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Pille für/gegen Religiosität?

 
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Ulrich Kern
Ex-Fundi



Anmeldungsdatum: 01.09.2004
Beiträge: 51

Beitrag(#212623) Verfasst am: 14.11.2004, 18:24    Titel: Pille für/gegen Religiosität? Antworten mit Zitat

Im neuen Stern (Nr.47, Seite 77) habe ich heute mit Erstaunen folgendes gelesen:
Amerikanische Hirnforscher wollen herausgefunden haben, dass religiöse Gefühle durch chemische Reaktionen im Gehirn ausgelöst werden.

Leider fehlt jegliche Quellenangabe. Weiß jemand von Euch Näheres?
_________________
Es irrt der Mensch so lang er strebt
- Goethe, Faust I
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narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#212631) Verfasst am: 14.11.2004, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt auch die Vermutung, dass Religionen eine Folge von Schläfenlappenepilepsie sind. Was ich davon halten soll weiß ic nicht Schulterzucken

Aber wenn es durch Chemie verursacht wird, dann sollte es auch genetisch übertragen werden. Und dass Religion erblich ist wäre mir neu.
Außerdem werden manche religiöse Menschen durch Nachdenken zu Ungläubigen. Mancher Ungläubiger gerät durch einen Unfall schließlich in eine Sekte. Was hat das mit Chemie zu tun?
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sascha
bekennender magnusfe-Fan



Anmeldungsdatum: 30.08.2004
Beiträge: 1449
Wohnort: Bremen

Beitrag(#212643) Verfasst am: 14.11.2004, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Aber wenn es durch Chemie verursacht wird, dann sollte es auch genetisch übertragen werden. Und dass Religion erblich ist wäre mir neu.
Vielleicht ist das ja ein rezessives Merkmal. Dann tritt das nicht so offensichtlich als erblich zu Tage, weil rezessive Merkmale oft mehrere Generationen überspringen, bis sie wieder auftreten - hab ich jedenfalls so in Erinnerung.

Macht halt einfach bei find-a-drug.org mit; dann finden wirs eventuell schneller raus zwinkern
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Zonk
liederlicher Lump



Anmeldungsdatum: 20.12.2003
Beiträge: 62
Wohnort: Sachsen

Beitrag(#212653) Verfasst am: 14.11.2004, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Aber wenn es durch Chemie verursacht wird, dann sollte es auch genetisch übertragen werden. Und dass Religion erblich ist wäre mir neu.
Außerdem werden manche religiöse Menschen durch Nachdenken zu Ungläubigen. Mancher Ungläubiger gerät durch einen Unfall schließlich in eine Sekte. Was hat das mit Chemie zu tun?

Nachdenken hat nichts mit Chemie zu tun? Wie soll dein Gehirn denn sonst funktionieren?
Diese neuen "Forschungsergebnisse" sind in meinen Augen trivial.

Erinnert mich an diverse Hausfrauen mit Sprüchen wie "das ist gesund, da ist keine Chemie drin". Is klar. Der Sauerstoff, den wir atmen, ist ja auch keine Chemie.
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Wer im Schlachthaus sitzt, soll nicht mit Schweinen werfen!
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#212771) Verfasst am: 14.11.2004, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Zonk hat folgendes geschrieben:
Erinnert mich an diverse Hausfrauen mit Sprüchen wie "das ist gesund, da ist keine Chemie drin". Is klar. Der Sauerstoff, den wir atmen, ist ja auch keine Chemie.


1. Jaja, wie bei den Leuten, die in den Supermarkt gehen und fragen, ob in dem Mais auch wirklich keine Gene drinsind. Lachen

2. Wenn Religiosität erblich wäre, würde die Frage interessieren, wann genau sie in den Genpool reinkam. Elefanten, Delphine, Paviane? Da hat man solche Verhaltensweisen (oder ähnliche) gefunden. Delphine und Elefanten scheinen zumindest ein Gefühl dafür zu haben, was der Tod ist. Paviane wurden schon beobachtet, wie sie sich bei Sonnenuntergang auf einen bestimmten Felsen setzten und die Sonne anschrien. zynisches Grinsen
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#212845) Verfasst am: 15.11.2004, 08:45    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist denn in diesem Zusammenhang "Religiosität"?
Manche leben ihre Religion sehr emotional, lassen sich von ihren Gefühlen und ihrer "Spiritualität" tragen.
Andere leben ihren Religion sehr nüchtern, sind innerhalb ihres Glaubenssystems durchaus rational, und haben keine "religiösen Gefühle", sondern nur sehr feste Überzeugungen.
Diese beiden Gruppen (und dazwischen gibt es noch eine Menge) können sich innerhalb einer Religionsgemeinschaft prima ergänzen, sie knnen sich aber auch spinnefeind sein: den einen wird "Schwärmerei" vorgeworfen, den anderen mangelnde Spiritualität.

Die "religiösen Gefühle" um die es im Eingangsposting geht, sind ziemlich normale Gefühle, die auch außerhalb der Religion vorkommen, z.B. in der Liebe/Partnerschaft, in der Familie, bei Musikkonzerten, Fußballspielen, oder wo auch immer Menschen sich für irgendwas begeistern. Von einer politischen Idee ergriffen werden, ist kaum ein anderer Vorgang, als sich für eine Religion zu begeistern.
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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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sascha
bekennender magnusfe-Fan



Anmeldungsdatum: 30.08.2004
Beiträge: 1449
Wohnort: Bremen

Beitrag(#212849) Verfasst am: 15.11.2004, 09:08    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Die "religiösen Gefühle" um die es im Eingangsposting geht, sind ziemlich normale Gefühle, die auch außerhalb der Religion vorkommen, z.B. in der Liebe/Partnerschaft, in der Familie, bei Musikkonzerten, Fußballspielen, oder wo auch immer Menschen sich für irgendwas begeistern. Von einer politischen Idee ergriffen werden, ist kaum ein anderer Vorgang, als sich für eine Religion zu begeistern.
Ich glaube aber schon, dass es da Unterschiede gibt. Ich kann von mir selbst sagen, dass ich schon immer einen religiösen Hang hatte; allerdings wurde ich ja auch schon mit 6 oder 7 Jahren erstmals mit der Kreuzigung und Jesus konfrontiert; so dass man dies vielleicht noch auf Erziehung zurückführen könnte. Ich kenne aber auch Menschen, die sind so nüchtern, etwa so auf Peter-Raulfs-Art, dass sie immer vollkommen auf eigenen Füßen stehen und niemals auch nur auf die Idee kommen würden, das es so etwas wie Götter oder anderweitiges Übersinnliches geben könnte, außer eben dadurch, dass andere ihnen davon erzählen. Mein Hang zur Religion ist nur durch die naturwissenschaftlichen Kenntnisse gebannt; fast alles in der Biologie und der Biotech-Medizin spricht dafür, dass die Evolutionstheorie wahr ist, und überhaupt nichts spricht für einen Schöpfungsakt. Aus der Psychologie und Neurologie schließe ich, dass der Mensch nicht im biblischen Sinne schuldfähig ist (biologisch zu unvollkommen). Darüberhinaus konnte man bisher in den Gleichungen der Physik noch nicht den Zufall ausmachen; nach den in der Physik vorherrschenden Kenntnissen müsste das Universum eigentlich deterministisch verlaufen. Es könnte allerdings immer noch gut sein, dass es Zufall trotzdem wirklich gibt und dieser sich momentan bloss noch irgendwo in den Gleichungen der Quantenphysik versteckt. Ohne Zufall verläuft das Universum deterministisch -> keine Willensfreiheit, da alles vorbestimmt. Bibel und Koran enthalten Logikfehler, sind darüberhinaus totalitär und stellen das Zweifeln als etwas schlechtes dar. Der Zweifel ist uns aber in die Wiege gelegt und auch für das Überleben notwendig -> Zweifel ist also sinnvoll (das, was das NT so eindringlich bestreitet).
Und primär nur aus diesen Gründen kann ich nicht in die Religiösität zurückfallen (denke ich wenigstens).
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"There is no justice, no righteousness in your religions. I awoke from that dream long ago. The reality of this world is that strength rules. Those who aren't willing to push, are simply going to get run over." - Madae
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#212853) Verfasst am: 15.11.2004, 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

Sascha, das sind deine Erkenntnisse. Aber hat das etwas mit der Qualität der Gefühle zu tun, die in irgendwelchen Hirnregionen oder sonstwo gemessen werden?
Ich meine, auch nichtreligiöse Menschen lassen sich gerne von einem Wir-Gefühl tragen, oder spüren eine Begeisterung beim Lesen eines Buches oder beim Betrachten ästhetischer Dinge usw. Auch nicht-religiöse Menschen haben Ängste und Hoffnungen. Bloß sie sind nicht (mehr) durch das religiöse Denken gebunden.
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sascha
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Anmeldungsdatum: 30.08.2004
Beiträge: 1449
Wohnort: Bremen

Beitrag(#214124) Verfasst am: 16.11.2004, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Sascha, das sind deine Erkenntnisse. Aber hat das etwas mit der Qualität der Gefühle zu tun, die in irgendwelchen Hirnregionen oder sonstwo gemessen werden?
Ich meine, auch nichtreligiöse Menschen lassen sich gerne von einem Wir-Gefühl tragen, oder spüren eine Begeisterung beim Lesen eines Buches oder beim Betrachten ästhetischer Dinge usw. Auch nicht-religiöse Menschen haben Ängste und Hoffnungen. Bloß sie sind nicht (mehr) durch das religiöse Denken gebunden.
Hmm, ok, also ich diese Argumentation einseh und nichts entgegenzusetzen hab. Dann ist es vielleicht nicht Religiösität, sondern Begeisterungsfähigkeit/Nüchternheit.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#224514) Verfasst am: 06.12.2004, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

Also schläffenlappenaktivität bei " spirituellen erlebnissen " wie etwa einem Out of the Body erlebniß konnten mittlerweile von Neurologen
bestätigt werden. So konnten außerkörperliche Erfahrungen durch reizung
eines temporalen Gyrus ( leider ist mir gerade der Name entfallen ) herbeigeführt werden.
Das heißt aber nicht das es sich dabei um eine Halluzination gehandelt hat ? Das einzige was ,man sagen kann ist das es eine korrelation zwischen temporaler aktivität und spiritueller Empfindung gibt.
Das heißt aber nicht das dann da nichts ist .
Wenn ich schaue habe ich aktivität im okkzipitalen ( Hinteren ) Kortex ( Sehrinde ) wenn ich höre und spreche auch im temporalen Kortex usw. usw.
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