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Vertrauen - der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hält?

 
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#1993277) Verfasst am: 31.03.2015, 10:04    Titel: Vertrauen - der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hält? Antworten mit Zitat

Nur einmal eine paar Überlegungen zum Germanwings-Absturz und zur Wirtschaftskrise:

Manche sagen, Moral wär der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hielte. Ich sehe das anders: Vertrauen ist der wahre Kitt. Wenn wir niemandem mehr vertrauen können, dann werden wir nicht mehr in ein Verkehrsmittel steigen können, wir werden keine Geschäfte tätigen können, ja wir werden nicht einmal mehr zwischenmenschliche Beziehungen pflegen können. Eine Gesellschaft, in der jeder jedem misstraut, ist keine Gesellschaft mehr, sondern eine Ansammlung von Individuen, in der jeder für sich alleine steht.

Ist da ein Denkfehler drin? Vielleicht. Oder mit Sicherheit? Ich hab diese Gedanken einfach mal Unreine geschrieben und direkt hier veröffentlicht und den Titel mit einem Fragezeichen versehen.
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"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1993281) Verfasst am: 31.03.2015, 10:24    Titel: Antworten mit Zitat

Guter Gedankenansatz.

Wer niemand mehr vertraut, macht sich das Leben zur Hölle.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1993282) Verfasst am: 31.03.2015, 10:25    Titel: Re: Vertrauen - der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hält? Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Nur einmal eine paar Überlegungen zum Germanwings-Absturz und zur Wirtschaftskrise:

Manche sagen, Moral wär der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hielte. Ich sehe das anders: Vertrauen ist der wahre Kitt. Wenn wir niemandem mehr vertrauen können, dann werden wir nicht mehr in ein Verkehrsmittel steigen können, wir werden keine Geschäfte tätigen können, ja wir werden nicht einmal mehr zwischenmenschliche Beziehungen pflegen können. Eine Gesellschaft, in der jeder jedem misstraut, ist keine Gesellschaft mehr, sondern eine Ansammlung von Individuen, in der jeder für sich alleine steht.

Ist da ein Denkfehler drin? Vielleicht. Oder mit Sicherheit? Ich hab diese Gedanken einfach mal Unreine geschrieben und direkt hier veröffentlicht und den Titel mit einem Fragezeichen versehen.


"Vertrauen ist der Anfang von allem."

http://www.slogans.de/slogans.php?BSelect[]=357



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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1993283) Verfasst am: 31.03.2015, 10:25    Titel: Re: Vertrauen - der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hält? Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Nur einmal eine paar Überlegungen zum Germanwings-Absturz und zur Wirtschaftskrise:

Manche sagen, Moral wär der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hielte. Ich sehe das anders: Vertrauen ist der wahre Kitt. Wenn wir niemandem mehr vertrauen können, dann werden wir nicht mehr in ein Verkehrsmittel steigen können, wir werden keine Geschäfte tätigen können, ja wir werden nicht einmal mehr zwischenmenschliche Beziehungen pflegen können. Eine Gesellschaft, in der jeder jedem misstraut, ist keine Gesellschaft mehr, sondern eine Ansammlung von Individuen, in der jeder für sich alleine steht.

Ist da ein Denkfehler drin? Vielleicht. Oder mit Sicherheit? Ich hab diese Gedanken einfach mal Unreine geschrieben und direkt hier veröffentlicht und den Titel mit einem Fragezeichen versehen.


Ja, ich sehe es ähnlich.
Wobei ich starke Verbindung zwischen beiden Punkten Moral-Vertrauen sehe. Menschen davon ausgehen, das Gegenüber werde höchstwahrscheinlich moralisch handeln. Sie vertraune ihnen. Das Vertraunen ist eine Art von Sich-Ausliefern.
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11051
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#1993287) Verfasst am: 31.03.2015, 10:38    Titel: Re: Vertrauen - der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hält? Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Nur einmal eine paar Überlegungen zum Germanwings-Absturz und zur Wirtschaftskrise:

Manche sagen, Moral wär der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hielte. Ich sehe das anders: Vertrauen ist der wahre Kitt. Wenn wir niemandem mehr vertrauen können, dann werden wir nicht mehr in ein Verkehrsmittel steigen können, wir werden keine Geschäfte tätigen können, ja wir werden nicht einmal mehr zwischenmenschliche Beziehungen pflegen können. Eine Gesellschaft, in der jeder jedem misstraut, ist keine Gesellschaft mehr, sondern eine Ansammlung von Individuen, in der jeder für sich alleine steht.

Ist da ein Denkfehler drin? Vielleicht. Oder mit Sicherheit? Ich hab diese Gedanken einfach mal Unreine geschrieben und direkt hier veröffentlicht und den Titel mit einem Fragezeichen versehen.


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Genau diese manipulatorischen Worthülsen aus der Werbung sind es ja, die Vertrauen zerstören. Ich behaupte: in ihren Grundstrukturen haben Germanwings-Absturz und Subprime-Krise inhaltlich mehr mit einander zu tun, als es auf den ersten Blick scheint.
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11051
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Beitrag(#1993291) Verfasst am: 31.03.2015, 10:45    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Guter Gedankenansatz.

Wer niemand mehr vertraut, macht sich das Leben zur Hölle.


Mehr noch: wir können als Gesellschaft komplett einpacken, wenn da kein Vertrauen untereinander mehr da ist. Das war's - sowohl sozial, als auch ökonomisch.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1993292) Verfasst am: 31.03.2015, 10:46    Titel: Re: Vertrauen - der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hält? Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Nur einmal eine paar Überlegungen zum Germanwings-Absturz und zur Wirtschaftskrise:

Manche sagen, Moral wär der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hielte. Ich sehe das anders: Vertrauen ist der wahre Kitt. Wenn wir niemandem mehr vertrauen können, dann werden wir nicht mehr in ein Verkehrsmittel steigen können, wir werden keine Geschäfte tätigen können, ja wir werden nicht einmal mehr zwischenmenschliche Beziehungen pflegen können. Eine Gesellschaft, in der jeder jedem misstraut, ist keine Gesellschaft mehr, sondern eine Ansammlung von Individuen, in der jeder für sich alleine steht.

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Genau diese manipulatorischen Worthülsen aus der Werbung sind es ja, die Vertrauen zerstören. Ich behaupte: in ihren Grundstrukturen haben Germanwings-Absturz und Subprime-Krise inhaltlich mehr mit einander zu tun, als es auf den ersten Blick scheint.


Die Subprime-Krise hat mehrere Ursachen. Als Hauptursachen würde ich eine unzureichende Bankenaufsicht sowie den Einbruch des privaten Konsums ansehen.

Gerade wenn es um Banken geht, ist Vertrauen nicht besonders sinnvoll, Kontrolle ist auf diesem Feld besser. Mir fällt jetzt aber gerade nicht ein, wer einen dazu passenden Slogan verfasst hat. Eine Bank war's jedenfalls nicht ...- Cool
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Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 31.03.2015, 10:48, insgesamt einmal bearbeitet
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astarte
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Beiträge: 46545

Beitrag(#1993293) Verfasst am: 31.03.2015, 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

Blindes Vertrauen, ist aber kaum mal notwendig.

Man sollte realistisch bleiben und sich bewusst sein, wie Menschen so ticken, und was sie alles tun, wenn sie meinen, nicht dabei erwischt zu werden - auch wenn sie das von sich vielleicht gar nicht glaubten.

Institutionen und dergl. haben auch keine persönliche Beziehung zum Einzelnen, denen ohne Kontrollinstanz Macht zu überlassen ist unklug.

In persönlichen Beziehungen braucht man Vertrauen, das ist richtig, sonst funktioniert die Beziehung nicht. Aber auch die sollte realistisch sein, und nicht von überhöhten Erwartungen ausgehen.
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Samson83
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#1993295) Verfasst am: 31.03.2015, 10:52    Titel: Re: Vertrauen - der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hält? Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Mir fällt jetzt aber gerade nicht ein, wer einen dazu passenden Slogan verfasst hat. Eine Bank war's jedenfalls nicht ...- Cool

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sünnerklaas
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Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11051
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Beitrag(#1993326) Verfasst am: 31.03.2015, 12:59    Titel: Re: Vertrauen - der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hält? Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Nur einmal eine paar Überlegungen zum Germanwings-Absturz und zur Wirtschaftskrise:

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Gerade wenn es um Banken geht, ist Vertrauen nicht besonders sinnvoll, Kontrolle ist auf diesem Feld besser. Mir fällt jetzt aber gerade nicht ein, wer einen dazu passenden Slogan verfasst hat. Eine Bank war's jedenfalls nicht ...- Cool


Vertrauen kann nur funktionieren, wenn es einen Grundkonsens darüber gibt, wo die Grenzen des Handelns liegen. Diese Grenzen müssen klar definiert sein und ihr Überschreiten sowohl institutionell, als auch sozial sanktioniert werden (dürfen). Freiheit des Einzelnen endet da, wo sie der Freiheit des anderen und auch ihm selbst elementar schadet und seine Grundrechte verletzt.
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1993337) Verfasst am: 31.03.2015, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Also nix gegen Vertrauen, aber es zum Grundprinzip zu erklären, ist mE falsch bzw. zu oberflächlich. Schon gar wenn es zu einer Art moralischen Vorleistungspflicht erklärt wird. Ebenso könnte ich Mißtrauen zu einer intellektuellen Vorleistungspflicht erklären.

Denn wie funktioniert Vertrauen? Wir vertrauen auf etwas / jemanden, wenn wir aus Erfahrung oder Wissen Grund zu der Annahme haben, daß es mit hoher Wahrscheinlichkeit funktionieren wird. Wir vertrauen also letztlich auf unsere Erfahrung bzw. unser Wissen, dem wiederum die hinreichende Regelmäßigkeit der Welt und unsere Lernfähigkeit zugrundeliegt. Dazu kommt ein bißchen Kooperationsnutzen.

In einer Welt, in der es hauptsächlich schiefgeht, wäre Vertrauen unangebracht. Und tatsächlich kann man das beobachten, z.B. in anarchischem, chaotischen Umfeld. Da fallen dann so Sprüche wie "Vertraue niemandem". Warum? Weil das zu oft enttäuscht wurde.

Wenn also jemand in der ARD zum Flugzeugabsturz predigt, wir müßten vor allem vertrauen haben, dann finde ich das tendenziell eine Irreführung. Was wir vor allem brauchen, ist etwas, das vertrauenswürdig ist. Also z.B. gute Prozesse, die dann zu meßbar guten Erfahrungen führen (wenig Abstürze).
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1993370) Verfasst am: 31.03.2015, 16:13    Titel: Re: Vertrauen - der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hält? Antworten mit Zitat

Kooperation basiert auf der Fähigkeit, die Intention anderer Menschen zu verstehen, und den sozialen Raum, der infolge entsteht, zum gemeinsamen Vorteil zu nutzen. Vetrauen bedeutet die Erwartung, nicht getäuscht zu werden (Menschen sind Meister der Täuschung), Zutrauen ist eine Erwartung in ausreichende Befähigung. Also würde ich schon zustimmen, wenn jemand zumindest Kooperationsfähigkeit als Kit aller Sozietäten bezeichnet. Und eine besonders gelungene wäre eine, in der Vertrauen herrscht.
Die Katastrophe fördert jedoch kein Vertrauen. Es wäre auch nicht richtig, aus einem "Jetzt erst recht!"-Impuls heraus, an die allgemeine Bereitschaft zu vertrauen zu appellieren. Die Katastrophe ist Anlass für genaue Prüfung der Umstände und Zurückhaltung im Urteil. Vertrauen steht nicht im Kontext.
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1993386) Verfasst am: 31.03.2015, 17:31    Titel: Re: Vertrauen - der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hält? Antworten mit Zitat

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Georg Simmel?
Zitat:
"Geld ist die vielleicht konzentrierteste und zugespitzteste Form und Äußerung des Vertrauens in die gesellschaftlich-staatliche Ordnung."
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Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11051
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Beitrag(#1996708) Verfasst am: 17.04.2015, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

Gab heute eine bemerkenswerte Rede von Joachim Gauck zum Thema "Vertrauen und Verantwortung" - genauer gesagt war es der zweite Teil seiner Trauerrede.
Ich würde mir ja mal wünschen, wenn das Thema "Wertschätzung von Arbeit" insbesondere auf Stellen, die ein sehr hohes Maß an Verantwortung, Aufrichtigkeit und Integrität verlangen, von Gauck auf die politische Agenda gesetzt werden. Genau da haben wir nämlich ein Problem. Und es sind ja nicht nur die Piloten, an die solch hohe Anforderungen gestellt werden.
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Beiträge: 11051
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Beitrag(#1996710) Verfasst am: 17.04.2015, 15:54    Titel: Re: Vertrauen - der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hält? Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Die Katastrophe fördert jedoch kein Vertrauen. Es wäre auch nicht richtig, aus einem "Jetzt erst recht!"-Impuls heraus, an die allgemeine Bereitschaft zu vertrauen zu appellieren. Die Katastrophe ist Anlass für genaue Prüfung der Umstände und Zurückhaltung im Urteil. Vertrauen steht nicht im Kontext.


Ehrlich gesagt werden sich mit Sicherheit eine ganze Menge Leute für den Rest ihres Lebens fragen, was sie falsch gemacht haben, was sie vielleicht übersehen haben...
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