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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#2015506) Verfasst am: 15.08.2015, 11:18 Titel: |
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Ich verstehe vor allem, das Problem nicht.
Man braucht sich doch nur nach den Schilder zu richten. Dann bekommt man nie einen Strafzettel für zu schnelles fahren.
Was hindert einem daran?
Wenn man falsch parkt, bei rot über die Ampel fährt, nicht beim Stopschild hällt, betrunken fährt, weiß man doch auch, dass man einen Strafzettel bekommen kann.
Warum muß man ausgerechnet sichselbst, über Recht und Gesetz stellen?
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26447
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2015507) Verfasst am: 15.08.2015, 11:29 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | ....
In Hamburg gibt es da sschöne Beispiel Stresemannstr. Kurz vor der Schanze:
Die virspurige Ausfallstraße ist dort eine 30er Zone mit festen Blitzern, die auch gut was zu tun haben.
Und ohne das Hintergrundwissen, dass dort in der Vergangenheit einige schwere Unfälle mit Toten passiert sind, kann man diese verkehrsregulierende Maßnahme auch kaum nachvollziehen |
Man muss es eigentlich nicht wirklich als Vorkommnisse wissen. Wer nur die Verkehrsfracht dieser Straße sieht und die Altbauten und Enge dieses Stadtteils, der weiß, dass das keine Gegend ist, die Gefahr läuft, "in" zu werden und der privaten Sanierung zum Opfer zu fallen. Anders ausgedrückt: Da gibt es dann noch bezahlbaren Wohnraum mitten in Hamburg und da wohnen tatsächlich viele Kinder. Aus deren Reihen kamen auch die Toten und deren Eltern waren es auch, die damals die Beschränkung erzwungen haben.
Fazit: Als Außenstehnder kann ich nur bedingt einschätzen, wie die einzelne Beschränkung begründet wird, und sollte auch als Möglichkeit in Betracht ziehen, dass diese Maßnahme nicht unbedingt von der Behörde ausgehen muss.
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#2015510) Verfasst am: 15.08.2015, 12:24 Titel: |
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Leute, ihr solltet euch darüber klar werden, daß zu-schnell-fahren und im-Halteverbot-parken Vorsatzdelikte sind! Das wird im Gesetz gar nicht richtig bewertet. Im Kriminalstrafrecht wird Vorsatz gewöhnlich als strafverschärfend bewertet, da gibt es ja auch den Unterschied zwischen Mord und fahrlässiger Tötung.
Wenn einer die Vorfahrt mißachtet und es knallt, kann man zunächst mal "in dubio pro reo" annehmen, das machte der wahrscheinlich nicht mit Vorsatz, wer fährt sich schon absichtlich sein Auto zu Schrott. Aber wer in der Feuergasse parkt oder 250 kmh fährt wo 120 erlaubt sind ist kriminell!
Nebenbei: Ich bin in meinen jungen Jahren auch gefahren wie eine gesengte Sau. Ich habe damals auch schon ein Warnschreiben aus Flensburg bekommen: "Noch'n Punkt und die Flebbe ist weg!" Heute schäme ich mich dafür, aber mein Konto in Flensburg ist schon seit etlichen Jahren wieder sauber.
Außerdem trifft man die schnellen Fahrer alle an der nächsten Ampel wieder...
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"Fahr vorsichtig, Karl!" rief die Oma. "Hinter uns ist ein Stau!"
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TheStone registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.03.2015 Beiträge: 761
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(#2015523) Verfasst am: 15.08.2015, 13:36 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | Leute, ihr solltet euch darüber klar werden, daß zu-schnell-fahren und im-Halteverbot-parken Vorsatzdelikte sind! |
Das ist allerdings auch nur eine Unterstellung. Vor ein paar Monaten bin ich, nach dem ich schon 5 Stunden lang auf der Autobahn unterwegs war um 2 Uhr morgens mit knapp über 130km/h auf der leeren Autobahn geblitzt worden, weil ich offenbar ein 100km/h Schild übersehen hab.
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1483
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(#2015525) Verfasst am: 15.08.2015, 13:49 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: |
Zum Thema Blitzen - betrachte ich ebenfalls als Abzocke, da mich Blitzer generell nicht zu einer Änderung des Fahrverhaltens zwingen. 8-10km/h über dem Limit geht immer, bei einsehbaren Gebieten reicht meist ein aufmerksamer Blick nach rechts an den Leitplankenrand. Ich bestreite also den erzieherischen Effekt der Methode. In dem Sinne bin ich durch das Spähen nach Blitzern sogar noch abgelenkt
Und 80% der Blitzer, denen ich begegnet sind, standen an Punkten, die alles andere als regulationsbedürftig waren. Bei uns auf der B10 z.B. wird immer am selben, auf etwaige Kilometer geraden, zweispurigen Streckenstück geblitzt, wo 80 gilt. |
Aha.
Bei uns wird gern innerorts geblitzt. Es gibt da paar Dörfer, die viel Durchgangsverkehr haben. Aber klar 8-10 km/h mehr geht schon.... |
Ich denke du hast mich missverstanden. Aufgrund der Toleranzen führen 8-10km/h mehr nicht zur Auslösung des Blitzers.
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1483
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(#2015527) Verfasst am: 15.08.2015, 13:56 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: |
Und 80% der Blitzer, denen ich begegnet sind, standen an Punkten, die alles andere als regulationsbedürftig waren. |
Ich finde es eher amüsant, wenn Laien so eine Behauptung aufstellen. |
Ich kann natürlich nur vermuten und logische Kriterien anwenden, soweit sie sich mir denn ergeben. Hast du Informationen dazu, wonach die Blitzerorte gewählt werden und wer sie wählt, oder sagst du an dieser Stelle nur "Das wird schon jemand bestimmen, der Ahnung davon hat"? |
Nein, ich maße mir aber auch nich an mit einem Blick und etwas Nachdenken Unfallschwrpunkte und was weiß ich was noch die Kritirien sind zu erkennen.
In Hamburg gibt es da sschöne Beispiel Stresemannstr. Kurz vor der Schanze:
Die virspurige Ausfallstraße ist dort eine 30er Zone mit festen Blitzern, die auch gut was zu tun haben.
Und ohne das Hintergrundwissen, dass dort in der Vergangenheit einige schwere Unfälle mit Toten passiert sind, kann man diese verkehrsregulierende Maßnahme auch kaum nachvollziehen |
Völlig andere Situation. Ich habe auch nie behauptet, dass Blitzen generell nicht an sinnvollen Positionen durchgeführt werden kann, sondern nur, dass durchaus auch geblitzt wird um Reibach zu machen. Das besagte Streckenstück der B10 ist von der Beschaffenheit und Auslegung her identisch mit vielen zweispurigen Autobahnen die unlimitiert sind. Vollkommen eben und geradlinig. Keinerlei lärmschutzbedürftige Wohnviertel nebenan, keine Auf- und Abfahrten in Nähe der regelmäßigen Blitzstelle. Was käme denn deiner Vermutung nach noch an Kriterien in Frage?
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26447
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2015528) Verfasst am: 15.08.2015, 13:59 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | Leute, ihr solltet euch darüber klar werden, daß zu-schnell-fahren und im-Halteverbot-parken Vorsatzdelikte sind! .... |
Nur, wenn Du davon ausgehst, dass man während des Fahrens die ganze Zeit aufs Tacho sieht.
Die modernen Autos sind zwar nicht alle gleich wie ein S-Klasse-Merzedes, in dem man die Geschwindigkeit nur noch durch den Blick aufs Tacho erfährt, aber man merkt die Geschwindigkeit nicht mehr unbedingt so wie früher, als man sie bei den Autos, die man kannte, selbst von außen am Motorengeräusch festmachen konnte.
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1483
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(#2015529) Verfasst am: 15.08.2015, 13:59 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | ....
Du kannst soviel herumdrucksen und relativieren wie du willst.
Tatsache ist, dass zu hohes Tempo Ufallursache Nummer eins, und offensichtlich geht es nicht über Apelle an die Vernunft der Autofahrer, sondern es geht nur über den Geldbeutel, wobei man sich über die Höhe in Deutschland eigentlich nicht beklagen dürfte.
Also, worin genau besteht nun die Abzocke? |
Man sollte es vielleicht so formulieren, dass auch die, die die Illusion haben, auch bei dem hohen Tempo alles zu beherrschen, ihre Verantwortung sehen:
Wenn Du ins Detail siehst, stellst Du fest, dass es nicht die hohe Geschwindigkeit allein ist - ein Rennfahrer, der allein auf der Straße ist, baut nur wenig Unfälle. Was die Sache kritisch macht, ist die hohe Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Autos. Strömungstechnisch gesprochen: Das schaft Turbulenzen (undurchsichtige Situationen mit lokal extrem hoher Verkehrsdichte mit bei nicht allen Teilnehmern vorhersehbaren Reaktionen) und damit Unfallsituationen.
In der Folge führt das außerdem bei hinreichender Verkehrsdichte zu Longitudinalwellen im Fluss, deren Knoten sich dann als Staus durch die Landschaft schieben. Es ist also niemandem durch die Aufhebung der Tempolimits wirklich geholfen. Die durch das Maximaltempo erzwungene Angleichung der Geschwindigkeit erhöht nicht nur die Sicherheit sondern auch den Verkehrsfluss. Zwei Gründe, diese Begrenzung auch durchzusetzen. |
Der Verkehrsfluss soll durch Geschwindigkeitslimits besser werden? Wie kommst du denn zu dem Rückschluss? Selbst wenn ich links fahre und von 170 auf 130 ausgebremst werde, ...... |
Was Du meinst, aus eigener Erinnerung dazu beitragen zu können, ist dabei ziemlich wurst - Erinnerung arbeitet selektiv und ist für für allgemeine Aussagen zu derartigen Themen nicht geeignet. Wenn Du dazu wirklich etwas wissen willst, würde ich an Deiner Stelle mal nach Arbeiten zu den Thema suchen. Ein gutes Anfangsstichwort ist Nagel-Schreckenberg-Modell. Wenn Du dabei etwas anderes finden solltest, als ich es hier zusammengefasst habe, stell es hier rein.
@ Alchi: Beleidige mir die Laien und Amateure nicht. Ich bin schon prinzipiell einer. Überall. |
Weißt du zufällig aus dem Gedächtnis noch eine Quelle in Form eines Artikels o.ä., in der dargelegt wird wieso ein Tempolimit den Verkehrsfluss verbessert? Über das Nagel-Schreckenberg-Modell bin ich diesbezüglich noch nicht fündig geworden.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#2015558) Verfasst am: 15.08.2015, 18:06 Titel: Re: Sinn oder Unsinn von Tempolimits |
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Er_Win hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Die Abzocke Behauptung bei Blitzern habe ich noch nie verstanden. |
könnte daran liegen, dass du felsenfest daran glaubst, dass jede Geschwindigkeitsbegrenzung die Muttis-Verwaltungsorgane plazieren auch sachlich sinnvoll ist. |
Und wenn Du bestimmte Leute fragst, dann kommt es Dir vor als ob jede Geschwindigkeitsbegrenzung sachlich unsinnig waere und nur der reinen Abzocke durch "die da oben" dient. Ausser natuerlich die in der verkehrsberuhigten Zone, wo das eigene Haus steht.
Gewoehnlich sind das die gleichen Leute, die felsenfest davon ueberzeugt sind, dass sie auch mit 2 Promille noch erheblich sicherer Auto fahren koennen als die meisten anderen mit 0 Promille.
_________________ Defund the gender police!!
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#2015559) Verfasst am: 15.08.2015, 18:11 Titel: |
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Ratio hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | ....
Du kannst soviel herumdrucksen und relativieren wie du willst.
Tatsache ist, dass zu hohes Tempo Ufallursache Nummer eins, und offensichtlich geht es nicht über Apelle an die Vernunft der Autofahrer, sondern es geht nur über den Geldbeutel, wobei man sich über die Höhe in Deutschland eigentlich nicht beklagen dürfte.
Also, worin genau besteht nun die Abzocke? |
Man sollte es vielleicht so formulieren, dass auch die, die die Illusion haben, auch bei dem hohen Tempo alles zu beherrschen, ihre Verantwortung sehen:
Wenn Du ins Detail siehst, stellst Du fest, dass es nicht die hohe Geschwindigkeit allein ist - ein Rennfahrer, der allein auf der Straße ist, baut nur wenig Unfälle. Was die Sache kritisch macht, ist die hohe Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Autos. Strömungstechnisch gesprochen: Das schaft Turbulenzen (undurchsichtige Situationen mit lokal extrem hoher Verkehrsdichte mit bei nicht allen Teilnehmern vorhersehbaren Reaktionen) und damit Unfallsituationen.
In der Folge führt das außerdem bei hinreichender Verkehrsdichte zu Longitudinalwellen im Fluss, deren Knoten sich dann als Staus durch die Landschaft schieben. Es ist also niemandem durch die Aufhebung der Tempolimits wirklich geholfen. Die durch das Maximaltempo erzwungene Angleichung der Geschwindigkeit erhöht nicht nur die Sicherheit sondern auch den Verkehrsfluss. Zwei Gründe, diese Begrenzung auch durchzusetzen. |
Der Verkehrsfluss soll durch Geschwindigkeitslimits besser werden? Wie kommst du denn zu dem Rückschluss? Selbst wenn ich links fahre und von 170 auf 130 ausgebremst werde, ...... |
Was Du meinst, aus eigener Erinnerung dazu beitragen zu können, ist dabei ziemlich wurst - Erinnerung arbeitet selektiv und ist für für allgemeine Aussagen zu derartigen Themen nicht geeignet. Wenn Du dazu wirklich etwas wissen willst, würde ich an Deiner Stelle mal nach Arbeiten zu den Thema suchen. Ein gutes Anfangsstichwort ist Nagel-Schreckenberg-Modell. Wenn Du dabei etwas anderes finden solltest, als ich es hier zusammengefasst habe, stell es hier rein.
@ Alchi: Beleidige mir die Laien und Amateure nicht. Ich bin schon prinzipiell einer. Überall. |
Weißt du zufällig aus dem Gedächtnis noch eine Quelle in Form eines Artikels o.ä., in der dargelegt wird wieso ein Tempolimit den Verkehrsfluss verbessert? Über das Nagel-Schreckenberg-Modell bin ich diesbezüglich noch nicht fündig geworden. |
Ich kann mich an einen Artikel im "Spektrum der Wissenschaft" von um 1980 herum erinnern, in dem ein Mathematiker anhand eines mathematischen Modells erlaeuterte, wie das Auftreten von Staus ohne ersichtlichen Grund (d.h. ohne Baustelle, Unfall u. ae.) auf Autobahnen mit der Groesse der Differenzen in den Geschwindigkeiten der einzelnen Verkehrsteilnehmer zusammenhaengt. Bis dahin galt es als grosses Mysterium wie diese Staus zustandekommen.
_________________ Defund the gender police!!
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1483
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(#2015587) Verfasst am: 15.08.2015, 23:46 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | ....
Du kannst soviel herumdrucksen und relativieren wie du willst.
Tatsache ist, dass zu hohes Tempo Ufallursache Nummer eins, und offensichtlich geht es nicht über Apelle an die Vernunft der Autofahrer, sondern es geht nur über den Geldbeutel, wobei man sich über die Höhe in Deutschland eigentlich nicht beklagen dürfte.
Also, worin genau besteht nun die Abzocke? |
Man sollte es vielleicht so formulieren, dass auch die, die die Illusion haben, auch bei dem hohen Tempo alles zu beherrschen, ihre Verantwortung sehen:
Wenn Du ins Detail siehst, stellst Du fest, dass es nicht die hohe Geschwindigkeit allein ist - ein Rennfahrer, der allein auf der Straße ist, baut nur wenig Unfälle. Was die Sache kritisch macht, ist die hohe Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Autos. Strömungstechnisch gesprochen: Das schaft Turbulenzen (undurchsichtige Situationen mit lokal extrem hoher Verkehrsdichte mit bei nicht allen Teilnehmern vorhersehbaren Reaktionen) und damit Unfallsituationen.
In der Folge führt das außerdem bei hinreichender Verkehrsdichte zu Longitudinalwellen im Fluss, deren Knoten sich dann als Staus durch die Landschaft schieben. Es ist also niemandem durch die Aufhebung der Tempolimits wirklich geholfen. Die durch das Maximaltempo erzwungene Angleichung der Geschwindigkeit erhöht nicht nur die Sicherheit sondern auch den Verkehrsfluss. Zwei Gründe, diese Begrenzung auch durchzusetzen. |
Der Verkehrsfluss soll durch Geschwindigkeitslimits besser werden? Wie kommst du denn zu dem Rückschluss? Selbst wenn ich links fahre und von 170 auf 130 ausgebremst werde, ...... |
Was Du meinst, aus eigener Erinnerung dazu beitragen zu können, ist dabei ziemlich wurst - Erinnerung arbeitet selektiv und ist für für allgemeine Aussagen zu derartigen Themen nicht geeignet. Wenn Du dazu wirklich etwas wissen willst, würde ich an Deiner Stelle mal nach Arbeiten zu den Thema suchen. Ein gutes Anfangsstichwort ist Nagel-Schreckenberg-Modell. Wenn Du dabei etwas anderes finden solltest, als ich es hier zusammengefasst habe, stell es hier rein.
@ Alchi: Beleidige mir die Laien und Amateure nicht. Ich bin schon prinzipiell einer. Überall. |
Weißt du zufällig aus dem Gedächtnis noch eine Quelle in Form eines Artikels o.ä., in der dargelegt wird wieso ein Tempolimit den Verkehrsfluss verbessert? Über das Nagel-Schreckenberg-Modell bin ich diesbezüglich noch nicht fündig geworden. |
Ich kann mich an einen Artikel im "Spektrum der Wissenschaft" von um 1980 herum erinnern, in dem ein Mathematiker anhand eines mathematischen Modells erlaeuterte, wie das Auftreten von Staus ohne ersichtlichen Grund (d.h. ohne Baustelle, Unfall u. ae.) auf Autobahnen mit der Groesse der Differenzen in den Geschwindigkeiten der einzelnen Verkehrsteilnehmer zusammenhaengt. Bis dahin galt es als grosses Mysterium wie diese Staus zustandekommen. |
Große Differenzen treten aber auch zwischen 1 und 130 auf. Falls denn Geschwindigkeiten über 130 das Auftreten dieses Effekts begünstigen sollten bräuchten man dann noch Informationen darüber, wie viel häufiger dadurch Staus auftreten. Und das dann nochmal in Relation gesetzt zur Verkehrsflusserhöhung durch das schnelle Fahren im Falle zugelassener Geschwindigkeiten oberhalb von 130.
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quadium registrierter User
Anmeldungsdatum: 06.04.2013 Beiträge: 1771
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(#2015588) Verfasst am: 15.08.2015, 23:57 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | ....
Du kannst soviel herumdrucksen und relativieren wie du willst.
Tatsache ist, dass zu hohes Tempo Ufallursache Nummer eins, und offensichtlich geht es nicht über Apelle an die Vernunft der Autofahrer, sondern es geht nur über den Geldbeutel, wobei man sich über die Höhe in Deutschland eigentlich nicht beklagen dürfte.
Also, worin genau besteht nun die Abzocke? |
Man sollte es vielleicht so formulieren, dass auch die, die die Illusion haben, auch bei dem hohen Tempo alles zu beherrschen, ihre Verantwortung sehen:
Wenn Du ins Detail siehst, stellst Du fest, dass es nicht die hohe Geschwindigkeit allein ist - ein Rennfahrer, der allein auf der Straße ist, baut nur wenig Unfälle. Was die Sache kritisch macht, ist die hohe Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Autos. Strömungstechnisch gesprochen: Das schaft Turbulenzen (undurchsichtige Situationen mit lokal extrem hoher Verkehrsdichte mit bei nicht allen Teilnehmern vorhersehbaren Reaktionen) und damit Unfallsituationen.
In der Folge führt das außerdem bei hinreichender Verkehrsdichte zu Longitudinalwellen im Fluss, deren Knoten sich dann als Staus durch die Landschaft schieben. Es ist also niemandem durch die Aufhebung der Tempolimits wirklich geholfen. Die durch das Maximaltempo erzwungene Angleichung der Geschwindigkeit erhöht nicht nur die Sicherheit sondern auch den Verkehrsfluss. Zwei Gründe, diese Begrenzung auch durchzusetzen. |
Der Verkehrsfluss soll durch Geschwindigkeitslimits besser werden? Wie kommst du denn zu dem Rückschluss? Selbst wenn ich links fahre und von 170 auf 130 ausgebremst werde, ...... |
Was Du meinst, aus eigener Erinnerung dazu beitragen zu können, ist dabei ziemlich wurst - Erinnerung arbeitet selektiv und ist für für allgemeine Aussagen zu derartigen Themen nicht geeignet. Wenn Du dazu wirklich etwas wissen willst, würde ich an Deiner Stelle mal nach Arbeiten zu den Thema suchen. Ein gutes Anfangsstichwort ist Nagel-Schreckenberg-Modell. Wenn Du dabei etwas anderes finden solltest, als ich es hier zusammengefasst habe, stell es hier rein.
@ Alchi: Beleidige mir die Laien und Amateure nicht. Ich bin schon prinzipiell einer. Überall. |
Weißt du zufällig aus dem Gedächtnis noch eine Quelle in Form eines Artikels o.ä., in der dargelegt wird wieso ein Tempolimit den Verkehrsfluss verbessert? Über das Nagel-Schreckenberg-Modell bin ich diesbezüglich noch nicht fündig geworden. |
Ich kann mich an einen Artikel im "Spektrum der Wissenschaft" von um 1980 herum erinnern, in dem ein Mathematiker anhand eines mathematischen Modells erlaeuterte, wie das Auftreten von Staus ohne ersichtlichen Grund (d.h. ohne Baustelle, Unfall u. ae.) auf Autobahnen mit der Groesse der Differenzen in den Geschwindigkeiten der einzelnen Verkehrsteilnehmer zusammenhaengt. Bis dahin galt es als grosses Mysterium wie diese Staus zustandekommen. |
Wahrscheinlich meinst Du das, was fwo oben auch schon erwähnt hat. Das beantwortet Ratios Frage aber nicht wirklich. Stau entsteht nicht, weil von hinten einer schneller kommt, Stau entsteht, wenn vorn einer langsamer fährt.
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Casual3rdparty dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 21.07.2012 Beiträge: 6255
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(#2015589) Verfasst am: 16.08.2015, 00:28 Titel: |
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quadium hat folgendes geschrieben: | Stau entsteht nicht, weil von hinten einer schneller kommt, Stau entsteht, wenn vorn einer langsamer fährt. |
oder wie sagt ein alter außendienstler bei uns, der schon damals 1980 bei seinen guten vertragsabschlüssen von der firma autos gestellt bekam, die über 230 km/h liefen: das arschloch einer schlange ist immer vorne!
der war auch einer der ersten, der mir erzählte, dass seine terminplanungen aus den 70ern 1980 nicht mehr zu halten waren. und die termine aus den 80ern konnte er in 90ern nicht mehr halten.
und das obwohl das Verkehrsnetz seitdem viel besser ausgebaut war.
eine vollständige neoliberalisierung alle Geschwindigkeitsbeschränkung, könnte das problem auch nicht lösen.
aber es ist dann schon besonders ärgerlich, wenn dann teilweise, nicht immer, nur geblitzt wird, um das stadtsäckl zu füllen.
manche stadtkämmerer finden es besonders lustig auf Hauptverkehrsstraßen die grüne welle bei erlaubten 50 km/h auf 70 km/h zu stellen und dann in den stoßzeiten die blitzer glühen zu lassen.
http://www.berliner-kurier.de/archiv/frankfurter-staatsanwaeltin-klagt-gegen-radar-abzocke,8259702,8149248.html
ich glaube, in regensburg wurde auch eine staatsanwältin geblitzt an einer stelle, an der noch nie ein Unfall war. die konnte das belegen, das sind Informationen, zu denen normale Fahrer oft keinen zugang haben.
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moecks registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 4560
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(#2015593) Verfasst am: 16.08.2015, 01:35 Titel: |
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Casual3rdparty hat folgendes geschrieben: | quadium hat folgendes geschrieben: | Stau entsteht nicht, weil von hinten einer schneller kommt, Stau entsteht, wenn vorn einer langsamer fährt. |
oder wie sagt ein alter außendienstler bei uns, der schon damals 1980 bei seinen guten vertragsabschlüssen von der firma autos gestellt bekam, die über 230 km/h liefen: das arschloch einer schlange ist immer vorne!
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Jetzt hast du den Witz versaut. Also hier nochmal der Witz komplett.
Was ist der Unterschied zwischen einer Schlange und einer Autoschlange?
Bei der Autoschlange ist das Arschloch vorne.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26447
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2015594) Verfasst am: 16.08.2015, 06:29 Titel: |
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quadium hat folgendes geschrieben: | ....
Wahrscheinlich meinst Du das, was fwo oben auch schon erwähnt hat. Das beantwortet Ratios Frage aber nicht wirklich. Stau entsteht nicht, weil von hinten einer schneller kommt, Stau entsteht, wenn vorn einer langsamer fährt. |
Wobei der, der vorne langsamer fährt, zumindest auf der Autobahn weder alleine noch in Rudeln einen Stau macht. Außerdem kannst Du ihn kaum zwingen, schneller zu fahren, ganz abgesehen davon, dass ein beladener Laster es in einer Steigung auch oft nicht kann.
Was bringt diese tolle Betrachtung nun? Man sollte immer an den Schrauben drehen, die sich überhaupt drehen lassen.
http://magnet.atp.tuwien.ac.at/suess/3/papers/160130.pdf
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26447
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2015595) Verfasst am: 16.08.2015, 06:41 Titel: |
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Casual3rdparty hat folgendes geschrieben: | ....
ich glaube, in regensburg wurde auch eine staatsanwältin geblitzt an einer stelle, an der noch nie ein Unfall war. die konnte das belegen, das sind Informationen, zu denen normale Fahrer oft keinen zugang haben. |
Na so was. Hätte ich jetzt wirklich nicht gedacht, dass es sowas gibt.
Allerdings, um das richtig einordnen zu können, hätte ich jetzt noch einen Angabe, wie hoch der Anteil der Geschwindigkeitskontrollen mit rein finanziellem Sinn ist. Kommst Du da auch ran?
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#2015611) Verfasst am: 16.08.2015, 12:32 Titel: |
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TheStone hat folgendes geschrieben: | Ahriman hat folgendes geschrieben: | Leute, ihr solltet euch darüber klar werden, daß zu-schnell-fahren und im-Halteverbot-parken Vorsatzdelikte sind! |
Das ist allerdings auch nur eine Unterstellung. Vor ein paar Monaten bin ich, nach dem ich schon 5 Stunden lang auf der Autobahn unterwegs war um 2 Uhr morgens mit knapp über 130km/h auf der leeren Autobahn geblitzt worden, weil ich offenbar ein 100km/h Schild übersehen hab. |
Sehr bedenklich. Genauso leicht könntest du ein auf der Spitze stehendes Dreieck übersehen! Darüber denk mal intensiv nach.
Die Sache ist m.M.n. die, daß wir Autofahrer dazu neigen, runde Verkehrszeichen als zweitrangig einzustufen, als unwichtig. Und viele trainieren sich das an. Komischerweise achten sie alle genau auf Vorfahrtschilder (eckig), sehen aber kein Halteverbot (rund).
Und noch ein Argument: Die Verkehrsregeln sind so eine Art Spielregeln! Und wer beim Skat bescheißt kann Dresche kriegen, aber wer zu schnell fährt ist ein doller Hecht, ja?
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#2015614) Verfasst am: 16.08.2015, 12:49 Titel: |
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Zum "Stau aus dem Nichts" habe ich vor vielen Jahren mal was gelesen. Er entsteht bei hoher Verkehrsdichte schon, wenn einer aus irgendeinem Grund ein bißchen langsamer wird. Die nachfolgenden Fahrer können leider nicht genau synchron mit ihm verzögern, bei jedem dauert es ein bißchen, bis er merkt, daß sein Abstand geringer wird. Und während der zweite noch mit Gaswegnehmen hinkommt, muß der fünfte oder siebente voll auf die Bremse - und dann kracht es vielleicht sogar. Die Reihe der Autos schiebt sich zusammen, und wenn sie losfahren können sie das auch nicht synchron machen, wenn der erste schon wieder 120 drauf hat, stehen die letzten noch rum. (Das ist wie bei Moses und seinen Leuten, als die ersten vorne im gelobten Land waren, hockten die letzten noch in Ägypten. )
Dagegen hilft kein Tempolimit - aber es verhindert im Falle das Unfalls schwere Schäden oder gar Todesfälle. Ist schon ein Unterschied, ob du mit 230 ins Stau-Ende krachst oder mit 120.
Erinnere ich mich richtig: Das doppelt so schnelle Auto hat die vierfache kinetische Energie?
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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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(#2015674) Verfasst am: 16.08.2015, 20:19 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | Das doppelt so schnelle Auto hat die vierfache kinetische Energie? |
die Geschwindigkwit geht im Quadrat i.d. Formel ein: T = m/2 * v^2
https://de.wikipedia.org/wiki/Kinetische_Energie
Relativitische Effekte dürften beim Auto zu vernachlässigen sein
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Casual3rdparty dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 21.07.2012 Beiträge: 6255
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(#2015675) Verfasst am: 16.08.2015, 20:30 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | . Ist schon ein Unterschied, ob du mit 230 ins Stau-Ende krachst oder mit 120.
| auch wenn du mit einer neuen s-klasse bei 120 ungebremst im stauende hinten in einen LKW krachst, wirst du nicht friedlich im schlaf sterben, außer du bist auf dem fahrersitz eingeschlafen.
und wenn du in einen pkw krachst, gibts die opfer halt auf der anderen seite der beteiligten.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#2015676) Verfasst am: 16.08.2015, 20:39 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | Zum "Stau aus dem Nichts" habe ich vor vielen Jahren mal was gelesen. Er entsteht bei hoher Verkehrsdichte schon, wenn einer aus irgendeinem Grund ein bißchen langsamer wird. Die nachfolgenden Fahrer können leider nicht genau synchron mit ihm verzögern, bei jedem dauert es ein bißchen, bis er merkt, daß sein Abstand geringer wird. Und während der zweite noch mit Gaswegnehmen hinkommt, muß der fünfte oder siebente voll auf die Bremse - und dann kracht es vielleicht sogar. Die Reihe der Autos schiebt sich zusammen, und wenn sie losfahren können sie das auch nicht synchron machen, wenn der erste schon wieder 120 drauf hat, stehen die letzten noch rum. (Das ist wie bei Moses und seinen Leuten, als die ersten vorne im gelobten Land waren, hockten die letzten noch in Ägypten. )
Dagegen hilft kein Tempolimit - aber es verhindert im Falle das Unfalls schwere Schäden oder gar Todesfälle. Ist schon ein Unterschied, ob du mit 230 ins Stau-Ende krachst oder mit 120.
Erinnere ich mich richtig: Das doppelt so schnelle Auto hat die vierfache kinetische Energie? |
Das stimmt nicht ganz so....
In dem Artikel in Spektrum der Wissenschaft wurde das Grundprinzip des "Staus aus dem Nichts" so erklaert:
Man denke sich eine groessere Zahl von Autos auf einer stark befahrenen Autobahn. Sagen wir mal 20. Jedes dieser Autos befindet sich zum Ausgangszeitpunkt an einem bestimmten Ort auf der Autobahn. Jedes dieser Fahrzeuge faehrt konstant eine bestimmte, von der der anderen Autos verschiedene Geschwindigkeit. Die Abstaende und Geschwindigkeiten dieser Autos sind nun zufaellig so, dass sie alle, konstante Geschwindigkeiten vorausgesetzt, zu einem bestimmten Zeitpunkt am exakt gleichen Ort auf der Autobahn ankommen. Das geht natuerlich nicht, weil keine 20 Autos nebeneinander auf die Autobahn passen. Also muessen die schnelleren abremsen um nicht aufzufahren und zwar umso staerker je weiter hinten bzw. je schneller sie sind. Dies fuehrt zu einer Stockung im Verkehr, die sich ab einem gewissen Punkt automatisch nach hinten fortpflanzt und dabei gleichzeitig verstaerkt bis es zum Stillstand des Verkehrs kommen kann.
Uebersteigt das Verkehrsaufkommen einen gewissen Wert, dann fahren hinten mehr Autos auf die Stockung auf als vorne wieder wegfahren: Der Stau waechst! Umgekehrt werden unterhalb dieser Schwelle mehr Autos vorne wegfahren als hinten hinzu kommen: Der Stau loest sich wieder auf!
Eine solche "ideale" Konstellation ist zwar selten, sie kommt allerdings irgendwann vor und sowas fuehrt oft zu dieser Art von Stau, die entsprechend ebenfalls selten ist. Und die Wahrscheinlichkeit einer solchen Konstellation laesst sich mathematisch berechnen.
Interessanterweise liegt der kritische Wert des Verkehrsaufkommens noch deutlich unter der maximalen Kapazitaet der Autobahn. Naehert sich dieser naemlich dieser maximalen Kapazitaet an, dann sinkt die Staugefahr erst mal wieder, weil zu dichter Verkehr die grossen Geschwindigkeitsunterschiede nivelliert und somit die eigentliche Ursache der "Staus aus dem Nichts" beseitigt. Dicht unterhalb der maximalen Kapazitaet einer Autobahn ueberwiegt Kolonnenverkehr mit gleicher Geschwindigkeit, schon weil man in der Kolonne steckend schlecht ueberholen kann. Erst bei einem weiteren Anstieg des Verkehrsaufkommens kommt der Verkehr dann endgueltig zum erliegen, weil die Autobahn verstopft ist.
Es gibt also zwei Faktoren die diese Staus bedingen:
1. Die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den einzelnen Verkehrsteilnehmern, wobei es prinzipiell nicht interessiert wie hoch die Durchschnittsgeschwindigkeit ist.
2. Das Verkehrsaufkommen, das sich in einer kritischen Spanne bewegen muss.
Will man die erste Ursache beseitigen, dann muss man die Geschwindigkeitsunterschiede nivellieren, wobei es prinzipiell gleichgueltig ist ob man die Hoechstgeschwindigkeit begrenzt oder ob man die Mindestgeschwindigkeit erhoeht. Will man allerdings keine LKWs mit 150 Sachen ueber die Autobahn brettern sehen, dann bleibt nur eine Begrenzung der Hoechstgeschwindigkeit.
Das hier beschriebene Phaenomen sorgt daruerberhinaus nicht nur fuer mehr Staus, sondern macht auch unterhalb dieser Schwelle das Auto fahren schon stressig. Waehrend Verkehr, der sich mit einheitlicher, konstanter Geschwindigkeit bewegt, praktisch keine Ueberholmanuever erfordert und eine einheitliche Verkehrsdichte bewirkt, fuehren unterschiedliche Geschwindigkeiten zu mehr Ueberholmanuevern und bewirken, dass sich der Verkehrsfluss zu einer endlose Abfolge von Verkehrsverdichtungen und Verkehrsentdichtungen entwickelt, die potentiell oefters zu gefaehrlichen Situationen fuehrt als ein gleichmaessiger Verkehr. Man kann manchmal, wenn es die Topographie ermoeglicht einen laengeren Autobahnabschnitt von schraeg oben einzusehen, beobachten wie sich Wellen aufleuchtender Bremsleuchten von vorne nach hinten bewegen. Dies sind genau diese Verkehrsverdichtungen.
_________________ Defund the gender police!!
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#2015687) Verfasst am: 16.08.2015, 22:13 Titel: |
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Eines dürfte unbestritten sein: Ein Geschwindigkeitsbeschränkung vor einer Schule ist sinnvoll. Und ebenso sinnvoll ist es, wenn dann dort auch ein Starenkasten steht. Aber es ist Schikane, wenn der Starenkasten in der Nacht oder in den Ferien nicht ausgeschaltet wird. Dann ist das Ding etwas, was man einen "Geßlerhut" nennt.
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#2015694) Verfasst am: 16.08.2015, 22:51 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | Eines dürfte unbestritten sein: Ein Geschwindigkeitsbeschränkung vor einer Schule ist sinnvoll. Und ebenso sinnvoll ist es, wenn dann dort auch ein Starenkasten steht. Aber es ist Schikane, wenn der Starenkasten in der Nacht oder in den Ferien nicht ausgeschaltet wird. Dann ist das Ding etwas, was man einen "Geßlerhut" nennt. |
Warum? Keiner wird gezwungen schneller als 50 in den Ferien zu fahren
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Casual3rdparty dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 21.07.2012 Beiträge: 6255
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(#2015709) Verfasst am: 17.08.2015, 01:08 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ahriman hat folgendes geschrieben: | Eines dürfte unbestritten sein: Ein Geschwindigkeitsbeschränkung vor einer Schule ist sinnvoll. Und ebenso sinnvoll ist es, wenn dann dort auch ein Starenkasten steht. Aber es ist Schikane, wenn der Starenkasten in der Nacht oder in den Ferien nicht ausgeschaltet wird. Dann ist das Ding etwas, was man einen "Geßlerhut" nennt. |
Warum? Keiner wird gezwungen schneller als 50 in den Ferien zu fahren |
doch, der typ, der für amazon die päckchen liefert oder andere leute in prekären beschäftigungsverhältnissen als Fahrer.
freund von mir war 2 tage als fahrer für arztneimittel beschäftigt, der hat die tour nicht geschafft, dabei fuhr er auf der kleinen staatstraße 140.
deswegen ist es auch gut, wenn vor schulen oder an unfallschwerpunkten geblitzt wird.
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TheStone registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.03.2015 Beiträge: 761
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(#2015715) Verfasst am: 17.08.2015, 02:39 Titel: |
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | TheStone hat folgendes geschrieben: | Ahriman hat folgendes geschrieben: | Leute, ihr solltet euch darüber klar werden, daß zu-schnell-fahren und im-Halteverbot-parken Vorsatzdelikte sind! |
Das ist allerdings auch nur eine Unterstellung. Vor ein paar Monaten bin ich, nach dem ich schon 5 Stunden lang auf der Autobahn unterwegs war um 2 Uhr morgens mit knapp über 130km/h auf der leeren Autobahn geblitzt worden, weil ich offenbar ein 100km/h Schild übersehen hab. |
Sehr bedenklich. Genauso leicht könntest du ein auf der Spitze stehendes Dreieck übersehen! Darüber denk mal intensiv nach. |
Nein, könnte ich nicht. Wenn ich auf eine Kreuzung zu fahre, muss ich mir automatisch die Frage stellen, wer Vorfahrt hat.
Wenn ich nachts auf einer leeren, dreispurigen Autobahn unterwegs bin, sich eigentlich nichts offensichtliches geändert hat, seit dem Abschnitt ohne Geschwindigkeitsbegrenzung, kein Verkehrsfluss da ist, dem ich mich anpassen könnte, etc. kann mir das offensichtlich passieren, ein Schild zu übersehen.
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Und noch ein Argument: Die Verkehrsregeln sind so eine Art Spielregeln! Und wer beim Skat bescheißt kann Dresche kriegen, | Das Argument fußt schon wieder auf der Behauptung, dass man sich ausschließlich mit dem gleichen Vorsatz nicht an Verkehrsregeln hällt, mit dem man beim Skat bescheißt, was nicht den Tatsachen entspricht. Ahriman hat folgendes geschrieben: | aber wer zu schnell fährt ist ein doller Hecht, ja? | Hab ich nicht behauptet. Ich beschwere mich weder über die Strafe, die ich bezahlt hab noch über den Punkt, den ich bekommen hab (nach 14 Jahren Führerschein und rund 750 000 km übrigens mein erster) Ich währe mich nur gegen die Unterstellung, dass Geschwindigkeitsübertretungen grundsätzlich vorsätzlich sind.
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Casual3rdparty dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 21.07.2012 Beiträge: 6255
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(#2015716) Verfasst am: 17.08.2015, 03:36 Titel: |
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bei geschwindigkeitsübertretungen wird nicht automatisch von vorsatz ausgegangen. beim blitzen wird auch eine kurzzeitige überschreitung angenommen, keine dauerhafte, auch wenn die zivilstreife mit kamera schon 10 min gefilmt hat.
also wenn man von den freundlichen staatsdienern im zwanglosen plausch mit den vorwürfen konfrontiert wird und ein paar flapsige bemerkungen fallen läßt, wie ich bin so wichtig, ich darf das, können die beim strafmaß noch ordentlich nachschenken. und lässt man da vorsatz erkennen, ist der schein ganz schnell bis auf weiteres weg.
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TheStone registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.03.2015 Beiträge: 761
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(#2015718) Verfasst am: 17.08.2015, 03:58 Titel: |
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Casual3rdparty hat folgendes geschrieben: | bei geschwindigkeitsübertretungen wird nicht automatisch von vorsatz ausgegangen. |
Von Ahriman schon.
Ahriman hat folgendes geschrieben: | Leute, ihr solltet euch darüber klar werden, daß zu-schnell-fahren und im-Halteverbot-parken Vorsatzdelikte sind! Das wird im Gesetz gar nicht richtig bewertet. Im Kriminalstrafrecht wird Vorsatz gewöhnlich als strafverschärfend bewertet, da gibt es ja auch den Unterschied zwischen Mord und fahrlässiger Tötung.
Wenn einer die Vorfahrt mißachtet und es knallt, kann man zunächst mal "in dubio pro reo" annehmen, das machte der wahrscheinlich nicht mit Vorsatz, wer fährt sich schon absichtlich sein Auto zu Schrott. Aber wer in der Feuergasse parkt oder 250 kmh fährt wo 120 erlaubt sind ist kriminell!
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Heizölrückstoßabdämpfung Hedonist

Anmeldungsdatum: 26.07.2007 Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund
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(#2015735) Verfasst am: 17.08.2015, 11:50 Titel: |
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moecks hat folgendes geschrieben: |
Ich bin absolut gegen ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen.
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Ich ebenfalls. Der Grund ist simpel und irrational: Ich fahre gerne auch mal schnell.
_________________ „Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Ahriman Tattergreis
Anmeldungsdatum: 31.03.2006 Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden
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(#2015736) Verfasst am: 17.08.2015, 11:52 Titel: |
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TheStone hat folgendes geschrieben: | Casual3rdparty hat folgendes geschrieben: | bei geschwindigkeitsübertretungen wird nicht automatisch von vorsatz ausgegangen. |
Von Ahriman schon.
Ahriman hat folgendes geschrieben: | Leute, ihr solltet euch darüber klar werden, daß zu-schnell-fahren und im-Halteverbot-parken Vorsatzdelikte sind! Das wird im Gesetz gar nicht richtig bewertet. Im Kriminalstrafrecht wird Vorsatz gewöhnlich als strafverschärfend bewertet, da gibt es ja auch den Unterschied zwischen Mord und fahrlässiger Tötung.
Wenn einer die Vorfahrt mißachtet und es knallt, kann man zunächst mal "in dubio pro reo" annehmen, das machte der wahrscheinlich nicht mit Vorsatz, wer fährt sich schon absichtlich sein Auto zu Schrott. Aber wer in der Feuergasse parkt oder 250 kmh fährt wo 120 erlaubt sind ist kriminell!
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Bei mir war es immer Vorsatz. Wüßte nicht, daß ich mal "versehentlich" zu schnell gefahren wäre. Oder es war Besserwisserei: "So eine schöne grade breite Straße, da kann man ruhig mal drauftreten, die spinnen ja!" Ich bin in jungen Jahren grundsätzlich so schnell gefahren, wie ich glaubte, es sei meinem Können und der Verkehrslage gemäß - und das war meistens schneller als erlaubt. Nö, Leute, ich habe mir da nie was vorgemacht. Höchstens versucht, den Bullen was vorzumachen, das klappte auch manchmal.
Casual hat folgendes geschrieben: | doch, der typ, der für amazon die päckchen liefert oder andere leute in prekären beschäftigungsverhältnissen als Fahrer.
freund von mir war 2 tage als fahrer für arztneimittel beschäftigt, der hat die tour nicht geschafft, dabei fuhr er auf der kleinen staatstraße 140.
deswegen ist es auch gut, wenn vor schulen oder an unfallschwerpunkten geblitzt wird.
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und noch besser wäre es, wenn dann der Chef den Strafbefehl und die Punkte bekäme.
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1483
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(#2015760) Verfasst am: 17.08.2015, 14:14 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ahriman hat folgendes geschrieben: | Eines dürfte unbestritten sein: Ein Geschwindigkeitsbeschränkung vor einer Schule ist sinnvoll. Und ebenso sinnvoll ist es, wenn dann dort auch ein Starenkasten steht. Aber es ist Schikane, wenn der Starenkasten in der Nacht oder in den Ferien nicht ausgeschaltet wird. Dann ist das Ding etwas, was man einen "Geßlerhut" nennt. |
Warum? Keiner wird gezwungen schneller als 50 in den Ferien zu fahren |
Dafür wird man aber gezwungen weniger/gleich 50 km/h zu fahren (ich behalte hier einfach mal den von dir erfundenen Wert bei ). Im gegebenen Beispiel müsste man sich durchaus fragen, ob das gewählte Tempolimit nicht nur definiert wurde, um der erhöhten Gefahr für Schüler gerecht zu werden. Gibt es also zu gewissen Zeiten keine Schüler, dann gibt es auch nichts zu regulieren.
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