Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
|
(#1975116) Verfasst am: 31.12.2014, 15:46 Titel: |
|
|
Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Ich kann mich nicht an irgendeinen Hinweis der islamischen Gemeinde in Deutschland erinnern, wo Homosexualität befürwortet wird. |
du wirst auch von der katholischen kirche sowas nicht hören.
davon ganz ab, das was da in kairo geschehen ist, ist furchtbar. es dürfte aber bei der absoluten mehrheit der ägypter keinen widerspruch hervorrufen, eher im gegenteil. |
Deswegen habe ich ja die Mehrheitsmeinung der Muslime in Deutschland mitgepostet.
s.o.
Und deswegen ist das ein Argument gegen die Vermehrung solcher religiösen Ansicht aller Fraktionen.
Die Katholiken versuchen nicht daraus politische Forderungen abzuleiten.
Das ist beim Islam leider völlig anders. Die trennen nicht Religion, Recht und Gesetz.
Wenn die Gruppe an einem Ort nur groß genug ist, setzt sie es in die Praxis um.
Und dann sollte man da nicht sein, z.B als Homosexueller.
|
|
Nach oben |
|
 |
Misterfritz mini - mal
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien
|
(#1975120) Verfasst am: 31.12.2014, 16:04 Titel: |
|
|
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Ich kann mich nicht an irgendeinen Hinweis der islamischen Gemeinde in Deutschland erinnern, wo Homosexualität befürwortet wird. |
du wirst auch von der katholischen kirche sowas nicht hören. |
Die Katholiken versuchen nicht daraus politische Forderungen abzuleiten.
Das ist beim Islam leider völlig anders. Die trennen nicht Religion, Recht und Gesetz.
| ach, die katholiken haben keine politischen forderungen? das wäre mir echt neu. die kirchen mischen sich in die gesetzgebung ein, und zwar massiv, siehe abtreibung, sterbehilfe, tanzverbot, etc..
dass sie keine bischöfe in die regierung schicken, liegt schlicht daran, dass es genügend abgeordnete, minister usw. gibt, die schwer christlich angehaucht sind.
_________________ I'm tapping in the dusternis
|
|
Nach oben |
|
 |
Commander Vimes registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2013 Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork
|
(#1975123) Verfasst am: 31.12.2014, 16:12 Titel: |
|
|
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: |
Die Katholiken versuchen nicht daraus politische Forderungen abzuleiten. |
Hast du noch mehr solche Witze auf Lager?
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: |
Das ist beim Islam leider völlig anders. Die trennen nicht Religion, Recht und Gesetz.
Wenn die Gruppe an einem Ort nur groß genug ist, setzt sie es in die Praxis um.
Und dann sollte man da nicht sein, z.B als Homosexueller. |
Dann muss ich also Angst haben, wenn ich meinen Urlaub in der Türkei verbringen will?
_________________ There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
|
|
Nach oben |
|
 |
Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
|
(#1975135) Verfasst am: 31.12.2014, 16:45 Titel: |
|
|
Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: |
Die Katholiken versuchen nicht daraus politische Forderungen abzuleiten. |
Hast du noch mehr solche Witze auf Lager?
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: |
Das ist beim Islam leider völlig anders. Die trennen nicht Religion, Recht und Gesetz.
Wenn die Gruppe an einem Ort nur groß genug ist, setzt sie es in die Praxis um.
Und dann sollte man da nicht sein, z.B als Homosexueller. |
Dann muss ich also Angst haben, wenn ich meinen Urlaub in der Türkei verbringen will? |
"Gewalttätige transphobe und homophobe Übergriffe sowie Erpressungen durch die Polizei oder durch Bürger gegenüber Homosexuellen sind nicht selten. In einer bisher nicht veröffentlichten Untersuchung des Justizministeriums aus der Zeit vor 2003 berichteten 37 Prozent aller befragten Schwulen und Lesben und 89 Prozent aller befragten Transvestiten und Transsexuellen von physischer Gewalt gegen sie. Teilweise werden Treffpunkte von Schwulen durch organisierte Banden regelrecht observiert. Diese gehören vor allem drei Gruppen an. Erstens gibt es islamische Fundamentalisten, die das für eine gottgefällige Tat halten, zweitens jugendliche Nationalisten, denen von Organisationen erzählt wird, dass Schwule reich und dekadent seien und drittens professionelle Kriminelle, denen es um eine leichte Beute geht. Besonders bei Lesben beginnt der Druck in der Familie, wenn sie sich weigern zu heiraten. Das geht von psychischem Druck bis hin zu massiven Drohungen und Ehrenmorden. Unterstützung durch die Staatsmacht ist in diesen Fällen selten zu erwarten."
http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_in_der_T%C3%BCrkei
Ich weiss ja nicht wie leidensfähig du bist.
|
|
Nach oben |
|
 |
Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
|
(#1975140) Verfasst am: 31.12.2014, 17:00 Titel: |
|
|
Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Ich kann mich nicht an irgendeinen Hinweis der islamischen Gemeinde in Deutschland erinnern, wo Homosexualität befürwortet wird. |
du wirst auch von der katholischen kirche sowas nicht hören. |
Die Katholiken versuchen nicht daraus politische Forderungen abzuleiten.
Das ist beim Islam leider völlig anders. Die trennen nicht Religion, Recht und Gesetz.
| ach, die katholiken haben keine politischen forderungen? das wäre mir echt neu. die kirchen mischen sich in die gesetzgebung ein, und zwar massiv, siehe abtreibung, sterbehilfe, tanzverbot, etc..
dass sie keine bischöfe in die regierung schicken, liegt schlicht daran, dass es genügend abgeordnete, minister usw. gibt, die schwer christlich angehaucht sind. |
Ich verteidige die Auffassung der Katholischen Kirche nicht.
Mir sind keine aktuellen, die Homosexualität einschränkenden, politischen Forderungen dieser Gruppe bekannt.
"Homosexualität wird in Spanien gesellschaftlich akzeptiert. Spanien gilt als ein liberales Land im Umgang mit Homosexualität. Mit der Ablösung der konservativen Regierung durch die Sozialisten wurde Spanien 2005 das weltweit dritte Land, das homosexuellen Paaren die Ehe und Adoption ermöglichte."
http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_in_Spanien
Das überwiegend katholische Spanien gibt da auch nichts Gegenteiliges her.
Mein Urlaubstip für Commander Vimes.
|
|
Nach oben |
|
 |
Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
|
(#1975173) Verfasst am: 31.12.2014, 18:56 Titel: |
|
|
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Misterfritz hat folgendes geschrieben: | Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | Ich kann mich nicht an irgendeinen Hinweis der islamischen Gemeinde in Deutschland erinnern, wo Homosexualität befürwortet wird. |
du wirst auch von der katholischen kirche sowas nicht hören. |
Die Katholiken versuchen nicht daraus politische Forderungen abzuleiten.
Das ist beim Islam leider völlig anders. Die trennen nicht Religion, Recht und Gesetz.
| ach, die katholiken haben keine politischen forderungen? das wäre mir echt neu. die kirchen mischen sich in die gesetzgebung ein, und zwar massiv, siehe abtreibung, sterbehilfe, tanzverbot, etc..
dass sie keine bischöfe in die regierung schicken, liegt schlicht daran, dass es genügend abgeordnete, minister usw. gibt, die schwer christlich angehaucht sind. |
Ich verteidige die Auffassung der Katholischen Kirche nicht.
Mir sind keine aktuellen, die Homosexualität einschränkenden, politischen Forderungen dieser Gruppe bekannt.
"Homosexualität wird in Spanien gesellschaftlich akzeptiert. Spanien gilt als ein liberales Land im Umgang mit Homosexualität. Mit der Ablösung der konservativen Regierung durch die Sozialisten wurde Spanien 2005 das weltweit dritte Land, das homosexuellen Paaren die Ehe und Adoption ermöglichte."
http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_in_Spanien
Das überwiegend katholische Spanien gibt da auch nichts Gegenteiliges her.
Mein Urlaubstip für Commander Vimes. |
Verarsche? Die katholische Kirche in Spanien hat heftig dagegen opponiert!
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
|
|
Nach oben |
|
 |
Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
|
(#1975265) Verfasst am: 01.01.2015, 12:47 Titel: |
|
|
Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: |
Je mehr der Islam an Bedeutung gewinnt (hat), wird wohl die untere Sichtweise Oberhand nehmen. |
Das gilt für das Christentum ganz genauso. Das Christentum ist in Europa zum Glück weitestgehend auf Folklore reduziert worden und hat ansonsten nichts mehr zu melden. Einmal im Jahr zu Weihnachten in die Kirche, den Pfarrer freundlich grüßen und nen Groschen in den Klingelbeutel werfen, das war's dann für die meisten schon. Wäre das Christentum ähnlich stark und einflussreich wie der Islam in den muslimischen Ländern, dann sähe es mit dem westlichen Way of Life ganz anders aus. Wir hätten definitiv kein Lebenspartnerschaftsgesetz und kein AGG und sehr wahrscheinlich weiterhin noch einen § 175 StGB. |
Und ob, darauf kannste einen lassen - äh, dich verlassen.
Wenn die KK könnte wie sie möchte würden auch noch Scheiterhaufen brennen.
|
|
Nach oben |
|
 |
schtonk dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.12.2013 Beiträge: 12078
|
(#1975285) Verfasst am: 01.01.2015, 17:06 Titel: |
|
|
Ahriman hat folgendes geschrieben: | Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: |
Je mehr der Islam an Bedeutung gewinnt (hat), wird wohl die untere Sichtweise Oberhand nehmen. |
Das gilt für das Christentum ganz genauso. Das Christentum ist in Europa zum Glück weitestgehend auf Folklore reduziert worden und hat ansonsten nichts mehr zu melden. Einmal im Jahr zu Weihnachten in die Kirche, den Pfarrer freundlich grüßen und nen Groschen in den Klingelbeutel werfen, das war's dann für die meisten schon. Wäre das Christentum ähnlich stark und einflussreich wie der Islam in den muslimischen Ländern, dann sähe es mit dem westlichen Way of Life ganz anders aus. Wir hätten definitiv kein Lebenspartnerschaftsgesetz und kein AGG und sehr wahrscheinlich weiterhin noch einen § 175 StGB. |
Und ob, darauf kannste einen lassen - äh, dich verlassen.
Wenn die KK könnte wie sie möchte würden auch noch Scheiterhaufen brennen. |
Konjunktiv-Vermutungen sind persönliche Ansichten.
Und verschiedene Kulturen, jeweils mit historischen Besonderheiten, lassen sich nicht miteinander vergleichen.
Ebensowenig die jeweiligen Justiz-Systeme.
|
|
Nach oben |
|
 |
schtonk dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.12.2013 Beiträge: 12078
|
(#1975286) Verfasst am: 01.01.2015, 17:07 Titel: |
|
|
Doppelposting gelöscht
Zuletzt bearbeitet von schtonk am 03.01.2015, 15:04, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
|
(#1975315) Verfasst am: 01.01.2015, 20:43 Titel: |
|
|
schtonk hat folgendes geschrieben: | Konjunktiv-Vermutungen sind persönliche Ansichten.
|
Ja und? Gibt's hier was anderes?
|
|
Nach oben |
|
 |
funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
|
(#1975571) Verfasst am: 02.01.2015, 23:08 Titel: |
|
|
Kival hat folgendes geschrieben: | funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: | Demokratie funktioniert nicht, weil keine Konsensbildung möglich ist? Das ist *vielleicht* ein Argument gegen konsensorientierte Formen des Anarchismus (aber auch nicht wirklich), aber ganz sicher nicht gegen Demokratie... |
Ich habe nicht gesagt, dass keine Konsensbildung möglich ist. Ich bin aber der Meinung, dass eine Demokratie Konsensbildung durch Propaganda herbeiführt, während in einer Anarchie Konsensbildung auf freiwilliger Kooperation beruht. Darum funktioniert konsensorientierter Anarchismus, Demokratie aber nicht.
Mirko |
Demokratien sind *nicht* auf Konsens aus. Ich bin ja durchaus pro-anarchistisch, aber das, was Du da sagst, macht so nicht viel Sinn. |
Demokratien funktionieren nicht ohne Konsens. Genausowenig wie Christentum ohne Jesus oder Buddhismus ohne Buddha oder Fußball ohne Ball.
Mirko
|
|
Nach oben |
|
 |
tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22263
|
(#1975585) Verfasst am: 02.01.2015, 23:57 Titel: |
|
|
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | Demokratien funktionieren nicht ohne Konsens. Genausowenig wie Christentum ohne Jesus oder Buddhismus ohne Buddha oder Fußball ohne Ball. |
Demokratien funktionieren nicht, ohne dass die auf demokratischem Weg beschlossenen Entscheidungen anerkannt werden. Das ist aber etwas völlig anderes als Konsens.
Im Gegenteil funktionieren Demokratien nur, wenn es einen Streit um Alternativen gibt, zwischen denen dann demokratisch entscheiden wird. Dafür muss weder vorher ein Konsens gefunden werden, noch muss im Nachhinein die Entscheidung von allen als richtig beurteilt werden. Sie muss nur - bis zu einer evtl anderen Entscheidung - als gültig akzeptiert werden.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
|
|
Nach oben |
|
 |
funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
|
(#1975593) Verfasst am: 03.01.2015, 00:16 Titel: |
|
|
1. Eine Anerkennung von demokratischen Entscheidungen ist eine Form von Konsens. Es handelt sich zwar um die Übereinstimmung der Menschen in Bezug auf die Akzeptanz einer Regierungsform und in Bezug auf den politischen Inhalts, aber wenn man mal ab und zu in den Nachrichten guckt und mitkriegt, wie oft es zu Streitereien bezüglich der Anerkennung von Wahlergebnissen und zu Fälschungsvorwürfen kommt, dann sieht man, dass bereits dieser Konsens keine Selbstverständlichkeit ist.
2. Damit eine Mehrheit überhaupt zustande kommt, benötigt man eine große Menge von Unterstützern für die Regierung oder für Teile der Regierung. Denn die Mehrheit wird gewählt. Und in dem Wahlergebnis drückt sich dann der Konsens breiter Teile der Bevölkerung in Bezug auf die Wahl der Regierenden aus. Dabei kann es natürlich auch passieren, dass z.B. eine Regierung aus zwei Parteien gebildet wird, von denen jede 30 % erhalten hat. Aber selbst dann hat man immer noch zumindest eine Meinungsgleichheit in weiten Teilen der Bevölkerung.
Natürlich ist auch das Szenario denkbar, dass sich ein Parlament aus diversen 2%-Splitterparteien zusammensetzt, so dass man eine im wahrsten Sinne des Wortes "große Koalition" mit 26 Splitterparteien bildet, um die absolute Mehrheit zu erlangen. Die Frage ist dann aber, ob das, was dabei rauskommt, dann noch in irgendeinem Sinne den Willen des Volkes repräsentiert.
Mit freundlichem Gruß,
Mirko
|
|
Nach oben |
|
 |
beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
|
(#1975601) Verfasst am: 03.01.2015, 01:02 Titel: |
|
|
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | Demokratien funktionieren nicht ohne Konsens. Genausowenig wie Christentum ohne Jesus oder Buddhismus ohne Buddha oder Fußball ohne Ball. |
Demokratien funktionieren nicht, ohne dass die auf demokratischem Weg beschlossenen Entscheidungen anerkannt werden. Das ist aber etwas völlig anderes als Konsens.
Im Gegenteil funktionieren Demokratien nur, wenn es einen Streit um Alternativen gibt, zwischen denen dann demokratisch entscheiden wird. Dafür muss weder vorher ein Konsens gefunden werden, noch muss im Nachhinein die Entscheidung von allen als richtig beurteilt werden. Sie muss nur - bis zu einer evtl anderen Entscheidung - als gültig akzeptiert werden. |
Darueberhinaus gibt es einen demokratischen Grundkonsens, ohne den Demokratie tatsaechlich nicht funktioniert. Insbesondere was die Akzeptanz von Mehrheitsentscheidungen angeht.
_________________ Defund the gender police!!
|
|
Nach oben |
|
 |
tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22263
|
(#1975610) Verfasst am: 03.01.2015, 02:35 Titel: |
|
|
Ja gut, diesen Grundkonsens braucht man natürlich. Aber oben ging's doch nicht darum, sondern um die Frage, ob bei konkreter Entscheidungsfindung für inhaltliche Fragen ein Konsens nötig ist - und das ist er nicht.
Und auch ein Konsens "weiter Teile" o.Ä. ist, aufs gesamte betrachtet, eben kein Konsens, sondern nur eine Mehrheit.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
|
|
Nach oben |
|
 |
Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
|
(#1975611) Verfasst am: 03.01.2015, 02:52 Titel: |
|
|
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | Demokratien funktionieren nicht ohne Konsens. |
Eine Situation ohne irgendeine Art von "Konsens" lässt sich nicht mal konsistent formulieren. Wieder bleibst du so im Allgemeinen, dass deine Aussageabsicht in einer Tautologie versandet.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
|
|
Nach oben |
|
 |
funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
|
(#1975666) Verfasst am: 03.01.2015, 14:59 Titel: |
|
|
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ja gut, diesen Grundkonsens braucht man natürlich. Aber oben ging's doch nicht darum, sondern um die Frage, ob bei konkreter Entscheidungsfindung für inhaltliche Fragen ein Konsens nötig ist - und das ist er nicht.
Und auch ein Konsens "weiter Teile" o.Ä. ist, aufs gesamte betrachtet, eben kein Konsens, sondern nur eine Mehrheit. |
Auch wenn wir es "nur" mit einer Mehrheit zu tun haben, dann benötigt das Zustandekommen dieser Mehrheit immer noch eine Übereinstimmung der Meinung in breiten Teilen der Bevölkerung. Wenn 40 % aller Leute CDU wählen, dann zeigen diese 40% durch ihr Wahlverhalten, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt der Meinung war, dass die CDU regieren sollte. Wären diese Leute nicht dieser Meinung gewesen, dann hätten sie sich anders entschieden, sie hätten zum Beispiel gar nicht oder Martin Sonneborn gewählt.
Nun könnte man natürlich argumentieren, dass das Wahlverhalten lediglich ein formales Entscheidungskriterium darstellt und dass sich von ihm ausgehend keinerlei Rückschlüsse auf die Motive und Überzeugungen der Menschen ziehen lassen. Eine derartige Schlussfolgerung wäre jedoch fatal in Bezug auf die Legitimität der Demokratie. In dem Moment, indem die Demokratie nur noch ein x-beliebiges und willkürlich gewähltes Verfahren zur Bildung von Regierungen darstellt, in dem Moment verliert sie ihren Anspruch das Volk zu repräsentieren.
Im Übrigen habe ich - so politisch unkorrekt meine Ansichten sonst auch sein mögen - zumindest in diesem Falle die politische Korrektheit auf meiner Seite. Ich zitiere mal einen ihrer Hohepriester, Wolfgang Thierse:
Wolfgang Thierse hat folgendes geschrieben: |
Für den Zusammenhalt einer pluralistischen Demokratie, einer widersprüchlichen, vielfältigen Gesellschaft reicht offensichtlich nicht das allein aus, auf das ganz selbstverständlich zunächst hingewiesen werden kann und muss: Die gemeinsame Sprache, die Anerkennung von Recht und Gesetz, der vielgerühmte und gewiss notwendige Verfassungspatriotismus. Auch nicht die Beziehungen, die die Gesellschaftsmitglieder über den Markt und die Arbeitsprozesse miteinander eingehen, nämlich als Arbeitskräfte oder Konsumenten. Das sind die zwei Rollen, in denen der Markt uns Menschen überhaupt nur kennt. Auch das Beziehungsgeflecht, das wir über diese beiden Rollen erzeugen, reicht offensichtlich nicht aus, den Zusammenhalt einer so widersprüchlichen Gesellschaft zu garantieren.
Über all dies Selbstverständliche und Notwendige hinaus bedarf es, so meine ich, grundlegender Gemeinsamkeiten und Übereinstimmungen in dem, was wir Maßstäbe, Norme oder "Werte" nennen. Es bedarf tendenziell gemeinsamer Vorstellungen von der Freiheit und Kostbarkeit, vom Inhalt und Umfang von Gerechtigkeit, vom Wert und der Notwendigkeit von Solidarität, gemeinsamer oder wenigstens verwandter Vorstellungen von sinnvollem und guten Leben, von der Würde jedes Menschen, von der Integrität der Person, von Respekt und Toleranz...
|
aus:
Kirche und SPD, Von Gegnerschaft zu Gemeinsamkeiten, Franz Maget (Hrsg.)
Mit freundlichem Gruß,
Mirko
|
|
Nach oben |
|
 |
funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
|
(#1975668) Verfasst am: 03.01.2015, 15:03 Titel: |
|
|
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | Demokratien funktionieren nicht ohne Konsens. |
Eine Situation ohne irgendeine Art von "Konsens" lässt sich nicht mal konsistent formulieren. Wieder bleibst du so im Allgemeinen, dass deine Aussageabsicht in einer Tautologie versandet. |
Aber Tarvoc, du hast mich völlig falsch verstanden: 'Das ist keine Tautologie, was ich hier mache, sondern das ist ein nur ein furchtbar dämlicher und blöder Witz. Du hast ja schon oft genug festgestellt, dass ich Witze mache. Also müsstest du es eigentlich besser wissen.
Mirko grüßt dich mit dem Schalk im Nacken
|
|
Nach oben |
|
 |
schtonk dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.12.2013 Beiträge: 12078
|
(#1975670) Verfasst am: 03.01.2015, 15:21 Titel: |
|
|
schtonk hat folgendes geschrieben: | funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | ...Darum funktioniert konsensorientierter Anarchismus, Demokratie aber nicht.
Mirko |
Interessanter Gedanke, du scheinst dich auszukennen. Bitte ein Beispiel. |
|
|
Nach oben |
|
 |
funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
|
|
Nach oben |
|
 |
schtonk dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.12.2013 Beiträge: 12078
|
(#1975676) Verfasst am: 03.01.2015, 16:10 Titel: |
|
|
Was soll ich denn damit?
Ich präzisiere meine Frage: Wo ist der Beleg für deine Behauptung, dass "konsensorientierter Anarchismus [funktioniert]"?
Welches Gesellschaftsmodell kannst du anführen, in dem das von dir postulierte politische Konstrukt (erfolgreich) umgesetzt wird/wurde?
|
|
Nach oben |
|
 |
funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
|
|
Nach oben |
|
 |
schtonk dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.12.2013 Beiträge: 12078
|
(#1975920) Verfasst am: 04.01.2015, 21:34 Titel: |
|
|
Sehr dürftig, was du hier bringst.
und
sollen Belege für deine Behauptung sein, dass "konsensorientierter Anarchismus" funktioniere?
Blöd, wenn man rumschwadroniert und dann um Substanz gebeten wird, gell?
@mods: Ich weiß, das ist OT. Musste aber mal sein, sorry. Weiter sag ich auch nix mehr dazu...
|
|
Nach oben |
|
 |
funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
|
(#1976038) Verfasst am: 05.01.2015, 14:03 Titel: |
|
|
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Blöd, wenn man rumschwadroniert und dann um Substanz gebeten wird, gell?
@mods: Ich weiß, das ist OT. Musste aber mal sein, sorry. Weiter sag ich auch nix mehr dazu... |
Blöd, wenn man Fragen beantwortet bekommt und dann schlechtes Benehmen zeigt.
Mirko
|
|
Nach oben |
|
 |
Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
|
(#1976065) Verfasst am: 05.01.2015, 17:28 Titel: |
|
|
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | schtonk hat folgendes geschrieben: |
Blöd, wenn man rumschwadroniert und dann um Substanz gebeten wird, gell?
@mods: Ich weiß, das ist OT. Musste aber mal sein, sorry. Weiter sag ich auch nix mehr dazu... |
Blöd, wenn man Fragen beantwortet bekommt und dann schlechtes Benehmen zeigt.
Mirko |
Naja, dass es nicht reicht, ein paar Links hinzuschmeißen, hast du selbst schon bei anderen bemängelt. Wenn noch dazu kommt, dass diese nicht das aussagen, was die Fragestellung anbelangt, ist es leider bissl mau.
|
|
Nach oben |
|
 |
funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
|
(#1976066) Verfasst am: 05.01.2015, 17:31 Titel: |
|
|
Was du hier betreibst, ist Quellenkritik. Darfst du gerne machen. Schtonk hingegen verwendet die abwertende Bezeichnung "herumschwadronieren" und das ist nunmal schlechtes Benehmen, mein lieber Defätist!
Mit freundlichem Gruß,
Mirko
|
|
Nach oben |
|
 |
Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
|
(#1976182) Verfasst am: 06.01.2015, 09:51 Titel: |
|
|
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | Was du hier betreibst, ist Quellenkritik. Darfst du gerne machen. Schtonk hingegen verwendet die abwertende Bezeichnung "herumschwadronieren" und das ist nunmal schlechtes Benehmen, mein lieber Defätist!
Mit freundlichem Gruß,
Mirko |
Also kommt da noch etwas Gehaltvolles von deiner Seite und du wolltest nur bissl spielen?
|
|
Nach oben |
|
 |
funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
|
(#1976226) Verfasst am: 06.01.2015, 13:38 Titel: |
|
|
Ich weiß nicht... ich kann mich daran erinnern, dass du mich mal als Lügner bezeichnet hast. Und zwar als einen wiederholten Lügner. Ist es da nicht ein bisschen selbstwidersprüchlich von dir von mir Gehaltvolles zu erwarten?
Ich meine, wenn du mich für einen Lügner hältst, dann kann ich sagen, was ich will, du wirst es niemals als gehaltvoll und substanzvoll empfinden, sondern stets als vom Makel der Lüge behaftet. Und dann ist es natürlich hoffnungslos von meiner Seite aus daran etwas ändern zu wollen.
Mit freundlichem Gruß,
Mirko
|
|
Nach oben |
|
 |
Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
|
(#1976257) Verfasst am: 06.01.2015, 15:18 Titel: |
|
|
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | Ich weiß nicht... ich kann mich daran erinnern, dass du mich mal als Lügner bezeichnet hast. Und zwar als einen wiederholten Lügner. Ist es da nicht ein bisschen selbstwidersprüchlich von dir von mir Gehaltvolles zu erwarten?
Ich meine, wenn du mich für einen Lügner hältst, dann kann ich sagen, was ich will, du wirst es niemals als gehaltvoll und substanzvoll empfinden, sondern stets als vom Makel der Lüge behaftet. Und dann ist es natürlich hoffnungslos von meiner Seite aus daran etwas ändern zu wollen.
Mit freundlichem Gruß,
Mirko |
Ach was. Das kommt immer drauf an, was du schreibst. Bei mir haben (fast) alle ganz viele Chancen.
|
|
Nach oben |
|
 |
funkeimdunkeln Bösmensch
Anmeldungsdatum: 12.05.2014 Beiträge: 878
|
(#1976268) Verfasst am: 06.01.2015, 15:36 Titel: |
|
|
Oh, wenn deine unermessliche Gnade selbst mir armen Sünder die Hoffnung auf Vergebung in Aussicht stellt, so will ich mal sehen, ob ich sie mir verdienen kann.
Ein Kritikpunkt war ja meines Wissens, dass der folgende Link keinen Beleg für "konsensorientierte Anarchie" enthielt
Nun, vielleicht sollte zunächst mal erwähnt werden, dass die Autoren den Begriff des "Voluntarismus" verwendet, was soviel meint wie eine möglichst vollständige Abwesenheit von Gewalt. Was wiederum bedeutet, dass man z.B. Rechtsprechung und administrative Tätigkeiten ohne das staatliche Gewaltmonopol durchführt. In diesem Sinne verwende ich auch den Begriff "konsensorientierte Anarchie".
Was spricht laut dem Artikel dafür, dass es eine solche in Irland mal gegeben hat?
Zitat: | Die Gesellschaft des mittelalterlichen Irlands beruhte auf verwandtschaftlichen Beziehungen und nicht auf der Autorität eines Staates. Es gab keine allgemeingültige Gesetzgebung, keine Gerichtsvollzieher, keine Polizei, keine öffentliche Durchsetzung von Gesetzen und keine Spur von staatlich administriertem Recht. Natürlich kam es auch zu Kriminalität und kriegerischen Auseinandersetzungen, jedoch waren die Kriege nicht mehr als allenfalls große Schlägereien, gemessen an den sonst in Europa üblichen Kriegen. |
Zitat: | Die Könige hatten im Wesentlichen nur zwei Aufgaben: Sie leiteten die Zusammenkünfte und waren Sprecher des Tuath gegenüber anderen Tuatha. Es wurde auch von ihnen erwartet, den Tuath in eine Schlacht zu führen. Administrative oder juristische Rechte hatten die Könige nicht, sie unterwarfen sich ebenfalls einem unabhängigen Schlichter, wenn sie selbst in einen Streitfall verwickelt waren. |
Zitat: | Das Recht wurde durch eine Anklage, eine Verteidigung und ein System von Bürgschaften durchgesetzt. Die Menschen waren miteinander durch eine Reihe von individuellen Beziehungen verbunden, die auch die Verpflichtung beinhalteten, füreinander zu bürgen, dass Fehler behoben, Schulden bezahlt, der Richterspruch akzeptiert und das Gesetz durchgesetzt werden konnte. Das System der Bürgschaften war derart gut entwickelt, dass es keinen Bedarf an einem staatlichen Rechtssystem gab. Es gab verschiedene Arten von Bürgschaften. Beispielsweise garantierte der Bürge mit dem eigenen Vermögen dafür, dass der Schuldner seine Schuld bezahlte. Sollte der Schuldner nicht zahlen und der Bürge ebenfalls nicht in der Lage sein, zu zahlen, stellte sich der Bürge als Geisel zur Verfügung, bis die Schuld getilgt war. |
Man sollte auch bedenken, dass bei der Frage, ob ein Zusammenleben ohne Staat möglich ist, in erster Linie theoretische Überlegungen zur Beantwortung ihrer Frage und weniger historische Beweise ausschlaggebend sein sollten. Den historischen Beleg habe ich jetzt mehr als Zugeständnis an die Leute gebracht, die sowas interessiert. Ich bin eher der Theoretiker und als solcher an theoretischen Argumenten interessiert.
Mit freundlichem Gruß,
Mirko
|
|
Nach oben |
|
 |
|