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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2125210) Verfasst am: 15.02.2018, 19:03 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Mit diesem Artikel ist das einheitliche Bild, das Du von der AfD malst, nur ganz schwer zu begründen. |
Die Sache ist doch die, dass zwar offenbar einige die Faschos in den eigenen Reihen als kaum tragbar empfinden - aber dann eben doch weiter zusammen mit ihnen in einer Partei bleiben und politisch zusammenarbeiten. |
Das ist aber nicht so ungewöhnlich in Parteien - so ähnlich halten es auch die Linken mit ihren moskau-hörigen Genossen, die hierarchisch auch zum Teil ziemlich weit oben stehen und diese Partei dann genauso unwählbar machen wie Höcke die AfD.
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#2125211) Verfasst am: 15.02.2018, 19:33 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Wie definierst du denn
a) "rechts"
b) Nationalsozialismus? |
Diese Tour schon wieder. Das langweilt. |
Das wurde noch nie wirklich ausdiskutiert.
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#2125212) Verfasst am: 15.02.2018, 19:35 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: |
Welche Frage? |
Nun, wenn du von "historischer Verantwortung" redest, dann dürfte klar sein, daß damit die gemeint sein müssen, die die Entstehung der AfD durch ihr Handeln oder ihr Unterlassen überhaupt erst möglich gemacht haben. Und die zwei Figuren, die du da nennst, fallen mir da nun wirklich erst als letzte ein.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Gödelchen registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.11.2016 Beiträge: 771
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(#2125217) Verfasst am: 15.02.2018, 20:17 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | Mit diesem Artikel ist das einheitliche Bild, das Du von der AfD malst, nur ganz schwer zu begründen. |
Die Sache ist doch die, dass zwar offenbar einige die Faschos in den eigenen Reihen als kaum tragbar empfinden - aber dann eben doch weiter zusammen mit ihnen in einer Partei bleiben und politisch zusammenarbeiten. |
Das ist aber nicht so ungewöhnlich in Parteien - so ähnlich halten es auch die Linken mit ihren moskau-hörigen Genossen, die hierarchisch auch zum Teil ziemlich weit oben stehen und diese Partei dann genauso unwählbar machen wie Höcke die AfD. |
Richtig! Das bringt aber noch keinen Erkenntnisfortsvhritt in der Angelegenheit, warum die AfD Wähler aus dem Reservoir der Nichtwählergemeinschaft in großer Zahl aktivieren kann, die Linke oder die KPD/ML aber nicht.......sowenig wie die Partei der bibeltreuen Christen. .
M.E. ist da nicht die Abstiegsangst ein Faktor. Persönlich ist von den wiederaufersrandenen Wähkern nur eine absolute Minderheit in ihrem sozialen Status tatsächlich abgestiegen.
Es dürfte daran liegen, dass die AfD eine Form von Selbstvergewisserung mit ihren Thesen anbietet, die dem aus der soziokulturelle Erfahrung und somit der Prägung dieser Menschen entspricht. Die regierenden Parteien dies ( bis auf die CSU in gewissen Maßen) vernachlässig haben.
Da liegt der Hase im Pfeffer. Der Merkelsche Beglückungseffekt für eine Minderheit und für Fremde haben da eine starke Signalwirkung in Richtung des eigenen Interesses an Verortung und Identität losgetreten. Diese befeuert die AfD mit Parolen. Bisher erfolgreich, weil die anderen Parteien Eiertänze veranstalten.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#2125218) Verfasst am: 15.02.2018, 20:24 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: |
Welche Frage? |
Nun, wenn du von "historischer Verantwortung" redest, dann dürfte klar sein, daß damit die gemeint sein müssen, die die Entstehung der AfD durch ihr Handeln oder ihr Unterlassen überhaupt erst möglich gemacht haben. Und die zwei Figuren, die du da nennst, fallen mir da nun wirklich erst als letzte ein. |
Marcellinus, Du missachstest die elementarsten Regeln eines Gesprächs. Schade.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#2125221) Verfasst am: 15.02.2018, 20:30 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Marcellinus hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: |
Welche Frage? |
Nun, wenn du von "historischer Verantwortung" redest, dann dürfte klar sein, daß damit die gemeint sein müssen, die die Entstehung der AfD durch ihr Handeln oder ihr Unterlassen überhaupt erst möglich gemacht haben. Und die zwei Figuren, die du da nennst, fallen mir da nun wirklich erst als letzte ein. |
Marcellinus, Du missachstest die elementarsten Regeln eines Gesprächs. Schade. |
Du kannst das sicherlich hervorragend beurteilen. Lies einfach durch, was du geschrieben hast, und die Antwort von fwo dazu. Wenn das „Gespräch“ damit zuende ist, ist es eben so.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2125226) Verfasst am: 15.02.2018, 21:43 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | ...
Marcellinus, Du missachstest die elementarsten Regeln eines Gesprächs. Schade. |
Kannst Du uns diese elementarsten Regeln auch benennen oder rauscht Du jetzt, dein zierliches Näslein vor Verachtung gekräuselt, empört von hinnen, um uns dumm sterben zu lassen, Prinzessin zelig?
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#2125241) Verfasst am: 16.02.2018, 07:59 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | ...
Marcellinus, Du missachstest die elementarsten Regeln eines Gesprächs. Schade. |
Kannst Du uns diese elementarsten Regeln auch benennen oder rauscht Du jetzt, dein zierliches Näslein vor Verachtung gekräuselt, empört von hinnen, um uns dumm sterben zu lassen, Prinzessin zelig? |
Ist halt echt blöd, wenn man wenig Zeit hat. Ich will mit Marcellinus nicht klären müssen, was er mit der Frage meint, die ich angeblich gestellt habe. Ich will auch nicht darüber diskutieren, daß eine in Anführungszeichen gesetzte Formulierung ein Zitat ist. Ich nehme solche formalen Dinge ernst, suche in meinem Text die Frage, finde aber nichts, frage Marcellinus, was er damit meint, und als Antwort erhalte ich etwas, was mich noch mehr verwirrt (verwirren soll?), oder einen falschen Eindruck erwecken soll. Marcellinus ist doch ein intelligenter Forist. Warum sprechen wir nicht geradeaus? Ich schreib das jetzt nochmal. Aber in der Regel habe ich keine Lust auf solche Mätzchen, und dann schalte ich tatsächlich ab. Sieh es als Wertschätzung für Dich, auf die lange Zeit unserer manchmal produktiven Auseinandersetzungen, wenn ich deinen persönlichen persönlichen Unterton ignoriere. Ich wünschte, wir alle könnten uns wieder auf die Standards einigen. Meta ist mit gerade zu anstrengend.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#2125243) Verfasst am: 16.02.2018, 08:03 Titel: |
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Inhaltlich: Das Einreißen der Grenze zwischen faschistoiden Strömungen und der AfD ist das Ding, was mich interessiert, und was uns beschäftigen sollte. Das war jedenfalls meine Intention, als ich den Bericht aus der ZEIT zitiert habe.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#2125247) Verfasst am: 16.02.2018, 09:22 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Inhaltlich: Das Einreißen der Grenze zwischen faschistoiden Strömungen und der AfD ist das Ding, was mich interessiert, und was uns beschäftigen sollte. Das war jedenfalls meine Intention, als ich den Bericht aus der ZEIT zitiert habe. |
Dazu sollte uns aber zunächst die Frage beschäftigen, was "faschistoide Strömungen" eigentlich sind. Bzw. wo die Parameter liegen, wo der sachlich-argumentative Diskurs legitimerweise verlassen wird und wo sachgerecht ist, es bei bloßem Kampf zu belassen. M.E. kann es da keine anderen Parameter als Verfassung und Rechtstaat geben, und deren Grenzen sehe ich bei Poggenburg und Höcke nicht ernstlich überschritten. Man kann das ja gerne anders sehen, sowohl was die Definition "faschistoider Strömungen" als auch die Grenze des vertretbaren betrifft, aber es wäre doch schon schön, wenn dies zumindest im Ansatz begründet werden könnte.
Viel bedenklicher als die "faschistischen Strömungen" finde ich - trivial gesagt - die Vielzahl an Leuten die
a) dumm
b) gemein
c) a und b sind.
(Dass es "Rechte" geben könnte, auf die a - c nicht zutreffen erscheint manchem als undenkbar. Mir nicht.)
Mein Problem mit der AFD ist folgendes:
- Ich sehe eine solide theoretisch-ideele Basis, einen rechten Thinktank - mit Leuten wie Weißmann und Kubitschek - die in der Lage sind, die von mir gechätzten "rechten" Begriffe, nämlich:
x Familie
x Heimat
x Kirche
x Recht
x Pflicht (hierzu: Es lohnt sich mit preußischer Geschichte zu befassen. Preußen war m.E. einer der ersten Staaten weltweit, wo sich das Rechtsstaatsprinzip vor dem Demokratieprinzip entwickelt hat, das hat Vor- und Nachteile).
mit gehaltvollem Inhalt zu vollen. Diese Ideale wie auch diese Inhalte mögen manchem nicht gefallen, aber dies sind alles Ideale, die man typischerweise auf der rechten Seite des politischen Spektrums fand, und die früher mal zumindest verbal in der CDU verortet waren, dort aber inzwischen nicht mal mehr in der Rhetorik wirklich zu finden sind; die Formel von Strauß, dass es rechts von der CXU keine rechte Partei geben dürfte, meint doch genau, dass diese die konservativen Ideale stark und glaubwürdig vertreten müsste.
- andererseits zieht die AFD m.E. in erschreckender Zahl zwei Gruppen von Leuten an:
x opportunistische, prinzipienlose Karrieristen (wie m.E. z.B. Weidel und Meuthen)
x polternde Idioten (wie Poggenburg und Höcke).
Mit beiden Gruppen will ich nichts zu tun haben.
Andererseits verstehe ich mich mehr und mehr als Reaktionär - in Anlehnung an Martin Mosebach, der mal sagte, er könne nicht mehr konservativ sein, das dies vorraus setzt, dass die Dinge, die sich zu bewahren lohnen noch existieren. Das ist ein Dilemma, das kaum zu lösen ist, und dass von vielen - einschließlich meiner Person - dazu führt, dass man eben doch AFD wählt.
Und so lange
- die CXU sich nicht darauf besinnt, dass sie bei den modernen urbanen Intellektuellen (in Freiburg nannte man dieses Klientel "Champagnergrüne") nie wirklich ankommen wird, andererseits beim durchaus noch vorhandenen konservativen Wählerklientel immer mehr verliert (die CDU kann sich glücklich schätzen, dass Loyalität in diesen Kreisen noch etwas bedeutet...)
- die SPD nicht erkennt, dass ihr Stammklientel, nämlich Arbeiterschaft und Präkariat mit dem modernen Linksintellektualismus nichts anfangen können und Angst um Restwohlstand und Sicherheit haben (dies mit "Abstiegsängste" spöttisch abzutun, zeigt, dass man in einem abgehobenen Elfenbeinturm lebt und mit der Lebensrealität der Bevölkerungsmehrheit nichts zu tun hat) wird die AFD weiter wachsen.
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Gödelchen registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.11.2016 Beiträge: 771
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(#2125248) Verfasst am: 16.02.2018, 09:39 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: |
- die SPD nicht erkennt, dass ihr Stammklientel, nämlich Arbeiterschaft und Präkariat mit dem modernen Linksintellektualismus nichts anfangen können und Angst um Restwohlstand und Sicherheit haben (dies mit "Abstiegsängste" spöttisch abzutun, zeigt, dass man in einem abgehobenen Elfenbeinturm lebt und mit der Lebensrealität der Bevölkerungsmehrheit nichts zu tun hat) wird die AFD weiter wachsen. |
Sehe ich ebenso.
Die Wurzellosigkeit der SPD hat ihre Ursache darin, dass sie es nicht versteht, den Faktor "Global" nur als Herausforderung des Abhängigen zu betrachten, da nicht anders herangeht. Sie vernachlässigt das global denjenigen, der seine kleine Welt beherrschen muss, anders fordert als nur im Sinne von gut arbeiten, sozial sein und gemeinsam schunkeln.
Meine Frau ist Schiedsfrau hier im Bezirk und da gibt es mehr Anhaltspunkte, die vieles erkennen lassen , warum gut situierte Menschen von heute der AfD zulaufen. Soziologisches Kaffeesatzlesen veranstalten ( hier sehr verbreitet .-) ) und Gemeinsamkeitsrituale beschwören, ziehen da überhaupt nicht, bringen keinen Fortschritt.
Bleibt die SPD bei ihrem Kurs ohne "Heimat" sind die 16 % von heute 16.2.18 nicht der Boden von der Flasche.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/spd-im-rekordtief-rutscht-bei-ard-sonntagsumfrage-unter-16-prozent-a-1193784.html
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#2125249) Verfasst am: 16.02.2018, 09:57 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | Dazu sollte uns aber zunächst die Frage beschäftigen, was "faschistoide Strömungen" eigentlich sind. Bzw. wo die Parameter liegen, wo der sachlich-argumentative Diskurs legitimerweise verlassen wird und wo sachgerecht ist, es bei bloßem Kampf zu belassen. M.E. kann es da keine anderen Parameter als Verfassung und Rechtstaat geben, und deren Grenzen sehe ich bei Poggenburg und Höcke nicht ernstlich überschritten. Man kann das ja gerne anders sehen, sowohl was die Definition "faschistoider Strömungen" als auch die Grenze des vertretbaren betrifft, aber es wäre doch schon schön, wenn dies zumindest im Ansatz begründet werden könnte. |
"Faschistoide Strömungen" sind Grenzwandler, die sich am äussersten Rand der Verfassung und Rechtsstaatlichkeit bewegen und versuchen, deren Grenzen Stück für Stück zu verschieben. Dabei verhalten sich die Akteure faschistisch genug, um von den Sympathisanten jenseits der Grenze als mögliche Verbündete erkannt zu werden, aber noch nicht eindeutig faschistisch genug, um mit absoluter Sicherheit als Feinde der Verfassung und des Rechtsstaats überführt werden zu können.
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#2125250) Verfasst am: 16.02.2018, 10:20 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: |
"Faschistoide Strömungen" sind Grenzwandler, die sich am äussersten Rand der Verfassung und Rechtsstaatlichkeit bewegen und versuchen, deren Grenzen Stück für Stück zu verschieben. Dabei verhalten sich die Akteure faschistisch genug, um von den Sympathisanten jenseits der Grenze als mögliche Verbündete erkannt zu werden, aber noch nicht eindeutig faschistisch genug, um mit absoluter Sicherheit als Feinde der Verfassung und des Rechtsstaats überführt werden zu können. |
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#2125251) Verfasst am: 16.02.2018, 10:22 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: |
"Faschistoide Strömungen" sind Grenzwandler, die sich am äussersten Rand der Verfassung und Rechtsstaatlichkeit bewegen und versuchen, deren Grenzen Stück für Stück zu verschieben. Dabei verhalten sich die Akteure faschistisch genug, um von den Sympathisanten jenseits der Grenze als mögliche Verbündete erkannt zu werden, aber noch nicht eindeutig faschistisch genug, um mit absoluter Sicherheit als Feinde der Verfassung und des Rechtsstaats überführt werden zu können. |
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Stimme auch zu. Top.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Gödelchen registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.11.2016 Beiträge: 771
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(#2125252) Verfasst am: 16.02.2018, 10:34 Titel: :-) |
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Könnte es sinnvoll sein Kramers zutreffenden Analyse die entsprechenden politischen Aktionen folgen zu lassen?
Könnte es sein, dass den Menschen, die den Grenzverschiebern sich zuneigen, ein Halt geboten werden sollte, den sie sich zuneigen können ? Verteufelung und in die Ecke stellen - so wie z.Zt. üblich - kratzt die Menschen nahe der Grenzüberschreitung nicht.
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#2125253) Verfasst am: 16.02.2018, 10:51 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Inhaltlich: Das Einreißen der Grenze zwischen faschistoiden Strömungen und der AfD ist das Ding, was mich interessiert, und was uns beschäftigen sollte. Das war jedenfalls meine Intention, als ich den Bericht aus der ZEIT zitiert habe. |
Diese „faschistoiden Strömungen“ begleiten uns seit dem Ende von WWII, erst in beiden deutschen Staaten (oder den dreien, wenn man Österreich dazurechnet), dann im vereinigten Deutschland. In der BRD traten sie u.a. In der FDP auf, später waren sie dann der rechte Rand von CDU/CSU.
In jedem Rechtsausleger unseres Parteiensystems waren sie, schon weil diese Parteien klein waren, überproportional vertreten. Immer hat man das Problem dadurch zu lösen versucht, daß man sie nicht inhaltlich bekämpft, sondern diffamiert und sozial isoliert hat. Das hat auch gut funktioniert, weil die Christdemokraten gleichzeitig mit einem Rechtsschwenk ihre verirrten Schafe wieder eingefangen haben.
Diesmal ist das anders, weil die Diffamierung zwar noch umfangreicher war, die Integration aber vollkommen fehlte. Im Gegenteil wurde alles unternommen, der AfD noch zusätzliche Wähler zuzutreiben, und sie gleichzeitig unisono als Nazis zu stempeln. Das hat die wirklichen Nazis automatisch für weite Kreise salonfähig gemacht.
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Friedrich Nietzsche
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#2125254) Verfasst am: 16.02.2018, 10:55 Titel: Re: :-) |
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Gödelchen hat folgendes geschrieben: | Könnte es sinnvoll sein Kramers zutreffenden Analyse die entsprechenden politischen Aktionen folgen zu lassen? |
Dafür müsste der Wille da sein, die Gründe für diesen Zustand wirklich zu ändern. Auch wenn es von der Politik vielleicht nicht beabsichtigt war, die Wähler in die Arme der AfD zu treiben, waren die Ursachen dafür dennoch gewollt. Prekäre Beschäftigungen - und damit prekäre Lebensumstände - sind gewollt. Der Niedriglohnsektor ist gewollt. Dass Wohnraum zum Spekulationsobjekt geworden ist, ist gewollt. Dass die Menschen am unteren Rand der Gesellschaft sich gegenseitig bekriegen, ist gewollt. Und selbst wenn die Politik das ändern wollte, stellt sich die Frage, ob sie das überhaupt noch kann.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#2125256) Verfasst am: 16.02.2018, 11:16 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Viel bedenklicher als die "faschistischen Strömungen" finde ich - trivial gesagt - die Vielzahl an Leuten die
a) dumm
b) gemein
c) a und b sind.
(Dass es "Rechte" geben könnte, auf die a - c nicht zutreffen erscheint manchem als undenkbar. Mir nicht.)
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Schlimm wird es doch, wenn Dummheit und Gemeinheit sich politisch organisieren. Auch wenn es weh tut, das sehe ich bei den rechten Hinterwäldlern, die nicht viel mehr können, als "Lügenpresse" zu skandieren und ihren Hass auf alles was fremd wirkt, so wenig unter Kontrolle haben, daß man es ihnen ansieht. Das Problem ist nu, daß es schwer wird für Leute für mich, diese Einschätzung so zu formulieren, daß sich Leute wie Du nicht davon angesprochen fühlen.
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Mein Problem mit der AFD ist folgendes:
- Ich sehe eine solide theoretisch-ideele Basis, einen rechten Thinktank - mit Leuten wie Weißmann und Kubitschek - die in der Lage sind, die von mir gechätzten "rechten" Begriffe, nämlich:
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Weißmann kenne ich glaub ich nicht. Aber bist du sicher, daß Du dich an Kubitschek mit seiner völkischen Ideologie orientieren willst? Das kann ich mir nur schwer vorstellen.
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
x Familie
x Heimat
x Kirche
x Recht
x Pflicht (hierzu: Es lohnt sich mit preußischer Geschichte zu befassen. Preußen war m.E. einer der ersten Staaten weltweit, wo sich das Rechtsstaatsprinzip vor dem Demokratieprinzip entwickelt hat, das hat Vor- und Nachteile).
mit gehaltvollem Inhalt zu vollen. Diese Ideale wie auch diese Inhalte mögen manchem nicht gefallen, aber dies sind alles Ideale, die man typischerweise auf der rechten Seite des politischen Spektrums fand, und die früher mal zumindest verbal in der CDU verortet waren, dort aber inzwischen nicht mal mehr in der Rhetorik wirklich zu finden sind; die Formel von Strauß, dass es rechts von der CXU keine rechte Partei geben dürfte, meint doch genau, dass diese die konservativen Ideale stark und glaubwürdig vertreten müsste. |
Ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt. Konservatismus könnte auch menschenfreundlich wahrgenommen werden. Das Problem ist aus meiner Sicht, daß man sich auch als Konservativer nicht mehr beliebig hinter bereits errungene Positionen zurückgehen kann. Man kann beispielsweise gegen die Ehe für alle (als institutionelle Gleichstellung mit der klassischen Ehe) sein, aber man kann nicht mehr gegen Schwule oder Lesben hetzen, wenn man an einem anerkannten Diskurs teilnehmen will. Das geht einfach nicht mehr. Man kann sich als Konservativer für eine stringente Flüchtlingsregelung einsetzen, und zugleich die Hilfsbedürftigkeit von Flüchtlingen anerkennen. Diese vernünftige konservative Stimme ist derzeit kaum zu hören. Ob das an der relativ unideologischen Haltung Merkels liegt, darüber kann man diskutieren. Aber Leute wie Dregger oder Strauß will ich eigentlich nicht mehr auf der politischen Bühne haben. Vielleicht unterliegst Du an der Stelle einer Vergangenheitsromantisierung.
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
- andererseits zieht die AFD m.E. in erschreckender Zahl zwei Gruppen von Leuten an:
x opportunistische, prinzipienlose Karrieristen (wie m.E. z.B. Weidel und Meuthen)
x polternde Idioten (wie Poggenburg und Höcke).
Mit beiden Gruppen will ich nichts zu tun haben. |
Find ich gut.
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Andererseits verstehe ich mich mehr und mehr als Reaktionär - in Anlehnung an Martin Mosebach, der mal sagte, er könne nicht mehr konservativ sein, das dies vorraus setzt, dass die Dinge, die sich zu bewahren lohnen noch existieren. Das ist ein Dilemma, das kaum zu lösen ist, und dass von vielen - einschließlich meiner Person - dazu führt, dass man eben doch AFD wählt. |
Ich würde Dich und Deine Leute nur darum bitten, darüber nachzudenken, wie relativ leicht etwas einzureißen ist, und wie schwer wieder aufzubauen. Ich vermute der Radikalismus hinter der Aussage würde Dich im Fall der Realisierung heftig erschrecken.
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Und so lange
- die CXU sich nicht darauf besinnt, dass sie bei den modernen urbanen Intellektuellen (in Freiburg nannte man dieses Klientel "Champagnergrüne") nie wirklich ankommen wird, andererseits beim durchaus noch vorhandenen konservativen Wählerklientel immer mehr verliert (die CDU kann sich glücklich schätzen, dass Loyalität in diesen Kreisen noch etwas bedeutet...) |
Ja, ich hab den Eindruck, da tut sich gerade was in der CDU. Es gibt eine Bewegung innerhalb der Partei, die die ideellen Grundlagen wieder in den Vordergrund heben will. Ich schätze das positiv ein. Ganz unabhängig von meiner eigenen Position.
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
- die SPD nicht erkennt, dass ihr Stammklientel, nämlich Arbeiterschaft und Präkariat mit dem modernen Linksintellektualismus nichts anfangen können und Angst um Restwohlstand und Sicherheit haben (dies mit "Abstiegsängste" spöttisch abzutun, zeigt, dass man in einem abgehobenen Elfenbeinturm lebt und mit der Lebensrealität der Bevölkerungsmehrheit nichts zu tun hat) wird die AFD weiter wachsen. |
Die Linke wird gerade wieder zwischen Internationalismus und Sozialismus zerrissen.
Einen Grund dafür sehe ich den beschleunigten technischen und kommunikativen Mitteln, die sich als durchlässige Ebene über den bisher bekannten sozialen Verhältnissen legt. Bitcoin zB lässt sich nicht national regulieren. Sozialsysteme können aufgrund von Durchlässigkeit überfordert werden.
Ist das nicht eine Entwicklung, die alle Parteien nicht mehr ignorieren können?
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2125257) Verfasst am: 16.02.2018, 11:18 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | fwo hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | ...
Marcellinus, Du missachstest die elementarsten Regeln eines Gesprächs. Schade. |
Kannst Du uns diese elementarsten Regeln auch benennen oder rauscht Du jetzt, dein zierliches Näslein vor Verachtung gekräuselt, empört von hinnen, um uns dumm sterben zu lassen, Prinzessin zelig? |
Ist halt echt blöd, wenn man wenig Zeit hat. Ich will mit Marcellinus nicht klären müssen, was er mit der Frage meint, die ich angeblich gestellt habe. Ich will auch nicht darüber diskutieren, daß eine in Anführungszeichen gesetzte Formulierung ein Zitat ist. Ich nehme solche formalen Dinge ernst, suche in meinem Text die Frage, finde aber nichts, frage Marcellinus, was er damit meint, und als Antwort erhalte ich etwas, was mich noch mehr verwirrt (verwirren soll?), oder einen falschen Eindruck erwecken soll. Marcellinus ist doch ein intelligenter Forist. Warum sprechen wir nicht geradeaus? Ich schreib das jetzt nochmal. Aber in der Regel habe ich keine Lust auf solche Mätzchen, und dann schalte ich tatsächlich ab. Sieh es als Wertschätzung für Dich, auf die lange Zeit unserer manchmal produktiven Auseinandersetzungen, wenn ich deinen persönlichen persönlichen Unterton ignoriere. Ich wünschte, wir alle könnten uns wieder auf die Standards einigen. Meta ist mit gerade zu anstrengend. |
Kommunikation ist ein schwieriges Geschäft - ich kann also nur hoffen, einigermaßen genau den Punkt zu treffen, aber ich vermute, dass Marcellinus diese Aussage hier ähnlich sieht wie ich:
zelig hat folgendes geschrieben: | Marcellinus hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Wer sich eine Runde gruseln will, sollte das hier lesen:
[...]
Gauland und Meuthen, sofern sie sich noch als Bürgerliche verstehen, sollten sich darüber im klaren sein, daß sie dereinst im Rückblick als Steigbügelhalter einer neofaschistischen Bewegung in die bundesrepublikanische Geschichte eingehen könnten. |
Nein, die eigentlichen „Steigbügelhalter“ waren unsere Bundesregierungen der letzten 12 Jahre. Erst durch deren Politik (oder Nicht-Politik) konnten diese Typen für sich in Anspruch nehmen, wesentliche Teile der Bevölkerung zu vertreten.[...] |
Als Historiker ist Dir aber klar, daß man in der Pflicht ist, eine Ursachenfixierung zu begründen. Ich glaube, so lapidar, wie du das bringst, ist das nicht möglich. Selbstverständlich waren die 12 Jahre eine Vorlaufzeit der Gegenwart. Der Steigbügelhalter ist hier aber sehr genau daran festzumachen, als daß er sich vielleicht ideell nicht wirklich auf demselben Boden befindet, wie der Neofaschist, ihm aber ermöglicht, an die Macht zu gelangen. Genau das scheint mir gerade der Fall zu sein. Und wenn sich das bewahrheiten wird, dann will ich an dieser Stelle, stellvertretend für andere, die das auch so sehen, mit meinem unmaßgeblichen Kommentar dazu beitragen, daß es nicht so leicht sein wird, die Gaulands und die Meuthens aus ihrer Verantwortung zu entlassen. | fett von mir
Ich halte die Befürchtung der politisch außerhalb ein paar dummer Sprüche wirksamen Neonazis für genauso überzogen wie die Feststellung der Schuld der Gaulands und die Meuthens an diesem sehr unwahrscheinlichen Zukunftsszenario. Ich habe mich allerdings mit einem derartigen Urteil gar nicht erst aufgehalten, sondern gleich eine andere Sicht dagegen gestellt (was Dir wiederum derart ungebührlich vorkam, dass Du einen Zusammenhang zu Deinem Post abgelehnt hast, obwohl genau das auch Deine Technik in der Antwort an Marcellinus war (s.o.)).
Marcellinus war da anscheinend etwas diplomatischer und hat dann folgendes nicht geschrieben:
Marcellinus fiktiv hat folgendes geschrieben: | In die Zukunft kann auch zelig nicht sehen, diese Zukunft glaube ich ihm auch nicht, und den Zusammenhang mit diesen Knallchargen schon gar nicht. Ich werde jetzt aber nicht versuchen, das zu bewerten, sondern verstehe es einfach als Frage - dass man diese Situation auch anders beurteilen kann, hat jemand anders außer mir aber auch schon dargestellt. |
Ich halte nichts davon, für die Entstehung einer fraglichen Zukunft einen noch fraglicheren Zusammenhang herzustellen, um irgendwen persönlich beschuldigen zu können. Da scheinen mir persönliche Gründe wahrscheinlicher als sachliche. Dass die Leute von der ZEIT als z.T. Führende in der Diskursverunmöglichung das so sehen müssen, ist völlig klar, sonst müssten sie nach ihrer eigenen Rolle in dieser Veränderung der Atmosphäre fragen, aber, was sie da schreiben, ist keine Realität, sondern Fiktion, die der Selbstbestärkung gilt (Das heißt nicht, dass sie nicht in anderen Bereichen sehr gute journalistische Arbeit leisten - ich halte nichts von "Lügenpresse").
Von Dir würde ich eigentlich erwarten, dass Du fähig bist, so weit zurückzutreten, dass Du Dich über diese andere Sicht der Dinge unterhalten kannst, anstatt nur einen Zusammenhang mit Deiner Sicht bzw. der der ZEIT abzulehnen, als seien andere Standpunkte in dieser Sache nicht diskussionswürdig:
zelig hat folgendes geschrieben: | .... Was immer Du sagen willst. Es hat keine Bezug zu meinem Text. |
Ein Widerspruch zu Dir scheint Dir offensichtlich als Bezug unmöglich.
Der persönlich Unterton war beabsichtigt. Er sollte aber nicht verletzen, sondern Dich dazu bringen, es mal mit etwas mehr Abstand zu versuchen. Hat anscheinend nicht funktioniert. Sorry. Über solche Fehler spotte ich zwar, aber eigentlich machen sie mich traurig.
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#2125258) Verfasst am: 16.02.2018, 11:23 Titel: Re: :-) |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Gödelchen hat folgendes geschrieben: | Könnte es sinnvoll sein Kramers zutreffenden Analyse die entsprechenden politischen Aktionen folgen zu lassen? |
Dafür müsste der Wille da sein, die Gründe für diesen Zustand wirklich zu ändern. Auch wenn es von der Politik vielleicht nicht beabsichtigt war, die Wähler in die Arme der AfD zu treiben, waren die Ursachen dafür dennoch gewollt. Prekäre Beschäftigungen - und damit prekäre Lebensumstände - sind gewollt. Der Niedriglohnsektor ist gewollt. Dass Wohnraum zum Spekulationsobjekt geworden ist, ist gewollt. Dass die Menschen am unteren Rand der Gesellschaft sich gegenseitig bekriegen, ist gewollt. Und selbst wenn die Politik das ändern wollte, stellt sich die Frage, ob sie das überhaupt noch kann. |
Aber dagegen HAT die SPD doch zumindest etwas zu tun versucht. Mindestlohn. Mietpreisbremse. Hat nicht vollkommen funktioniert. Aber hinterher ist man immer schlauer.
Ist es für dich völlig undenkbar, dass ein Gefühl von Bedrohung und sozialem Verfall keine paranoide Spinnerei sondern Realität ist?
Meine Großeltern kommen aus einer Ruhrgebietsgroßstadt, mein Onkel wohnt da immer noch. Der war - wie der Großvater - zuerst ungelernter Bergmann, wurde dann aus gesundheitlichen Gründen Gärtner. Ein einfacher, aber bestimmt weder bösartiger noch dummer Mensch. SPD Mitglied seit 1953, Vereinsmensch. In diesen Gegenden war man zwar nicht reich, aber es gab eine gefühlte soziale Geborgenheit durch ein gewisses Vereinsleben und ein nachbarschaftliches Miteinander. In den klassischen Arbeiterkreisen - so hat die Familie mir das jedenfalls erzählt- war man zwar einfach gestrickt, hatte aber einen relativ strikten Moralkodex. Dementsprechend war die Kriminalitätsrate in jenen Gegenden auch gering.
Mein Onkel ist jetzt Rentner. Er sieht die wachsende Kriminalität und Gewalt im Viertel, und es ist m.E. keine paranoide Spinnerei, dass er hier vor allem Ausländer am Werk sieht. Was früher ein grünes Arbeiterviertel war, gilt nach dem Zechensterben und dem Niedergang der Stahlindustrie als sozialer Brennpunkt. Mein Onkel, großer Brandfan, zähneknirrschend über Schröder, kann mit Nahles Schuld und Gabriel nichts mehr anfangen. Er hat das Gefühl, dass ihm seine Heimat verlorengeht und spricht offen darüber, dass er darüber nachdenkt AFD zu wählen.
Keine Ahnung, ob mein Onkel ein "Idiot" ist. Aber wie ihm geht es vielen.
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#2125260) Verfasst am: 16.02.2018, 11:25 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Bitcoin zB lässt sich nicht national regulieren. |
Bitcoin ist ein reines Pyramidenschema, das sowieso in absehbarer Zeit platzt. Bezüglich Cryptocurrencies im Allgemeinen hast du wohl Recht, aber das "Problem" Bitcoin erledigt sich aufgrund seiner eigenen Funktionsweise früher oder später selbst.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Gödelchen registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.11.2016 Beiträge: 771
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(#2125261) Verfasst am: 16.02.2018, 11:32 Titel: Re: :-) |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Gödelchen hat folgendes geschrieben: | Könnte es sinnvoll sein Kramers zutreffenden Analyse die entsprechenden politischen Aktionen folgen zu lassen? |
Dafür müsste der Wille da sein, die Gründe für diesen Zustand wirklich zu ändern. Auch wenn es von der Politik vielleicht nicht beabsichtigt war, die Wähler in die Arme der AfD zu treiben, waren die Ursachen dafür dennoch gewollt. Prekäre Beschäftigungen - und damit prekäre Lebensumstände - sind gewollt. Der Niedriglohnsektor ist gewollt. Dass Wohnraum zum Spekulationsobjekt geworden ist, ist gewollt. Dass die Menschen am unteren Rand der Gesellschaft sich gegenseitig bekriegen, ist gewollt. Und selbst wenn die Politik das ändern wollte, stellt sich die Frage, ob sie das überhaupt noch kann. |
Nun ja, ich kann natürlich die Problemlösungsansätze in Regionen schieben, deren Erreichung auf den St.Nimmerleinstag fallen wird.
Fang einfach damit mal an, dass der BÜRGER Deutschlands sich in seiner Stadt wieder so umtreiben kann, wie er es nach seiner soziologischen Prägung es möchte und er es gewohnt war.............dass er ins Fußballstadion gegen kann, ohne seinen Sport sich von Affen, Ultras und sonstigen Spinnern vermiesen lassen zu müssen..........dass sein Kind/Enkel in der Schule so betreut und ausgerichtet wird, wie er es erlebt hat, damit dessen Leben die Chance bekommt, die er hatte ( die Globalisierung versteht der schon, meist verstehen die im Bildungswesen rum turnen diese nicht)................dass seine Lebensleistung eine Würdigung erhält, die den Kriterien einer bürgerlichen Werteskaka entspricht, er sich nicht mit seiner Leistung ducken muss, damit Dazukommende auch gewürdigt werden können............... dass nicht doof angeschaut wird, wenn er bei der freiwilligen Feuerwehr, im Schützenverein, im Männer/Frauenchorfreudig deutsches Liedgut sing, weil er das Teil seiner Leitkultur ist, die ihn sein Leben lang erfolgreich angeleitet hat, ....., uvm, uvm..
Das wäre ein Anfang......dann gehen wir mal an die Neuausrichtung der Erdachse, damit der Klimawandel etwas abgebremst wird......ok?
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#2125263) Verfasst am: 16.02.2018, 11:38 Titel: Re: :-) |
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Gödelchen hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | Gödelchen hat folgendes geschrieben: | Könnte es sinnvoll sein Kramers zutreffenden Analyse die entsprechenden politischen Aktionen folgen zu lassen? |
Dafür müsste der Wille da sein, die Gründe für diesen Zustand wirklich zu ändern. Auch wenn es von der Politik vielleicht nicht beabsichtigt war, die Wähler in die Arme der AfD zu treiben, waren die Ursachen dafür dennoch gewollt. Prekäre Beschäftigungen - und damit prekäre Lebensumstände - sind gewollt. Der Niedriglohnsektor ist gewollt. Dass Wohnraum zum Spekulationsobjekt geworden ist, ist gewollt. Dass die Menschen am unteren Rand der Gesellschaft sich gegenseitig bekriegen, ist gewollt. Und selbst wenn die Politik das ändern wollte, stellt sich die Frage, ob sie das überhaupt noch kann. |
Nun ja, ich kann natürlich die Problemlösungsansätze in Regionen schieben, deren Erreichung auf den St.Nimmerleinstag fallen wird.
Fang einfach damit mal an, dass der BÜRGER Deutschlands sich in seiner Stadt wieder so umtreiben kann, wie er es nach seiner soziologischen Prägung es möchte und er es gewohnt war.............dass er ins Fußballstadion gegen kann, ohne seinen Sport sich von Affen, Ultras und sonstigen Spinnern vermiesen lassen zu müssen..........dass sein Kind/Enkel in der Schule so betreut und ausgerichtet wird, wie er es erlebt hat, damit dessen Leben die Chance bekommt, die er hatte ( die Globalisierung versteht der schon, meist verstehen die im Bildungswesen rum turnen diese nicht)................dass seine Lebensleistung eine Würdigung erhält, die den Kriterien einer bürgerlichen Werteskaka entspricht, er sich nicht mit seiner Leistung ducken muss, damit Dazukommende auch gewürdigt werden können............... dass nicht doof angeschaut wird, wenn er bei der freiwilligen Feuerwehr, im Schützenverein, im Männer/Frauenchorfreudig deutsches Liedgut sing, weil er das Teil seiner Leitkultur ist, die ihn sein Leben lang erfolgreich angeleitet hat, ....., uvm, uvm..
Das wäre ein Anfang......dann gehen wir mal an die Neuausrichtung der Erdachse, damit der Klimawandel etwas abgebremst wird......ok? |
Hä?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#2125264) Verfasst am: 16.02.2018, 11:43 Titel: Re: :-) |
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Gödelchen hat folgendes geschrieben: | dass nicht doof angeschaut wird, wenn er bei der freiwilligen Feuerwehr, im Schützenverein, im Männer/Frauenchorfreudig deutsches Liedgut sing, weil er das Teil seiner Leitkultur ist, die ihn sein Leben lang erfolgreich angeleitet hat, ....., uvm, uvm.. |
Kann ich verstehen. Ich hasse es auch, wenn ich doof angeschaut werde, weil ich öffentlich Lieder von Ernst Busch trällere.
Aber ernsthaft: Es kommt natürlich darauf an, welche Lieder gemeint sind, aber das ist ein konservatives Anliegen, dass ich mal zumindest halbwegs nachvollziehen kann.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Samson83 registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.01.2013 Beiträge: 6833
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(#2125265) Verfasst am: 16.02.2018, 11:46 Titel: Re: :-) |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Gödelchen hat folgendes geschrieben: | dass nicht doof angeschaut wird, wenn er bei der freiwilligen Feuerwehr, im Schützenverein, im Männer/Frauenchorfreudig deutsches Liedgut sing, weil er das Teil seiner Leitkultur ist, die ihn sein Leben lang erfolgreich angeleitet hat, ....., uvm, uvm.. |
Kann ich verstehen. Ich hasse es auch, wenn ich doof angeschaut werde, weil ich öffentlich Lieder von Ernst Busch trällere.
Aber ernsthaft: Es kommt natürlich darauf an, welche Lieder gemeint sind, aber das ist ein konservatives Anliegen, dass ich mal zumindest halbwegs nachvollziehen kann. |
Sind wir vereint, zur guten Stunde,
wir starker deutscher Männerchor,
so dringt aus jedem Frohen Munde,
die Seele zum Gebet hervor...
Dat hamma früher gerne gesungen.
_________________ An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#2125267) Verfasst am: 16.02.2018, 12:23 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Ich halte die Befürchtung der politisch außerhalb ein paar dummer Sprüche wirksamen Neonazis für genauso überzogen wie die Feststellung der Schuld der Gaulands und die Meuthens an diesem sehr unwahrscheinlichen Zukunftsszenario. |
Ich wünschte, Du behieltest Recht.
fwo hat folgendes geschrieben: | Ich halte nichts davon, für die Entstehung einer fraglichen Zukunft einen noch fraglicheren Zusammenhang herzustellen, um irgendwen persönlich beschuldigen zu können. Da scheinen mir persönliche Gründe wahrscheinlicher als sachliche. |
Absolut. Da spricht meine anlassbezogene Verachtung für diese Leute.
fwo hat folgendes geschrieben: | Dass die Leute von der ZEIT als z.T. Führende in der Diskursverunmöglichung das so sehen müssen, ist völlig klar, sonst müssten sie nach ihrer eigenen Rolle in dieser Veränderung der Atmosphäre fragen, aber, was sie da schreiben, ist keine Realität, sondern Fiktion, die der Selbstbestärkung gilt (Das heißt nicht, dass sie nicht in anderen Bereichen sehr gute journalistische Arbeit leisten - ich halte nichts von "Lügenpresse"). |
Kann ich nicht nachvollziehen.
fwo hat folgendes geschrieben: | Dass die Leute von der ZEIT als z.T. Führende in der Diskursverunmöglichung das so sehen müssen, ist völlig klar, sonst müssten sie nach ihrer eigenen Rolle in dieser Veränderung der Atmosphäre fragen, aber, was sie da schreiben, ist keine Realität, sondern Fiktion, die der Selbstbestärkung gilt (Das heißt nicht, dass sie nicht in anderen Bereichen sehr gute journalistische Arbeit leisten - ich halte nichts von "Lügenpresse"). |
Das ist leider erläuterungspflichtig. Ich schätze das wäre dann ein eigener oder bereits vorhandener Thread.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#2125269) Verfasst am: 16.02.2018, 12:42 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Inhaltlich: Das Einreißen der Grenze zwischen faschistoiden Strömungen und der AfD ist das Ding, was mich interessiert, und was uns beschäftigen sollte. Das war jedenfalls meine Intention, als ich den Bericht aus der ZEIT zitiert habe. |
Diese „faschistoiden Strömungen“ begleiten uns seit dem Ende von WWII, erst in beiden deutschen Staaten (oder den dreien, wenn man Österreich dazurechnet), dann im vereinigten Deutschland. In der BRD traten sie u.a. In der FDP auf, später waren sie dann der rechte Rand von CDU/CSU.
In jedem Rechtsausleger unseres Parteiensystems waren sie, schon weil diese Parteien klein waren, überproportional vertreten. Immer hat man das Problem dadurch zu lösen versucht, daß man sie nicht inhaltlich bekämpft, sondern diffamiert und sozial isoliert hat. Das hat auch gut funktioniert, weil die Christdemokraten gleichzeitig mit einem Rechtsschwenk ihre verirrten Schafe wieder eingefangen haben. |
Der Schilderung folge ich, ausgenommen der Reduktion auf Diffamierung.
Was Du aber nicht berücksichtigst, das sind die geänderten Voraussetzungen, die im Zeit-Artikel ja auch deutlich werden. Wir haben es nicht mehr mit einer Wehrgruppe Hoffmann zu tun, die sich konsperativ verhalten muss. Wir haben in Prozent eine 2-Stellige Zahl von Sympathisanten in der Bevölkerung für rechtsnationale Ideen. Sie tritt laut und fordernd und perspektivisch auf. Sie ist parlamentarisch verankert. Und sie grast eindeutig faschistoide Strömungen ab, was bereits an der Rekursion auf den NS erkennbar ist. Du begehst einen Fehler, wenn du den qualitativen Sprung ignorierst.
Und deswegen nochmal: Schön, wenn der ganze Spuk an uns vorübergeht. Gaulandt und Meuthen sollen sich aber nicht in die kuschelige konservative Ecke verdrücken können, wenn sie als Steigbügelhalter den Neofaschisten zur Macht verholfen haben.
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Diesmal ist das anders, weil die Diffamierung zwar noch umfangreicher war, die Integration aber vollkommen fehlte. Im Gegenteil wurde alles unternommen, der AfD noch zusätzliche Wähler zuzutreiben, und sie gleichzeitig unisono als Nazis zu stempeln. Das hat die wirklichen Nazis automatisch für weite Kreise salonfähig gemacht. |
Das stimmt nicht. Zu Zeiten Lückes wurde die Partei nicht pauschal als Nazi-Partei diffamiert. Es gab zwar diese Versuche, aber nicht ausschließlich. Die öffentliche Kritik an rechten Tendenzen innerhalb der Partei, die schon früh erkennbar waren, und die ja auch letztlich die Mutation zu einer völkischen Partei bewirkt haben, wirst Du hoffentlich nicht damit in einen Topf werfen. Frag doch Henkel.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2125270) Verfasst am: 16.02.2018, 12:52 Titel: |
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zelig hat folgendes geschrieben: | ...
fwo hat folgendes geschrieben: | Dass die Leute von der ZEIT als z.T. Führende in der Diskursverunmöglichung das so sehen müssen, ist völlig klar, sonst müssten sie nach ihrer eigenen Rolle in dieser Veränderung der Atmosphäre fragen, aber, was sie da schreiben, ist keine Realität, sondern Fiktion, die der Selbstbestärkung gilt (Das heißt nicht, dass sie nicht in anderen Bereichen sehr gute journalistische Arbeit leisten - ich halte nichts von "Lügenpresse"). |
Kann ich nicht nachvollziehen.
fwo hat folgendes geschrieben: | Dass die Leute von der ZEIT als z.T. Führende in der Diskursverunmöglichung das so sehen müssen, ist völlig klar, sonst müssten sie nach ihrer eigenen Rolle in dieser Veränderung der Atmosphäre fragen, aber, was sie da schreiben, ist keine Realität, sondern Fiktion, die der Selbstbestärkung gilt (Das heißt nicht, dass sie nicht in anderen Bereichen sehr gute journalistische Arbeit leisten - ich halte nichts von "Lügenpresse"). |
Das ist leider erläuterungspflichtig. Ich schätze das wäre dann ein eigener oder bereits vorhandener Thread. |
Das steht hier schon im Thread.
fwo hat folgendes geschrieben: | ... Es geht hier kaum um Personen, schon gar nicht um solche Hanseln. Es geht darum, dass bestimmte Themen durch eine rigorose Moralisierung aus dem Diskurs genommen wurden, so dass man sich selbst die Möglichkeit genommen hat, darüber noch zu diskutieren. ....
Das hier ist bei uns im Moment kaum diskussionsfähig. Und das wirft kein gutes Licht auf uns. Da spricht übrigens nicht Alexander Gauland, sondern Helmut Schmidt.
Ich halte dieses PC-Loch in der veröffentlichten Meinung und in der Politik in seiner Auswirkung auf die Atmosphäre der BRD für um Größenordnungen wirksamer als die Reden und Taten der Gaulandts und Meuthens. |
Das Klima, das ich meine, wird so geschaffen: Zitat: | Der hat X gesagt, der ist ein Nazi! | , oder konkret: Zitat: | Der will die Flüchtlingszahlen begrenzen, der ist fremdenfeindlich, also ein Rassist, also auch ein Nazi | .
Wir leiden unter einem chronischen Godwin, und die, die ihn äußern, meinen, damit sei immer alles gesagt. In Wirklichkeit ist nichts gesagt und ein Dialog kaum mehr möglich.
Was Schmidt in dem von mir verlinkten Beitrag (10 min) sagte, hat er sagen dürfen, weil er Schmidt war, und weil es mitten in der Nacht war. Damit war aber auch gut - diskussionswürdig scheint das nicht. Und der Mann war alles andere als dement und bis zur Kiste ein Muster an Rationalität. Und er besaß angesichts dessen, dass er in dieser Welt nichts mehr anstrebte, die Freiheit, sich nicht mehr um PC zu kümmern. (Das bedeutet nicht, dass ich ihm in allem zustimme, weil wir uns teilweise in basalen Bewertungen unterscheiden, aber das bedeutet, dass ich seine Meinung als würdig anerkennen muss, um diskutiert zu werden. Aber diese Diskussion findet nicht statt, stattdessen teilt man lieber in gut und böse ein und wundert sich, dass bei dieser Einteilung so viel Böse zusammenkommen)
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#2125271) Verfasst am: 16.02.2018, 12:52 Titel: |
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Nachtrag. Mit "Macht" meine ich bereits den Einzug in die Parlamente. Nicht die Regierungsübernahme. Obwohl das ja im zitierten Artikel deutlich wurde: Die Regierungsübernahme in Sachsen ist keine Dystopie, sie liegt im Bereich des Möglichen.
_________________ Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#2125273) Verfasst am: 16.02.2018, 12:56 Titel: |
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Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Mein Problem mit der AFD ist folgendes:
- Ich sehe eine solide theoretisch-ideele Basis, einen rechten Thinktank - mit Leuten wie Weißmann und Kubitschek - die in der Lage sind, die von mir gechätzten "rechten" Begriffe, nämlich:
x Familie
x Heimat
x Kirche
x Recht
x Pflicht |
Das hier nachzuvollziehen...daran scheitert es bei mir schon
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