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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#197319) Verfasst am: 21.10.2004, 11:18 Titel: Begrifflichkeiten |
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Man unterscheidet ja für gewöhnlich zwischen Muslimen und Islamisten.
Vielleicht wäre es mal an der Zeit, auch zwischen Christen und Christianisten zu unterscheiden, und -siehe Buttglione- deutlich msachen, dass die Ablehnung nicht dem Katholiken, sondern dem Christianisten gilt.
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Nav Gast
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(#197320) Verfasst am: 21.10.2004, 11:20 Titel: |
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Gute Idee.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#197331) Verfasst am: 21.10.2004, 11:32 Titel: |
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Bin dafür. Wenn ihr wollt, könnte ich eine Ideendissoziation dazu schreiben und auf www.verschwoerungen.info veröffentlichen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#197498) Verfasst am: 21.10.2004, 17:36 Titel: |
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Der Idee kann ich nichts abgewinnen. Sie schafft das, was hier im FGH als "Kuschelchristentum" bekannt ist. Vom christlichen Standpunkt aus betrachtet ist wer sich die Rosinen rauspickt schlicht ein Häretiker, also eigentlich gar kein Christ. Meiner Meinung nach kann man nicht zwischen denjenigen unterscheiden, die nur die Bergpredigt im Munde führen, und denjenigen, die sich an mosaischen Flüchen berauschen. Entweder jemand steht zur Bibel oder eben nicht. Diese Hintertürchen nach Art von "Ich bin zwar katholisch, aber dem Vatikan stehe ich kritisch gegenüber" sollten niemandem geöffnet werden. An einen "Kuschelislam" sollten wir übrigens auch nicht glauben.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#197503) Verfasst am: 21.10.2004, 17:43 Titel: |
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Das hat nichts mit Kuschelchristentum zu tun, sondern ist eine Unterscheidung zwischen jenen "Christen", für die ihr Glaube Privatsache ist, und den "Christianisten", die den Staat christianisieren und somit ihre Werte auch anderen oktroieren wollen.
Ich finde die Begrifflichkeit absolut sinnvoll.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#197507) Verfasst am: 21.10.2004, 18:00 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Der Idee kann ich nichts abgewinnen. Sie schafft das, was hier im FGH als "Kuschelchristentum" bekannt ist. Vom christlichen Standpunkt aus betrachtet ist wer sich die Rosinen rauspickt schlicht ein Häretiker, also eigentlich gar kein Christ. | Ist denn das auch Deiner?
Und wie das wohl sein mag sich des Vokabulars der Kirche zu bedienen?
Zitat: | Meiner Meinung nach kann man | Kann man? Kannst Du?
Zitat: | nicht zwischen denjenigen unterscheiden, die nur die Bergpredigt im Munde führen, und denjenigen, die sich an mosaischen Flüchen berauschen. Entweder jemand steht zur Bibel oder eben nicht. |
Ich darf ergänzen?
Entweder man hat schwarze oder weisse Eltern.
Zitat: | Diese Hintertürchen nach Art von "Ich bin zwar katholisch, aber dem Vatikan stehe ich kritisch gegenüber" sollten niemandem geöffnet werden. |
Ja, aber klar.
Türwächter haben eben den Nachteil, daß sie ihr Lebtag nicht von der Pforte wegkommen.
Zitat: | An einen "Kuschelislam" sollten wir übrigens auch nicht glauben. |
Aber hallo! Das wollen wir doch mal festhalten, was wir nicht alles nicht sollten.
zelig,
Rosinenknurpselnder Platypus
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#197510) Verfasst am: 21.10.2004, 18:05 Titel: |
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Ich finde, Raphael hat nicht ganz unrecht: Christen, die nicht ihre Familie verlassen (oder was auch immer) und konsequent Mission betreiben, sind objektiv betrachtet nicht mit der Bibel kompatibel, da sie Jesu angeblich expliziten Befehl mißachten. Sie sind also keine Christen im Sinne der Bibelschreiber.
Andererseits sehen sie sich selbst aber doch als Christen an, und man wird ihnen kaum verbieten können, inkonsequent und widersprüchlich zu sein. Christen ist auch ein Sammelbegriff für das, was sich dafür hält.
gruß/step
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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defensor_fidei Gast
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(#197555) Verfasst am: 21.10.2004, 19:51 Titel: |
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Wie wäre es mit dem Begriff "Synkretismus" für das Kuschelchristentum?
Es handelt sich ja tatsächlich um eine Vermengung und Vermischung von Inhalten aus verschiedenen Religionen, Weltanschauungen etc.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#197557) Verfasst am: 21.10.2004, 19:53 Titel: |
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Nein, der Begriff ist doch schon längst für das etablierte Christentum vergeben.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#197560) Verfasst am: 21.10.2004, 19:54 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Ich finde, Raphael hat nicht ganz unrecht: Christen, die nicht ihre Familie verlassen (oder was auch immer) und konsequent Mission betreiben, sind objektiv betrachtet nicht mit der Bibel kompatibel, da sie Jesu angeblich expliziten Befehl mißachten. Sie sind also keine Christen im Sinne der Bibelschreiber.
Andererseits sehen sie sich selbst aber doch als Christen an, und man wird ihnen kaum verbieten können, inkonsequent und widersprüchlich zu sein. Christen ist auch ein Sammelbegriff für das, was sich dafür hält.
gruß/step |
ach step,
hier etwas von Rudolf Bultmann:
Zitat: | „Erledigt sind [...] die Geschichten von der Himmel- und Höllenfahrt Christi; erledigt ist die Erwartung des mit den Wolken des Himmels kommenden ‚Menschensohnes’ und des Entrafftwerdens der Gläubigen in die Luft ihm entgegen (1. Thes 4,15ff). Erledigt ist durch die Kenntnis der Kräfte und Gesetze der Natur der Geister- und Dämonenglaube [...]. Die Wunder des Neuen Testamentes sind damit als Wunder erledigt [...]. Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testamentes glauben.“ [Rudolf Bultmann, Neues Testament und Mythologie. Das Problem der Entmythologisierung der neutestamentlichen Veründigung, in: Kerygma und Mythos I, Hrsg. H.W. Bartsch, Hamburg 1967, 17 f.]
Über die neutestamentlichen Berichte von der Auferstehung Jesu äußert er sich folgendermaßen:
„Das Osterereignis als die Auferstehung Christi ist kein historisches Ereignis. Der christliche Osterglaube ist an der historischen Frage nicht interessiert.“[a.a.O., 46f]
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Ich möchte nur rausfinden ob Du sowas nicht kennst, oder ob Du es nicht wahrnehmen möchtest.
http://www.dasjahrderbibel.de/Wichtiges/EKD-Bibel.htm
Falls Du es nicht kennst, dann könntest Du hier weiterlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Bultmann
Oder hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Entmythologisierung
Du kommst schon zurecht.
Ich dachte wir wären uns einig, daß Windmühlenkämpfe Zeitverschwendung sind.
Jedenfalls, die Welt ist kein Holzschnitt. Das weißt Du besser als ich.
Grüße
zelig
Nachtrag: für Dich auch, defensor_fidei
Kuschelchrist zelig
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defensor_fidei Gast
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(#197562) Verfasst am: 21.10.2004, 19:58 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Nein, der Begriff ist doch schon längst für das etablierte Christentum vergeben. |
Wie bitte?
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#197568) Verfasst am: 21.10.2004, 20:03 Titel: |
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Falls wir fortan zwei Begriffe benützen sollten, will ich einen dritten, der beide umfasst.
_________________ Trish:(
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#197569) Verfasst am: 21.10.2004, 20:04 Titel: |
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defensor_fidei hat folgendes geschrieben: | Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Nein, der Begriff ist doch schon längst für das etablierte Christentum vergeben. |
Wie bitte? |
Christentum handelt ja tatsächlich um eine Vermengung und Vermischung von Inhalten aus verschiedenen Religionen, Weltanschauungen etc.
_________________ Trish:(
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#197570) Verfasst am: 21.10.2004, 20:04 Titel: |
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defensor_fidei hat folgendes geschrieben: | Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Nein, der Begriff ist doch schon längst für das etablierte Christentum vergeben. |
Wie bitte? |
http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Synkretismus
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#197574) Verfasst am: 21.10.2004, 20:06 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Der Idee kann ich nichts abgewinnen. Sie schafft das, was hier im FGH als "Kuschelchristentum" bekannt ist. Vom christlichen Standpunkt aus betrachtet ist wer sich die Rosinen rauspickt schlicht ein Häretiker, also eigentlich gar kein Christ. | Ist denn das auch Deiner? |
Ja, selbstverständlich. Ich kann nicht Christ sein, wenn ich wesentliche Teile des christlichen Glaubens ablehne, z.B. weil sie den Menschenrechten widersprechen. Dann muss ich mich eben entscheiden zwischen Christentum und Menschenrechten.
Zitat: | Und wie das wohl sein mag sich des Vokabulars der Kirche zu bedienen? |
Was Du mit dieser Frage zum Ausdruck bringen willst, ist mir rätselhaft. Ich verwende eben den korrekten innerkirchlichen Begriff der Häresie, der die Uminterpretation oder Verfälschung von Glaubens- und Lehrinhalten beschreibt.
Zitat: | Zitat: | Meiner Meinung nach kann man | Kann man? Kannst Du?
Zitat: | nicht zwischen denjenigen unterscheiden, die nur die Bergpredigt im Munde führen, und denjenigen, die sich an mosaischen Flüchen berauschen. Entweder jemand steht zur Bibel oder eben nicht. |
Ich darf ergänzen?
Entweder man hat schwarze oder weisse Eltern. |
Quatsch. Entweder man folgt der Bibel oder man folgt ihr nicht. Ich kann aber nicht behaupten, ich sei Christ, wenn ich mir aus der Bibel heraussuche, was mir gefällt, und weglasse, was mir nicht gefällt.
Zitat: | Zitat: | Diese Hintertürchen nach Art von "Ich bin zwar katholisch, aber dem Vatikan stehe ich kritisch gegenüber" sollten niemandem geöffnet werden. |
Ja, aber klar.
Türwächter haben eben den Nachteil, daß sie ihr Lebtag nicht von der Pforte wegkommen. |
Was will uns der Dichter damit sagen?
Zitat: | Zitat: | An einen "Kuschelislam" sollten wir übrigens auch nicht glauben. |
Aber hallo! Das wollen wir doch mal festhalten, was wir nicht alles nicht sollten. |
Ich darf schon noch sagen, was ich für richtig und für falsch halte. Und ich halte es für falsch, an einen Kuschelislam zu glauben, so wie ich es für falsch halte, an ein Kuschelchristentum zu glauben.
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defensor_fidei Gast
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(#197580) Verfasst am: 21.10.2004, 20:09 Titel: |
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@ Raphael
Ich finde, man glaubt micht an ein "Kuschelchristentum", an einen "Kuschelislam", an das Christentum, an den Papst oder an sonstiges.
Man glaubt lediglich an GOTT, der in den einzelnen Religionen unterschiedlich dargestellt wird.
So ist z.B. für mich der Gott des Islam nicht der Gott des Christentums.
Ich glaube zwar an einen Gott (wie die Muslime auch), aber es ist nicht der eine Gott, der sich in Jesus Christus offenbart hat.
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#197585) Verfasst am: 21.10.2004, 20:12 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: |
Quatsch. Entweder man folgt der Bibel oder man folgt ihr nicht. Ich kann aber nicht behaupten, ich sei Christ, wenn ich mir aus der Bibel heraussuche, was mir gefällt, und weglasse, was mir nicht gefällt.
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Muhaha,...du kannst zwar als Christ nicht auf die Bibel scheissen, aber du kannst sie interpretieren wie du willst, und wenn du sie interpretierst als Niederschrift von Christen (also nicht GOttes Wort, sondern Gottes Wort durch Menschen Mund), dann kannst du sagen, ja das ist von Menschen geschrieben und nicht auf den ersten Blick erkennbar man muss zwischen den Zeilen lesen.
Über das Stadium, dass man die Bibel wörtlich nimmt, sollte man eigentlich hinaus sein, sowohl als Christ, als auch als Atheist
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#197589) Verfasst am: 21.10.2004, 20:14 Titel: |
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defensor_fidei hat folgendes geschrieben: | @ Raphael
Ich finde, man glaubt micht an ein "Kuschelchristentum", an einen "Kuschelislam", an das Christentum, an den Papst oder an sonstiges.
Man glaubt lediglich an GOTT, der in den einzelnen Religionen unterschiedlich dargestellt wird.
So ist z.B. für mich der Gott des Islam nicht der Gott des Christentums.
Ich glaube zwar an einen Gott (wie die Muslime auch), aber es ist nicht der eine Gott, der sich in Jesus Christus offenbart hat. |
Da besteht ein Verständnisfehler. Du verwendest "glauben an" im rein religiösen Sinne. Für mich ist es ein Synonym für "davon ausgehen, dass es das gibt".
Was den christlichen und den islamischen Gott angeht, bin ich Deiner Meinung. Mehr noch: Der christliche ist auch kaum mit dem jüdischen vereinbar.
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#197590) Verfasst am: 21.10.2004, 20:14 Titel: |
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defensor_fidei hat folgendes geschrieben: | @ Raphael
Ich finde, man glaubt micht an ein "Kuschelchristentum", an einen "Kuschelislam", an das Christentum, an den Papst oder an sonstiges.
Man glaubt lediglich an GOTT, der in den einzelnen Religionen unterschiedlich dargestellt wird.
So ist z.B. für mich der Gott des Islam nicht der Gott des Christentums.
Ich glaube zwar an einen Gott (wie die Muslime auch), aber es ist nicht der eine Gott, der sich in Jesus Christus offenbart hat. |
Im 2. vatikanischen Konzil steht, dass Gott (ja, DER Gott ) auch in anderen Religionen vorkommt.
Sollte es Gott geben, dann glauben alle Religionen an den gleichen Gott im Prinzip, nur interpretieren sie ihn anders.
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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defensor_fidei Gast
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(#197593) Verfasst am: 21.10.2004, 20:16 Titel: |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: |
Quatsch. Entweder man folgt der Bibel oder man folgt ihr nicht. Ich kann aber nicht behaupten, ich sei Christ, wenn ich mir aus der Bibel heraussuche, was mir gefällt, und weglasse, was mir nicht gefällt.
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Muhaha,...du kannst zwar als Christ nicht auf die Bibel scheissen, aber du kannst sie interpretieren wie du willst, und wenn du sie interpretierst als Niederschrift von Christen (also nicht GOttes Wort, sondern Gottes Wort durch Menschen Mund), dann kannst du sagen, ja das ist von Menschen geschrieben und nicht auf den ersten Blick erkennbar man muss zwischen den Zeilen lesen.
Über das Stadium, dass man die Bibel wörtlich nimmt, sollte man eigentlich hinaus sein, sowohl als Christ, als auch als Atheist |
Da muß ich dich enttäuschen, Reschi. - Es gibt tatsächlich immer noch Christen (und "christenähnliche" Sondergemeinschaften wie z.B. die ZJ), die die Bibel wörtlich nehmen.
Die r.-k. Kirche ist eigentlich über das Stadium der wörtlichen Auslegung der Hl. Schrift hinaus.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#197595) Verfasst am: 21.10.2004, 20:16 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: |
Ich darf schon noch sagen, was ich für richtig und für falsch halte. Und ich halte es für falsch, an einen Kuschelislam zu glauben, so wie ich es für falsch halte, an ein Kuschelchristentum zu glauben. |
Weisste, wenn ich "wir" und "sollte" lese werd ich immer ganz komisch.
Nimms nicht persönlich.
Grüße
zelig
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#197599) Verfasst am: 21.10.2004, 20:19 Titel: |
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Reschi hat folgendes geschrieben: |
Über das Stadium, dass man die Bibel wörtlich nimmt, sollte man eigentlich hinaus sein, sowohl als Christ, als auch als Atheist |
Na dann sag das mal im Vatikan zu Herrn Ratzinger. Was z.B. das Verhältnis der kath. Kirche -immerhin die größte christliche Glaubengemeinschaft der Welt- und auch der orthodoxen wie der meisten reformatorischen Kirchen und Gemeinschaften zu mir angeht, wird die Bibel absolut wortwörtlich ausgelegt.
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defensor_fidei Gast
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(#197610) Verfasst am: 21.10.2004, 20:26 Titel: |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | defensor_fidei hat folgendes geschrieben: | @ Raphael
Ich finde, man glaubt micht an ein "Kuschelchristentum", an einen "Kuschelislam", an das Christentum, an den Papst oder an sonstiges.
Man glaubt lediglich an GOTT, der in den einzelnen Religionen unterschiedlich dargestellt wird.
So ist z.B. für mich der Gott des Islam nicht der Gott des Christentums.
Ich glaube zwar an einen Gott (wie die Muslime auch), aber es ist nicht der eine Gott, der sich in Jesus Christus offenbart hat. |
Im 2. vatikanischen Konzil steht, dass Gott (ja, DER Gott ) auch in anderen Religionen vorkommt.
Sollte es Gott geben, dann glauben alle Religionen an den gleichen Gott im Prinzip, nur interpretieren sie ihn anders. |
Nein - es handelt sich nicht um eine bloße Interpretation.
Die Muslime lehnen den Glauben an Jesus Christus als den Sohn Gottes ab. Sie weisen Tod und Auferstehung Jesu Christi sowie die Erlösung der Menschen durch JChr zurück.
Andererseits sehen die Muslime ihren Mohammed als letzten von Gott gesandten Propheten an; hingegen ist für die Christen das Kommen Jesu Christi der Höhepunkt der Offenbarung Gottes.
Und noch was zum "Wörtlichnehmen" der Hl. Schrift: Die Bibel ist ein Buch, das das Heilshandeln Gottes an den Menschen im Laufe der Geschichte aufzeigen will.
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defensor_fidei Gast
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(#197611) Verfasst am: 21.10.2004, 20:28 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: |
Über das Stadium, dass man die Bibel wörtlich nimmt, sollte man eigentlich hinaus sein, sowohl als Christ, als auch als Atheist |
Na dann sag das mal im Vatikan zu Herrn Ratzinger. Was z.B. das Verhältnis der kath. Kirche -immerhin die größte christliche Glaubengemeinschaft der Welt- und auch der orthodoxen wie der meisten reformatorischen Kirchen und Gemeinschaften zu mir angeht, wird die Bibel absolut wortwörtlich ausgelegt. |
Da mußt du allerdings höchst interne und bisher nicht bekannte Informationsquellen haben.
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defensor_fidei Gast
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(#197621) Verfasst am: 21.10.2004, 20:36 Titel: |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | defensor_fidei hat folgendes geschrieben: | @ Raphael
Ich finde, man glaubt micht an ein "Kuschelchristentum", an einen "Kuschelislam", an das Christentum, an den Papst oder an sonstiges.
Man glaubt lediglich an GOTT, der in den einzelnen Religionen unterschiedlich dargestellt wird.
So ist z.B. für mich der Gott des Islam nicht der Gott des Christentums.
Ich glaube zwar an einen Gott (wie die Muslime auch), aber es ist nicht der eine Gott, der sich in Jesus Christus offenbart hat. |
Im 2. vatikanischen Konzil steht, dass Gott (ja, DER Gott ) auch in anderen Religionen vorkommt.
Sollte es Gott geben, dann glauben alle Religionen an den gleichen Gott im Prinzip, nur interpretieren sie ihn anders. |
Weißt du, Reschi - Formulierungen und Auslegungen sind eine Sache:
Das Vat. II. war kein dogmatisches Konzil und hat nicht Glaubensinhalte neu definiert. Es handelte sich um ein sogenanntes "Pastoralkonzil".
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#197634) Verfasst am: 21.10.2004, 20:45 Titel: |
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defensor_fidei hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: |
Über das Stadium, dass man die Bibel wörtlich nimmt, sollte man eigentlich hinaus sein, sowohl als Christ, als auch als Atheist |
Na dann sag das mal im Vatikan zu Herrn Ratzinger. Was z.B. das Verhältnis der kath. Kirche -immerhin die größte christliche Glaubengemeinschaft der Welt- und auch der orthodoxen wie der meisten reformatorischen Kirchen und Gemeinschaften zu mir angeht, wird die Bibel absolut wortwörtlich ausgelegt. |
Da mußt du allerdings höchst interne und bisher nicht bekannte Informationsquellen haben.
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Keineswegs. Meine Quellen sind die öffentlichen Verlautbarungen der Kirchen, insbesondere der katholischen, für jedermann nachlesbar in den Zeitungen und im Internet. Ich beziehe mich insbesondere auf das berüchtigte Ratzinger-Pamphlet von diesem Jahr, auf die ungefähr im Wochentakt von Wojtyla vom Stapel gelassenen Hetztiraden, auf die Bildung evangelikaler Kampfgruppen in den Landeskirchen gegen die Segnung von Lebenspartnerschaften, auf das politische Bündnis des Vatikans mit Libyen, Saudi-Arabien und Pakistan gegen die Beobachtung von Menschenrechtsverletzungen wegen der sexuellen Identität und auf den nunmehr im designierten EU-Kommissar Buttiglione personifizierten Versuch des Vatikans, die bisher in der EU erreichten Antidiskriminierungsvorschriften zu sabotieren und rückgängig zu machen, so wie das Ratzinger-Pamphlet es allen Katholiken befiehlt. In dieser Hetzschrift werde ich übrigens auch zusammen mit allen Schwulen und Lesben persönlich benannt: Ich bin "das Böse", biblisch gewöhnlich als "Gräuel" bezeichnet. Du siehst: Die Kirche nimmt die Bibel noch immer wortwörtlich, und drauf muss sich jedes Kirchenmitglied festnageln lassen. Wer zu dem Verein gehört, haftet auch für ihn. Niemand kann sich durch ein "das ist aber nicht meine Meinung" aus der Verantwortung stehlen. Wem die Glaubensinhalte und die Lehre nicht passen, der soll halt austreten; wer drinnen bleibt, ist ein Komplize der Kirchenleitung. Das meine ich übrigens durchaus im juristischen Sinne.
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defensor_fidei Gast
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(#197638) Verfasst am: 21.10.2004, 20:48 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | defensor_fidei hat folgendes geschrieben: | Raphael hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: |
Über das Stadium, dass man die Bibel wörtlich nimmt, sollte man eigentlich hinaus sein, sowohl als Christ, als auch als Atheist |
Na dann sag das mal im Vatikan zu Herrn Ratzinger. Was z.B. das Verhältnis der kath. Kirche -immerhin die größte christliche Glaubengemeinschaft der Welt- und auch der orthodoxen wie der meisten reformatorischen Kirchen und Gemeinschaften zu mir angeht, wird die Bibel absolut wortwörtlich ausgelegt. |
Da mußt du allerdings höchst interne und bisher nicht bekannte Informationsquellen haben.
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Keineswegs. Meine Quellen sind die öffentlichen Verlautbarungen der Kirchen, insbesondere der katholischen, für jedermann nachlesbar in den Zeitungen und im Internet. Ich beziehe mich insbesondere auf das berüchtigte Ratzinger-Pamphlet von diesem Jahr, auf die ungefähr im Wochentakt von Wojtyla vom Stapel gelassenen Hetztiraden, auf die Bildung evangelikaler Kampfgruppen in den Landeskirchen gegen die Segnung von Lebenspartnerschaften, auf das politische Bündnis des Vatikans mit Libyen, Saudi-Arabien und Pakistan gegen die Beobachtung von Menschenrechtsverletzungen wegen der sexuellen Identität und auf den nunmehr im designierten EU-Kommissar Buttiglione personifizierten Versuch des Vatikans, die bisher in der EU erreichten Antidiskriminierungsvorschriften zu sabotieren und rückgängig zu machen, so wie das Ratzinger-Pamphlet es allen Katholiken befiehlt. In dieser Hetzschrift werde ich übrigens auch zusammen mit allen Schwulen und Lesben persönlich benannt: Ich bin "das Böse", biblisch gewöhnlich als "Gräuel" bezeichnet. Du siehst: Die Kirche nimmt die Bibel noch immer wortwörtlich, und drauf muss sich jedes Kirchenmitglied festnageln lassen. Wer zu dem Verein gehört, haftet auch für ihn. Niemand kann sich durch ein "das ist aber nicht meine Meinung" aus der Verantwortung stehlen. Wem die Glaubensinhalte und die Lehre nicht passen, der soll halt austreten; wer drinnen bleibt, ist ein Komplize der Kirchenleitung. Das meine ich übrigens durchaus im juristischen Sinne. |
Ok, Raphael. - Zur Kenntnis genommen. Insbesondere auch die beiden letzten Sätze.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#197641) Verfasst am: 21.10.2004, 20:49 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | hier etwas von Rudolf Bultmann: Zitat: | „Erledigt sind [...] die Geschichten von der Himmel- und Höllenfahrt Christi; erledigt ist die Erwartung des mit den Wolken des Himmels kommenden ‚Menschensohnes’ und des Entrafftwerdens der Gläubigen in die Luft ihm entgegen (1. Thes 4,15ff). Erledigt ist durch die Kenntnis der Kräfte und Gesetze der Natur der Geister- und Dämonenglaube [...]. Die Wunder des Neuen Testamentes sind damit als Wunder erledigt [...]. Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testamentes glauben.“ [Rudolf Bultmann, Neues Testament und Mythologie. Das Problem der Entmythologisierung der neutestamentlichen Veründigung, in: Kerygma und Mythos I, Hrsg. H.W. Bartsch, Hamburg 1967, 17 f.]
Über die neutestamentlichen Berichte von der Auferstehung Jesu äußert er sich folgendermaßen:
„Das Osterereignis als die Auferstehung Christi ist kein historisches Ereignis. Der christliche Osterglaube ist an der historischen Frage nicht interessiert.“[a.a.O., 46f] |
Ich möchte nur rausfinden ob Du sowas nicht kennst, oder ob Du es nicht wahrnehmen möchtest. |
Als Kind war ich selbst Kuschelchrist (heute würde ich sagen altersgemäß) und habe versucht, den Glauben durch immer stärkere Abstraktion und Abspeckung zu retten. Es gab christliche Theologen, die behaupteten, Gott sei eine Frau, oder Jesus rufe zum Aufstand der Arbeiterklasse auf. Andere wiederum argumentierten, man müsse die Bibel als verschlüsselte Ankündigung des 1000-jährigen Reichs verstehen. Als Jugendlichem wurde der Glaube mir auf diese Weise (heute würde ich sagen altersgemäß) zum Pantheismus. Und ich kenne Pfarrer, die gar nicht mehr an Gott glauben, sondern es "nur nicht übers Herz bringen", ihren Schafen nicht weiterhin Trost zu spenden. Trotzdem danke für die Zitate, sie unterstreichen meine Aussage
step hat folgendes geschrieben: | Christen ist auch ein Sammelbegriff für das, was sich dafür hält. |
zelig hat folgendes geschrieben: | Ich dachte wir wären uns einig, daß Windmühlenkämpfe Zeitverschwendung sind. Jedenfalls, die Welt ist kein Holzschnitt. Das weißt Du besser als ich. |
Ich wollte kein Öl ins Feuer gießen. Eine Unterscheidung zwischen Menschen, die sich als Christen bezeichnen, aber keine Fundis sind, und Christen, die die Bibel als Wort Gottes verstehen, ist sicher sinnvoll, wenn es nicht so sehr auf die Selbstbezeichnung ankommt, sondern eher auf das Verhalten.
Wie würdest Du denn "Christ" definieren? Gibt es überghaupt noch einen gemeinsamen Kernglauben? Falls das nicht eine unzumutbare Festlegung wäre ...
Hier noch die Definition von wiki (Hervorhebung von mir):
wikipedia hat folgendes geschrieben: | Ein Christ ist ein Gläubiger des Christentums. Er führt seinen Glauben, die Gottesverehrung und seine Weltanschauung auf Jesus Christus, wie er in den Berichten der Evangelien des Neuen Testaments der Bibel geschildert wird, zurück. ...
Das Christentum ist eine monotheistische, gestiftete und missionierende Religion. Ihre Wurzeln liegen im Judentum des zweiten Tempels Palästinas zur Zeit der römischen Herrschaft vor circa 2000 Jahren. Das Christentum geht zurück auf die Anhänger eines jüdischen Wanderpredigers namens Jesus von Nazareth. Dieser Jesus wird von den Christen als der Christus, als der jüdische Messias verehrt, als Sohn Gottes. Die christlichen Lehren berufen sich allesamt auf diese Person. ...
Ambrose Bierce hat folgendes geschrieben: | Christ, der - Jemand, der glaubt daß das Neue Testament ein göttlich inspiriertes Buch ist, welches in bewunderungswürdiger Weise zu den spirituellen Bedürfnissen seines Nachbarn paßt. Jemand der die Lehren von Christus befolgt soweit sie nicht unvereinbar mit einem sündigen Leben sind. |
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gruß/step
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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defensor_fidei Gast
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(#197645) Verfasst am: 21.10.2004, 20:53 Titel: |
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Wikipedia hält eine sehr stark vereinfachende Interpretation - wie in vielen anderen Dingen - parat.
Drum ist diese für mich irrelevant.
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nickchanger auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.06.2004 Beiträge: 1753
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(#197672) Verfasst am: 21.10.2004, 21:13 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Man unterscheidet ja für gewöhnlich zwischen Muslimen und Islamisten.
Vielleicht wäre es mal an der Zeit, auch zwischen Christen und Christianisten zu unterscheiden, und -siehe Buttglione- deutlich msachen, dass die Ablehnung nicht dem Katholiken, sondern dem Christianisten gilt. |
meine ablehnung gilt beidem....
Raphael hat folgendes geschrieben: | Der Idee kann ich nichts abgewinnen. Sie schafft das, was hier im FGH als "Kuschelchristentum" bekannt ist. Vom christlichen Standpunkt aus betrachtet ist wer sich die Rosinen rauspickt schlicht ein Häretiker, also eigentlich gar kein Christ. Meiner Meinung nach kann man nicht zwischen denjenigen unterscheiden, die nur die Bergpredigt im Munde führen, und denjenigen, die sich an mosaischen Flüchen berauschen. Entweder jemand steht zur Bibel oder eben nicht. Diese Hintertürchen nach Art von "Ich bin zwar katholisch, aber dem Vatikan stehe ich kritisch gegenüber" sollten niemandem geöffnet werden. An einen "Kuschelislam" sollten wir übrigens auch nicht glauben. |
völlig richtig!
defensor_fidei hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube zwar an einen Gott (wie die Muslime auch), aber es ist nicht der eine Gott, der sich in Jesus Christus offenbart hat. |
dein Gott hat sich nicht in Jesus offenbart???
_________________ RKK, Mafiosi, Kinderschänder, Hetzer, Massenmörder
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den Zusammenhang kennt jeder hier, drum bleibt er unausgesprochen!
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