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Terror in Paris
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 4273

Beitrag(#2031125) Verfasst am: 14.11.2015, 13:00    Titel: Re: Teilung statt Unterdrückung Antworten mit Zitat

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:

Warum sollte man bei der Unterdrückung helfen?

Mich deucht, du hast meinen Beitrag nicht verstanden. Zu deiner "sinnvollen Alternative" möchte ich lieber nichts sagen.


Wie sollte ich denn deinen Beitrag sonst verstehen?

Wenn eine Mauer zwischen zwei Staaten nicht erforderlich sein sollte, weil die Einwohner mit ihrem Staatsgebilde zufrieden sind, und nicht mehr das Bedürfnis haben, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen wegen graduellen Unterschieden in der Auslegung des Korans, kann man auch auf die Mauer verzichten.

Es geht leider bei den Kriegen nicht um die Religion.
Es geht um die Macht und den Einfluss, welche bestimmte Politiker mit Gewalt sichern und vergrößern wollen.

Zitat:
Das eben ist der Fluch der bösen Tat,
Daß sie, fortzeugend, immer Böses muß gebären.

Johann Christoph Friedrich von Schiller
(1759 - 1805), deutscher Dichter und Dramatiker

Quelle: »Wallenstein. Die Piccolomini«, 1799

_________________
72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#2031127) Verfasst am: 14.11.2015, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilte die Anschläge als "barbarische und feige terroristische Angriffe".

Das waren die Bomberflüge im letzten Weltkrieg auch, die nannte man auch Terrorflieger. Und feige? Die Attentäter sind genau so mutig wie die Bomberpiloten und ihre Besatzungen. Und wie diese glauben sie, daß sie das richtige tun.
Es ist ein Krieg. Und kein Krieg nahm jemals Rücksicht auf Frauen, Kinder oder "Zivilbevölkerung".
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Klaus-Peter
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Anmeldungsdatum: 10.01.2004
Beiträge: 1534

Beitrag(#2031130) Verfasst am: 14.11.2015, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:

Wenn du aber damit jetzt zum Ausdruck bringen willst, dass "die westliche Welt" in der Gewährung von Unterstützung eines fremden Regimes oder andererseits der Unterstützung von Regime-Changes hauptsächlich von Motiven der Menschenrechte geleitet wird, müsste ich dich auch für etwas naiv halten zwinkern

Möchte ich selbstverständlich nicht. Eine abstrakte Entität wie "die westliche Welt" kann überhaupt keine Motive haben. Abstrakte Entitäten können lediglich auf eine gewisse Art strukturiert sein, um gewisse Verhaltensregeln (und Werte) im guten Fall zu begünstigen oder im schlechten Fall zu beeinträchtigen.

Unsere "westliche Welt" zeichnet sich dadurch aus, dass in ihr eine Kultur der Kritik institutionell etabliert ist, der sich selbst die Mächtigen zu einem gewissen Grad unterwerfen müssen. Das kann Drecksäcke wie George Doppeldepp Bush nicht verhindern, es sorgt aber dafür, dass irgedwann sogar Leute wie Doppeldepps Vater öffentlich eingestehen, dass sie Fehler gemacht haben (Auch wenn Bush Senior die Schuld bei Doppeldepps Einflüsterern sucht und seinen dämlichen Sohn in Schutz nimmt, weil der von Cheney und Rumpelfel instrumentalisiert wurde - wohl nicht ganz zu unrecht, ein Vater kennt seinen Sohn besser, und weiß was er von ihm intellektuell zu halten hat).

In der Summe sorgt diese Struktur unserer westlichen Welt dafür, dass ich in der westlichen Welt leben möchte, und in Ländern wie Iran oder Saudi Arabien eher nicht. Und ich werde mich dafür einsetzen, dass gesellschaftliche Strukturelemente, die Zustände wie in Iran begünstigen, bei uns keinen Einzug halten.
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Klaus-Peter
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Anmeldungsdatum: 10.01.2004
Beiträge: 1534

Beitrag(#2031131) Verfasst am: 14.11.2015, 13:29    Titel: Re: Teilung statt Unterdrückung Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:

Wie sollte ich denn deinen Beitrag sonst verstehen?

Verstehe ihn wie du möchtest. Ich möchte wie gesagt nicht näher über deine Theorien diskutieren.
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Klaus-Peter
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Anmeldungsdatum: 10.01.2004
Beiträge: 1534

Beitrag(#2031135) Verfasst am: 14.11.2015, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilte die Anschläge als "barbarische und feige terroristische Angriffe".

Das waren die Bomberflüge im letzten Weltkrieg auch, die nannte man auch Terrorflieger. Und feige? Die Attentäter sind genau so mutig wie die Bomberpiloten und ihre Besatzungen. Und wie diese glauben sie, daß sie das richtige tun.
Es ist ein Krieg. Und kein Krieg nahm jemals Rücksicht auf Frauen, Kinder oder "Zivilbevölkerung".

Es dürfte dir allerdings schwerfallen, aus einem solchen ethischen Grundprinzip einen moralischen Unterschied zwischen, sagen wir mal, Churchill und Hitler zu herzuleiten.

Da ich aber intuitiv irgendwie der Meinung bin, ein solcher Unterschied müsse existieren (und ich gehe davon aus, dass du diese Intuition teilst), muss irgendetwas an deinem Zugang falsch sein.
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 4273

Beitrag(#2031143) Verfasst am: 14.11.2015, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich schätze mal, Churchill war moralisch im Recht, Hitler war moralisch im Unrecht.
Das ändert nichts am Mut und am moralischen Konflikt der Bomber Besatzungen.
Der Fehler war, nicht früher eingegriffen zu haben.
Wenn man alles hätte vorhersehen können.
Hat man aber nicht.
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2031154) Verfasst am: 14.11.2015, 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
mat-in hat folgendes geschrieben:
Krasse Sache...

Wie beim letzten Mal: für Sonntag wird Demo/Kundgebung in Mannheim angemeldet. Mitgefühl bekunden, solidarisch zeigen, NICHT verstecken und die Freiheitsrechte einschränken sonst haben *die* gewonnen.


Ob das eine so gute Idee ist, Menschen-Ansammlungen zu produzieren, um Meinungen kund zu geben?
Wozu haben wir die Internet Foren und die freie Presse?
In Demonstrationen legt man nur den Verkehr lahm und gibt ein leichtes Ziel ab für Terroristen.


Als ich das heute nacht gelesen habe, habe ich letztlich auch gedacht: Was wird aus unserer Gesellschaft werden? Man will auch nicht in einer Gesellschaft leben, in der Terroristen darüber bestimmen können, wie man zu leben hat.
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2031156) Verfasst am: 14.11.2015, 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
mat-in hat folgendes geschrieben:
Krasse Sache...

Wie beim letzten Mal: für Sonntag wird Demo/Kundgebung in Mannheim angemeldet. Mitgefühl bekunden, solidarisch zeigen, NICHT verstecken und die Freiheitsrechte einschränken sonst haben *die* gewonnen.


Ob das eine so gute Idee ist, Menschen-Ansammlungen zu produzieren, um Meinungen kund zu geben?
Wozu haben wir die Internet Foren und die freie Presse?
In Demonstrationen legt man nur den Verkehr lahm und gibt ein leichtes Ziel ab für Terroristen.


Als ich das heute nacht gelesen habe, habe ich letztlich auch gedacht: Was wird aus unserer Gesellschaft werden? Man will auch nicht in einer Gesellschaft leben, in der Terroristen darüber bestimmen können, wie man zu leben hat.

Bei mir liefen die Live-Nachrichten. Neben meinen Gedanken machten sich auch Gefühle breit: Trauer, Hoffnungslosigkeit, Wut... Traurig
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 4273

Beitrag(#2031157) Verfasst am: 14.11.2015, 17:47    Titel: Versagen der Behörden Antworten mit Zitat

Ja, Trauer, dass schon wieder in Paris etwas passiert ist, obwohl die mehrfach vorgewarnt waren durch Charlie Hebdo und am Vortag der Anschläge durch die Entdeckung des Terror Helfers in Rosenheim.
Wut, dass der komplette Geheimdienst, die Polizei und die militärische Abwehr versagt haben.
Die ganze Daten-Sammelei des NSA wirkungslos, die Information der deutschen Polizei an die Franzosen im Nirvana versickert, die neuralgischen Punkte (große Menschen-Versammlungen, Kultur-Veranstaltungen) nicht ausreichend geschützt.
Das sollte den Behörden mal zu denken geben.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2031160) Verfasst am: 14.11.2015, 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

(1) Im Live-Ticker wurde dann auch schon nachts erwähnt, daß Einige gleich wieder versuchen, das politisch zu instrumentalisieren. So ein Mensch von der AFD versuchte, die Terroranschläge gleich wieder mit Flüchtlingen in Verbindung zu bringen.


(2) Ich bin jetzt gerade auf einer Seite vom Schweizer Radio gewesen, da erschien eine Meldung, daß in Frankreich ein Schnellzug entgleist sei, es soll mehrere Todesopfer gegeben haben. Ob das irgendwie mit den Ereignissen in Paris zusammenhängt, dafür war das zunächst noch zu neu ("TGV bei Straßburg entgleist").

Aber schon schlimm genug, wenn das "einfach so" passiert (Spiegel), weil man dann mindestens denkt: "Das jetzt auch noch".
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2031165) Verfasst am: 14.11.2015, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
Bei mir liefen die Live-Nachrichten. Neben meinen Gedanken machten sich auch Gefühle breit: Trauer, Hoffnungslosigkeit, Wut... Traurig

Das hatte ich schon als in Libyen (u.a. von Frankreich) ein Regime-Change herbeigebombt wurde(Folge=failed state) und ich sehen musste welche 'freundliche Zeitgenossen' in Syrien über so lange Zeit unterstützt wurden.
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Quéribus
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Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#2031166) Verfasst am: 14.11.2015, 18:41    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
(1) Im Live-Ticker wurde dann auch schon nachts erwähnt, daß Einige gleich wieder versuchen, das politisch zu instrumentalisieren. So ein Mensch von der AFD versuchte, die Terroranschläge gleich wieder mit Flüchtlingen in Verbindung zu bringen.


(2) Ich bin jetzt gerade auf einer Seite vom Schweizer Radio gewesen, da erschien eine Meldung, daß in Frankreich ein Schnellzug entgleist sei, es soll mehrere Todesopfer gegeben haben. Ob das irgendwie mit den Ereignissen in Paris zusammenhängt, dafür war das zunächst noch zu neu ("TGV bei Straßburg entgleist").

Aber schon schlimm genug, wenn das "einfach so" passiert (Spiegel), weil man dann mindestens denkt: "Das jetzt auch noch".


Nein, das mit dem TGV bei Strasbourg hat mit den Anschlägen offensichtlich nichts au tun.
Das war auch keine "regulärer" Zug, sondern eine Testfahrt eines neuen Wagontyps, an Bord fast ausschliesslich Techniker. Also ein technisches Problem und kein weiterer Terroranschlag.
Auch so schlimm genug, immerhin 5 Tote.
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mat-in
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Anmeldungsdatum: 03.12.2011
Beiträge: 782
Wohnort: Heidelberg

Beitrag(#2031169) Verfasst am: 14.11.2015, 18:44    Titel: Antworten mit Zitat


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Holz ist ein nachwachsender Rohstoff - auch in den Köpfen der Leute.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2031170) Verfasst am: 14.11.2015, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
(1) Im Live-Ticker wurde dann auch schon nachts erwähnt, daß Einige gleich wieder versuchen, das politisch zu instrumentalisieren. So ein Mensch von der AFD versuchte, die Terroranschläge gleich wieder mit Flüchtlingen in Verbindung zu bringen.


Und vollidioten auf Facebook aus dem VTler, Wutbürger und pegida Millieu labern wieder mal was von false flag Operation Mit den Augen rollen
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Religionskritik-Wiesbaden
homo est creator Dei



Anmeldungsdatum: 04.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#2031190) Verfasst am: 14.11.2015, 20:20    Titel: Triumphatis der westlichen Zivilisation Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Ja, Trauer, dass schon wieder in Paris etwas passiert ist, obwohl die mehrfach vorgewarnt waren durch Charlie Hebdo und am Vortag der Anschläge durch die Entdeckung des Terror Helfers in Rosenheim.
Wut, dass der komplette Geheimdienst, die Polizei und die militärische Abwehr versagt haben.

mmh,
es hängt von den Informationen ab, die sie hatten.
Ich befürchte, die französischen Behörden bekommen tägliche etliche Hinweise auf Terroristen - Aufgrund des militärischen Engagements Frankreichs deutlich mehr wie Deutschland,
und irgendwann kommt halt einer oder eine Gruppe durch.

Der islamistische Terror von Heute hat kein einheitliches Gesicht, hat keinen einzelnen Feind - sondern alle sind der Feind - ob Muslime auf irgendeinem Markt im Irak oder eben Konzertbesucher bei uns.
Das unterschiedet ihn deutlich von dem 'Terror' von Linken Organisationen - der sich immer gegen Repräsentanten des Staates oder seine Institutionen richtet - nie aber wahllos gegen alle und jeden in einem Staat.
Der islamistische Terror greift nicht Kasernen an, nicht die Militärfabriken die den Tod in ihre Heimatländer tragen, sondern uns alle. Sie töten nicht die Ingenieure von Heckler & Koch - sondern eben uns.
Deswegen haben Politiker recht, wenn sie sagen, dass der Angriff von Paris uns allen gilt.

wolle hat folgendes geschrieben:

Die ganze Daten-Sammelei des NSA wirkungslos, die Information der deutschen Polizei an die Franzosen im Nirvana versickert, die neuralgischen Punkte (große Menschen-Versammlungen, Kultur-Veranstaltungen) nicht ausreichend geschützt.
Das sollte den Behörden mal zu denken geben.


Diese Art von Terror wird sich aber nicht restlos verhindern lassen,
es sei denn - wir würden einen Großteil unserer Freiheiten aufgeben und uns ganz unter die Fittiche des Staates begeben, sozusagen unter dessen totale Überwachung -
und das will ich nicht - und dann hätten ja die Terroristen gewonnen.

Wie soll sich denn Frankreich schützen - in dem es nun alle 'nicht französisch' aussehenden unter Generalverdacht stellt? Das wäre ein fatales Signal - und damit hätte gerade die Isis erreicht, was sie wollte.

Ich bin ziemlich sicher, das wir noch die nächsten Jahrzehnte Terror dieser Art erleben werden - und wir sollten nicht unsere Sicherheit mit der vermeintlich leichten Aufgabe von Freiheitsrechten glauben zu erkaufen,
sondern vielmehr für eine offene, säkulare Gesellschaft werben, denn davor haben die Fundis ja am meisten Angst - während weite Teile der muslimischen Jugend sich mehr und mehr säkularisiert, bekommen sie nur dumpfen Rest aus Knästen und Sozialstationen unserer Bildungs- und Verwahrsysteme.

Nicht der Islam verändert uns - sondern wir und unser Leben, so wie wir es Leben, verändert den Islam - so wie es früher bereits mit den Christen geschah (radikale Gruppen vernachlässige ich mal).

Also ich bleibe optimistisch und sehe hier nur noch die letzten Zuckungen einer fanatisierten religiösen Vorstellung - das dauert noch so wie schon geschrieben ein paar Jahrzehnte - aber am Ende sind die am Ende, und nicht wir.
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luc
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Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2602
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Beitrag(#2031204) Verfasst am: 14.11.2015, 20:52    Titel: Antworten mit Zitat

Fluctuat, nec mergitur.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22262

Beitrag(#2031205) Verfasst am: 14.11.2015, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
Ich nehme jetzt, ohne dich zu kennen, an, dir ist auch aufgefallen, was der Autor des von dir zitierten Beitrags unter "Frieden" versteht. "Frieden" ist für den dann eingetreten, wenn alle fünfmal täglich gen Osten beten und die Frauen alle unter dem Ganzkörperschleier verschwunden sind und jeder, der den Proheten lästert, totgepeitscht wird. Ich gehe daher davon aus, dass du deinen Beitrag sarkastisch-ironisch gemeint hast. Oder?

Nicht dass ich den Muslim-Markt in irgendeiner Weise gut fände, aber zumindest in diesem Beitrag wird offengelassen, ob dereinst Jesus oder der Imam Mahdi erscheinen wird. Das spricht jetzt irgendwie nicht so für deine Wertung.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22262

Beitrag(#2031206) Verfasst am: 14.11.2015, 20:56    Titel: Re: Teilung statt Unterdrückung Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Eine sinnvolle Alternative wäre es z. B. gewesen, Assad zu einer Zweiteilung seines Landes zu drängen, in Sunniten und Schiiten. Eine Mauer dazwischen, fertig.
Auch im Irak hätte man längst ein föderales System errichten können, mit Landesteilen, für Schiiten, Sunniten, Jesiden und Kurden. Nur die Türkische Regierung kann sich nicht mit einem Kurden-Staat arrangieren.

Und wie soo das ohne massenhafte ethnische Säuberungen vor sich gehen, bei denen dann Millionen Menschen von einem in den anderen Landesteil vertrieben werden?
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Misterfritz
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Beiträge: 21867
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Beitrag(#2031210) Verfasst am: 14.11.2015, 21:17    Titel: Re: Teilung statt Unterdrückung Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Eine sinnvolle Alternative wäre es z. B. gewesen, Assad zu einer Zweiteilung seines Landes zu drängen, in Sunniten und Schiiten. Eine Mauer dazwischen, fertig.
Auch im Irak hätte man längst ein föderales System errichten können, mit Landesteilen, für Schiiten, Sunniten, Jesiden und Kurden. Nur die Türkische Regierung kann sich nicht mit einem Kurden-Staat arrangieren.

Und wie soo das ohne massenhafte ethnische Säuberungen vor sich gehen, bei denen dann Millionen Menschen von einem in den anderen Landesteil vertrieben werden?
andere frage: siehst du in absehbarer zeit die chance, dass sich sunniten und schiiten vertragen, ihren innerreligiösen disput (der ja nun nicht erst seit heute existiert) beseite lassen werden?
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tillich (epigonal)
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22262

Beitrag(#2031219) Verfasst am: 14.11.2015, 21:33    Titel: Re: Teilung statt Unterdrückung Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Eine sinnvolle Alternative wäre es z. B. gewesen, Assad zu einer Zweiteilung seines Landes zu drängen, in Sunniten und Schiiten. Eine Mauer dazwischen, fertig.
Auch im Irak hätte man längst ein föderales System errichten können, mit Landesteilen, für Schiiten, Sunniten, Jesiden und Kurden. Nur die Türkische Regierung kann sich nicht mit einem Kurden-Staat arrangieren.

Und wie soo das ohne massenhafte ethnische Säuberungen vor sich gehen, bei denen dann Millionen Menschen von einem in den anderen Landesteil vertrieben werden?
andere frage: siehst du in absehbarer zeit die chance, dass sich sunniten und schiiten vertragen, ihren innerreligiösen disput (der ja nun nicht erst seit heute existiert) beseite lassen werden?

Ich halte Frieden prinzipiell für möglich. Warum denn nicht? Es gibt ja nun genug Beispiele, dass verschiedene Gruppen miteinander leben können.
Ganz sicher bin ich jedenfalls, dass solche Ideen zum exakten Gegenteil führen.
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DonMartin
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Beiträge: 6817

Beitrag(#2031223) Verfasst am: 14.11.2015, 21:42    Titel: Re: Triumphatis der westlichen Zivilisation Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Das unterschiedet ihn deutlich von dem 'Terror' von Linken Organisationen - der sich immer gegen Repräsentanten des Staates oder seine Institutionen richtet - nie aber wahllos gegen alle und jeden in einem Staat.

Sowas darfst Du hier aber gar nicht schreiben. zynisches Grinsen
Politisch korrekt wäre es, sich schön ausgewogen vom Terror von rechts wie von links zu distanzieren.
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Also ich bleibe optimistisch und sehe hier nur noch die letzten Zuckungen einer fanatisierten religiösen Vorstellung - das dauert noch so wie schon geschrieben ein paar Jahrzehnte - aber am Ende sind die am Ende, und nicht wir.

Dein Wort in wessen Gehörgang auch immer.
Ich bin leider nicht ganz so optimistisch. Die Rücksichtnahme gegenüber Religioten nimmt eher zu als ab.
Diese Sorte wächst nach.
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beachbernie
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Beitrag(#2031224) Verfasst am: 14.11.2015, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
cartello hat folgendes geschrieben:
Hab die sch..... gerade über Ticker erfahren. Europa darf jetzt nicht in Panik und Hysterie verfallen, ...

Klaro.
Aber etwas klarere Kante gegenüber IS und seinen klammheimlichen Unterstützern wäre jetzt mehr als angebracht.
ZB Keine Waffen mehr an Saudis & Co.
Plus deutliche Ansage an den Wannabe-Sultan in Ankara.

Wird natürlich wieder nicht passieren. Wg Arbeitsplätze und so...



Dass ein Land wie Saudi-Arabien mit Waffen versorgt wird, war auch vor den jüngsten Ereignissen ein Skandal. Ganz unabhängig von der Sorge, dass Terroristen diese Waffen irgendwann in die Finger kriegen und gegen westliche Bevölkerungen einsetzen, sollte die Tatsache, dass die von Anfang an auch zur Unterdrückung der eigenen Bevölkerung eingesetzt werden, genügen um das Land zumindest auf die schwarze Liste der Länder zu setzen, die militärisch nicht unterstützt werden sollten.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#2031225) Verfasst am: 14.11.2015, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

sehe ich ähnlich wie Tillich,
Jahrhunderte lang hat es ja auch funktioniert.
Christen, Jessiden, Juden und andere lebten dort in Staaten, die sunnitische oder schiitische Führungsschichten hatten.

wer der Vertreibung und Umsiedlung das Wort redet,
ist auf der selben Ebene wie die 'milden' Nazis, welche die Juden 'nur' nach Madagaskar verschiffen wollten.

und vor allem,
soll dieses verschieben und vertreiben dann ein Modell werden,
wenn es denn mal ein Problem mit einer Minderheit gibt?
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Beitrag(#2031226) Verfasst am: 14.11.2015, 21:46    Titel: Re: Teilung statt Unterdrückung Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Eine sinnvolle Alternative wäre es z. B. gewesen, Assad zu einer Zweiteilung seines Landes zu drängen, in Sunniten und Schiiten. Eine Mauer dazwischen, fertig.
Auch im Irak hätte man längst ein föderales System errichten können, mit Landesteilen, für Schiiten, Sunniten, Jesiden und Kurden. Nur die Türkische Regierung kann sich nicht mit einem Kurden-Staat arrangieren.

Und wie soo das ohne massenhafte ethnische Säuberungen vor sich gehen, bei denen dann Millionen Menschen von einem in den anderen Landesteil vertrieben werden?


Man kann sein Haus auch verkaufen, wenn es auf der falschen Seite von der Mauer/ der Grenze steht.
Da braucht es keine "ethnischen Säuberungen" (schreckliches Wort).
Besenrein übergeben tut es auch.
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2031227) Verfasst am: 14.11.2015, 21:50    Titel: Re: Teilung statt Unterdrückung Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Eine sinnvolle Alternative wäre es z. B. gewesen, Assad zu einer Zweiteilung seines Landes zu drängen, in Sunniten und Schiiten. Eine Mauer dazwischen, fertig.
Auch im Irak hätte man längst ein föderales System errichten können, mit Landesteilen, für Schiiten, Sunniten, Jesiden und Kurden. Nur die Türkische Regierung kann sich nicht mit einem Kurden-Staat arrangieren.

Und wie soo das ohne massenhafte ethnische Säuberungen vor sich gehen, bei denen dann Millionen Menschen von einem in den anderen Landesteil vertrieben werden?


Man kann sein Haus auch verkaufen, wenn es auf der falschen Seite von der Mauer steht.
Da braucht es keine "ethnischen Säuberungen" (schreckliches Wort).
Besenrein übergeben tut es auch.

Quatsch in Tüten.
Das kommt in der Regel eine Enteignung gleich.
Damit züchtet man nicht nur Flüchtlinge. Man macht sie auch noch arm.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2031228) Verfasst am: 14.11.2015, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Moin,

es ist doch wirklich naiv, zu glauben, wenn man an der Destabilisierung von Ländern
durch Bombardements und Waffenlieferungen beteiligt ist, dass man dann ungeschoren
davon kommt!

Gruß
Arno Gebauer


Wie sollen wir das schon wieder verstehen? Wer destabilisiert wen? Man kann auch in seiner warmen Stube darauf warten, dass andere die Probleme lösen aber ich glaube nicht, dass Lösungen von alleine kommen. Mit den Augen rollen



Wer überall auf der Welt in fremden Ländern Krieg führt, der darf sich nicht wundern, wenn dieser Krieg irgendwann sein eigenes Territorium erreicht.

Dies ändert natürlich keinen Deut daran, dass hier unschuldige Zivilisten ausbaden müssen, was ihre Politiker ihnen letztlich eingebrockt haben und solche Attacken werde ich immer kompromisslos verurteilen. Allerdings sehe ich auch, dass diese Verbrechen ihre Entsprechung in vergleichbaren Verbrechen westlicher Militärs finden wie z.B. des jüngsten Massakers in einem afghanischen Krankenhaus.

Dabei möchte ich ausdrücklich betonen, dass ich solche Verbrechen gegen Unschuldige immer ablehne und man die nicht mit entsprechenden Verbrechen der Gegenseite rechtfertigen kann. Dies gilt ganz ausdrücklich für beide Seiten.

Hollandes erste Stellungnahmen lassen leider befürchten, dass es zu Racheakten der französischen Armee in Syrien kommen wird und dass dabei Menschen umgebracht werden, die genauso unschuldig sind wie die Opfer von Paris. Von den USA erwartet man ja sowieso nichts anderes, als dass die jetzt umso blindwütiger drauflos hauen werden.
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vrolijke
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Beitrag(#2031229) Verfasst am: 14.11.2015, 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich dachte bei dem anschlag daran, dass die "Welle der Empörung" (vor allem Staatlicherseits) bei "versehentliche" Angriffe auf Hochzeitsfeiern, Krankenhäuser, Zivilisten bei einem gestolenen Tanklaster, usw, sich doch in Grenzen hielt.

Dies ist ausdrücklich nicht den Versuch, irgend was an den Anschläge in Paris zu relativieren.
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beachbernie
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Beitrag(#2031230) Verfasst am: 14.11.2015, 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Klaus-Peter hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
Moin,

es ist doch wirklich naiv, zu glauben, wenn man an der Destabilisierung von Ländern
durch Bombardements und Waffenlieferungen beteiligt ist, dass man dann ungeschoren
davon kommt!

Gruß
Arno Gebauer


Wie sollen wir das schon wieder verstehen? Wer destabilisiert wen? Man kann auch in seiner warmen Stube darauf warten, dass andere die Probleme lösen aber ich glaube nicht, dass Lösungen von alleine kommen. Mit den Augen rollen

Arno Gebauer hat natürlich recht. Wenn wir Hosni Mubarak, Saddam Hussein, Muhammar al Gaddafi und Baschar al-Assad dabei unterstützt hätten, ihre Bevölkerung zu unterdrücken, statt sie abzusetzen bzw. zu destabilisieren, hätten wir heute weder Flüchtlinge in diesem Umfang noch die IS noch solche Terroranschläge wie jetzt den in Paris.

Dummerweise ist es nicht ganz so einfach, weil wir halt auch solche Werte vertreten wie "Menschenrechte" und so.


Begann das Problem nicht ursprünglich mal damit, DASS der Westen die vorn Dir genannten Figuren dabei unterstützt hat die eigenen Bevölkerung zu unterdrücken und dies in anderen Ländern noch heute tut?

Hat der Westen nicht auch immer schon selbst dschihadistische Bewegungen unterstützt solange die nützlich erschienen und tut das im Falle der Al-Nusra-Front in Syrien bis heute?

Deswegen ist es heuchlerisch bei der Beseitigung der inzwischen dem Westen lästig gewordenen Diktatoren oder der Bekämpfung von IS auf Menschenrechte zu verweisen. Darum ging es nämlich nie!

Solange die betreffenden Kräfte westlichen Interessen nicht in die Quere kommen, können die ungestraft soviel auf Menschenrechte schei...... wie sie wollen. Erst wenn sie irgendwann westlichen Interessen im Weg stehen, entdeckt der Westen urplötzlich sein Herz für die Menschenrechte der betroffenen Menschen. Ich kaufe das diesen Zynikern der Macht keinen Augenblick ab.
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Beitrag(#2031232) Verfasst am: 14.11.2015, 22:07    Titel: Re: Triumphatis der westlichen Zivilisation Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Ich bin ziemlich sicher, das wir noch die nächsten Jahrzehnte Terror dieser Art erleben werden - und wir sollten nicht unsere Sicherheit mit der vermeintlich leichten Aufgabe von Freiheitsrechten glauben zu erkaufen,
sondern vielmehr für eine offene, säkulare Gesellschaft werben, denn davor haben die Fundis ja am meisten Angst - während weite Teile der muslimischen Jugend sich mehr und mehr säkularisiert, bekommen sie nur dumpfen Rest aus Knästen und Sozialstationen unserer Bildungs- und Verwahrsysteme.

Nicht der Islam verändert uns - sondern wir und unser Leben, so wie wir es Leben, verändert den Islam - so wie es früher bereits mit den Christen geschah (radikale Gruppen vernachlässige ich mal).

Also ich bleibe optimistisch und sehe hier nur noch die letzten Zuckungen einer fanatisierten religiösen Vorstellung - das dauert noch so wie schon geschrieben ein paar Jahrzehnte - aber am Ende sind die am Ende, und nicht wir.


Was wir beobachten ist ein ähnlicher Prozess wie beim Christentum: dass sich ein faschistoider Teil des Islam vom Gesamtislam abspaltet und zu einem zweiten Neofaschisus mutiert.

So hat ja auch die *Säkularisierung* des Christentums stattgefunden, dass dessen dunkle Seite sich schlicht und einfach verselbständigt hat und zu einer weltlich-politischen Bewegung geworden ist, bei der man die religiösen Ursprünge manchmal übersehen könnte, wenn man nicht genau hinguckt.

Deswegen betrachte ich sowohl westlichen Neofaschismus als auch islamischen Neofaschismus (IS etc.) als Teil des heutigen Klassenkampfes, getragen in diesem Fall vom extremisierten Kleinbürgertum, mit einer Affinität zum Kapitalismus und strikter Sozialismusfeindschaft - in beiden Fällen.

Die Lösung sehe ich also in einer globalen sozialen Politik und sonst in gar nichts. Nur rein kulturelle Fortschritte und Aufklärung ohne eine solche materielle, soziale Basis ist völlig unmöglich.

Es ist die ungelöste soziale Frage auch in der islamischen Welt, die derzeit den fanatischen Vertretern des dortigen (Klein-)Bürgertums Auftrieb gibt. Leider ist es so, dass der völlig durchneoliberalisierte Westen in dieser Hinsicht überhaupt keine positiven Impulse vermitteln kann.

Derzeit sieht es einfach nicht gut aus mit der Welt, solange die neoliberalen Dogmatiker im Westen das Zepter in der Hand haben. Sie fördern dadurch alles Reaktionäre in der Weltbevölkerung, was es überhaupt an Reaktionärem geben kann.

Militärisch wird man das alles jedenfalls niemals lösen können ...-
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Beitrag(#2031233) Verfasst am: 14.11.2015, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Begann das Problem nicht ursprünglich mal damit, DASS der Westen die vorn Dir genannten Figuren dabei unterstützt hat die eigenen Bevölkerung zu unterdrücken und dies in anderen Ländern noch heute tut?

Hat der Westen nicht auch immer schon selbst dschihadistische Bewegungen unterstützt solange die nützlich erschienen und tut das im Falle der Al-Nusra-Front in Syrien bis heute?

Deswegen ist es heuchlerisch bei der Beseitigung der inzwischen dem Westen lästig gewordenen Diktatoren oder der Bekämpfung von IS auf Menschenrechte zu verweisen. Darum ging es nämlich nie!

Solange die betreffenden Kräfte westlichen Interessen nicht in die Quere kommen, können die ungestraft soviel auf Menschenrechte schei...... wie sie wollen. Erst wenn sie irgendwann westlichen Interessen im Weg stehen, entdeckt der Westen urplötzlich sein Herz für die Menschenrechte der betroffenen Menschen. Ich kaufe das diesen Zynikern der Macht keinen Augenblick ab.

Wie sagte es Egon Bahr (vor Schülern): "In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt."
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