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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4271
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(#2018229) Verfasst am: 31.08.2015, 14:37 Titel: Sklaverei in der Bibel erlaubt |
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Die Bibel hält einige Regeln für die Sklaverei bereit.
Dieser "Wahrheitsraum" (Crüsemann) diente früher zur Rechtfertigung für die Versklavung von Afrikanern durch Europäer, auch durch Deutsche.
Zitat: | 2. Mose 12.44 Doch ein ausländischer Sklave, der von einem Israeliten gekauft und auch beschnitten worden ist, darf mitessen,
2. Mose 20.10 aber der siebte Tag ist Sabbat für Jahwe, deinen Gott. An diesem Tag sollst du nicht arbeiten, weder du, noch dein Sohn oder deine Tochter, weder dein Sklave noch deine Sklavin, nicht einmal dein Vieh oder der Fremde, der in deinem Ort wohnt.
2. Mose 21.7 Wenn jemand seine Tochter als Sklavin verkauft hat, darf sie nicht so wie ein Sklave freigelassen werden.
2. Mose - Kapitel 21
2 'Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, soll er dir sechs Jahre lang dienen. Im siebten Jahr soll er unentgeltlich als freier Mann entlassen werden. (3. Mose 25.39-40) (5. Mose 15.12-17) (Jeremia 34.14)
4 Falls sein Herr ihm eine Frau gegeben hat, bleiben die Frau und ihre Kinder Eigentum ihres Herrn. Nur er selbst ist frei.
7 Wenn jemand seine Tochter als Sklavin verkauft hat, darf sie nicht so wie ein Sklave freigelassen werden. (2. Mose 21.2)
8 Hatte ihr Herr sie für sich selbst bestimmt, aber sie gefiel ihm nicht, dann soll er sie zurückkaufen lassen. Er hat nicht das Recht, sie an Fremde zu verkaufen, weil er seine Zusage nicht eingehalten hat.
9 Hat er sie als Frau für seinen Sohn bestimmt, muss er ihr die Rechte einer Tochter einräumen.
20 Wenn jemand seinen Sklaven mit einem Stock so schlägt, dass er ihm unter der Hand stirbt, dann muss das bestraft werden. Dasselbe gilt bei einer Sklavin.
21 Wenn der Sklave aber noch einen oder zwei Tage am Leben bleibt, muss die Tat nicht bestraft werden, denn er schadet sich ja selbst.
3. Mose 22.11 Wenn der Priester aber jemand für Geld kauft, dann darf diese Person davon essen, ebenfalls der im Haus geborene Sklave.
5. Mose 5.14 aber der siebte Tag ist Sabbat für Jahwe, deinen Gott. An diesem Tag sollst du nicht arbeiten, weder du, noch dein Sohn oder deine Tochter, weder dein Sklave noch deine Sklavin, nicht einmal dein Rind oder Esel oder dein Vieh oder der Fremde, der in deinem Ort wohnt. Auch dein Sklave und deine Sklavin sollen ruhen wie du!
5. Mose 23.16 Wenn sich ein ausländischer Sklave zu dir flüchtet, sollst du ihn seinem Herrn nicht ausliefern.
Jeremia 34.14 'Nach sieben Jahren soll jeder von euch seinen hebräischen Stammesbruder, der sich ihm verkauft hat, freilassen. Sechs Jahre darf er dein Sklave sein, aber dann musst du ihn in die Freiheit entlassen.' Doch eure Vorfahren hörten nicht auf mich und hielten sich nicht daran.
Matthäus 10.25 Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm so geht wie seinem Lehrer, und der Sklave, dass es ihm so geht wie seinem Herrn.
Matthäus - Kapitel 24
45 "Wer ist denn der treue und kluge Sklave, dem sein Herr aufgetragen hat, der ganzen Dienerschaft zur rechten Zeit das Essen zuzuteilen?
46 Wenn nun sein Herr kommt und ihn bei dieser Arbeit findet - wie sehr darf sich dieser Sklave freuen!
48 Wenn der Sklave aber ein böser Mensch ist und denkt: 'Mein Herr kommt noch lange nicht', (2. Petrus 3.4)
51 Er wird den Sklaven in Stücke hauen und ihn dorthin bringen lassen, wo die Heuchler sind und wo das große Weinen und Zähneknirschen anfängt."
Matthäus 25.26 'Du böser und fauler Sklave!', sagte der Herr. 'Du wusstest also, dass ich Gewinn fordere, wo ich nichts angelegt, und ernte, wo ich nichts gesät habe?
Lukas 12.43 Wenn nun sein Herr kommt und ihn bei dieser Arbeit findet - wie sehr darf sich dieser Sklave freuen!
Lukas 12.47 Jeder Sklave, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darauf einstellt und tut, was sein Herr will, wird hart bestraft werden.
Johannes 8.35 Ein Sklave gehört nicht für immer zur Familie, nur der Sohn gehört immer dazu.
Johannes 13.16 Ja, ich versichere euch: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr und ein Gesandter nicht größer als sein Auftraggeber.
Johannes 15.20 Denkt an das, was ich euch gesagt habe: 'Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr.'
Galater 1.10 Versuche ich jetzt etwa, den Beifall von Menschen zu gewinnen und Menschen zu gefallen - oder nicht vielmehr Gott? Wenn ich noch Menschen gefallen wollte, dann wäre ich kein Sklave von Christus mehr.
Galater 4.22 Es steht doch geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte. Einer war von seiner Sklavin Hagar und einer von seiner Frau Sara.
Römer 1.1 Paulus, ein Sklave von Jesus Christus, zum Apostel berufen und dazu bestimmt, Gottes gute Botschaft bekannt zu machen. (Apostelgeschichte 9.15) (Apostelgeschichte 13.2) (Galater 1.15)
1. Korinther 7.22 Denn wer als Sklave in die Gemeinschaft des Herrn gerufen wurde, ist ein Freigelassener des Herrn, und wer als Freier berufen wurde, ist ein Sklave von Christus.
Kolosser 4.7 Er ist ein treuer Diener und mit mir zusammen ein Sklave für den Herrn.
Titus 1.1 Paulus, ein Sklave Gottes und ein Botschafter von Jesus Christus.
Jakobus 1.1 Jakobus, ein Sklave Gottes und des Herrn Jesus, des Messias, grüßt das Volk Gottes, das in der Fremde lebt.
Judas 1.1 Judas, ein Sklave von Jesus Christus und Bruder des Jakobus: An die Berufenen, die von Gott, dem Vater, geliebt und durch Jesus Christus bewahrt werden.
Offenbarung 19.10 Ich bin auch nur ein Sklave Gottes wie du und deine Brüder, die ihr an der Botschaft von Jesus festhaltet. |
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Ich habe den gesamten Koran durchsucht, und nirgends eine Rechtfertigung für Sklaverei gefunden!
Stets war nur die Rede davon, dass man Sklaven freikaufen soll.
Dem gegenüber handelt der IS systematisch mit kriegsgefangenen Sklavinnen (vor allem Jesidinnen), welche auch systematisch vergewaltigt werden:
http://m.welt.de/politik/ausland/article145756828/IS-hat-sogar-eine-Preisliste-fuer-seine-Sexsklavinnen.html schrieb:
Zitat: | Der Islamische Staat hält Tausende junger jesidischer Frauen als Sklavinnen.
...
Jeder solle sich daran erinnern, dass eine Versklavung von "Kuffar"-Familien, Ungläubigen also, ein in der Scharia klar etablierter Aspekt sei. Ebenso seien ihre Frauen als Konkubinen zu nehmen. Derjenige, der sich verweigert oder beschwert, verweigere auch die Suren des Koran und die Worte des Propheten.
Es ist nicht das erste Mal, dass heilige Texte zur Rechtfertigung der Sklaverei herhalten müssen – das gab es auch in der Vergangenheit schon und ist keine islamische Erfindung: Bibelauszüge wie der Fluch Noahs über Ham wurden ebenfalls lange Zeit vom Christentum des Okzidents zur Rechtfertigung der Versklavung von Schwarzen verwendet.
...
Und dann die fast schon systematischen Vergewaltigungen, sobald eine Frau von einem Dschihadisten "ausgewählt" oder "gekauft" wird.
...
Die Preisliste ist nicht das einzige Dokument, das die Propaganda-Abteilung des IS zum Thema Versklavung veröffentlicht hat. Es kursiert eine Serie von Fragen und Antworten, die die "Abteilung Forschung und Fatwa des Islamischen Staates" herausgegeben hat. Hier wird erklärt, dass man mit seiner Sklavin "gleich nach der Inbesitznahme sexuellen Verkehr haben kann, wenn sie noch Jungfrau ist", dass man "Frauen kaufen, verkaufen oder auch verschenken kann, Gefangene oder Sklaven, denn sie sind schließlich das Eigentum des Betreffenden", dass diese "im Falle des Todes ihres Meisters wie der Rest seines Besitzes verteilt werden", und "dass es erlaubt ist, auch mit vorpubertären Sklavinnen sexuellen Verkehr zu haben", falls diese zu selbigem "in der Lage" seien.
Außerdem klärt das Dokument die Rechtmäßigkeit eines Koitus interruptus (erlaubt), ob ein Mann die Sklavin eines anderen Mannes umarmen darf (verboten) oder ob man Sklavinnen schlagen dürfe (nur mit dem Ziel der "Disziplinierung" erlaubt).
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_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4271
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(#2018242) Verfasst am: 31.08.2015, 15:54 Titel: Sklavinnen in der Bibel |
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Zitat: | 1. Mose 16.1 Doch Abrams Frau Sarai blieb kinderlos. Nun hatte sie eine ägyptische Sklavin, namens Hagar.
1. Mose 16.2 Da sagte sie zu Abram: "Du siehst, dass Jahwe mich keine Kinder bekommen lässt. Wenn du dich jedoch mit meiner Sklavin einlässt, komme ich vielleicht durch sie zu einem Kind." Abram war einverstanden.
1. Mose 16.3 Da gab Sarai ihm ihre ägyptische Sklavin zur Frau. Abram lebte damals schon zehn Jahre im Land Kanaan.
1. Mose 16.5 Da sagte Sarai zu Abram: "Du sollst das Unrecht tragen, das mir geschieht! Ich habe dir meine Sklavin überlassen. Kaum merkt sie, dass sie schwanger ist, verachtet sie mich. Jahwe richte zwischen dir und mir!"
1. Mose 16.6 Abram erwiderte: "Hier ist deine Sklavin. Mach mit ihr, was du willst!" Da behandelte Sarai sie so hart, dass sie ihr davonlief.
1. Mose 21.10 Da sagte sie zu Abraham: "Jag mir die Sklavin und ihren Sohn weg! Der Sohn dieser Sklavin darf nicht gemeinsam mit meinem Sohn Isaak das Erbe antreten!"
1. Mose 21.12 Aber Gott sagte zu ihm: "Gräm dich nicht wegen des Jungen und wegen deiner Sklavin. Hör auf alles, was Sara dir sagt! Denn Isaaks Nachkommen werden dein genannt werden.
1. Mose 29.24 Als Dienerin hatte Laban ihr seine Sklavin Silpa mitgegeben.
1. Mose 29.29 Und als Dienerin gab er Rahel seine Sklavin Bilha.
1. Mose 30.3 Sie sagte: "Nimm meine Sklavin Bilha und schlafe mit ihr. Wenn sie das Kind dann auf meinem Schoß zur Welt bringt, ist es wie mein eigenes."
1. Mose 30.4 So gab sie ihm ihre Sklavin Bilha zur Frau und er schlief mit ihr.
1. Mose 30.7 Darauf wurde Rahels Sklavin Bilha noch einmal schwanger und schenkte Jakob noch einen Sohn.
1. Mose 30.9 Als Lea nun sah, dass sie keine Kinder mehr bekam, gab sie Jakob ihre Sklavin Silpa zur Frau.
1. Mose 30.18 Sie sagte: "Gott hat mich dafür belohnt, dass ich meine Sklavin meinem Mann gegeben habe." Darum nannte sie ihn Issachar, mein Lohn.
1. Mose 35.25 Die Söhne Bilhas, der Sklavin Rahels: Dan und Naftali.
1. Mose 35.26 Die Söhne Silpas, der Sklavin Leas: Gad und Ascher. Alle wurden noch in Mesopotamien geboren.
1. Mose 46.18 Das sind die Nachkommen der Sklavin Silpa, die Laban seiner Tochter Lea mitgegeben hatte: 16 Personen.
1. Mose 46.25 Das sind die Nachkommen der Sklavin Bilha, die Laban seiner Tochter Rahel mitgegeben hatte: sieben Personen.
2. Mose 11.5 Dann werden alle Erstgeborenen in Ägypten sterben, vom ältesten Sohn des Pharao an, der einmal auf seinem Thron sitzen soll, bis zum Erstgeborenen der Sklavin, die an der Handmühle kniet. Selbst beim Vieh wird alle Erstgeburt sterben.
3. Mose 19.20 Wenn ein Mann mit einer Sklavin schläft, die für einen anderen Mann bestimmt ist, aber noch nicht losgekauft oder freigelassen wurde, muss er Schadenersatz leisten. Die beiden müssen nicht getötet werden, denn die Frau ist nicht frei gewesen.
5. Mose 21.14 Sollte sie dir nicht mehr gefallen, musst du sie freigeben. Du darfst sie nicht als Sklavin verkaufen oder selbst als Sklavin behalten, weil du ihr Gewalt angetan hast.
Galater 4.30 Aber was sagt die Schrift dazu? "Jage die Sklavin und ihren Sohn fort! Der Sohn der Sklavin soll nicht mit dem Sohn der freien Frau zusammen Erbe werden." |
Der IS kann sich also nicht auf den Koran berufen, wenn er kriegsgefangene Sklavinnen vergewaltigt, wohl aber auf die Bibel.
Nach 5. Mose 21.14 dürfen vergewaltigte Sklavinnen aber nicht verkauft werden.
Nach 2. Mose 21.21 dürfen vergewaltigte Sklavinnen aber straflos halbtot geschlagen werden, sofern sie mindestens 1-2 Tage zum sterben brauchen.
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#2018249) Verfasst am: 31.08.2015, 16:23 Titel: |
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Hältst du irgendwas von den Banalitäten die du hier vorträgst für eine neue Erkenntnis?
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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schtonk dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.12.2013 Beiträge: 12078
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(#2018275) Verfasst am: 31.08.2015, 19:18 Titel: Re: Sklavinnen in der Bibel |
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wolle hat folgendes geschrieben: | Zitat: | 2. Mose 12.44 etc. |
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wolle hat folgendes geschrieben: |
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Auch wenn es der Beschäftigungstherapie dient: Zitate immer mit Link belegen, bitte nachholen.
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4271
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(#2018317) Verfasst am: 31.08.2015, 21:22 Titel: Theorie und Praxis |
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Quelle: http://www.bibel-online.net/
Übersetzung: Neue Evangelistische
Sicher ist das, was seit 2000 Jahren in diversen Übersetzungen in der Bücher-Sammlung namens Bibel steht, nichts wirklich Neues.
Andererseits werden die hier zitierten Passagen eher selten von der Kanzel verlesen.
Insofern kann es für den einen oder anderen bekennenden Christen eine Überraschung sein, dass ausgerechnet die Bibel in der Theorie grausamer ist als der Koran.
Freilich sind Teile von vorgeblichen Islamisten (IS) in der Praxis grausamer als Teile der Bibel.
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4271
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(#2018327) Verfasst am: 31.08.2015, 21:58 Titel: Das AT "auf jeden Fall wahr und uneingeschränkt gültig" |
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Noch ein paar Belege zu Aussagen meines "Lieblings" Professors Dr. theol. Crüsemann:
In seinem Buch
"Das Alte Testament als Wahrheitsraum des Neuen
Die neue Sicht der christlichen Bibel"
schrieb er:
Zitat: | "Das Alte Testament ist in diesem Sinn der „Wahrheitsraum“ des Neuen." |
S. 122: Zitat: | Dazu kommt die gewichtige und grundsätzliche Feststellung, dass die Schrift nicht aufgelöst werden kann in Joh 10,35. Damit ist das, was sie sagt auf jeden Fall wahr und uneingeschränkt gültig. |
Johannes - Kapitel 10 schrieb:
Zitat: | 35 Wenn also diejenigen Götter genannt werden, an die das Wort Gottes erging - und die Schrift kann nicht außer Kraft gesetzt werden - |
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#2018460) Verfasst am: 01.09.2015, 18:51 Titel: |
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Mein Gott.
Jetzt mußt du nur noch erklären, warum derartiges möglich war:
Zitat: | Geschichte des Quäkertums
Die Versammlung von Philadelphia beschloss 1758 als erste Jahresversammlung die Aufhebung der Sklaverei in ihren Reihen und bestrafte Verstöße dagegen mit dem Ausschluss aus der Religiösen Gesellschaft der Freunde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Quäkertums |
_________________ "There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4271
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(#2018487) Verfasst am: 01.09.2015, 20:50 Titel: |
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smallie hat folgendes geschrieben: | Mein Gott.
Jetzt mußt du nur noch erklären, warum derartiges möglich war:
Zitat: | Geschichte des Quäkertums
Die Versammlung von Philadelphia beschloss 1758 als erste Jahresversammlung die Aufhebung der Sklaverei in ihren Reihen und bestrafte Verstöße dagegen mit dem Ausschluss aus der Religiösen Gesellschaft der Freunde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Quäkertums | |
Die Quäker gab es sogar in Deutschland, sind aber wohl mehrheitlich in die USA ausgewandert.
Sie haben durchaus strenge Moral-Vorstellungen gelebt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Qu%C3%A4kertums#Nach_dem_Ersten_Weltkrieg schrieb:
Zitat: | Die Ausrichtung des Stuttgarter YM war konservativ und moralisch streng. Geheiratet wurde nur innerhalb der eigenen Glaubensgemeinschaft. Alkohol, Tabak, Musik und Luxus waren tabu, einfache Kleidung wurde empfohlen. Gegen Alkohol und Tabak wurden Sonderhefte herausgegeben. Vegetarismus wurde fanatisch vertreten und bekam breiten Raum in den Publikationen. |
In den USA ist die Bewegung in sieben Denkrichtungen aufgesplittert.
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#2018496) Verfasst am: 01.09.2015, 21:41 Titel: |
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Das erklärt nicht, warum es dieser einen Strömung der Quäker möglich war, andere Regeln für Sklaverei aufzustellen, als die Bibel bereithält.
_________________ "There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#2018498) Verfasst am: 01.09.2015, 22:13 Titel: |
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smallie hat folgendes geschrieben: | Das erklärt nicht, warum es dieser einen Strömung der Quäker möglich war, andere Regeln für Sklaverei aufzustellen, als die Bibel bereithält. |
Vielleicht ist die Bibel ja in dieser Frage (wie in so vielen anderen Fragen auch) nicht so furchtbar eindeutig?
_________________ Defund the gender police!!
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#2018511) Verfasst am: 01.09.2015, 22:57 Titel: |
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Ich will auf etwas anderes hinaus. Kereng hat das kürzlich auch schon mal angemerkt, aber es scheint bei Wolle nicht angekommen zu sein.
Eine Religion ist nichts statisches. Religionen müssen sich dem Zeitgeist anpassen, oder sie sterben aus. Da können Päpste noch so sehr darauf pochen, ewige Wahrheiten zu verkünden, über die Jahrhunderte hinweg gesehen, sind das Lippenbekenntnisse.
@Wolle:
Wolle, du trägtst Eulen nach Athen. Daß sich in der Bibel bisweilen Abgründe auftun, daß eine werkgetreue Verfilmung ab 18 wäre - ja, wir wissen es. Erzähl doch stattdessen, wie biblische Vorgaben heute noch wirken.
_________________ "There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#2018533) Verfasst am: 02.09.2015, 07:20 Titel: moderne Herrschaft und die angepasste Religion |
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smallie hat folgendes geschrieben: | Ich will auf etwas anderes hinaus. Kereng hat das kürzlich auch schon mal angemerkt, aber es scheint bei Wolle nicht angekommen zu sein.
Eine Religion ist nichts statisches. Religionen müssen sich dem Zeitgeist anpassen, oder sie sterben aus. Da können Päpste noch so sehr darauf pochen, ewige Wahrheiten zu verkünden, über die Jahrhunderte hinweg gesehen, sind das Lippenbekenntnisse.
@Wolle:
Wolle, du trägtst Eulen nach Athen. Daß sich in der Bibel bisweilen Abgründe auftun, daß eine werkgetreue Verfilmung ab 18 wäre - ja, wir wissen es. Erzähl doch stattdessen, wie biblische Vorgaben heute noch wirken. |
Ich würde statt *Zeitgeist* sagen: ökonomische Verhältnisse.
Die Abschaffung der Sklaverei war nicht einfach ein neuer *Geist*, der einen früheren *Geist* ablöste, sondern es waren neue Verhältnisse, die frühere Verhältnisse der Produktion ablösten.
Insbsondere begannen sich die bürgerliche Gesellschaft, das Kapital und die Lohnarbeit - an Stelle der Sklaverei - zu entwickeln.
Andererseits: Auch die Lohnarbeit bleibt eine Form von Herrschaft über Menschen. Die Klassenherrschaft, das Kommando des Kapitals über die Arbeit löst das frühere Kommando der Sklavenhalter und der Kaiser und Könige über die Sklaven, über die Masse der Bevölkerung nur ab, als eine andere Form von Herrschaft.
Nun ist ja Religion selbst Teil der ideologischen Herrschaft, indem - allgemein gesprochen - die herrschenden Verhältnisse als *von oben* gesegnet oder als in irgend einer Form notwendig hingestellt werden. Insofern ist es typisch für Religionen, sich nur *anzupassen*, wie du oben schreibst. Keineswegs sind Religionen revolutionär, indem sie etwa die Verhältnisse an den Menschen anpassen wollen, sondern eben umgekehrt.
Die Anpassung der Religionen an verschiedene Formen der Herrschaft bedeutet also nicht, dass die Religion sich in ihrer Substanz ändern würde. Ganz im Gegenteil: durch diese *Änderungen*, sprich: *Anpassungen*, bleibt die Religion das, was sie ist: das ewig selbe, die ideologische Legitimation der Herrschaft des Menschen über den Menschen (sowie über die Natur).
Und die ganzen Zitate des Bibelbabbel sind durchaus gar nicht so unzeitgemäß, wenn sie in diesem Lichte betrachtet werden. Unterirdisch, als Folge einer langen kulturellen Formung wirken die von wolle zitierten Passagen auch immer noch und auch in Zukunft als *ideologisches Rohmaterial* für heutige Formen der Herrschaft, der Ausbeutung, der Zerstörung, usw. fort.
Darüber hinaus gibt es viele Abspaltungen vom Christentum, nicht nur von kleinen Sekten, sondern auch bis hin zu offen faschistischen Strömungen, die ihre christliche Herkunft kaum kaschieren können.
Das ist so etwas wie die Modernisierung des Alten und Antiken, um christliche Grundideologeme auf *angepasste* Weise weiterhin nutzen zu können für das Fortbestehen von ebenfalls angepassten Institutionen von Herrschaft ...-
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4271
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(#2018602) Verfasst am: 02.09.2015, 16:24 Titel: |
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smallie hat folgendes geschrieben: | Ich will auf etwas anderes hinaus. Kereng hat das kürzlich auch schon mal angemerkt, aber es scheint bei Wolle nicht angekommen zu sein.
Eine Religion ist nichts statisches. Religionen müssen sich dem Zeitgeist anpassen, oder sie sterben aus. Da können Päpste noch so sehr darauf pochen, ewige Wahrheiten zu verkünden, über die Jahrhunderte hinweg gesehen, sind das Lippenbekenntnisse.
@Wolle:
Wolle, du trägtst Eulen nach Athen. Daß sich in der Bibel bisweilen Abgründe auftun, daß eine werkgetreue Verfilmung ab 18 wäre - ja, wir wissen es. Erzähl doch stattdessen, wie biblische Vorgaben heute noch wirken. |
Nichts ist statisch, auch nicht die Religionen, obwohl diese sich um Statik sehr bemühen.
Die Buchreligionen tendieren allerdings dazu, das, was einmal in grauer Vorzeit geschrieben wurde, tendenziell unendlich zu tradieren und abzukupfern.
Die Buchreligionen sind unfähig, sich von den Irrtümern ihrer Schrift zu distanzieren, denn damit müssten sie zugeben, dass ihr Gott Unsinn verzapft hat.
Das ist, was ich eigentlich kritisiere und anprangere.
Eine Reform der Buchreligionen ist im Prinzip nur über Schismen, also Abspaltungen möglich.
Auch die Quäker sind eine kleine Abspaltung, die ihren eigenen Weg gehen können.
Wie die Quäker auf der einen Seite streng gläubig sein können, und auf der anderen Seite gegen Teile der Schrift handeln können, müssen die Quäker erklären.
Auch Katholiken oder Protestanten werden heute nicht mehr ernsthaft Sklaverei betreiben, allenfalls Lohnsklaverei.
Eine Strategie der Kirche ist es, die betreffenden Stellen tot zu schweigen, anstatt sich davon zu distanzieren - und wenn auch nur mit dem Argument der historischen Bedeutung.
Was von dem Einfluss der Bibel lange Zeit geblieben ist:
- Frauenfeindlichkeit und patriarchalische Strukturen (statt Gleichberechtigung)
- Obrigkeits-Hörigkeit und Akzeptanz von Willkür der Regierenden (statt Demokratie)
- Kadavergehorsam und kuschen (statt selber denken und widersprechen)
- Sexualfeindlichkeit und sexuelle Unterdrückung (statt sexueller Teilnahme)
- Prüderie (statt sexueller Offenheit und Toleranz)
- Strafe, Todesstrafe (statt Therapie, Freiheitsstrafe)
- Verzicht im Diesseits - zugunsten von Religions-Führern und einer weiteren Existenz im Jenseits (statt Ausleben im Diesseits)
- Andere Wange auch noch hin halten (statt eigene Interessen zu vertreten)
- Abnicken/ Akzeptanz von Widersprüchen (statt hinterfragen und kritisieren)
- Glaube an Mystik (Offenbarung/ Horoskope) (statt wissenschaftliche Herangehensweise)
- Akzeptanz von (gottgegebener) Ungerechtigkeit (statt Reform oder Revolution)
- Akzeptanz von (von Gott gebilligter) Gewalt (statt Konflikt-Management)
- Rassismus (statt Völkerverständigung)
- religiöse Intoleranz und Feindschaft (statt Toleranz von metaphysischen Vorstellungen, Religionsfreiheit)
- eigenes Leben aufgeben für religiöse Unterordnung (Kloster) (statt Nebeneinander von sozialer Tätigkeit und Privatleben)
- Akzeptanz von vorgeblicher moralischer Schuld (Erbsünde, Jesus sei für "unsere Sünden" am Kreuz gestorben) (statt ggf. Akzeptanz von tatsächlicher moralischer Schuld)
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#2019213) Verfasst am: 06.09.2015, 20:05 Titel: Re: moderne Herrschaft und die angepasste Religion |
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Was ich an Skeptiker schreibe, richtet sich auch an Wolle, und umgekehrt.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | smallie hat folgendes geschrieben: | Ich will auf etwas anderes hinaus. Kereng hat das kürzlich auch schon mal angemerkt, aber es scheint bei Wolle nicht angekommen zu sein.
Eine Religion ist nichts statisches. Religionen müssen sich dem Zeitgeist anpassen, oder sie sterben aus. Da können Päpste noch so sehr darauf pochen, ewige Wahrheiten zu verkünden, über die Jahrhunderte hinweg gesehen, sind das Lippenbekenntnisse.
@Wolle:
Wolle, du trägtst Eulen nach Athen. Daß sich in der Bibel bisweilen Abgründe auftun, daß eine werkgetreue Verfilmung ab 18 wäre - ja, wir wissen es. Erzähl doch stattdessen, wie biblische Vorgaben heute noch wirken. |
Ich würde statt *Zeitgeist* sagen: ökonomische Verhältnisse.
Die Abschaffung der Sklaverei war nicht einfach ein neuer *Geist*, der einen früheren *Geist* ablöste, sondern es waren neue Verhältnisse, die frühere Verhältnisse der Produktion ablösten. |
Bei dem Thema kann ich nicht mitreden.
Wie sahen die neuen Verhältnisse der Produktion im Detail aus? Speziell für die nordamerikanische Situation kann ich mir nichts Plausibles vorstellen.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Insbsondere begannen sich die bürgerliche Gesellschaft, das Kapital und die Lohnarbeit - an Stelle der Sklaverei - zu entwickeln. |
Das könnte so sein - oder auch nicht. Ich würds erst glauben wenn ich Jahreszahlen, gesellschaftliche und wirtschaftliche Kennzahlen sehe. Die Sklaverei wurde in Europa mehrmals abgeschafft, in den Kolonien wieder eingeführt, über einen Zeitraum von mehreren hundert Jahren. Außereuropäische Länder müßte man natürlich auch betrachten.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Andererseits: Auch die Lohnarbeit bleibt eine Form von Herrschaft über Menschen. Die Klassenherrschaft, das Kommando des Kapitals über die Arbeit löst das frühere Kommando der Sklavenhalter und der Kaiser und Könige über die Sklaven, über die Masse der Bevölkerung nur ab, als eine andere Form von Herrschaft. |
Fangen wir am Anfang an, bei der ältesten Überlieferung von Herrschaft. Das wäre der Codex Hammurabi, 1800 vor Christus. Es gibt noch ältere Überlieferungen, die aber nur lückenhaft bekannt sind.
Dort heißt es, und das ist eine Bestätigung deiner These der Segnung *von oben*:
Zitat: | Das Gesetzbuch des Hammurabi
Als der erhabene Gott Anue, der König der Anunnaki, Enlil, der Herr Himmels und der Erde, welcher die Geschicke des Landes bestimmt, Marduk, dem erst(geboren)en Sohn des Ea, die Herrschaft über alle Menschen bestimmten, [...] damals gaben mir, Hammurabi, dem stolzen Fürsten, dem Verehrer der Götter, um eine Gesetzgebung im Lande erscheinen zu lassen, den Bösen und Schlimmen zu vernichten, damit der Starke den Schwachen nicht schädige, damit ich wie Samas den Schwarzköpfigen erscheine und das Land erleuchte, den Menschen Wohlbehagen verschaffe, Anu und Enlil meinen Namen.
http://www.koeblergerhard.de/Fontes/CodexHammurapi_de.htm |
Und am Ende:
Codex Hammurabi hat folgendes geschrieben: | Die großen Götter haben mich berufen, und ich, der Hirte, der Heiland, dessen Zepter gerecht ist, [...]. Mit Hilfe meiner Schutzgötter ... habe ich sie in Frieden geleitet, in meiner Weisheit habe ich sie geborgen, damit der Starke nicht den Schwachen bedränge, damit Waise und Witwe ihr Recht bekämen habe ich [...] um [...] dem Bedrückten Recht zu verschaffen, meine kostbaren Worte auf meine Tafel geschrieben [...] Der König, der unter den Königen hervorragt, bin ich. Meine Worte sind erlesen, an Fähigkeit habe ich nicht meinesgleichen. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Nun ist ja Religion selbst Teil der ideologischen Herrschaft, indem - allgemein gesprochen - die herrschenden Verhältnisse als *von oben* gesegnet oder als in irgend einer Form notwendig hingestellt werden. |
Hammurabi erklärt ausdrücklich zum Ziel seiner Gesetzgebung: "damit der Starke den Schwachen nicht schädige" und "damit Waise und Witwe ihr Recht bekämen" und um "dem Bedrückten Recht zu verschaffen".
Ob seine Gesetze halten, was er verspricht, kann ich auf die Schnelle nicht sagen. Wäre aber ein wichtiger Punkt.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Insofern ist es typisch für Religionen, sich nur *anzupassen*, wie du oben schreibst. Keineswegs sind Religionen revolutionär, indem sie etwa die Verhältnisse an den Menschen anpassen wollen, sondern eben umgekehrt. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Die Anpassung der Religionen an verschiedene Formen der Herrschaft bedeutet also nicht, dass die Religion sich in ihrer Substanz ändern würde. Ganz im Gegenteil: durch diese *Änderungen*, sprich: *Anpassungen*, bleibt die Religion das, was sie ist: das ewig selbe ... |
Damit kann ich nichts anfangen.
Um zu einer fundierten Aussage über die Religionen zu kommen, müßte man aus den geschätzten 500 oder 1000 oder mehr Religionen, die es gibt, per Zufallswahl einige auswählen und an ihnen jeweilige These überprüfen. Das wäre ein methodisches Vorgehen. Vielleicht könnte man so sogar Gründe ausmachen, warum einige Religionen zu Weltreligionen wurden, andere nicht.
Es gibt einige Leute, die in dieser Richtung arbeiten.
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Ganz im Gegenteil: durch diese *Änderungen*, sprich: *Anpassungen*, bleibt die Religion das, was sie ist: das ewig selbe, die ideologische Legitimation der Herrschaft des Menschen über den Menschen (sowie über die Natur). |
Eine meiner Lieblingsthesen ist, daß viele Jäger-und-Sammler-Gesellschaften egalitär leben/lebten. Mal vorausgesetzt, die These stimmt, dann wäre ein Blick darauf, ob oder welche Religion sie hatten, ein guter Test für deine Behauptung.
_________________ "There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#2019215) Verfasst am: 06.09.2015, 20:14 Titel: |
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wolle hat folgendes geschrieben: | smallie hat folgendes geschrieben: | Ich will auf etwas anderes hinaus. Kereng hat das kürzlich auch schon mal angemerkt, aber es scheint bei Wolle nicht angekommen zu sein.
Eine Religion ist nichts statisches. Religionen müssen sich dem Zeitgeist anpassen, oder sie sterben aus. Da können Päpste noch so sehr darauf pochen, ewige Wahrheiten zu verkünden, über die Jahrhunderte hinweg gesehen, sind das Lippenbekenntnisse.
@Wolle:
Wolle, du trägtst Eulen nach Athen. Daß sich in der Bibel bisweilen Abgründe auftun, daß eine werkgetreue Verfilmung ab 18 wäre - ja, wir wissen es. Erzähl doch stattdessen, wie biblische Vorgaben heute noch wirken. |
Nichts ist statisch, auch nicht die Religionen, obwohl diese sich um Statik sehr bemühen. |
Für wie "statisch" hältst du den Satz Hammurabis: "damit der Starke den Schwachen nicht schädige"?
wolle hat folgendes geschrieben: | Die Buchreligionen tendieren allerdings dazu, das, was einmal in grauer Vorzeit geschrieben wurde, tendenziell unendlich zu tradieren und abzukupfern. |
Hammurabi dürfte noch tausend Jahre älter sein, als das, was die Buchreligionen tradieren.
Ein Vergleich zwischen Hammurabi, der Bibel und anderen Texten wäre aufschlussreich.
wolle hat folgendes geschrieben: | Die Buchreligionen sind unfähig, sich von den Irrtümern ihrer Schrift zu distanzieren, denn damit müssten sie zugeben, dass ihr Gott Unsinn verzapft hat.
Das ist, was ich eigentlich kritisiere und anprangere. |
Damit kann ich auch nichts anfangen.
Was in Büchern steht ist "statisch", abgesehen von Fragen der Übersetzung und der Versionsgeschichte.
Wen also meinst du, wenn du sagst, "Buchreligionen sind unfähig, sich von den Irrtümern ihrer Schrift zu distanzieren"? Was genau kritisierst du?
- eine Priesterkaste, die sich die Deutungshoheit über eine Religion unter den Nagel gerissen hat?
- Gläubige, die sich nicht von ihrer Kirche distanzieren, obwohl sie die Irrtümer als solche erkennen? Obwohl kritische Theologen so ziemlich jeden Grundpfeiler des Christentums umgestürzt haben?
- ?
wolle hat folgendes geschrieben: | Auch die Quäker sind eine kleine Abspaltung, die ihren eigenen Weg gehen können.
Wie die Quäker auf der einen Seite streng gläubig sein können, und auf der anderen Seite gegen Teile der Schrift handeln können, müssen die Quäker erklären. |
Naja, die sagen sinngemäß, die Bibel sei nur eine Quelle, das letzte Urteil komme einem selber zu.
Warum sie das sagen, muß eine Art "vergleichender Kulturwissenschaft" erklären, die noch am Entstehen ist. Eine geschlossene Erklärung muß natürlich auch die Ausnahmen erklären. "Religion läuft so und so, außer im Fall X, Y und Z," - das ist zu wenig.
wolle hat folgendes geschrieben: | Was von dem Einfluss der Bibel lange Zeit geblieben ist:
- Frauenfeindlichkeit und patriarchalische Strukturen (statt Gleichberechtigung)
- Obrigkeits-Hörigkeit und Akzeptanz von Willkür der Regierenden (statt Demokratie)
- Kadavergehorsam und kuschen (statt selber denken und widersprechen)
- Sexualfeindlichkeit und sexuelle Unterdrückung (statt sexueller Teilnahme)
- Prüderie (statt sexueller Offenheit und Toleranz)
- Strafe, Todesstrafe (statt Therapie, Freiheitsstrafe)
- Verzicht im Diesseits - zugunsten von Religions-Führern und einer weiteren Existenz im Jenseits (statt Ausleben im Diesseits)
- Andere Wange auch noch hin halten (statt eigene Interessen zu vertreten)
- Abnicken/ Akzeptanz von Widersprüchen (statt hinterfragen und kritisieren)
- Glaube an Mystik (Offenbarung/ Horoskope) (statt wissenschaftliche Herangehensweise)
- Akzeptanz von (gottgegebener) Ungerechtigkeit (statt Reform oder Revolution)
- Akzeptanz von (von Gott gebilligter) Gewalt (statt Konflikt-Management)
- Rassismus (statt Völkerverständigung)
- religiöse Intoleranz und Feindschaft (statt Toleranz von metaphysischen Vorstellungen, Religionsfreiheit)
- eigenes Leben aufgeben für religiöse Unterordnung (Kloster) (statt Nebeneinander von sozialer Tätigkeit und Privatleben)
- Akzeptanz von vorgeblicher moralischer Schuld (Erbsünde, Jesus sei für "unsere Sünden" am Kreuz gestorben) (statt ggf. Akzeptanz von tatsächlicher moralischer Schuld) |
Sind das wirkliche Einflüsse aus der Bibel? Wurden hier nicht vielmehr Dinge aufgeschrieben, die schon älter waren?
Zumindest die Todesstrafe gab es auch schon bei Hammurabi. Oder: der Glaube an Mystik dürfte nicht in der Bibel begründet sein.
_________________ "There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4271
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(#2019238) Verfasst am: 06.09.2015, 23:29 Titel: |
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smallie hat folgendes geschrieben: |
Für wie "statisch" hältst du den Satz Hammurabis: "damit der Starke den Schwachen nicht schädige"?
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Für sich genommen ist der Satz statisch. Jedoch kann er flexibel ausgelegt werden, wie praktisch jedes Gesetz.
smallie hat folgendes geschrieben: |
Was in Büchern steht ist "statisch", abgesehen von Fragen der Übersetzung und der Versionsgeschichte.
Wen also meinst du, wenn du sagst, "Buchreligionen sind unfähig, sich von den Irrtümern ihrer Schrift zu distanzieren"? Was genau kritisierst du?
- eine Priesterkaste, die sich die Deutungshoheit über eine Religion unter den Nagel gerissen hat?
- Gläubige, die sich nicht von ihrer Kirche distanzieren, obwohl sie die Irrtümer als solche erkennen? Obwohl kritische Theologen so ziemlich jeden Grundpfeiler des Christentums umgestürzt haben?
- ?
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Ich meine, die Oberhäupter der Kirche, namentlich der Papst und die Protestanten-Vorsitzenden, aber auch viele Kleriker und Bibel-Wissenschaftler sind unfähig, zu sagen:
"Unsere alten Schriften sind historische Dokumente und damalige Interpretationen eines damals so verstandenen Wort und Willen des Gottes, an den die Menschen damals glaubten.
Wir dürfen uns von dieser damaligen Interpretation distanzieren."
Statt dessen wird einfach darauf beharrt, dass man es 1:1 mit dem Wort Gottes zu tun hätte, und wenn es noch so absurd und widersprüchlich ist.
smallie hat folgendes geschrieben: |
Naja, die [Quäker] sagen sinngemäß, die Bibel sei nur eine Quelle, das letzte Urteil komme einem selber zu.
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An dieser Stelle sind die Quäker wohl vernünftiger als der Papst.
Aber der Papst wird nie seine Deutungs-Hoheit abgeben wollen.
Für Abweichungen von der reinen Lehre (des Papstes) sind die Abweichler (Häretiker/ Ketzer) früher öffentlich verbrannt worden, ähnlich wie heute bei der IS.
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4271
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(#2019239) Verfasst am: 06.09.2015, 23:36 Titel: |
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smallie hat folgendes geschrieben: |
wolle hat folgendes geschrieben: | Was von dem Einfluss der Bibel lange Zeit geblieben ist:
- Frauenfeindlichkeit und patriarchalische Strukturen (statt Gleichberechtigung)
- Obrigkeits-Hörigkeit und Akzeptanz von Willkür der Regierenden (statt Demokratie)
- Kadavergehorsam und kuschen (statt selber denken und widersprechen)
- Sexualfeindlichkeit und sexuelle Unterdrückung (statt sexueller Teilnahme)
- Prüderie (statt sexueller Offenheit und Toleranz)
- Strafe, Todesstrafe (statt Therapie, Freiheitsstrafe)
- Verzicht im Diesseits - zugunsten von Religions-Führern und einer weiteren Existenz im Jenseits (statt Ausleben im Diesseits)
- Andere Wange auch noch hin halten (statt eigene Interessen zu vertreten)
- Abnicken/ Akzeptanz von Widersprüchen (statt hinterfragen und kritisieren)
- Glaube an Mystik (Offenbarung/ Horoskope) (statt wissenschaftliche Herangehensweise)
- Akzeptanz von (gottgegebener) Ungerechtigkeit (statt Reform oder Revolution)
- Akzeptanz von (von Gott gebilligter) Gewalt (statt Konflikt-Management)
- Rassismus (statt Völkerverständigung)
- religiöse Intoleranz und Feindschaft (statt Toleranz von metaphysischen Vorstellungen, Religionsfreiheit)
- eigenes Leben aufgeben für religiöse Unterordnung (Kloster) (statt Nebeneinander von sozialer Tätigkeit und Privatleben)
- Akzeptanz von vorgeblicher moralischer Schuld (Erbsünde, Jesus sei für "unsere Sünden" am Kreuz gestorben) (statt ggf. Akzeptanz von tatsächlicher moralischer Schuld) |
Sind das wirkliche Einflüsse aus der Bibel? Wurden hier nicht vielmehr Dinge aufgeschrieben, die schon älter waren?
Zumindest die Todesstrafe gab es auch schon bei Hammurabi. Oder: der Glaube an Mystik dürfte nicht in der Bibel begründet sein. |
Natürlich sind diese Dinge auch vor der Bibel da gewesen.
Allerdings wurden die Verhältnisse durch die Bibel gewissermaßen legitimiert und zementiert.
Auch der Islam hat einige Passagen des Christentums übernommen und in der Praxis noch länger bewahrt als das Christentum.
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#2019281) Verfasst am: 07.09.2015, 09:40 Titel: |
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wolle hat folgendes geschrieben: |
Statt dessen wird einfach darauf beharrt, dass man es 1:1 mit dem Wort Gottes zu tun hätte, und wenn es noch so absurd und widersprüchlich ist. |
Nein, darauf wird nicht beharrt, höchstens von einer Minderheit. Damit bricht deine ganze Argumentation in sich zusammen.
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4271
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(#2019305) Verfasst am: 07.09.2015, 13:33 Titel: Bibel nicht das Wort Gottes? |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | wolle hat folgendes geschrieben: |
Statt dessen wird einfach darauf beharrt, dass man es 1:1 mit dem Wort Gottes zu tun hätte, und wenn es noch so absurd und widersprüchlich ist. |
Nein, darauf wird nicht beharrt, höchstens von einer Minderheit. Damit bricht deine ganze Argumentation in sich zusammen. |
Dann liste doch mal die "Mehrheit" der katholischen oder protestantischen Kleriker in "Amt und Würden" auf, welche die Meinung kund tun, dass es sich bei der Bibel nicht um das Wort Gottes handelt.
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#2019308) Verfasst am: 07.09.2015, 13:59 Titel: Re: Bibel nicht das Wort Gottes? |
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wolle hat folgendes geschrieben: | Samson83 hat folgendes geschrieben: | wolle hat folgendes geschrieben: |
Statt dessen wird einfach darauf beharrt, dass man es 1:1 mit dem Wort Gottes zu tun hätte, und wenn es noch so absurd und widersprüchlich ist. |
Nein, darauf wird nicht beharrt, höchstens von einer Minderheit. Damit bricht deine ganze Argumentation in sich zusammen. |
Dann liste doch mal die "Mehrheit" der katholischen oder protestantischen Kleriker in "Amt und Würden" auf, welche die Meinung kund tun, dass es sich bei der Bibel nicht um das Wort Gottes handelt. |
Du hast eine Behauptung aufgestellt und ist daher in der Bringschuld.
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4271
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(#2019311) Verfasst am: 07.09.2015, 15:02 Titel: Was ist dann am AT eigentlich noch spezifisch christlich? |
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Guckst du hier:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/berlin-professor-fordert-abschaffung-des-alten-testaments-13549027.html
Und für Leute, die gerne Zusammenfassungen lesen:
Zitat: | Es dürfte in der jüngeren Vergangenheit fast unmöglich gewesen sein, in der evangelischen Theologie und erst recht in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) auch nur einen ernstzunehmenden Gesprächspartner ausfindig zu machen, der Harnacks Forderung nach einer Dekanonisierung des AT teilt. |
Zitat: | Doch nun ist genau dieser Fall eingetreten: Ein deutscher Theologieprofessor wagt sich mit dem Vorschlag hervor, dass die Bücher von der Genesis bis zu Maleachi nicht länger als Teil der schriftlichen Offenbarung des Christentums gelten sollen. |
Zitat: | Was ist dann am AT eigentlich noch spezifisch christlich, fragt Slenczka und behauptet: Niemand traue sich an diese Frage... |
Zitat: | ...um von der Fakultät Schaden abzuwenden, habe man Slenczka öffentlich widersprechen müssen. |
Siehe auch: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=35258&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Arno Gebauer registrierter User
Anmeldungsdatum: 30.01.2005 Beiträge: 698
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(#2019314) Verfasst am: 07.09.2015, 15:29 Titel: |
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Moin,
ich möchte auf einen sehr guten Beitrag mit dem Titel:
"Die Kirche und die Sklaverei " hinweisen, der unter der Internetadresse:
http://www.gegen-die-kirche.eu/geschichte-der-kirche/item/die-kirche-und-die-sklaverei.html
nachgelesen werden kann.
Das Thema ist aktueller denn je, weil das Endziel eines gnadenlosen Wettbewerbes
immer in Sklaverei endet.
Viele Grüße
Arno Gebauer
_________________ Trennung von Staat und Kirche !
Die geistigen Brandstifter des Holocausts waren die Kirchen! Sie haben viele Jahrhunderte lang gegen die Juden gehetzt!
Nie mehr Zeit und Geld für reiche Kirchen!!!!
Keine Kinder mehr in Kirchenhände!
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4271
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(#2019320) Verfasst am: 07.09.2015, 17:05 Titel: |
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Ein lesenswerter Text, wo jeder Satz eine herbe Kritik der Kirche ist im Hinblick auf ihre Haltung zur Sklaverei, welche durch die Kirche, auch die Lutheranische sogar gefördert wurde.
http://www.gegen-die-kirche.eu/geschichte-der-kirche/item/die-kirche-und-die-sklaverei.html
Zitat: | Alle sozialen Erleichterungen der Neuzeit wurden nicht durch die Kirche, sondern gegen sie geschaffen. Fast alle humaneren Formen und Gesetze des Zusammenlebens verdankt die Menschheit verantwortungsbewußten außerkirchlichen Kräften. Ehrliche Theologen leugnen dies nicht. |
Die eigentliche, im Text vermerkte Quelle ist Karlheinz Deschner: Abermals krähte der Hahn
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Waldmeister permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.06.2014 Beiträge: 449
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(#2019331) Verfasst am: 07.09.2015, 17:57 Titel: |
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Ganz toller Text....alles gesichert im Sinne einer Betrachtung ohne die Betrachtung des Gestern. Ganz hervorragende wissenschaftliche Arbeit.. ...isse so ähnlich wie das Aufbewahren von Lottoscheinen aus dem vorigen Jahrzehnt um heute damit feststellen zu wollen, aus welchem Grund man damals gespielt hat und trotzdem nicht gewonnen hat.
So sind sie halt die Wissenschaftler, die nicht Wissen schaffen, sondern nur was schaffen...auch wenn es nur Erbsenzählerei ist, nie aber eine gut zubereitete Erbsensuppe.
Und nun schreiben wir einen Text über die Menschenopfer der Inkas im 15.Jhd. und zählen die Köpfe ..
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4271
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(#2019334) Verfasst am: 07.09.2015, 18:16 Titel: |
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Waldmeister hat folgendes geschrieben: | Ganz toller Text....alles gesichert im Sinne einer Betrachtung ohne die Betrachtung des Gestern. Ganz hervorragende wissenschaftliche Arbeit.. ...isse so ähnlich wie das Aufbewahren von Lottoscheinen aus dem vorigen Jahrzehnt um heute damit feststellen zu wollen, aus welchem Grund man damals gespielt hat und trotzdem nicht gewonnen hat.
So sind sie halt die Wissenschaftler, die nicht Wissen schaffen, sondern nur was schaffen...auch wenn es nur Erbsenzählerei ist, nie aber eine gut zubereitete Erbsensuppe.
Und nun schreiben wir einen Text über die Menschenopfer der Inkas im 15.Jhd. und zählen die Köpfe ..
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Wie immer weiß man auch nach zweimaligem Lesen nicht, wen oder was Du meinst.
Bei Deschners "Abermals krähte der Hahn" geht das Quellen-Verzeichnis von Seite 683 bis Seite 800.
Und das alles in 2 mm hoher Schrift.
Nicht so wie in den Kinder Bibeln oder in den Senioren Bibeln.
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Waldmeister permanent gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.06.2014 Beiträge: 449
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(#2019337) Verfasst am: 07.09.2015, 18:19 Titel: |
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wolle hat folgendes geschrieben: | Waldmeister hat folgendes geschrieben: | Ganz toller Text....alles gesichert im Sinne einer Betrachtung ohne die Betrachtung des Gestern. Ganz hervorragende wissenschaftliche Arbeit.. ...isse so ähnlich wie das Aufbewahren von Lottoscheinen aus dem vorigen Jahrzehnt um heute damit feststellen zu wollen, aus welchem Grund man damals gespielt hat und trotzdem nicht gewonnen hat.
So sind sie halt die Wissenschaftler, die nicht Wissen schaffen, sondern nur was schaffen...auch wenn es nur Erbsenzählerei ist, nie aber eine gut zubereitete Erbsensuppe.
Und nun schreiben wir einen Text über die Menschenopfer der Inkas im 15.Jhd. und zählen die Köpfe ..
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Wie immer weiß man auch nach zweimaligem Lesen nicht, wen oder was Du meinst.
Bei Deschners "Abermals krähte der Hahn" geht das Quellen-Verzeichnis von Seite 683 bis Seite 800.
Und das alles in 2 mm hoher Schrift.
Nicht so wie in den Kinder Bibeln oder in den Senioren Bibeln. |
Das du nichts verstehst in dem Zusammenhang und den Zusammenhängen ist ja nicht schlimm...ich hab meinen Deschner ( aber auch andere, die etwas besser aufgestellt sind...so wissenschaftlich und nichtso rein chronistisch) gelesen,.......du auch ??? na ja, .will deine therapeutischen Maßnahmen ja auch nicht stören....
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#2019340) Verfasst am: 07.09.2015, 19:13 Titel: Re: moderne Herrschaft und die angepasste Religion |
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smallie hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Ich würde statt *Zeitgeist* sagen: ökonomische Verhältnisse.
Die Abschaffung der Sklaverei war nicht einfach ein neuer *Geist*, der einen früheren *Geist* ablöste, sondern es waren neue Verhältnisse, die frühere Verhältnisse der Produktion ablösten. |
Bei dem Thema kann ich nicht mitreden.
Wie sahen die neuen Verhältnisse der Produktion im Detail aus? Speziell für die nordamerikanische Situation kann ich mir nichts Plausibles vorstellen. |
Der Norden stand ab Mitte des 19. Jahrhunderts für die zukunftsträchtige industrielle Entwicklung, während die Südstaaten landwirtschaftlich geprägt waren.
Zitat: | Ausgangslage
Der Norden war dem Süden nach Bevölkerungszahl und Wirtschaftskraft weit überlegen. Den ca. 21 Millionen Nordstaatlern standen nur 9 Millionen Einwohner der Südstaaten gegenüber, von denen wiederum nur 5 Millionen der weißen Bevölkerung angehörte, aus der sich die Armee der Konföderation rekrutieren musste. Die Industrieproduktion des Staates New York allein war im Jahr 1860 etwa viermal größer als die aller Südstaaten zusammen.
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sezessionskrieg&printable=yes
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Die folgende Statistik und Grafik veranschaulichen die Verteilung der Sklaven nach Bundesstaaten im Jahre 1860:
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/275131/umfrage/sklavenbevoelkerung-in-den-usa-nach-bundesstaaten/
blau: Unionsstaaten ohne Sklaverei
hellblau: Unionsstaaten mit Sklaverei
rot: Konföderierte Staaten
smallie hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Insbsondere begannen sich die bürgerliche Gesellschaft, das Kapital und die Lohnarbeit - an Stelle der Sklaverei - zu entwickeln. |
Das könnte so sein - oder auch nicht. Ich würds erst glauben wenn ich Jahreszahlen, gesellschaftliche und wirtschaftliche Kennzahlen sehe. Die Sklaverei wurde in Europa mehrmals abgeschafft, in den Kolonien wieder eingeführt, über einen Zeitraum von mehreren hundert Jahren. Außereuropäische Länder müßte man natürlich auch betrachten. |
Die Kolonien wurden von den europäischen Kolonialherrenvölkern bewusst in Unterentwicklung gehalten. Dies war und ist analog zu dem Nord-Südstaaten-Gegensatz der damaligen USA ein Nährboden für Sklaverei oder sklavenähnliche Arbeitsverhältnisse in vielen Ländern Afrikas und Asien - bis heute, allen voran Indien, der ehemaligen englischen Kolonie, die besonders abhängig und unterworfen war. Während in den USA aber eine Angleichung der industriellen Entwicklung im ganzen Land stattfand, wachsen die Unterschiede zwischen den industriellen Kernzentren Europas, Nordamerikas, Südostasiens, Australiens, Südafrikas und Brasiliens zu den deindustrialisierten Regionen der Erde immer stärker.
Die Religionen in den rückständigen Weltgegenden spielen hier keine politisch fortschrittliche Rolle, sondern dienen hier wie dort als Ordnungsfaktor, als Rechtfertigungsideologie.
smallie hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Andererseits: Auch die Lohnarbeit bleibt eine Form von Herrschaft über Menschen. Die Klassenherrschaft, das Kommando des Kapitals über die Arbeit löst das frühere Kommando der Sklavenhalter und der Kaiser und Könige über die Sklaven, über die Masse der Bevölkerung nur ab, als eine andere Form von Herrschaft. |
Fangen wir am Anfang an, bei der ältesten Überlieferung von Herrschaft. Das wäre der Codex Hammurabi, 1800 vor Christus. Es gibt noch ältere Überlieferungen, die aber nur lückenhaft bekannt sind.
Dort heißt es, und das ist eine Bestätigung deiner These der Segnung *von oben*:
Zitat: | Das Gesetzbuch des Hammurabi
Als der erhabene Gott Anue, der König der Anunnaki, Enlil, der Herr Himmels und der Erde, welcher die Geschicke des Landes bestimmt, Marduk, dem erst(geboren)en Sohn des Ea, die Herrschaft über alle Menschen bestimmten, [...] damals gaben mir, Hammurabi, dem stolzen Fürsten, dem Verehrer der Götter, um eine Gesetzgebung im Lande erscheinen zu lassen, den Bösen und Schlimmen zu vernichten, damit der Starke den Schwachen nicht schädige, damit ich wie Samas den Schwarzköpfigen erscheine und das Land erleuchte, den Menschen Wohlbehagen verschaffe, Anu und Enlil meinen Namen.
http://www.koeblergerhard.de/Fontes/CodexHammurapi_de.htm |
Und am Ende:
Codex Hammurabi hat folgendes geschrieben: | Die großen Götter haben mich berufen, und ich, der Hirte, der Heiland, dessen Zepter gerecht ist, [...]. Mit Hilfe meiner Schutzgötter ... habe ich sie in Frieden geleitet, in meiner Weisheit habe ich sie geborgen, damit der Starke nicht den Schwachen bedränge, damit Waise und Witwe ihr Recht bekämen habe ich [...] um [...] dem Bedrückten Recht zu verschaffen, meine kostbaren Worte auf meine Tafel geschrieben [...] Der König, der unter den Königen hervorragt, bin ich. Meine Worte sind erlesen, an Fähigkeit habe ich nicht meinesgleichen. |
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Mit anderen Worten:
"Wenn ich herrsche, dann herrscht die Gerechtigkeit!"
oder anders gesagt. "Das, was unter meiner Herrschaft geschieht, ist automatisch gerecht."
Dies ist die klassische Figur der Legitimation jeder Form von Sauerei bis hin zu den übelsten, unmenschlichsten Zuständen. Aber eben mit der Weihe der *Höheren*.
Auch *moderne* imperialistische Aktionen von Wirtschaftsblockade bis zum Irakkrieg und der Vernichtung von Millionen Menschenleben werden genau wie beim *Gottkaiser* immer damit legitimiert, dass sie ja die Welt vor dem Bösen retten, vor denen, die die Schwächeren unterdrücken. Deswegen schafft man *Freiheit* (= Anti-Unterdrückung).
Man hilft quasi nur, wie etwa auch Josef der Fischer, der nur ein neues Auschwitz verhindern wollte und die Schwache vor den Starken beschützen wollte. Menschenrechtsimperialismus nennt man das treffend.
Die Religion - ganz Chamäleon - passt sich also den modernen Zeiten an. Und dennoch gleichen sich die rhetorischen Figuren von Hammurabi bis Fischer auf verblüffende Weise.
Dominanz, Aggression und Krieg werden hier als Wohltaten für die Menschheit verkauft.
smallie hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Nun ist ja Religion selbst Teil der ideologischen Herrschaft, indem - allgemein gesprochen - die herrschenden Verhältnisse als *von oben* gesegnet oder als in irgend einer Form notwendig hingestellt werden. |
Hammurabi erklärt ausdrücklich zum Ziel seiner Gesetzgebung: "damit der Starke den Schwachen nicht schädige" und "damit Waise und Witwe ihr Recht bekämen" und um "dem Bedrückten Recht zu verschaffen".
Ob seine Gesetze halten, was er verspricht, kann ich auf die Schnelle nicht sagen. Wäre aber ein wichtiger Punkt. |
Ich finde das Gesetz Hammurabis und dessen Ähnlichkeit zu den mosaischen Gesetzestafeln bemerkenswert:
Zitat: | Hier einige Paragraphen, die den Gesetzen aus 2. Mose 21-23 sehr gleichen:
"Gesetzt, ein Kind hat seinen Vater geschlagen, so wird man ihm die Hände abschneiden" (Codex von Hammurabi, Nr. 195)."
"Wer Vater oder Mutter schlägt, der soll des Todes sterben." (2. Mose 21,15).
"Gesetzt, ein Mann hat einen minderjährigen Freigeborenen gestohlen, so wird er getötet" (Nr. 14).
"Wer einen Menschen raubt, sei es, daß er ihn verkauft, sei es, daß man ihn bei ihm findet, der soll des Todes sterben" (2. Mose 21,16).
"Gesetzt, ein Mann hat bei einer Schlägerei einen anderen geschlagen und ihm eine Verwundung beigebracht, so wird selbiger Mann schwören: Ich habe ihn nicht mit Absieht geschlagen' und wird den Arzt bezahlen" (Nr. 206).
"Wenn Männer miteinander streiten und einer schlägt den anderen mit einem Stein oder mit der Faust, daß er nicht stirbt, sondern zu Bett liegen muß und wieder aufkommt und ausgehen kann an seinem Stock, so soll der, der ihn schlug, nicht bestraft werden; er soll ihm aber bezahlen, was er versäumt hat, und das Arztgeld geben" (2. Mose 21,18.19).
"Gesetzt, ein Mann hat eine Freigeborene geschlagen und hat bei ihr eine Fehlgeburt veranlaßt, so wird er zehn Sequel Silber für den Fötus zahlen. Gesetzt, selbige Frau ist gestorben, so wird man seine Tochter töten" (Nr. 209,210).
"Wenn Männer miteinander streiten und stoßen dabei eine schwangere Frau, so daß ihr die Frucht abgeht, ihr aber sonst kein Schaden widerfährt, so soll man ihn um Geld strafen, wieviel ihr Ehemann ihm auferlegt, und er soll es geben durch die Hand der Richter. Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst du geben Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandmal um Brandmal, Beule um Beule, Wunde um Wunde" (2. Mose 21,22-25).
"Gesetzt, ein Mann hat das Auge eines Freigeborenen zerstört, so wird man sein Auge zerstören. Gesetzt, er hat einem anderen einen Knochen zerbrochen, so wird man seinen Knochen zerbrechen. Gesetzt, ein Mann hat einem anderen ihm gleichstehenden Manne einen Zahn ausgeschlagen, so wird man ihm einen Zahn ausschlagen(Nr. 196, 197, 200).
"Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß" (2. Mose 21,24).
http://www.theologische-links.de/downloads/archaeologie/codex_hammurabi.html
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Man muss dazu sehen, dass die Hammurabi-Moses-Gesetze auf der Basis der Viehzucht, des Bauerntums und des Sklaventums entstanden, weshalb dort so selbstverständlich vom Sklaven die Rede ist.
Heute werden Religionen der Lohnherrschaft im Industrie- und Dienstleistungskapitalismus angepasst und auch hier wieder als legitimierend, so als käme sowieso alles von *Gott*.
smallie hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Insofern ist es typisch für Religionen, sich nur *anzupassen*, wie du oben schreibst. Keineswegs sind Religionen revolutionär, indem sie etwa die Verhältnisse an den Menschen anpassen wollen, sondern eben umgekehrt. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Die Anpassung der Religionen an verschiedene Formen der Herrschaft bedeutet also nicht, dass die Religion sich in ihrer Substanz ändern würde. Ganz im Gegenteil: durch diese *Änderungen*, sprich: *Anpassungen*, bleibt die Religion das, was sie ist: das ewig selbe ... |
Damit kann ich nichts anfangen.
Um zu einer fundierten Aussage über die Religionen zu kommen, müßte man aus den geschätzten 500 oder 1000 oder mehr Religionen, die es gibt, per Zufallswahl einige auswählen und an ihnen jeweilige These überprüfen. Das wäre ein methodisches Vorgehen. Vielleicht könnte man so sogar Gründe ausmachen, warum einige Religionen zu Weltreligionen wurden, andere nicht.
Es gibt einige Leute, die in dieser Richtung arbeiten. |
Was bringt das? Wenn man nicht eine Religion, eine Kultur in Bezug zu ihrer ökonomischen Basis stellt, dann kann man sie zwar vergleichen, aber nicht verstehen.
Das, was aber trotz aller Veränderungen der Religion gleich bleibt, ist die Legitimation von Herrschaft als solche, egal welche Formen diese annimmt.
Indem also die Religion sich verändert, bleibt sie immer gleich.
smallie hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Ganz im Gegenteil: durch diese *Änderungen*, sprich: *Anpassungen*, bleibt die Religion das, was sie ist: das ewig selbe, die ideologische Legitimation der Herrschaft des Menschen über den Menschen (sowie über die Natur). |
Eine meiner Lieblingsthesen ist, daß viele Jäger-und-Sammler-Gesellschaften egalitär leben/lebten. Mal vorausgesetzt, die These stimmt, dann wäre ein Blick darauf, ob oder welche Religion sie hatten, ein guter Test für deine Behauptung. |
Vor der Entstehung der Klassen waren auch die Religionen in dem Sinne noch herrschaftslos, z.B. ohne repressive *Götter*. Ihre Regeln waren auf den ersten Blick *demokratischer*.
Allerdings erklärten sie die Naturkräfte zum Schicksal, da diese durch den Menschen noch relativ unbeherrschbar waren. Und damit wenigstens ein bisschen Naturbeherrschung möglich sein sollte, war es Brauch, den Naturgöttern regelmäßig Kleine Kinder, Erwachsene, Tiere und sonstige Opfer zu bringen, um jene gnädig zu stimmen.
Mit der besseren Naturbeherrschung durch die Verbesserung der Produktivkräfte entstand mit der über die kleine Horde und Gemeinschaft hinaus gehenden menschlichen Gesellschaft eine *zweite Natur* an die sich die Menschen anzupassen hatten. Die Religion übernahm auch hier wieder die vertraute Rolle aus Urzeiten der Menschheit, nur anders ...-
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#2019369) Verfasst am: 07.09.2015, 22:07 Titel: |
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wolle hat folgendes geschrieben: | smallie hat folgendes geschrieben: |
Für wie "statisch" hältst du den Satz Hammurabis: "damit der Starke den Schwachen nicht schädige"?
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Für sich genommen ist der Satz statisch. Jedoch kann er flexibel ausgelegt werden, wie praktisch jedes Gesetz. |
So wie auch dieses Gesetz.
wolle hat folgendes geschrieben: | smallie hat folgendes geschrieben: |
Was in Büchern steht ist "statisch", abgesehen von Fragen der Übersetzung und der Versionsgeschichte.
Wen also meinst du, wenn du sagst, "Buchreligionen sind unfähig, sich von den Irrtümern ihrer Schrift zu distanzieren"? Was genau kritisierst du?
- eine Priesterkaste, die sich die Deutungshoheit über eine Religion unter den Nagel gerissen hat?
- Gläubige, die sich nicht von ihrer Kirche distanzieren, obwohl sie die Irrtümer als solche erkennen? Obwohl kritische Theologen so ziemlich jeden Grundpfeiler des Christentums umgestürzt haben?
- ?
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Ich meine, die Oberhäupter der Kirche, namentlich der Papst und die Protestanten-Vorsitzenden, aber auch viele Kleriker und Bibel-Wissenschaftler sind unfähig, zu sagen:
"Unsere alten Schriften sind historische Dokumente und damalige Interpretationen eines damals so verstandenen Wort und Willen des Gottes, an den die Menschen damals glaubten.
Wir dürfen uns von dieser damaligen Interpretation distanzieren."
Statt dessen wird einfach darauf beharrt, dass man es 1:1 mit dem Wort Gottes zu tun hätte, und wenn es noch so absurd und widersprüchlich ist. |
Oben hast du von Schismen gesprochen. Wir haben da den orthodoxen Patriarchen, den katholischen Papst, diverse Gegenpäpste, die vielen Reformierten, einschließlich Queen Elizabeth als Oberhaupt der Anglikaner, die Altkatholiken, etc. etc. Es scheint verdammt viele 1:1-Auslegungen zu geben.
Und dann gibt es in Deutschland noch diese Parteien mit dem C im Namen, die im offenen Clinch mit der Asylrechtspraxis der Kirchen standen ...
Was würden Vertreter von "Wir sind Kirche" in Sachen "Deutungshoheit" sagen?
wolle hat folgendes geschrieben: | Für Abweichungen von der reinen Lehre (des Papstes) sind die Abweichler (Häretiker/ Ketzer) früher öffentlich verbrannt worden, ähnlich wie heute bei der IS. | Früher? So wie in heute-nicht-mehr?
Das ist doch schon das gesuchte Beispiel, daß sich sogar bei den Katholiken noch was ändert.
Vergleiche auch kereng:
kereng hat folgendes geschrieben: | 1. Vatikanisches Konzil (1869-1870) hat folgendes geschrieben: | Wer sagt, es könne geschehen, daß den von der Kirche vorgelegten Lehrsätzen einmal entsprechend dem Fortschritt der Wissenschaft ein anderer Sinn zuzuschreiben sei als der, den die Kirche gemeint hat und meint: der sei mit dem Anathema belegt. |
Die katholische Kirche behauptet zwar immer mal wieder, unverrückbare Wahrheiten zu vertreten, passt sich aber doch zögernd und widerwillig dem Zeitgeist an. |
_________________ "There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4271
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(#2019372) Verfasst am: 07.09.2015, 22:34 Titel: Wandel |
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Natürlich gibt es im Christentum ständig neue Auslegungen, Schismen, neue Sekten, cherry-picking (auslassen von "kritischen" Passagen der Schrift), die Katholiken erkennen auch den Wert gewisser Traditionen an, welche ebenfalls wandelbar sind.
Die Sprache der Menschen unterliegt einem Wandel ebenso wie Konventionen.
Übersetzungen der Bibel müssen dem Wandel der Sprache hinterher "hinken".
Das ist aber alles Flickwerk, wenn das AT/ Teile des NT nicht selbst in Frage gestellt werden dürfen.
Selbst denken, kritisch denken ist weitest gehend Luxus in der Schriftreligion Christentum.
Der Bildersturm der IS mit Sprengung und Zerstörung jahrtausender alter Kunstwerke (Götzen-Dienst) ist auch in der Bibel vorgegeben und Gott-gewollt.
Es ist aus Sicht der Bibel verlogen, sich als Christ darüber aufzuregen.
Aber wo ist die Grenze der Verlogenheit, Stichwort Versklavung oder Vergewaltigung von Kriegsgefangenen oder Sklaven.
Natürlich könnte man auch alles Widersprüche totschweigen, wie es gängige theologische Praxis ist.
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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