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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22261
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(#2025176) Verfasst am: 11.10.2015, 21:24 Titel: |
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Er_Win hat folgendes geschrieben: | du darfst davon ausgehen dass alle meine Strohmänner bewußt auf den Namen "Ironie" hören...
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Er_Win hat folgendes geschrieben: | Die "Nazi/Rassismus-Zuschreibungs-Kultur" gewisser Kreise ist Fakt und keine Erfindung... |
Die interessante Frage ist doch, ob die Zuschreibung gerechtfertigt ist. |
Nein ist sie in dem pauschalen massenartigen Auftreten nicht, bei einzelnen rechten Gewalttaten aber durchaus gerechtfertigt. |
Ah, klar. Nee, viele Leute können natürlich keine Nazis oder Rassisten sein.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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(#2025194) Verfasst am: 11.10.2015, 23:08 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Ah, klar. Nee, viele Leute können natürlich keine Nazis oder Rassisten sein. |
wie war das mit dem Strohmännchen ? Die Frage ist nicht ob sie es können sondern ob sie es sind und woraus man das sicher schliessen kann/darf...
Ich verwies doch auf ein topaktuelles Beispiel wo das völliger Quatsch ist:
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Fazer registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.09.2015 Beiträge: 169
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(#2025197) Verfasst am: 11.10.2015, 23:40 Titel: |
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Die Blockwarte sind bis heute nicht ausgestorben ...
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22261
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(#2025213) Verfasst am: 12.10.2015, 00:13 Titel: |
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Er_Win hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Ah, klar. Nee, viele Leute können natürlich keine Nazis oder Rassisten sein. |
wie war das mit dem Strohmännchen ? Die Frage ist nicht ob sie es können sondern ob sie es sind und woraus man das sicher schliessen kann/darf...
Ich verwies doch auf ein topaktuelles Beispiel wo das völliger Quatsch ist:
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<repeat> Die interessante Frage ist doch, ob die Zuschreibung gerechtfertigt ist. </repeat>
Eine interessante Frage kann man bei völlig unterschiedlichen Themen natürlich unterschiedlich beantworten. Hier sind wir mW gerade nicht im TTIP-Thread, sondern im Thread über Flüchtlinge, und aus diesem Anlass bei der Frage, ob (in Bezug auf dieses Thema) angebliche "Kritiker" und "Ängstliche" als Rassisten oder Nazis anzusehen sind.
Dazu war meine Aussage:
Zitat: | Und rechte Fremdenfeinde als "Kritiker" oder "Ängstliche" zu verharmlosen ...
Niemand bezeichnet Leute, die sagen "Das sollte besser geregelt werden", "Das ist schlecht organisiert", "Die Politik versagt", "Ich bin besorgt, dass wir das nicht schaffen", "Ich habe Angst vor Veränderungen auf dem Wohn- und Arbeitsmarkt" ... o.dgl. - also: tatsächliche Kritiker und Ängstliche - als Nazis. Das passiert eigentlich nur den Rassisten, die bei PegIdA usw. demonstrieren, gegen Flüchtlingsunterkünfte sind usw., und die sich als "besorgte Bürger" usw. ausgeben.
Und auch wenn die Bezeichnung als "Nazi" mir für viele davon zu grob ist (für viele aber auch nicht) - besser als "Kritiker" und "Ängstliche" passt es allemal. |
Dazu könntest du ja vielleicht mal was sagen, statt argumentativ die Torpfosten zu verschieben. Bzw. in ein anderes Stadion zu gehen. In einer anderen Stadt.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#2025224) Verfasst am: 12.10.2015, 07:02 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Dazu könntest du ja vielleicht mal was sagen, statt argumentativ die Torpfosten zu verschieben. Bzw. in ein anderes Stadion zu gehen. In einer anderen Stadt. |
Das ist ihm auch gut gelungen. Wir hatten am Anfang der Diskussion einen Feuerwehrmann, der eine Flüchtlingsunterkunft in Brand gesetzt hat, und der aus unerfindlichen Gründen von einem Staatsanwalt vom Verdacht einer Hass-Tat entlastet wurde. Es war von Er_Wins erster Reaktion auf diese Meldung an klar, daß er die Diskussion auf ein Gleis führen wollte, das von der Betrachtung dieses merkwürdigen Vorgangs wegführen sollte.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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(#2025225) Verfasst am: 12.10.2015, 08:27 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Dazu könntest du ja vielleicht mal was sagen, statt argumentativ die Torpfosten zu verschieben. Bzw. in ein anderes Stadion zu gehen. In einer anderen Stadt. |
Das ist ihm auch gut gelungen. Wir hatten am Anfang der Diskussion einen Feuerwehrmann, der eine Flüchtlingsunterkunft in Brand gesetzt hat, und der aus unerfindlichen Gründen von einem Staatsanwalt vom Verdacht einer Hass-Tat entlastet wurde. Es war von Er_Wins erster Reaktion auf diese Meldung an klar, daß er die Diskussion auf ein Gleis führen wollte, das von der Betrachtung dieses merkwürdigen Vorgangs wegführen sollte. |
So ein Unsinn !
Wo sind denn bitte die Postings die sich im Detail mit dem konkreten Fall und der Person befassen. Dass die Tat an sich zu verurteilen ist darüber brauchen wir ja nicht zu diskutieren. Worauf ich hinweisen will ist genau dass diese Detail-Betrachtung eben gar nicht erfolgt sondern aus der Schlagzeile der Schluss gezogen wird, der Staatsanwalt müsse ein Idiot und/oder selbst Rassist sein.
Und dieses Vorgehen entspricht strukturell in der Art der Zuschreibung genau dem, was SPON sich da bzgl. der Anti-TTIP-Demo leistet. Da ich mich eben mit dem Fall nicht befaßt habe, kann ich nicht sagen ob ich zu einer anderen Auffassung als der Staatsanwalt gekommen wäre - das ist durchaus möglich aber nicht zwingend !
Ideologisch (Links-)"Gläubige" scheinen solche Zweifel erst gar nicht zu haben...
Zuletzt bearbeitet von Er_Win am 12.10.2015, 08:34, insgesamt einmal bearbeitet |
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#2025226) Verfasst am: 12.10.2015, 08:34 Titel: |
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Er_Win hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Dazu könntest du ja vielleicht mal was sagen, statt argumentativ die Torpfosten zu verschieben. Bzw. in ein anderes Stadion zu gehen. In einer anderen Stadt. |
Das ist ihm auch gut gelungen. Wir hatten am Anfang der Diskussion einen Feuerwehrmann, der eine Flüchtlingsunterkunft in Brand gesetzt hat, und der aus unerfindlichen Gründen von einem Staatsanwalt vom Verdacht einer Hass-Tat entlastet wurde. Es war von Er_Wins erster Reaktion auf diese Meldung an klar, daß er die Diskussion auf ein Gleis führen wollte, das von der Betrachtung dieses merkwürdigen Vorgangs wegführen sollte. |
So ein Unsinn !
Wo sind denn bitte die Postings die sich im Detail mit dem konkreten Fall und der Person befassen. Dass die Tat an sich zu verurteilen ist darüber brauchen wir ja nicht zu diskutieren. Worauf ich hinweisen will ist genau dass diese Detail-Betrachtung eben gar nicht erfolgt sondern aus der Schlagzeile der Schluss gezogen wird, der Staatsanwalt müsse ein Idiot und/oder selbst Rassist sein. |
Nicht aus der Schlagzeile. Aber das ist genau deine eigene verkürzende Sicht auf das Thema. Komisch, dass genau das DIR nicht auffällt...
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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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(#2025228) Verfasst am: 12.10.2015, 08:55 Titel: |
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Defätist hat folgendes geschrieben: |
Nicht aus der Schlagzeile. Aber das ist genau deine eigene verkürzende Sicht auf das Thema. Komisch, dass genau das DIR nicht auffällt... |
dann musst du mir jetzt bitte jenes Posting zeigen welches sich konkret mit dem Täter und den genauen Umständen zur Tat auseinandersetzt.
Bis auf @zeligs eher allgemeine und berechtigte Frage, wie der Staatsanwalt dazu komme, ohne das jedoch dann zu thematisieren, finde ich nichts.
zelig hat folgendes geschrieben: |
Der begründete Verdacht steht im Raum, daß es eine rassistisch motivierte Tat ist. Und die Frage stellt sich, mit welcher Begründung der Staatsanwalt dieses Motiv mit Sicherheit ausschließt. Davon handelt der zitierte SZ-Artikel.
Zu Deiner Frage. Dem Gesetzgeber geht es nicht um "rechtsradikale Brandstifter", sondern um Verbrechen aus Hass. Die richtige Frage wäre daher, warum eigentlich diese Verbrechen in erster Linie von Rechtsextremen begangen, und aus der rechten Szene mit mehr oder weniger klammheimlicher Sympathie unterstützt werden.
Zudem fließt nach Möglichkeit der gesamte Hintergrund einer Straftat in die Bewertung ein, und hat somit einen Einfluss auf das Strafmaß. Aus rassistischen Motiven Menschen zu töten, darf man wohl getrost als besonders niederträchtig ansehen.
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Stattdessen lese ich auch wieder allgemeine Zuschreibungen ohne Belege ("hate-crime" gibt's in erster Linie rechtsextrem), sowie auf den Fall bezogen eine (bewußte ?!) Übertreibung, denn es wurde niemand getötet.
Ich weiss es nicht ob bei den lt. Pol.Statistik politisch motivierten Gewalttaten (links:rechts - 1664:1029) etwas aus rassistischen Vorurteilen in erster Linie nur rechtsideologisch auftritt. Bzgl. meiner Anschauung über jeden Extremismus der aus ideologischen Motiven sogar zu Gewalttaten fähig ist, bezweifel ich das.
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#2025231) Verfasst am: 12.10.2015, 09:43 Titel: |
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Was wäre denn beispielsweise ein linksextremesHass-Verbrechen?
Ich kann mir darunter überhaupt nichts vorstellen.
P.S.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hate_crime#H.C3.A4ufigkeit_von_Hasskriminalit.C3.A4t_in_Deutschland
Zitat: | Daten über die Häufigkeit von Hasskriminalität in Deutschland werden von staatlicher Seite in Deutschland nicht veröffentlicht; eine EU-Studie hat Hasskriminalität in Deutschland und anderen EU Ländern analysiert. Für 2006 identifizierte die Studie 18.142 Fälle von Hasskriminalität, wovon 17.597 von rechtsextremen Ideologien motiviert waren; die Studie beobachtete 14 % Wachstum über ein Jahr |
Wenn 97% von registrierten Hate-Crimes rechtsextrem sind, kann man schon von "in erster Linie rechtsextrem motiviert" sprechen
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22261
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(#2025242) Verfasst am: 12.10.2015, 11:11 Titel: |
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Er_Win hat folgendes geschrieben: | Worauf ich hinweisen will ist genau dass diese Detail-Betrachtung eben gar nicht erfolgt sondern aus der Schlagzeile der Schluss gezogen wird, der Staatsanwalt müsse ein Idiot und/oder selbst Rassist sein. |
Natürlich erfolgt eine Detailbetrachtung - dass das nicht so wäre, behauptest du einfach nur. ZB wird geklärt, ob man etwas über das Motiv der Täter weiß (ging es überhaupt um die Flüchtlinge oder war es eher Versicherungsbetrug oder Lust am Zündeln oder Geltungssucht, wie es bei Feuerwehrleuten ja schon mal vorkommt, oder ...). Diese Detailbetrachtung hat ergeben: Ja, man weiß etwas über das Motiv, es lag tatsächlich im Einzug von Flüchtlingen.
Und ja, wer bei einem schweren Verbrechen aus dem Motiv der Fremdenfeindlichkeit heraus die Möglichkeit einer rechtsextremen Motivation ausschließt leugnet, ist selbstverständlich entweder ein Idiot oder ein Rassist.
Dazu muss man nämlich entweder denken, ein rechtsextremes Motiv könne nur vorliegen, wenn jemand klar auch einer rechtsextremen Szene angehört, und nicht auch einfach, wenn jemand inhaltlich feststellbar aus rechtsextrem-fremdenfeindlicher Motivation heraus handelt, was ja eigentlich die Frage ist (--> Idiot); oder er muss die zugrunde liegende fremdenfeindliche Haltung für irgendwie "normal" halten, die nicht an sich rechtsextrem ist, sondern nur dann, wenn man in einer rechtsextrem definierten Gruppe unterwegs ist (--> selber Rassist).
Er_Win hat folgendes geschrieben: | Und dieses Vorgehen entspricht strukturell in der Art der Zuschreibung genau dem, was SPON sich da bzgl. der Anti-TTIP-Demo leistet. Da ich mich eben mit dem Fall nicht befaßt habe, kann ich nicht sagen ob ich zu einer anderen Auffassung als der Staatsanwalt gekommen wäre - das ist durchaus möglich aber nicht zwingend ! |
Eben. Du hast dich mit dem Fall überhaupt nicht befasst, sondern lenkst stattdessen auf ein Thema ab, das damit auch nicht von ferne zu tun hat. Mittels dieser Ablenkung relativierst du dann trotzdem den Vorwurf an den Staatsanwalt, weil es ja eine "Kultur" der Nazivorwürfe gebe, die deswegen per se nicht ernst zu nehmen seien.
Du bist also derjenige, der undifferenziert und ohne Detailbetrachtung Einfluss auf die Bewertung nimmt, nicht die anderen. Und falls du dich jetzt rausziehen willst, indem du leugnest, dass es dir darum gar nicht ging: Du hast dich nun mal in diesem Thread geäußert, in dem es genau darum ging, und eben nicht im TTIP- oder im Nazibegriff-Thread oder sonstwo.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22261
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(#2025247) Verfasst am: 12.10.2015, 11:30 Titel: |
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Er_Win hat folgendes geschrieben: | Stattdessen lese ich auch wieder allgemeine Zuschreibungen ohne Belege ("hate-crime" gibt's in erster Linie rechtsextrem), [...] |
Den Beleg hat Alchemist ja nun nachgeliefert. Aber das sollte für Leute mit ein bisschen Bewusstsein fürs Geschehen auch einleuchtend sein; und vor allem liegt es in der Natur der Sache: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bezüglich "Rasse", Herkunft, Religion, sexueller Orientierung, sozialem Status etc. gehört nun mal regelmäßig zu rechtsextremen Ideologien, oft zu religiös-fundamentalistischen, aber eher nicht zu linksextremen. Natürlich mag es trotzdem Linksextreme geben, die solche Verbrechen begehen, aber die Hass-Motivation findet sich eher nicht in der Ideologie; und deswegen ist das - wie die Zahlen belegen - nicht nur logisch, sondern auch tatsächlich eher untypisch.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1482
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(#2025248) Verfasst am: 12.10.2015, 11:31 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Dazu muss man nämlich entweder denken, ein rechtsextremes Motiv könne nur vorliegen, wenn jemand klar auch einer rechtsextremen Szene angehört, und nicht auch einfach, wenn jemand inhaltlich feststellbar aus rechtsextrem-fremdenfeindlicher Motivation heraus handelt, was ja eigentlich die Frage ist (--> Idiot); oder er muss die zugrunde liegende fremdenfeindliche Haltung für irgendwie "normal" halten, die nicht an sich rechtsextrem ist, sondern nur dann, wenn man in einer rechtsextrem definierten Gruppe unterwegs ist (--> selber Rassist).
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oder 3. der idiotische Feuerwehrmann hat tatsächlich einfach nur Angst vor dem Unbekannten, in diesem Fall Personen aus einem anderen Land. Und um urteilen zu können, ob der Täter nun eine generelle Ablehnung ggü. anderen Nationalitäten hegt (-> Rassist), oder eben doch eine ungerichtete Angst ggü. dem Neuen und für ihn Unwägbaren empfand, reicht der Zeitungsartikel sicher nicht aus. Wer meint, mit solch geringen Informationen über den Richter urteilen zu können, ist für mich nicht ernst zu nehmen.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22261
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(#2025249) Verfasst am: 12.10.2015, 11:32 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Was wäre denn beispielsweise ein linksextremesHass-Verbrechen?
Ich kann mir darunter überhaupt nichts vorstellen. |
Naja, es gibt zB linken Antisemitismus und gab auch dementsprechende Verbrechen. Untypisch, aber nicht inexistent.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1482
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(#2025251) Verfasst am: 12.10.2015, 11:34 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Er_Win hat folgendes geschrieben: | Stattdessen lese ich auch wieder allgemeine Zuschreibungen ohne Belege ("hate-crime" gibt's in erster Linie rechtsextrem), [...] |
Den Beleg hat Alchemist ja nun nachgeliefert. Aber das sollte für Leute mit ein bisschen Bewusstsein fürs Geschehen auch einleuchtend sein; und vor allem liegt es in der Natur der Sache: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bezüglich "Rasse", Herkunft, Religion, sexueller Orientierung, sozialem Status etc. gehört nun mal regelmäßig zu rechtsextremen Ideologien, oft zu religiös-fundamentalistischen, aber eher nicht zu linksextremen. Natürlich mag es trotzdem Linksextreme geben, die solche Verbrechen begehen, aber die Hass-Motivation findet sich eher nicht in der Ideologie; und deswegen ist das - wie die Zahlen belegen - nicht nur logisch, sondern auch tatsächlich eher untypisch. |
Nun, Kapitalisten werden wohl nicht als Gruppe, und durch linke Täter als rechtsradikal eingestufte Personen nicht als Menschen gewertet. Deswegen tauchen die nicht in der Statistik auf
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1482
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#2025256) Verfasst am: 12.10.2015, 11:37 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | Was wäre denn beispielsweise ein linksextremesHass-Verbrechen?
Ich kann mir darunter überhaupt nichts vorstellen. |
Naja, es gibt zB linken Antisemitismus und gab auch dementsprechende Verbrechen. Untypisch, aber nicht inexistent. |
ahh danke.
War mir gar nicht so bewusst.
was mich allerdings immer stört ist die Gleichbehandlung mancher von linksextremer und rechtsextremer Gewalt.
Ich finde nämnlich ganz und gar nicht, dass das gleich ist.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22261
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(#2025257) Verfasst am: 12.10.2015, 11:40 Titel: |
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Ratio hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Dazu muss man nämlich entweder denken, ein rechtsextremes Motiv könne nur vorliegen, wenn jemand klar auch einer rechtsextremen Szene angehört, und nicht auch einfach, wenn jemand inhaltlich feststellbar aus rechtsextrem-fremdenfeindlicher Motivation heraus handelt, was ja eigentlich die Frage ist (--> Idiot); oder er muss die zugrunde liegende fremdenfeindliche Haltung für irgendwie "normal" halten, die nicht an sich rechtsextrem ist, sondern nur dann, wenn man in einer rechtsextrem definierten Gruppe unterwegs ist (--> selber Rassist).
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oder 3. der idiotische Feuerwehrmann hat tatsächlich einfach nur Angst vor dem Unbekannten, in diesem Fall Personen aus einem anderen Land. Und um urteilen zu können, ob der Täter nun eine generelle Ablehnung ggü. anderen Nationalitäten hegt (-> Rassist), oder eben doch eine ungerichtete Angst ggü. dem Neuen und für ihn Unwägbaren empfand, reicht der Zeitungsartikel sicher nicht aus. Wer meint, mit solch geringen Informationen über den Richter urteilen zu können, ist für mich nicht ernst zu nehmen. |
Ja, vielleicht ist der Brandstifter nur ein armes, verängstigtes Häschen mit Benzinkanister gewesen.
Im Ernst: Was ich nicht ernst nehmen kann, ist, bei solchen Verbrechen, das zugrunde liegende Gefühl "Angst" zu nennen (bzw. die Benennung für potenziell angemessen zu halten), ohne das irgendeine Bedrohung für den Täter vorlag, und nicht weit angemessener "Hass". Und dann wäre das, was du hier so verständnisvoll umschreibst, simpler Fremdenhass.
Aber vielleicht haben Leute, die Schwule zusammenschlagen, weil sie Schwule sind, auch nur "Angst vor dem Unbekannten". Oder so.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 12.10.2015, 11:47, insgesamt einmal bearbeitet |
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22261
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(#2025259) Verfasst am: 12.10.2015, 11:44 Titel: |
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Genau, eine Vorlesung zu stören, um Jura-Studierende darauf hinzuweisen, dass sie einen aktiven Rechtsextremisten (so weit rechtsaußen, wie es nur geht, mit Verbindungen zu gewalttätigen und verbotenen Gruppen) als Kommilitonen haben, ist echt ein typisches Beispiel für linken Antisemitismus, wovon ich gerade schrieb. Oder auch nur für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, um dir freieres Assoziieren zuzugestehen.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22261
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(#2025261) Verfasst am: 12.10.2015, 11:52 Titel: |
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Ratio hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Er_Win hat folgendes geschrieben: | Stattdessen lese ich auch wieder allgemeine Zuschreibungen ohne Belege ("hate-crime" gibt's in erster Linie rechtsextrem), [...] |
Den Beleg hat Alchemist ja nun nachgeliefert. Aber das sollte für Leute mit ein bisschen Bewusstsein fürs Geschehen auch einleuchtend sein; und vor allem liegt es in der Natur der Sache: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bezüglich "Rasse", Herkunft, Religion, sexueller Orientierung, sozialem Status etc. gehört nun mal regelmäßig zu rechtsextremen Ideologien, oft zu religiös-fundamentalistischen, aber eher nicht zu linksextremen. Natürlich mag es trotzdem Linksextreme geben, die solche Verbrechen begehen, aber die Hass-Motivation findet sich eher nicht in der Ideologie; und deswegen ist das - wie die Zahlen belegen - nicht nur logisch, sondern auch tatsächlich eher untypisch. |
Nun, Kapitalisten werden wohl nicht als Gruppe, und durch linke Täter als rechtsradikal eingestufte Personen nicht als Menschen gewertet. Deswegen tauchen die nicht in der Statistik auf |
Korrekt. "Kapitalist sein" besteht nämlich im aktiven Einnehmen einer Rolle in der Gesellschaft, in sozial-politischem Handeln, und nicht in einer Gruppenzugehörigkeit ohne Ansehen des konkreten Handelns. Deswegen sind Verbrechen gegen "Kapitalisten", wie zB die der RAF, natürlich Verbrechen mit politischer Motivation - aber eben keine mit dem Motiv "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit".
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1482
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(#2025263) Verfasst am: 12.10.2015, 11:56 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Genau, eine Vorlesung zu stören, um Jura-Studierende darauf hinzuweisen, dass sie einen aktiven Rechtsextremisten (so weit rechtsaußen, wie es nur geht, mit Verbindungen zu gewalttätigen und verbotenen Gruppen) als Kommilitonen haben, ist echt ein typisches Beispiel für linken Antisemitismus, wovon ich gerade schrieb. Oder auch nur für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, um dir freieres Assoziieren zuzugestehen. |
Sollte sich auf Alchemists Frage beziehen. Ich hätte nicht deinen Beitrag quoten sollen.
Erste Frage: 5 Leute wurden verletzt, du sprichst aber von "Studierende auf etwas hinweisen". Gewollte Verharmlosung des Vorfalls?
Zweite Frage: Sofern denn der Kommilitone überhaupt als Rechts zu verorten wäre, wäre eine entsprechende öffentliche Bloßstellung mit Störung der Vorlesung und Angriff auf den Dozenten also legitim? ...
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Er_Win dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 31.01.2008 Beiträge: 4482
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(#2025264) Verfasst am: 12.10.2015, 11:59 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: |
was mich allerdings immer stört ist die Gleichbehandlung mancher von linksextremer und rechtsextremer Gewalt.
Ich finde nämnlich ganz und gar nicht, dass das gleich ist. |
dann solltest du mal darlegen worin der Unterschied besteht. Auf den Gewaltakt selbst wirst du das ja hoffentlich nicht beziehen in dem Sinne dass es einen Unterschied mache ob ein Linker jemandem in die Fresse haut oder ein Rechter.
Ansonsten befasse ich mich detailliert sicher weder mit rechtsextremer noch mit linksextremer Gewalt. Und es ist sicher "nur Zufall" dass ich im FGH nahezu ausschießlich von/über rechtsextreme Gewalt lese
in der SZ gefunden:
http://www.sueddeutsche.de/politik/verfassungssschutz-zu-linksextremer-gewalt-das-problem-der-nackten-zahl-1.2006026
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22261
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(#2025265) Verfasst am: 12.10.2015, 12:03 Titel: |
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Ratio hat folgendes geschrieben: | Sollte sich auf Alchemists Frage beziehen. Ich hätte nicht deinen Beitrag quoten sollen.
Erste Frage: 5 Leute wurden verletzt, du sprichst aber von "Studierende auf etwas hinweisen". Gewollte Verharmlosung des Vorfalls?
Zweite Frage: Sofern denn der Kommilitone überhaupt als Rechts zu verorten wäre, wäre eine entsprechende öffentliche Bloßstellung mit Störung der Vorlesung und Angriff auf den Dozenten also legitim? ... |
Es ging mir gerade nicht um Legitimität oder Schweregrad etc. dieses Vorfalls, sondern darum, ob es ein Beispiel für "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" als Motivation bzw. damit ein Hate Crime (sofern überhaupt Crime) ist. Und ein klareres Beispiele dafür, dass ein Vorfall eine politische Motivation haben kann, ohne auf "gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit" zu beruhen, kann ich mir kaum vorstellen: Es geht um die ganz klare, persönliche (und ja, belegte) politische Aktivität des Mannes ("Die Rechte", NWDO: weiter rechts geht nicht), nicht um eine unpolitische Gruppenzugehörigkeit (Jude, Ausländer, Schwuler ...).
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#2025266) Verfasst am: 12.10.2015, 12:04 Titel: |
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Er_Win hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: |
was mich allerdings immer stört ist die Gleichbehandlung mancher von linksextremer und rechtsextremer Gewalt.
Ich finde nämnlich ganz und gar nicht, dass das gleich ist. |
dann solltest du mal darlegen worin der Unterschied besteht. Auf den Gewaltakt selbst wirst du das ja hoffentlich nicht beziehen in dem Sinne dass es einen Unterschied mache ob ein Linker jemandem in die Fresse haut oder ein Rechter.
Ansonsten befasse ich mich detailliert sicher weder mit rechtsextremer noch mit linksextremer Gewalt. Und es ist sicher "nur Zufall" dass ich im FGH nahezu ausschießlich von/über rechtsextreme Gewalt lese
in der SZ gefunden:
http://www.sueddeutsche.de/politik/verfassungssschutz-zu-linksextremer-gewalt-das-problem-der-nackten-zahl-1.2006026 |
Rechtsextremer Hass richtet scih vornehmlich gegen Menschen und kann jeden treffen.
Ich hätte persönlich nie Angst von nem Antifa-Fuzzi auf die Fresse zu bekommen.
Linksextremer Hass richtet sich vornehmlich gegen Institutionen
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1482
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(#2025268) Verfasst am: 12.10.2015, 12:05 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Dazu muss man nämlich entweder denken, ein rechtsextremes Motiv könne nur vorliegen, wenn jemand klar auch einer rechtsextremen Szene angehört, und nicht auch einfach, wenn jemand inhaltlich feststellbar aus rechtsextrem-fremdenfeindlicher Motivation heraus handelt, was ja eigentlich die Frage ist (--> Idiot); oder er muss die zugrunde liegende fremdenfeindliche Haltung für irgendwie "normal" halten, die nicht an sich rechtsextrem ist, sondern nur dann, wenn man in einer rechtsextrem definierten Gruppe unterwegs ist (--> selber Rassist).
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oder 3. der idiotische Feuerwehrmann hat tatsächlich einfach nur Angst vor dem Unbekannten, in diesem Fall Personen aus einem anderen Land. Und um urteilen zu können, ob der Täter nun eine generelle Ablehnung ggü. anderen Nationalitäten hegt (-> Rassist), oder eben doch eine ungerichtete Angst ggü. dem Neuen und für ihn Unwägbaren empfand, reicht der Zeitungsartikel sicher nicht aus. Wer meint, mit solch geringen Informationen über den Richter urteilen zu können, ist für mich nicht ernst zu nehmen. |
Ja, vielleicht ist der Brandstifter nur ein armes, verängstigtes Häschen mit Benzinkanister gewesen.
Im Ernst: Was ich nicht ernst nehmen kann, ist, bei solchen Verbrechen, das zugrunde liegende Gefühl "Angst" zu nennen (bzw. die Benennung für potenziell angemessen zu halten), ohne das irgendeine Bedrohung für den Täter vorlag, und nicht weit angemessener "Hass". Und dann wäre das, was du hier so verständnisvoll umschreibst, simpler Fremdenhass.
Aber vielleicht haben Leute, die Schwule zusammenschlagen, weil sie Schwule sind, auch nur "Angst vor dem Unbekannten". Oder so. |
Nein, der Täter ist kein armes Häschen. Natürlich ist die Tat verwerflich und dumm. Die Frage ist jedoch, wieso du dem Täter zweifellos Rassismus unterstellt. Vielleicht definierst du einmal, was du darunter verstehst und warum du so eindeutig ausschließen kannst, dass der Täter nicht einfach eine seiner Vorstellung nach negative Veränderung in seinem Umfeld verhindern wollte, sondern definitiv eine generelle Abneigung gegenüber anderen Rassen hegt?
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22261
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(#2025269) Verfasst am: 12.10.2015, 12:08 Titel: |
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Er_Win hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: |
was mich allerdings immer stört ist die Gleichbehandlung mancher von linksextremer und rechtsextremer Gewalt.
Ich finde nämnlich ganz und gar nicht, dass das gleich ist. |
dann solltest du mal darlegen worin der Unterschied besteht. Auf den Gewaltakt selbst wirst du das ja hoffentlich nicht beziehen in dem Sinne dass es einen Unterschied mache ob ein Linker jemandem in die Fresse haut oder ein Rechter. |
Eben der hier dargestellte Unterschied, dass rechtsextreme Gewalt zu einem großen Teil Hate Crimes sind, sprich Taten, bei denen allein die Zugehörigkeit zu einer diskriminiertenm Gruppe das Motiv ist.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1482
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(#2025270) Verfasst am: 12.10.2015, 12:09 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | Sollte sich auf Alchemists Frage beziehen. Ich hätte nicht deinen Beitrag quoten sollen.
Erste Frage: 5 Leute wurden verletzt, du sprichst aber von "Studierende auf etwas hinweisen". Gewollte Verharmlosung des Vorfalls?
Zweite Frage: Sofern denn der Kommilitone überhaupt als Rechts zu verorten wäre, wäre eine entsprechende öffentliche Bloßstellung mit Störung der Vorlesung und Angriff auf den Dozenten also legitim? ... |
Es ging mir gerade nicht um Legitimität oder Schweregrad etc. dieses Vorfalls, sondern darum, ob es ein Beispiel für "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" als Motivation bzw. damit ein Hate Crime (sofern überhaupt Crime) ist. Und ein klareres Beispiele dafür, dass ein Vorfall eine politische Motivation haben kann, ohne auf "gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit" zu beruhen, kann ich mir kaum vorstellen: Es geht um die ganz klare, persönliche (und ja, belegte) politische Aktivität des Mannes ("Die Rechte", NWDO: weiter rechts geht nicht), nicht um eine unpolitische Gruppenzugehörigkeit (Jude, Ausländer, Schwuler ...). |
Zitat: |
Die Bundesregierung definiert Hasskriminalität als politisch motivierte Straftaten, deren zu vermutendes Motiv beim Täter in der
„politischen Einstellung, Nationalität, Volkszugehörigkeit, Rasse, Hautfarbe, Religion, Weltanschauung, Herkunft, sexuellen Orientierung, Behinderung, [im] äußeren Erscheinungsbil[d] oder [im] gesellschaftlichen Status“[9]
des Opfers begründet ist. |
https://de.wikipedia.org/wiki/Hate_crime#Hasskriminalit.C3.A4t_im_deutschen_Rechtssystem
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22261
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(#2025273) Verfasst am: 12.10.2015, 12:15 Titel: |
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Ratio hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Dazu muss man nämlich entweder denken, ein rechtsextremes Motiv könne nur vorliegen, wenn jemand klar auch einer rechtsextremen Szene angehört, und nicht auch einfach, wenn jemand inhaltlich feststellbar aus rechtsextrem-fremdenfeindlicher Motivation heraus handelt, was ja eigentlich die Frage ist (--> Idiot); oder er muss die zugrunde liegende fremdenfeindliche Haltung für irgendwie "normal" halten, die nicht an sich rechtsextrem ist, sondern nur dann, wenn man in einer rechtsextrem definierten Gruppe unterwegs ist (--> selber Rassist).
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oder 3. der idiotische Feuerwehrmann hat tatsächlich einfach nur Angst vor dem Unbekannten, in diesem Fall Personen aus einem anderen Land. Und um urteilen zu können, ob der Täter nun eine generelle Ablehnung ggü. anderen Nationalitäten hegt (-> Rassist), oder eben doch eine ungerichtete Angst ggü. dem Neuen und für ihn Unwägbaren empfand, reicht der Zeitungsartikel sicher nicht aus. Wer meint, mit solch geringen Informationen über den Richter urteilen zu können, ist für mich nicht ernst zu nehmen. |
Ja, vielleicht ist der Brandstifter nur ein armes, verängstigtes Häschen mit Benzinkanister gewesen.
Im Ernst: Was ich nicht ernst nehmen kann, ist, bei solchen Verbrechen, das zugrunde liegende Gefühl "Angst" zu nennen (bzw. die Benennung für potenziell angemessen zu halten), ohne das irgendeine Bedrohung für den Täter vorlag, und nicht weit angemessener "Hass". Und dann wäre das, was du hier so verständnisvoll umschreibst, simpler Fremdenhass.
Aber vielleicht haben Leute, die Schwule zusammenschlagen, weil sie Schwule sind, auch nur "Angst vor dem Unbekannten". Oder so. |
Nein, der Täter ist kein armes Häschen. Natürlich ist die Tat verwerflich und dumm. Die Frage ist jedoch, wieso du dem Täter zweifellos Rassismus unterstellt. Vielleicht definierst du einmal, was du darunter verstehst und warum du so eindeutig ausschließen kannst, dass der Täter nicht einfach eine seiner Vorstellung nach negative Veränderung in seinem Umfeld verhindern wollte, sondern definitiv eine generelle Abneigung gegenüber anderen Rassen hegt? |
Erstens habe ich nicht dem Täter "zweifellos Rassismus unterstellt", sondern zunächst kritisert, dass der Staatsanwalt das ausgeschlossen hat.
Aber, zweitens: Ausweislich des Geständnisses des Täters ging es ihm um den Einzug von Flüchtlingen. Also die Anwesenheit der Fremden ist für ihn die "negative Veränderung". Was soll das denn sonst sein, wenn nicht Rassismus?
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22261
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(#2025276) Verfasst am: 12.10.2015, 12:21 Titel: |
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Ratio hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | Sollte sich auf Alchemists Frage beziehen. Ich hätte nicht deinen Beitrag quoten sollen.
Erste Frage: 5 Leute wurden verletzt, du sprichst aber von "Studierende auf etwas hinweisen". Gewollte Verharmlosung des Vorfalls?
Zweite Frage: Sofern denn der Kommilitone überhaupt als Rechts zu verorten wäre, wäre eine entsprechende öffentliche Bloßstellung mit Störung der Vorlesung und Angriff auf den Dozenten also legitim? ... |
Es ging mir gerade nicht um Legitimität oder Schweregrad etc. dieses Vorfalls, sondern darum, ob es ein Beispiel für "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" als Motivation bzw. damit ein Hate Crime (sofern überhaupt Crime) ist. Und ein klareres Beispiele dafür, dass ein Vorfall eine politische Motivation haben kann, ohne auf "gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit" zu beruhen, kann ich mir kaum vorstellen: Es geht um die ganz klare, persönliche (und ja, belegte) politische Aktivität des Mannes ("Die Rechte", NWDO: weiter rechts geht nicht), nicht um eine unpolitische Gruppenzugehörigkeit (Jude, Ausländer, Schwuler ...). |
Zitat: |
Die Bundesregierung definiert Hasskriminalität als politisch motivierte Straftaten, deren zu vermutendes Motiv beim Täter in der
„politischen Einstellung, Nationalität, Volkszugehörigkeit, Rasse, Hautfarbe, Religion, Weltanschauung, Herkunft, sexuellen Orientierung, Behinderung, [im] äußeren Erscheinungsbil[d] oder [im] gesellschaftlichen Status“[9]
des Opfers begründet ist. |
https://de.wikipedia.org/wiki/Hate_crime#Hasskriminalit.C3.A4t_im_deutschen_Rechtssystem |
EDIT, wixchtiger Punkt verpasst und nachgeholt:
DIe Nennung der "politischen Einstellung" finde ich da sowieso problematisch und inkonsistent. Aber bei diesem Studenten ging es nicht nur um die Einstellung, sondern um seine höchst aktive Rolle in der Dortmunder rechtsextremen Szene. Dass du diesen Vorfall - der nicht gewalttätig geplant war, wenn auch in einer Rangelei resultierend - mit Hate Crimes in eine Reihe stellst, finde ich schon ungewöhnlich.
Und gesellschaftlicher Status, nicht aktives Handeln - wie konkrete Tätigkeit in einem Konzern o.dgl. Es würde der Definition entsprechen, wenn ein Oberschicht-Angehöriger Opfer eines Verbrechens einfach wegen Zugehörigkeit zu dieser Schicht wird (und nicht wegen seiner eigenen, konkreten Tätigkeit oder anderer Motive wie Geldgier, konkreter Auseinandersetzungen o.ä.). Tatsächlich im Blick sind hier in der Definition aber Verbrechen zB gegen Obdachlose als Obdachlose.
Was ich an der Definition bemängeln würde, ist der fehlende Hinweis auf den Zusammenhang zu sowieso existierenden Diskriminierungen.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 12.10.2015, 12:27, insgesamt einmal bearbeitet |
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1482
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(#2025279) Verfasst am: 12.10.2015, 12:26 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Dazu muss man nämlich entweder denken, ein rechtsextremes Motiv könne nur vorliegen, wenn jemand klar auch einer rechtsextremen Szene angehört, und nicht auch einfach, wenn jemand inhaltlich feststellbar aus rechtsextrem-fremdenfeindlicher Motivation heraus handelt, was ja eigentlich die Frage ist (--> Idiot); oder er muss die zugrunde liegende fremdenfeindliche Haltung für irgendwie "normal" halten, die nicht an sich rechtsextrem ist, sondern nur dann, wenn man in einer rechtsextrem definierten Gruppe unterwegs ist (--> selber Rassist).
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oder 3. der idiotische Feuerwehrmann hat tatsächlich einfach nur Angst vor dem Unbekannten, in diesem Fall Personen aus einem anderen Land. Und um urteilen zu können, ob der Täter nun eine generelle Ablehnung ggü. anderen Nationalitäten hegt (-> Rassist), oder eben doch eine ungerichtete Angst ggü. dem Neuen und für ihn Unwägbaren empfand, reicht der Zeitungsartikel sicher nicht aus. Wer meint, mit solch geringen Informationen über den Richter urteilen zu können, ist für mich nicht ernst zu nehmen. |
Ja, vielleicht ist der Brandstifter nur ein armes, verängstigtes Häschen mit Benzinkanister gewesen.
Im Ernst: Was ich nicht ernst nehmen kann, ist, bei solchen Verbrechen, das zugrunde liegende Gefühl "Angst" zu nennen (bzw. die Benennung für potenziell angemessen zu halten), ohne das irgendeine Bedrohung für den Täter vorlag, und nicht weit angemessener "Hass". Und dann wäre das, was du hier so verständnisvoll umschreibst, simpler Fremdenhass.
Aber vielleicht haben Leute, die Schwule zusammenschlagen, weil sie Schwule sind, auch nur "Angst vor dem Unbekannten". Oder so. |
Nein, der Täter ist kein armes Häschen. Natürlich ist die Tat verwerflich und dumm. Die Frage ist jedoch, wieso du dem Täter zweifellos Rassismus unterstellt. Vielleicht definierst du einmal, was du darunter verstehst und warum du so eindeutig ausschließen kannst, dass der Täter nicht einfach eine seiner Vorstellung nach negative Veränderung in seinem Umfeld verhindern wollte, sondern definitiv eine generelle Abneigung gegenüber anderen Rassen hegt? |
Erstens habe ich nicht dem Täter "zweifellos Rassismus unterstellt", sondern zunächst kritisert, dass der Staatsanwalt das ausgeschlossen hat. |
Jo. Du warst nicht bei der Verhandlung und besitzt dementsprechend einen Bruchteil der Informationen, die dem Richter vorliegen, kritisierst aber seine Entscheidung. Auf welcher Basis geschieht das gleich nochmal...? Achja, da gab es ja was. Voreingenommenheit...
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Aber, zweitens: Ausweislich des Geständnisses des Täters ging es ihm um den Einzug von Flüchtlingen. Also die Anwesenheit der Fremden ist für ihn die "negative Veränderung". Was soll das denn sonst sein, wenn nicht Rassismus? |
Sobald jemand also Befürchtungen hat, weil ihm fremde Personen in sein Lebensumfeld treten, denen er womöglich negative Eigenschaften zuordnet, ist es Rassismus? Ich folge da eher dieser Definition:
Zitat: |
Ras·sịs·mus
Substantiv [der]
die Ansicht, dass Menschen einer bestimmten Rasse weniger wert sind als andere, und dass ihre politische und soziale Unterdrückung deshalb gerechtfertigt ist. |
Und für mich wird in dem Motiv des Feuerwehrmanns keine Geringschätzung der Rasse impliziert.
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Ratio huhu
Anmeldungsdatum: 13.10.2014 Beiträge: 1482
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(#2025282) Verfasst am: 12.10.2015, 12:30 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Ratio hat folgendes geschrieben: | Sollte sich auf Alchemists Frage beziehen. Ich hätte nicht deinen Beitrag quoten sollen.
Erste Frage: 5 Leute wurden verletzt, du sprichst aber von "Studierende auf etwas hinweisen". Gewollte Verharmlosung des Vorfalls?
Zweite Frage: Sofern denn der Kommilitone überhaupt als Rechts zu verorten wäre, wäre eine entsprechende öffentliche Bloßstellung mit Störung der Vorlesung und Angriff auf den Dozenten also legitim? ... |
Es ging mir gerade nicht um Legitimität oder Schweregrad etc. dieses Vorfalls, sondern darum, ob es ein Beispiel für "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" als Motivation bzw. damit ein Hate Crime (sofern überhaupt Crime) ist. Und ein klareres Beispiele dafür, dass ein Vorfall eine politische Motivation haben kann, ohne auf "gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit" zu beruhen, kann ich mir kaum vorstellen: Es geht um die ganz klare, persönliche (und ja, belegte) politische Aktivität des Mannes ("Die Rechte", NWDO: weiter rechts geht nicht), nicht um eine unpolitische Gruppenzugehörigkeit (Jude, Ausländer, Schwuler ...). |
Zitat: |
Die Bundesregierung definiert Hasskriminalität als politisch motivierte Straftaten, deren zu vermutendes Motiv beim Täter in der
„politischen Einstellung, Nationalität, Volkszugehörigkeit, Rasse, Hautfarbe, Religion, Weltanschauung, Herkunft, sexuellen Orientierung, Behinderung, [im] äußeren Erscheinungsbil[d] oder [im] gesellschaftlichen Status“[9]
des Opfers begründet ist. |
https://de.wikipedia.org/wiki/Hate_crime#Hasskriminalit.C3.A4t_im_deutschen_Rechtssystem |
EDIT, wixchtiger Punkt verpasst und nachgeholt:
DIe Nennung der "politischen Einstellung" finde ich da sowieso problematisch und inkonsistent. Aber bei diesem Studenten ging es nicht nur um die Einstellung, sondern um seine höchst aktive Rolle in der Dortmunder rechtsextremen Szene. Dass du diesen Vorfall - der nicht gewalttätig geplant war, wenn auch in einer Rangelei resultierend - mit Hate Crimes in eine Reihe stellst, finde ich schon ungewöhnlich.
Und gesellschaftlicher Status, nicht aktives Handeln - wie konkrete Tätigkeit in einem Konzern o.dgl. Es würde der Definition entsprechen, wenn ein Oberschicht-Angehöriger Opfer eines Verbrechens einfach wegen Zugehörigkeit zu dieser Schicht wird (und nicht wegen seiner eigenen, konkreten Tätigkeit oder anderer Motive wie Geldgier, konkreter Auseinandersetzungen o.ä.). Tatsächlich im Blick sind hier in der Definition aber Verbrechen zB gegen Obdachlose als Obdachlose.
Was ich an der Definition bemängeln würde, ist der fehlende Hinweis auf den Zusammenhang zu sowieso existierenden Diskriminierungen. |
??? Ja, genau? Und der Kommilitone wurde nur wegen seiner Zugehörigkeit zur rechten Szene angegriffen = politische Einstellung. Präventiv, ohne vorherige "Tat". Und den Professor haben sie zur Sicherheit gleich mitangegriffen, der hat nicht verstanden, dass das wichtig ist andere öffentlich anzuprangern. Dafür gibts einen drauf. Wie viel mehr "Hate" gegen Rechte (politische Einstellung) brauchst du denn, damit es Hate ist?
Edit zu deinem Edit: Was du inkonsistent findest ist dir überlassen, aber wir reden hier über Hate Crimes, und darunter fallen per zitierter Definition auch Taten gegen Personen aufgrund ihrer politischen Einstellung. Fertig und aus.
Und nicht ungewöhnlich, aber bezeichnend, finde ich dagegen, dass du den behandelten Vorfall derart bagatellisierst. Kollateralschäden im Kampf gegen Rechts sind natürlich unvermeidbar und in Kauf zu nehmen
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