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Liste der durch die christliche Kirche verbotenen Autoren

 
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 4273

Beitrag(#2009092) Verfasst am: 03.07.2015, 18:06    Titel: Liste der durch die christliche Kirche verbotenen Autoren Antworten mit Zitat

Für den Besitz von einem Buch der folgenden Autoren waren Katholiken theoretisch bis 1966 mit dem Tod auf dem Scheiterhaufen bedroht.
In der Praxis wurden aber nur wenige der im "Index Librorum Prohibitorum" genannten Autoren tatsächlich verbrannt. Luther wurde beispielsweise nur symbolisch verbrannt, da ihm die Flucht gelang.
Die Liste liest sich wie ein Verzeichnis der hervorragendsten Geister der europäischen Geistesgeschichte.
Die gesamte Liste umfasste etwa 6000 Autoren, bevor sie erst 1967 aus praktischen Erwägungen abgeschafft wurde.
Hier sind nur die Autoren mit Wikipedia Eintrag erwähnt.

Joseph Addison (1672–1719), Remarks on several parts of Italy, 1705 (Dekret vom 18. Juli 1729)

Jean-Baptiste le Rond (D’Alembert) (* 1717 † 1783) war einer der bedeutendsten Mathematiker und Physiker des 18. Jahrhunderts und ein Philosoph der Aufklärung. Gemeinsam mit Diderot war der Aufklärer Herausgeber der Encyclopédie.

Pietro Aretino (* 1492 † 1556): Theaterstücke, religiöse Erbauungsbücher, erotische Sonette, eine gegen den Papst gerichtete satirische Schrift.

Anne Askew (* 1521 † 1546) wurde in England zur Zeit König Heinrichs VIII. als protestantische Märtyrerin bekannt. Anne Askew wurde im Juli 1546 als Ketzerin auf dem Scheiterhaufen verbrannt, und da sie [aufgrund der Folter] nach wie vor weder gehen noch stehen konnte, wurde sie auf einem Stuhl auf dem Scheiterhaufen festgebunden.

Francis Bacon, 1. Viscount of St. Albans, 1. Baron Verulam (Baron Baco von Verulam/ Baco/ Baconus de Verulamio) (* 1561 † 1626) war ein englischer Philosoph, Staatsmann und als Wissenschaftler Wegbereiter des Empirismus.

Honoré de Balzac (* 1799 † 1850) war ein französischer Schriftsteller. Seine Liebesgeschichten landeten auf dem Index.

Pierre Bayle (* 1647 † 1706) war ein französischer Schriftsteller und Philosoph, der zusammen mit dem 10 Jahre jüngeren Fontenelle als zentrale Figur der Aufklärung gilt. Sein wichtigstes Werk ist das Dictionnaire historique et critique.

Simone de Beauvoir (Simone-Lucie-Ernestine-Marie Bertrand de Beauvoir) (* 1908 † 1986) war eine französische Schriftstellerin, Philosophin und Feministin. In ihrer katholischen Schule wurde sie als ein Opfer des Teufels betrachtet.

Cesare Beccaria (Bonesana) (* 1738 † 1794) war ein bedeutender italienischer Rechts-Philosoph und Strafrechts-Reformer im Zeitalter der Aufklärung.

Jeremy Bentham (* 1748 † 1832) war ein englischer Jurist, Philosoph und Sozialreformer. Bentham gilt als Begründer des klassischen Utilitarismus. Er war einer der wichtigsten Sozial-Reformer Englands im 19. Jahrhundert und ein Vordenker des modernen Wohlfahrts-Staats. Er forderte allgemeine Wahlen, das Frauen-Stimmrecht, die Abschaffung der Todes-Strafe, Tierrechte, die Legalisierung der Homosexualität und die Pressefreiheit. Er gilt als Vordenker des Feminismus, als Vorkämpfer der Demokratie, des Liberalismus und des Rechtsstaats.

Pierre-Jean de Béranger (* 1780 † 1857) war ein französischer Lyriker und Liedtexter im beginnenden 19. Jahrhundert. Der heute auch in der Literaturwissenschaft kaum mehr beachtete Autor galt um 1830 als einer der ganz großen Lyriker Frankreichs, den man auf eine Stufe stellte mit Victor Hugo oder Alphonse de Lamartine.

Henri Bergson (Henri-Louis Bergson) (* 1859 † 1941) war ein französischer Philosoph und Nobelpreisträger für Literatur 1927. Er gilt neben Friedrich Nietzsche und Wilhelm Dilthey als bedeutendster Vertreter der Lebensphilosophie.

George Berkeley (* 1685 † 1753) war ein anglikanischer Theologe, Sensualist und Philosoph der Aufklärung.

Thomas Browne (Sir Thomas Browne) (* 1605 † 1682) war ein englischer Philosoph und Dichter.

Johann Jakob Brucker (* 1696 † 1770) war ein deutscher evangelischer Theologe und Pfarrer, Schulrektor und Philosophie-Historiker.

Giordano Bruno (Filippo Bruno) (* 1548 † 1600) war ein italienischer Priester, Dichter, Philosoph und Astronom. Er wurde durch die Inquisition der Ketzerei und Magie für schuldig befunden und vom Gouverneur von Rom zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt.

Johannes Calvin (Jean Cauvin) (* 1509 † 1564) war ein Reformator französischer Abstammung und Begründer des Calvinismus. Er gilt als Vertreter einer kerygmatischen Theologie. Er rief dazu auf, „Hexen“ aufzuspüren und gnadenlos „auszurotten“.

Giacomo Casanova (Giacomo Girolamo Casanova) (* 1725 † 1798) war ein venezianischer Schriftsteller und Abenteurer des 18. Jahrhunderts, bekannt durch die Schilderungen zahlreicher Liebschaften.

Georg Cassander (Georg van Cadsant) (* 1513 † 1566) war ein deutscher Theologe und Humanist in der Renaissance.

Auguste Comte (Isidore Marie Auguste François Xavier Comte) (* 1798 † 1857) war ein französischer Mathematiker, Philosoph und Religions-Kritiker. Vor allem ist er jedoch als einer der Mitbegründer der Soziologie bekannt, deren Benennung auf Comte zurückgeht.

Erasmus Darwin (* 1731 † 1802) war ein britischer Dichter, Botaniker, Arzt und Erfinder, der zu den führenden Intellektuellen des 18. Jahrhunderts zählte. Zu seinen Enkeln gehören Charles Darwin, der Begründer der modernen Evolutions-Theorie, und Francis Galton, der als Vater der Verhaltens-Genetik gilt.

Daniel Defoe (Daniel Foe) (* 1660 † 1731) war ein englischer Schriftsteller in der Frühzeit der Aufklärung, der durch seinen Roman Robinson Crusoe weltberühmt wurde. Defoe gilt damit als einer der Begründer des englischen Romans.

René Descartes (Renatus Cartesius) (* 1596 † 1650) war ein französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler.

Denis Diderot (* 1713 † 1784) war ein französischer Schriftsteller, Philosoph, Aufklärer, Kunstagent für die russische Zarin und einer der wichtigsten Organisatoren und Autoren der Encyclopédie.

Alexandre Dumas der Ältere (Alexandre Dumas Davy de la Pailleterie/ Alexandre Dumas père) (* 1802 † 1870) war ein französischer Schriftsteller. Heute ist er vor allem durch seine zu Klassikern gewordenen Historien-Romane bekannt, etwa Die drei Musketiere und Der Graf von Monte Christo. Seine Liebesgeschichten sind indiziert.

Alexandre Dumas der Jüngere (Dumas fils) (* 1824 † 1895) war ein französischer Romanschriftsteller und dramatischer Dichter. In dem Roman Die Kameliendame erzählt Dumas realitätsnah die Geschichte einer Pariser Kurtisane, die früh an der Schwindsucht stirbt.

Heinrich Dürrschmidt (1819 † 1899): Buch "Die klösterlichen Genossenschaften in Bayern und die Aufgabe der Reichs-Gesetzgebung".

Desiderius Erasmus (Desiderius Erasmus von Rotterdam) (* 1467 † 1536) war ein bedeutender europäischer Gelehrter des Humanismus und stammte aus den heutigen Niederlanden. Er war Theologe, Philosoph, Philologe und Autor von etwa 150 Büchern. Als Textkritiker, Herausgeber (Kirchenväter, Neues Testament) und Grammatiker begründete er die neuzeitliche Philologie.

Johannes Scottus Eriugena (* 9. Jahrhundert † 9. Jahrhundert) war ein Gelehrter irischer Herkunft, der im Westfrankenreich als theologischer und philosophischer Schriftsteller hervortrat und als Lehrer der Freien Künste tätig war.

Gustave Flaubert (* 1821 † 1880) war ein französischer Schriftsteller, der vor allem als Romancier bekannt ist.

Paul Floren (Paulus Florenius/ Florinus/ Florentius) (* 1550 † 1615) war ein böhmischer Jesuit, der später protestantischer Theologe wurde und in Österreich, Böhmen und der Schweiz wirkte.

Anatole France (François Anatole Thibault) (* 1844 † 1924) war ein französischer Schriftsteller. 1921 erhielt er den Literaturnobelpreis. Vom Vatikan dagegen wurde sein Gesamtwerk 1922 auf den Index Librorum Prohibitorum gesetzt.

Veronica Franco (* 1546 † 1591) war eine Dichterin der italienischen Renaissance und bekannteste Kurtisane ihrer Zeit. Die „Lettere“ von Veronica Franco standen von 1590 bis 1596 kurzzeitig auf dem Index Librorum Prohibitorum.

Friedrich II. von Preußen (Friedrich II./ Friedrich der Große/ der Alte Fritz) (* 1712 † 1786), war ab 1740 König in und ab 1772 König von Preußen sowie Kurfürst von Brandenburg. Friedrich gilt als ein Repräsentant des aufgeklärten Absolutismus. So bezeichnete er sich selbst als „ersten Diener des Staates“.

Galileo Galilei (* 1564 † 1642) war ein italienischer Philosoph, Mathematiker, Physiker und Astronom, der bahnbrechende Entdeckungen auf mehreren Gebieten der Naturwissenschaften machte.

Edward Gibbon (* 1737 † 1794) war einer der bedeutendsten britischen Historiker in der Zeit der Aufklärung.

André Gide (André Paul Guillaume Gide) (* 1869 † 1951) war ein französischer Schriftsteller. 1947 erhielt er den Literaturnobelpreis. Eine indirekte Anerkennung seiner Bedeutung war, dass 1952 seine Bücher auf den Index gesetzt wurden.

Vincenzo Gioberti (* 1801 † 1852) war ein italienischer Politiker und Philosoph. Er gilt als Vorreiter des Neoguelfismus.

Mento Gogreve (* 1541 † nach 1588) war ein deutscher lutherischer Theologe und Pädagoge, der in Österreich und Deutschland wirkte.

Ferdinand Gregorovius (* 1821 † 1891) war ein deutscher Schriftsteller und Historiker.

Hugo Grotius (Huigh de Groot / Hugo de Groot) (* 1583 † 1645) war ein politischer Philosoph, reformierter Theologe, Rechtsgelehrter und früher Aufklärer. Grotius gilt als einer der intellektuellen Gründungsväter des Souveränitäts-Gedankens, der Naturrechtslehre und des Völkerrechts der Aufklärung.

Magdalena Heymair (Haymerin) (* 1535 † nach 1586) war eine deutsche Pädagogin und evangelische Kirchenlied-Dichterin. Magdalena Heymair ist die erste und einzige Frau, deren pädagogische Schriften, die ausdrücklich für den Elementarunterricht bestimmt waren, vor dem 18. Jh. veröffentlicht wurden. Sie fasste Lernstoff aus der biblischen Geschichte in kindgemäße Reimform („Erzähllieder“) und brachte Lernstoff anderer Elementar-Fächer in Verse, die der christlichen Erbauung dienten (z.B. ABC-Lieder). Magdalena Heymair stand seit 1570 zunächst als erste und bis 1583 einzige Frau mit ihren sämtlichen Werken auf dem Index Librorum Prohibitorum in der 1. Klasse häretischer Schriftsteller.

Heinrich Heine (Christian Johann Heinrich Heine) (* 1797 † 1856) war einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts.

Georg Hermes (* 1775 † 1831) war ein katholischer Theologe und Philosoph.

Thomas Hobbes (* 1588 † 1679) war ein englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph.

Juan Huarte de San Juan (* 1529 † 1588) war ein spanischer Arzt, Philosoph und Begründer früher psychologisch-theoretischer Konzepte (Differentielle Psychologie) des menschlichen Geistes.

Victor Hugo (Victor-Marie Hugo) (* 1802 † 1885) war ein französischer Schriftsteller. Er verfasste Gedichte sowie Romane und Dramen und betätigte sich als literarischer, aber auch politischer Publizist. Mehrere seiner Werke wurden vom Vatikan auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt.

David Hume (* 1711 † 1776) war ein schottischer Philosoph, Ökonom und Historiker. Er war einer der bedeutendsten Vertreter der schottischen Aufklärung. 1761 wurden alle Schriften Humes vom Vatikan auf den Index Librorum Prohibitorum gesetzt (bis 1872).

Cornelius Jansen (Jansenius) (* 1585 † 1638) war ein niederländischer Theologe. Seine Lehre wurde als Jansenismus bekannt.

Immanuel Kant (* 1724 † 1804) war ein deutscher Philosoph der Aufklärung. Kant zählt zu den bedeutendsten Vertretern der abendländischen Philosophie. Sein Werk Kritik der reinen Vernunft kennzeichnet einen Wendepunkt in der Philosophie-Geschichte und den Beginn der modernen Philosophie.

Nikolaus Kopernikus (Niklas Koppernigk/ Nicolaus Cop[p]ernicus) (* 1473 † 1543), war einer der bedeutendsten Astronomen der Neuzeit.

Maria Faustyna Kowalska (Helena Kowalska) (* 1905 † 1938) war eine Ordensschwester und Mystikerin. 1993 sprach Johannes Paul II. sie selig und 2000 heilig.

Nikos Kazantzakis (* 1883 † 1957) war einer der bedeutendsten griechischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.

Adam František Kollár (Adam Franz Kollár) (* 1718 † 1783) war ein slowakischer Schriftsteller, Geschichtswissenschaftler, Hofbibliothekar.

Jean de La Fontaine (* 1621 † 1695) war ein französischer Schriftsteller. Er gilt den Franzosen als einer der größten ihrer Klassiker und ist noch heute mit einigen seiner Fabeln jedem französischen Schulkind bekannt.

Hughes Felicité de Lamennais (Hugues Félicité (François) Robert de Lamennais/ Hugues Félicité Robert de la Mennais) (* 1782 † 1854) war ein französischer Priester, Philosoph und Verfasser politischer Schriften. Lamennais gilt auch als einer der Begründer des Fideismus, einer extremen Form katholischer Glaubens-Philosophie.

Pierre Larousse (Pierre Athanase Larousse) (* 1817 † 1875) war ein französischer pädagogischer Schriftsteller, Lexikograph und Enzyklopädist.

Ernst von Lasaulx (Peter Ernst von Lasaulx) (* 1805 † 1861) war ein klassischer Philologe, Geschichtsphilosoph und Politiker. Vier seiner Werke wurden nach seinem Tod wegen angeblicher "gnostischer, pantheisierender Tendenzen" auf den Index Librorum Prohibitorum der katholischen Kirche gesetzt.

John Locke (* 1632 † 1704) war ein einflussreicher englischer Philosoph und Vordenker der Aufklärung.

Martin Luther (* 1483 † 1546) war der theologische Urheber der Reformation. Als zu den Augustiner-Eremiten gehörender Theologieprofessor entdeckte er Gottes Gnaden-Zusage im Neuen Testament wieder und orientierte sich fortan ausschließlich an Jesus Christus als dem „fleischgewordenen Wort Gottes“. Nach diesem Maßstab wollte er Fehl-Entwicklungen der Christentums-Geschichte und in der Kirche seiner Zeit überwinden. Seine Betonung des gnädigen Gottes, seine Predigten und Schriften und seine Bibelübersetzung, die Lutherbibel, veränderten die von der römisch-katholischen Kirche dominierte Gesellschaft in der frühen Neuzeit nachhaltig. Entgegen Luthers Absicht kam es zu einer Kirchenspaltung, zur Bildung evangelisch-lutherischer Kirchen und weiterer Konfessionen des Protestantismus.

Niccolò Machiavelli (Niccolò di Bernardo dei Machiavelli) (* 1469 † 1527) war ein florentinischer Philosoph, Politiker, Diplomat, Chronist und Dichter. Vor allem aufgrund seines Werkes Il Principe (dt. Der Fürst) gilt er als einer der bedeutendsten Staats-Philosophen der Neuzeit.

Maurice Maeterlinck (Graf Maurice Polydore Marie Bernard Maeterlinck) (* 1862 † 1949) war ein belgischer Schriftsteller und Dramatiker französischer Sprache. 1911 erhielt Maeterlinck den Nobelpreis für Literatur.

Maimonides (Moses Maimonides) (1136 - 1204) war ein jüdischer Philosoph, Rechtsgelehrter und Arzt. Er gilt als bedeutender Gelehrter des Mittelalters und als einer der bedeutendsten jüdischen Gelehrten aller Zeiten.

Curzio Malaparte (Kurt Erich Suckert) (* 1898 † 1957) war ein italienischer Schriftsteller, Journalist und Diplomat.

Nicolas Malebranche (Nicole de) (* 1638 † 1715) war ein französischer Philosoph und Oratorianer.

Sebastian Merkle (* 1862 † 1945) war ein römisch-katholischer Theologe und Kirchenhistoriker. Sein 1913 erschienener Aufsatz „Vergangenheit und Gegenwart der katholisch-theologischen Fakultäten“ wurde bis auf seinen Widerruf auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt.

Ernst Michel (1889–1964) war katholischer Journalist, Sozial- und Kulturphilosoph sowie Psychotherapeut. "Politik aus dem Glauben" wurde indexiert.

Jules Michelet (* 1798 † 1874) war ein französischer Historiker des 19. Jahrhunderts.

Olympia Fulvia Morata (* 1526 † 1555) war eine italienische Dichterin und humanistische Gelehrte. Sie stand als eine von wenigen Frauen seit 1583 wegen ihrer Dialoge, Briefe und Gedichte auf dem Index Librorum Prohibitorum.

John Stuart Mill (* 1806 † 1873) war ein englischer Philosoph und Ökonom und einer der einflussreichsten liberalen Denker des 19. Jahrhunderts. Er war Anhänger des Utilitarismus, der von Jeremy Bentham, dem Lehrer und Freund seines Vaters James Mill, entwickelt wurde. Seine wirtschaftlichen Werke zählen zu den Grundlagen der klassischen Nationalökonomie, und Mill selbst gilt als Vollender des klassischen Systems und zugleich als sozialer Reformer.

John Milton (* 1608 † 1674) war ein englischer Dichter, politischer Denker und Staatsbediensteter. Seine unter Vorzensur entstandene Areopagitica gehört zu den bedeutendsten Werken für Rede- und Pressefreiheit der Geschichte. Sein bekanntestes Werk ist das Gedicht Paradise Lost (Das verlorene Paradies). Bis heute ist sein Einfluss in der angelsächsischen Literatur und Kultur sichtbar.

Michel de Montaigne (Michel Eyquem de Montaigne/ Michaelius Montanus) (* 1533 † 1592), war Jurist, Politiker, Philosoph und Begründer der Essayistik. Er war ein Skeptiker, Humanist und Politiker

Ursula von Münsterberg, Herzogin von Münsterberg und Troppau sowie Gräfin von Glatz (Uršula z Minstrberka/ Voršila Minstrberská, kněžna a Kladská hraběnka) (* um 1495 † 1534) war eine katholische Nonne des Ordens der Magdalenerinnen und später evangelische Schriftstellerin. Ursula von Münsterbergs Schrift stand von 1596 bis 1900 auf dem Index Librorum Prohibitorum, erst unter Papst Leo XIII. verschwand dort ihr Name.

Nicolas Notovitch (Nikolai Alexandrowitsch Notowitsch/ Nikolas Notovič/ Nicolas Aleksandrovich Notovich oder Shulim (* 1858 † nach 1916), war ein russischer Journalist, Herausgeber und Schriftsteller.

Charles de Secondat, Baron de Montesquieu (Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesquieu) (* 1689 † 1755), bekannt unter dem Namen Montesquieu, war ein französischer Schriftsteller, Philosoph und Staats-Theoretiker der Aufklärung. Er gilt als Vorläufer der Soziologie, bedeutender politischer Philosoph und Mitbegründer der modernen Geschichts-Wissenschaft. Obwohl der gemäßigte Vordenker der Aufklärung für seine Zeitgenossen auch ein erfolgreicher belletristischer Autor war, ist er vor allem als geschichts-philosophischer und staats-theoretischer Denker in die Geistes-Geschichte eingegangen und beeinflusst noch heute aktuelle Debatten.

Blaise Pascal (* 1623 † 1662) war ein französischer Mathematiker, Physiker, Literat und christlicher Philosoph.

François Rabelais (* ca. 1494 od. 1483 † 1553) war ein französischer Schriftsteller der Renaissance, Humanist, römisch-katholischer Ordensbruder (seit 1511 der Franziskaner, ab 1524 der Benediktiner) und praktizierender Arzt.

Ernest Renan (* 1823 † 1892) war ein französischer Schriftsteller, Historiker, Archäologe, Religionswissenschaftler und Orientalist und Mitglied der Académie française.

Samuel Richardson (* 1689 † 1761) war ein englischer Schriftsteller. Er hat in einem Roman erstmals den Schwerpunkt ganz auf die innere Dramatik der Charaktere anstatt auf die äußere Handlung gelegt, und er hat erstmals ein ausführliches Psychogramm einer weiblichen Hauptfigur entworfen. Damit war Richardson wegweisend für spätere Autoren.

Jean-Jacques Rousseau: (* 1712 † 1778) war ein französisch-sprachiger Genfer Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung. Rousseau hatte großen Einfluss auf die Pädagogik und die politische Theorie des späten 18. sowie des 19. und 20. Jahrhunderts in ganz Europa. Er war ein wichtiger Wegbereiter der Französischen Revolution. Sein Werk ist unlösbarer Bestandteil der französischen und europäischen Literatur- und Geistesgeschichte. Sein Aufruf „Zurück zur Natur“ hat viele Wissenschaftler geprägt und spätere Gegenbewegungen zur Industrialisierung ausgelöst.

Marquis de Sade (Donatien-Alphonse-François, Marquis de Sade) (* 1740 † 1814) war ein französischer Adeliger aus dem Haus Sade. Er wurde bekannt dank einer Reihe pornographischer, kirchenfeindlicher und philosophischer Romane, die er während verschiedener Gefängnisaufenthalte schrieb. Sades Werke beeinflussten eine Reihe von wichtigen Bewegungen in Literatur und bildender Kunst.

George Sand (Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil) (* 1804 † 1876) war eine französische Schriftstellerin, die neben Romanen auch zahlreiche gesellschaftskritische Beiträge veröffentlichte. Sie setzte sich durch ihre Lebensweise und mit ihren Werken sowohl für feministische als auch für sozialkritische Ziele ein. So rebellierte sie beispielsweise gegen die Beschränkungen, die den Frauen im 19. Jahrhundert durch die Ehe als Institution auferlegt waren, und forderte an anderer Stelle die gleichberechtigte Teilhabe aller Klassen an gesellschaftlichen Gütern ein.

Jean-Paul Sartre (Jean-Paul Charles Aymard Sartre) (* 1905 † 1980) war ein französischer Romancier, Dramatiker, Philosoph und Publizist. Er gilt als Vordenker und Hauptvertreter des Existentialismus und als Paradefigur der französischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts.

Carolyne zu Sayn-Wittgenstein (Carolyne (auch Caroline) Elisabeth Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg, geb. von Iwanowska) (* 1819 † 1887) war die Lebensgefährtin Franz Liszts. Ihr 24-bändiges Hauptwerk wurde, obwohl nicht gedruckt, nach Bekanntwerden auf den Index Librorum Prohibitorum gesetzt.

Joseph Wittig (* 1879 † 1949) war ein deutscher Theologe, Schriftsteller und Heimatforscher der Grafschaft Glatz.: Sein Buch Herrgottswissen von Wegrain und Straße. Geschichten von Webern, Zimmerleuten und Dorfjungen (1922) wurde indexiert. 1925 wurden mehrere seiner wissenschaftlichen Schriften, in denen er sich für Reformen in der katholischen Kirche eingesetzt hatte, auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt. Die Auseinandersetzungen mit der Amtskirche hatten die Beurlaubung an der Universität und schließlich im Jahre 1926 die Exkommunikation zur Folge. 1946 wurde die Exkommunikation aufgehoben.

Baruch de Spinoza (Bento de Espinosa/ Benedictus de Spinoza) (1632 - 1677) war ein niederländischer Philosoph und Sohn portugiesischer Immigranten sephardischer Herkunft und mit Portugiesisch als Muttersprache. Er wird dem Rationalismus zugeordnet und gilt als einer der Begründer der modernen Bibelkritik. Spinoza nimmt in der Philosophie-Geschichte eine Sonderstellung ein. Die Philosophie Spinozas hat vor allem ein ethisch-praktisches Ziel.

Stendhal (Marie-Henri Beyle) (* 1783 † 1842) war ein französischer Schriftsteller, Militär und Politiker. In seiner Zeit eher als Journalist, Kritiker und Essayist bekannt, gilt er heute durch die analytischen Charakterbilder seiner Romane als einer der frühesten Vertreter des literarischen Realismus.

Laurence Sterne (* 1713 † 1768) war ein englischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und Vicar (Pfarrer) der Anglikanischen Kirche.

Emanuel Swedenborg (Emanuel (von) Swedenborg/ Swedberg) (* 1688 † 1772) war ein schwedischer Wissenschaftler, Mystiker und Theosoph. Seine zahlreichen wissenschaftlichen Schriften verfasste er ausschließlich in lateinischer Sprache.

Jonathan Swift (Isaac Bickerstaff/ A Dissenter/ A Person of Quality/ A Person of Honour/ M.B. Drapier/ T.R.D.J.S.D.O.P.I.I./ The Reverend Doctor Jonathan Swift/ Dean of Patrick's in Ireland) (* 1667 † 1745) war ein anglo-irischer Schriftsteller und Satiriker der frühen Aufklärung. (Gullivers Reisen, ungekürzt eine Satire)

Johannes Trithemius (Johannes Heidenberg/ Johannes Zeller/ Johannes von Trittenheim/ Johannes Tritheim) (* 1462 † 1516) war Abt der Benediktinerabtei Sponheim, vielseitiger Gelehrter und Humanist. Trithemius’ Steganographia standen bis Ende des 19. Jahrhunderts auf dem Index.

Theodoor Hendrik van de Velde (* 1873 † 1937) friesisch-niederländischer Arzt und Gynäkologe, war Direktor des Gynäkologischen Instituts in Haarlem (Niederlande). Sein 1926 erschienenes Buch Het volkomen huwelijk (deutsch: Die vollkommene Ehe) machte ihn international bekannt. Das Buch tritt für Wissen und Sinnlichkeit in der Erotik ein. Es gilt als "die Mutter aller Aufklärungsbücher". In Deutschland erreichte Die vollkommene Ehe 1932, obwohl es von der römisch-katholischen Kirche auf die Liste der verbotenen Bücher (Index librorum prohibitorum) gesetzt wurde, die 42. Auflage. Im protestantischen, sozialdemokratischen Schweden war Det fulländade äktenskapet weithin bekannt, obwohl es als pornographisch und bis in die 1960er Jahre als ungeeignet für junge Leser betrachtet wurde.

Voltaire (François-Marie Arouet) (* 1694 † 1778) war ein französischer Philosoph und Schriftsteller. Er ist einer der meistgelesenen und einflussreichsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung. In Frankreich nennt man das 18. Jahrhundert auch „das Jahrhundert Voltaires“ (le siècle de Voltaire). Als Lyriker, Dramatiker und Epiker schrieb er in erster Linie für ein Publikum gebildeter Franzosen, als Erzähler und Philosoph für die gesamte europäische Oberschicht im Zeitalter der Aufklärung.

Émile Zola (Émile Édouard Charles Antoine Zola) (* 1840 † 1902) war ein französischer Schriftsteller und Journalist. Zola gilt als einer der großen französischen Romanciers des 19. Jahrhunderts und als Leitfigur und Begründer der gesamteuropäischen literarischen Strömung des Naturalismus. Zugleich war er ein sehr aktiver Journalist, der sich auf einer gemäßigt linken Position am politischen Leben beteiligte.

Huldrych Zwingli (Huldreych/ Huldreich/ Ulrich Zwingli) (* 1484 † 1531) war der erste Zürcher Reformator. Aus der Zürcher und der Genfer Reformation ging die reformierte Kirche hervor. Seine Theologie wurde in der zweiten Generation von Heinrich Bullinger und Johannes Calvin weiter getragen.

---

Freilich werden die genannten Autoren und Werke weiterhin von der katholischen Kirche missbilligt.
Interessant finde ich auch, dass manche angebliche Verstöße gegen Dogmen in der römisch-katholischen Kirche später wieder rückgängig gemacht wurden, obwohl es sich bei den Dogmen um normative (Lehr-) Meinungen handelt, deren Wahrheits-Anspruch als unumstößlich festgestellt wird.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Index_Librorum_Prohibitorum
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Autoren,_deren_Werke_auf_dem_Index_Librorum_Prohibitorum_standen
---
1. Edit: Leer-Zeilen eingefügt zwecks besserer Übersicht
_________________
72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf


Zuletzt bearbeitet von wolle am 05.07.2015, 15:10, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#2009145) Verfasst am: 03.07.2015, 20:07    Titel: Re: Liste der durch die christliche Kirche verbotenen Autoren Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Für den Besitz von einem Buch der folgenden Autoren waren Katholiken theoretisch bis 1966 mit dem Tod auf dem Scheiterhaufen bedroht.
In der Praxis wurden aber nur wenige der im "Index Librorum Prohibitorum" genannten Autoren tatsächlich verbrannt. Luther wurde beispielsweise nur symbolisch verbrannt, da ihm die Flucht gelang.
Die Liste liest sich wie ein Verzeichnis der hervorragendsten Geister der europäischen Geistesgeschichte.
Die gesamte Liste umfasste etwa 6000 Autoren, bevor sie erst 1967 aus praktischen Erwägungen abgeschafft wurde.
Hier sind nur die Autoren mit Wikipedia Eintrag erwähnt. (...)

Martin Luther (* 1483 † 1546) war der theologische Urheber der Reformation. Als zu den Augustiner-Eremiten gehörender Theologieprofessor entdeckte er Gottes Gnaden-Zusage im Neuen Testament wieder und orientierte sich fortan ausschließlich an Jesus Christus als dem „fleischgewordenen Wort Gottes“. Nach diesem Maßstab wollte er Fehl-Entwicklungen der Christentums-Geschichte und in der Kirche seiner Zeit überwinden. Seine Betonung des gnädigen Gottes, seine Predigten und Schriften und seine Bibelübersetzung, die Lutherbibel, veränderten die von der römisch-katholischen Kirche dominierte Gesellschaft in der frühen Neuzeit nachhaltig. Entgegen Luthers Absicht kam es zu einer Kirchenspaltung, zur Bildung evangelisch-lutherischer Kirchen und weiterer Konfessionen des Protestantismus.


An Luther sieht man auch ganz gut die Doppeldeutigkeit des Begriffs *Fundamentalismus*. Einerseits löste er sich von den kirchlichen und päpstlichen Vorschriften, andererseits wollte er zurück zu einem *echten* Christentum. Und später wurde dieser *Befreier* einer der Vorläufer von Hitler & co.

Sicherlich sind auch die Schriften von John Wyclif und Johannes Hus auf dem Index. Letzterer ist denn auch als Ketzer verbrannt worden.

http://www.jungewelt.de/2015/07-04/011.php

Dort wird auch das neueste Buch von Drewermann über Jan Hus vorgestellt:

Zitat:
Eugen Drewermann: Jan Hus im Feuer Gottes. Impulse eines unbeugsamen Reformators. Im Gespräch mit Jürgen Hoeren. Verlag Patmos, Ostfildern 2015, 256 Seiten, 25 Euro.


Aber wie gesagt: nicht immer sind die Abtrünnigen auch fortschrittlich, sondern finden einfach nur neue - auch nichtreligiöse - Formen für das Alte. Moderne Form, mittelalterlicher Inhalt - dafür stand und steht z.B. vor allem so einer wie Luther, nach dem immer noch in Deutschland zahlreiche Straßen und Kirchen benannt sind ...-
_________________
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Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video

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Beitrag(#2009163) Verfasst am: 03.07.2015, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

@wolle:

Warum machst Du eigentlich keinen Blog auf?

Das wäre für Deine Listen doch eine wesentlich geeigneteres Medium. Und dann könntest Du die Listen auch ordentlich formatieren.
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Beitrag(#2009175) Verfasst am: 03.07.2015, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
@wolle:

Warum machst Du eigentlich keinen Blog auf? [...] dann könntest Du die Listen auch ordentlich formatieren.

Volle Zustimmung!
Ich habe nämlich nicht vor, mich mit dem Lineal über den Bildschirm zu arbeiten.
Und zum Markieren einzeler Zeilen braucht man bei dem Wust ebenfalls mehr Geduld als ich habe.
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2009183) Verfasst am: 03.07.2015, 21:33    Titel: Re: Liste der durch die christliche Kirche verbotenen Autoren Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
...
Hier sind nur die Autoren mit Wikipedia Eintrag erwähnt.
...

Danke. Ich meine das "nur".
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 4273

Beitrag(#2009238) Verfasst am: 04.07.2015, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

Interessant an der Liste finde ich, dass - wie Skeptiker bereits bemerkt hat - viele Personen dabei sind, die nur geringe Abweichungen von der offiziellen Lehrmeinung vertreten. Daran kann man erkennen, wie intolerant die Kirche ist und war.

@ Zoff: Die Formatierung werde ich demnächst noch übersichtlicher gestalten.

@ Pfirsisch: Ein Blog unter vielen macht keine rechte Freude mangels Rückmeldung.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2009247) Verfasst am: 04.07.2015, 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Interessant an der Liste finde ich, dass - wie Skeptiker bereits bemerkt hat - viele Personen dabei sind, die nur geringe Abweichungen von der offiziellen Lehrmeinung vertreten. Daran kann man erkennen, wie intolerant die Kirche ist und war.

Ich bin außer hier, noch in einem niederländisches Forum unterwegs.
Überwiegend ein religiöses Forum.
Eine Rubrik haben die: "Levensbeschouwing
Benieuwd naar wat anderen denken en geloven? Christen of niet, bespreek het hier."*

* Lebensansichten. Neugierig was andere denken? Christen oder nicht, bespreche es hier.
Da poste ich so rein, was ich so von den halte. (Immer höflich. Ich gebe denen keinen Grund mich rauszuwerfen).

Ich merke vor allem in dem Forum: Je näher die Kirchen beieinander sind, um so mehr bekriechen sie sich.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2009343) Verfasst am: 04.07.2015, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich merke vor allem in dem Forum: Je näher die Kirchen beieinander sind, um so mehr bekriechen sie sich.

Also, dass die Kirchen so nah beieinander sind, ist glaube ich doch eher selten. Außer vielleicht bei Kirchentagen oder ähnlichen Veranstaltungen mit hoher Beteiligung junger Leute. Da klappt das dann aber auch kirchenintern.
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kereng
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Beitrag(#2009403) Verfasst am: 05.07.2015, 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Interessant an der Liste finde ich, dass - wie Skeptiker bereits bemerkt hat - viele Personen dabei sind, die nur geringe Abweichungen von der offiziellen Lehrmeinung vertreten. Daran kann man erkennen, wie intolerant die Kirche ist und war.

Es wird offenbar nicht für nötig gehalten, die Ramayana, die Ilias oder das Ägyptische Totenbuch zu verbieten, weil die dort vertretene Theologie nicht geeignet ist, Christen vom gerade als richtig empfundenen Weg abzubringen.
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Pfirsich
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Beitrag(#2009433) Verfasst am: 05.07.2015, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich merke vor allem in dem Forum: Je näher die Kirchen beieinander sind, um so mehr bekriechen sie sich.

Kann es sein, dass dort ein Kampf um die Schäfchen eingesetzt hat, der bei uns noch bevorstehen könnte?

Anno 1992 besuchte ich mal in einem berühmten niederländischen Küstenort die kath. Kirche. Da hing ein Aushang, auf dem es, wenn ich mich nicht täusche, hieß: Die Werktagsgottesdienste finden künftig in der Seitenkapelle statt.
Heute würde man es in dieser Kirche, wenn sie bei uns stünde, wohl auch so handhaben.
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wolle
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Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 4273

Beitrag(#2009483) Verfasst am: 05.07.2015, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

Pfirsich hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich merke vor allem in dem Forum: Je näher die Kirchen beieinander sind, um so mehr bekriechen sie sich.

Kann es sein, dass dort ein Kampf um die Schäfchen eingesetzt hat, der bei uns noch bevorstehen könnte?

Anno 1992 besuchte ich mal in einem berühmten niederländischen Küstenort die kath. Kirche. Da hing ein Aushang, auf dem es, wenn ich mich nicht täusche, hieß: Die Werktagsgottesdienste finden künftig in der Seitenkapelle statt.
Heute würde man es in dieser Kirche, wenn sie bei uns stünde, wohl auch so handhaben.


Das sind quasi Rückzugsgefechte in Deutschland (aber nicht weltweit):
https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6misch-katholische_Kirche_in_Deutschland

2011: 126'488 Austritte (10'380 Eintritte)
2012: 118'335 Austritte (10'276 Eintritte)
2013: 178'805 Austritte (10'042 Eintritte)

In einer repräsentativen Umfrage des Institutes für Demoskopie Allensbach, die im kirchlichen Auftrag im Oktober und November 2009 durchgeführt wurde, bezeichneten sich
17 Prozent der Katholiken als „gläubige Kirchennahe“ (zum Vergleich: 7 % der Protestanten).
37 % der Katholiken als „kritisch kirchenverbunden“ sowie
32 % als „kirchlich distanziert“.
6 % Prozent der Katholiken definierten sich als „nicht religiös“, während
3 % sich als „religiös, aber nicht christlich“ und weitere
5 % als „glaubensunsicher“ bezeichnen.

Zugleich zeigte sich eine große Unzufriedenheit mit bestimmten Lehrmeinungen:
9 % zeigten sich mit der Lehre zur Empfängnisverhütung zufrieden
17 % teilten die kirchliche Position der Katholiken zur Homosexualität
13 % waren mit dem Zölibat einverstanden,
19 % waren mit der Rolle von Frauen in der römisch-katholischen Kirche einverstanden
86 % waren mit dem karitative Engagement der römisch-katholischen Kirche einverstanden
77 % waren mit dem Einsetzen für Frieden der römisch-katholischen Kirche einverstanden
68 % waren mit dem Einsetzen für Menschenrechte der römisch-katholischen Kirche einverstanden
65 % waren mit den humanen Arbeitsbedingungen in der römisch-katholischen Kirche einverstanden
54 % waren mit der der Haltung der römisch-katholischen Kirche zur Erziehung und Wertevermittlung einverstanden

Da die Schnittmengen der Katholiken, die zu allem Ja und Amen sagen, kleiner sein muss als 9%, müsste die katholische Kirche bei Einhaltung aller Dogmen über 91% ihrer eigenen Schafe auf dem Scheiterhaufen grillen oder exkommunizieren.
Man muss sich nur mal den Alters-Durchschnitt der Leute betrachten, die im geschäftsfähigen Alter in die Kirche gehen. Dann sieht man die Zukunft der Kirche.
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Anmeldungsdatum: 11.05.2014
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Beitrag(#2009486) Verfasst am: 05.07.2015, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Klar, dass die katholische Kirche Allensbach beauftragt! Denn die sind ebenfalls für eine wirklich-nicht-linke Haltung bekannt.
Du kannst also davon ausgehen, dass die Kirche bei ihrem Rückzugsgefecht tatsächlich noch ein wenig schlechter aussieht.

Edit: Jetzt sehe ich´s gerade: 2009. Die Umfrage ist total veraltet! Nach Ansicht eines Pfarrers, der in einem anderen Forum postet, ist es mehr als ein Gerücht, dass die Skandale der letzten Jahre der Kirche geschadet haben - am meisten nach seiner Erfahrung übrigens der um Bischof TvE.
- Ach ja, und der Wissensstand um das caritative Engagement der Kirche ist inzwischen auch ein anderer.

P.S.: Danke für´s Übersichtlich-Machen! Smilie
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Arkanum
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Beitrag(#2009487) Verfasst am: 05.07.2015, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich merke vor allem in dem Forum: Je näher die Kirchen beieinander sind, um so mehr bekriechen sie sich.

Kann es sein, dass dort ein Kampf um die Schäfchen eingesetzt hat, der bei uns noch bevorstehen könnte?

Anno 1992 besuchte ich mal in einem berühmten niederländischen Küstenort die kath. Kirche. Da hing ein Aushang, auf dem es, wenn ich mich nicht täusche, hieß: Die Werktagsgottesdienste finden künftig in der Seitenkapelle statt.
Heute würde man es in dieser Kirche, wenn sie bei uns stünde, wohl auch so handhaben.


Das sind quasi Rückzugsgefechte in Deutschland (aber nicht weltweit):
https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6misch-katholische_Kirche_in_Deutschland

2011: 126'488 Austritte (10'380 Eintritte)
2012: 118'335 Austritte (10'276 Eintritte)
2013: 178'805 Austritte (10'042 Eintritte)

In einer repräsentativen Umfrage des Institutes für Demoskopie Allensbach, die im kirchlichen Auftrag im Oktober und November 2009 durchgeführt wurde, bezeichneten sich
17 Prozent der Katholiken als „gläubige Kirchennahe“ (zum Vergleich: 7 % der Protestanten).
37 % der Katholiken als „kritisch kirchenverbunden“ sowie
32 % als „kirchlich distanziert“.
6 % Prozent der Katholiken definierten sich als „nicht religiös“, während
3 % sich als „religiös, aber nicht christlich“ und weitere
5 % als „glaubensunsicher“ bezeichnen.

Zugleich zeigte sich eine große Unzufriedenheit mit bestimmten Lehrmeinungen:
9 % zeigten sich mit der Lehre zur Empfängnisverhütung zufrieden
17 % teilten die kirchliche Position der Katholiken zur Homosexualität
13 % waren mit dem Zölibat einverstanden,
19 % waren mit der Rolle von Frauen in der römisch-katholischen Kirche einverstanden
86 % waren mit dem karitative Engagement der römisch-katholischen Kirche einverstanden
77 % waren mit dem Einsetzen für Frieden der römisch-katholischen Kirche einverstanden
68 % waren mit dem Einsetzen für Menschenrechte der römisch-katholischen Kirche einverstanden
65 % waren mit den humanen Arbeitsbedingungen in der römisch-katholischen Kirche einverstanden
54 % waren mit der der Haltung der römisch-katholischen Kirche zur Erziehung und Wertevermittlung einverstanden

Da die Schnittmengen der Katholiken, die zu allem Ja und Amen sagen, kleiner sein muss als 9%, müsste die katholische Kirche bei Einhaltung aller Dogmen über 91% ihrer eigenen Schafe auf dem Scheiterhaufen grillen oder exkommunizieren.
Man muss sich nur mal den Alters-Durchschnitt der Leute betrachten, die im geschäftsfähigen Alter in die Kirche gehen. Dann sieht man die Zukunft der Kirche.


Zum Stichwort Deutschland, aber nicht weltweit sollte auch immer beachtet werden, daß Austritte nur dort dokumentiert und gezählt werden, wo es staatliche Mitgliedslisten (z.B. für Kirchensteuer) gibt; die RKK selbst erkennt Austritte nicht an und zählt nur die Toten als abgängig. Insofern können die tatsächlichen Mitgliederzahlen in den meisten Ländern deutlich unter den angegebenen liegen, beispielsweise in Brasilien, wo es eine starke Abwanderung hin zu evangelikalen Gruppen gibt. Die Konvertiten werden aber kirchlicherseits weiter als Katholiken geführt, d.h. der Rückzug geschieht auf breiterer Front als der sichtbare Rückzug. Dasselbe gilt natürlich auch für andere Glaubensrichtungen, die einen Austritt nicht als Tatsache zur Kenntnis nehmen.
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Beitrag(#2009488) Verfasst am: 05.07.2015, 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Interessant an der Liste finde ich, dass - wie Skeptiker bereits bemerkt hat - viele Personen dabei sind, die nur geringe Abweichungen von der offiziellen Lehrmeinung vertreten. Daran kann man erkennen, wie intolerant die Kirche ist und war.

Ich bin außer hier, noch in einem niederländisches Forum unterwegs.
Überwiegend ein religiöses Forum.
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* Lebensansichten. Neugierig was andere denken? Christen oder nicht, bespreche es hier.
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Ich meinte hier "bekriegen". Verlegen
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