Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Wie gut war die "gute alte Zeit"?
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Pfirsich
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.05.2014
Beiträge: 781

Beitrag(#2051925) Verfasst am: 08.04.2016, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

"Das Bild von den drei Affen hat sich gewandelt: Sie sehen nicht, sie hören nicht, aber reden tun sie doch." (Peter Horton, soweit ich mich erinnere)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#2051929) Verfasst am: 08.04.2016, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Ich behaupte jetzt mal, dass damals wesentlich behäbiger gearbeitet wurde.

Denkste. Den Meister oder Vorarbeiter, der seine Leute antrieb gab es damals schon. "Hast du keine Arbeit?" hab ich oft hören müssen.
In der Maschinenfabrik, in der ich einige Jahre zubrachte, schuftete man im Akkord - ich auch. Bummeln ging nicht, da fehlte dann was in der Lohntüte. Aber wir mußten auch fein aufpassen, daß wir nicht zu viel leisteten, sonst kam der Mann mit der Stopuhr und kürzte uns die Vorgaben.
Krankfeiern? Da gab es die ersten drei Tage keinen Lohn bezw. Krankengeld. Und danach nur 50 Prozent, halben Lohn!! Und nach einer Woche mußte man zum Vertrauensarzt. Der war darauf dressiert, Simulanten (oder was er dafür hielt) zu entlarven. Ich hatte nach einem Verkehrsunfall ein Gipsbein - und mußte damit zum Vertrauensarzt. Das gab einigen Tumult im vollen Wartezimmer, da war man sehr empört. Und ich hatte meinen Spaß.
Allerdings: Man bekam spielend leicht einen Job, und der war dann auch sehr sicher. Ich kam mit meinem Gesellenbrief als Uhrmacher in die Maschinenfabrik rein - und man stellte mich an die Stoßmaschinen und ich machte Zahnräder. So einfach war das. Aber die Dinger hatten ja auch noch keine Elektronik, ich brauchte keinen EDV-Lehrgang, um sie zu beherrschen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Pfirsich
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.05.2014
Beiträge: 781

Beitrag(#2051930) Verfasst am: 08.04.2016, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Bedienungen brauchen keinen Vorarbeiter, der sie antreibt. Sie sind Konkurrentinnen um die besten Tische. Und meine Großmutter hat vermutlich gar nicht so ungern an Wochenenden gearbeitet, weil dann "die guten Münchner" kamen. Ob sie dafür jemanden hatte ausstechen müssen?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
luc
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2602
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2051932) Verfasst am: 08.04.2016, 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht, ob die gute alte Zeit so gut war: verklemmte Sexualmoral, mangelnde Frauenemanzipation, kein Internet, 3 Programme im Fernsehen, keine Handys, kalter Krieg, Asbest in den Schulen, sehr aggressive Krebstherapie, alte Nazis in der Verwaltung usw... Ich möchte nicht zurück in die Vergangenheit aber feststeht, dass die Aggressionen in unserer Gesellschaft nicht abgenommen haben, dass die Zukunftsangst sehr ausgeprägt ist. Euphorisch sind hier die wenigsten.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2051934) Verfasst am: 08.04.2016, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Aber die Dinger hatten ja auch noch keine Elektronik, ich brauchte keinen EDV-Lehrgang, um sie zu beherrschen.


Ich finde es immer noch beeindruckend, wie genau diese analog funktionierenden Maschinen gearbeitet haben. Allerdings darf man nicht vergessen: die waren auch richtig gefährlich. Einen Notausknopf gab es nicht. Es passierten während der Arbeit zahllose Unfälle. Nicht umsonst war das Thema Arbeitssicherheit irgendwann ein ganz grosses Thema. Heute ist es unvorstellbar, dass bei der Arbeit damals Bier getrunken wurde.
_________________
"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2051935) Verfasst am: 08.04.2016, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob die gute alte Zeit so gut war: verklemmte Sexualmoral, mangelnde Frauenemanzipation, kein Internet, 3 Programme im Fernsehen, keine Handys, kalter Krieg, Asbest in den Schulen, sehr aggressive Krebstherapie, alte Nazis in der Verwaltung usw... Ich möchte nicht zurück in die Vergangenheit aber feststeht, dass die Aggressionen in unserer Gesellschaft nicht abgenommen haben, dass die Zukunftsangst sehr ausgeprägt ist. Euphorisch sind hier die wenigsten.


Ich frage mich: warum hat man eigentlich Zukunftsangst?
_________________
"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
luc
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2602
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2051936) Verfasst am: 08.04.2016, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob die gute alte Zeit so gut war: verklemmte Sexualmoral, mangelnde Frauenemanzipation, kein Internet, 3 Programme im Fernsehen, keine Handys, kalter Krieg, Asbest in den Schulen, sehr aggressive Krebstherapie, alte Nazis in der Verwaltung usw... Ich möchte nicht zurück in die Vergangenheit aber feststeht, dass die Aggressionen in unserer Gesellschaft nicht abgenommen haben, dass die Zukunftsangst sehr ausgeprägt ist. Euphorisch sind hier die wenigsten.


Ich frage mich: warum hat man eigentlich Zukunftsangst?


Interkulturelle Konflikte, Überbevölkerung, totale Ausbeutung unseres Planeten. Das Gefühl , dass man nichts kontrolliert, weder die Finanzwelt noch die Politik. Ist es dir zu wenig? zwinkern
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2051939) Verfasst am: 08.04.2016, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob die gute alte Zeit so gut war: verklemmte Sexualmoral, mangelnde Frauenemanzipation, kein Internet, 3 Programme im Fernsehen, keine Handys, kalter Krieg, Asbest in den Schulen, sehr aggressive Krebstherapie, alte Nazis in der Verwaltung usw... Ich möchte nicht zurück in die Vergangenheit aber feststeht, dass die Aggressionen in unserer Gesellschaft nicht abgenommen haben, dass die Zukunftsangst sehr ausgeprägt ist. Euphorisch sind hier die wenigsten.


Ich frage mich: warum hat man eigentlich Zukunftsangst?


Interkulturelle Konflikte, Überbevölkerung, totale Ausbeutung unseres Planeten. Das Gefühl , dass man nichts kontrolliert, weder die Finanzwelt noch die Politik. Ist es dir zu wenig? zwinkern


Quatsch; es ging noch nie soviele Leute, so gut wie jetzt. Noch in keine Zeit sowenig Kriege.
Die Welt ist, durch die extreme vernetztungen, zu einem Dorf geworden.
Jeden Furz in der Antarktis, ist in 0,nix über die ganze Welt verbreitet.
Die regenerative Energieerzeugung wird immer besser.
Mach Dich nicht ins Hemd.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
luc
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2602
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2051941) Verfasst am: 08.04.2016, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob die gute alte Zeit so gut war: verklemmte Sexualmoral, mangelnde Frauenemanzipation, kein Internet, 3 Programme im Fernsehen, keine Handys, kalter Krieg, Asbest in den Schulen, sehr aggressive Krebstherapie, alte Nazis in der Verwaltung usw... Ich möchte nicht zurück in die Vergangenheit aber feststeht, dass die Aggressionen in unserer Gesellschaft nicht abgenommen haben, dass die Zukunftsangst sehr ausgeprägt ist. Euphorisch sind hier die wenigsten.


Ich frage mich: warum hat man eigentlich Zukunftsangst?


Interkulturelle Konflikte, Überbevölkerung, totale Ausbeutung unseres Planeten. Das Gefühl , dass man nichts kontrolliert, weder die Finanzwelt noch die Politik. Ist es dir zu wenig? zwinkern


Quatsch; es ging noch nie soviele Leute, so gut wie jetzt. Noch in keine Zeit sowenig Kriege.
Die Welt ist, durch die extreme vernetztungen, zu einem Dorf geworden.
Jeden Furz in der Antarktis, ist in 0,nix über die ganze Welt verbreitet.
Die regenerative Energieerzeugung wird immer besser.
Mach Dich nicht ins Hemd.


Optimist!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2051942) Verfasst am: 08.04.2016, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob die gute alte Zeit so gut war: verklemmte Sexualmoral, mangelnde Frauenemanzipation, kein Internet, 3 Programme im Fernsehen, keine Handys, kalter Krieg, Asbest in den Schulen, sehr aggressive Krebstherapie, alte Nazis in der Verwaltung usw... Ich möchte nicht zurück in die Vergangenheit aber feststeht, dass die Aggressionen in unserer Gesellschaft nicht abgenommen haben, dass die Zukunftsangst sehr ausgeprägt ist. Euphorisch sind hier die wenigsten.


Ich frage mich: warum hat man eigentlich Zukunftsangst?


Interkulturelle Konflikte, Überbevölkerung, totale Ausbeutung unseres Planeten. Das Gefühl , dass man nichts kontrolliert, weder die Finanzwelt noch die Politik. Ist es dir zu wenig? zwinkern


Quatsch; es ging noch nie soviele Leute, so gut wie jetzt. Noch in keine Zeit sowenig Kriege.
Die Welt ist, durch die extreme vernetztungen, zu einem Dorf geworden.
Jeden Furz in der Antarktis, ist in 0,nix über die ganze Welt verbreitet.
Die regenerative Energieerzeugung wird immer besser.
Mach Dich nicht ins Hemd.


Optimist!


Jeder ist immer noch Herr über sein eigenes Leben. Vielleicht reicht es ganz einfach mal aus, sich realistische Lebensziele zu setzen. Mit reiner Opferhaltung kommt man nicht weit.
_________________
"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2051943) Verfasst am: 08.04.2016, 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ich frage mich: warum hat man eigentlich Zukunftsangst?


Ich frage mich: Wie kommt man auf solche Fragen?
_________________
Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2051944) Verfasst am: 08.04.2016, 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Jeder ist immer noch Herr über sein eigenes Leben.


Nein.
_________________
Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2051946) Verfasst am: 08.04.2016, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob die gute alte Zeit so gut war: verklemmte Sexualmoral, mangelnde Frauenemanzipation, kein Internet, 3 Programme im Fernsehen, keine Handys, kalter Krieg, Asbest in den Schulen, sehr aggressive Krebstherapie, alte Nazis in der Verwaltung usw... Ich möchte nicht zurück in die Vergangenheit aber feststeht, dass die Aggressionen in unserer Gesellschaft nicht abgenommen haben, dass die Zukunftsangst sehr ausgeprägt ist. Euphorisch sind hier die wenigsten.


Ich frage mich: warum hat man eigentlich Zukunftsangst?


Interkulturelle Konflikte, Überbevölkerung, totale Ausbeutung unseres Planeten. Das Gefühl , dass man nichts kontrolliert, weder die Finanzwelt noch die Politik. Ist es dir zu wenig? zwinkern


Quatsch; es ging noch nie soviele Leute, so gut wie jetzt. Noch in keine Zeit sowenig Kriege.
Die Welt ist, durch die extreme vernetztungen, zu einem Dorf geworden.
Jeden Furz in der Antarktis, ist in 0,nix über die ganze Welt verbreitet.
Die regenerative Energieerzeugung wird immer besser.
Mach Dich nicht ins Hemd.


Optimist!


Ich war in der glücklichen Lage, eine entwicklung mitmachen zu dürfen die reichte von:

"Alle (in meinem Umfeld) waren arm. Das viel nicht so auf, weil es alle waren.
Fernseher war zwar schon erfunden, aber kaum jemand hatte einen. Telefon; fehlanzeige. Der Bäcker und der Metzger hatte eins. In unsere Straße kannte ich niemand, der ein Telefon hatte. Fernseher auch nicht.
In unsere Straße (ca 40 Häuser) gabs zwei Autos."
Bis:
"Zustände die jetzt für mich Alltag sind, kamen nicht mal in Science-Fiction vor.
Ich kann kaum alles aufzählen, wovon ich täglich profitiere.
Man ersäuft förmlich in Komunikationsmöglichkeiten. Kenntnis ist für alle zugänglich."

Was soll ich da meckern?

Wenn man in ein solches Paradies hineingeboren wird, mag es vielleicht selbstverständlich sein, und man kann es nicht mehr schätzen.

Ich genieße es jeden Tag.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
luc
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2602
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2051947) Verfasst am: 08.04.2016, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob die gute alte Zeit so gut war: verklemmte Sexualmoral, mangelnde Frauenemanzipation, kein Internet, 3 Programme im Fernsehen, keine Handys, kalter Krieg, Asbest in den Schulen, sehr aggressive Krebstherapie, alte Nazis in der Verwaltung usw... Ich möchte nicht zurück in die Vergangenheit aber feststeht, dass die Aggressionen in unserer Gesellschaft nicht abgenommen haben, dass die Zukunftsangst sehr ausgeprägt ist. Euphorisch sind hier die wenigsten.


Ich frage mich: warum hat man eigentlich Zukunftsangst?


Interkulturelle Konflikte, Überbevölkerung, totale Ausbeutung unseres Planeten. Das Gefühl , dass man nichts kontrolliert, weder die Finanzwelt noch die Politik. Ist es dir zu wenig? zwinkern


Quatsch; es ging noch nie soviele Leute, so gut wie jetzt. Noch in keine Zeit sowenig Kriege.
Die Welt ist, durch die extreme vernetztungen, zu einem Dorf geworden.
Jeden Furz in der Antarktis, ist in 0,nix über die ganze Welt verbreitet.
Die regenerative Energieerzeugung wird immer besser.
Mach Dich nicht ins Hemd.


Optimist!


Jeder ist immer noch Herr über sein eigenes Leben. Vielleicht reicht es ganz einfach mal aus, sich realistische Lebensziele zu setzen. Mit reiner Opferhaltung kommt man nicht weit.


Das stimmt aber mit Verdrängung auch nicht. Und Herr über sein eigenes Leben.... naja.....aber nur ein Beispiel.... wenn dir ein Kernkraftwerk vor der Nase platzt, weiß ich nicht, wo deine Freiheit noch existiert. Du kannst dich seelisch damit abfinden, dass du gleich krepierst.... OK.... mehr auch nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Pfirsich
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.05.2014
Beiträge: 781

Beitrag(#2051948) Verfasst am: 08.04.2016, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ich frage mich: warum hat man eigentlich Zukunftsangst?


Ich frage mich: Wie kommt man auf solche Fragen?
Das frage ich mich ebenfalls.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Pfirsich
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.05.2014
Beiträge: 781

Beitrag(#2051949) Verfasst am: 08.04.2016, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Jeder ist immer noch Herr über sein eigenes Leben.


Nein.

Nein.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2051951) Verfasst am: 08.04.2016, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Jeder ist immer noch Herr über sein eigenes Leben.


Nein.

Nein.


Naja; vieles ist auch Schicksal.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2051952) Verfasst am: 08.04.2016, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob die gute alte Zeit so gut war: verklemmte Sexualmoral, mangelnde Frauenemanzipation, kein Internet, 3 Programme im Fernsehen, keine Handys, kalter Krieg, Asbest in den Schulen, sehr aggressive Krebstherapie, alte Nazis in der Verwaltung usw... Ich möchte nicht zurück in die Vergangenheit aber feststeht, dass die Aggressionen in unserer Gesellschaft nicht abgenommen haben, dass die Zukunftsangst sehr ausgeprägt ist. Euphorisch sind hier die wenigsten.


Ich frage mich: warum hat man eigentlich Zukunftsangst?


Interkulturelle Konflikte, Überbevölkerung, totale Ausbeutung unseres Planeten. Das Gefühl , dass man nichts kontrolliert, weder die Finanzwelt noch die Politik. Ist es dir zu wenig? zwinkern


Quatsch; es ging noch nie soviele Leute, so gut wie jetzt. Noch in keine Zeit sowenig Kriege.
Die Welt ist, durch die extreme vernetztungen, zu einem Dorf geworden.
Jeden Furz in der Antarktis, ist in 0,nix über die ganze Welt verbreitet.
Die regenerative Energieerzeugung wird immer besser.
Mach Dich nicht ins Hemd.


Optimist!


Jeder ist immer noch Herr über sein eigenes Leben. Vielleicht reicht es ganz einfach mal aus, sich realistische Lebensziele zu setzen. Mit reiner Opferhaltung kommt man nicht weit.


Das stimmt aber mit Verdrängung auch nicht. Und Herr über sein eigenes Leben.... naja.....aber nur ein Beispiel.... wenn dir ein Kernkraftwerk vor der Nase platzt, weiß ich nicht, wo deine Freiheit noch existiert. Du kannst dich seelisch damit abfinden, dass du gleich krepierst.... OK.... mehr auch nicht.


Du: das ist Schicksal. Dir kann genauso gut ein Dachziegel auf den Kopf fallen. Peng, aus, das war's. Oder der Zug, in dem Du sitzt, entgleist. Wie in Eschede. Ursache: Materialermüdung. Das Leben ist endlich und garantiert tödlich. Also mache das Beste draus!
Vor vielen Jahren hatte ich einen schweren Unfall, den ich nur knapp überlebt habe. Das hat meine Sicht der Dinge komplett geändert.
_________________
"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2051953) Verfasst am: 08.04.2016, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Jeder ist immer noch Herr über sein eigenes Leben.


Nein.

Nein.


Naja; vieles ist auch Schicksal.


Daumen hoch!
Zwei Doofe - ein Gedanke. Fast zeitgleich.
_________________
"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2051954) Verfasst am: 08.04.2016, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:

Das stimmt aber mit Verdrängung auch nicht. Und Herr über sein eigenes Leben.... naja.....aber nur ein Beispiel.... wenn dir ein Kernkraftwerk vor der Nase platzt, weiß ich nicht, wo deine Freiheit noch existiert. Du kannst dich seelisch damit abfinden, dass du gleich krepierst.... OK.... mehr auch nicht.


Du: das ist Schicksal. Dir kann genauso gut ein Dachziegel auf den Kopf fallen. Peng, aus, das war's. Oder der Zug, in dem Du sitzt, entgleist. Wie in Eschede. Ursache: Materialermüdung. Das Leben ist endlich und garantiert tödlich. Also mache das Beste draus!
Vor vielen Jahren hatte ich einen schweren Unfall, den ich nur knapp überlebt habe. Das hat meine Sicht der Dinge komplett geändert.


So ist es. Jedes Leben endet zwangsläufig mit dem Tod.
Die Zeit davor sollte man möglichst angenehm verbringen.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Pfirsich
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.05.2014
Beiträge: 781

Beitrag(#2051955) Verfasst am: 08.04.2016, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ich frage mich: warum hat man eigentlich Zukunftsangst?


Ich frage mich: Wie kommt man auf solche Fragen?
Das frage ich mich ebenfalls.

Dass ich die Uhr, die jetzt nicht mehr tickt, habe austicken lassen, ohne dass ich das jemals groß bereuen dürfte, hat mit der Angst um die Zukunft meiner - vermiedenen - Kinder zu tun.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2051957) Verfasst am: 08.04.2016, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:

Das stimmt aber mit Verdrängung auch nicht. Und Herr über sein eigenes Leben.... naja.....aber nur ein Beispiel.... wenn dir ein Kernkraftwerk vor der Nase platzt, weiß ich nicht, wo deine Freiheit noch existiert. Du kannst dich seelisch damit abfinden, dass du gleich krepierst.... OK.... mehr auch nicht.


Du: das ist Schicksal. Dir kann genauso gut ein Dachziegel auf den Kopf fallen. Peng, aus, das war's. Oder der Zug, in dem Du sitzt, entgleist. Wie in Eschede. Ursache: Materialermüdung. Das Leben ist endlich und garantiert tödlich. Also mache das Beste draus!
Vor vielen Jahren hatte ich einen schweren Unfall, den ich nur knapp überlebt habe. Das hat meine Sicht der Dinge komplett geändert.


So ist es. Jedes Leben endet zwangsläufig mit dem Tod.
Die Zeit davor sollte man möglichst angenehm verbringen.


Und wenn man in seinem Leben alles erreicht hat, was man hat erreichen wollen, dann hat man eben die Frage zu stellen: "Darf's noch ein ordentliches Stückchen mehr sein?!" - Ja, das darf es. Das Zauberwort heisst immer: sich realistische Ziele setzen und hin und wieder am Weg dorthin zu arbeiten. Mancher Wunsch erfüllt sich dann praktisch von selbst. Die Wunscherfüllung fällt einem praktisch vor die Füße. Sie ist auf einem Mal da.
_________________
"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11052
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2051958) Verfasst am: 08.04.2016, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ich frage mich: warum hat man eigentlich Zukunftsangst?


Ich frage mich: Wie kommt man auf solche Fragen?
Das frage ich mich ebenfalls.

Dass ich die Uhr, die jetzt nicht mehr tickt, habe austicken lassen, ohne dass ich das jemals groß bereuen dürfte, hat mit der Angst um die Zukunft meiner - vermiedenen - Kinder zu tun.


...eines der Postings, die mich ein bisschen traurig machen...
_________________
"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
luc
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2602
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2051961) Verfasst am: 08.04.2016, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob die gute alte Zeit so gut war: verklemmte Sexualmoral, mangelnde Frauenemanzipation, kein Internet, 3 Programme im Fernsehen, keine Handys, kalter Krieg, Asbest in den Schulen, sehr aggressive Krebstherapie, alte Nazis in der Verwaltung usw... Ich möchte nicht zurück in die Vergangenheit aber feststeht, dass die Aggressionen in unserer Gesellschaft nicht abgenommen haben, dass die Zukunftsangst sehr ausgeprägt ist. Euphorisch sind hier die wenigsten.


Ich frage mich: warum hat man eigentlich Zukunftsangst?


Interkulturelle Konflikte, Überbevölkerung, totale Ausbeutung unseres Planeten. Das Gefühl , dass man nichts kontrolliert, weder die Finanzwelt noch die Politik. Ist es dir zu wenig? zwinkern


Quatsch; es ging noch nie soviele Leute, so gut wie jetzt. Noch in keine Zeit sowenig Kriege.
Die Welt ist, durch die extreme vernetztungen, zu einem Dorf geworden.
Jeden Furz in der Antarktis, ist in 0,nix über die ganze Welt verbreitet.
Die regenerative Energieerzeugung wird immer besser.
Mach Dich nicht ins Hemd.


Optimist!


Jeder ist immer noch Herr über sein eigenes Leben. Vielleicht reicht es ganz einfach mal aus, sich realistische Lebensziele zu setzen. Mit reiner Opferhaltung kommt man nicht weit.


Das stimmt aber mit Verdrängung auch nicht. Und Herr über sein eigenes Leben.... naja.....aber nur ein Beispiel.... wenn dir ein Kernkraftwerk vor der Nase platzt, weiß ich nicht, wo deine Freiheit noch existiert. Du kannst dich seelisch damit abfinden, dass du gleich krepierst.... OK.... mehr auch nicht.


Du: das ist Schicksal. Dir kann genauso gut ein Dachziegel auf den Kopf fallen. Peng, aus, das war's. Oder der Zug, in dem Du sitzt, entgleist. Wie in Eschede. Ursache: Materialermüdung. Das Leben ist endlich und garantiert tödlich. Also mache das Beste draus!
Vor vielen Jahren hatte ich einen schweren Unfall, den ich nur knapp überlebt habe. Das hat meine Sicht der Dinge komplett geändert.


Ich glaube, es geht nicht um mich persönlich, obwohl ich mich sehr gern habe und mich besonders sympathisch finde. zwinkern Wenn ich abkratze, ist es auch nicht so tragisch. ich habe keine metaphysische Angst vor dem Tod... höchstens eine instinktiv-animalische, die ziemlich normal ist. Trotzdem tut es mir Leid, dass unsere Welt untergehen könnte. Ich finde es schade und denke, die Menschheit ( ich inbegriffen) hätte mehr daraus machen können.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
marram
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.10.2014
Beiträge: 675

Beitrag(#2051962) Verfasst am: 08.04.2016, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ja ja, die gute alte Zeit.

Ich erinnere mich. Strom gab es nur für Licht und zwei Steckdosen im Haus. Es gab weder Staubsauger, noch Waschmaschine, noch Elektroherd.

In der Küche stand der große Holzherd. Wäsche wurde mittels Holz-/Kohlemaschine noch gekocht. Die Schleuder. Fluch und Segen zugleich. Dafür gab es eine der beide Steckdosen. Immer wieder flog die Sicherung raus und dann wurde eben wieder von Hand ausgewrungen. Die andere Steckdose war für den Radio reserviert. Fernsehen gab es bei uns erst anno 1974 oder 1975.

Keine Zentralheizung. Hey, ich komme aus sowas wie Bayerisch-Sibirien. Da gab es im Winter schon mal gepflegte -15 Grad und das über mehrerer Tage. Unten im Erdgeschoß den Holzherd inner Küche. Dazu den Ölofen (nix zentrale Versorgung, sondern Kanne) inner guten Stube - nur sonntags(!) beheizt. Oben in den Schlafräumen keinerlei Heizung. Da hatteste im Winter die Eisblumen innen an den Fenstern!

Das Bad mit einem Holzofen-Boiler, aber ohne jegliche sonstige Heizung. Daher immer die Gefahr, dass da mal ne Wasserleitung einfriert. Daher war Zähneputzen und sonstige Katzenwäsche in der Küche angesagt im Winter. Irgendwann waren meine Eltern so "reich", dass das Geld dafür reichte, dass man den ganzen Winter oben im Bad mittels Holz und Kohlen kein einfrieren der Leitungen mehr befürchten musste. Dann hatten wir tatsächlich ein Bad. Allerdings bedeutete das auch, dass wir Kinder immer hochgeschickt wurden um ein-/nachzuheizen. Und wehe wir Kinder passten da nicht auf. Dann gab es richtig Ärger.

Immer dann, wenn jemand von der "guten alten Zeit" schwärmt, dann sag ich dem, dass er erstmal seine sämtlichen Sicherungen rausdrehen soll. Nur das Licht und zwei Steckdosen im Haus. Mehr nicht. Keine Waschmaschine, kein Elektroherd, keine Dusche, kein automatisches Warmwasser usw. Da merkt man dann, dass bei so manchem "Hach-Wie-War-Das-Früher-Schön-Menschen" die Begeisterung plötzlich abflacht zwinkern

Da fällt mir nochwas ein. Ich kann noch mit nem Bügeleisen bügeln, das aufm Holz-Küchenherd erwärmt wurde. Ich vermute, das ich so ca. 8 Jahre alt war, als ich das können musste. Das war mühsam. Immer das Eisen wechseln. Und die Dinger waren für mich damals verdammt schwer.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16359
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2051963) Verfasst am: 08.04.2016, 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

luc hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob die gute alte Zeit so gut war: verklemmte Sexualmoral, mangelnde Frauenemanzipation, kein Internet, 3 Programme im Fernsehen, keine Handys, kalter Krieg, Asbest in den Schulen, sehr aggressive Krebstherapie, alte Nazis in der Verwaltung usw... Ich möchte nicht zurück in die Vergangenheit aber feststeht, dass die Aggressionen in unserer Gesellschaft nicht abgenommen haben, dass die Zukunftsangst sehr ausgeprägt ist. Euphorisch sind hier die wenigsten.


Manches haben die Menschen auch nicht als Nachteil empfunden, weil sie es nicht anders kannten: Der Chemielehrer erzählte mal, er hätte selbstverständlich x Jahre lang mit Asbestmatten u.ä. gearbeitet, und dann sei eines Tages ein Gefahrentrupp mit Schutzanzug und Gasmaske aufgelaufen und habe das Asbest abgeholt. Das hätte ihn schon ein bißchen befremdet.

Manches wird auch verklärt aufgrund der Verhältnisse von heute, so daß man vielleicht dabei ausblendet, wie hart es auch war: So konnte es passieren, daß man morgens auf die Baustelle ging und bei Feierabend schon für einen anderen Arbeitgeber arbeitete - für fünfzig Pfennig mehr am Tag.

Und Manches verklärt sich vielleicht sogar, weil es inzwischen einen Wertewandel gegeben hat, wir das Ganze mit der positiven Brille von heute sehen? Vor Jahr und Tag sah ich mal eine britische Doku, in der einmal versucht wurde darzustellen, welchen Einfluß es auf das heutige Leben hätte, würde heute noch die Sozialgesetzgebung angewandt, wie sie in den 50er Jahren herrrschte. Letztlich haben die Arbeitsberater es auch geschafft, einige Leute wieder in Arbeit zu bringen, die im heutigen System ausgesteuert waren: Einen Körperbehinderten, einen Flüchtling, eine mehrfache Mutter. Mit denen hat man durchaus begutachtet, was sie an Arbeit noch leisten konnten, oder sie eingekleidet, damit sie zum Bewerbungsgespräch was halbwegs Anständiges zum Anziehen hatten.

Einerseits sagt mir das, daß der Staat nicht Leistungen kürzen und streichen und mehr Druck ausüben, sondern sich eigentlich mehr einfallen lassen müßte, um die Leute in Arbeit zu bringen. Aber ob die Arbeitsberater damals wirklich soviel Zeit für jeden hatten? Dann war auch vieles mit "discretion", also Leistungen ohne Rechtsanspruch, letztlich abhängig von der Laune des Arbeitsberaters. Viele Krankheiten, um derentwillen Menschen heute als arbeitsunfähig gelten, wurden damals nicht anerkannt - so daß Mancher sich unter Schmerzen hätte hinquälen müssen. Der Afrikaner wurde für den Job quer durchs Land geschickt und hatte Schwerigkeiten, eine Übernachtungmöglichkeit zu finden, weil Pensionen nur 10% Schwarze beherbergen durften. Eine alleinerziehende Mutter hätte keine Wohnung bekommen, das Kind wäre im Heim gelandet - nicht respektabel genug. Ein alter Mann, der das ganze Leben gearbeitet hatte, wäre im Heim gelandet, weil die Rente nicht reichte, um eine Wohnung zu bezahlen. Usw..
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2051964) Verfasst am: 08.04.2016, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Und obwohl heute stundenmäßig weniger gearbeitet wird, nehmen die Burnout-Fälle zu.


Liegt u.a. an zwei Gründen:

1. Die Arbeit ist heute intellektuell deutlich anspruchsvoller geworden. Eine Arbeitskraft macht heute die Arbeit, die früher drei oder vier oder noch mehr Arbeitskräfte verrichtet haben
2. obwohl weniger gearbeitet wird, reicht die Arbeit via Smartphony, Email etc. deutlich weiter ins Privatleben rein.
Multi-Tasking und permanente Erreichbarkeit sorgen für massiven Stress - auch privat.
Dazu kommt, dass das Privatleben vieler heute "Event-Orientiert" ist. Man will absolut nichts verpassen und macht sich dann auch noch einmal privat so richtigen Stress.


Dazu kommt noch, dass sich die Arbeit infolge des rasenden technologischen Fortschritts staendig aendert und man sich zusaetzlich zur Arbeit staendig weiterbilden muss. Da muss man immer mal "nebenher" den Umgang mit einer neuen Software lernen, die Bedienung der naechsten Generation von Maschinen etc.
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2051966) Verfasst am: 08.04.2016, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

marram hat folgendes geschrieben:
Ja ja, die gute alte Zeit.

Ich erinnere mich. Strom gab es nur für Licht und zwei Steckdosen im Haus. Es gab weder Staubsauger, noch Waschmaschine, noch Elektroherd.

In der Küche stand der große Holzherd. Wäsche wurde mittels Holz-/Kohlemaschine noch gekocht. Die Schleuder. Fluch und Segen zugleich. Dafür gab es eine der beide Steckdosen. Immer wieder flog die Sicherung raus und dann wurde eben wieder von Hand ausgewrungen. Die andere Steckdose war für den Radio reserviert. Fernsehen gab es bei uns erst anno 1974 oder 1975.

Keine Zentralheizung. Hey, ich komme aus sowas wie Bayerisch-Sibirien. Da gab es im Winter schon mal gepflegte -15 Grad und das über mehrerer Tage. Unten im Erdgeschoß den Holzherd inner Küche. Dazu den Ölofen (nix zentrale Versorgung, sondern Kanne) inner guten Stube - nur sonntags(!) beheizt. Oben in den Schlafräumen keinerlei Heizung. Da hatteste im Winter die Eisblumen innen an den Fenstern!
Genauso wars bei uns!
Abends bibbernd ins Bett, und morgends hat man sich nicht herausgetraut. Deprimiert

marram hat folgendes geschrieben:
Das Bad mit einem Holzofen-Boiler, aber ohne jegliche sonstige Heizung. Daher immer die Gefahr, dass da mal ne Wasserleitung einfriert. Daher war Zähneputzen und sonstige Katzenwäsche in der Küche angesagt im Winter.

Ihr hattet ein Bad? Geschockt
Wir hatten im Haus einen Wasserhahn. In der 1,5 m² große Küche. Darin fand jeden Tag die Katzenwäsche statt. Zähne putzen war ein Fremdwort.
Samstags wurde die Zinkwanne rausgeholt. Darin wurden wir (nacheinander) gewaschen. Bei der Gelegenheit wurde auch die Wäsche gewechselt.
Ich merke gerade; ich sollte aufhören zu erzählen. Das glaubt heutzutage eh keiner mehr.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
luc
registrierter User



Anmeldungsdatum: 15.04.2010
Beiträge: 2602
Wohnort: Nice. Paris. Köln

Beitrag(#2051967) Verfasst am: 08.04.2016, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Und obwohl heute stundenmäßig weniger gearbeitet wird, nehmen die Burnout-Fälle zu.


Liegt u.a. an zwei Gründen:

1. Die Arbeit ist heute intellektuell deutlich anspruchsvoller geworden. Eine Arbeitskraft macht heute die Arbeit, die früher drei oder vier oder noch mehr Arbeitskräfte verrichtet haben
2. obwohl weniger gearbeitet wird, reicht die Arbeit via Smartphony, Email etc. deutlich weiter ins Privatleben rein.
Multi-Tasking und permanente Erreichbarkeit sorgen für massiven Stress - auch privat.
Dazu kommt, dass das Privatleben vieler heute "Event-Orientiert" ist. Man will absolut nichts verpassen und macht sich dann auch noch einmal privat so richtigen Stress.


Dazu kommt noch, dass sich die Arbeit infolge des rasenden technologischen Fortschritts staendig aendert und man sich zusaetzlich zur Arbeit staendig weiterbilden muss. Da muss man immer mal "nebenher" den Umgang mit einer neuen Software lernen, die Bedienung der naechsten Generation von Maschinen etc.


Ja! Das Problem ist der Stress, weil man nicht wie in den 60er oder 70er Jahren planen kann. Damals hatte man einen Beruf, war mit seiner Region verbunden, konnte sich peu à peu eine Wohnung kaufen, musste nicht dauernd umziehen, um einen Job zu finden, musste sich nicht dauernd weiter fortbilden, wusste, dass die Renten relativ sicher waren, und glaubte , dass die Kinder es wahrscheinlich noch besser haben würden. Der Lebensstandard ist für die meisten vielleicht noch höher als früher aber diese Unsicherheit ist für viele ein Stressfaktor.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
marram
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.10.2014
Beiträge: 675

Beitrag(#2051968) Verfasst am: 08.04.2016, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Und obwohl heute stundenmäßig weniger gearbeitet wird, nehmen die Burnout-Fälle zu.


Liegt u.a. an zwei Gründen:

1. Die Arbeit ist heute intellektuell deutlich anspruchsvoller geworden. Eine Arbeitskraft macht heute die Arbeit, die früher drei oder vier oder noch mehr Arbeitskräfte verrichtet haben
2. obwohl weniger gearbeitet wird, reicht die Arbeit via Smartphony, Email etc. deutlich weiter ins Privatleben rein.
Multi-Tasking und permanente Erreichbarkeit sorgen für massiven Stress - auch privat.
Dazu kommt, dass das Privatleben vieler heute "Event-Orientiert" ist. Man will absolut nichts verpassen und macht sich dann auch noch einmal privat so richtigen Stress.


Dazu kommt noch, dass sich die Arbeit infolge des rasenden technologischen Fortschritts staendig aendert und man sich zusaetzlich zur Arbeit staendig weiterbilden muss. Da muss man immer mal "nebenher" den Umgang mit einer neuen Software lernen, die Bedienung der naechsten Generation von Maschinen etc.


Mein Vater war sowas wie ein Verwaltungsangestellter. In seinen letzten Berufsjahren erlebte er noch die "Computerisierung" mit. Er fand das schrecklich. Er hasste den dadurch entstehenden Zeitdruck.

Vorher gab es die Journale und Akten. Da wurde eingetragen. Da gab es ein Archiv. Da hatte jeder Verständnis dafür, dass es Zeit brauchte um da was zu suchen. Und dann kam dieser "Scheiß-Computer" und auf einmal erwartete jeder, dass es schneller ging.

Er hat diese letzten Berufsjahre gehasst. Einer meiner Brüder ist in seine Fußstapfen getreten. Daher hatte mein Vater noch viele Jahre nach seiner Rente Einblicke in sein ehemaliges Berufsfeld. Er fand es schrecklich, dass es keine Zeit mehr gab. Alles schnellstmöglich erledigen. Oder gar mit Handy erreichbar sein im Privatleben. Welch ein Horror für ihn. Er sagte öfter mal (sinngemäß): " Wir hatten zwar die 48-Stunden-Woche, aber keiner konnte uns hetzen oder zu Hause stören. Wir waren am Feierabend und am Wochenende einfach nicht erreichbar, einfach weil es überwiegend kein privates Telefon/Handy gab"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9  Weiter
Seite 3 von 9

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group