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Wert eines Menschenlebens
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Tarvoc
Holy shit, 4 decades already.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44766

Beitrag(#210416) Verfasst am: 09.11.2004, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Und was wenn es mit Spaß macht Menschen zu töten?


Ob es dir Spaß macht, heißt das nicht, dass ich meine Handlungsmaximen danach ausrichten muss!

Lies' dir mein Post noch 'mal durch!

Reschi hat folgendes geschrieben:
Dann würde ich doch auch versuchen dich daran zu hindern mir diese schönen Sachen zu nehmen zwinkern


Ja, das tu' 'mal schön... zynisches Grinsen

Reschi hat folgendes geschrieben:
Nein, das sehe ich nicht so


Das hat aber auf meine Handlungsmaximen keinen Einfluss...

Reschi hat folgendes geschrieben:
Ich werde allerdings verhindern wollen, dass du mir meine Leidenschaft nimmst zu Morden.


Ich will auch viel.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Ja, das kann man ja beeinflussen.

Und welche Gehirnbereiche sind denn dafür zuständig?


Wilson würde sagen, der sozio-sexuelle Schaltkreis. De Fakto liegt der wohl irgendwo in der Großhirnrinde, würde ich 'mal in meinem jugendlichen Leichtsinn vermuten...
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#210418) Verfasst am: 09.11.2004, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:

caballito hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Warum ist der Mensch wertvoller als ne Gelse ?


Ist er das denn? So, objektiv wirklich? zwinkern


Nein ist er nicht. Ich möchte nur auch wissen, warum andere meinen, dass es so ist.

Subjektiv ist er es.


Ist Wahrheit immer subjektiv ?

Wenn alle[=alle die ein Auto kaufen werden/wollen] glauben ein Auto hat nicht mehr Wert als 100€, dann wird k(aum)einer ein Auto für über 100€ kaufen.
(ideeller)Wert ist immer subjektiv.


Man kann also gar nicht sagen, dass Menschen töten (immer )böse ist.

Menschenleben sind ja nur ein Wert.

Wie kann man dann von anderen verlangen, dass sie diesen Wert teilen ?

Böse und Gut gebrauche ich äußert ungern.
Ersetze böse durch schadend.
Das töten von Menschen schadet (in den meisten Fällen)den Menschen,
man selbst ist ein Mensch und will nicht, dass einem geschadet wird, deswegen tötet man in der Regel keine Menschen.
_________________
Trish:(
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sascha
bekennender magnusfe-Fan



Anmeldungsdatum: 30.08.2004
Beiträge: 1449
Wohnort: Bremen

Beitrag(#210419) Verfasst am: 09.11.2004, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Fällt mir gerade so ein, Nietzsche war ja zum Beispiel glaube ich der Meinung, dass eine "Sklavenmoral" zwischen Gut und Böse unterscheide, eine "Herrenmoral" hingegen zwischen Gut und Schlecht.

Und ich persönlich sehe nach wie vor zwischen (Gut und Schlecht) und (Negentropie und Entropie) Paralellen. Könnten wir nicht einfach sagen, dass was die Entropie auf der Erde senkt, gut ist, und dass Handlungen, die die Entropie erhöhen, böse sind? ;-D Dann könnten wir einfach chemisch klassifizieren, welche Handlungen gut, und welche böse sind. Allerdings müsste man bei den Energiegewinnungsverfahren wohl ne Ausnahme machen, denn nach diesem Regelsystem wär Kernfusion ja böse.


Zuletzt bearbeitet von sascha am 09.11.2004, 23:23, insgesamt einmal bearbeitet
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#210420) Verfasst am: 09.11.2004, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Wieviel Wert ein Menschenleben ist, dürfte daran liegen, wieviel Interesse er im Mittel daran hat, zu leben. (Ich denke mal, Abtreibung wird nicht, und Sterbehilfe wird weniger hart bestraft als Totschlag oder Mord, eben deshalb, weil am Anfang des Lebens noch kein Bewußtsein steht, und am Ende nur noch eine geringe Fähigkeit, irgendwas Größeres zu tun.)


Man könnte ja einfach mal die Frage nach dem Tauschwert stellen. Wenn ich ein altes Auto habe, und jemand will, dass ich es freiwillig rausrücke, dann kann er mir Geld dafür bieten. Irgendwann ist der Betrag erreicht, ab dem ich bereit bin, mein Auto zu geben. Es gibt aber keinen Betrag, egal wie hoch, für den ich mein Leben geben würde. Der Wert eines Menschenlebens hat also damit zu tun, dass wir nichts auf der Welt so wertschätzen, wie unser Leben.

Der Wert des Lebens besteht also nicht per se sondern wird von uns zugewiesen. Das ist im Grunde bei allen Dingen so, die Wert haben. Die Bilder von van Gogh haben früher niemanden interessiert, also hatten sie geringen Wert. Heute sind viele Leute bereit, sehr viel dafür zu geben, also haben sie hohen Wert.

In einer Gesellschaft, in der es den Menschen wurscht wäre, ob sie weiterleben oder nicht, wäre Mord ein Kavaliersdelikt.
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Tarvoc
Holy shit, 4 decades already.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44766

Beitrag(#210423) Verfasst am: 09.11.2004, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

sascha hat folgendes geschrieben:
Und ich persönlich sehe nach wie vor zwischen (Gut und Schlecht) und (Negentropie und Entropie) Paralellen. Könnten wir nicht einfach sagen, dass was die Entropie auf der Erde senkt, Gut ist, und das Handlungen, die die Entropie erhöhen, böse sind? ;-D Dann könnten wir einfach chemisch klassifizieren, welche Handlungen gut, und welche böse sind.


Würde der diskordischen "Kreativität" und "Destruktivität" entsprechen, aber wie du schon sagtest auch der Nietzscheschen Herrenmoral. Finde ich ganz gut...

Eine Sklavenmoral unterscheidet also zwischen gut und böse (d.h. im Grunde zwischen Ordnung (Anpassung, Unterwerfung, Demut, Schwäche) und Unordnung (Abgrenzung, Widerstand, Selbstverbesserung, Stärke)), während eine Herrenmoral zwischen negentropisch und entropisch unterscheidet (wobei Negentropie sowohl geordnet als auch chaotisch sein kann). Gefällt mir ausgesprochen gut!!!

sascha hat folgendes geschrieben:
Allerdings müsste man bei den Energiegewinnungsverfahren wohl ne Ausnahme machen, denn nach diesem Regelsystem wär Kernfusion ja böse.


Ein bisschen inkonsequent, oder? Nein, so geht das nicht! zwinkern

Naja. "Lerne die Regeln, um sie (bei Bedarf) zu brechen." (Dalai Lama) zwinkern
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frajo
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#210424) Verfasst am: 09.11.2004, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
sascha hat folgendes geschrieben:
Ich stelle fest, dass hier mehrere Erwachsene merklich Mühe haben, einem Minderjährigen die Frage zu beantworten, warum einen Menschen zu töten schlimm ist (bzw. sein soll; aus physikalischer Sicht isses ja eigentlich nur ne Entropie-Geschichte).


Nur diejenigen, die meinen, dass es (objektiv) schlimm ist. Diejenigen, die begriffen haben, dass es diese Antwort nicht gibt, ersparen sich diese Peinlichkeit.

sicher gibt es zumindest eine antwort auf diese frage.
hast du steps anmerkung nicht gelesen?
wenn ja, wieso sollte die von step angeführte antwort nicht gültig sein?


Doch, ich habe steps Anmerkung gelesen. Und jetzt darfst du mir mal vivisezieren, wieso aus meiner Bemerkung, dass es keine Antwort auf die Frage gibt, wieso es objektiv schlecht ist, folgen soll, dass steps antwort, es sei überhaupt nicht objektiv so, falsch sein müsste.

aber gerne:
step hat folgendes geschrieben:
Einen Menschen zu töten ist "böse", weil es mehrheitlicher Konsens ist, das nicht zu tun. Die Kooperation, die Prinzipien von direkter und indirekter Reziprozität haben sich als hinreichend evolutionär stabil erwiesen, um heute angetroffen zu werden.

Manchmal gilt es auch schon als "etwas böse", obiges zu sagen, denn man traut dem Menschen mit einer naiv loyalen Moral instinktiv mehr als einem, der den Mechanismus durchschaut.

keine spur von "objektiv schlecht". Schulterzucken

ich habe dein einschübsel "(objektiv)" bei meiner vorigen anmerkung nicht berücksichtigt.
und du hast nicht berücksichtigt, daß step den begriff "objektiv" nicht verwendet hat.
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Schmerzlos
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#210441) Verfasst am: 10.11.2004, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

- Was, soll dann sein. Du wirst damit in alle Ewigkeit leben müssen.



ja, dann passt es ja


- Folgen können über Dein jetziges Leben
hinausreichen und sich entsprechend auswirken...

Zitat:
nur: Wer entscheidet, was die KOnsequenzen sind ?


- Besser wäre die Frage: wodurch entstehen Konsequenzen. zwinkern

Zitat:


Zitat:
Zitat:
Nehmen wir mal an, ich kille ne alte Oma, und komme für ins Gefängnis.

War das, was ich dann tat, "gut", moralisch vertretbar ?


- Nein, geisteskrank.



Warum ?


- Das wäre wohl eine unmotivierte Handlungsweise,
die aus einer Verhaltensstörung resultiert.
Unheilsame Bewußtseinszustände gibts
ja reichlich. Gefühlsstörungen, etc.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#210443) Verfasst am: 10.11.2004, 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:


Ja eben, darum hat mich diese Frage auch so beschäftigt (und tut es immer noch, obwohl ich schon eine ziemlich gute Antwort gefunden habe, die ich jetzt allerdings sicher (noch) nicht preisgeben werde Sehr glücklich (obwohl wo gut ist sie auch wieder nicht...hmm...ich habe doch keien Antwort darauf, oder doch ? ...man wird sehen))


Spontan fällt mnir dazu noch ein, daß Du mal nack Kant und Hobbes googeln könntest.

Ist ja nicht so, daß sich vorher keiner Gedanken gemacht hätte ...

Rasmus.
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Kookie
Gast






Beitrag(#210499) Verfasst am: 10.11.2004, 10:05    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
kookie hat folgendes geschrieben:
der wert eines menschen ( bis zum abgeschlossenen studium )
liegt ca. bei einer halben million
haben statistiker rausgefunden


Interessant. Also sind nicht-studierte Menschen weniger wert?

Oder meintest du vielleicht die Kosten, die ein Mensch u.U. verursacht, bis er zum Bruttosozialprodukt beitragen kann? Unter dieser Prämisse bekommt die Überlegung nach dem Wert eines Menschen ja eine ganz andere Perspektive. Cool


alsou:

number 1:
diese rechnung stand mal in der zeitschrift Eltern
...... ein kind kostet im schnitt 500 000 DM.....
und ich kam mir ziemlich blöde vor - hatte tagelang rumgerechnet
und bin nie im leben auf diese summe gekommen
( zu dieser zeit war ich grade in unsre altbauwohnung gezogen die 670 DM gekostet hatte - heute bezahle ich 637,51 Euronen obwohl sich die grundmiete nicht geändert hat - nur die nebenkosten haben sich erhöht - müllabfuhr u.s.w. - mit der strom -u. gasrechnung ist es dasselbe - es ist fast exact das doppelte obwohl weniger verbraucht wird
zumal mein sohn schon am 1.schultag tönte - er werde auf keinen fall ein abitur machen sondern schreiner werden ( pumuckelmäßig...)
also hab ich da angerufen und nachgefragt wie sie auf diese summe kämen
sie hatten einen mittelwert ausgerechnet
eine 4köpfige familie - ein sohn eine tochter
welches heißt - dass man von einer mindestens 4zimmerwohnung ausgegangen ist
( wenn man 2 mädchen hat - hat man anspruch bei einer z.b.sozialwohnung auf 3 zimmer - ist ein junge dabei 4 zimmer )
es wurden angefangen bei akademikern ( die oft ihre kiddis auf teure privatschulen schicken ) bis hin zu sozialhilfeempfängern ein mittelwert errechnet
einschließlich urlaub - dem größeren auto - inflation - verteuerung der lebenshaltungskosten
was weiß ich - tausend sachen die ich nicht beachtet hatte
und das wurde hochgerechnet

wenn ich heute über den daumen nachrechne komme ich tatsächlich ungefähr auf diese summe - also gaaaanz grob gerechnet
nur sind es heute nichtmehr DM sondern Euros
wenn ich im vergleich annehmen würde - ich wär ganz alleine
sprich 1 person



number 2:

vor kurzem ist die Oma meiner kinder verstorben
von einer sekunde auf die andere lag sie im koma auf intensiv
herzversagen - reanimation - lungendisfunktion - nierendisfunktion
einige tagelang wurden lebenserhaltende maßnahmen durchgeführt
als der letzte anruf aus der klinik kam - dass es die nächsten stunden soweit sein wird - sind meine beiden kiddis nocheinmal hingegangen - sie wollten das alleine machen - um sich endgültig zu verabschieden
als sie wieder zuhause waren
warf meine tochter von weinkrämpfen gebeutelt die frage auf:
"was ist so ein menschenleben eigentlich wert?"
mein sohn antwortete daraufhin:
"also wir zwei sind ca. 1 million wert"




"aber dass wir uns aller voraussicht nach noch haben werden - wenn unsere eltern schon längst tot sind - das ist viel wert"
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#210559) Verfasst am: 10.11.2004, 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Menschenleben sind ja nur ein Wert.

Wie kann man dann von anderen verlangen, dass sie diesen Wert teilen ?


Gute Frage. zwinkern

Man kann natürlich nicht.
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#210561) Verfasst am: 10.11.2004, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
ich habe dein einschübsel "(objektiv)" bei meiner vorigen anmerkung nicht berücksichtigt.
und du hast nicht berücksichtigt, daß step den begriff "objektiv" nicht verwendet hat.


Doch doch, das habe ich schon berücksichtigt. Hätte er ihn nämlich verwendet, wäre seine Antwort falsch gewesen und er hätte zu jenen gehört, die sich die Peinlichkeit nicht erspart haben. Hat er aber nicht.
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Tarvoc
Holy shit, 4 decades already.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44766

Beitrag(#210601) Verfasst am: 10.11.2004, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
sascha hat folgendes geschrieben:
Und ich persönlich sehe nach wie vor zwischen (Gut und Schlecht) und (Negentropie und Entropie) Paralellen. Könnten wir nicht einfach sagen, dass was die Entropie auf der Erde senkt, Gut ist, und das Handlungen, die die Entropie erhöhen, böse sind? ;-D Dann könnten wir einfach chemisch klassifizieren, welche Handlungen gut, und welche böse sind.


Würde der diskordischen "Kreativität" und "Destruktivität" entsprechen, aber wie du schon sagtest auch der Nietzscheschen Herrenmoral. Finde ich ganz gut...

Eine Sklavenmoral unterscheidet also zwischen gut und böse (d.h. im Grunde zwischen Ordnung (Anpassung, Unterwerfung, Demut, Schwäche) und Unordnung (Abgrenzung, Widerstand, Selbstverbesserung, Stärke)), während eine Herrenmoral zwischen negentropisch und entropisch unterscheidet (wobei Negentropie sowohl geordnet als auch chaotisch sein kann). Gefällt mir ausgesprochen gut!!!

sascha hat folgendes geschrieben:
Allerdings müsste man bei den Energiegewinnungsverfahren wohl ne Ausnahme machen, denn nach diesem Regelsystem wär Kernfusion ja böse.


Ein bisschen inkonsequent, oder? Nein, so geht das nicht! zwinkern

Naja. "Lerne die Regeln, um sie (bei Bedarf) zu brechen." (Dalai Lama) zwinkern


Vielleicht mache ich hierzu mal einen eigenen Thread auf...
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Reschi
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Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#210640) Verfasst am: 10.11.2004, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

- Was, soll dann sein. Du wirst damit in alle Ewigkeit leben müssen.



ja, dann passt es ja


- Folgen können über Dein jetziges Leben
hinausreichen und sich entsprechend auswirken...



Das ist mir ziemlich egal. Was interessieren mich die Probleme dieser Welt, bzw. die Konsequenzen meiner Handlungen, wenn ich nicht mehr existiere ?

Oder meinst du es gibt ein Leben nach dem Tode ?

Bzw, mehrere Leben ?

Zitat:


Zitat:
nur: Wer entscheidet, was die KOnsequenzen sind ?


- Besser wäre die Frage: wodurch entstehen Konsequenzen. zwinkern



Die Konsequenzen entstehen dadurch, wie das Umfeld auf meine Handlungen reagiert.

Und wer entscheidet, wie man auf meine Handlungen zu reagieren hat ?

Gibt es denn überhaupt eine objektive Ehtik, die für jeden gelten kann ?
Bzw. die für jeden Relevanz hat ?

Zitat:

Zitat:


Zitat:
Zitat:
Nehmen wir mal an, ich kille ne alte Oma, und komme für ins Gefängnis.

War das, was ich dann tat, "gut", moralisch vertretbar ?


- Nein, geisteskrank.



Warum ?


- Das wäre wohl eine unmotivierte Handlungsweise,



Nein, gar nicht unmotiviert, ich will Spaß und Befriedigung meines Trieben zu töten. Das ist Motivation genug.

Zitat:


die aus einer Verhaltensstörung resultiert.



Was ist denn normales Verhalten ?

Wer setzt das fest ?

Denn eine Verhaltensstörung kann es nur geben, wenn es ein "normales/richtiges" Verhalten gibt,

Zitat:


Unheilsame Bewußtseinszustände gibts
ja reichlich. Gefühlsstörungen, etc.


? Was ist denn die Norm ?

Gefühlsstörungen ? Was sind denn "normale" Gefühle ?

Steht das irgendwo aufgeschrieben ?

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:


Ja eben, darum hat mich diese Frage auch so beschäftigt (und tut es immer noch, obwohl ich schon eine ziemlich gute Antwort gefunden habe, die ich jetzt allerdings sicher (noch) nicht preisgeben werde Sehr glücklich (obwohl wo gut ist sie auch wieder nicht...hmm...ich habe doch keien Antwort darauf, oder doch ? ...man wird sehen))


Spontan fällt mnir dazu noch ein, daß Du mal nack Kant und Hobbes googeln könntest.

Ist ja nicht so, daß sich vorher keiner Gedanken gemacht hätte ...

Rasmus.


Ach, ihr könnt mir doch sicher ihre Argumente nahebringen, oder ? Sehr glücklich

Wenn du findest, dass sie richtig "gedacht" haben, dann hast du es bestimmt auch verstanden, und wirst keine Probleme haben, mich von deinem genialen Glauben zu überzeugen.
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Reschi
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Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#210641) Verfasst am: 10.11.2004, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Und was wenn es mit Spaß macht Menschen zu töten?


Ob es dir Spaß macht, heißt das nicht, dass ich meine Handlungsmaximen danach ausrichten muss!

Lies' dir mein Post noch 'mal durch!

Reschi hat folgendes geschrieben:
Dann würde ich doch auch versuchen dich daran zu hindern mir diese schönen Sachen zu nehmen zwinkern


Ja, das tu' 'mal schön... zynisches Grinsen

Reschi hat folgendes geschrieben:
Nein, das sehe ich nicht so


Das hat aber auf meine Handlungsmaximen keinen Einfluss...

Reschi hat folgendes geschrieben:
Ich werde allerdings verhindern wollen, dass du mir meine Leidenschaft nimmst zu Morden.


Ich will auch viel.



Gut, dann sind wir uns ja einig, dass du von mir nicht verlangen kannst nicht zu morden.
Denn was interessiert mich, was du schön findest ?
Hat auf meine Handlungsmaximen keinen Einfluss.

Du willst nur deshalb, dass ich keine Menschen ermorde, weil du sie eben schön findest.

--> Deine Handlungen sind rein egoistisch
caballito hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Menschenleben sind ja nur ein Wert.

Wie kann man dann von anderen verlangen, dass sie diesen Wert teilen ?


Gute Frage. zwinkern

Man kann natürlich nicht.


Ja eben, aber warum macht man es dann ?

Ich meine irgendwie sagt mir mein Instinkt schon, dass ich keine Menschen ohne Grund töten darf.

Ist dieser Instinkt falsch und unlogisch ? Soll ich diesen Instinkt abschaffen ?

modorok hat folgendes geschrieben:

Böse und Gut gebrauche ich äußert ungern.



Warum ?

Zitat:

Ersetze böse durch schadend.
Das töten von Menschen schadet (in den meisten Fällen)den Menschen,
man selbst ist ein Mensch und will nicht, dass einem geschadet wird, deswegen tötet man in der Regel keine Menschen.


Wieso kann ich von anderen Menschen nicht verlangen, dass sie mich tolerieren, wenn ich gegenüber ihnen intolerant bin ?

Wieso kann ich von anderen Menschen nicht verlangen, dass sie gut zu mir sind, wenn ich böse zu ihnen bin ?

sascha hat folgendes geschrieben:
Fällt mir gerade so ein, Nietzsche war ja zum Beispiel glaube ich der Meinung, dass eine "Sklavenmoral" zwischen Gut und Böse unterscheide, eine "Herrenmoral" hingegen zwischen Gut und Schlecht.

Und ich persönlich sehe nach wie vor zwischen (Gut und Schlecht) und (Negentropie und Entropie) Paralellen. Könnten wir nicht einfach sagen, dass was die Entropie auf der Erde senkt, gut ist, und dass Handlungen, die die Entropie erhöhen, böse sind? ;-D



Nein können wir nicht. Ich will nicht das alles gleich ist.

Das wäre ziemlich scheisse.

Dagegen würde ich mich wehren, denn das ist böse zynisches Grinsen

bzw. was meinst du mit Entropie ?
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#210713) Verfasst am: 10.11.2004, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

- Folgen können über Dein jetziges Leben
hinausreichen und sich entsprechend auswirken...


Das ist mir ziemlich egal.


- Dann werden Dich andere beherrschen.

Zitat:
Was interessieren mich die Probleme dieser Welt, bzw. die Konsequenzen meiner Handlungen, wenn ich nicht mehr existiere ?


- Das Wort "Existenz" verdient bereits Sprachkritik.

Es gibt sicher den umgangssprachlichen konventionellen
Sprachgebrauch von z.B. "Ich" und "Du".

Für gewöhnlich wird die Persönlichkeit mir
dem "Ich" verwechselt. Daraus ergibt sich
auch z.B. der trügerische Glaube an
'eine Seele á la Christentum'.

Empfehle Dir Kant in dieser Hinsicht.
Falls Dir das zu tranzendental ist,
heutzutage hat die Wissenschaft
in Sachen Ich-Forschung
ein paar echte Überraschungen
für den Ich-Gläubigen.

Zitat:
Oder meinst du es gibt ein Leben nach dem Tode ?


- Gibt´s ein Leben vor dem Tode... Cool
Konvention.

Zitat:
Bzw, mehrere Leben ?


- Perspektivisch eine einfache Sichtweise.
Empfehle Dir Schopenhauer - bei Nietzsche
nennt sich das die "Ewige Wiederkehr".

Zitat:


Zitat:
Zitat:
nur: Wer entscheidet, was die KOnsequenzen sind ?


- Besser wäre die Frage: wodurch entstehen Konsequenzen. zwinkern



Die Konsequenzen entstehen dadurch, wie das Umfeld auf meine Handlungen reagiert.

Und wer entscheidet, wie man auf meine Handlungen zu reagieren hat ?

Gibt es denn überhaupt eine objektive Ehtik, die für jeden gelten kann ?
Bzw. die für jeden Relevanz hat ?


http://www.eisbrecher.net/lesen/Schopenhauer_Stachelschweine.html


Zitat:

Zitat:

Zitat:


Zitat:
Zitat:
Nehmen wir mal an, ich kille ne alte Oma, und komme für ins Gefängnis.

War das, was ich dann tat, "gut", moralisch vertretbar ?


- Nein, geisteskrank.



Warum ?


- Das wäre wohl eine unmotivierte Handlungsweise,



Nein, gar nicht unmotiviert, ich will Spaß und Befriedigung meines Trieben zu töten. Das ist Motivation genug.


"..."
"Weiter sodann, ihr Mönche: von Begehren getrieben, von Begehren gereizt, von Begehren bewogen, eben nur aus eitel Begehren streiten Könige mit Königen, Fürsten mit Fürsten, Priester mit Priestern, Bürger mit Bürgern, streitet die Mutter mit dem Sohne, der Sohn mit der Mutter, der Vater mit dem Sohne, der Sohn mit dem Vater, streitet Bruder mit Bruder, Bruder mit Schwester, Schwester mit Bruder, Freund mit Freund. Also in Zwist, Zank und Streit geraten gehn sie mit Fäusten aufeinander los, mit Steinen, Stücken und Schwertern. Und so eilen sie dem Tode entgegen oder tödlichem Schmerze. Das aber, Mönche, ist Elend des Begehrens, ist die offenbare Leidensverkettung, durch Begehren entstanden, durch Begehren gefügt, durch Begehren erhalten. durch Begehren schlechthin bedingt.
"..."
Majjhima Nikaya, Mittlere Sammlung
13. (II,3) Mahádukkhakkhanda Sutta, Die Leidensverkettung I
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Tarvoc
Holy shit, 4 decades already.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44766

Beitrag(#210736) Verfasst am: 10.11.2004, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Gut, dann sind wir uns ja einig, dass du von mir nicht verlangen kannst nicht zu morden.


Und du kannst von mir nicht verlangen, dich nicht daran zu hindern - was ich wahrscheinlich schaffen würde, mglw. sogar ohne Gewalt (es sei denn, du hast eine Long-Range A-Bombe und bist 1500 Meilen von mir entfernt... aber dann wäre auch der Kick weg...).

Reschi hat folgendes geschrieben:
Deine Handlungen sind rein egoistisch


Da ich nicht an ein Selbst glaube, tangiert mich diese Anschuldigung bestenfalls perpher. zwinkern

Reschi hat folgendes geschrieben:
Ich meine irgendwie sagt mir mein Instinkt schon, dass ich keine Menschen ohne Grund töten darf.


Warum sagt er es dir?

Weil Menschen fast immer dazu tendieren, komplexere Strukturen als positiver zu empfinden als einfachere Strukturen (würde ich 'mal in meinem jugendlichen Leichtsinn vermuten).

Reschi hat folgendes geschrieben:
Ist dieser Instinkt falsch und unlogisch? Soll ich diesen Instinkt abschaffen?


Nein, wieso solltest du?

Einen Instinkt abschaffen zu wollen, ist sowieso unsinnig. Das ist so, als würdest du versuchen, mit dem Atmen aufzuhören...
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Reschi
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Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#210779) Verfasst am: 10.11.2004, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Gut, dann sind wir uns ja einig, dass du von mir nicht verlangen kannst nicht zu morden.


Und du kannst von mir nicht verlangen, dich nicht daran zu hindern - was ich wahrscheinlich schaffen würde, mglw. sogar ohne Gewalt



Wie willst du mich ohne Gewalt daran hindern ?

Siehst du nicht, dass die Einstellung, die ich gerade spiele, mit deiner eigentlich völlig ident ist ?

Diese Einstellung führt uns nirgendwo hin.

Ich kille aus Spaß und Lust und du killst mich aus im Prinzip genau den selben Gründen.

Bzw. allgemeiner:

Ich mache das was mir Spaß macht, und du machst das was dir Spaß macht.
Da mir etwas Spaß macht, was deinen Spaß stört, gehst du gegen mich los. Und da das meinen Spaß stört gehe ich gegen dich los.

Außerdem, wie willst du mich daran hindern ?

Durch Argumente ?

Wenn ja, dann trage sie doch bitte vor.

Zitat:


(es sei denn, du hast eine Long-Range A-Bombe und bist 1500 Meilen von mir entfernt... aber dann wäre auch der Kick weg...).



?

Zitat:


Reschi hat folgendes geschrieben:
Deine Handlungen sind rein egoistisch


Da ich nicht an ein Selbst glaube, tangiert mich diese Anschuldigung bestenfalls perpher. zwinkern



? Du machst es nur deshalb, damit du deinen Spaß hast.

Und ich auch.

Schlussendlich führt uns das eben nirgendwo hin, bzw. schon, nämlich dazu, dass wir uns alle gegenseitig die Schädel einschlagen.

Wogegen ich ja nichts habe zynisches Grinsen

Also hast du im Endefekt "verloren"
Da dein Spielzeug kaputt geht (der Mensch).

Ich mache den Menschen aus Absicht und Spaß kaputt, und du versuchst zu verhindern dass ich den Menschen kaputt mache, weil du ihn so schön findest.

Zitat:


Reschi hat folgendes geschrieben:
Ich meine irgendwie sagt mir mein Instinkt schon, dass ich keine Menschen ohne Grund töten darf.


Warum sagt er es dir?

Weil Menschen fast immer dazu tendieren, komplexere Strukturen als positiver zu empfinden als einfachere Strukturen (würde ich 'mal in meinem jugendlichen Leichtsinn vermuten).



Was meinst du mit komplexen und einfachen Strukturen ?

Bei dem Menschen kommt es mir auf das Mensch-sein an.
Der zwischenmenschliche Kontakt ist einfach etwas wunderbares.

Zitat:



Reschi hat folgendes geschrieben:
Ist dieser Instinkt falsch und unlogisch? Soll ich diesen Instinkt abschaffen?


Nein, wieso solltest du?

Einen Instinkt abschaffen zu wollen, ist sowieso unsinnig. Das ist so, als würdest du versuchen, mit dem Atmen aufzuhören...


Nein, viele Instinkte sind lächerlich, bescheuert und unklug.

Außerdem schätze ich, dass es gar kein angeborenes Verhalten gibt.

Nur anerzogenes (nicht mal aktiv anerzogen, sondern auch passiv, durch abschauen, etc..) Verhalten.

Oder doch nicht ?

Aber man kann den Instinkt verändern. Beeinflussen. oder doch nicht ?

Sag mal, was meinst du eigentlich mit Instinkt ?

Ist mir schon klar, ich habe diesen Ausdruck hier zuerst verwendet, darum mal hier die Defnition, wie ich ihn gemeint habe: Etwas im Inneren, dass mir sagt, es ist falsch/richtig, oder auch was anderes.
Doch dieses im-Inneren, lässt sich beeinflussen
Insofern, habe ich meinen Instinkt schon oft verändert.
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Reschi
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Beitrag(#210780) Verfasst am: 10.11.2004, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

- Folgen können über Dein jetziges Leben
hinausreichen und sich entsprechend auswirken...


Das ist mir ziemlich egal.


- Dann werden Dich andere beherrschen.



Warum ?

Wieso sollten mich andere beherrschen, wenn ich genau das tue was ich will ?

Ohne Rücksicht auf Konsequenzen.

Zitat:


Zitat:
Was interessieren mich die Probleme dieser Welt, bzw. die Konsequenzen meiner Handlungen, wenn ich nicht mehr existiere ?


- Das Wort "Existenz" verdient bereits Sprachkritik.

Es gibt sicher den umgangssprachlichen konventionellen
Sprachgebrauch von z.B. "Ich" und "Du".

Für gewöhnlich wird die Persönlichkeit mir
dem "Ich" verwechselt. Daraus ergibt sich
auch z.B. der trügerische Glaube an
'eine Seele á la Christentum'.



Natürlich...!

Das ich ist immer konstant und die Persönlichkeit wechselt...meinst du das ?

Dann wäre aber das Ich die Seele

Bzw. erläutere das.

Zitat:


Empfehle Dir Kant in dieser Hinsicht.



Empfiehl ihn mir nicht, sondern antworte mir Sehr glücklich

Antworte doch mit seinen Argumenten.

Naja, ich kann schon verstehen, dass du eventuell nicht Lust hast das auszuführen Sehr glücklich
Welches von Kant's Werken würdest du mir denn empfehlen ?

Zitat:


Falls Dir das zu tranzendental ist,
heutzutage hat die Wissenschaft
in Sachen Ich-Forschung
ein paar echte Überraschungen
für den Ich-Gläubigen.



Welche denn ?

Zitat:


Zitat:
Oder meinst du es gibt ein Leben nach dem Tode ?


- Gibt´s ein Leben vor dem Tode... Cool
Konvention.



?

Natürlich es gibt ein Leben vor dem Tode, deshalb brauche ich mir keine Gedanken über die Konsequenzen machen, die nach meinem Tode erst eintreten

[quote]

Zitat:


Zitat:
Bzw, mehrere Leben ?


- Perspektivisch eine einfache Sichtweise.
Empfehle Dir Schopenhauer - bei Nietzsche
nennt sich das die "Ewige Wiederkehr".



Welche Werke, Texte, etc. von Schopenhauer soll ich lesen ?

Lieber wäre es mir, wenn du direkt antworten würdest, und mich nicht irgendwohin verweisen würdest, aber ich würde das wahrscheinlich auch irgendwann mal machen.

Zitat:


Zitat:


Zitat:
Zitat:
nur: Wer entscheidet, was die KOnsequenzen sind ?


- Besser wäre die Frage: wodurch entstehen Konsequenzen. zwinkern



Die Konsequenzen entstehen dadurch, wie das Umfeld auf meine Handlungen reagiert.

Und wer entscheidet, wie man auf meine Handlungen zu reagieren hat ?

Gibt es denn überhaupt eine objektive Ehtik, die für jeden gelten kann ?
Bzw. die für jeden Relevanz hat ?


http://www.eisbrecher.net/lesen/Schopenhauer_Stachelschweine.html



Kannst du bitte erläutern ?




Zitat:


"..."
"Weiter sodann, ihr Mönche: von Begehren getrieben, von Begehren gereizt, von Begehren bewogen, eben nur aus eitel Begehren streiten Könige mit Königen, Fürsten mit Fürsten, Priester mit Priestern, Bürger mit Bürgern, streitet die Mutter mit dem Sohne, der Sohn mit der Mutter, der Vater mit dem Sohne, der Sohn mit dem Vater, streitet Bruder mit Bruder, Bruder mit Schwester, Schwester mit Bruder, Freund mit Freund. Also in Zwist, Zank und Streit geraten gehn sie mit Fäusten aufeinander los, mit Steinen, Stücken und Schwertern. Und so eilen sie dem Tode entgegen oder tödlichem Schmerze. Das aber, Mönche, ist Elend des Begehrens, ist die offenbare Leidensverkettung, durch Begehren entstanden, durch Begehren gefügt, durch Begehren erhalten. durch Begehren schlechthin bedingt.
"..."
Majjhima Nikaya, Mittlere Sammlung
13. (II,3) Mahádukkhakkhanda Sutta, Die Leidensverkettung I


Ich habe ja nicht irgendwen getötet, der mir nahe steht, sondern jemanden, zu dem ich überhaupt keine persönliche Beziehung habe.

Völlig neutral.

Leiden ist relativ.
Was wenn ich Leiden in Kauf nehme für meinen Spaß, für das Ausleben des Triebes.
Fasse den obigen Text mal in klare Worte.
Dann kann ich mir sicherer sein, was du meinst.
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Tarvoc
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Beitrag(#210806) Verfasst am: 10.11.2004, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Wie willst du mich ohne Gewalt daran hindern?


Versuch's mal selbst 'rauszufinden...

Reschi hat folgendes geschrieben:
Siehst du nicht, dass die Einstellung, die ich gerade spiele, mit deiner eigentlich völlig ident ist?


Ich spiele auch nur. Oder meinst du im Ernst, man könnte mit jemandem, der überhaupt nichts akzeptiert, was man ihm sagt, noch ernsthaft reden?

Reschi hat folgendes geschrieben:
Diese Einstellung führt uns nirgendwo hin.


Muss uns denn irgend etwas irgendwo hin führen?

Reschi hat folgendes geschrieben:
Ich kille aus Spaß und Lust und du killst mich aus im Prinzip genau den selben Gründen.


Ich töte nicht. Weder aus Spaß noch aus ernsthaften Gründen.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Ich mache das was mir Spaß macht, und du machst das was dir Spaß macht.


Ja.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Da mir etwas Spaß macht, was deinen Spaß stört, gehst du gegen mich los.


Nein. Ich tue nichts gegen dich, sondern für den Kerl, den du angreifst. Und im Grunde auch für dich...

Reschi hat folgendes geschrieben:
Und da das meinen Spaß stört gehe ich gegen dich los.


Das bezweifle mich.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Außerdem, wie willst du mich daran hindern?


Suche und du wirst finden.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Durch Argumente?


Nein. Das hätte wenig Sinn bei jemandem, der den Intelligenzprozess bei der Aufnahme - oder spätestens beim Verarbeiten - unterbricht.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Wenn ja, dann trage sie doch bitte vor.


Ich denke, es wurden in diesem Thread schon genug gute Gründe genannt, warum du nicht töten sollst.

Reschi hat folgendes geschrieben:
?


Ist das so schwer zu verstehen? Ich könnte dich nicht aufhalten, wenn du 1500 Meter von mir entfernt wärst. Aber dann würde dir das Töten auch keinen Spaß machen.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Du machst es nur deshalb, damit du deinen Spaß hast.


Monokausale Argumentationen berühren mich nicht. Das Wort "nur" halte ich für unsachlich.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Schlussendlich führt uns das eben nirgendwo hin


Nichtakzeptanz führt de Fakto nirgendwo hin. Ich könnte dir noch so plausibel begründen, warum du es nicht tun darfst, aber du würdest trotzdem noch mit dem "Es ist mir aber egal, hauptsache ich habe Spaß" kontern. Deswegen ist die Diskussion darüber mit dir auf einer ernsthaften Ebene weitestgehend sinnlos.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Der zwischenmenschliche Kontakt ist einfach etwas wunderbares.


Na also. Das ist doch eine komplexe Struktur. Mr. Green

Frage beantwortet?

Reschi hat folgendes geschrieben:
Nein, viele Instinkte sind lächerlich, bescheuert und unklug.


Wenn du das sagst.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Außerdem schätze ich, dass es gar kein angeborenes Verhalten gibt.


Der Überlebensinstinkt ist auf jeden Fall angeboren.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Sag mal, was meinst du eigentlich mit Instinkt?


Gute Frage. Landläufig versteht man darunter wohl angeborene Reflexe (im Gegensatz zu konditionierten Reflexen).
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Reschi
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Beitrag(#210813) Verfasst am: 10.11.2004, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Wie willst du mich ohne Gewalt daran hindern?


Versuch's mal selbst 'rauszufinden...

Reschi hat folgendes geschrieben:
Siehst du nicht, dass die Einstellung, die ich gerade spiele, mit deiner eigentlich völlig ident ist?


Ich spiele auch nur. Oder meinst du im Ernst, man könnte mit jemandem, der überhaupt nichts akzeptiert, was man ihm sagt, noch ernsthaft reden?



Was macht man dann mit solchen Leuten, die überhaupt nichts akzeptieren ?


Zitat:


Reschi hat folgendes geschrieben:
Diese Einstellung führt uns nirgendwo hin.


Muss uns denn irgend etwas irgendwo hin führen?

Reschi hat folgendes geschrieben:
Ich kille aus Spaß und Lust und du killst mich aus im Prinzip genau den selben Gründen.


Ich töte nicht. Weder aus Spaß noch aus ernsthaften Gründen.



Gut, das ist jetzt eine RL-Einstellung:"Ich würde auf jeden Fall aus ernsthaften Gründen töten. Sehe ich einen Mann der gerade in eine Menschenmenge schießt und ich habe ne Pistole bei der Hand dann erschieße ich ihn. Genauso wie zur Selbstverteidigung.
Bevor mich jemand erschießt, erschieße ich ihn. Oder zur Verteidigung anderer, die mir wichtig sind."

Zitat:



Reschi hat folgendes geschrieben:
Ich mache das was mir Spaß macht, und du machst das was dir Spaß macht.


Ja.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Da mir etwas Spaß macht, was deinen Spaß stört, gehst du gegen mich los.


Nein. Ich tue nichts gegen dich, sondern für den Kerl, den du angreifst. Und im Grunde auch für dich...

Reschi hat folgendes geschrieben:
Und da das meinen Spaß stört gehe ich gegen dich los.


Das bezweifle mich.



Ja, im RL mache ich es natürlich nicht.

Aber stell dir vor, ich hätte diese egoistische Einstellung/Ethik.

Zitat:



Reschi hat folgendes geschrieben:
Außerdem, wie willst du mich daran hindern?


Suche und du wirst finden.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Durch Argumente?


Nein. Das hätte wenig Sinn bei jemandem, der den Intelligenzprozess bei der Aufnahme - oder spätestens beim Verarbeiten - unterbricht.



eben, was machst du dann ?

Soll ich wieder suchen ? Und es selber rausfinden ?

Warum ?

Zitat:



Reschi hat folgendes geschrieben:
Wenn ja, dann trage sie doch bitte vor.


Ich denke, es wurden in diesem Thread schon genug gute Gründe genannt, warum du nicht töten sollst.



Ja du hast völlig recht, ich bin im RL eh überzeugt, aber eine Frage beschäftigt mich noch. Ich werde sie am Ende des Posts schreiben.

Zitat:


Reschi hat folgendes geschrieben:
Du machst es nur deshalb, damit du deinen Spaß hast.


Monokausale Argumentationen berühren mich nicht. Das Wort "nur" halte ich für unsachlich.



Warum sie dich nicht berühren und warum "nur" unsachlich ist wirst du mir nicht sagen ?

Zitat:


Reschi hat folgendes geschrieben:
Schlussendlich führt uns das eben nirgendwo hin


Nichtakzeptanz führt de Fakto nirgendwo hin. Ich könnte dir noch so plausibel begründen, warum du es nicht tun darfst, aber du würdest trotzdem noch mit dem "Es ist mir aber egal, hauptsache ich habe Spaß" kontern. Deswegen ist die Diskussion darüber mit dir auf einer ernsthaften Ebene weitestgehend sinnlos.



Du hast also keine Argumente gegen: "Es ist mir egal,...." ?

Zitat:


[quote="Reschi"]Der zwischenmenschliche Kontakt ist einfach etwas wunderbares.


Na also. Das ist doch eine komplexe Struktur. Mr. Green

Frage beantwortet?

Reschi hat folgendes geschrieben:
Nein, viele Instinkte sind lächerlich, bescheuert und unklug.


Wenn du das sagst.

Zitat:


-.-

Zitat:


[quote="Reschi"]Außerdem schätze ich, dass es gar kein angeborenes Verhalten gibt.


Der Überlebensinstinkt ist auf jeden Fall angeboren.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Sag mal, was meinst du eigentlich mit Instinkt?


Gute Frage. Landläufig versteht man darunter wohl angeborene Reflexe (im Gegensatz zu konditionierten Reflexen).



Ja, die Frage des Tötens scheint für mich geklärt. Übrig bleibt nur eines:

Warum kann ich nicht verlangen, dass andere tolerant zu mir sind, wenn ich intolerant zu ihnen bin ?
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maigel
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Beiträge: 17

Beitrag(#211004) Verfasst am: 11.11.2004, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Warum kann ich nicht verlangen, dass andere tolerant zu mir sind, wenn ich intolerant zu ihnen bin ?


Verlangen kannst du das schon, nur wird sich wohl kaum jemand dran halten. Toleranz gegenüber Intoleranz ist keine stabile Strategie. Wenn du tolerant gegenüber jemandem bist der dir gegenüber intolerant ist, dann bist du sozusagen selbst intolerant weil du die Nichttolerierung tolerierst. Tolerierung der Intoleranz ist aus meiner Sicht selbstwidersprüchlich, weil du Handlungen die du wegen deiner Toleranz tolerierst aufgrund deiner Toleranz der Intoleranz gleichzeitig nicht tolerierst oder zumindest billigst. Ich würde sagen wenn man Intoleranz toleriert macht man sich zum Mitläufer der Intoleranten, weil man es zwar nicht aktiv fördert es jedoch passiv duldet.
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Schmerzlos
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Beiträge: 4554

Beitrag(#211020) Verfasst am: 11.11.2004, 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Fasse den obigen Text mal in klare Worte.
Dann kann ich mir sicherer sein, was du meinst.


...die offenbare Leidensverkettung, durch Begehren entstanden, durch Begehren gefügt, durch Begehren erhalten. durch Begehren schlechthin bedingt.
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Tarvoc
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Beiträge: 44766

Beitrag(#211054) Verfasst am: 11.11.2004, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Was macht man dann mit solchen Leuten, die überhaupt nichts akzeptieren?


Ich kenne keinen "man".

Reschi hat folgendes geschrieben:
"Ich würde auf jeden Fall aus ernsthaften Gründen töten. Sehe ich einen Mann der gerade in eine Menschenmenge schießt und ich habe ne Pistole bei der Hand dann erschieße ich ihn. Genauso wie zur Selbstverteidigung.
Bevor mich jemand erschießt, erschieße ich ihn. Oder zur Verteidigung anderer, die mir wichtig sind."


Wo liest du das aus meinem Beitrag heraus?

Reschi hat folgendes geschrieben:
Aber stell dir vor, ich hätte diese egoistische Einstellung/Ethik.


Warum sollte ich mir das vorstellen? Daraus resultiert kein Erkenntnisgewinn...

Reschi hat folgendes geschrieben:
Warum?


"Warum nicht?" (Rabbi Eliezer)

Reschi hat folgendes geschrieben:
Warum sie dich nicht berühren


Weil sie erfahrungsgemäß unvollständig sind.

Reschi hat folgendes geschrieben:
und warum "nur" unsachlich ist


Ich würde den Begriff unzweckmäßig vorziehen.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Du hast also keine Argumente gegen: "Es ist mir egal,...."?


Natürlich! Was soll man bitte für ein Argument gegen "es ist mir sowieso alles egal, was du sagst" bringen? Schließlich gilt dieser Satz auch für das Argument... Mr. Green

Reschi hat folgendes geschrieben:
Warum kann ich nicht verlangen, dass andere tolerant zu mir sind, wenn ich intolerant zu ihnen bin?


Verlangen kannst du 'ne Menge.
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Reschi
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Beiträge: 3073

Beitrag(#211098) Verfasst am: 11.11.2004, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

maigel hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Warum kann ich nicht verlangen, dass andere tolerant zu mir sind, wenn ich intolerant zu ihnen bin ?


Verlangen kannst du das schon, nur wird sich wohl kaum jemand dran halten. Toleranz gegenüber Intoleranz ist keine stabile Strategie. Wenn du tolerant gegenüber jemandem bist der dir gegenüber intolerant ist, dann bist du sozusagen selbst intolerant weil du die Nichttolerierung tolerierst. Tolerierung der Intoleranz ist aus meiner Sicht selbstwidersprüchlich, weil du Handlungen die du wegen deiner Toleranz tolerierst aufgrund deiner Toleranz der Intoleranz gleichzeitig nicht tolerierst oder zumindest billigst. Ich würde sagen wenn man Intoleranz toleriert macht man sich zum Mitläufer der Intoleranten, weil man es zwar nicht aktiv fördert es jedoch passiv duldet.


ja du hast recht

Es wird sich niemand daran halten.

Wenn jemand tolerant ist bin ich auch tolerant, wenn jemand intolerant ist bin ich gegenüber dieser Intoleranz auch intolerant.

Wie du mir, so ich dir.

Und schlussendlich wird jeder erkennen, dass ein Leben in Toleranz bei weitem schöner ist, als in Intoleranz.

Es ist keine objektive "Wahrheit" und man kann niemanden dazu zwingen sich daran zu halten.
Aber man wird schnell erkennen, was angenehmer ist.

Doch was wenn man dem, der die Intoleranz zu spüren bekommt überlegen ist ?

Wenn man stärker, klüger etc. ist ?
Wenn er keine Chance hat, sich gegen mich zu wehren ?

Was dann ?

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Fasse den obigen Text mal in klare Worte.
Dann kann ich mir sicherer sein, was du meinst.


...die offenbare Leidensverkettung, durch Begehren entstanden, durch Begehren gefügt, durch Begehren erhalten. durch Begehren schlechthin bedingt.


Du meinst also man sollte sein Leben nicht mit Leiden verschwenden, sondern es genießen ?

Bzw. das war jetzt schon weiter gedacht.

Es führt also zum Leid.
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Reschi
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Beiträge: 3073

Beitrag(#211099) Verfasst am: 11.11.2004, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Was macht man dann mit solchen Leuten, die überhaupt nichts akzeptieren?


Ich kenne keinen "man".



Aha...Mit den Augen rollen

Zitat:


Reschi hat folgendes geschrieben:
"Ich würde auf jeden Fall aus ernsthaften Gründen töten. Sehe ich einen Mann der gerade in eine Menschenmenge schießt und ich habe ne Pistole bei der Hand dann erschieße ich ihn. Genauso wie zur Selbstverteidigung.
Bevor mich jemand erschießt, erschieße ich ihn. Oder zur Verteidigung anderer, die mir wichtig sind."


Wo liest du das aus meinem Beitrag heraus?



?

Das ist meine Einstellung !

Aber ich habe in meinem Post das "m" vergessen zynisches Grinsen

sollte "meine RL-Einstellung" heißen

Zitat:


Reschi hat folgendes geschrieben:
Aber stell dir vor, ich hätte diese egoistische Einstellung/Ethik.


Warum sollte ich mir das vorstellen? Daraus resultiert kein Erkenntnisgewinn...



Man kann vorher nicht wissen, ob das Nachdenken über eine Sache nun Erkenntnisgewinn bringen wird, oder nicht.

Wenn du es dir vorstellst, dann könntest du die Erkenntnis gewinnen, wie du so jemanden "überzeugen" kannst.
Außerdem kann es Lücken in deiner Weltanschauung, Moral, Logik etc. aufzeigen.

Zitat:



Zitat:


[quote="Reschi"]Warum?


"Warum nicht?" (Rabbi Eliezer)



Weil es schneller geht, wenn du mir deine Denkweise verrätst.

Dann muss ich nicht von 0 anfangen, sondern kann mich schon an anderen Meinungen orientieren, und diese gegebenenfalls verwerfen oder annehmen (entweder ganz, oder in Teilen)

Wenn ich von 0 anfange, würde ich wahrscheinlich auf das gleiche Ergebniss kommen, doch würde es sehr viel mehr Zeit in Anspruch nehmen ohne irgendeinen zusätzlichen Gewinn.

Zitat:


Zitat:


[quote="Reschi"]Warum sie dich nicht berühren


Weil sie erfahrungsgemäß unvollständig sind.



Nur weil es unvollständig ist, hebt sich die Begründung nicht in Luft auf.

Und das ist auch keine Antowort, sondern ein Ausweichen.

Wenn es falsch ist, sag mir nicht, dass es falsch ist, sondern sag mir warum es falsch ist.

Ich meine du musst es mir natürlich nicht sagen, aber es wäre nett zwinkern

Außerdem kannst du nicht erwarten, dass ich deine Argumente ernst nehme, wenn du sie nicht ausreichen begründest.

Das kann dir auch egal sein, aber warum hast du dich dann in die Diskussion eingemischt ?

Zitat:



Reschi hat folgendes geschrieben:
und warum "nur" unsachlich ist


Ich würde den Begriff unzweckmäßig vorziehen.



Ist jetzt "nur" = "unzweckmäßig" oder "unsachlich" = "unzweckmäßig" ?

Denn das "unsachlich" hast du selbst geschrieben, und wenn du "unzweckmäßig" vorziehst, warum hast du es dann nicht geschrieben ?

Zitat:


Reschi hat folgendes geschrieben:
Du hast also keine Argumente gegen: "Es ist mir egal,...."?


Natürlich! Was soll man bitte für ein Argument gegen "es ist mir sowieso alles egal, was du sagst" bringen? Schließlich gilt dieser Satz auch für das Argument... Mr. Green



Wenn du mich überzeugen willst, dass ich keine Menschen töten soll, dann solltest du schon bessere Sachen draufhaben als "Es ist mir egal", denn dann ist es dir ja egal.....Schulterzucken

Was jetzt ?

Ich stehe vor der alten Oma mit dem Revolver...willst du jetzt, dass ich sie nicht töte oder ist es dir egal, oder was ?



Zitat:


Reschi hat folgendes geschrieben:
Warum kann ich nicht verlangen, dass andere tolerant zu mir sind, wenn ich intolerant zu ihnen bin?


Verlangen kannst du 'ne Menge.


Ja, das war wieder eine hochgeistige Antwort

maigel hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Warum kann ich nicht verlangen, dass andere tolerant zu mir sind, wenn ich intolerant zu ihnen bin ?


Verlangen kannst du das schon, nur wird sich wohl kaum jemand dran halten. Toleranz gegenüber Intoleranz ist keine stabile Strategie. Wenn du tolerant gegenüber jemandem bist der dir gegenüber intolerant ist, dann bist du sozusagen selbst intolerant weil du die Nichttolerierung tolerierst. Tolerierung der Intoleranz ist aus meiner Sicht selbstwidersprüchlich, weil du Handlungen die du wegen deiner Toleranz tolerierst aufgrund deiner Toleranz der Intoleranz gleichzeitig nicht tolerierst oder zumindest billigst. Ich würde sagen wenn man Intoleranz toleriert macht man sich zum Mitläufer der Intoleranten, weil man es zwar nicht aktiv fördert es jedoch passiv duldet.


ja du hast recht

Es wird sich niemand daran halten.

Wenn jemand tolerant ist bin ich auch tolerant, wenn jemand intolerant ist bin ich gegenüber dieser Intoleranz auch intolerant.

Wie du mir, so ich dir.

Und schlussendlich wird jeder erkennen, dass ein Leben in Toleranz bei weitem schöner ist, als in Intoleranz.

Es ist keine objektive "Wahrheit" und man kann niemanden dazu zwingen sich daran zu halten.
Aber man wird schnell erkennen, was angenehmer ist.

Doch was wenn man dem, der die Intoleranz zu spüren bekommt überlegen ist ?

Wenn man stärker, klüger etc. ist ?
Wenn er keine Chance hat, sich gegen mich zu wehren ?

Was dann ?
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#211128) Verfasst am: 11.11.2004, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
es gibt eine schwierigere, aber auch aktuellere und wichtigere frage als die nach dem wert eines menschlichen lebens.
nämlich die frage
Zitat:
sind N+M menschen mehr wert als N menschen?

sie ist vor allem für alle neuzeitlichen kriegsbefürworter fundamental.


also 100 sind mehr wert als 99 ?


Also, ähm, kommt darauf an zynisches Grinsen

Aber generell schon

Hierzu zunächst ein Gedankenexperiment: Verbrecher wollen ein tödliches Gas in zwei voneinander getrennte Kammern leiten. In der einen Kammer A befindet sich ein beliebiger Mensch, in der anderen Kammer B sind 100 beliebige Menschen eingesperrt. Durch den Druck entweder von Knopf A oder B ist es möglich entweder das Einströmen von Gas in Kammer A oder in Kammer B zu verhindern. Es ist aber nicht möglich, beide Knöpfe zu drücken. Wenn allerdings keiner der beiden Knöpfe gedrückt wird, gelangt das tödliche Gas in beide Kammern.

In diesem theoretischen Szenario hätte man also nur drei Optionen:

a) man drückt Knopf A und 100 Menschen sterben
b) man drückt Knopf B und ein Mensch stirbt
c) man drückt weder Knopf A noch Knopf B und alle Menschen sterben

Vor die Frage einer Entscheidung gestellt, würden sich die meisten Menschen wohl für Option b) entschließen. Dies kann man dahin interpretieren, dass dem Überleben von 100 beliebigen Menschen ein höherer Wert zugewiesen wird als dem Überleben eines beliebigen Menschen. Wie kommt eine solche Wertung aber zustande? Betrachtet man die Entwicklung bestimmter Wertstrukturen und Normen als Kondensat fundamentaler menschlicher Bedürfnisse, wäre es z.b. denkbar, dass jemand, der sich nicht für b) entscheidet, das Bedürfnis nach Sicherheit der meisten Menschen indirekt stärker bedroht, da die Wahrscheinlichkeit, selbst einmal allein in Kammer A gesperrt zu werden viel geringer erscheint als die Wahrscheinlichkeit, einer von den 100 Menschen zu sein.

Diesen eher unbewussten Mechanismus kann man auch an einem Beispiel aus dem Leben verdeutlichen. So finden es die meisten Menschen als gerechtfertigt, wenn in die Entwicklung von Therapien gegen tödliche Krankheiten, von denen sehr viele Menschen betroffen sind relativ mehr Ressourcen investiert werden als in die Bekämpfung sehr seltener tödlicher Erkrankungen, von deren Heilung zur Zeit nur wenige Menschen profitieren würden. Auch diese Wertung könnte ihren Ursprung in der Tatsache haben, dass sich Menschen von Krankheiten mit hoher Auftrittswahrscheinlichkeit (Basisrate) im allgemeinen stärker selbst bedroht fühlen. Ist die Wertung bereits fest internalisiert, ist sie aber u.U. auch dann noch wirksam, wenn die ursprüngliche Vorraussetzung gar nicht mehr gegeben ist (wenn wir uns also gar nicht mehr bedroht fühlen, weil wir bestimmte Risikofaktoren kennen und für uns selbst kontrollieren können).

Unter bestimmten Bedingungen hat die von frajo heftigst kritisierte „arithmetische Norm“ also durchaus ethische Relevanz. Allerdings gibt es einige Situationen, in denen sie von anderen ethischen Normen überdeckt wird. So würden es die meisten Menschen plötzlich nicht mehr akzeptieren, einem beliebigen Menschen gegen dessen Willen lebenswichtige Organe zu entnehmen, um damit zwei anderen kranken Menschen das Leben zu retten. Wenn man die arithmetische Norm wirklich als basale ethische Urteilsheuristik unterstellt, wäre diese Bewertung augenscheinlich inkonsistent. Nimmt man aber das Sicherheitsbedürfnis von Menschen als grundlegenderes Prinzip an, dann wird auch diese Wertung plausibel. Hier stellt womöglich die Verletzung der Norm, Unschuldige nicht gezielt zu töten, eine schwerwiegendere Bedrohung für das Sicherheitsgefühl dar als die Verletzung der arithmetischen ethischen Norm.

Die Norm, Unschuldige nicht gezielt zu töten scheint mir (zusammen mit der arithmetischen Norm) darüber hinaus auch der Norm, das Töten Unschuldiger unter keinen Umständen in Kauf zu nehmen, gewisse Grenzen zu setzen. Unter Umständen wird die Haltung, das gezielte Töten vieler Unschuldiger nicht verhindert zu haben sogar verwerflicher gesehen als dabei die unbeabsichtigte Tötung einiger Unschuldiger in Kauf genommen zu haben, d.h. wenn es gilt, das gezielte, absichtliche Töten Unschuldiger zu verhindern werden manchmal sog. „Kollateralschäden“ akzeptiert - dies umso eher je deutlicher das Verhalten auch der arithmetischen Norm entspricht. Klassische Beispiele wären die militärische Bekämpfung ethnischer Säuberungen oder das Abschießen eines von Terroristen entführten Passagierflugzeugs, bevor es mit einer schmutzigen Bombe in eine Großstadt stürzt.

Kritisch angemerkt werden muss hier jedoch der Umstand, dass komplexe reale Szenarien in den allermeisten Fällen eben nicht der einfachen Logik des Drückens von entweder Knopf A oder B folgen. So werden ethische Normen häufig missbraucht, indem falsche Prämissen vorgetäuscht werden, z.b. dass nicht genügend Mittel zur Verfügung ständen auch die seltenere Krankheit intensiv zu erforschen oder dass es keine besseren Möglichkeiten gäbe, Terrorismus zu bekämpfen als andere Länder anzugreifen und damit die Gewaltspirale nur weiter noch anzukurbeln.
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posted by Babyface
.


Zuletzt bearbeitet von Babyface am 11.11.2004, 19:46, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#211132) Verfasst am: 11.11.2004, 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Man kann vorher nicht wissen, ob das Nachdenken über eine Sache nun Erkenntnisgewinn bringen wird, oder nicht.


Stimmt wohl...

Reschi hat folgendes geschrieben:
Wenn du es dir vorstellst, dann könntest du die Erkenntnis gewinnen, wie du so jemanden "überzeugen" kannst.


Jemanden, der "es macht mir aber Spaß" als ewigen Omphalos verwendet, werde ich auch kaum überzeugen können...

Reschi hat folgendes geschrieben:
Außerdem kann es Lücken in deiner Weltanschauung, Moral, Logik etc. aufzeigen.


Womit du Recht hast.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Weil es schneller geht, wenn du mir deine Denkweise verrätst.


Richtig. Aber sagen wir es einmal so. In meiner Beschäftigung mit... nennen wir es einmal... angewandter Psychologie* stehe ich noch fast ganz am Anfang, und das Ganze ist nur schwer in Worte zu fassen...

Vielleicht bin ich auch einfach zu übermütig...

* Aleister Crowley benutzte das viel geilere Wort "Magick" dafür...

Reschi hat folgendes geschrieben:
Und das ist auch keine Antowort, sondern ein Ausweichen.


Nein, es ging um Monokausalität. Monokausale Erklärungen (also Erklärungen, die ein Ereignis oder eine Handlung auf nur einen einzigen Grund zurückführen) sind meiner Erfahrung nach fast immer falsch.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Wenn es falsch ist, sag mir nicht, dass es falsch ist, sondern sag mir warum es falsch ist.


Es ist ein Erfahrungswert. Ich habe bis jetzt nur wenige Situationen bewusst erlebt, die nur eine einzige Ursache hatten. Eigentlich fast gar keine. Konstruieren kann man sowas natürlich immer...

Reschi hat folgendes geschrieben:
Ist jetzt "nur" = "unzweckmäßig" oder "unsachlich" = "unzweckmäßig"?


"Nur" ist unzweckmäßig. Ich meine, "unsachlich" ist natürlich meistens auch unzweckmäßig, aber das heißt nicht, dass "nur" unsachlich wäre. zwinkern Mr. Green

Reschi hat folgendes geschrieben:
Denn das "unsachlich" hast du selbst geschrieben, und wenn du "unzweckmäßig" vorziehst, warum hast du es dann nicht geschrieben?


Zuwenig Denken, zuviel Eile. (Imho eines der Grundprobleme...)

Reschi hat folgendes geschrieben:
Wenn du mich überzeugen willst, dass ich keine Menschen töten soll, dann solltest du schon bessere Sachen draufhaben als "Es ist mir egal", denn dann ist es dir ja egal.....Schulterzucken


Hä? Was machst du jetzt wieder für komische Sprünge? Das "es ist mir egal" stammt von dir, nicht von mir!!!

Reschi hat folgendes geschrieben:
Ich stehe vor der alten Oma mit dem Revolver...willst du jetzt, dass ich sie nicht töte oder ist es dir egal, oder was?


Ich will natürlich, dass du sie nicht tötest, aber wenn du "es ist mir egal, was du sagst, hauptsache ich hab' Spaß" zu deinem persönlichen Omphalos machst, kann ich dich wohl kaum argumentativ davon abbringen. Dazu habe ich jedenfalls weder die philosophische noch die psychologische Ausbildung...


Reschi hat folgendes geschrieben:
Ja, das war wieder eine hochgeistige Antwort.


Wenn du darüber nachdenkst, war es inhaltlich fast das Selbe, was mein Vorredner geschrieben hatte... nur in weniger Worte verpackt...
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Reschi
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Beitrag(#211138) Verfasst am: 11.11.2004, 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:


Jemanden, der "es macht mir aber Spaß" als ewigen Omphalos verwendet, werde ich auch kaum überzeugen können...



Nach was soll man denn sein Leben sonst ausrichten ?

Zitat:



Nein, es ging um Monokausalität. Monokausale Erklärungen (also Erklärungen, die ein Ereignis oder eine Handlung auf nur einen einzigen Grund zurückführen) sind meiner Erfahrung nach fast immer falsch.



Ich gehe zur Bushaltestelle. Und das nur aus einem einzigen Grund: Ich will mit dem Bus wohin fahren.

Warum ich jetzt mit dem Bus fahren will, und wohin ich fahren will, ist eine ganz andere Sache.

Zitat:


Reschi hat folgendes geschrieben:
Wenn es falsch ist, sag mir nicht, dass es falsch ist, sondern sag mir warum es falsch ist.


Es ist ein Erfahrungswert. Ich habe bis jetzt nur wenige Situationen bewusst erlebt, die nur eine einzige Ursache hatten. Eigentlich fast gar keine. Konstruieren kann man sowas natürlich immer...



Weist mein Bus-Argument Lücken auf ?

Zitat:



Reschi hat folgendes geschrieben:
Denn das "unsachlich" hast du selbst geschrieben, und wenn du "unzweckmäßig" vorziehst, warum hast du es dann nicht geschrieben?


Zuwenig Denken, zuviel Eile. (Imho eines der Grundprobleme...)



Ja du hast recht.

Aber ich habe wirklich nicht gewusst, was du meinst.

Und zur Vorsicht, habe ich schon mal die Antwort geschrieben.

Zitat:


Reschi hat folgendes geschrieben:
Wenn du mich überzeugen willst, dass ich keine Menschen töten soll, dann solltest du schon bessere Sachen draufhaben als "Es ist mir egal", denn dann ist es dir ja egal.....Schulterzucken


Hä? Was machst du jetzt wieder für komische Sprünge? Das "es ist mir egal" stammt von dir, nicht von mir!!!



Du hast es aber auch benutzt !

Zitat:


Reschi hat folgendes geschrieben:
Ich stehe vor der alten Oma mit dem Revolver...willst du jetzt, dass ich sie nicht töte oder ist es dir egal, oder was?


Ich will natürlich, dass du sie nicht tötest, aber wenn du "es ist mir egal, was du sagst, hauptsache ich hab' Spaß" zu deinem persönlichen Omphalos machst, kann ich dich wohl kaum argumentativ davon abbringen. Dazu habe ich jedenfalls weder die philosophische noch die psychologische Ausbildung...



Ist es falsch immer alles nur aus Spaß zu machen ?

Was soll man denn sonst mit seinem Leben anfangeb ?

Spaß ist mal mit Genuss gleichzusetzen.

Zitat:


Reschi hat folgendes geschrieben:
Ja, das war wieder eine hochgeistige Antwort.


Wenn du darüber nachdenkst, war es inhaltlich fast das Selbe, was mein Vorredner geschrieben hatte... nur in weniger Worte verpackt...


Ja stimmt, aber deine ist ungenauer und nicht eindeutig.

Und du musst eben damit rechnen, dass man dich falsch versteht, wenn du dich ungenau und mehrdeutig ausdrückst.

Also mehrdeutig = es lässt sich mehr hineininterpretieren, da es ungenauer ist
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Reschi
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Beiträge: 3073

Beitrag(#211139) Verfasst am: 11.11.2004, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe vergessen Smilies zu setzen Sehr glücklich

öhm, ja ich bin jetzt zu faul zum editen, denk dir einfach irgendwelche dazu,

der past meistens immer --> zynisches Grinsen

der auch --> Sehr glücklich
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Tarvoc
Holy shit, 4 decades already.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44766

Beitrag(#211145) Verfasst am: 11.11.2004, 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Nach was soll man denn sein Leben sonst ausrichten?


Keine Ahnung. zwinkern

Reschi hat folgendes geschrieben:
Ich gehe zur Bushaltestelle. Und das nur aus einem einzigen Grund: Ich will mit dem Bus wohin fahren.


Der Typ hat so seine Macken

Reschi hat folgendes geschrieben:
Weist mein Bus-Argument Lücken auf?


Ja. Es ist konstruiert. Ausserdem verwechselt es die Begriffe Grund und Ursache.

Reschi hat folgendes geschrieben:
Du hast es aber auch benutzt!


Ja, aber als ich über dich sprach, nicht über mich!

Reschi hat folgendes geschrieben:
Ist es falsch immer alles nur aus Spaß zu machen?


Keine Ahnung. Frag' Schmerzlos. zwinkern

Reschi hat folgendes geschrieben:
Was soll man denn sonst mit seinem Leben anfangen?


Soll ich dir jetzt den Sinn deines Lebens erklären? Da bin ich wohl definitiv der falsche Ansprechpartner! Frag lieber den, der vertrauenswürdiger ist als alle Buddhas und Weisen...

Reschi hat folgendes geschrieben:
Spaß ist mal mit Genuss gleichzusetzen.


Ist es das?
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