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Gender Mainstreaming
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#2009173) Verfasst am: 03.07.2015, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Die deutsche Sprache pluralisiert weiblich. Wenn ich einen Mann küsse heißt es: "Sie küssen sich".
Wo kann ich diese Form der Diskriminierung meines Mannseins melden?



Bei Deiner Gleichstellungsbeauftragten? Am Kopf kratzen

Ah nee. Geht ja gar nicht. Die darf bloss bei Diskriminierung von Frauen taetig werden.


Ich befürchte, dass wir einen Beauftragten für Opfer des Feminismus brauchen.

Tim Hunt

Zitat:
Der Fall, der seit über einer Woche die akademische Welt Großbritanniens beschäftigt, hatte damit begonnen, dass die Universität den Nobelpreisträger Professor Tim Hunt ungehört aus ihren heiligen Hallen verbannt hat, weil er auf einer Dienstreise in Südkorea angeblich bezweifelt hat, dass Frauen für die Naturwissenschaften die notwendigen charakterlichen Qualifikationen mitbringen: „Sie stören den Betrieb und neigen zu Tränen.“

Inzwischen ist die ganze Rede des geschassten Biologen bekannt geworden und nun ist völlig klar, dass Tim Hunt, wie er von Beginn an gesagt hat, seine „frauenfeindlichen“ Worte als Scherz gemeint hat. Um dann vor seinem weiblichen Publikum weiter zu sagen: „Und nun im Ernst: Ich beschwöre Sie, werden Sie Naturwissenschaftlerinnen, trotz solcher Monster wie ich es eines bin.“ Der „Frauenfeind“ beschwor also die Frauen, Wissenschaftlerinnen zu werden. Na, so was.



Meine Fresse. Mit den Augen rollen

Herr, lass Sinn fuer Humor regnen!
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46360
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2009179) Verfasst am: 03.07.2015, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Die deutsche Sprache pluralisiert weiblich. Wenn ich einen Mann küsse heißt es: "Sie küssen sich".
Wo kann ich diese Form der Diskriminierung meines Mannseins melden?



Bei Deiner Gleichstellungsbeauftragten? Am Kopf kratzen

Ah nee. Geht ja gar nicht. Die darf bloss bei Diskriminierung von Frauen taetig werden.


Ich befürchte, dass wir einen Beauftragten für Opfer des Feminismus brauchen.

Tim Hunt

Zitat:
Der Fall, der seit über einer Woche die akademische Welt Großbritanniens beschäftigt, hatte damit begonnen, dass die Universität den Nobelpreisträger Professor Tim Hunt ungehört aus ihren heiligen Hallen verbannt hat, weil er auf einer Dienstreise in Südkorea angeblich bezweifelt hat, dass Frauen für die Naturwissenschaften die notwendigen charakterlichen Qualifikationen mitbringen: „Sie stören den Betrieb und neigen zu Tränen.“

Inzwischen ist die ganze Rede des geschassten Biologen bekannt geworden und nun ist völlig klar, dass Tim Hunt, wie er von Beginn an gesagt hat, seine „frauenfeindlichen“ Worte als Scherz gemeint hat. Um dann vor seinem weiblichen Publikum weiter zu sagen: „Und nun im Ernst: Ich beschwöre Sie, werden Sie Naturwissenschaftlerinnen, trotz solcher Monster wie ich es eines bin.“ Der „Frauenfeind“ beschwor also die Frauen, Wissenschaftlerinnen zu werden. Na, so was.



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Du; ich habe da letztens einen total humorlosen Moslem getroffen... Cool







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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2009187) Verfasst am: 03.07.2015, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Die deutsche Sprache pluralisiert weiblich. Wenn ich einen Mann küsse heißt es: "Sie küssen sich".
Wo kann ich diese Form der Diskriminierung meines Mannseins melden?



Bei Deiner Gleichstellungsbeauftragten? Am Kopf kratzen

Ah nee. Geht ja gar nicht. Die darf bloss bei Diskriminierung von Frauen taetig werden.


Ich befürchte, dass wir einen Beauftragten für Opfer des Feminismus brauchen.

Tim Hunt

Zitat:
Der Fall, der seit über einer Woche die akademische Welt Großbritanniens beschäftigt, hatte damit begonnen, dass die Universität den Nobelpreisträger Professor Tim Hunt ungehört aus ihren heiligen Hallen verbannt hat, weil er auf einer Dienstreise in Südkorea angeblich bezweifelt hat, dass Frauen für die Naturwissenschaften die notwendigen charakterlichen Qualifikationen mitbringen: „Sie stören den Betrieb und neigen zu Tränen.“

Inzwischen ist die ganze Rede des geschassten Biologen bekannt geworden und nun ist völlig klar, dass Tim Hunt, wie er von Beginn an gesagt hat, seine „frauenfeindlichen“ Worte als Scherz gemeint hat. Um dann vor seinem weiblichen Publikum weiter zu sagen: „Und nun im Ernst: Ich beschwöre Sie, werden Sie Naturwissenschaftlerinnen, trotz solcher Monster wie ich es eines bin.“ Der „Frauenfeind“ beschwor also die Frauen, Wissenschaftlerinnen zu werden. Na, so was.



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Du; ich habe da letztens einen total humorlosen Moslem getroffen... Cool







wirr



Jo. Da sehen wir auch, dass der Glaube an Allah genausowenig gegen Humorlosigkeit immunisiert wie eine trendige feministische Gesinnung.

Aber wer steht dem Herrn Hunt jetzt bei? Wer stellt seinen guten Ruf, der voellig zu unrecht ruiniert wurde, wieder her? Wer stellt diejenigen, die dafuer verantwortlich waren, zur Rede und klagt die genauso namentlich oeffentlich an so wie die den Herrn Hunt zu unrecht angeklagt haben?

Waere das keine Aufgabe fuer unsere wackeren Kaempferinnen fuer die Gleichberechtigung, als wie sich Feministinnen gerne selber sehen? Oder ist der Herr Hunt etwa weniger gleichberechtigt, bloss weil er ein Mann ist? zwinkern
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unquest
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Beiträge: 3326

Beitrag(#2009192) Verfasst am: 03.07.2015, 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Zusammengefasst lautet die Kritik am Feminismus also:
"Isch kenn da nen Mann, der von seiner Frau unterdrückt wird."
Hm, darüber muss ich mal nachdenken.


Ich hatte meine Frage formuliert und immer noch keine Antwort erhalten.

unquest hat folgendes geschrieben:
Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Buch zur Gendertheorie.
...
Die Soziologie hat einen Weber, die Evolutionstheorie einen Darwin, die RT einen Einstein... Gibt es denn nicht so etwas wie ein Standardwerk?


Und ja. Janssen-Jurreit, Beauvoir und andere hab ich gelesen. Da erkenne ich nur keine Theorie.

Wer ist in dieser Diskussion überhaupt Diskurspartner? Oder soll man wirklich ernsthaft über Dworkin oder Butler diskutieren? Das ist absurd!
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zelig
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Beiträge: 25404

Beitrag(#2009195) Verfasst am: 03.07.2015, 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zusammengefasst lautet die Kritik am Feminismus also:
"Isch kenn da nen Mann, der von seiner Frau unterdrückt wird."
Hm, darüber muss ich mal nachdenken.


Ich hatte meine Frage formuliert und immer noch keine Antwort erhalten.

unquest hat folgendes geschrieben:
Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Buch zur Gendertheorie.
...
Die Soziologie hat einen Weber, die Evolutionstheorie einen Darwin, die RT einen Einstein... Gibt es denn nicht so etwas wie ein Standardwerk?


Und ja. Janssen-Jurreit, Beauvoir und andere hab ich gelesen. Da erkenne ich nur keine Theorie.

Wer ist in dieser Diskussion überhaupt Diskurspartner? Oder soll man wirklich ernsthaft über Dworkin oder Butler diskutieren? Das ist absurd!


Auch wenn es lange her, und mir nicht mehr sonderlich präsent ist, "Das andere Geschlecht" hat mich damals bei der Lektüre beeindruckt. Mir fällt kein theoretisches Werk zur Gendertheorie ein, hatte auch den Eindruck, daß es da kritikwürdige Auswüchse gab, die Kinder zum Experimentierfeld machten. (Alles nur aus der Erinnerung.) Den Feminismus verstehe ich als eine Bewegung, die die Chancengleichheit von Mann und Frau realisieren will. Und mir kommt es tatsächlich so vor, daß man willentlich die Augen vor der Realität verschließen muss, um behaupten zu können, niemand hätte ein Problem mit Gleichberechtigung. In Deutschland hat sich zwar viel in die richtige Richtung bewegt in den letzten Jahrzehnten (wobei Frauen in der DDR sowieso schon früher relativ gleichberechtigt waren, als in der vermufften BRD der 60er und 70er), aber die Reflexhafte Abwehr von Gender- und Feminismusthemen alleine in diesem Forum beweist eigentlich schon das Gegenteil.
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unquest
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Beiträge: 3326

Beitrag(#2009196) Verfasst am: 03.07.2015, 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zusammengefasst lautet die Kritik am Feminismus also:
"Isch kenn da nen Mann, der von seiner Frau unterdrückt wird."
Hm, darüber muss ich mal nachdenken.


Ich hatte meine Frage formuliert und immer noch keine Antwort erhalten.

unquest hat folgendes geschrieben:
Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Buch zur Gendertheorie.
...
Die Soziologie hat einen Weber, die Evolutionstheorie einen Darwin, die RT einen Einstein... Gibt es denn nicht so etwas wie ein Standardwerk?


Und ja. Janssen-Jurreit, Beauvoir und andere hab ich gelesen. Da erkenne ich nur keine Theorie.

Wer ist in dieser Diskussion überhaupt Diskurspartner? Oder soll man wirklich ernsthaft über Dworkin oder Butler diskutieren? Das ist absurd!


Auch wenn es lange her, und mir nicht mehr sonderlich präsent ist, "Das andere Geschlecht" hat mich damals bei der Lektüre beeindruckt. Mir fällt kein theoretisches Werk zur Gendertheorie ein, hatte auch den Eindruck, daß es da kritikwürdige Auswüchse gab, die Kinder zum Experimentierfeld machten. (Alles nur aus der Erinnerung.) Den Feminismus verstehe ich als eine Bewegung, die die Chancengleichheit von Mann und Frau realisieren will. Und mir kommt es tatsächlich so vor, daß man willentlich die Augen vor der Realität verschließen muss, um behaupten zu können, niemand hätte ein Problem mit Gleichberechtigung. In Deutschland hat sich zwar viel in die richtige Richtung bewegt in den letzten Jahrzehnten (wobei Frauen in der DDR sowieso schon früher relativ gleichberechtigt waren, als in der vermufften BRD der 60er und 70er), aber die Reflexhafte Abwehr von Gender- und Feminismusthemen alleine in diesem Forum beweist eigentlich schon das Gegenteil.

Hmmm. Dann könnten wir auch den Histomat zur Wissenschaft erklären, 250 Unistellen mit Arbeiter und Bauern besetzen und die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft gesetzlich regeln? Skeptiker wäre sicher einverstanden. Sehr glücklich

Und bei Chancengleichheit denke ich auch an Quote. Wann wird endlich die Frauenquote nicht nur bei begehrten Arbeitsplätzen wie den Aufsichtsräten sondern auch in der Müllabfuhr eingeführt?
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2009201) Verfasst am: 03.07.2015, 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:

Hmmm. Dann könnten wir auch den Histomat zur Wissenschaft erklären, 250 Unistellen mit Arbeiter und Bauern besetzen und die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft gesetzlich regeln? Skeptiker wäre sicher einverstanden. :D

Und bei Chancengleichheit denke ich auch an Quote. Wann wird endlich die Frauenquote nicht nur bei begehrten Arbeitsplätzen wie den Aufsichtsräten sondern auch in der Müllabfuhr eingeführt?


Eyh, ich habe einfach geantwortet!
Ohne wissenschaftlichen Anspruch. ; )
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Mad Magic
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Beiträge: 2172

Beitrag(#2009202) Verfasst am: 03.07.2015, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Und bei Chancengleichheit denke ich auch an Quote. Wann wird endlich die Frauenquote nicht nur bei begehrten Arbeitsplätzen wie den Aufsichtsräten sondern auch in der Müllabfuhr eingeführt?


Diese bedeutende Frage zur Klärung der "Ehrlichkeit" finde ich wichtig...
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vrolijke
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Beitrag(#2009208) Verfasst am: 04.07.2015, 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:

Und bei Chancengleichheit denke ich auch an Quote. Wann wird endlich die Frauenquote nicht nur bei begehrten Arbeitsplätzen wie den Aufsichtsräten sondern auch in der Müllabfuhr eingeführt?

Bei den Aufsichtsräte werden die Pöstchen aufgrund Beziehungen besetzt, das ist bei der Müllabfuhr eher nicht der Fall.
In diesem Fall, eher ein schlechter Vergleich.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2009211) Verfasst am: 04.07.2015, 00:55    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zusammengefasst lautet die Kritik am Feminismus also:
"Isch kenn da nen Mann, der von seiner Frau unterdrückt wird."
Hm, darüber muss ich mal nachdenken.


Ich hatte meine Frage formuliert und immer noch keine Antwort erhalten.

unquest hat folgendes geschrieben:
Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Buch zur Gendertheorie.
...
Die Soziologie hat einen Weber, die Evolutionstheorie einen Darwin, die RT einen Einstein... Gibt es denn nicht so etwas wie ein Standardwerk?


Und ja. Janssen-Jurreit, Beauvoir und andere hab ich gelesen. Da erkenne ich nur keine Theorie.

Wer ist in dieser Diskussion überhaupt Diskurspartner? Oder soll man wirklich ernsthaft über Dworkin oder Butler diskutieren? Das ist absurd!


Auch wenn es lange her, und mir nicht mehr sonderlich präsent ist, "Das andere Geschlecht" hat mich damals bei der Lektüre beeindruckt. Mir fällt kein theoretisches Werk zur Gendertheorie ein, hatte auch den Eindruck, daß es da kritikwürdige Auswüchse gab, die Kinder zum Experimentierfeld machten. (Alles nur aus der Erinnerung.) Den Feminismus verstehe ich als eine Bewegung, die die Chancengleichheit von Mann und Frau realisieren will. Und mir kommt es tatsächlich so vor, daß man willentlich die Augen vor der Realität verschließen muss, um behaupten zu können, niemand hätte ein Problem mit Gleichberechtigung. In Deutschland hat sich zwar viel in die richtige Richtung bewegt in den letzten Jahrzehnten (wobei Frauen in der DDR sowieso schon früher relativ gleichberechtigt waren, als in der vermufften BRD der 60er und 70er), aber die Reflexhafte Abwehr von Gender- und Feminismusthemen alleine in diesem Forum beweist eigentlich schon das Gegenteil.



Die Bewegung, die "die die Chancengleichheit von Mann und Frau realisieren will" nenne ich (Frauen-)Emanzipationsbewegung. Der Feminismus war demgegenueber immer maximal eine Teilmenge davon (wurde in Teilen sogar antiemanzipatorisch, da naemlich wo es um reine Frauenlobbyarbeit geht, die bei der Gleichberechtigung nicht aufhoert, sondern die alten Maennerprivilegierung durch neue Frauenprivilegierung zu ersetzen trachtet) und ist seit den Anfaengen der Emanzipationsbewegung laengst zur elitaeren Ideologie geronnen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21803

Beitrag(#2009222) Verfasst am: 04.07.2015, 09:55    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht zu vergessen, dass die FeministInnen sich täglich mit den Tränen unterdrückter Männer besaufen.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2009224) Verfasst am: 04.07.2015, 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nicht zu vergessen, dass die FeministInnen sich täglich mit den Tränen unterdrückter Männer besaufen.


: )
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#2009226) Verfasst am: 04.07.2015, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:

Hmmm. Dann könnten wir auch den Histomat zur Wissenschaft erklären, 250 Unistellen mit Arbeiter und Bauern besetzen und die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft gesetzlich regeln? Skeptiker wäre sicher einverstanden. Sehr glücklich

Und bei Chancengleichheit denke ich auch an Quote. Wann wird endlich die Frauenquote nicht nur bei begehrten Arbeitsplätzen wie den Aufsichtsräten sondern auch in der Müllabfuhr eingeführt?


Eyh, ich habe einfach geantwortet!
Ohne wissenschaftlichen Anspruch. ; )


Du hattest geschrieben, dass dich Butlers "Lektüre beeindruckt" hat. Freut mich, denn dann habe ich endlich einen Menschen gefunden, der mir den Inhalt des folgenden Satzes von Butler erläutern kann:

Zitat:
The move from a structuralist account in which capital is understood to structure social relations in relatively homologous ways to a view of hegemony in which power relations are subject to repetition, convergence, and rearticulation brought the question of temporality into the thinking of structure, and marked a shift from a form of Althusserian theory that takes structural totalities as theoretical objects to one in which the insights into the contingent possibility of structure inaugurate a renewed conception of hegemony as bound up with the contingent sites and strategies of the rearticulation of power.


Ich behaupte, dass Butlers Texte nur drei Möglichkeiten zulassen. Entweder sie sind trivial, falsch oder unverständlich! (Diese Kombination scheint übrigens bei vielen sogenannten Philosophen der Postmoderne "die Tiefe" zu ergeben.)
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2009228) Verfasst am: 04.07.2015, 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Du hattest geschrieben, dass dich Butlers "Lektüre beeindruckt" hat.


Butler?

"Das andere Geschlecht" = Beauvoir

; )
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Beiträge: 3326

Beitrag(#2009230) Verfasst am: 04.07.2015, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Du hattest geschrieben, dass dich Butlers "Lektüre beeindruckt" hat.


Butler?

"Das andere Geschlecht" = Beauvoir

; )


Oh,entschuldige. Verlegen
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2009232) Verfasst am: 04.07.2015, 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Du hattest geschrieben, dass dich Butlers "Lektüre beeindruckt" hat.


Butler?

"Das andere Geschlecht" = Beauvoir

; )


Oh,entschuldige. Verlegen


Alles gut!
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schtonk
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Beitrag(#2009234) Verfasst am: 04.07.2015, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
...In Deutschland hat sich zwar viel in die richtige Richtung bewegt in den letzten Jahrzehnten (wobei Frauen in der DDR sowieso schon früher relativ gleichberechtigt waren, als in der vermufften BRD der 60er und 70er), aber die Reflexhafte Abwehr von Gender- und Feminismusthemen alleine in diesem Forum beweist eigentlich schon das Gegenteil.

Die Gleichberechtigung der Frauen in der DDR war wirklich nur relativ, wie du auch schreibst. Ihre Verankerung in der Verfassung hatte primär ein ideologisches Ziel:
Man wollte dem Idealbild der Frau in der sozialistischen Gesellschaft Gestalt geben. Der große Anteil von Frauen unter den Werktätigen rührte daher und hatte auch
zwei andere Ursachen: Die Folgen des Krieges und die spätere Massenflucht in den Westen. Der dadurch entstandene Mangel an Arbeitskräften konnte nur durch
arbeitende Frauen kompensiert werden. Der Zugang zu führenden Positionen in Politik und Wirtschaft blieb Frauen verwehrt, genau wie in der "vermufften BRD".
Man erwartete von ihnen vollen Einsatz sowohl in der Produktion als auch in der Familie, wo die "gleichberechtigte" Unterstützung durch den Mann vergeblich zu suchen war.
In einem klugen Aufsatz von Heike Schmidt wird Gisela Helwig, eine gelernte DDR-Frau, mit den Worten "Gleiche Rechte - doppelte Pflichten" zur Rolle der Frauen in der DDR zitiert.

Was ich schon immer reflexhaft abgewehrt habe: Eine undifferenzierte affirmatorische Haltung zu allem, was irgendwie mit "Emanzipation/Feminismus" zu tun hat.
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Beitrag(#2009235) Verfasst am: 04.07.2015, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
...In Deutschland hat sich zwar viel in die richtige Richtung bewegt in den letzten Jahrzehnten (wobei Frauen in der DDR sowieso schon früher relativ gleichberechtigt waren, als in der vermufften BRD der 60er und 70er), aber die Reflexhafte Abwehr von Gender- und Feminismusthemen alleine in diesem Forum beweist eigentlich schon das Gegenteil.

Die Gleichberechtigung der Frauen in der DDR war wirklich nur relativ, wie du auch schreibst. Ihre Verankerung in der Verfassung hatte primär ein ideologisches Ziel:
Man wollte dem Idealbild der Frau in der sozialistischen Gesellschaft Gestalt geben. Der große Anteil von Frauen unter den Werktätigen rührte daher und hatte auch
zwei andere Ursachen: Die Folgen des Krieges und die spätere Massenflucht in den Westen. Der dadurch entstandene Mangel an Arbeitskräften konnte nur durch
arbeitende Frauen kompensiert werden. Der Zugang zu führenden Positionen in Politik und Wirtschaft blieb Frauen verwehrt, genau wie in der "vermufften BRD".
Man erwartete von ihnen vollen Einsatz sowohl in der Produktion als auch in der Familie, wo die "gleichberechtigte" Unterstützung durch den Mann vergeblich zu suchen war.
In einem klugen Aufsatz von Heike Schmidt wird Gisela Helwig, eine gelernte DDR-Frau, mit den Worten "Gleiche Rechte - doppelte Pflichten" zur Rolle der Frauen in der DDR zitiert.

Was ich schon immer reflexhaft abgewehrt habe: Eine undifferenzierte affirmatorische Haltung zu allem, was irgendwie mit "Emanzipation/Feminismus" zu tun hat.


"Ideologisch", "Fachkräftemangel".

Na, letzteren gab es ja in der Sowjetunion nicht. Und trotzdem war dort die Rolle der Frau ziemlich emanzipiert, wie selbst ein ZEIT-Artikel von 1977 einräumt. (Allerdings fängt er ziemlich doof an):

Zitat:
In der UdSSR gibt es kein Millionenheer unzufriedener Hausfrauen, weil fast alle Frauen arbeiten. Die UdSSR hat als einziger Staat der Welt eine Mehrheit an weiblichen Beschäftigten. Ganze Zweige der Volkswirtschaft sind, fest in weiblicher Hand, die Frauen haben gleiche Bildungs- und Berufschäncen, Zugang zu fast allen Berufen und bekommen für gleiche Arbeit auch gleichen Lohn. Ein neuer, selbstbewußter Frauentyp ist entstanden, der ziemlich unsentimental „seinen Mann im Leben steht“. Die Diskussion um die „weibliche“ Frau muß in der anderen Weltmacht daher ganz anders verlaufen.

Keine sowjetische Zeitung, keine Buchautorin würde den Frauen raten, ihren Männern „Untertan wie dem Herrn“ zu sein, keine würde Schlafzimmertips geben ...


http://www.zeit.de/1977/38/zurueck-an-den-samowar


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Beitrag(#2009236) Verfasst am: 04.07.2015, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Hmmm. Dann könnten wir auch den Histomat zur Wissenschaft erklären, 250 Unistellen mit Arbeiter und Bauern besetzen und die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft gesetzlich regeln? Skeptiker wäre sicher einverstanden. Sehr glücklich


Aber ja! Daumen hoch!

unquest hat folgendes geschrieben:
Und bei Chancengleichheit denke ich auch an Quote. Wann wird endlich die Frauenquote nicht nur bei begehrten Arbeitsplätzen wie den Aufsichtsräten sondern auch in der Müllabfuhr eingeführt?


Da würde ich eher dazu tendieren, solche mühevollen und schmutzigen Arbeiten per Neubau integrierter Städte abzuschaffen.

Das Elend "gerecht" zu verteilen, ist keine Gerechtigkeit.
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Beitrag(#2009237) Verfasst am: 04.07.2015, 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...
"Ideologisch", "Fachkräftemangel".

Na, letzteren gab es ja in der Sowjetunion nicht. Und trotzdem war dort die Rolle der Frau ziemlich emanzipiert, wie selbst ein ZEIT-Artikel von 1977 einräumt. (Allerdings fängt er ziemlich doof an):
...

Was sagst du dazu?

Erst mal nix. Ich möcht beim Thema bleiben (Gleichberechtigung der Frau in der DDR), das Zelig angesprochen hatte.
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Beitrag(#2009239) Verfasst am: 04.07.2015, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...
"Ideologisch", "Fachkräftemangel".

Na, letzteren gab es ja in der Sowjetunion nicht. Und trotzdem war dort die Rolle der Frau ziemlich emanzipiert, wie selbst ein ZEIT-Artikel von 1977 einräumt. (Allerdings fängt er ziemlich doof an):
...

Was sagst du dazu?

Erst mal nix. Ich möcht beim Thema bleiben (Gleichberechtigung der Frau in der DDR), das Zelig angesprochen hatte.


Ich finde es ungerechtfertigt, den Begriff "ideologisch" hier ins Spiel zu bringen. Denn in der DDR war auch ohne Fachkräftemangel Wirtschafts- und Sozialpolitik "ideologisch" immer eine theroetische Einheit. Warum das immer in den Dreck ziehen? Ich verstehe das nicht.
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Beitrag(#2009249) Verfasst am: 04.07.2015, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

...

Ich finde es ungerechtfertigt, den Begriff "ideologisch" hier ins Spiel zu bringen. Denn in der DDR war auch ohne Fachkräftemangel Wirtschafts- und Sozialpolitik "ideologisch" immer eine theroetische Einheit. Warum das immer in den Dreck ziehen? Ich verstehe das nicht.

Es ist zwar Stammtischrhetorik, aber es bleibt dir überlassen, sachliche Kritik als "in den Dreck ziehen" zu bezeichnen.
Und dass du das nicht verstehst, verstehe ich.
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unquest
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Beitrag(#2009250) Verfasst am: 04.07.2015, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Der "soziokulturelle" Teil von Sex wird im deutschen Sitte genannt. Warum nennt man das Fach nicht SITTENLEHRE? Gerade unter der viel beschworenen Interdisziplinarität könnten sich so auch begrifflich leichter Anknüpfungspunkte an die Theologie ergeben.
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Skeptiker
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Beitrag(#2009253) Verfasst am: 04.07.2015, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

...

Ich finde es ungerechtfertigt, den Begriff "ideologisch" hier ins Spiel zu bringen. Denn in der DDR war auch ohne Fachkräftemangel Wirtschafts- und Sozialpolitik "ideologisch" immer eine theroetische Einheit. Warum das immer in den Dreck ziehen? Ich verstehe das nicht.


Es ist zwar Stammtischrhetorik, aber es bleibt dir überlassen, sachliche Kritik als "in den Dreck ziehen" zu bezeichnen.
Und dass du das nicht verstehst, verstehe ich.


Warum denn so bissig? Knochen?
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unquest
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Beitrag(#2009267) Verfasst am: 04.07.2015, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

Noch eine Frage zur gegenderten Spracherziehung.

Beispiel


"Die Passagiere der Titnic fürchteten um ihr Leben".

Jeder Mensch mit normalem Sprachgebrauch wird hieraus eine Menge aller Menschen bilden, die alte, junge, dicke, dünne, weibliche, männliche, intelligente, doofe, u.s.w. Menschen umfasst, die nicht zum Personal der Titanic gehörten. Alle Menschen eben.

Was passiert in folgendem Satz

"Die Passagierinnen und Passagiere der Titanic fürchteten um ihr Leben".

Es wird eine Differenz geschaffen, die vorher nicht bestand. Der expliziete Hinweis zu dem Geschlecht schafft also erst diesen Hiatus. Wo vorher kein Sex und kein Gender war steht jetzt Sex und Gender. Es ist also nicht so, dass Sexismus eliminiert werden soll, sondern Sexismus wird hier erst durch Sprache konstruiert wo vorher keiner war. Es soll in der Soziologie Definitionen geben, die 'behauptete Differenzen wo keine sind' als Merkmal dem Rassismus zu ordnen. Darf man hier also von feministischem Rassismus sprechen?
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zelig
Kultürlich



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Beitrag(#2009268) Verfasst am: 04.07.2015, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
Was ich schon immer reflexhaft abgewehrt habe: Eine undifferenzierte affirmatorische Haltung zu allem, was irgendwie mit "Emanzipation/Feminismus" zu tun hat.


Ich verstehe nicht, warum Du das schreibst. Ich vermute, es ist eine Erwiderung auf meinen Vorwurf der "reflexhaften Abwehr von Feminismus- und Genderthemen in diesem Forum". Wo jemand eine undifferenzierte affimatorische Haltung zum allem, was irgendwie mit Emanzipation oder Feminismus zu tun hat, einnimmt, müsstest Du bitte noch zeigen. Daß Genderthemen im Inet allgemein, und im FGH speziell irrationale Abwehrreaktionen hervorrufen, wirst Du hoffentlich nicht abstreiten.


schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
...In Deutschland hat sich zwar viel in die richtige Richtung bewegt in den letzten Jahrzehnten (wobei Frauen in der DDR sowieso schon früher relativ gleichberechtigt waren, als in der vermufften BRD der 60er und 70er), aber die Reflexhafte Abwehr von Gender- und Feminismusthemen alleine in diesem Forum beweist eigentlich schon das Gegenteil.

Die Gleichberechtigung der Frauen in der DDR war wirklich nur relativ, wie du auch schreibst. Ihre Verankerung in der Verfassung hatte primär ein ideologisches Ziel:
Man wollte dem Idealbild der Frau in der sozialistischen Gesellschaft Gestalt geben.
[...]
In einem klugen Aufsatz von Heike Schmidt wird Gisela Helwig, eine gelernte DDR-Frau, mit den Worten "Gleiche Rechte - doppelte Pflichten" zur Rolle der Frauen in der DDR zitiert.


Ja. Aber es waren immerhin gleiche Rechte, soweit mir bekannt ist. In der BRD war die Ungleichheit dagegen gesetzlich Verankert. Meine Mutter beispielsweise durfte ohne Unterschrift meines Vaters kein eigenes Bankkonto eröffnen. Und es wäre nur wenig übertrieben zu sagen, daß der Vater/Mann bis in die 70er den Status eines rechtlichen Vormundes auch gegenüber seiner Frau hatte. War das so in der DDR? Lässt sich das vergleichen?

Vielleicht darf ich auch an http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2000260#2000260 erinnern,
oder direkt auf den SZ-Artikel verweisen: http://www.sueddeutsche.de/politik/frauen-das-kleine-bisschen-glueck-1.2468158 , in dem die gezielte Verdrängung von Frauen aus der Teilhabe an Entscheidungsprozessen in der BRD geschildert wird. Gab es das so in der DDR?
Eine Sache sollte ich vielleicht korrigieren, wenn das Wort von der vermufften BRD so zu verstehen war, als träfe das nicht auf die DDR zu. Die war auch vermufft.
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Skeptiker
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Beitrag(#2009297) Verfasst am: 04.07.2015, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
In einem klugen Aufsatz von Heike Schmidt wird Gisela Helwig, eine gelernte DDR-Frau, mit den Worten "Gleiche Rechte - doppelte Pflichten" zur Rolle der Frauen in der DDR zitiert.

Was ich schon immer reflexhaft abgewehrt habe: Eine undifferenzierte affirmatorische Haltung zu allem, was irgendwie mit "Emanzipation/Feminismus" zu tun hat.


Ergänzung zu dem *klugen Aufsatz*:

Zitat:
Die Politische Meinung

Ausgabe 459/2008
Frauenbilder in der DDR

Ein Planspiel der SED

Von Heike Schmidt

Sankt Augustin, 8. Feb. 2008
Hrsg.: Bernhard Vogel, Vorstandsvorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.


http://www.kas.de/wf/de/33.12876/


Da kann man ja gleich den Honigmann, die BILD oder andere Verschwörungstheorien zitieren ...- Cool
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schtonk
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Beitrag(#2009300) Verfasst am: 04.07.2015, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Was ich schon immer reflexhaft abgewehrt habe: Eine undifferenzierte affirmatorische Haltung zu allem, was irgendwie mit "Emanzipation/Feminismus" zu tun hat.


Ich verstehe nicht, warum Du das schreibst. Ich vermute, es ist eine Erwiderung auf meinen Vorwurf der "reflexhaften Abwehr von Feminismus- und Genderthemen in diesem Forum". Wo jemand eine undifferenzierte affimatorische Haltung zum allem, was irgendwie mit Emanzipation oder Feminismus zu tun hat, einnimmt, müsstest Du bitte noch zeigen. Daß Genderthemen im Inet allgemein, und im FGH speziell irrationale Abwehrreaktionen hervorrufen, wirst Du hoffentlich nicht abstreiten.

Ja, es ist eine Erwiderung. Dann verstehst du doch, warum ich das schreibe Smilie



Zitat:
... In der BRD war die Ungleichheit dagegen gesetzlich Verankert. Meine Mutter beispielsweise durfte ohne Unterschrift meines Vaters kein eigenes Bankkonto eröffnen. Und es wäre nur wenig übertrieben zu sagen, daß der Vater/Mann bis in die 70er den Status eines rechtlichen Vormundes auch gegenüber seiner Frau hatte. War das so in der DDR? Lässt sich das vergleichen?

Weiß ich doch alles, meine Güte. Ich hatte auch Eltern, und beschäftigt habe ich mich mit dem Thema schon vor Jahrzehnten. Unter anderem auch in der Form der aktiven Teilnahme
am politischen Geschehen in der Stadt auf verschiedenen Ebenen. Dazu gehörten auch heiße Diskussionen mit Feministinnen bis tief in die Nacht, das war fester Bestandteil meiner polit. Sozialisation.

Zitat:
Vielleicht darf ich auch an http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2000260#2000260 erinnern,
oder direkt auf den SZ-Artikel verweisen: http://www.sueddeutsche.de/politik/frauen-das-kleine-bisschen-glueck-1.2468158 , in dem die gezielte Verdrängung von Frauen aus der Teilhabe an Entscheidungsprozessen in der BRD geschildert wird.

Danke, nicht nötig. Lesen ist zwar nicht verkehrt, aber die eigene empirische Erfahrung ist auch nicht schlecht.
1991/92, also kurz nach der Wende, habe ich für die DAA sogen. Kurzmaßnahmen nach §41a AFG in Thüringen durchgeführt. In dieser Zeit war mein Lebensmittelpunkt zweigeteilt. Unter der Woche
lebte ich in der Ex-DDR und begann mich dort wie zuhause zu fühlen, wochends war ich in meinem Wessizuhause.
Ich will jetzt nicht ausführlich werden, nur soviel: Der Löwenanteil der Kursteilnehmer/innen bestand aus Frauen. Ich wurde öfters privat eingeladen, es entstanden intensive Gespräche, in den meisten
Fällen eingeleitet durch ein paar Schnäpse erst mal. Mir wurde sehr viel von der Lebenswirklichkeit im deutschen Sozialismus berichtet, speziell auch aus weiblicher Sicht.
Anekdotisch vllt eine Antwort einer ehemal. "Mastzuchtbeauftragten" einer LPG (sie hat einfach Schweine gefüttert, das wars): "Emanzepation? Hörn Se mir doch uff mit dem Wessikrom".
Also unterscheide Lebenswirklichkeit vs. Gesellschaftsdideal und Erlebtes vs. Zeitungs- und Forumsartikel.
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beachbernie
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Beitrag(#2009310) Verfasst am: 04.07.2015, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nicht zu vergessen, dass die FeministInnen sich täglich mit den Tränen unterdrückter Männer besaufen.



Genauso wie sich Maenner in genau zwei Kategorien einteilen lassen: Vergewaltiger, die man erwischt hat, und Vergewaltiger, die man noch nicht erwischt hat. Komplett von der Rolle



Is schon 'ne prima Diskussion, die wir hier haben, seit Du das Niveau neu justiert hast. Smilie
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beachbernie
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Beitrag(#2009312) Verfasst am: 04.07.2015, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:

Und bei Chancengleichheit denke ich auch an Quote. Wann wird endlich die Frauenquote nicht nur bei begehrten Arbeitsplätzen wie den Aufsichtsräten sondern auch in der Müllabfuhr eingeführt?

Bei den Aufsichtsräte werden die Pöstchen aufgrund Beziehungen besetzt, das ist bei der Müllabfuhr eher nicht der Fall.
In diesem Fall, eher ein schlechter Vergleich.



Das hiesse ja, dass Maenner vor allem deshalb bei der Muellabfuhr landen, weil sie eben keine so guten Beziehungen haben um an bessere Stellen fuer Ungelernte, wie z.B. Gleichstellungsbeauftragter, ranzukommen. zwinkern
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