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Nix mehr mit Halloweenfeiern in Bayern!
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#201878) Verfasst am: 28.10.2004, 19:20    Titel: Nix mehr mit Halloweenfeiern in Bayern! Antworten mit Zitat

Man stelle sich das Szenario vor: In der Kultfabrik oder im 4004 in München kommen Tausende von Gästen an Halloween gerade mal auf Touren, da wird um Mitternacht die Musik abgedreht. Im nächsten Jahr wird dieses Szenario Wirklichkeit, wenn es nach dem Willen der Bayerischen Staatsregierung geht. "In einem Land wie Bayern, das in der Tradition der christlich-abendländlichen Kultur steht, sollte ein christlicher Feiertag wie Allerheiligen, der dem stillen Gedenken an die Verstorbenen gewidmet ist, nicht ausschließlich aus dem Blickwinkel der wirtschaftlichen Interessen der Erlebnisgastronomie betrachtet werden", so die Stellungnahme von Innenminister Dr. Günther Beckstein zu dem Thema

Die spinnen, die Bayern. Damit meine ich nicht nur die Regierenden, sondern auch die Bevölkerung, die sich sowas gefallen lässt.
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joyborg
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Anmeldungsdatum: 20.01.2004
Beiträge: 2235

Beitrag(#201880) Verfasst am: 28.10.2004, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Wieso? Es steht ein Kult gegen einen anderen. Unterm Strich kommt dabei das Vernünftigste raus, was ich von Beckstein seit 150 Jahren gelesen habe.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#201883) Verfasst am: 28.10.2004, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich find das zum Kotzen!
Was ist daran verkehrt zu feiern?
Wenn jemand Diesen Feiertag besinnlcih verbringen will, soll er und kann er das ja auch machen, zu Hause zum Beispiel.
Aber nein, da wird Leuten schon wieder vorgeschrieben, wann sie feiern dürfen und wann nicht!
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Rene Hartmann
Säkular? Na klar!



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 1404
Wohnort: Rhein-Main

Beitrag(#201886) Verfasst am: 28.10.2004, 19:43    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich find das zum Kotzen!
Was ist daran verkehrt zu feiern?
Wenn jemand Diesen Feiertag besinnlcih verbringen will, soll er und kann er das ja auch machen, zu Hause zum Beispiel.
Aber nein, da wird Leuten schon wieder vorgeschrieben, wann sie feiern dürfen und wann nicht!


Ich suche schon seit längerem einen Anlass, meinen Grätenfisch-Aufkleber am Auto anzubringen. Wenn Beckstein seine Ankündigung umsetzt, mach ich's.
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sascha
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Anmeldungsdatum: 30.08.2004
Beiträge: 1449
Wohnort: Bremen

Beitrag(#201887) Verfasst am: 28.10.2004, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich find das zum Kotzen!
Was ist daran verkehrt zu feiern?
Wenn jemand Diesen Feiertag besinnlcih verbringen will, soll er und kann er das ja auch machen, zu Hause zum Beispiel.
Aber nein, da wird Leuten schon wieder vorgeschrieben, wann sie feiern dürfen und wann nicht!
Das musst Du verstehen. Das liegt daran, dass wir in Deutschland noch viel zu wenig Regeln, Reglementierungen, Regulierung, Kontroll- und Überwachungswahn, Subventionen und PiPaPoPillepalle-Steuern haben. Das muss unbedingt noch mehr werden. Der deutsche Mensch braucht diese Bevormundung, der will nicht selbstständig denken und eigenverantwortlich handeln lernen.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#201889) Verfasst am: 28.10.2004, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn sie Halloween abschaffen sollen sie auch das/die Konkurrenzfeste, die nur als Konkurrenz gedacht waren, abschaffen, nämlich Allerheiligen/Allerseelen.
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joyborg
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Anmeldungsdatum: 20.01.2004
Beiträge: 2235

Beitrag(#201892) Verfasst am: 28.10.2004, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Aber nein, da wird Leuten schon wieder vorgeschrieben, wann sie feiern dürfen und wann nicht!


Eben das meine ich ja. Und zwar wird ihnen das bei BEIDEN Alternativen vorgeschrieben. Tanzverbote nach Mitternacht sind natürlich ein Ärgernis, aber ebenso sind es oktroyierte Kultfeiern, die von der Kürbislobby zwinkern seit ein paar Jahren unters Volk gebracht werden sollen.

Sollen die Leut doch Party machen, seit wann braucht man dazu Halloween?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#201899) Verfasst am: 28.10.2004, 20:15    Titel: Antworten mit Zitat

joy hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Aber nein, da wird Leuten schon wieder vorgeschrieben, wann sie feiern dürfen und wann nicht!


Eben das meine ich ja. Und zwar wird ihnen das bei BEIDEN Alternativen vorgeschrieben. Tanzverbote nach Mitternacht sind natürlich ein Ärgernis, aber ebenso sind es oktroyierte Kultfeiern, die von der Kürbislobby zwinkern seit ein paar Jahren unters Volk gebracht werden sollen.

Sollen die Leut doch Party machen, seit wann braucht man dazu Halloween?


Genau das können sie ja nicht mehr, wenn Beckstein seine Ankündigung wahrmacht. Dann ist künftig um 0 Uhr am 1. November Schluß mit feiern; egal ob Du da Halloween, eine Hochzeit oder Deinen Geburtstag oder einfach "nur so" feierst.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
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Beitrag(#201911) Verfasst am: 28.10.2004, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

in 10 Jahren werden wir alle Thanksgiving inkl. Truthahn feieren Erbrechen

Eltern die mit ihren Kindern wieder bei mir läuten bekommen wie letztes Jahr ein Kurzreferat über den US Kulturimperealismus zu hören (und ein paar Marsriegel mit Rasierklingen drin zynisches Grinsen )
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#201924) Verfasst am: 28.10.2004, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
in 10 Jahren werden wir alle Thanksgiving inkl. Truthahn feieren Erbrechen

Eltern die mit ihren Kindern wieder bei mir läuten bekommen wie letztes Jahr ein Kurzreferat über den US Kulturimperealismus zu hören (und ein paar Marsriegel mit Rasierklingen drin zynisches Grinsen )


Thanksgiving feiern wir schon heute, nur dass es bei uns eben Erntedankfest heißt. Wenn der amerikanische Kulturimperialismus in 10 Jahren nichts weiter bewirkt, als uns zu Truthahnessern zu machen, dann kann ich mich ja beruhigt zurücklehnen.

Was aber gibt es gegen Halloween einzuwenden? Die Wikipedia schreibt, dass Halloween keltischen Ursprungs ist:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Der keltische Ursprung des Festes, das vor allem auf den Britischen Inseln, dann in Irland und Nordfrankreich beheimatet war, liegt ca. 800 Jahre vor Beginn der christlichen Zeitrechnung. Der 31. Oktober beendete in diesem Brauch nicht nur den Sommer, sondern auch das Jahr. Vor dem mit dem 1. November datierten Neujahr lag die Samhain genannte Nacht des Terrors, während der für die Kelten die Kluft zwischen dem irdischen Dasein und der Welt der Toten am geringsten war. Um sich vor diesen Totengeistern zu schützen, zogen die Druiden von Haus zu Haus und verlangten ein Opfer, das in der frühen Zeit des Brauches durchaus noch ein Kind oder eine Jungfrau gewesen sein dürfte.

Im Gegenzug hinterließen sie Rüben, aus denen sich später die „Jack-O'-Lantern“ genannten Kürbisse entwickelten. Die ausgehöhlten Rüben waren mit einer eingeritzten Fratze versehen, die abschreckend wirken sollte. Illuminiert wurden sie durch ein hineingestelltes Licht, das zu Beginn noch aus menschlichem Fett bestanden haben soll. Waren die Bewohner jedoch nicht zu einem Opfer bereit, malten die Druiden eine symbolische Hexe an die Tür, die die finsteren Mächte dann zu dem Haus lockten sollte.

Später verkleideten sich vor allem die Iren mit Häuten, Fellen und Köpfen von Tieren als Dämonen, um so die bösen Geister zu täuschen. Die Druiden trafen sich in einem Eichenwald und beschworen dort an einem Lagerfeuer die Geister. Noch immer verbrannten sie als Opfergabe an Samhain einen Menschen oder als Ersatz ein Tier. Erst mit dem Beginn der römischen Besatzung wurde das Fest dann Pomona, der Göttin der Baumfrüchte, gewidmet, womit der Charakter des Erntedankfestes nun stärkere Akzentuierung fand.


Kulturimperialistisch ist daher zunächst mal das Allerheiligenfest, dass uns den Spaß an Halloween erfolgreich vermiest hat. Ich find's gut, dass die Leute zunehmend auf Allerheiligen scheißen. Den amerikanischen Kommerz rund um Halloween muss ich nicht haben, aber wenn Leutz Spaß dran haben, sich zu verkleiden, Partys zu feiern oder ein paar Süßigkeiten zu betteln, warum nicht? Ist auch nicht verwerflicher als Weihnachten oder Silvester.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#201929) Verfasst am: 28.10.2004, 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Allerheiligen ist eben nicht dem stillen Totengedenken gewidmet, sondern es ist das Fest aller mehr oder weniger umstrittenen Heiligen der kath. Kirche, deren nicht an einem eigenen Namenstage gedacht wird. Der kath. Festtag des Totengedenkens ist Allerseelen. Becksteins These fehlt also die religiöse Grundlage.
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Wolf
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Beitrag(#201931) Verfasst am: 28.10.2004, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Kommerziele Feste sind auch nicht schlecht, wenn sie Freude bereiten.
[Als Blackmetaler ist dies nicht meine offiziele Meinung]
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Trish:(
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#201932) Verfasst am: 28.10.2004, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Allerheiligen ist eben nicht dem stillen Totengedenken gewidmet, sondern es ist das Fest aller mehr oder weniger umstrittenen Heiligen der kath. Kirche, deren nicht an einem eigenen Namenstage gedacht wird. Der kath. Festtag des Totengedenkens ist Allerseelen. Becksteins These fehlt also die religiöse Grundlage.


Interessant.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#201934) Verfasst am: 28.10.2004, 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Allerheiligen ist eben nicht dem stillen Totengedenken gewidmet, sondern es ist das Fest aller mehr oder weniger umstrittenen Heiligen der kath. Kirche, deren nicht an einem eigenen Namenstage gedacht wird. Der kath. Festtag des Totengedenkens ist Allerseelen. Becksteins These fehlt also die religiöse Grundlage.


Interessant.

Da Allerheiligen dazu geacht war Halloween zu verdrängen, wird das ihn nicht weiter stören.
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Rene Hartmann
Säkular? Na klar!



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#201941) Verfasst am: 28.10.2004, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:

Da Allerheiligen dazu geacht war Halloween zu verdrängen, ...


Dabei dürfte es sich um eine "fromme" Legende handeln, diesmal eine neuheidnische...
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"Es kommt darauf an, zur Gruppe der Individualisten zu gehören"
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#201945) Verfasst am: 28.10.2004, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Rene Hartmann hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:

Da Allerheiligen dazu geacht war Halloween zu verdrängen, ...


Dabei dürfte es sich um eine "fromme" Legende handeln, diesmal eine neuheidnische...
Hab ich aus meinem ehemaligen römisch katholischen Religinsunterricht. Zumindest der Termin sollte dazu dienen.
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Trish:(
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#201947) Verfasst am: 28.10.2004, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Rene Hartmann hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:

Da Allerheiligen dazu geacht war Halloween zu verdrängen, ...


Dabei dürfte es sich um eine "fromme" Legende handeln, diesmal eine neuheidnische...


Wie so ziemlich alle anderen christlichen Feste auch dürfte auch Allerheiligen die christliche Umdeutung eines vorchristlichen Fests sein - vorzugsweise eins solchen, das am selben Tag stattfand zwinkern
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#201949) Verfasst am: 28.10.2004, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Rene Hartmann hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:

Da Allerheiligen dazu geacht war Halloween zu verdrängen, ...


Dabei dürfte es sich um eine "fromme" Legende handeln, diesmal eine neuheidnische...



Wenn ich es recht im Kopf habe, lag entweder Allerheiligen oder Allerseelen oder beides ursprünglich in der Woche nach Ostern und wurde erst im frühen Mittelalter auf den 1. bzw. 2. November verlegt. Das könnte immerhin damit zu tun haben, dass man ein keltisches/heidnisches Toten- oder Geisterfest neutralisieren wollte. Allein aus der Tatsache, dass "Halloween" eine Verballhornung des englischen Wortes für "Aller Heiligen (Vor-) Abend" ist, muss nicht folgen, dass Allerheiligen zuerst da war; schließlich haben in manchen Sprachen ja auch christliche Feste heidnische Namen wie Ostern/Easter oder Jul (Weihnachten). Und dass die Christen ihre Feste gerne auf vorchristliche Feiertage (z.B. 25. Dezember) legen, ist ja so bekannt wie ihre Vorliebe, Gotteshäuser anderer Religionen in Kirchen umzuwidmen.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#201950) Verfasst am: 28.10.2004, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Durch die irisch-schottischen Missionare gelangte das Allerheiligenfest am 1. November im 9. Jahrhundert auf den Kontinent. - Im irischen Einflussbereich (z.B. USA) haben sich vorchristliche Brauchelemente erhalten, analog den Saturnalien vor dem römischen Neujahr. - Am "Halloween", dem Vorabend der Heiligen (= hallows), wird ein ausgelassenes Brauchtum gepflegt. Altes Jahresend-Brauchtum und die gefeierte Einheit der Lebenden mit den Toten führten zu ausgelassenen Feiern.
Das in die USA exportierte und von dort auch nach Deutschland schwappende Halloween-Brauchtum hat mit diesem Anlass nur noch wenig zu tun. Es ist eher eine Mischung von Karneval, Walpurgisnacht und Silvester in Verbindung mit ausgehöhlten Kürbissen - ein Party-Gag oder eine Art Winterkarneval."
(aus der sehr ausführlichen Kirchenjahrs-Site des Erzbistums Köln, mit Erwähnung des Brauchtums);


http://zh.ref.ch/content/e3/e1144/e1161/e1526/e1530/e4948/index_ger.html
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#201951) Verfasst am: 28.10.2004, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Rene Hartmann hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:

Da Allerheiligen dazu geacht war Halloween zu verdrängen, ...


Dabei dürfte es sich um eine "fromme" Legende handeln, diesmal eine neuheidnische...


Eine recht verbreitete Legende.

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Im Zuge der Christianisierung wurde das heidnische Fest dann zum Feiertag Allerheiligen (All hallows eve[ening]): Im Jahre 837 verfügte Papst Gregor IV., dass an Samhain die Toten geehrt werden sollten. Ebenfalls im 9. Jahrhundert begannen Christen, am 2. November, dem Seelenfest, von Dorf zu Dorf zu wandern und sogenannte Seelenkuchen zu erbetteln, für deren Gabe sie der Toten im Gebet gedachten. All Hallows Eve behielt dabei aber durchaus, wie auch Krampus vor Nikolaus (6. Dezember) oder das Perchtenbrauchtum, seine Funktion der Vertreibung von Geistern Reinigung vor einem christlichen Fest.


Brockhaus hat folgendes geschrieben:
Im Jahre 837 ordnete Papst Gregor IV. an, dass am 1. November das Allerheiligenfest gefeiert werden sollte. Auf diese Weise wurde das heidnische Fest durch einen christlichen Hintergrund entschärft, eine übliche kirchliche Praxis, die beispielsweise auch zum Oster- und Weihnachtsfest geführt hat.


Und die Encyclopedia Britannica schreibt über den All Saint's Day:
Britannica hat folgendes geschrieben:
In Christianity, a day commemorating all the saints of the church, known and unknown.

It is celebrated on November 1 in the Western churches and on the first Sunday after Pentecost in the Eastern churches. The first general observance of All Saints' Day was ordered by Pope Gregory IV in 837. In medieval England the festival was called All Hallows, and its eve is still known as Halloween.
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Jolesch
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Beitrag(#201954) Verfasst am: 28.10.2004, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Nur zur Info: Halloween hat nichts mit Kelten, Druiden oder Samhain zu tun, das ist eine urbane Eso - Legende. Hab erst heute ein Interview mit einer Volkskundlerin geführt, die mich aufgeklärt hat zwinkern

JackOLatern ist eine christliche "Lehr"-Sage.
Und Kürbise deswegen, weil die Iren in den USA irgendein Herbstgemüse brauchten, aber nicht mehr die spezielle Kartoffelart hatten die es in Irland gab (haben wohl alle aufgefuttert zynisches Grinsen )
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Wygotsky
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Beitrag(#201961) Verfasst am: 28.10.2004, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Nur zur Info: Halloween hat nichts mit Kelten, Druiden oder Samhain zu tun, das ist eine urbane Eso - Legende. Hab erst heute ein Interview mit einer Volkskundlerin geführt, die mich aufgeklärt hat zwinkern

JackOLatern ist eine christliche "Lehr"-Sage.
Und Kürbise deswegen, weil die Iren in den USA irgendein Herbstgemüse brauchten, aber nicht mehr die spezielle Kartoffelart hatten die es in Irland gab (haben wohl alle aufgefuttert zynisches Grinsen )


Da musste aber schon ein bisschen mehr aufkarren als ein angebliches Interview mit einer "Volkskundlerin", dass ich meinen Brockhaus in die Tonne kloppe.
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Jolesch
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Beitrag(#201964) Verfasst am: 28.10.2004, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

ergänzung: das Halloween (Süssikeiten für Kinder) das es heute gibt haben die amerikanischen Pfadfinder und bandere besorgte Organisationen in den 30ern eingeführt & propagiert um gegen den Vandalismus von Jugendbanden vorzugehen zwinkern
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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
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Beitrag(#201968) Verfasst am: 28.10.2004, 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Nur zur Info: Halloween hat nichts mit Kelten, Druiden oder Samhain zu tun, das ist eine urbane Eso - Legende. Hab erst heute ein Interview mit einer Volkskundlerin geführt, die mich aufgeklärt hat zwinkern

JackOLatern ist eine christliche "Lehr"-Sage.
Und Kürbise deswegen, weil die Iren in den USA irgendein Herbstgemüse brauchten, aber nicht mehr die spezielle Kartoffelart hatten die es in Irland gab (haben wohl alle aufgefuttert zynisches Grinsen )


Da musste aber schon ein bisschen mehr aufkarren als ein angebliches Interview mit einer "Volkskundlerin", dass ich meinen Brockhaus in die Tonne kloppe.


*g*versteh ich - steht im Brockhaus das Halloween irgendwas mit Samhain zu tun hat, ausser dem Datum?

PS die Volkskundlerin wollte europäische Ethnologien genannt werden Cool
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Wolf
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Beitrag(#201977) Verfasst am: 28.10.2004, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Nur zur Info: Halloween hat nichts mit Kelten, Druiden oder Samhain zu tun, das ist eine urbane Eso - Legende. Hab erst heute ein Interview mit einer Volkskundlerin geführt, die mich aufgeklärt hat zwinkern

JackOLatern ist eine christliche "Lehr"-Sage.
Und Kürbise deswegen, weil die Iren in den USA irgendein Herbstgemüse brauchten, aber nicht mehr die spezielle Kartoffelart hatten die es in Irland gab (haben wohl alle aufgefuttert zynisches Grinsen )


Da musste aber schon ein bisschen mehr aufkarren als ein angebliches Interview mit einer "Volkskundlerin", dass ich meinen Brockhaus in die Tonne kloppe.


*g*versteh ich - steht im Brockhaus das Halloween irgendwas mit Samhain zu tun hat, ausser dem Datum?

PS die Volkskundlerin wollte europäische Ethnologien genannt werden Cool
Vermutlich nicht, denn es heißt Samhuin(eventuell gibt es auch mehre Schreibweise dafür, was mir jetzt peinlich wäre).
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Raphael
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Beitrag(#201983) Verfasst am: 28.10.2004, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

In Wahrheit stecken dahinter bösartige Freigeister, die die Alleinseligmachendeheiligemutterkirche madig machen wollen.
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Wolf
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Beitrag(#201995) Verfasst am: 28.10.2004, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
In Wahrheit stecken dahinter bösartige Freigeister, die die Alleinseligmachendeheiligemutterkirche madig machen wollen.

Das ein Freigeist bösartig ist versteht sich von selbst und muss nicht extra angefügt werden.
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joyborg
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Beitrag(#202016) Verfasst am: 28.10.2004, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
joy hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Aber nein, da wird Leuten schon wieder vorgeschrieben, wann sie feiern dürfen und wann nicht!


Eben das meine ich ja. Und zwar wird ihnen das bei BEIDEN Alternativen vorgeschrieben. Tanzverbote nach Mitternacht sind natürlich ein Ärgernis, aber ebenso sind es oktroyierte Kultfeiern, die von der Kürbislobby zwinkern seit ein paar Jahren unters Volk gebracht werden sollen.

Sollen die Leut doch Party machen, seit wann braucht man dazu Halloween?


Genau das können sie ja nicht mehr, wenn Beckstein seine Ankündigung wahrmacht. Dann ist künftig um 0 Uhr am 1. November Schluß mit feiern; egal ob Du da Halloween, eine Hochzeit oder Deinen Geburtstag oder einfach "nur so" feierst.


Mooment mal - dieses Tanzverbot ab 0 Uhr an bestimmten christlichen Ritualtagen gibt es doch seit Jahrzehnten (in öffentlich zugänglichen Räumen wie Gaststätten, Diskos, Clubs - nicht in Deinen eigenen 4 Wänden), also Beckstein will nichts Neues einführen, sondern bloß das Althergebrachte bewahren, was ja als Konservativer auch seine verdammte Pflicht und Schuldigkeit ist.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
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Beitrag(#202027) Verfasst am: 28.10.2004, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

joy hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
joy hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Aber nein, da wird Leuten schon wieder vorgeschrieben, wann sie feiern dürfen und wann nicht!


Eben das meine ich ja. Und zwar wird ihnen das bei BEIDEN Alternativen vorgeschrieben. Tanzverbote nach Mitternacht sind natürlich ein Ärgernis, aber ebenso sind es oktroyierte Kultfeiern, die von der Kürbislobby zwinkern seit ein paar Jahren unters Volk gebracht werden sollen.

Sollen die Leut doch Party machen, seit wann braucht man dazu Halloween?


Genau das können sie ja nicht mehr, wenn Beckstein seine Ankündigung wahrmacht. Dann ist künftig um 0 Uhr am 1. November Schluß mit feiern; egal ob Du da Halloween, eine Hochzeit oder Deinen Geburtstag oder einfach "nur so" feierst.


Mooment mal - dieses Tanzverbot ab 0 Uhr an bestimmten christlichen Ritualtagen gibt es doch seit Jahrzehnten (in öffentlich zugänglichen Räumen wie Gaststätten, Diskos, Clubs - nicht in Deinen eigenen 4 Wänden), also Beckstein will nichts Neues einführen, sondern bloß das Althergebrachte bewahren, was ja als Konservativer auch seine verdammte Pflicht und Schuldigkeit ist.


Beckstein bewahrt nicht nur, er will es auf den Tag davor ausweiten. Und wie man das gut finden kann ist mir ein Rätsel. Übrigens gibt es so einen Quatsch auch nicht überall in der BRD, sondern offenbar nur in den Gebieten, die man eigentlich zu Österreich zählen muss (wie Bayern). Wenn der niedersächsiche Innenminister auf die Idee käme, übermorgen die Dissen um 12 Uhr dichtzumachen würde die derzeitige Regierung abgewählt (und zwar mangels der Möglichkeit , Kandidaten aufzustellen, weil sie wahrscheinlich alle sofort standrechtlich erschossen werden würden).

Wenn die Bayern das mitmachen- bitte sehr. Suspekt ist mir das trotzdem.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#202030) Verfasst am: 28.10.2004, 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Nur zur Info: Halloween hat nichts mit Kelten, Druiden oder Samhain zu tun, das ist eine urbane Eso - Legende. Hab erst heute ein Interview mit einer Volkskundlerin geführt, die mich aufgeklärt hat zwinkern

JackOLatern ist eine christliche "Lehr"-Sage.
Und Kürbise deswegen, weil die Iren in den USA irgendein Herbstgemüse brauchten, aber nicht mehr die spezielle Kartoffelart hatten die es in Irland gab (haben wohl alle aufgefuttert zynisches Grinsen )


Da musste aber schon ein bisschen mehr aufkarren als ein angebliches Interview mit einer "Volkskundlerin", dass ich meinen Brockhaus in die Tonne kloppe.


*g*versteh ich - steht im Brockhaus das Halloween irgendwas mit Samhain zu tun hat, ausser dem Datum?


Ja.

Brockhaus hat folgendes geschrieben:
Ursprünglich feierten an diesem Tag die Kelten und Angelsachsen in England, Wales, Schottland und Irland das Ende des Sommers bzw. den Beginn des Winters, der mit dem Beginn des neuen Jahres zusammenfiel. Es war das Fest des Totengottes Samhain, der nun nach dem Sonnengott die Herrschaft übernahm. Nach keltischem Glauben wurde am Abend von Samhain den Seelen der im Vorjahr Verstorbenen eine kurze Rückkehr nach Hause erlaubt. Da der Sage nach an diesem Abend viele Geister, Hexen, Kobolde und Dämonen umherschweiften, bestand die Feier zum großen Teil aus Feuern, die die bösen Wesen vertreiben, und aus Opfern, die sie besänftigen sollten. Außerdem maskierte man sich zu diesem Zweck. Des Weiteren wurde dieser Abend dazu verwendet, die Geister über die Zukunft zu befragen, insbesondere über bevorstehende Hochzeiten und Todesfälle.


Brockhaus hat folgendes geschrieben:
Schon beim Samhainsfest spielte die Herstellung von Masken aus Kartoffeln oder Rüben eine Rolle. Als Mitte des 19.Jahrhunderts Halloween, vor allem durch irische Einwanderer, in den Vereinigten Staaten populär wurde, wurden die erwähnten Feldfrüchte durch den Kürbis ersetzt. Hierzu gibt es auch eine irische Legende, wonach ein Trunkenbold namens Jack nach seinem Tod weder im Himmel noch in der Hölle Einlass fand und forthin mit einer ausgeschabten Rübe umherstreifte, in die er eine glühende Kohle aus dem Höllenfeuer eine Gabe des Teufels gepackt hatte. In der Frühzeit des Festes spielten die Jugendlichen verschiedene Streiche, die bis zum Einschlagen von Fenstern und ähnlichen Sachbeschädigungen reichten. Inzwischen hat sich dieser Brauch bedeutend verharmlost, und Halloween wird eher von Kindern als von Jugendlichen und Erwachsenen begangen. Die Kinder ziehen mit kerzenerleuchteten Kürbismasken (»jack-o'-lantern«) von Haus zu Haus und fragen: »Trick or treat?«, das heißt, ob sie einen Streich spielen sollen oder ob sie ein Geschenk erhalten. Im Allgemeinen bekommen die Kinder Süßigkeiten, und Streiche werden nicht ausgeführt. Seit den Sechzigerjahren hat die UNICEF mehrfach versucht, mithilfe dieses Kinderfestes Geld für Not leidende Kinder zu sammeln.


Also ist es nicht nur der selbe Tag. Wesentliche Elemente des heutigen Halloween waren bereits im Samhainfest enthalten. Die Legende des Jack-O-Lantern scheint mir allerdings christlich geprägt zu sein. Würd mich mal interessieren, wie die ins Spiel gekommen ist.

Jedenfalls versuchen die Kirchen, dieses Brauchtum zu unterdrücken, oder ihre eigenen Inhalte einzuschmuggeln, wohl weil die diabolische Seite von Halloween unter Kontrolle gebracht werden soll. Im Guardian stand dazu im Oktober 2000 ein Artikel, in dem der Autor seine Kindheitseerinnerungen an Halloween aus dem Kanada der 60er schildert.

Guardian hat folgendes geschrieben:
Halloween was full of forbidden pleasures. Going out after dark with a bunch of other kids, getting a sackful of treats and having permission to pull a few 'tricks' like wrapping trees in toilet paper or setting off firecrackers. But this misrule was balanced by churches and schools turning us all into UN volunteers. Every year, I took a Unicef collection box on Halloween which we would shake at our neighbours who kept a stack of pennies ready on a tray next to the candy. While we gorged, we remembered the children of Biafra.


Als ich Mitte der 90er in England gelebt habe, hingen in kirchlichen Einrichtungen Poster aus, auf denen Eltern gewarnt wurden, ihre Kinder an Halloweenbräuchen teilnehmen zu lassen. Damit würden die Kinder zu okkulten Praktiken oder gar zu Satanismus verführt. Es wurde vorgeschlagen, mit den Kindern ein alternatives Fest zu feiern, bei dem den Heiligen gedacht werden sollte. Bei diesem Fest sollten die Kinder zum Beispiel Heiligenbildchen ausmalen. (Christen verstehen was von Entertainment.) Heute regen sich dieselben Leute über Harry Potter und Buffy the Vampire Slayer auf.

Tante Jolesch hat folgendes geschrieben:
ergänzung: das Halloween (Süssikeiten für Kinder) das es heute gibt haben die amerikanischen Pfadfinder und bandere besorgte Organisationen in den 30ern eingeführt & propagiert um gegen den Vandalismus von Jugendbanden vorzugehen


In England tritt Vandalismus seit den 50ern gehäuft in der sogenannten Mischief Night auf, dem Vorabend der Bonfire Night. (Also am 4. November.) Der Guardian schrieb dazu 1985:

Guardian hat folgendes geschrieben:
West Yorkshire fire service reported a record 298 calls in a day. It said 223 of the calls were made between 6pm and midnight, and about 87 were about bonfires lit maliciously.

One premature bonfire set light to a house at Crigglestone, near Wakefield....

... A Leeds woman, aged 65, got glass splinters in an eye when a brick was thrown through a bus window. Bricks smashed four other bus windows and six bus shelter windows, and eggs and paint were thrown at the buses. Gangs roamed the streets, breaking windows and throwing stones at houses.


Der Yorkshirerer Poet Philip Larkin schlug vor, eine Art Gegenbrauch namens Herod's Eve einzuführen, bei dem Banden von Erwachsenen durch die Straßen ziehen 'and bash the hell out of anyone under sixteen found out doors'. Die Engländer haben eben einen besonderen Humor.

Jedenfalls scheint es einen Tag, an dem jugendlicher Vandalismus legitim erscheint, nicht nur in den USA gegeben zu haben, sondern eben auch noch im England der 80er. (Wüsste gerne mal, was daraus geworden ist. Ich habe an der Südküste gelebt, und da gab's keine Mischief Night.)

Und die Vorstellung, erst amerikanische Pfadfinder hätten diesen Tag durch das Trick-or-Treat gezähmt, mag ich nicht glauben, denn der Brockhaus schreibt:

Brockhaus hat folgendes geschrieben:
Ebenfalls im 9. Jahrhundert begannen Christen, am 2. November, dem Seelenfest, von Dorf zu Dorf zu wandern und sogenannte Seelenkuchen zu erbetteln, für deren Gabe sie der Toten im Gebet gedachten.


Also zieht man schon seit über 1000 Jahren bettelnd von Haus zu Haus, und damals gab's noch keine Pfadfinder, jedenfalls keine amerikanischen. Im Rheinland betteln die Kinder übrigens auch, beim Sankt Martin Fest. Da klingelt man mit Laternen an der Haustür, singt ein Martinslied und öffnet die Plastiktüte für Süßigkeiten. Und in manchen Gemeinden spannt die Kirche diesen Brauch ein. Die Kinder sammeln keine Süßigkeiten sondern Spenden für die 3. Welt. Dafür gibt's von der Kirche einen Weckmann. Wenn die wüssten, dass unsereins noch eine Tüte voller Haribo ergattert hatte.

Mitte der 90er zogen in meiner kleinen englischen Stadt an der Südküste allerdings kaum Kinder von Haus zu Haus. Die wenigen, die doch unterwegs waren, wurden von Gruppen von Erwachsenen bewacht. Hintergrund war hier allerdings nicht die Angst vor Vandalismus sondern vor sexuellem Missbrauch der Kinder beim Betteln an der Haustür. (Anscheinend haben die Engländer seit Dunblane in dieser Hinsicht einen echten Sprung an der Schüssel. Bei jeder Begegnung zwischen Kindern und Erwachsenen denken die gleich an Vergewaltigung.)

Fazit: Mir scheint, dass Samhain der Ursprung von Halloween ist, dass aber im Laufe der Jahrhunderte viele Interessengruppen versucht haben, das damit verbundene Brauchtum im eigenen Sinne zu prägen oder zumindest in Schach zu halten. Als rein US-amerikanisches Produkt geht Halloween bei mir nicht durch. Das ist mir zu platt, zu verkürzt. Es ist aber auch kein ursprüngliches keltisches Brauchtum mehr.


Zuletzt bearbeitet von Wygotsky am 28.10.2004, 22:16, insgesamt 2-mal bearbeitet
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