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Wie toll ist eigentlich der Kapitalismus und wem nützt er?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#2128941) Verfasst am: 25.03.2018, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Zunaechst mal ist Venezuela kein "Dritte-Welt-Staat", sondern war einmal eines der wohlhabendsten Laender Suedamerikas, zumindest was das Bruttosozialprodukt angeht.

Da bist du schon begrifflich im Irrtum. Dritte-Welt-Länder mit relativ hohem BSP existieren und werden üblicherweise als "Schwellenländer" bezeichnet. So auch Venezuela in 2013.
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2128949) Verfasst am: 26.03.2018, 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

Wie auch immer: es ist mir schleierhaft, wie man auf einem Meer von Öl sitzen und trotzdem pleite gehen kann.
Die niedrigen Ölpreise alleine können es ja nicht sein.
Sonst müssten ja auch Norwegen oder erst recht die Golfstaaten, die überhaupt nichts anderes produzieren, pleite sein.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
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Beitrag(#2128951) Verfasst am: 26.03.2018, 01:16    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wir zwei gründen ein kapitalistisches Unternehmen, welches seine Arbeitskräfte nicht ausbeutet, sondern sie direkt am eigenen wirtschaftlichen Erfolg beteiligt.

Du meinst ein Unternehmen, in dem das erwirtschaftete Produkt in Gänze den Arbeitskräften zugute kommt? In jedem anderen Falle findet nämlich sehr wohl Ausbeutung statt.

Viel Glück bei der Suche nach Investoren für so ein Unternehmen. Winke - Winke



Das erwirtschaftete Produkt soll allen zugute kommen, die zur Produktion beitragen, den Arbeitskräften, denjenigen, die das nötige Kapital zur Verfügung stellen und dem- oder denjenigen, die die Idee dazu hatten und das Ganze planten, natuerlich auch.

Deine marxistische Seminar(r)omantik mit "Alles fuer die Werktätigen" und "Fuck everybody else" funktioniert natuerlich nicht, siehe Venezuela als vorerst letztes Beispiel.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44208

Beitrag(#2128954) Verfasst am: 26.03.2018, 01:59    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
[...] denjenigen, die das nötige Kapital zur Verfügung stellen [...]

Wo haben sie denn dieses Kapital her? Und was ist mit den Arbeitern, die es ursprünglich ihnen erwirtschaftet haben? Werden die auch beteiligt? Zu welchem Anteil? Oder haben sie das Kapital etwa direkt von Gott?

beachbernie hat folgendes geschrieben:
[...] oder denjenigen, die die Idee dazu hatten und das Ganze planten, natuerlich auch.

Diese Position ist ihnen natürlich auch von Gott gegeben, nehme ich an?
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2128955) Verfasst am: 26.03.2018, 02:44    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
[...] denjenigen, die das nötige Kapital zur Verfügung stellen [...]

Wo haben sie denn dieses Kapital her? Und was ist mit den Arbeitern, die es ursprünglich ihnen erwirtschaftet haben? Werden die auch beteiligt? Zu welchem Anteil? Oder haben sie das Kapital etwa direkt von Gott?

beachbernie hat folgendes geschrieben:
[...] oder denjenigen, die die Idee dazu hatten und das Ganze planten, natuerlich auch.

Diese Position ist ihnen natürlich auch von Gott gegeben, nehme ich an?



Genau aus diesem Grund wird das auch nix mit Deinem Seminarmarxismus. Weil, wenn Du die Interessen der Kapitalgeber demonstrativ ignorierst....

...aber Du sagst es ja selber:


Tarvoc hat folgendes geschrieben:


.....Viel Glück bei der Suche nach Investoren für so ein Unternehmen. Winke - Winke



An dem Punkt ist Venezuela derzeit angelangt. Man braucht dringend frisches Kapital aber man wird natuerlich zu den Bedingungen keines bekommen. Um das zu verstehen muss man auch keine höhere Bildung haben. Dazu reicht ganz einfache, leicht verständliche Logik.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44208

Beitrag(#2128982) Verfasst am: 26.03.2018, 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Genau aus diesem Grund wird das auch nix mit Deinem Seminarmarxismus. Weil, wenn Du die Interessen der Kapitalgeber demonstrativ ignorierst....

Du warst derjenige, der behauptet hat, du wollest ein kapitalistisches Unternehmen ohne Ausbeutung aufmachen. Ich zeige dir lediglich gerade auf, dass in deinem Unternehmensmodell natürlich auch weiterhin Ausbeutung betrieben wird.

Du kannst meine Fragen danach, wo das Kapital herkommt, nicht beantworten. Stattdessen wirfst du rhetorische Nebelkerzen, die mit meiner Aussage nichts zu tun haben. Überrascht mich nicht.

Das "Interesse der Kapitalgeber" ist ein Interesse an Ausbeutung der Arbeitskraft. Deine Behauptung, ein Unternehmen ohne Ausbeutung zu wollen, war glatt gelogen.
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beachbernie
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Beitrag(#2129055) Verfasst am: 26.03.2018, 18:15    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Genau aus diesem Grund wird das auch nix mit Deinem Seminarmarxismus. Weil, wenn Du die Interessen der Kapitalgeber demonstrativ ignorierst....

Du warst derjenige, der behauptet hat, du wollest ein kapitalistisches Unternehmen ohne Ausbeutung aufmachen. Ich zeige dir lediglich gerade auf, dass in deinem Unternehmensmodell natürlich auch weiterhin Ausbeutung betrieben wird.

Du kannst meine Fragen danach, wo das Kapital herkommt, nicht beantworten. Stattdessen wirfst du rhetorische Nebelkerzen, die mit meiner Aussage nichts zu tun haben. Überrascht mich nicht.

Das "Interesse der Kapitalgeber" ist ein Interesse an Ausbeutung der Arbeitskraft. Deine Behauptung, ein Unternehmen ohne Ausbeutung zu wollen, war glatt gelogen.



Das sind alles bloss radikalmarxistische Sprüche ohne Bezug zur Realität.

Und ich unterstelle Dir nicht, Dass Du lügst. Du weisst es halt nicht besser.

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Skeptiker
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Beitrag(#2129069) Verfasst am: 26.03.2018, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Genau aus diesem Grund wird das auch nix mit Deinem Seminarmarxismus. Weil, wenn Du die Interessen der Kapitalgeber demonstrativ ignorierst....

Du warst derjenige, der behauptet hat, du wollest ein kapitalistisches Unternehmen ohne Ausbeutung aufmachen. Ich zeige dir lediglich gerade auf, dass in deinem Unternehmensmodell natürlich auch weiterhin Ausbeutung betrieben wird.

Du kannst meine Fragen danach, wo das Kapital herkommt, nicht beantworten. Stattdessen wirfst du rhetorische Nebelkerzen, die mit meiner Aussage nichts zu tun haben. Überrascht mich nicht.

Das "Interesse der Kapitalgeber" ist ein Interesse an Ausbeutung der Arbeitskraft. Deine Behauptung, ein Unternehmen ohne Ausbeutung zu wollen, war glatt gelogen.



Das sind alles bloss radikalmarxistische Sprüche ohne Bezug zur Realität.

Und ich unterstelle Dir nicht, Dass Du lügst. Du weisst es halt nicht besser.

Geh zurueck in Dein Marxismusseminar und überlass realwirtschaftliche Fragen denen, die etwas davon verstehen!


Es gibt keine gute Praxis ohne gute Theorie. Manchmal ist eine gute Theorie die beste Praxis.

Der Neoliberalismus hat keine Theorie, keine wissenschaftliche jedenfalls. Er hat nur ein achselzuckendes lapidares statement, das da lautet:

"Funktioniert! Kapitalismus funktioniert!

Warum weiß niemand, wobei dieses "Funktionieren" ja auch vor allem darin besteht, dass es den Kapitalismus noch gibt. Man sagt ihm eine unverwüstliche Natur nach, eine Resilienz und Selbstorganisationsfähigkeit.

Doch man kann dieses Monster töten. Es ist sterblich, allerdings stirbt es nicht von selbst; die Menschheit muss nachhelfen.

Kapitalismus ist nämlich ein Untoter. Als ein Vampir ernährt es sich von menschlichem Blut, d.h. von menschlicher Arbeit. Vampir-Ideologen behaupten, das Kapital habe eigene Kräfte und spende sogar Blut.

Doch dieses Blut ist schwarz, es ist tot. Kapitalismus ist das lebende Tote, welches lebendige Arbeit in totes Kapital umwandelt und auch Produktionsmittel in Kapital verwandelt.

Es gibt einen aktuellen Artikel in der JW über ein Buch des ehemaligen UN-Diplomaten Jean Feyder mit dem Titel: "Leistet Widerstand! Eine andere Welt ist möglich. Westend-Verlag, Frankfurt am Main 2018, 255 S., 18 Euro."

Hier ein Zitat aus dem Artikel:

Zitat:
Mit der Wahl des Slogans der Weltsozialforen »Eine andere Welt ist möglich« ist die Argumentationslinie dieses Bandes vorgezeichnet. Die von Jean Feyder vorgetragenen Fälle aus drei Kontinenten können gelesen werden als die empirische Unterfütterung des hinreißenden Essays von Stéphane Hessel »Empört Euch«, das kurz vor Hessels Tod 2010 erschien und binnen weniger Wochen in mehr als einer Million Exemplaren verkauft wurde. Wie Hessel ist Feyder ein langgedienter, hochrangiger UN-Diplomat, der als Beobachter und Akteur an zahlreichen Verhandlungen teilnahm und die federführenden Organisationen kennt, die einmal unter hehren Parolen angetreten waren, um eine bessere Welt zu schaffen, Hunger zu bekämpfen, Konfliktursachen zu beseitigen, Menschenrechte zu verwirklichen – und mit ihren konkreten Taten genau das Gegenteil dessen erreichten. Warum ist das so?

Feyder benennt als Hauptursache die weltweite Durchsetzung des Neoliberalismus.
Sie wird gezielt betrieben von den großen Mächten wie den USA, vor allem aber von der EU mittels der von ihr aufgezwungenen Freihandelsverträge, in der Regel »Wirtschaftliche Partnerschaftsabkommen« (WPA) genannt, die die Ökonomien und in deren Folge die Sozialstrukturen der vormaligen »dritten Welt« ruinieren. Die dahinterstehenden Interessen sind vor allem die des Finanzsektors mit seinen Börsenspekulationen auf Rohstoffe und agrarische Produkte. Die Dynamik, ja Allgewalt des Finanzkapitals, begünstigt durch die Einrichtung und Duldung von Steuerparadiesen, hat zu einem Zustand geführt, in dem die acht reichsten Familien der Welt über ein Vermögen verfügen, das größer ist als das Vermögen der ärmeren Hälfte der Welt. All dies hat einen Prozess eingeleitet, den er die »leise Privatisierung der staatlichen Machtausübung« nennt. (...)

Als Gegenmodelle zum Diktat des Neoliberalismus nennt Feyder das Kuba Fidel Cas­tros, wo die materiellen Menschenrechte weitgehend realisiert wurden, und das Venezuela von Hugo Chavez und dessen mustergültige Sozialpolitik.


https://www.jungewelt.de/artikel/329725.sozialismus-als-gegenmodell.html


Jean Feyder ist zwar kein Marxist, auch kein Ökonom, aber sicher ein erfahrener Mann, der seine persönlichen Erfahrungen empirisch untermauert, wie es im Artikel heisst.
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beachbernie
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Beitrag(#2129077) Verfasst am: 26.03.2018, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Genau aus diesem Grund wird das auch nix mit Deinem Seminarmarxismus. Weil, wenn Du die Interessen der Kapitalgeber demonstrativ ignorierst....

Du warst derjenige, der behauptet hat, du wollest ein kapitalistisches Unternehmen ohne Ausbeutung aufmachen. Ich zeige dir lediglich gerade auf, dass in deinem Unternehmensmodell natürlich auch weiterhin Ausbeutung betrieben wird.

Du kannst meine Fragen danach, wo das Kapital herkommt, nicht beantworten. Stattdessen wirfst du rhetorische Nebelkerzen, die mit meiner Aussage nichts zu tun haben. Überrascht mich nicht.

Das "Interesse der Kapitalgeber" ist ein Interesse an Ausbeutung der Arbeitskraft. Deine Behauptung, ein Unternehmen ohne Ausbeutung zu wollen, war glatt gelogen.



Das sind alles bloss radikalmarxistische Sprüche ohne Bezug zur Realität.

Und ich unterstelle Dir nicht, Dass Du lügst. Du weisst es halt nicht besser.

Geh zurueck in Dein Marxismusseminar und überlass realwirtschaftliche Fragen denen, die etwas davon verstehen!


Es gibt keine gute Praxis ohne gute Theorie. Manchmal ist eine gute Theorie die beste Praxis.

Der Neoliberalismus hat keine Theorie, keine wissenschaftliche jedenfalls. Er hat nur ein achselzuckendes lapidares statement, das da lautet:

"Funktioniert! Kapitalismus funktioniert!

Warum weiß niemand, wobei dieses "Funktionieren" ja auch vor allem darin besteht, dass es den Kapitalismus noch gibt. Man sagt ihm eine unverwüstliche Natur nach, eine Resilienz und Selbstorganisationsfähigkeit.

Doch man kann dieses Monster töten. Es ist sterblich, allerdings stirbt es nicht von selbst; die Menschheit muss nachhelfen.

Kapitalismus ist nämlich ein Untoter. Als ein Vampir ernährt es sich von menschlichem Blut, d.h. von menschlicher Arbeit. Vampir-Ideologen behaupten, das Kapital habe eigene Kräfte und spende sogar Blut.

Doch dieses Blut ist schwarz, es ist tot. Kapitalismus ist das lebende Tote, welches lebendige Arbeit in totes Kapital umwandelt und auch Produktionsmittel in Kapital verwandelt.

Es gibt einen aktuellen Artikel in der JW über ein Buch des ehemaligen UN-Diplomaten Jean Feyder mit dem Titel: "Leistet Widerstand! Eine andere Welt ist möglich. Westend-Verlag, Frankfurt am Main 2018, 255 S., 18 Euro."

Hier ein Zitat aus dem Artikel:

Zitat:
Mit der Wahl des Slogans der Weltsozialforen »Eine andere Welt ist möglich« ist die Argumentationslinie dieses Bandes vorgezeichnet. Die von Jean Feyder vorgetragenen Fälle aus drei Kontinenten können gelesen werden als die empirische Unterfütterung des hinreißenden Essays von Stéphane Hessel »Empört Euch«, das kurz vor Hessels Tod 2010 erschien und binnen weniger Wochen in mehr als einer Million Exemplaren verkauft wurde. Wie Hessel ist Feyder ein langgedienter, hochrangiger UN-Diplomat, der als Beobachter und Akteur an zahlreichen Verhandlungen teilnahm und die federführenden Organisationen kennt, die einmal unter hehren Parolen angetreten waren, um eine bessere Welt zu schaffen, Hunger zu bekämpfen, Konfliktursachen zu beseitigen, Menschenrechte zu verwirklichen – und mit ihren konkreten Taten genau das Gegenteil dessen erreichten. Warum ist das so?

Feyder benennt als Hauptursache die weltweite Durchsetzung des Neoliberalismus.
Sie wird gezielt betrieben von den großen Mächten wie den USA, vor allem aber von der EU mittels der von ihr aufgezwungenen Freihandelsverträge, in der Regel »Wirtschaftliche Partnerschaftsabkommen« (WPA) genannt, die die Ökonomien und in deren Folge die Sozialstrukturen der vormaligen »dritten Welt« ruinieren. Die dahinterstehenden Interessen sind vor allem die des Finanzsektors mit seinen Börsenspekulationen auf Rohstoffe und agrarische Produkte. Die Dynamik, ja Allgewalt des Finanzkapitals, begünstigt durch die Einrichtung und Duldung von Steuerparadiesen, hat zu einem Zustand geführt, in dem die acht reichsten Familien der Welt über ein Vermögen verfügen, das größer ist als das Vermögen der ärmeren Hälfte der Welt. All dies hat einen Prozess eingeleitet, den er die »leise Privatisierung der staatlichen Machtausübung« nennt. (...)

Als Gegenmodelle zum Diktat des Neoliberalismus nennt Feyder das Kuba Fidel Cas­tros, wo die materiellen Menschenrechte weitgehend realisiert wurden, und das Venezuela von Hugo Chavez und dessen mustergültige Sozialpolitik.


https://www.jungewelt.de/artikel/329725.sozialismus-als-gegenmodell.html


Jean Feyder ist zwar kein Marxist, auch kein Ökonom, aber sicher ein erfahrener Mann, der seine persönlichen Erfahrungen empirisch untermauert, wie es im Artikel heisst.



Keine wirtschaftswissenschaftliche Richtung hat eine echte wissenschaftliche Grundlage (insofern ist der Begriff "Wissenschaft" hier irreführend), der Neoliberalismus genauso wenig wie der Marxismus und all die anderen wirtschaftswissenschaftlichen Schulen. Deshalb funktioniert auch keine als "reine Lehre". Ich betrachte alle wirtschaftswissenschaftlichen Richtungen als Werkzeugsammlungen, aus denen sich der ökonomische Pragmatiker diejenigen Werkzeuge heraussucht, die in einer aktuellen wirtschaftlichen Lage positive Ergebnisse versprechen. Und die Mittel der Wahl aendern sich zusammen mit der jeweiligen wirtschaftlichen Lage. Ziel muss dabei immer sein Wohlstand insgesamt zu vermehren, möglichst viele Menschen daran partizipieren zu lassen und gleichzeitig mit den zur Verfuegung stehenden Ressourcen so schonend umzugehen, dass die Wirtschaft nachhaltig funktionieren kann.

Entsprechend braucht man z.B. manchmal mehr Marktwirtschaft um Wohlstand erst zu produzieren und manchmal eine Einschränkung von Marktwirtschaft um die Wirtschaft menschlichen Zielen nutzbar zu machen anstatt sie als Selbstzweck zu betreiben.
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DonMartin
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Beitrag(#2129131) Verfasst am: 27.03.2018, 08:38    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Zitat:

Als Gegenmodelle zum Diktat des Neoliberalismus nennt Feyder das Kuba Fidel Cas­tros, wo die materiellen Menschenrechte weitgehend realisiert wurden, und das Venezuela von Hugo Chavez und dessen mustergültige Sozialpolitik.


Jean Feyder ist zwar kein Marxist, auch kein Ökonom, aber sicher ein erfahrener Mann, der seine persönlichen Erfahrungen empirisch untermauert, wie es im Artikel heisst.

Vor allem scheint er nicht auf diesem Planeten zu leben.
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DonMartin
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Beitrag(#2129132) Verfasst am: 27.03.2018, 08:40    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht könnte die hier versammelte geballte Expertenmacht mir noch eben erklären,
warum der Ölproduzent Venezuela pleite ist, die anderen Ölproduzenten dieser Welt aber nicht?
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Grey
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Beitrag(#2129148) Verfasst am: 27.03.2018, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Vielleicht könnte die hier versammelte geballte Expertenmacht mir noch eben erklären,
warum der Ölproduzent Venezuela pleite ist, die anderen Ölproduzenten dieser Welt aber nicht?


Ich habe mich nicht mit Venezuela beschäftigt. Kann es sein dass die boykottiert werden?
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unquest
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Beitrag(#2129157) Verfasst am: 27.03.2018, 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Vielleicht könnte die hier versammelte geballte Expertenmacht mir noch eben erklären,
warum der Ölproduzent Venezuela pleite ist, die anderen Ölproduzenten dieser Welt aber nicht?

Zusatzfrage:

Es gibt ein Land in Süamerika das keinen Erdölreichtum besitzt.
Dieses Land liegt im Demokratieindex noch vor Belgien.
In der Rangliste der Pressefreiheit 2017 liegt es vor Frankreich, Grossbritannien und USA.
Das Land gilt als eines der sichersten Reiseländer Südamerikas.
Gemessen am Pro-Kopf-Einkommen in US-Dollar ist es das reichste Land Lateinamerikas.

Preisfrage:
Wie würde das Land nach zehn Jahren aussehen wenn sozialistische Lumpen an die Macht kämen?
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Grey
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Beitrag(#2129159) Verfasst am: 27.03.2018, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Preisfrage:
Wie würde das Land nach zehn Jahren aussehen wenn sozialistische Lumpen an die Macht kämen?


Zusatzfrage:
Sind Sozialisten für dich prinzipiell Lumpen?
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Wilson
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Beitrag(#2129160) Verfasst am: 27.03.2018, 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Grey hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Preisfrage:
Wie würde das Land nach zehn Jahren aussehen wenn sozialistische Lumpen an die Macht kämen?


Zusatzfrage:
Sind Sozialisten für dich prinzipiell Lumpen?


bestimmt, einschließlich einstein und wilde oder orwell.
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unquest
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Beitrag(#2129166) Verfasst am: 27.03.2018, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Grey hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Preisfrage:
Wie würde das Land nach zehn Jahren aussehen wenn sozialistische Lumpen an die Macht kämen?


Zusatzfrage:
Sind Sozialisten für dich prinzipiell Lumpen?

Nein. Schaut man sich z.B. die Mitglieder des Wiener Kreises an finden sich darunter viele sympathische Sozialisten des 20 Jahrhunderts. In der politischen Praxis neigt der Sozialist allerdings dann zum Lumpen zu werden.
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Grey
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Anmeldungsdatum: 07.03.2018
Beiträge: 2280

Beitrag(#2129168) Verfasst am: 27.03.2018, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Preisfrage:
Wie würde das Land nach zehn Jahren aussehen wenn sozialistische Lumpen an die Macht kämen?


Zusatzfrage:
Sind Sozialisten für dich prinzipiell Lumpen?

Nein. Schaut man sich z.B. die Mitglieder des Wiener Kreises an finden sich darunter viele sympathische Sozialisten des 20 Jahrhunderts. In der politischen Praxis neigt der Sozialist allerdings dann zum Lumpen zu werden.


Der Sozialist neigt in der politischen Praxis dazu zum Lumpen zu werden? Das ist eine unbelegte Verallgemeinerung. Wenn du schon verallgemeinern willst schreib lieber, jeder der Macht über andere ausüben kann oder sich als unangreifbar betrachtet, neigt dazu zum Lumpen zu werden.
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Kramer
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Beiträge: 30878

Beitrag(#2129171) Verfasst am: 27.03.2018, 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
In der politischen Praxis neigt der Sozialist allerdings dann zum Lumpen zu werden.


Das kann den Politikern in kapitalistischen System zum Glück nicht passieren. Die sind schon Lumpen, bevor sie sich zur Wahl stellen.
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Skeptiker
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Beitrag(#2129173) Verfasst am: 27.03.2018, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Vielleicht könnte die hier versammelte geballte Expertenmacht mir noch eben erklären,
warum der Ölproduzent Venezuela pleite ist, die anderen Ölproduzenten dieser Welt aber nicht?


Wenn man die drei Ölförderländer Saudi Arabien, Russland und Venezuela vergleicht, so ist Venezuela die mit Abstand schwächste Ökonomie. Venezuelas Einnahmen resultierten zuletzt zu 95% aus Ölexporten. Seitdem diese 2014 eingebrochen sind, sieht es so aus:



Einbruch BIP, Inflation, weniger Ölförderung

In Russland so:



Einbruch BIP, leichte Erholung im letzten Jahr

Selbst Saudi Arabien hatte Probleme:

Zitat:
Gesunkene Einnahmen wegen des niedrigen Ölpreises haben Saudi-Arabien im vergangenen Jahr ein hohes Haushaltsdefizit eingebrockt. Die Regierung des weltgrößten Ölexporteurs kürzte deswegen staatliche Ausgaben und stoppte zahlreiche Bauprojekte. Zahlungen an Baufirmen wurden reduziert oder teilweise ausgesetzt.

Betroffen davon waren auch medizinische Einrichtungen und ausländische Berater, die dem Land halfen, Wirtschaftsreformen für eine größere Unabhängigkeit vom Öl zu planen. Die meisten der gestoppten Bauprojekte würden aber letztlich in Reihenfolge der Priorität wieder aufgenommen, sagte der saudische Verbandsvertreter.


http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/nach-oelpreisverfall-saudi-arabien-tilgt-milliarden-schulden-bei-baufirmen-14536244.html


Die mit dem Westen verbündeten Saudis hatten aber keine Probleme, ihre Ölförderung drastisch zu erhöhen und die Ausbeutung der irdischen Ressourcen damit voran zu treiben. Nebenbei dürfen sie in Jemen einen Angriffskrieg führen. Ein #aufschrei des Westens sucht man vergeblich.

Grey hat folgendes geschrieben:
Ich habe mich nicht mit Venezuela beschäftigt. Kann es sein dass die boykottiert werden?


Es gibt Sanktionen von der EU und den USA. Beispiel:

Zitat:
Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafmaßnahmen gegen Venezuela zeigen erste Konsequenzen für die Bevölkerung. Ende vergangener Woche teilte Präsident Nicolás Maduro mit, dass 300.000 Einheiten Insulin nicht importiert werden können, weil venezolanische Devisen von der Citybank blockiert werden. "Wir haben die finanziellen Mittel dafür, die Medikamente zu kaufen. Doch die Citybank hat unsere Devisen auf Eis gelegt," führte das Staatsoberhaupt aus und kritisierte die Politik der US-Regierung: "Das verletzt Internationales Recht und die Vereinbarungen der Vereinten Nationen." Gleichzeitig versicherte er, die Regierung versuche nun die Medikamente aus anderen Ländern zu erhalten. (...)

Das Land wird zudem von Einkommensquellen wie den Dividendenzahlungen des venezolanischen Erdölunternehmens Citgo mit Sitz in den USA abgeschnitten. Der US-Ökonom und Publizist Mark Weisbrot bezeichnet dies als "Finanzembargo".


https://amerika21.de/2017/09/184531/venezuela-getreide-medikamente


Die EU-Staaten verständigten sich auf ein Waffenembargo und den Lieferungsstopp weiterer Produkte, die "zur Unterdrückung der Opposition" verwendet werden könnten.

Vor allem aber wird jetzt daran gearbeitet, Venezuela in den Staatsbankrott zu treiben und es über diesen Hebel zu tyrannisieren und Wirtschaftsdiktate zu erlassen, ähnlich wie damals bei Griechenland.

Der vor kurze entlassene Ex-Außenminister Tillerson hetzte während seiner Rundreise durch Südamerika im Februar die rechten Regime des Kontinents gegen Venezuela auf. Er plädierte für einen regime change, der durchaus auch gern militärisch erfolgen dürfe:

Zitat:
In a speech at the University of Texas ahead of five-nation Latin America tour, Tillerson insisted the Trump administration was not advocating “regime change” in Venezuela but said it would be “easiest” if Maduro chose to leave power on his own.

He predicted there would be “change” in Venezuela and said the United States wanted it to be a peaceful one.

“In the history of Venezuela and in fact the history in other Latin America and South American countries, often times, it is the military that handles that. When things are so bad that the military leadership realizes that it just can’t serve the citizens anymore, they will manage a peaceful transition,” Tillerson said. But he added that, “Whether that will be the case here or not, I do not know.”


https://www.reuters.com/article/us-usa-diplomacy-venezuela/tillerson-raises-prospect-of-venezuelan-military-ouster-of-maduro-idUSKBN1FL6FT


Diese Interventionspolitik wird sich durch die Ernennung von Mike Pompeo als sein Nachfolger noch verschärfen.

Die deutsche Regierung unterstützt diesen Kurs.
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Beitrag(#2129175) Verfasst am: 27.03.2018, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

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Grey hat folgendes geschrieben:
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Sind Sozialisten für dich prinzipiell Lumpen?

Nein. Schaut man sich z.B. die Mitglieder des Wiener Kreises an finden sich darunter viele sympathische Sozialisten des 20 Jahrhunderts. In der politischen Praxis neigt der Sozialist allerdings dann zum Lumpen zu werden.


jetzt mal praktisch betrachtet: wem würdest du dich eher, ja sagen wir ruhig in einem naziregime anvertrauen mit hoffnung auf hilfe?
mir oder.....hm z.b. samson?
ok, ich habe nicht viel geld und feinkost hätte ich auch nicht zu bieten...
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Beitrag(#2129185) Verfasst am: 27.03.2018, 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

Grey hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Preisfrage:
Wie würde das Land nach zehn Jahren aussehen wenn sozialistische Lumpen an die Macht kämen?


Zusatzfrage:
Sind Sozialisten für dich prinzipiell Lumpen?

Im Prinzip nicht.
Jedoch landet jedes System das nicht hinterfragt werden darf, und absolute Wahrheit beansprucht früher oder später in eine Diktatur. Egal wie löblich der Grundgedanke war.
Einmal dort gelandet, die Launen des jeweils herrschenden ausgeliefert.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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DonMartin
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Beitrag(#2129189) Verfasst am: 27.03.2018, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Vielleicht könnte die hier versammelte geballte Expertenmacht mir noch eben erklären,
warum der Ölproduzent Venezuela pleite ist, die anderen Ölproduzenten dieser Welt aber nicht?


Wenn man die drei Ölförderländer Saudi Arabien, Russland und Venezuela vergleicht, so ist Venezuela die mit Abstand schwächste Ökonomie. Venezuelas Einnahmen resultierten zuletzt zu 95% aus Ölexporten.

Russland gilt nicht, weil es ausser Öl noch anderes produziert bzw exportiert.
Saudi-Arabien exportiert ausser Öl nur Produkte von zweifelhaftem Wert, wie zB radikalen Islam,
wäre also in derselben Liga wie Venezuela.
Allerdings sind mir von Saudi-Arabien keine Elendsmeldungen bekannt, im Gegenteil,
sie haben noch genug Geld, um bei Trump Waffen zu kaufen.
Der Ölpreis alleine kann es also nicht sein.
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Grey
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Beitrag(#2129190) Verfasst am: 27.03.2018, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Preisfrage:
Wie würde das Land nach zehn Jahren aussehen wenn sozialistische Lumpen an die Macht kämen?


Zusatzfrage:
Sind Sozialisten für dich prinzipiell Lumpen?

Im Prinzip nicht.
Jedoch landet jedes System das nicht hinterfragt werden darf, und absolute Wahrheit beansprucht früher oder später in eine Diktatur. Egal wie löblich der Grundgedanke war.
Einmal dort gelandet, die Launen des jeweils herrschenden ausgeliefert.


Grey hat folgendes geschrieben:
Jeder der Macht über andere ausüben kann oder sich als unangreifbar betrachtet, neigt dazu zum Lumpen zu werden.
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beachbernie
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Beitrag(#2129203) Verfasst am: 27.03.2018, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Grey hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Preisfrage:
Wie würde das Land nach zehn Jahren aussehen wenn sozialistische Lumpen an die Macht kämen?


Zusatzfrage:
Sind Sozialisten für dich prinzipiell Lumpen?

Im Prinzip nicht.
Jedoch landet jedes System das nicht hinterfragt werden darf, und absolute Wahrheit beansprucht früher oder später in eine Diktatur. Egal wie löblich der Grundgedanke war.
Einmal dort gelandet, die Launen des jeweils herrschenden ausgeliefert.


Grey hat folgendes geschrieben:
Jeder der Macht über andere ausüben kann oder sich als unangreifbar betrachtet, neigt dazu zum Lumpen zu werden.



Exakt. Man kann auch sagen "Macht korrumpiert und absolute Macht korrumpiert absolut", weshalb ich politische Systeme vorziehe, in denen die Macht von Regierung und Staatsorganen demokratisch kontrolliert und begrenzt wird und ausserdem die Möglichkeit eines unblutigen Regierungswechsels nach klaren und fairen Regeln ins politische System eingebaut ist.
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beachbernie
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Beitrag(#2129204) Verfasst am: 27.03.2018, 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

@ Skeptiker


Venezuela braucht niemand von aussen in den Staatsbankrott zu treiben. Das kriegt die derzeitige Regierung auch ganz ohne fremde Hilfe hin.

Lerne einfach mal zu akzeptieren, dass nicht an allem, was in sozialistischen Ländern so schiefläuft, andere Kräfte schuld sind. Sozialistische Systeme haben (genauso wie andere Systeme) ihre ganz spezifischen Webfehler und anstatt die Schuld fuer Scheitern immer nur bei anderen zu suchen, sollten Sozialisten besser auch mal die eigenen Prämissen hinterfragen und daraus Konsequenzen ziehen, auch wenn das ideologisch weh tun mag. Wer immer nur die Schuld bei anderen sucht und nie beim eigenen Verein, der kann nichts lernen und ist dazu verdammt seine Fehler immer wieder auf's Neue zu wiederholen.
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Skeptiker
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Beitrag(#2129216) Verfasst am: 27.03.2018, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ Skeptiker

Venezuela braucht niemand von aussen in den Staatsbankrott zu treiben. Das kriegt die derzeitige Regierung auch ganz ohne fremde Hilfe hin.

Lerne einfach mal zu akzeptieren, dass nicht an allem, was in sozialistischen Ländern so schiefläuft, andere Kräfte schuld sind. Sozialistische Systeme haben (genauso wie andere Systeme) ihre ganz spezifischen Webfehler und anstatt die Schuld fuer Scheitern immer nur bei anderen zu suchen, sollten Sozialisten besser auch mal die eigenen Prämissen hinterfragen und daraus Konsequenzen ziehen, auch wenn das ideologisch weh tun mag. Wer immer nur die Schuld bei anderen sucht und nie beim eigenen Verein, der kann nichts lernen und ist dazu verdammt seine Fehler immer wieder auf's Neue zu wiederholen.


1. Hat es das jemals schon gegeben, dass sozialistische Länder ohne den (zusätzlichen) Einfluss kalter und/oder heisser Kriege bankrott gegangen sind?

Ich meine: nein, hat es bisher noch nie gegeben, so dass man also nichts über die Chancen bisher gescheiterter sozialistischer Länder sagen kann. Anders gesagt: Wenn du irgendein physikalisches Experiment durchführst und du hast ständig irgend welche Störvariablen dabei, die du bisher noch nie eliminieren konntest - wie willst du dann ein aussagefähiges Ergebnis bekommen?

2. Was meinst du wohl, wie etwa Deutschland oder Australien dastehen würden, wenn man gegen diese Länder einen systematischen und umfassenden Wirtschaftskrieg führen und sie in einen erbarmungslosen Rüstungswettlauf zwingen würde durch eine Phalanx imperialistischer Staaten, deren Wirtschaftskraft und Militär weit überlegen ist?

Ich jedenfalls kann mir gut vorstellen, wie diese Länder nach einigen Jahren aussehen würden. Sie würden aussehen wie gerupfte Hühner - so wie Venezuela derzeit.

Das einfach auszublenden, ist unwissenschaftlich. Man darf nie die Rahmenbedingungen einer Sache ausblenden.

In Bezug auf Venezuela ist die Sache doch klar: Dieses Projekt darf keinen Erfolg haben. Also lässt man Venezuela nicht in Ruhe.
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unquest
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Beitrag(#2129228) Verfasst am: 27.03.2018, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

In Bezug auf Venezuela ist die Sache doch klar: Dieses Projekt darf keinen Erfolg haben. Also lässt man Venezuela nicht in Ruhe.

Vorsicht!
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Critic
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Beitrag(#2129258) Verfasst am: 28.03.2018, 01:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ad Beiträge:

unquest hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

In Bezug auf Venezuela ist die Sache doch klar: Dieses Projekt darf keinen Erfolg haben. Also lässt man Venezuela nicht in Ruhe.

Vorsicht!


Angesichts einiger Geschehnisse der Geschichte ist das allerdings auch nicht ganz von der Hand zu weisen: Erinnern wir uns daran, daß seinerzeit Arbenz, Mossadegh und Allende mit tätiger Hilfe des "Westens" abgesetzt wurden, von den "Verfechtern der Demokratie" Diktaturen gefördert und hofiert wurden, solange sie bloß antikommunistisch waren, einige Big Companies wie die United Fruit Company sogar der Auffassung waren, ihnen gehörten die Staaten. Es gab sogar Militärinterventionen, um seine Interessen in den betreffenden Staaten durchzusetzen. (Andererseits wurde aber auch Nagy umgebracht und Dubcek in die Wüste geschickt, und unterstützte die SU ja auch "ihre" Diktatoren, das auch nicht vergessen.)

Insofern konnten sich schon Auffassungen entwickeln, daß man schon stark aufrüsten müsse, um möglichst unangreifbar zu sein (siehe auch die Logik, der man in Nordkorea oder im Iran folgt), daß es nicht zu einem militärischen Angriff komme, oder daß "der Westen" auch versuche, die Wirtschaftskraft der betreffenden Staaten zu schwächen.

Andererseits hat natürlich auch niemand der venezulanischen Regierung Vorschriften gemacht, welche Wirtschaftspolitik sie fahren sollte: Wie man das so sah, brauchten die Bürger wohl schon einen "kräftigen Schluck aus der Pulle", um ihre Lebenssituation zu verbessern: Die Wirtschaftspolitik der Vorgängerregierungen hatte ja nicht den "breiten Wohlstand der Masse", sondern eher der Elite gefördert. Zunächst hat das ja das Leben breiter Kreise verbessert, aber diese Politik war mit dem hohen Erdölpreis finanziert. Es sei zwar auch beabsichtigt worden, die Wirtschaft zu diversifizieren und nicht mehr allein am Erdöl aufzuhängen, aber letztlich sei das nicht gelungen, der Dirigismus hätte das sogar eher konterkariert. Auch konnte die Korruption nicht eingedämmt werden et cetera.
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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DonMartin
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Beitrag(#2129281) Verfasst am: 28.03.2018, 10:33    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:

Andererseits hat natürlich auch niemand der venezulanischen Regierung Vorschriften gemacht, welche Wirtschaftspolitik sie fahren sollte: Wie man das so sah, brauchten die Bürger wohl schon einen "kräftigen Schluck aus der Pulle", um ihre Lebenssituation zu verbessern

Dann war der Schluck aus der Pulle offenbar ein wenig zu gross.
Ein weiteres Kapitel aus dem dicken Buch "Sozis können nicht mit Geld umgehen"?
Mit dem bösen auswärtigen Kapitalismus hat das dann aber nichts zu tun.
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DonMartin
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Beitrag(#2129283) Verfasst am: 28.03.2018, 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:


1. Hat es das jemals schon gegeben, dass sozialistische Länder ohne den (zusätzlichen) Einfluss kalter und/oder heisser Kriege bankrott gegangen sind?


Ja.
Die SU hatte bis zum deutschen Angriff 1941 20 Jahre Zeit sich ungestört zu entwickeln.
Selbst den hätte sie spielend pariert, wenn Stalin in seiner Paranoia sein Militär nicht "geköpft" hätte.
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