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Gender Mainstreaming
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2013278) Verfasst am: 30.07.2015, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hat jemand der Kritiker eigentlich gelesen, was für einen Blödsinn Kutschera da geschrieben hat?
Und warum fragt Ihr nicht direkt beim hpd nach, wieso der Text zurückgezogen wurde?
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2013279) Verfasst am: 30.07.2015, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Hat jemand der Kritiker eigentlich gelesen, was für einen Blödsinn Kutschera da geschrieben hat?...



Hab ich.


Ob das "Bloedsinn" ist oder nicht ist allerdings Ansichtssache.
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Defund the gender police!! Let's Rock
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21800

Beitrag(#2013280) Verfasst am: 30.07.2015, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Hat jemand der Kritiker eigentlich gelesen, was für einen Blödsinn Kutschera da geschrieben hat?...

Hab ich.

Ob das "Bloedsinn" ist oder nicht ist allerdings Ansichtssache.

Für Ansichten kann man argumentieren - oder es eben lassen. Meine kritischen Argumente zu Kutscheras Beitrag habe ich oben genannt. Deine Antwort war sinngemäß: Ist doch egal, ist doch kein "wissenschaftliches Paper in einer Fachpublikation"; soll wohl heißen: da kann man ruhig mal so unbegründet, unbelegt, mit abwertenden Begriffen herummeinen, wie ich es kritisiert habe.

Wenn das der Anspruch ist, wenn jegliches Argumentieren also einfach in die Tonne gekloppt wird - klar, dann ist jede Meinung irgendwie gleichermaßen "Ansichtssache".
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Commander Vimes
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2013
Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#2013283) Verfasst am: 30.07.2015, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Und welcher dieser Fachbegriffe sind jetzt "selbstgebastelt"?
Oder ist das jetzt einfach eine Behauptung ins Blaue, um zu diskreditieren, was man nicht versteht?

Meinst du nicht, dass eine Konstruktion wie "hegemoniale Männlichkeit" nicht vielmehr dazu dienen möchte einen Opferstatus der Weiblichkeit zu suggerieren und zu bestärken, als wertfrei Machtphänome zu analysieren? Oder sollte man den "raffgierigen Kapitalisten" als Grundbegriff in der Ökonomie einführen?


Ich hatte das "Vergnügen", für einen guten Freund seine Masterarbeit in Kommunikationswissenschaften Korrektur lesen zu dürfen und habe selbst so meine Probleme mit diesen Fachrichtungen - vor allem auch mit dieser "speziellen" Sprache. Oft genug konnte ich das Lachen kaum unterdrücken. Auf das Problem hingewiesen und zur Rede gestellt konnte mir mein Freund allerdings zu jedem meiner Beispiele eine (für mich) plausible Erklärung liefern, wie der Begriff gemeint ist und im jeweiligen Fachvokabular definiert und gebraucht wird.

Ein Grundmissverständnis scheint mir zu sein, dass viele glauben, dass sie in den so genannten "weichen" Wissenschaften schon irgendwie mitreden könnten, mit etwas "gesundem Menschenverstand" ginge das schon. Nur gilt auch hier, dass jedes Fach seine eigene Fachsprache hat. Und auch wenn die Begrifflichkeiten oft vertraut erscheinen, haben sie in der Fachsprache häufig aber eine andere Bedeutung als im normalen Sprachgebrauch.
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There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2013285) Verfasst am: 30.07.2015, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Hat jemand der Kritiker eigentlich gelesen, was für einen Blödsinn Kutschera da geschrieben hat?...

Hab ich.

Ob das "Bloedsinn" ist oder nicht ist allerdings Ansichtssache.

Für Ansichten kann man argumentieren - oder es eben lassen. Meine kritischen Argumente zu Kutscheras Beitrag habe ich oben genannt. Deine Antwort war sinngemäß: Ist doch egal, ist doch kein "wissenschaftliches Paper in einer Fachpublikation"; soll wohl heißen: da kann man ruhig mal so unbegründet, unbelegt, mit abwertenden Begriffen herummeinen, wie ich es kritisiert habe.

Wenn das der Anspruch ist, wenn jegliches Argumentieren also einfach in die Tonne gekloppt wird - klar, dann ist jede Meinung irgendwie gleichermaßen "Ansichtssache".



Kutschera aeussert im Wesentlichen seine Meinung ohne den Anspruch zu erheben wissenschaftliche Wahrheit zu verkuenden und wird dafuer (fast woertlich zu verstehen) "in die Tonne gekloppt", bzw. seine Meinungsaeusserung landet, ohne dass dies naeher begruendet wird, im Abfalleimer.
Das ist schon aus dem Grund schade, weil es sich durchaus lohnt, ueber seinen Text zu reden, was schon allein dadurch deutlich wird, dass sich im Kommentarbereich zu dem Eingangsartikel aus den "Ruhrbaronen" eine recht lebhafte und durchaus sachlich gefuehrte und fruchtbare Diskussion entwickelt. Offenbar wollte man seitens hpd diese Diskussion vermeiden. Warum eigentlich?

Man kann durchaus der Auffassung sein bei "gender studies" handelt es sich um Pseudowissenschaft. Bloss reden darf man darueber offensichtlich nicht, jedenfalls nicht bei hpd.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2013286) Verfasst am: 30.07.2015, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Und welcher dieser Fachbegriffe sind jetzt "selbstgebastelt"?
Oder ist das jetzt einfach eine Behauptung ins Blaue, um zu diskreditieren, was man nicht versteht?

Meinst du nicht, dass eine Konstruktion wie "hegemoniale Männlichkeit" nicht vielmehr dazu dienen möchte einen Opferstatus der Weiblichkeit zu suggerieren und zu bestärken, als wertfrei Machtphänome zu analysieren? Oder sollte man den "raffgierigen Kapitalisten" als Grundbegriff in der Ökonomie einführen?



Gerade an solchen "Fachbegriffen" zeigt sich der unwissenschaftliche Ansatz der "Genderwissenschaften".

Fachbegriffe werden in der Wissenschaft vor allem deshalb eingefuehrt und benutzt, weil diese gegenueber umgangssprachlichen Vokabeln den Vorteil haben, dass keine anderen Bedeutungen als die im wissenschaftlichen Kontext zu definierende im Hintergrund mitschwingen und insbesondere keine Wertungen enthalten, die die Objektivitaet der wissenschaftlichen Betrachtung einschraenken koennen.

In diesem Beispiel hier (wie an so vielen anderen) ist eine wertende Vorwegnahme der angestrebten "Ergebnisse" schon durch das "Fachvokabular" von vorneherein eingebaut. Und in dieser Beziehung gibt es tatsaechlich unuebersehbare Parallelen zum Kreationismus. Es geht hier nicht um ergebnisoffene Forschung, sondern die "Ergebnisse" stehen im Wesentlichen schon vorher fest und die "Forschung" dient ausschliesslich dem Zweck die notwendigen "Beweise" zu liefern.

Genauso wie es bei der "kreationistischen Forschung" schon vom Ansatz her ausgeschlossen ist, dass am Ende ein evolutionaerer Prozess anstatt eines bewussten Schoepfungsaktes als Ursprung des Lebens herauskommt, genauso ist die Richtung der Ergebnisse der "Genderforschung" von vorneherein vorgegeben. Diese "Wissenschaftsdisziplin" wird immer im Wesentlichen die Grundthesen feministischer Ideologie bestaetigen, weil dazu ist sie schliesslich geschaffen worden.
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3628

Beitrag(#2013289) Verfasst am: 31.07.2015, 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Hat jemand der Kritiker eigentlich gelesen, was für einen Blödsinn Kutschera da geschrieben hat?

Was Kutschera da geschrieben hat, ist tatsächlich etwas dünn. Ich denke, das muß man zugeben, egal wo man in der Gender-Debatte steht.



Kutschera hat folgendes geschrieben:
Aus: Kutscheras Text in der Originalversion

In der nur informell geführten Diskussion zum „Genderismus in Europa“ wurde klar, dass diese fundamentalistische Anti-Darwin-Ideologie dieselben Wurzeln hat wie der wörtlich verstandene biblische Schöpfungsglaube (Kreationismus).

http://www.ruhrbarone.de/humanistische-genderkritik/106017

Dieselbe Wurzel?

Ja welche denn? Kutschera könnte hier etwas expliziter argumentieren ... falls er ein Argument hat, das über ein generisches Beklagen von "mensch, sind die dumm" hinausgeht.



Kutschera hat folgendes geschrieben:
Genderisten glauben, dass das „soziale Geschlecht“ des Menschen, d. h. die Maskulinität und Femininität (Mann- bzw. Frau-Sein) unabhängig vom biologischen Geschlecht (XY- bzw. XX-Chromosomensatz, Testosteron- bzw. Östrogen-Pegel usw.) zum Ausdruck kommt, und als „gesellschaftliches Konstrukt“ interpretiert werden kann.



Wer sich noch mit diesen Gender-Stereotypen identifiziert möge die Hand heben. Hier hat sich etwas geändert, und das ist mir Beweis genug für eine kulturelle Gender-Komponente.



Kutschera hat folgendes geschrieben:
Eine faktenbasierte, naturwissenschaftliche Analyse dieses destruktiven, quasi-religiösen Glaubens steht derzeit noch aus, aber eine Schlussfolgerung kann definitiv gezogen werden: „Nichts in den Geisteswissenschaften ergibt einen Sinn, außer im Lichte der Biologie“.

Grob und fahrlässig argumentiert.

Wie läßt sich eine definitive Schlussfolgerung ziehen, wenn eine faktenbasierte Analyse noch aussteht? Das umformulierte Dobzhansky-Zitat jedenfalls bringt wenig Licht in die Sache.



fwo hat es besser gesagt, weil er ausdrücklich die Streuung erwähnt.

fwo hat folgendes geschrieben:
Aber grundsätzlich würde ich davon ausgehen, dass Mann und Frau nicht nur kulturelle Erzeugnisse sind, dass die vorhandenen genetischen Unterschiede sich auch im Hormongleichgewicht ausdrücken, und dass das auch zu statistisch messbaren Unterschieden im Verhalten führt. Die Streuung ist allerdings bekanntermaßen hoch auf diesem Gebiet.

Es gibt das Wort vom "Mannweib"; wer kennt keinen "femininen Typen"? Bei all der kulturellen Formbarkeit des Menschen würde es mich wundern, wenn "Gender" neben den biologischen Wurzeln nicht auch kulturelle hätte.



Außerdem: kann man sein, wer man sein will? In Mißachtung dessen, was Biologie oder Gesellschaft an einen heranträgt?
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Zuletzt bearbeitet von smallie am 31.07.2015, 01:14, insgesamt einmal bearbeitet
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2013290) Verfasst am: 31.07.2015, 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
.....Es ist erstaunlich, wie Minoritäten, offenbar mit politischer Unterstützung, der Mehrheit ihre Vorstellungen mit fast religiösem Eifer diktieren können. Um ihre Überzeugungen durchsetzen zu können, schaffen sie ein Klima, in dem nicht mehr der Diskurs gedeiht, sondern Andersdenkende durch Verdächtigungen und Anschuldigungen eingeschüchtert und verängstigt werden. Wer dagegen aufbegehrt, muss mit der Diffamierung und Diskreditierung der eigenen Person oder der Zensur kritischer Beiträge rechnen.

Das erfuhr kürzlich auch der renommierte Evolutionsbiologe Ulrich Kutschera von der Universität Kassel, als ein von ihm im humanistischen Pressedienst erschienener Artikel mit dem Titel „Universitäre Pseudowissenschaft“ bereits einen Tag später der Zensur zum Opfer fiel (http://sciencefiles.org/tag/ulrich-kutschera/). Dort hatte der Kollege über eine Tagung von Evolutionsbiologen in San José in Kalifornien zum Thema „Kreationismus in Europa“ berichtet, wo neben der deutschen Anti-Darwin-Bewegung auch der „Genderismus“ scharf kritisiert wurde: „Die Diskussion in San José führte zum folgenden Konsens: Evolutionsbiologen sollten den Genderismus, eine universitäre Pseudowissenschaft, die den deutschen Steuerzahler jährlich viele Millionen Euro kostet, mit demselben Ernst analysieren und sachlich widerlegen wie den damit geistesverwandten Kreationismus.“

Anstatt sich mit diesem Vorwurf inhaltlich auseinanderzusetzen oder eine Gegendarstellung zu verfassen, veranlasste man durch einflussreiche Protagonisten die Zensur. Es könnte ja andernfalls eine unliebsame Diskussion aufkommen, die allerdings kaum zu befürchten ist. Das Murren hinter vorgehaltener Hand ist zwar groß, man möchte aber nicht als reaktionär verschrien werden und schweigt lieber, statt die dahinterstehende Ideologie offenzulegen...



http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gender-studies-genderforschung-auch-in-der-biologie-13603216.html
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2013298) Verfasst am: 31.07.2015, 07:17    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Außerdem: kann man sein, wer man sein will? In Mißachtung dessen, was Biologie oder Gesellschaft an einen heranträgt?

Auf diese anregende Frage würde ich antworten, daß die Diskussion in einem größeren Zusammenhang steht, in dem es zunächst um Selbstbestimmung und das Anrecht geht, Erwartungen, die an einen herangetragen werden, prüfen und verwerfen zu können. Das lässt es so sonderbar erscheinen, wenn jemand, der in anderen Kontexten vehement für die Selbstbestimmung eintritt, diese in Genderfragen für vernachlässigbar oder lächerlich hält.
Speziell zu den biologischen Voraussetzungen bin ich eher konservativ eingestellt. Gezielte chirurgische oder hormonelle Eingriffe in die Biologie sollen gut überlegt sein. Und es gibt Fälle, in denen ich mich frage, ob jemand die vollen Konsequenzen massiver Eingriffe bedacht hat. Wenn ja, ist der Wunsch einer Änderung wohl zu akzeptieren.
Jetzt zum Kern der Frage, wie ich sie verstehe. Gerade Naturalisten wie Kutschera sollten kein Problem mit der Hinterfragung biologischer Verwurzelung haben, denn konsequenterweise ist auch der Wunsch nach Selbstbestimmung in diesem Kontext, nach ihrer Anschauung Ausdruck einer biologischen Verfasstheit. Ganz grob im biologistischen Duktus formuliert: Wo ist das prinzipielle Problem für einen Hard-Core-Naturalisten, wenn das Gehirn in Konflikt zum eigenen Körper steht? Die Blödheit, die ich in der Argumentation Kutscheras sehe, liegt ziemlich genau in der Widersprüchlichkeit, die er nicht zu erkennen scheint, wenn einerseits alles auf Biologie reduziert wird, andererseits aber dann doch die Existenz einer sozialen Dimension vorausgesetzt wird, der jedoch nur die Rolle eines Mülleimers zugewiesen wird, um was sich darin befindet, als Schrott darstellen zu können. Also zB Genderfragen.
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2013317) Verfasst am: 31.07.2015, 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Und welcher dieser Fachbegriffe sind jetzt "selbstgebastelt"?
Oder ist das jetzt einfach eine Behauptung ins Blaue, um zu diskreditieren, was man nicht versteht?

Meinst du nicht, dass eine Konstruktion wie "hegemoniale Männlichkeit" nicht vielmehr dazu dienen möchte einen Opferstatus der Weiblichkeit zu suggerieren und zu bestärken, als wertfrei Machtphänome zu analysieren? Oder sollte man den "raffgierigen Kapitalisten" als Grundbegriff in der Ökonomie einführen?


Ich hatte das "Vergnügen", für einen guten Freund seine Masterarbeit in Kommunikationswissenschaften Korrektur lesen zu dürfen und habe selbst so meine Probleme mit diesen Fachrichtungen - vor allem auch mit dieser "speziellen" Sprache. Oft genug konnte ich das Lachen kaum unterdrücken. Auf das Problem hingewiesen und zur Rede gestellt konnte mir mein Freund allerdings zu jedem meiner Beispiele eine (für mich) plausible Erklärung liefern, wie der Begriff gemeint ist und im jeweiligen Fachvokabular definiert und gebraucht wird.

Ein Grundmissverständnis scheint mir zu sein, dass viele glauben, dass sie in den so genannten "weichen" Wissenschaften schon irgendwie mitreden könnten, mit etwas "gesundem Menschenverstand" ginge das schon. Nur gilt auch hier, dass jedes Fach seine eigene Fachsprache hat. Und auch wenn die Begrifflichkeiten oft vertraut erscheinen, haben sie in der Fachsprache häufig aber eine andere Bedeutung als im normalen Sprachgebrauch.


Das hier sollte man einrahmen.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2013319) Verfasst am: 31.07.2015, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Und welcher dieser Fachbegriffe sind jetzt "selbstgebastelt"?
Oder ist das jetzt einfach eine Behauptung ins Blaue, um zu diskreditieren, was man nicht versteht?

Meinst du nicht, dass eine Konstruktion wie "hegemoniale Männlichkeit" nicht vielmehr dazu dienen möchte einen Opferstatus der Weiblichkeit zu suggerieren und zu bestärken, als wertfrei Machtphänome zu analysieren? Oder sollte man den "raffgierigen Kapitalisten" als Grundbegriff in der Ökonomie einführen?


Ich hatte das "Vergnügen", für einen guten Freund seine Masterarbeit in Kommunikationswissenschaften Korrektur lesen zu dürfen und habe selbst so meine Probleme mit diesen Fachrichtungen - vor allem auch mit dieser "speziellen" Sprache. Oft genug konnte ich das Lachen kaum unterdrücken. Auf das Problem hingewiesen und zur Rede gestellt konnte mir mein Freund allerdings zu jedem meiner Beispiele eine (für mich) plausible Erklärung liefern, wie der Begriff gemeint ist und im jeweiligen Fachvokabular definiert und gebraucht wird.

Ein Grundmissverständnis scheint mir zu sein, dass viele glauben, dass sie in den so genannten "weichen" Wissenschaften schon irgendwie mitreden könnten, mit etwas "gesundem Menschenverstand" ginge das schon. Nur gilt auch hier, dass jedes Fach seine eigene Fachsprache hat. Und auch wenn die Begrifflichkeiten oft vertraut erscheinen, haben sie in der Fachsprache häufig aber eine andere Bedeutung als im normalen Sprachgebrauch.


Ja, ich kann auch nur sagen, alle Achtung den Schwurblern. Denen werfe ich allerdings vor, bewusst eine Art von Sprache zu verwenden, die ich esoterisch nenne, weil sie auch die Funktion hat, Eingeweihte zu schaffen.

Ich bin für saubere, gründliche Wissenschaft, aber ich bin auch ein entschiedener Befürworter von populär aufbereiteter und verständlicher Wissenschaft; das ist für mich eine Frage der Wissenschaftspädagogik, die ich für sehr wichtig und ein demokratisches Element halte.

Das hat auch Berührungspunkte zu der - ach! - so beschworenen *Bildung und Aufklärung*.

Wenn man sich einige postmoderne Sprachchaoten und -fetischisten anguckt, dann sieht man vor allem einen aufgeblasenen, mega-arroganten Dünkel, der schlicht und einfach Verachtung ausdrückt gegenüber dem *einfachen Volk*.

Ansonsten ist es natürlich richtig: Man braucht analytische Begriffe im Bereich der Gesellschaftswissenschaften, die komplex genug sein müssen, um der Komplexität entsprechender objektiver Sachverhalte gerecht zu werden.

Und wenn ich lese, dass man letzten Endes gesellschaftliche Phänomene und Wechselwirkungen auf Biologie reduzieren könne, dann erinnert mich das an gewisse andere bornierte Fachidioten, die der Meinung sind, man könne alles auf Physik reduzieren und dann auch noch meinen, aus diesem schwachen und schwachsinnigen Reduktionismus eine Stärke machen zu können.

Der Text von Kutschera ist aus meiner Sicht in diesem Sinne schwachsinnig.
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Commander Vimes
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Beitrag(#2013324) Verfasst am: 31.07.2015, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Und welcher dieser Fachbegriffe sind jetzt "selbstgebastelt"?
Oder ist das jetzt einfach eine Behauptung ins Blaue, um zu diskreditieren, was man nicht versteht?

Meinst du nicht, dass eine Konstruktion wie "hegemoniale Männlichkeit" nicht vielmehr dazu dienen möchte einen Opferstatus der Weiblichkeit zu suggerieren und zu bestärken, als wertfrei Machtphänome zu analysieren? Oder sollte man den "raffgierigen Kapitalisten" als Grundbegriff in der Ökonomie einführen?



Gerade an solchen "Fachbegriffen" zeigt sich der unwissenschaftliche Ansatz der "Genderwissenschaften".

Fachbegriffe werden in der Wissenschaft vor allem deshalb eingefuehrt und benutzt, weil diese gegenueber umgangssprachlichen Vokabeln den Vorteil haben, dass keine anderen Bedeutungen als die im wissenschaftlichen Kontext zu definierende im Hintergrund mitschwingen und insbesondere keine Wertungen enthalten, die die Objektivitaet der wissenschaftlichen Betrachtung einschraenken koennen.

In diesem Beispiel hier (wie an so vielen anderen) ist eine wertende Vorwegnahme der angestrebten "Ergebnisse" schon durch das "Fachvokabular" von vorneherein eingebaut. Und in dieser Beziehung gibt es tatsaechlich unuebersehbare Parallelen zum Kreationismus. Es geht hier nicht um ergebnisoffene Forschung, sondern die "Ergebnisse" stehen im Wesentlichen schon vorher fest und die "Forschung" dient ausschliesslich dem Zweck die notwendigen "Beweise" zu liefern.

Genauso wie es bei der "kreationistischen Forschung" schon vom Ansatz her ausgeschlossen ist, dass am Ende ein evolutionaerer Prozess anstatt eines bewussten Schoepfungsaktes als Ursprung des Lebens herauskommt, genauso ist die Richtung der Ergebnisse der "Genderforschung" von vorneherein vorgegeben. Diese "Wissenschaftsdisziplin" wird immer im Wesentlichen die Grundthesen feministischer Ideologie bestaetigen, weil dazu ist sie schliesslich geschaffen worden.


Es ist doch nun wirklich kein Alleinstellungsmerkmal der Kulturwissenschaften im Allgemeinen und der Gender Studies im Besonderen, dass mit Grundannahmen oder Axiomen gearbeitet wird. Insbesondere dann, wenn diese sich in unzähligen Beispielen in der Wirklichkeit widerspiegeln. Natürlich kann man die These vertreten, dass es z.B. keine Unterdrückung der Frauen durch Männer oder dunkelhäutiger Ethnien durch den "weißen Mann" etc. gäbe, und das dann entsprechend verteidigen. Das wiederum würde ich allerdings als deutliche Verleugnung der Realität ansehen.

Worüber reden wir hier eigentlich? Über eine Rezension, in dem der Begriff verwendet wird, der wir entnehmen können, dass die Autorin sich mit dem Konzept der "hegemonialen Männlichkeit" (was, das lässt sich ebenfalls erkennen, nicht IHR Konzept ist) kritisch auseinandersetzt. Wenn ein solcher kritischer Umgang (die Rezension spricht von "kritischem Verhältnis) möglich ist, dann ist deine Behauptung, es würde eine "wertende Vorwegnahme der angestrebten Ergebnisse" vorgenommen, schlicht falsch.
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(Terry Pratchett)
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2013442) Verfasst am: 31.07.2015, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Und welcher dieser Fachbegriffe sind jetzt "selbstgebastelt"?
Oder ist das jetzt einfach eine Behauptung ins Blaue, um zu diskreditieren, was man nicht versteht?

Meinst du nicht, dass eine Konstruktion wie "hegemoniale Männlichkeit" nicht vielmehr dazu dienen möchte einen Opferstatus der Weiblichkeit zu suggerieren und zu bestärken, als wertfrei Machtphänome zu analysieren? Oder sollte man den "raffgierigen Kapitalisten" als Grundbegriff in der Ökonomie einführen?



Gerade an solchen "Fachbegriffen" zeigt sich der unwissenschaftliche Ansatz der "Genderwissenschaften".

Fachbegriffe werden in der Wissenschaft vor allem deshalb eingefuehrt und benutzt, weil diese gegenueber umgangssprachlichen Vokabeln den Vorteil haben, dass keine anderen Bedeutungen als die im wissenschaftlichen Kontext zu definierende im Hintergrund mitschwingen und insbesondere keine Wertungen enthalten, die die Objektivitaet der wissenschaftlichen Betrachtung einschraenken koennen.

In diesem Beispiel hier (wie an so vielen anderen) ist eine wertende Vorwegnahme der angestrebten "Ergebnisse" schon durch das "Fachvokabular" von vorneherein eingebaut. Und in dieser Beziehung gibt es tatsaechlich unuebersehbare Parallelen zum Kreationismus. Es geht hier nicht um ergebnisoffene Forschung, sondern die "Ergebnisse" stehen im Wesentlichen schon vorher fest und die "Forschung" dient ausschliesslich dem Zweck die notwendigen "Beweise" zu liefern.

Genauso wie es bei der "kreationistischen Forschung" schon vom Ansatz her ausgeschlossen ist, dass am Ende ein evolutionaerer Prozess anstatt eines bewussten Schoepfungsaktes als Ursprung des Lebens herauskommt, genauso ist die Richtung der Ergebnisse der "Genderforschung" von vorneherein vorgegeben. Diese "Wissenschaftsdisziplin" wird immer im Wesentlichen die Grundthesen feministischer Ideologie bestaetigen, weil dazu ist sie schliesslich geschaffen worden.


Es ist doch nun wirklich kein Alleinstellungsmerkmal der Kulturwissenschaften im Allgemeinen und der Gender Studies im Besonderen, dass mit Grundannahmen oder Axiomen gearbeitet wird. Insbesondere dann, wenn diese sich in unzähligen Beispielen in der Wirklichkeit widerspiegeln. Natürlich kann man die These vertreten, dass es z.B. keine Unterdrückung der Frauen durch Männer oder dunkelhäutiger Ethnien durch den "weißen Mann" etc. gäbe, und das dann entsprechend verteidigen. Das wiederum würde ich allerdings als deutliche Verleugnung der Realität ansehen.

Worüber reden wir hier eigentlich? Über eine Rezension, in dem der Begriff verwendet wird, der wir entnehmen können, dass die Autorin sich mit dem Konzept der "hegemonialen Männlichkeit" (was, das lässt sich ebenfalls erkennen, nicht IHR Konzept ist) kritisch auseinandersetzt. Wenn ein solcher kritischer Umgang (die Rezension spricht von "kritischem Verhältnis) möglich ist, dann ist deine Behauptung, es würde eine "wertende Vorwegnahme der angestrebten Ergebnisse" vorgenommen, schlicht falsch.



1. In der Wissenschaft kennt man "Arbeitshypothesen", d.h. vereinfacht ausgedrueckt "wir gehen einfach mal davon aus, dass das so ist und schauen ob das die Realitaet hinreichend gut erklaert". Grundsaetzlich geht der objektive Wissenschaftler dabei davon aus, dass seine Arbeitshypothese stimmen kann oder auch nicht und verworfen werden, bzw. durch eine bessere ersetzt werden muss.

2. Unter Axiomen versteht man nicht beweisbare Grundannahmen, ohne die vor allem die Mathematik unmoeglich waere. Jeder Mathematiker ist sich allerdings darueber klar, dass diese quasi ein "notwendiges Uebel" sind, nur an der Basis stehen koennen und dass deren Anzahl moeglichst gering sein sollte.

3. "Grundlagen" sind in der Wissenschaft bereits hinreichend bewiesene Sachverhalte, die man einfach uebernimmt, ohne sie weiter zu hinterfragen. Z.B. wird kein Biologie in einem Paper jedesmal auf's Neue beweisen, dass der Organismus, den er untersucht, aus Zellen besteht und DNA als Erbgut enthaelt.


Bei den "Gender studies" geht es um was ganz anderes. Hier ein Beispiel:

Zitat:
ZEIT online : Frau Blunck, eine neue Studie besagt, dass Mädchen genauso erfolgreich in Mathematik sein können wie Jungen, wenn sie in einer Gesellschaft leben, in der Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Hört sich das für Sie schlüssig an?
Andrea Blunck : Das ist für mich das interessanteste Ergebnis der Studie. Insgesamt lässt sich ja offenbar aus den Resultaten schließen, dass die gesellschaftlichen Bedingungen einen großen Einfluss auf die mathematische Leistung haben. Oder anders gesagt, ist es eben nicht so, wie häufig behauptet, dass Mädchen von Natur aus schlechter in Mathematik sind als Jungen. Mit dieser Vorstellung gehe ich auch heran an das Thema....



http://www.zeit.de/online/2008/23/interview-mathematik


Ich will jetzt hier ausdruecklich nicht in die Diskussion einsteigen, ob Jungs im Schnitt mathematisch begabter sind als Maedchen oder nicht. Darum geht's an dieser Stelle nicht. Sondern es geht um den von mir gefetteten Satz in der Antwort der Frau Blunck. Die geht von Anfang an davon aus, dass sie schon weiss, was als Resultat bei ihrer Forschung herauskommt und dieses Vorgehen ist schlicht und ergreifend unwissenschaftlich. Dass sie am Ende nachweisst, dass Jungs mathematisch begabter sind als Maedchen ist in diesem Fall genauso undenkbar wie der Nachweis, dass Darwin mit seiner Evolutionstheorie richtig lag durch "kreationistische Wissenschaftler".

Im Gegensatz dazu ging z.B. jener Charles Darwin zu Beginn seiner Forschungsarbeit davon aus, dass die Kreationslehre im Wesentlichen stimmt. Er forschte allerdings ergebnisoffen und musste seine urspruengliche Arbeitshypothese revidieren um die von ihm beobachtete Vielfalt und Eigentuemlichkeit des Lebens auf unseren Planeten erklaeren zu koennen. Dass wir solches von der Frau Blunck beispielsweise nicht erwarten duerfen, dass macht sie in eben jenem gefetteten verraeterischen Saetzchen recht unmissverstaendlich klar. Und genauso laeuft "Genderwissenschaft". Und jeder "Genderwissenschaftler", der "falsche Ergebnisse" herausbekommt, wuerde sich in einen Shitstorm begeben, der ihn mit Sicherheit seinen Job kosten wuerde. Deshalb kommen bei solchen Studien am Ende auch immer die gleichen, vorhersagbaren Ergebnisse raus. Warum "forscht" man da eigentlich ueberhaupt noch fuer teures Geld?
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#2013458) Verfasst am: 01.08.2015, 00:40    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:

Es ist doch nun wirklich kein Alleinstellungsmerkmal der Kulturwissenschaften im Allgemeinen und der Gender Studies im Besonderen, dass mit Grundannahmen oder Axiomen gearbeitet wird. Insbesondere dann, wenn diese sich in unzähligen Beispielen in der Wirklichkeit widerspiegeln. Natürlich kann man die These vertreten, dass es z.B. keine Unterdrückung der Frauen durch Männer oder dunkelhäutiger Ethnien durch den "weißen Mann" etc. gäbe, und das dann entsprechend verteidigen. Das wiederum würde ich allerdings als deutliche Verleugnung der Realität ansehen.


Wobei man sich fragen kann, ob durch die einseitige Betrachtung der Geschichte der "Unterdrückung der Frau", heute diese durch Überzeichnung gekennzeichnet, nicht schon mythische Züge trägt. Starben in Kriegen keine Männer? Was ruft man beim Untergang eines Schiffes? Wurden zu Zeiten der Hexenverfolgung keine Männer getötet? Arbeit in Kohlegruben war ein Privileg der Männer? In einem der größten Verbrechen der letzten Jahre wurden in Srebrenica mehr als 8000 muslimische Männer und Jungen getötet, die Frauen transportierte man vorher mit Bussen fort.

Und nein. Ich fordere weder ein Denkmal noch eine Wissenschaftsdisziplin für den unterdrückten Mann.
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beachbernie
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Beitrag(#2013459) Verfasst am: 01.08.2015, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Einfach herrlich welche Steilvorlagen die Verteidiger der "Genderwissenschaften" deren Kritikern unfreiwillig vorlegen.

Gerade in einer Buchrezension auf der website der Heinrich-Boell-Stiftung gefunden:

Zitat:
Geschlechterthemen haben Konjunktur. Die neue Sexismus-Debatte, Quotenregelungen für Aufsichtsräte, die rechtliche Gleichbehandlung eingetragener Lebenspartnerschaften: Gesellschaftliche Geschlechterverhältnisse werden intensiv und kontrovers diskutiert. Zugleich ist ein deutlicher Gegenwind zu spüren, wenn es um Geschlechterforschung geht. Wer mit dem Begriff „Gender“ arbeitet, wird nicht selten mit dem Vorwurf einer prinzipiellen Unwissenschaftlichkeit konfrontiert. ...


.....Die Publikation geht dem Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit nach und gibt Argumente für eine Auseinandersetzungen an die Hand.....


......Mit dieser Publikation möchten wir Organisationsvertreter_innen und Aktivist_innen sowie Institutionen, die in diesem Bereich unterwegs sind, dabei unterstützen, in Kampagnen gegen (pro)feministische Veröffent-lichungen die entsprechenden Anwürfe zu verorten und sachbezogen zu reagieren. Darüber hinaus soll sie denjenigen Personen, die sich im Rahmen der unterschiedlichen Gender-Diskurse abwertenden Angriffen ausgesetzt sehen, Argumente an die Hand geben, sich gegen unzulässige Anwürfe zu wehren.



http://www.gwi-boell.de/de/2013/11/20/gender-wissenschaftlichkeit-und-ideologie-argumente-im-streit-um-geschlechterverhältnisse



Da wird ein Buch gepriesen, das angeblich den Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit der "Genderwissenschaften" entkraeftet und im Uebereifer gleich preisgegeben, worum es wirklich geht bei den "Genderwissenschaften": (pro)feministische Veröffent-lichungen!

Wenn sogar die Verteiger der "Genderwissenschaften" diese nicht von feministischer Ideologie unterscheiden koennen wie kann man das von deren Kritikern erwarten? zwinkern


Genau diesselbe Verwischung der Grenze zwischen Wissenschaft und feministischer Ideologie wird auch im Handelsblatt diagnostiziert:

Zitat:
....Die Akteure der Gender-Studies verwischen den Unterschied zwischen der politischen Forderung nach Gleichheit und den Inhalten der Wissenschaft. Frauenförderung und Frauenforschung an den Universitäten sind meist weder personell noch inhaltlich getrennt. Oft teilen sie sich eine gemeinsame Homepage, zum Beispiel in Marburg. Das ist das Erbe aus der feministisch bewegten Anfangszeit der Gender-Studies. „Die Frauenforschung entstand im Zuge der Frauenbewegung für Gleichberechtigung der Geschlechter. Am Anfang stand die politische Motivation im Vordergrund“, sagt Brigitta Wrede, Koordinatorin des Studiengangs Gender-Studies in Bielefeld.

Kritiker der Gender-Ideologie haben an den Universitäten keine Chance, so dass eine von der Gender-Theorie unabhängige Geschlechterforschung fast nicht existiert. „Es läuft alles über die Gender-Geldtöpfe. Wer sich nicht einklinkt, bleibt draußen“, sagt Susanne Kummer vom Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik in Wien.....




http://www.handelsblatt.com/technik/forschung-innovation/gender-studies-feministinnen-erforschen-sich-selbst-seite-2/2863394-2.html

Da reduziert sich die junge "Wissenschaftsdisziplin" recht schnell auf das, was sie ueberwiegend auch ist: Der "akademische Arm" der feministischen Bewegung, die ihre Pfuende gerne hermetisch gegen Aussenseiter abschottet!
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Beitrag(#2013468) Verfasst am: 01.08.2015, 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
1. In der Wissenschaft kennt man "Arbeitshypothesen", d.h. vereinfacht ausgedrueckt "wir gehen einfach mal davon aus, dass das so ist und schauen ob das die Realitaet hinreichend gut erklaert". Grundsaetzlich geht der objektive Wissenschaftler dabei davon aus, dass seine Arbeitshypothese stimmen kann oder auch nicht und verworfen werden, bzw. durch eine bessere ersetzt werden muss.

2. Unter Axiomen versteht man nicht beweisbare Grundannahmen, ohne die vor allem die Mathematik unmoeglich waere. Jeder Mathematiker ist sich allerdings darueber klar, dass diese quasi ein "notwendiges Uebel" sind, nur an der Basis stehen koennen und dass deren Anzahl moeglichst gering sein sollte.

3. "Grundlagen" sind in der Wissenschaft bereits hinreichend bewiesene Sachverhalte, die man einfach uebernimmt, ohne sie weiter zu hinterfragen. Z.B. wird kein Biologie in einem Paper jedesmal auf's Neue beweisen, dass der Organismus, den er untersucht, aus Zellen besteht und DNA als Erbgut enthaelt.
......

Du hast beim Thema Axiome etwas vergessen: Die Mathematik ist die Geisteswissenschaft schlechthin - ihre Objekte sind nahe an den klassischen Ideen.
Genderwissenschaften untersuchen Menschen, gehören damit, ob sie es wollen oder nicht, in den Randbereich der Naturwissenschaften - und da ist eine Axiomatik überhaupt nicht üblich. Ferner gehört zum Axiom, dass sich alle darüber einig sind. Über die Axiome der Genderforschung herrscht aber alles andere als Einigkeit - wer sie trotzdem als Axiome benutzen möchte, benutzt eben keine Axiome mehr, sondern persönliche Glaubensgrundsätze.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Bei den "Gender studies" geht es um was ganz anderes. Hier ein Beispiel:

Zitat:
ZEIT online : Frau Blunck, eine neue Studie besagt, dass Mädchen genauso erfolgreich in Mathematik sein können wie Jungen, wenn sie in einer Gesellschaft leben, in der Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Hört sich das für Sie schlüssig an?
Andrea Blunck : Das ist für mich das interessanteste Ergebnis der Studie. Insgesamt lässt sich ja offenbar aus den Resultaten schließen, dass die gesellschaftlichen Bedingungen einen großen Einfluss auf die mathematische Leistung haben. Oder anders gesagt, ist es eben nicht so, wie häufig behauptet, dass Mädchen von Natur aus schlechter in Mathematik sind als Jungen. Mit dieser Vorstellung gehe ich auch heran an das Thema....



http://www.zeit.de/online/2008/23/interview-mathematik


Ich will jetzt hier ausdruecklich nicht in die Diskussion einsteigen, ob Jungs im Schnitt mathematisch begabter sind als Maedchen oder nicht. Darum geht's an dieser Stelle nicht. Sondern es geht um den von mir gefetteten Satz in der Antwort der Frau Blunck. Die geht von Anfang an davon aus, dass sie schon weiss, was als Resultat bei ihrer Forschung herauskommt und dieses Vorgehen ist schlicht und ergreifend unwissenschaftlich. Dass sie am Ende nachweisst, dass Jungs mathematisch begabter sind als Maedchen ist in diesem Fall genauso undenkbar wie der Nachweis, dass Darwin mit seiner Evolutionstheorie richtig lag durch "kreationistische Wissenschaftler".

Im Gegensatz dazu ging z.B. jener Charles Darwin zu Beginn seiner Forschungsarbeit davon aus, dass die Kreationslehre im Wesentlichen stimmt. Er forschte allerdings ergebnisoffen und musste seine urspruengliche Arbeitshypothese revidieren um die von ihm beobachtete Vielfalt und Eigentuemlichkeit des Lebens auf unseren Planeten erklaeren zu koennen. Dass wir solches von der Frau Blunck beispielsweise nicht erwarten duerfen, dass macht sie in eben jenem gefetteten verraeterischen Saetzchen recht unmissverstaendlich klar. Und genauso laeuft "Genderwissenschaft". Und jeder "Genderwissenschaftler", der "falsche Ergebnisse" herausbekommt, wuerde sich in einen Shitstorm begeben, der ihn mit Sicherheit seinen Job kosten wuerde. Deshalb kommen bei solchen Studien am Ende auch immer die gleichen, vorhersagbaren Ergebnisse raus. Warum "forscht" man da eigentlich ueberhaupt noch fuer teures Geld?

Das halte ich jetzt für überinterpretiert und würde davon ausgehen, dass Frau Blunk mit ihrer "Vorstellung" ihre Arbeitshypothese einfach als Nullhypothese (=kein Unterschied) formuliert hat, die es entsprechend zu testen gilt. Das statistische Instrumentarium dazu ist so einfach, dass ich auch da erstmal voraussetze, dass sie das richtig macht (was mich nicht davon abhalten würde, das zu überprüfen, wenn ich es in die Hände bekäme - ich kenne den Unsinn, den auch "gestandene" Naturwissenschaftler zustande bringen.)

Wo da der Gegensatz zur Darwinschen Arbeitshypothese ist, müsstest Du an der Methodik der Arbeit zeigen.
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Beitrag(#2013475) Verfasst am: 01.08.2015, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Einfach herrlich welche Steilvorlagen die Verteidiger der "Genderwissenschaften" deren Kritikern unfreiwillig vorlegen.

Gerade in einer Buchrezension auf der website der Heinrich-Boell-Stiftung gefunden:

Zitat:
Geschlechterthemen haben Konjunktur. Die neue Sexismus-Debatte, Quotenregelungen für Aufsichtsräte, die rechtliche Gleichbehandlung eingetragener Lebenspartnerschaften: Gesellschaftliche Geschlechterverhältnisse werden intensiv und kontrovers diskutiert. Zugleich ist ein deutlicher Gegenwind zu spüren, wenn es um Geschlechterforschung geht. Wer mit dem Begriff „Gender“ arbeitet, wird nicht selten mit dem Vorwurf einer prinzipiellen Unwissenschaftlichkeit konfrontiert. ...


.....Die Publikation geht dem Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit nach und gibt Argumente für eine Auseinandersetzungen an die Hand.....


......Mit dieser Publikation möchten wir Organisationsvertreter_innen und Aktivist_innen sowie Institutionen, die in diesem Bereich unterwegs sind, dabei unterstützen, in Kampagnen gegen (pro)feministische Veröffent-lichungen die entsprechenden Anwürfe zu verorten und sachbezogen zu reagieren. Darüber hinaus soll sie denjenigen Personen, die sich im Rahmen der unterschiedlichen Gender-Diskurse abwertenden Angriffen ausgesetzt sehen, Argumente an die Hand geben, sich gegen unzulässige Anwürfe zu wehren.



http://www.gwi-boell.de/de/2013/11/20/gender-wissenschaftlichkeit-und-ideologie-argumente-im-streit-um-geschlechterverhältnisse



Da wird ein Buch gepriesen, das angeblich den Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit der "Genderwissenschaften" entkraeftet und im Uebereifer gleich preisgegeben, worum es wirklich geht bei den "Genderwissenschaften": (pro)feministische Veröffent-lichungen!

Wenn sogar die Verteiger der "Genderwissenschaften" diese nicht von feministischer Ideologie unterscheiden koennen wie kann man das von deren Kritikern erwarten? zwinkern


Genau diesselbe Verwischung der Grenze zwischen Wissenschaft und feministischer Ideologie wird auch im Handelsblatt diagnostiziert:

Zitat:
....Die Akteure der Gender-Studies verwischen den Unterschied zwischen der politischen Forderung nach Gleichheit und den Inhalten der Wissenschaft. Frauenförderung und Frauenforschung an den Universitäten sind meist weder personell noch inhaltlich getrennt. Oft teilen sie sich eine gemeinsame Homepage, zum Beispiel in Marburg. Das ist das Erbe aus der feministisch bewegten Anfangszeit der Gender-Studies. „Die Frauenforschung entstand im Zuge der Frauenbewegung für Gleichberechtigung der Geschlechter. Am Anfang stand die politische Motivation im Vordergrund“, sagt Brigitta Wrede, Koordinatorin des Studiengangs Gender-Studies in Bielefeld.

Kritiker der Gender-Ideologie haben an den Universitäten keine Chance, so dass eine von der Gender-Theorie unabhängige Geschlechterforschung fast nicht existiert. „Es läuft alles über die Gender-Geldtöpfe. Wer sich nicht einklinkt, bleibt draußen“, sagt Susanne Kummer vom Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik in Wien.....


http://www.handelsblatt.com/technik/forschung-innovation/gender-studies-feministinnen-erforschen-sich-selbst-seite-2/2863394-2.html

Da reduziert sich die junge "Wissenschaftsdisziplin" recht schnell auf das, was sie ueberwiegend auch ist: Der "akademische Arm" der feministischen Bewegung, die ihre Pfuende gerne hermetisch gegen Aussenseiter abschottet!


Ja, das ist schon ziemlich lobbymäßig aufgebaut. Als wenn erst die Anerkennung durch weite Verbreitung erfolgen soll und die wissenschaftliche Seriösität folgt dann schon irgendwie. Es muss selbstverständlich umgekehrt laufen.

Dennoch ist die Kritik von Kutschera auch nicht wissenschaftlich, sondern wissenschafts-reduktionistisch und borniert.

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Commander Vimes
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Beitrag(#2013496) Verfasst am: 01.08.2015, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:

Es ist doch nun wirklich kein Alleinstellungsmerkmal der Kulturwissenschaften im Allgemeinen und der Gender Studies im Besonderen, dass mit Grundannahmen oder Axiomen gearbeitet wird. Insbesondere dann, wenn diese sich in unzähligen Beispielen in der Wirklichkeit widerspiegeln. Natürlich kann man die These vertreten, dass es z.B. keine Unterdrückung der Frauen durch Männer oder dunkelhäutiger Ethnien durch den "weißen Mann" etc. gäbe, und das dann entsprechend verteidigen. Das wiederum würde ich allerdings als deutliche Verleugnung der Realität ansehen.


Wobei man sich fragen kann, ob durch die einseitige Betrachtung der Geschichte der "Unterdrückung der Frau", heute diese durch Überzeichnung gekennzeichnet, nicht schon mythische Züge trägt. Starben in Kriegen keine Männer? Was ruft man beim Untergang eines Schiffes? Wurden zu Zeiten der Hexenverfolgung keine Männer getötet? Arbeit in Kohlegruben war ein Privileg der Männer? In einem der größten Verbrechen der letzten Jahre wurden in Srebrenica mehr als 8000 muslimische Männer und Jungen getötet, die Frauen transportierte man vorher mit Bussen fort.

Und nein. Ich fordere weder ein Denkmal noch eine Wissenschaftsdisziplin für den unterdrückten Mann.


Dann waren es deiner Meinung nach also Frauen, die Männer in Kriege und Kohlegruben geschickt haben und für deren Leiden verantwortlich sind. Es sind deiner Ansicht nach Frauen, die Männer unterdrücken? Das wäre mal ein, nunja, durchaus interessanter Ansatz.

Falls das aber nicht deine Meinung sein sollte, ist dein gesamter Kommentar nichts weiter als eine Nebelkerze und völlig am Thema vorbei.
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Commander Vimes
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Beitrag(#2013497) Verfasst am: 01.08.2015, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Und welcher dieser Fachbegriffe sind jetzt "selbstgebastelt"?
Oder ist das jetzt einfach eine Behauptung ins Blaue, um zu diskreditieren, was man nicht versteht?

Meinst du nicht, dass eine Konstruktion wie "hegemoniale Männlichkeit" nicht vielmehr dazu dienen möchte einen Opferstatus der Weiblichkeit zu suggerieren und zu bestärken, als wertfrei Machtphänome zu analysieren? Oder sollte man den "raffgierigen Kapitalisten" als Grundbegriff in der Ökonomie einführen?



Gerade an solchen "Fachbegriffen" zeigt sich der unwissenschaftliche Ansatz der "Genderwissenschaften".

Fachbegriffe werden in der Wissenschaft vor allem deshalb eingefuehrt und benutzt, weil diese gegenueber umgangssprachlichen Vokabeln den Vorteil haben, dass keine anderen Bedeutungen als die im wissenschaftlichen Kontext zu definierende im Hintergrund mitschwingen und insbesondere keine Wertungen enthalten, die die Objektivitaet der wissenschaftlichen Betrachtung einschraenken koennen.

In diesem Beispiel hier (wie an so vielen anderen) ist eine wertende Vorwegnahme der angestrebten "Ergebnisse" schon durch das "Fachvokabular" von vorneherein eingebaut. Und in dieser Beziehung gibt es tatsaechlich unuebersehbare Parallelen zum Kreationismus. Es geht hier nicht um ergebnisoffene Forschung, sondern die "Ergebnisse" stehen im Wesentlichen schon vorher fest und die "Forschung" dient ausschliesslich dem Zweck die notwendigen "Beweise" zu liefern.

Genauso wie es bei der "kreationistischen Forschung" schon vom Ansatz her ausgeschlossen ist, dass am Ende ein evolutionaerer Prozess anstatt eines bewussten Schoepfungsaktes als Ursprung des Lebens herauskommt, genauso ist die Richtung der Ergebnisse der "Genderforschung" von vorneherein vorgegeben. Diese "Wissenschaftsdisziplin" wird immer im Wesentlichen die Grundthesen feministischer Ideologie bestaetigen, weil dazu ist sie schliesslich geschaffen worden.


Es ist doch nun wirklich kein Alleinstellungsmerkmal der Kulturwissenschaften im Allgemeinen und der Gender Studies im Besonderen, dass mit Grundannahmen oder Axiomen gearbeitet wird. Insbesondere dann, wenn diese sich in unzähligen Beispielen in der Wirklichkeit widerspiegeln. Natürlich kann man die These vertreten, dass es z.B. keine Unterdrückung der Frauen durch Männer oder dunkelhäutiger Ethnien durch den "weißen Mann" etc. gäbe, und das dann entsprechend verteidigen. Das wiederum würde ich allerdings als deutliche Verleugnung der Realität ansehen.

Worüber reden wir hier eigentlich? Über eine Rezension, in dem der Begriff verwendet wird, der wir entnehmen können, dass die Autorin sich mit dem Konzept der "hegemonialen Männlichkeit" (was, das lässt sich ebenfalls erkennen, nicht IHR Konzept ist) kritisch auseinandersetzt. Wenn ein solcher kritischer Umgang (die Rezension spricht von "kritischem Verhältnis) möglich ist, dann ist deine Behauptung, es würde eine "wertende Vorwegnahme der angestrebten Ergebnisse" vorgenommen, schlicht falsch.



1. In der Wissenschaft kennt man "Arbeitshypothesen", d.h. vereinfacht ausgedrueckt "wir gehen einfach mal davon aus, dass das so ist und schauen ob das die Realitaet hinreichend gut erklaert". Grundsaetzlich geht der objektive Wissenschaftler dabei davon aus, dass seine Arbeitshypothese stimmen kann oder auch nicht und verworfen werden, bzw. durch eine bessere ersetzt werden muss.

2. Unter Axiomen versteht man nicht beweisbare Grundannahmen, ohne die vor allem die Mathematik unmoeglich waere. Jeder Mathematiker ist sich allerdings darueber klar, dass diese quasi ein "notwendiges Uebel" sind, nur an der Basis stehen koennen und dass deren Anzahl moeglichst gering sein sollte.

3. "Grundlagen" sind in der Wissenschaft bereits hinreichend bewiesene Sachverhalte, die man einfach uebernimmt, ohne sie weiter zu hinterfragen. Z.B. wird kein Biologie in einem Paper jedesmal auf's Neue beweisen, dass der Organismus, den er untersucht, aus Zellen besteht und DNA als Erbgut enthaelt.


Bei den "Gender studies" geht es um was ganz anderes. Hier ein Beispiel:

Zitat:
ZEIT online : Frau Blunck, eine neue Studie besagt, dass Mädchen genauso erfolgreich in Mathematik sein können wie Jungen, wenn sie in einer Gesellschaft leben, in der Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Hört sich das für Sie schlüssig an?
Andrea Blunck : Das ist für mich das interessanteste Ergebnis der Studie. Insgesamt lässt sich ja offenbar aus den Resultaten schließen, dass die gesellschaftlichen Bedingungen einen großen Einfluss auf die mathematische Leistung haben. Oder anders gesagt, ist es eben nicht so, wie häufig behauptet, dass Mädchen von Natur aus schlechter in Mathematik sind als Jungen. Mit dieser Vorstellung gehe ich auch heran an das Thema....



http://www.zeit.de/online/2008/23/interview-mathematik


Ich will jetzt hier ausdruecklich nicht in die Diskussion einsteigen, ob Jungs im Schnitt mathematisch begabter sind als Maedchen oder nicht. Darum geht's an dieser Stelle nicht. Sondern es geht um den von mir gefetteten Satz in der Antwort der Frau Blunck. Die geht von Anfang an davon aus, dass sie schon weiss, was als Resultat bei ihrer Forschung herauskommt und dieses Vorgehen ist schlicht und ergreifend unwissenschaftlich. Dass sie am Ende nachweisst, dass Jungs mathematisch begabter sind als Maedchen ist in diesem Fall genauso undenkbar wie der Nachweis, dass Darwin mit seiner Evolutionstheorie richtig lag durch "kreationistische Wissenschaftler".

Im Gegensatz dazu ging z.B. jener Charles Darwin zu Beginn seiner Forschungsarbeit davon aus, dass die Kreationslehre im Wesentlichen stimmt. Er forschte allerdings ergebnisoffen und musste seine urspruengliche Arbeitshypothese revidieren um die von ihm beobachtete Vielfalt und Eigentuemlichkeit des Lebens auf unseren Planeten erklaeren zu koennen. Dass wir solches von der Frau Blunck beispielsweise nicht erwarten duerfen, dass macht sie in eben jenem gefetteten verraeterischen Saetzchen recht unmissverstaendlich klar. Und genauso laeuft "Genderwissenschaft". Und jeder "Genderwissenschaftler", der "falsche Ergebnisse" herausbekommt, wuerde sich in einen Shitstorm begeben, der ihn mit Sicherheit seinen Job kosten wuerde. Deshalb kommen bei solchen Studien am Ende auch immer die gleichen, vorhersagbaren Ergebnisse raus. Warum "forscht" man da eigentlich ueberhaupt noch fuer teures Geld?


Du hängst dich hier an einzelnen Worten und Formulierungen auf, denen du eine Bedeutung beimisst, die sie einfach nicht haben. Jeder Evolutionsbiologe geht heutzutage auch davon aus, dass seine Forschungsergebnisse die Evolutionstheorie weiter untermauern und nicht widerlegen werden. Das wären nach deinen hier aufgestellten Maßstäben alles keine Wissenschaftler mehr.
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quadium
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Beitrag(#2013502) Verfasst am: 01.08.2015, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:

Es ist doch nun wirklich kein Alleinstellungsmerkmal der Kulturwissenschaften im Allgemeinen und der Gender Studies im Besonderen, dass mit Grundannahmen oder Axiomen gearbeitet wird. Insbesondere dann, wenn diese sich in unzähligen Beispielen in der Wirklichkeit widerspiegeln. Natürlich kann man die These vertreten, dass es z.B. keine Unterdrückung der Frauen durch Männer oder dunkelhäutiger Ethnien durch den "weißen Mann" etc. gäbe, und das dann entsprechend verteidigen. Das wiederum würde ich allerdings als deutliche Verleugnung der Realität ansehen.


Wobei man sich fragen kann, ob durch die einseitige Betrachtung der Geschichte der "Unterdrückung der Frau", heute diese durch Überzeichnung gekennzeichnet, nicht schon mythische Züge trägt. Starben in Kriegen keine Männer? Was ruft man beim Untergang eines Schiffes? Wurden zu Zeiten der Hexenverfolgung keine Männer getötet? Arbeit in Kohlegruben war ein Privileg der Männer? In einem der größten Verbrechen der letzten Jahre wurden in Srebrenica mehr als 8000 muslimische Männer und Jungen getötet, die Frauen transportierte man vorher mit Bussen fort.

Und nein. Ich fordere weder ein Denkmal noch eine Wissenschaftsdisziplin für den unterdrückten Mann.


Dann waren es deiner Meinung nach also Frauen, die Männer in Kriege und Kohlegruben geschickt haben und für deren Leiden verantwortlich sind. Es sind deiner Ansicht nach Frauen, die Männer unterdrücken? Das wäre mal ein, nunja, durchaus interessanter Ansatz.

Falls das aber nicht deine Meinung sein sollte, ist dein gesamter Kommentar nichts weiter als eine Nebelkerze und völlig am Thema vorbei.


Wenn als wissenschaftlich erwiesene Voraussetzung gilt, dass die Männer die Frauen an den Herd geschickt haben, dann müsste im Umkehrschluss auch die Frau den Mann in die Kohlegrube geschickt haben, ja.
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Commander Vimes
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Anmeldungsdatum: 25.01.2013
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Beitrag(#2013507) Verfasst am: 01.08.2015, 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

quadium hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:

Es ist doch nun wirklich kein Alleinstellungsmerkmal der Kulturwissenschaften im Allgemeinen und der Gender Studies im Besonderen, dass mit Grundannahmen oder Axiomen gearbeitet wird. Insbesondere dann, wenn diese sich in unzähligen Beispielen in der Wirklichkeit widerspiegeln. Natürlich kann man die These vertreten, dass es z.B. keine Unterdrückung der Frauen durch Männer oder dunkelhäutiger Ethnien durch den "weißen Mann" etc. gäbe, und das dann entsprechend verteidigen. Das wiederum würde ich allerdings als deutliche Verleugnung der Realität ansehen.


Wobei man sich fragen kann, ob durch die einseitige Betrachtung der Geschichte der "Unterdrückung der Frau", heute diese durch Überzeichnung gekennzeichnet, nicht schon mythische Züge trägt. Starben in Kriegen keine Männer? Was ruft man beim Untergang eines Schiffes? Wurden zu Zeiten der Hexenverfolgung keine Männer getötet? Arbeit in Kohlegruben war ein Privileg der Männer? In einem der größten Verbrechen der letzten Jahre wurden in Srebrenica mehr als 8000 muslimische Männer und Jungen getötet, die Frauen transportierte man vorher mit Bussen fort.

Und nein. Ich fordere weder ein Denkmal noch eine Wissenschaftsdisziplin für den unterdrückten Mann.


Dann waren es deiner Meinung nach also Frauen, die Männer in Kriege und Kohlegruben geschickt haben und für deren Leiden verantwortlich sind. Es sind deiner Ansicht nach Frauen, die Männer unterdrücken? Das wäre mal ein, nunja, durchaus interessanter Ansatz.

Falls das aber nicht deine Meinung sein sollte, ist dein gesamter Kommentar nichts weiter als eine Nebelkerze und völlig am Thema vorbei.


Wenn als wissenschaftlich erwiesene Voraussetzung gilt, dass die Männer die Frauen an den Herd geschickt haben, dann müsste im Umkehrschluss auch die Frau den Mann in die Kohlegrube geschickt haben, ja.


In einem Paralleluniversum, in dem diese Form der "Logik" Gültigkeit hätte, ganz bestimmt.
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Beitrag(#2013519) Verfasst am: 01.08.2015, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:

Es ist doch nun wirklich kein Alleinstellungsmerkmal der Kulturwissenschaften im Allgemeinen und der Gender Studies im Besonderen, dass mit Grundannahmen oder Axiomen gearbeitet wird. Insbesondere dann, wenn diese sich in unzähligen Beispielen in der Wirklichkeit widerspiegeln. Natürlich kann man die These vertreten, dass es z.B. keine Unterdrückung der Frauen durch Männer oder dunkelhäutiger Ethnien durch den "weißen Mann" etc. gäbe, und das dann entsprechend verteidigen. Das wiederum würde ich allerdings als deutliche Verleugnung der Realität ansehen.


Wobei man sich fragen kann, ob durch die einseitige Betrachtung der Geschichte der "Unterdrückung der Frau", heute diese durch Überzeichnung gekennzeichnet, nicht schon mythische Züge trägt. Starben in Kriegen keine Männer? Was ruft man beim Untergang eines Schiffes? Wurden zu Zeiten der Hexenverfolgung keine Männer getötet? Arbeit in Kohlegruben war ein Privileg der Männer? In einem der größten Verbrechen der letzten Jahre wurden in Srebrenica mehr als 8000 muslimische Männer und Jungen getötet, die Frauen transportierte man vorher mit Bussen fort.

Und nein. Ich fordere weder ein Denkmal noch eine Wissenschaftsdisziplin für den unterdrückten Mann.


Dann waren es deiner Meinung nach also Frauen, die Männer in Kriege und Kohlegruben geschickt haben und für deren Leiden verantwortlich sind. Es sind deiner Ansicht nach Frauen, die Männer unterdrücken? Das wäre mal ein, nunja, durchaus interessanter Ansatz.

Falls das aber nicht deine Meinung sein sollte, ist dein gesamter Kommentar nichts weiter als eine Nebelkerze und völlig am Thema vorbei.

Nein eben nicht. Ich möchte nur dezent darauf hinweisen, dass der vom Feminismus in der Geschichte reklamierte Opferstatus des Weibes in seiner geschlechtsspezifischen Form Unsinn ist.
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Misterfritz
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Beitrag(#2013522) Verfasst am: 01.08.2015, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Dann waren es deiner Meinung nach also Frauen, die Männer in Kriege und Kohlegruben geschickt haben und für deren Leiden verantwortlich sind.
weder haben frauen männer in diekohlegruben geschickt noch männer die frauen an den herd. diese teilung der "aufgaben" ist nun mal sinnvoll (gewesen) und basiert auf nicht können.
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vrolijke
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Beitrag(#2013528) Verfasst am: 01.08.2015, 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Dann waren es deiner Meinung nach also Frauen, die Männer in Kriege und Kohlegruben geschickt haben und für deren Leiden verantwortlich sind.
weder haben frauen männer in diekohlegruben geschickt noch männer die frauen an den herd.


Gestatten, dass ich dezent grinse? noc

Du hast von Geschichte nicht die geringste Ahnung.
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quadium
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Beitrag(#2013529) Verfasst am: 01.08.2015, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Dann waren es deiner Meinung nach also Frauen, die Männer in Kriege und Kohlegruben geschickt haben und für deren Leiden verantwortlich sind.
weder haben frauen männer in diekohlegruben geschickt noch männer die frauen an den herd.


Gestatten, dass ich dezent grinse? noc

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Misterfritz
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Beitrag(#2013536) Verfasst am: 01.08.2015, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Dann waren es deiner Meinung nach also Frauen, die Männer in Kriege und Kohlegruben geschickt haben und für deren Leiden verantwortlich sind.
weder haben frauen männer in diekohlegruben geschickt noch männer die frauen an den herd.


Gestatten, dass ich dezent grinse? noc

Du hast von Geschichte nicht die geringste Ahnung.
du hast das entscheidende weggesnippt...
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vrolijke
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Beitrag(#2013541) Verfasst am: 01.08.2015, 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Dann waren es deiner Meinung nach also Frauen, die Männer in Kriege und Kohlegruben geschickt haben und für deren Leiden verantwortlich sind.
weder haben frauen männer in diekohlegruben geschickt noch männer die frauen an den herd.


Gestatten, dass ich dezent grinse? noc

Du hast von Geschichte nicht die geringste Ahnung.
du hast das entscheidende weggesnippt...


Wer hat dann im Laufe der Geschichte denn bestimmt was "sinnvoll" ist?
Und wer hat denn jede klitzkleine Veränderung versucht zu verhindern? Auch wenns nur Lapalien wie Frauenfußball war?
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beachbernie
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Beitrag(#2013543) Verfasst am: 01.08.2015, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Dann waren es deiner Meinung nach also Frauen, die Männer in Kriege und Kohlegruben geschickt haben und für deren Leiden verantwortlich sind.
weder haben frauen männer in diekohlegruben geschickt noch männer die frauen an den herd. diese teilung der "aufgaben" ist nun mal sinnvoll (gewesen) und basiert auf nicht können.


Diese Aufteilung der Aufgaben war in diesem Beispiel nicht nur "sinnvoll", sondern sie ergab sich zwingend aus der Tatsache, dass die Kohlegruben nur Maenner und maennliche Kinder beschaeftigten (bis auf ein paar wenige Jobs ueber Tage als Putzfrauen u.ae.) und Frauen und Maedchen somit zwangslaeufig die Aufgabe der Haushaltsfuehrung in den Bergarbeiterfamilien zufiel. Schliesslich konnten die Maenner nach einer 12-oder 14-Stunden-Schicht unter Tage nicht auch noch putzen, waschen und kochen.
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Misterfritz
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Beitrag(#2013544) Verfasst am: 01.08.2015, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Dann waren es deiner Meinung nach also Frauen, die Männer in Kriege und Kohlegruben geschickt haben und für deren Leiden verantwortlich sind.
weder haben frauen männer in diekohlegruben geschickt noch männer die frauen an den herd.


Gestatten, dass ich dezent grinse? noc

Du hast von Geschichte nicht die geringste Ahnung.
du hast das entscheidende weggesnippt...


Wer hat dann im Laufe der Geschichte denn bestimmt was "sinnvoll" ist?
die biologie vielleicht?
männer können nun mal keinen nachwuchs austragen oder stillen. gut, für zweiteres hat man ersatz gefunden, aber für ersteres braucht es frauen.
somit waren frauen für die fortpflanzung von jeher wertvoller als männer. auch braucht es gar nicht soviele männer, ein paar zur befruchtung reichen völlig aus Lachen

du siehst die geschichte echt sehr verkürzt, du musst schon ein bisschen früher anfangen. frauenfussball ist da eher unwichtig zwinkern
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beachbernie
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Beitrag(#2013545) Verfasst am: 01.08.2015, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Dann waren es deiner Meinung nach also Frauen, die Männer in Kriege und Kohlegruben geschickt haben und für deren Leiden verantwortlich sind.
weder haben frauen männer in diekohlegruben geschickt noch männer die frauen an den herd.


Gestatten, dass ich dezent grinse? noc

Du hast von Geschichte nicht die geringste Ahnung.
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Wer hat dann im Laufe der Geschichte denn bestimmt was "sinnvoll" ist?
Und wer hat denn jede klitzkleine Veränderung versucht zu verhindern? Auch wenns nur Lapalien wie Frauenfußball war?



Gute Frage!

Weder waren das alle Maenner noch waren das auschliesslich Maenner. Die Idee der Gleichberechtigung der Frau war zu allen Zeiten auch unter Frauen selber alles andere als unumstritten und wurde andererseits immer auch durch fortschrittliche Maenner unterstuetzt. Es war keinesfalls so, dass die Frontlinie hier immer genau zwischen Geschlechtern verlief.
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