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Kerry nicht besser als Bush
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max
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#203562) Verfasst am: 31.10.2004, 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Die Geschichte, daß Clinton während seiner Präsidentschaft nach rechts gerutscht ist, und sogar als ein "guter republikanischer Präsident" bewertet wird, ist mir bekannt. Ist er aber ein religiöser Fanatiker?

Nein, er hat nur durch den weiteren Rechtsschwenk der Demokraten den Boden für eine Regierung bereitet, die sich auf religiöse Fanatiker stützt.
Critic hat folgendes geschrieben:
Die Bomben auf Saddam (1998?) brachten diesen immerhin zum Abrüsten.

Die viertägigen Bombardements 1998 - bei denen mehr Marschflugkörper als während des gesamten Kriegs von 1991 verschossen wurden - erreichten nur eines: die UN-Waffeninspekteure, die wegen dem Angriff zurückgezogen worden waren, wurden nicht mehr von Hussein wieder in den Irak gelassen. In Bezug auf Abrüstung hatte diese Angriffe also höchstens die Folge, dass sie eine Periode ohne Inspekteure einleitete, die Bush später seinen Vorwand für den Angriff lieferte. Die Massenvernichtungswaffen waren bereits früher kurz nach dem Krieg von 1991 vernichtet worden.
Critic hat folgendes geschrieben:
Und die Bomben auf Jugoslawien waren bloß eine Demonstration des Irrsinns - siehe "Anhang B" des Vertrages von Rambouillet

Nein, der Anhang B war nur der Grund, warum Jugoslawien sich weigerte den Vertrag von Rambouillet zu unterzeichnen. Ziel war es aber damals seitens der US-Regierung und ihrer Verbündeten nicht einen Friedensvertrag auszuarbeiten, sondern einen Vorwand und eine ideologische Rechtfertigung für den Krieg zu erhalten. Da sie kein UN-Mandat erhielten, stützten sie sich auf Lügen (Hufeisenplan etc.) und eben die Show in Rambouillet. Der Kosovo-Krieg war im wesentlichen eine militärische Machtdemonstration der USA gegenüber Russland und der EU, sowie zahlreichen kleineren Staaten. Dazu ging es noch darum einen der letzten Staaten in Europa, der sich nicht den westlichen Grossmächten und deren Organisationen wie IWF unterordnete, zu unterwerfen.
Critic hat folgendes geschrieben:
Aber was war Bush's Krieg im Irak weniger als katastrophaler Irrsinn?

Hinter dem Überfall auf den Irak stehen sehr rationale Interessen: die Kontrolle der zweitgrössten Erdölvorräte der Welt. Die Bezeichnung des Kriegs als Irrsinn verschleiert nur die dahinterstehenden Interessen und mystifiziert die Ursachen.
Critic hat folgendes geschrieben:
Und noch weiter? Glaubst Du an eine "dritte Partei", daß die eine Chance hätte?

Wenn du diese Frage verneinst - was ich nicht mache - stellst du lediglich fest, dass deiner Meinung nach sich in den USA sich nichts ändern kann. Also eine rein fatalistische Feststellung. Aber es ist verständlich, wie man angesichts eines solchen Pessimismus dazu kommt, Imperialisten wie Kerry als "kleineres Übel" zu verteidigen. zynisches Grinsen
Critic hat folgendes geschrieben:
Wer würde die wählen? Erstens hat sowieso niemand außerhalb der beiden großen Parteien eine tatsächliche Chance (die stellen zumindest irgendwelche Infrastruktur, wenn auch der Kandidat für seine Kampagne selbst verantwortlich ist?!), wenn er nicht immense Geldmittel hat - und für die könnte er wiederum effektiver einen Kandidaten kaufen. Und zweitens ist doch das Ethos der Amerikaner vielleicht danach, in der Welt "aufzuräumen". Die Bush-Administration hatte sich Anfang des Jahres erstmal auf Howard Dean "eingeschossen", als "echtem" Kriegsgegner. Aber der war dem demokratischen Wahlvolk "nicht präsidiabel genug", sprich der Mehrheit von denen selbst wieder "zu links".

Es ist nicht der Ethos der US-Amerikaner die Welt aufzuräumen. Dies ist lediglich die Meinung einer Mischung aus rational handelnden Machtpolitikern und religiösen Fundamentalisten, die die Supermachtstellung der USA retten wollen. Eine beträchtliche Anzahl der Menschen in den USA ist gegen eine weitere Besatzung - und dies obwohl es seitens der Medien und der Vertreter der beiden grossen Parteien niemanden gibt, der für einen Rückzug eintritt. Diese Stimmung ist aber so stark, dass sowohl Bush, als auch Kerry gezwungen sind, von einem Rückzugsplan zu reden - obwohl beide für eine anhaltende Besatzung sind.

Es gibt natürlich Kräfte in den Demokraten, denen Dean zu links war und die deshalb den Mythos verbreiteten, dass die Wahl nur mit einer rechten Propaganda zu gewinnen sei. Aber genau diese Art von Wahlkampf hat Kerry massiv geschadet und für Bush einen Aufschwung bei den Umfragen bewirkt. Kerry hat mit diesem Wahlkampf deutlich gemacht, dass er keine Alternative darstellt, sondern für die gleiche Politik steht. In den Bereichen, in der im Wahlkampf für eine Alternative eintritt (Sozial- und Gesundheitspolitik), ist Kerry kaum glaubwürdig. Die Liberalen haben in den USA deshalb einen so schlechten Ruf, weil sie - im Gegensatz zu den Konservativen - sich eben nicht entschieden für ihre politischen Ziele einsetzen, aber dafür dauernd Zugeständnisse an die Konservativen machen.

Natürlich ist es nicht leicht in den USA eine linke Partei aufzubauen. Der ganze ideologische Schrott aus der zeit des Kalten Kriegs kombiniert mit der geschürten Paranoia des Kriegs gegen den Terror sind ein Hindernis. Die Probleme der Glaubwürdigkeit (in erster Linie wegen den Stalinisten, die den Sozialismus in Verruf gebracht haben) sind ein ebenso Hindernis, wie die Verzichtsideologien der 80er Jahre-Linken. Nur eine Partei, die die sozialen Interessen der Arbeiterklasse aufgreift und mit dem Kampf gegen den Militarismus und für die Grundrechte verbindet, hat eine Chance eine Basis zu finden. Das dies möglich ist, zeigt der Erfolg von Moores Bücher und Filmen in den USA. Moore beschränkt sich nicht auf ein paar einzelne Aspekte. Er verbindet die Kritik der sozialen Umstände mit der Kritik der Aussenpolitik.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16361
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#203566) Verfasst am: 31.10.2004, 01:03    Titel: Antworten mit Zitat

Die Fakten sind mir durchaus klar. Nur daß wir die mal glattgestellt haben. Lachen
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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rabenkrähe
Gast






Beitrag(#203582) Verfasst am: 31.10.2004, 05:05    Titel: Antworten mit Zitat

In der "Welt" fand sich heute ein Artikel, der aus Sicht eines "Linken" die Erforderlichkeit der Bush-Wiederwahl begründete.
Darin hieß es unter anderem, daß erst Bush mit seiner Irrsinnspolitik und der Ausbeutung der Umwelt (Ölförderung in Alaska) und der Verhöhnung der Schwächsten in der Gesellschaft die Notwendigkeit einer Umkehr in der Politik verdeutlichte.
Nach Bush könnte es dann nur noch eine gründliche Umkehr geben.

Ist ja eine ein bißchen zynische Sicht, aber nicht uninteressant.

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns
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annox
Grim Reaper



Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#203589) Verfasst am: 31.10.2004, 06:23    Titel: Antworten mit Zitat

rabenkrähe hat folgendes geschrieben:
In der "Welt" fand sich heute ein Artikel, der aus Sicht eines "Linken" die Erforderlichkeit der Bush-Wiederwahl begründete.
Darin hieß es unter anderem, daß erst Bush mit seiner Irrsinnspolitik und der Ausbeutung der Umwelt (Ölförderung in Alaska) und der Verhöhnung der Schwächsten in der Gesellschaft die Notwendigkeit einer Umkehr in der Politik verdeutlichte.
Nach Bush könnte es dann nur noch eine gründliche Umkehr geben.

Ist ja eine ein bißchen zynische Sicht, aber nicht uninteressant.

bin rabenkrähe Anbetung des lila Einhorns


Das sehe ich aehnlich. Zynisch daran ist, abzuschaetzen was mehr Menschenleben kosten wird... Böse
_________________
Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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