schreibe. Versuchs noch mal.

vielleicht kommt es dadurch, dass Du und ich ziemlich unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was wichtig ist in der Welt.

Edit:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mit Verlaub, Du verwechselst Huhn und Henne.

Manche Metaphern wissen selbst nicht, was sie bedeuten.

Das was wichtig ist in der Welt, bedeutet das.
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Tarvoc
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Beitrag(#1974180) Verfasst am: 26.12.2014, 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Es tut mir Leid, dass Du nicht verstehst was ich schreibe.

Was gibt's da zu verstehen? Hier geht es weder um Gerechtigkeit noch um den Wunsch nach dem Ende der Welt. Wenn schon bist eher du derjenige von uns beiden, der die ganze Welt um sich herum brennen lassen würde, solange er nur nicht in seinem "Glück" gestört wird - während ich dabei bin, die Brandherde zu identifizieren.

Und ja, das gehört zu dem, was wirklich wichtig ist im Leben. Frei leben heißt: Der Wirklichkeit ins Gesicht sehen können und sich nicht mit fragilen Illusionen abspeisen lassen.
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 26.12.2014, 17:20, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Zumsel
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Beitrag(#1974182) Verfasst am: 26.12.2014, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kann es sowas wie ein "großes Ganzes" geben, dass sich alle zu unterwerfen haben?

Sie sind bereits unterworfen. Schon deine Definition von "Lebensglück" ist durchweg von den gesellschaftlichen Verhältnissen geprägt. Das zeigt sich hier ja gerade.


Wie ist denn deine Definition ? Unter welchen Umständen, oder ab wann ist das Glücklichsein denn OK ?


Ich würde hier den etwas ranzigen Begriff des Politischen Bewusstseins ins Spiel bringen. Die Frage ist dann nicht: "Habe ich einen vollen Kühlschrank, ne Glotze mit HD und einmal im Jahr Malle?", sondern: "Lebe ich in einer Situation, die ich in Kenntniss ihrer gesellschaftlichen Zusammenhänge und meiner persönlichen Möglichkeiten für akzeptabel und befriedigend halte".
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Tarvoc
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Beiträge: 44649

Beitrag(#1974183) Verfasst am: 26.12.2014, 17:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Ich würde hier den etwas ranzigen Begriff des Politischen Bewusstseins ins Spiel bringen. Die Frage ist dann nicht: "Habe ich einen vollen Kühlschrank, ne Glotze mit HD und einmal im Jahr Malle?", sondern: "Lebe ich in einer Situation, die ich in Kenntniss ihrer gesellschaftlichen Zusammenhänge und meiner persönlichen Möglichkeiten für akzeptabel und befriedigend halte".

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vrolijke
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Beitrag(#1974184) Verfasst am: 26.12.2014, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Es tut mir Leid, dass Du nicht verstehst was ich schreibe.

Was gibt's da zu verstehen? Hier geht es weder um Gerechtigkeit noch um den Wunsch nach dem Ende der Welt. Wenn schon bist eher du derjenige von uns beiden, der die ganze Welt um sich herum brennen lassen würde, solange er nur nicht in seinem "Glück" gestört wird - während ich dabei bin, die Brandherde zu identifizieren.

Und ja, das gehört zu dem, was wirklich wichtig ist im Leben. Frei leben heißt: Der Wirklichkeit ins Gesicht sehen können und sich nicht mit fragilen Illusionen abspeisen lassen.

vrolijke hat folgendes geschrieben:
vielleicht kommt es dadurch, dass Du und ich ziemlich unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was wichtig ist in der Welt.

Mein Verständnis davon, was alles wichtig ist, und was die materiellen Bedingungen davon sind, ist einfach nur ein ganzes Stück weiter als deins.

Wenn man die Welt ändern will, ohne sich selber ändern zu wollen, ist nichts anderes als einen Schuldigen für das eigene Scheitern zu suchen.
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Beitrag(#1974185) Verfasst am: 26.12.2014, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wenn man die Welt ändern will, ohne sich selber ändern zu wollen [...]

Aha. Und wer sagt, dass ich mich selbst nicht ändern will? Ich weigere mich zwar soweit wie möglich, mich dahingehend zu ändern, dass ich irrationalen Erwartungen gerecht werde. Das kann man mir natürlich vorwerfen - es ist aber halt ein recht dämlicher Vorwurf. Aber davon abgesehen entwickle ich mich ständig weiter. Von einem Ändern der Welt war hier übrigens bisher auch noch gar nicht die Rede. Ich habe nur die bestehenden Verhältnisse so beschrieben, wie sie sind, in ihrer Irrationalität.

Naja, das ist ohnehin ein saudummer Spruch von dir und ein Ad-Hominem ohne jeden argumentativen Bezug zum Thema.

vrolijke hat folgendes geschrieben:
[...] ist nichts anderes als einen Schuldigen für das eigene Scheitern zu suchen.

Äh, welches Scheitern meinst du jetzt? Wäre mir neu, dass ich in letzter Zeit in irgendwas groß gescheitert wäre. Was hat das mit Lohnentwicklung zu tun? Mit den Augen rollen
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Beiträge: 44649

Beitrag(#1974188) Verfasst am: 26.12.2014, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das was wichtig ist in der Welt, bedeutet das.

Ach ja: Dass du ernsthaft meinst, anderen Leuten vorschreiben zu können, was in ihrem Leben gefälligst als Einziges wichtig zu sein hat (nämlich ihr Seelenheil!), ist übrigens abgesehen davon, dass es hier Off-Topic ist, auch ein Nonsense von beinahe augustinischem Ausmaß. Nur um das noch erwähnt zu haben.
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moecks
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Beiträge: 4560

Beitrag(#1974194) Verfasst am: 26.12.2014, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:

Ich würde hier den etwas ranzigen Begriff des Politischen Bewusstseins ins Spiel bringen. Die Frage ist dann nicht: "Habe ich einen vollen Kühlschrank, ne Glotze mit HD und einmal im Jahr Malle?", sondern: "Lebe ich in einer Situation, die ich in Kenntniss ihrer gesellschaftlichen Zusammenhänge und meiner persönlichen Möglichkeiten für akzeptabel und befriedigend halte".

Und was ist wenn man diese Frage mit ja beantwortet?
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Commander Vimes
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Anmeldungsdatum: 25.01.2013
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Beitrag(#1974195) Verfasst am: 26.12.2014, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Ich denke Schwarzgeld (Cash-Kralle) kannst nicht mit versteuertem Gehalt vergleichen.


Sorry, aber nen Zehner am Ende rauszuhaben war auch bei versteuerten Jobs eher normal.


Ich fürchte, da liegt etwas nostalgischer Grauschleier auf deiner Aussage.

1982 belief sich das Durchschnittseinkommen pro Jahr brutto auf DM 32.198.
http://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittsentgelt

Bei durchschnittlich 220 Arbeitstagen und 8 Stunden pro Tag ergibt sich ein Stundenlohn von ca. DM 18,30 Brutto, es gehen also noch Steuern und Sozialabgaben ab. Da hier Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld sowie bezahlter Urlaub und anderes auch schon mit drin sind, ist der nominale Stundenlohn laut Abrechnung noch mal niedriger. Und wir reden hier vom Durchschnitt! Ungelernte Kräfte und Aushilfsjobs sowie generell der Niedriglohnsektor sind natürlich schlechter bezahlt. Netto 10 DM zu verdienen, war also sicherlich nicht ungewöhnlich, ein Großteil der Arbeitnehmer konnte davon aber nur träumen.

Mein erster Schülerjob war Mitte der 90er, also gut 10 Jahre später, da bekam ich 11 DM, allerdings nicht schwarz, sondern ganz regulär mit Lohnabrechnung. War dann letztlich brutto für netto, so dass ich keine Abzüge hatte. Wäre das mein Fulltime-Job gewesen, wäre natürlich Steuer und Sozialabgaben abgegangen.
_________________
There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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Commander Vimes
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Beitrag(#1974199) Verfasst am: 26.12.2014, 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Für mich ist Lebensqualität, in sich zu ruhen, und keine Existenzängste zu haben.

Interessante Einstellung Smilie


Die Frage, was man persönlich als Lebensqualität definiert, ist aber gesellschafts- und wirtschaftspolitisch nur bedingt von Relevanz. Ich glaube es war August Bebel der den Arbeitern zurief (ich zitiere aus dem Kopf): "Das Problem ist eure verdammte Bescheidenheit." Es gab auch Sklaven, die sich mit ihrem Sklavendasein arrangierten und ein glückliches Leben führten. Das ist für die Frage der Legitimität eines Gesellschaftssystems, das auf Sklaverei beruht, aber eher uninteressant.

Davon ab mal ganz Allgemein: Wären Alle so gestrickt, dass sie mit ihrem Leben zufrieden wären, wenn sie nur genug zu fressen hätten, würde die Menschheit vermutlich noch heute in sich ruhend auf den Bäumen hocken.

Wie sollte man sonst Lebensqualität definieren?
Kann es sowas wie ein "großes Ganzes" geben, dass sich alle zu unterwerfen haben?
Das hört sich auch nicht gerade nach Lebensqualität an.


Lebensqualität ist etwas anderes als Lebensstandard. Ein höherer Lebensstandard kann zu höherer Lebensqualität führen, nur gibt es da keinen direkten und schon gar keinen proportionalen Zusammenhang, zumindest wenn ein gewisser Mindeststandard erreicht ist.

Eine allgemeingültige Definition vermag ich nicht abzugeben. Als wichtige Elemente von "Lebensqualität" sehe ich unter anderem aber an:

- Sicherheit
- intakte Umwelt
- interessantes Freizeitangebot
- Bildungsmöglichkeiten
- soziales Umfeld
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(Terry Pratchett)
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das was wichtig ist in der Welt, bedeutet das.

Ach ja: Dass du ernsthaft meinst, anderen Leuten vorschreiben zu können, was in ihrem Leben gefälligst als Einziges wichtig zu sein hat (nämlich ihr Seelenheil!), ist übrigens abgesehen davon, dass es hier Off-Topic ist, auch ein Nonsense von beinahe augustinischem Ausmaß. Nur um das noch erwähnt zu haben.


Ich halte es bei Aristoteles.

Letztendlich strebt einfach alles nach eine langen Kette "warum-Darum", nach Glückseligkeit. (Oder wie man es auch immer nennen mag)
Das ist autark, und bedarf keine Erklärung.

Ich bin nicht derjeniger, der andere vorschreiben möchte, was "richtig" ist.
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Beitrag(#1974210) Verfasst am: 26.12.2014, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich halte es bei Aristoteles. Letztendlich strebt einfach alles nach eine langen Kette "warum-Darum", nach Glückseligkeit.

Nur leider hat dein höchst einseitiger und beschränkter Begriff von Glückseligkeit inhaltlich mit Aristoteles' Eudaimonia nichts zu tun. Die ist nämlich praktisch ausdrücklich auch politisch und liegt sehr viel näher an dem, worum es mir geht. Sie kann auch, im Gegensatz zu dem, was du dir hier zusammenschreibst, niemals direkt erreicht werden, etwa indem man seine Wünsche beschränkte oder derartiges, sondern nur über den langen Umweg der Realisierung sekundärer Zwecke.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 26.12.2014, 19:07, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Misterfritz
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Beitrag(#1974212) Verfasst am: 26.12.2014, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:

Ich würde hier den etwas ranzigen Begriff des Politischen Bewusstseins ins Spiel bringen. Die Frage ist dann nicht: "Habe ich einen vollen Kühlschrank, ne Glotze mit HD und einmal im Jahr Malle?", sondern: "Lebe ich in einer Situation, die ich in Kenntniss ihrer gesellschaftlichen Zusammenhänge und meiner persönlichen Möglichkeiten für akzeptabel und befriedigend halte".

Und was ist wenn man diese Frage mit ja beantwortet?

das geht ja nun gar nicht Lachen
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Tarvoc
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Beitrag(#1974214) Verfasst am: 26.12.2014, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:

Ich würde hier den etwas ranzigen Begriff des Politischen Bewusstseins ins Spiel bringen. Die Frage ist dann nicht: "Habe ich einen vollen Kühlschrank, ne Glotze mit HD und einmal im Jahr Malle?", sondern: "Lebe ich in einer Situation, die ich in Kenntniss ihrer gesellschaftlichen Zusammenhänge und meiner persönlichen Möglichkeiten für akzeptabel und befriedigend halte".

Und was ist wenn man diese Frage mit ja beantwortet?

Was soll dann sein? Das Entscheidende ist doch, auf der Grundlage welches Verständnisses der Verhältnisse diese Antwort gegeben wird und wie sie innerhalb dieses Verständnisses begründet wird.
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Beitrag(#1974215) Verfasst am: 26.12.2014, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:


Ich bin nicht derjeniger, der andere vorschreiben möchte, was "richtig" ist.


Das kannst du auch gar nicht.

Denn solange du nicht den Fetischcharakter der Waren- und Kulturindustrie über eine fundierte Ideologiekritik reflektiert hast, Stichwort: das Ganze ist das Unwahre, ist bei dir ( bei mir sowieso Smilie) Hopfen und Malz verloren.
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Tarvoc
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Beitrag(#1974217) Verfasst am: 26.12.2014, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Das kannst du auch gar nicht. Denn solange du nicht den Fetischcharakter der Waren- und Kulturindustrie über eine fundierte Ideologiekritik reflektiert hast, Stichwort: das Ganze ist das Unwahre, ist bei dir ( bei mir sowieso Smilie) Hopfen und Malz verloren.

Non sequitur. zwinkern
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Beitrag(#1974261) Verfasst am: 27.12.2014, 01:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ökonomische und politische Rahmenbedingungen können persönliches Glück verhindern oder ermöglichen, aber sie können es nicht gewährleisten. Diesen Anspruch sollte man meiner Auffassung nach auch besser nicht erheben, da er in der Gegenbewegung den Zugriff des Staates auf den ganzen Menschen begründet. Man könnte hier also wieder mal an den Unterschied zwischen notwendiger und hinreichender Bedingung erinnern - für das persönliche Glück.
Notwendige Bedingungen gibt es nach meiner Auffassung eine ganze Reihe, etwa ökonomische Gleichheit auf einem akzeptablen Niveau, Chancengleichheit, die Möglichkeit politischer Beteiligung, Selbstbestimmung, Abwesenheit von Diskriminierung usw. Hinreichende Bedingungen sind höchst individuell. Und in einer Gesellschaft wie sie mir vorschwebt, dürfte das von mir aus auch das Glück einer riesigen Glotze und jährliches Besäufnis beim Ballermann sein.
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