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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#201774) Verfasst am: 28.10.2004, 14:26 Titel: |
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Kossuth hat folgendes geschrieben: | Reschi hat folgendes geschrieben: | Kossuth hat folgendes geschrieben: |
Im Gegensatz zu vielen anderen religiösen Sachen, habe ich diesen Satz philosophisch durchschaut und somit bedeutet er im übertragendem Sinne:
"Wer von euch noch nie gesündigt hat, der möge es jetzt zum ersten Mal tun."  |
Nein, ich denke nicht, dass es das bedeutet
Es bedeutet einfach das, dass man nicht Wasser predigen und Wein trinken soll (war die Forumulierung jetzt besser ? )
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Finde ich nicht.
Ich wollte mit meiner Deutung eine Weisheit ausdrücken, die der Bibel zu hoch ist: Dass selbst wenn einer nur Wasser trinkt, es niemandem verbieten soll, Wein zu trinken, sonst wäre es Sünde (in biblischer Sprache).
Und wenn jemand nie gesündigt hat und den Stein wirft, dann sündigt er trotzdem. Im Grunde ist es dann egal, ob er schon vorher gesündigt hat oder nicht.
Und genau das war der tiefere Sinn meiner Deutung.  |
Die Geschichte mit dem ersten Stein hat einfach nur den Sinn, dass der Mensch es sich nicht anmassen soll, Richter (über die Seele) zu spielen, sondern dass das nur Gott bzw. dem sündlos lebenden Stellvertrter zukommt. Damit ist ein autoritäres und hierarchisches Welt- und vor allem Gesellschaftsverständnis verankert.
Gleichzeitig wird dran erinnert, dass ja im Grunde jeder Mensch (Erb-)sündig ist und auf die Gnade eben jenes Obermotz namens Gott hoffen muss, wodurch dieser (und seine [vermeintlich] sündlos lebenden Stellvertreter) wiederum Legitimaton erhält.
Anders ausgedrückt: es ist wie in Grimms Märchen. Man macht den kleinen Kindern Angst, damit sie parieren.
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#201776) Verfasst am: 28.10.2004, 14:33 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: |
In der Frage, wie das Christentum zu beurteilen ist, sind wir offenbar Gegner. Dass wir keine Feinde sind, ist klar.
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Ich suche die Wahrheit und ob ich nun "gewinne" ist mir egal, hauptsache, ich habe die Wahrheit gefunden, dann habe ich erreicht was ich wollte. (zumindest ist das hoffentlich meistens bei mir so, dass es nicht immer so ist, ist leider manchmal so )
Kommt auch darauf an, wie man Gegner definiert
Zitat: |
Damit meine ich, dass das Christentum keinen innewohnenden Wert hat, den es auch imstande ist hervorzubringen. Beispielsweise liebt jeder (psychisch gesunde) Mensch seinen Nächsten ohnehin.
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Hmm, ich denke nicht.
Wieso sollte man alle Menschen lieben ?
Und wer sind die Nächsten ?
Zitat: |
Und was die durchs Christentum postulierte Feindesliebe angeht: Das Christentum war nicht, ist nicht und wird auch nie imstande sein, dieses Postulat umzusetzen, weil eine Ideologie, die Gott statt den Menschen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückt, daran scheitern muss!
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Rückt das Christentum denn zwangsläufig Gott statt den Menschen in den Mittelpunkt ?
Zitat: |
Im Gegenteil. Sie, die "lieben" Christen fallen trotz ihrer geringen Häufigkeit so stark auf, dass man sie meist mit dem Christentum verwechselt. |
Was sind sie dann die "lieben" Christen, wenn man sie mit dem Christentum verwechselt ?
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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Kookie Gast
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(#201782) Verfasst am: 28.10.2004, 14:51 Titel: |
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man!
beinahe jedes zweite posting hier im forum:
"Bibelzitate" "Christentum" blah blah blah.....jeder weiß es noch besser....
( gut ich lese ja nicht ALLES - aber hört das vielleicht irgendwann mal wieder auf?)
das is so e e e e e e n d l a n g w e i l i g
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#201794) Verfasst am: 28.10.2004, 15:04 Titel: |
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Reschi,
1. Mein "Gegner" ist immer Derjenige gegen dessen Arbeit (oder "Auffassung, oder Argumentaton") ich gerade arbeite. Das kann z. B. auch mein bester Freund sein, wenn ich ihn im Schachspielen besiegen will.
Meinen "Feind" will ich vernichten., hege persönlichen Groll.
2. Rückt das Christentum denn zwangsläufig Gott statt den Menschen in den Mittelpunkt ?
Ja, tut es.
3. Die "Nächsten" sind meine Familie, meine Freunde, der Betller auf der Strasse, in dem ich mein eigenes Eelend wiedererkenne und ihm deshalb einen Euro in den Hut werfe. Das man dies "Nächsten" leibt ist völlig normal, alles andere ist pathologisch. Dazu bedarf es keiner Religion.
Das Christentum geht aber über diese (obsolete) Forderung weit hinaus: Es predigt nicht die Nächsten- sondern sogar die Feindesliebe.
Das ist nicht meine Forderung, sondern die des Christentums. Ich kann daher Deine Frage: "Wieso sollte man alle Menschen lieben ?" nicht beantworten. Ich liebe nicht alle Menschen, und es gibt sogar einen, den ich sofort bedenkenlos umbringen würde, wenn es keine juristischen Sanktionen gäbe. Ich halte das Gebot der Feindesliebe für völlig unerfüllbar.
Ich will das Christentum jedoch nicht dafür kritisieren, dass es dieses Gebot postuliert hat. Solche Utopien sind immer sehr sympathisch.
Jedoch hat es das Christentum es geschafft, dass - in der Summe jedenfalls - es weniger Nächstenliebe gibt als es das ohne Christentum gäbe. Beispiele aus der Geschichte gibt es mehr als genug, wo sich Christen brüderlich die Köpfe gegenseitig eingeschlagen haben unter dem Deckmantel ihrer Nächstenliebe. Und auch im alltäglichen, heutigen Leben ist sowas beobachtbar. Wer sich auf eine "Höhere", von Gott geschaffene Moral beruft, verfällt sehr leicht darauf, dem ach so "unmoralischen Treiben" des Nächsten ein Ende zu setzen (oder gar gleich dem Nächsten ein Ende zu setzen, auch das gab es und gibt es).
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#201869) Verfasst am: 28.10.2004, 18:58 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: |
2. Rückt das Christentum denn zwangsläufig Gott statt den Menschen in den Mittelpunkt ?
Ja, tut es.
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Die Antwort reicht mir nicht.
Ich hätte es schon gerne etwas ausführlicher, wenn du willst, dass ich dir glaube
Zitat: |
3. Die "Nächsten" sind meine Familie, meine Freunde, der Betller auf der Strasse, in dem ich mein eigenes Eelend wiedererkenne und ihm deshalb einen Euro in den Hut werfe. Das man dies "Nächsten" leibt ist völlig normal, alles andere ist pathologisch. Dazu bedarf es keiner Religion.
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Wie definierst du nun deinen Nächsten ?
Sind jetzt alle Menschen deine Nächsten, oder sind nur die Menschen mit denen du verwandt bist die Nächsten, oder die, die du sympathisch findest ?
Zitat: |
Jedoch hat es das Christentum es geschafft, dass - in der Summe jedenfalls - es weniger Nächstenliebe gibt als es das ohne Christentum gäbe. Beispiele aus der Geschichte gibt es mehr als genug, wo sich Christen brüderlich die Köpfe gegenseitig eingeschlagen haben unter dem Deckmantel ihrer Nächstenliebe. Und auch im alltäglichen, heutigen Leben ist sowas beobachtbar. Wer sich auf eine "Höhere", von Gott geschaffene Moral beruft, verfällt sehr leicht darauf, dem ach so "unmoralischen Treiben" des Nächsten ein Ende zu setzen (oder gar gleich dem Nächsten ein Ende zu setzen, auch das gab es und gibt es). |
Das ist richtig. Die Leute, die du hier meinst, sind jene, die, wie du auch geschrieben hast, mit falscher Nächstenliebe, pseudo-Moral etc. Verbrechen rechtfertigen.
Doch was, wenn man an den "christlichen" Gott glaube und ihn aber ganz anders sieht/interpretiert als diese ganzen dogmatischen Pseudo-Nächstenlieber ?
Darf man sich dann nicht mehr Christ nennen ?
Oder Katholik ? Katholisch stammt ja aus dem Alt-Griechischen her, und bedeutet übersetzt: für alle.
Also eine Religion, die für alle ist und niemanden ausschließt.
Nur weil Fanatiker, Dogmatiker,... unter diesem Deckmantel ihre kranken Ambitionen ausleben/auslebten, ist man doch nicht automatisch "schlecht", wenn man sich "Christ" nennt.
Dann müsste man sich doch als Atheist auch immer zu solchen Leuten wie Pol Pot etc. bekennen, schließlich waren sie doch auch Atheisten.
Könnte einem doch als Katholik am Arsch vorbei gehen, was Vollidioten wie der Papst für einen Schwachsinn predigen.
Man ist doch nicht (immer ) Katholik, weil man mit dem Geschwafel der "Oberhäupter" einverstanden ist, sondern vielleicht auch, da man mit dem Grundgedanken sympathiesiert/übereinstimmt.
(Wie z.B. die etymologische Herkunft von "katholisch" zeigt übereinstimmt)
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#202480) Verfasst am: 29.10.2004, 19:58 Titel: |
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Reschi hat folgendes geschrieben: | Doch was, wenn man an den "christlichen" Gott glaube und ihn aber ganz anders sieht/interpretiert als diese ganzen dogmatischen Pseudo-Nächstenlieber ?
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Du darfst Dich gerne Christ nennen, wenn Du kein Verbrechen begehst, musst es aber jenen, die sowas tun, auch einräumen. Und mir, dass ich eben unter Christentum das verstehe, was diese bei weitem zahlreicheren und zumeist auch mächtigeren Leute praktizieren. Die ihr Handeln nämlich ganz genauo biblisch legitimieren können wie Du das Deine.
Reschi hat folgendes geschrieben: | Nur weil Fanatiker, Dogmatiker,... unter diesem Deckmantel ihre kranken Ambitionen ausleben/auslebten, ist man doch nicht automatisch "schlecht", wenn man sich "Christ" nennt. |
Das habe ich auch nicht behauptet. Ich habe lediglich von der meines Erachtens schädlichen Wirkung des Christentums geredet.
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Reschi registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.09.2004 Beiträge: 3073
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(#202533) Verfasst am: 29.10.2004, 20:20 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: |
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Du darfst Dich gerne Christ nennen,
[/quote]
Erstmald anke für das Recht, dass ich mich Christ nenen darf
Ich tus aber (noch )nicht
Zitat: |
wenn Du kein Verbrechen begehst,
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Verbrechen sind relativ.
Es gibt Leute die sagen, dass mastubieren, ficken vor der Hochzeit, Rauchen, starker Alkoholkonsum, etc. schwere Verbrechen sind.
Jeder Mensch auf dieser Welt ist wohl ein Verbrecher aus der Sicht von irgendwelchen anderen Menschen.
Zitat: |
musst es aber jenen, die sowas tun, auch einräumen.
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Also, dass ist ja wohl klar
Solche Gedanken, dass alle die sich Christ nennen gut sind -->
Zitat: |
Und mir, dass ich eben unter Christentum das verstehe, was diese bei weitem zahlreicheren und zumeist auch mächtigeren Leute praktizieren.
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Aber diese Leute sind nach der Definition von "christlich" (wie sie weit verbreitet ist; also: nächstenlieben, gütig,...) nicht christlich.
Also ergo gar keine "wahren" Christen. Wenn sie nicht dieser Definition von "chrilstich" entsprechen, können sie sich noch so sehr zum chrichtlichen Glauben bekennen, aber sie sind trotzdem keine Christen, da sie gar nichts verstanden haben.
Ich bin ja auch noch lange kein Atheist, wenn ich mich die ganze Zeit unentwegt dazu bekenne, und dann die ärgsten Naturreligionen praktizerie.
Zitat: |
Die ihr Handeln nämlich ganz genauo biblisch legitimieren können wie Du das Deine.
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Was meinst du mit "biblisch" legitimieren ?
Aus diesem Buch da wörtlich zitieren und so irgendwas begründen ?
Die Bibel ist doch sowas von unwichtig...(auch für viele(oder einige) Christen)
Man kann sowieso keine Christ sein, wenn man eine Naturreligion daraus macht (aus dem christlichen Glauben).
Gott hat ja auch z.B. in der Bibel immer wieder darauf hingewieesn, dass man sich kein Bild etc. von ihm machen soll.
Und was diese Vollidioten mit den ganzen Heiligen, Kreuzen,...machen
Die kann man eigentlich nur auslachen.
Zitat: |
Zitat: |
[quote="Reschi"] Nur weil Fanatiker, Dogmatiker,... unter diesem Deckmantel ihre kranken Ambitionen ausleben/auslebten, ist man doch nicht automatisch "schlecht", wenn man sich "Christ" nennt. |
Das habe ich auch nicht behauptet. Ich habe lediglich von der meines Erachtens schädlichen Wirkung des Christentums geredet. |
Schädliche Wirkung ? So gut wie alles kann eine schädliche Wirkung haben
Je nachdem wie du es interpretierst. Der Atheismus ganz genauso.
z.B. ala: "gibt keinen Gott, ergo kannst du machen was du willst, da du dich später sowieso nicht vor irgendwem rechtfertigen musst"
Das kann man genauso gut als Rechtfertigung für Mord, Vergewaltigung, ..benutzen
_________________ You're not fanatical about something that you are sure about
(MacYoung)
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