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Noch immer wilder Westen? - „Erst schießen, dann fragen!“

 
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Wendor
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.01.2005
Beiträge: 1548

Beitrag(#447503) Verfasst am: 08.04.2006, 13:34    Titel: Noch immer wilder Westen? - „Erst schießen, dann fragen!“ Antworten mit Zitat

„Erst schießen, dann fragen“. Feuer frei im Bedrohungsfall.

Streit um neues Gesetz in US-Bundesstaates


Washington/dpa. „Erst schießen, dann fragen“, - so nennen die Kritiker ein neues Gesetz, das in den USA immer populärer wird. Es erlaubt Bürgern, die sich bedroht fühlen, ausdrücklich die Anwendung tödlicher Waffengewalt. Und das nicht nur zu Hause, sondern auch in aller Öffentlichkeit. Nach Florida haben jetzt auch die Einwohner in South Dakota und Indiana grünes Licht für diese aggressivste Form der Selbstverteidigung erhalten. In etwa 20 weiteren US-Staaten werden entsprechende Gesetze erwogen.

Das freut insbesondere die mächtige Organisation der Waffenbesitzer (NRA), die erreichen will, dass sich alle Staaten die neue Regelung zu Eigen machen. Gegner wie der „Brady-Kampagne zur Verhinderung von Waffengewalt“ graust es dagegen. Sie befürchten, daß den Bürgern in den betreffenden Staaten künftig der Finger besonders locker am Abzug sitzt, beispielsweise in Streit- und Stress-Situationen. Das „Behaupte-Dich-Gesetz“, wie es von den Befürwortern genannt wird, könne Menschen als Entschuldigung dienen, eine Waffe zu benutzen, auch wenn Gewaltanwendung ungerechtfertigt sei

Tatsächlich gibt es in Florida bereits einen Fall, der zeigt, wie problematisch die Neuregelung ist. Der Besitzer einer Abschleppfirma ist wegen der Ermordung eines Autobesitzers angeklagt, der von seinem Unternehmen abgeschleppt wurde. Die Darstellung der Staatsanwaltschaft: Der Fahrzeugeigentümer wollte beim Abholen des Autos davonrasen, ohne die Abschleppgebühren zu bezahlen, und wurde von dem Firmenchef erschossen. Das Argument der Verteidung: Der Unternehmer habe gefeuert, weil er befürchtete, von dem flüchtenden Autobesitzer überrollt zu werden. Folglich sei die Aktion von dem neuen Gesetz gedeckt.

In vielen Bundesstaaten haben die Bürger breits das Recht, sich in Bedrohungssituationen auf eigenem Grund und Boden mit tödlicher Gewalt zu verteidigen. Was Fälle in der Öffentlichkeit betrifft, gibt es entweder keine Regeln oder die Einschränkung, dass der Bedrohte vor der Anwendung von Gewalt zuerst versuchen muß, den Rückzug anzutreten – nach Auffassung der NRA geradezu „eine Einladung sich in den Rücken schießen zu lassen oder vergewaltigt zu werden“. Die Anhänger der „Brady-Kampagne“ befürchten dagegen die Rückker zu Wildwest-Methoden, die Gefahr, dass Bürger sich frei fühlen, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen. (TP 1.April 2006, Seite 5)




Fragt vielleicht mal jemand nach der U(h)rzeit
und plötzlich hat sein letztes Stündlein geschlagen. Geschockt


Soetwas Rückständiges, wer hätte das 89 auch
nur ansatzweise vermutet. Lachen

Tollen Spruch haben sie:
“Mache deinen verdammten Job!"
Scheint am Ende jemand wörtlich zu nehmen,
wie eben dieser Abschleppunternehmer.
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schtonk
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2034560) Verfasst am: 05.12.2015, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

Der Titel dieses alten Trööts passt mir für mein Anliegen ganz gut, deshalb hab ich nicht jenen genommen.

Dass jenseits des großen Teichs Waffenbesitz und -erwerb größtenteils als ziemlich selbstverständlich angesehen wird ist bekannt.
Schon Kinder werden frühzeitig im Umgang mit Knarren geschult, mit kruden pädagogischen Begründungen.
Wie hier -> http://time.com/3211885/guns-children-firing-range-uzi/?AffiliateWindow&awc=5160_1417121393_c46950601b96f6d10293f94ebf8a4f00

Tausendfach verbreitete Tötungsorgien via Kino und TV importieren die Selbstverständlichkeit von Mord und Totschlag in Abermillionen von Gehirnen -
weil ja immer "Notwehr" und Gerechtigkeit im Spiel sind.

Die NRA (sie wurde bereits vom Vorposter erwähnt) macht fleißig seit langem ihre Kampagnen - jetzt spricht sie sogar von Dämonen an der Tür Pillepalle

Es geht natürlich nicht um Jenseitige, die es zu bekämpfen geht. Es geht um die Diesseitigen - die Waffenprofiteure.
Das Problem ist nach dem jüngsten Massaker wieder mal Weinen ins Licht gerückt. Das hat zu einer kleinen Pressesensation in den Staaten geführt,
worauf die Welt hinwies:

Zitat:
"New York Times" attackiert Waffenlobby auf der Titelseite

Die "New York Times" fordert nach dem Massaker von San Bernardino eine Verschärfung der Waffengesetze.
Es ist der erste Leitartikel auf der Titelseite der Zeitung seit fast 100 Jahren

http://www.welt.de/politik/ausland/article149643229/New-York-Times-attackiert-Waffenlobby-auf-Titelseite.html

Der Artikel ist wirklich sehr, sehr lesenswert, und der zentrale Satz (aus meiner Sicht jedenfalls) lautet:
Zitat:
But at least those countries are trying. The United States is not. Worse, politicians abet would-be killers by creating gun markets for them, and voters allow those politicians to keep their jobs.

Das ist überdeutlich. -> http://www.nytimes.com/2015/12/05/opinion/end-the-gun-epidemic-in-america.html?ref=todayspaper&_r=0
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