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Feminismus
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2129643) Verfasst am: 31.03.2018, 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Und es macht deutlich, daß Gender-Studies in keiner Weise dem Popanz entsprechen, als die sie im hiesigen Umfeld von den sogenannten Kritikern dargestellt werden.


Was aber dennoch die Frage gestattet, ob das Forschungsgebiet wirklich die Relevanz hat, die ihm in der öffentlichen Wahrnehmung eingeräumt wird.

Um das mal ins Verhältnis zu setzen: Ja, es stimmt, es gibt Menschen unterschiedlichen Geschlechts und das hat Auswirkungen auf das soziale Verhalten, gesellschaftliche Prozesse usw. Nur ist die Einordnung nach der Geschlechtszugehörigkeit nicht die einzig mögliche und auch nicht die einzig relevante. Man kann Menschen auch nach Körpergrösse, Gewicht, Alter, Attraktivität oder Herkunft sortieren. Man kann Menschen danach einteilen, ob sie aus der Stadt kommen oder vom Land, aus der Provinz oder aus einer Grossstadt. Und dann richtet man Lehrstühle ein, die sich ausschliesslich mit diesem Kriterium (Stadt/Land - Metropole/Provinz) beschäftigen. Jedes gesellschaftliche Thema wird "provinzmetropolisch" durchdekliniert - in jeder zweiten Talkshow sitzt ein Fachmann zu diesem Thema, schliesslich muss das zu diskutierende Thema auch aus "provinzmetropolischer" Perspektive behandelt werden. Und wehe, jemand verdreht genervt die Augen, weil es schon wieder um dieses Thema geht: "Wie kannst Du da nur die Augen verdrehen? Seit Jahrhunderten leben wir Menschen in Dörfern und Städten, in Ballungsräumen und entlegenen Provinzen. Egal wo Du herkommst, dieses Thema war und ist auch ein bestimmender Faktor in Deiner Lebensrealität. Also zeige mal ein wenig Respekt vor dem Thema und füg Dich in die Schublade ein, die wir für Dich aufgemacht haben, Du Dorfhansel!"
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2129650) Verfasst am: 31.03.2018, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Und es macht deutlich, daß Gender-Studies in keiner Weise dem Popanz entsprechen, als die sie im hiesigen Umfeld von den sogenannten Kritikern dargestellt werden.


Was aber dennoch die Frage gestattet, ob das Forschungsgebiet wirklich die Relevanz hat, die ihm in der öffentlichen Wahrnehmung eingeräumt wird.

Ich denk, das kommt ganz drauf an, wie man darauf reagiert.
Ich bekomme trotz tägliche Zeitungslektüre und Nachrichten im Radio und TV, kaum was von Genderforschung mit.
Höchstens, wenn irgend ein Auswuchs, (wie die Entfernung eines Gedichtes von eine Fassade), ausgeschlachtet wird.
Und sogar das, bekommt man nur mit, wenn man speziell drauf achtet.
Es ist in den allgemeine Nachrichten eher eine Randnotiz.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#2129652) Verfasst am: 31.03.2018, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Und es macht deutlich, daß Gender-Studies in keiner Weise dem Popanz entsprechen, als die sie im hiesigen Umfeld von den sogenannten Kritikern dargestellt werden.


Was aber dennoch die Frage gestattet, ob das Forschungsgebiet wirklich die Relevanz hat, die ihm in der öffentlichen Wahrnehmung eingeräumt wird.


Ja.

Kramer hat folgendes geschrieben:
Um das mal ins Verhältnis zu setzen: Ja, es stimmt, es gibt Menschen unterschiedlichen Geschlechts und das hat Auswirkungen auf das soziale Verhalten, gesellschaftliche Prozesse usw. Nur ist die Einordnung nach der Geschlechtszugehörigkeit nicht die einzig mögliche und auch nicht die einzig relevante. Man kann Menschen auch nach Körpergrösse, Gewicht, Alter, Attraktivität oder Herkunft sortieren. Man kann Menschen danach einteilen, ob sie aus der Stadt kommen oder vom Land, aus der Provinz oder aus einer Grossstadt.


Ja. Alle gennanten Kriterien sind Gegenstand wissenschaftlicher Forschung.


Kramer hat folgendes geschrieben:
Und dann richtet man Lehrstühle ein, die sich ausschliesslich mit diesem Kriterium (Stadt/Land - Metropole/Provinz) beschäftigen. Jedes gesellschaftliche Thema wird "provinzmetropolisch" durchdekliniert


Richtig. Ich denke, bis hierhin teilen wir die Ansicht, daß daran nichts auszusetzen ist. Oder?

Die Kritik folgt hier:

Kramer hat folgendes geschrieben:
- in jeder zweiten Talkshow sitzt ein Fachmann zu diesem Thema, schliesslich muss das zu diskutierende Thema auch aus "provinzmetropolischer" Perspektive behandelt werden.


Darauf kann ich ja nur erwidern, daß niemand gezwungen ist, sich damit auseinanderzusetzen. Schalte auf ein anderes Programm. Kauf eine andere Zeitung. Aber Du hast keinen Anspruch darauf, von den Vorgängen in einer offenen Gesellschaft verschont zu bleiben. Ich muss mir die Pegida-Veranstaltung anschauen, die hier regelmäßig stattfindet. Vor der Wahrnehmung gibt es keinen Schutz. Und das ist auch gut so.

Kramer hat folgendes geschrieben:
Und wehe, jemand verdreht genervt die Augen, weil es schon wieder um dieses Thema geht: "Wie kannst Du da nur die Augen verdrehen? Seit Jahrhunderten leben wir Menschen in Dörfern und Städten, in Ballungsräumen und entlegenen Provinzen. Egal wo Du herkommst, dieses Thema war und ist auch ein bestimmender Faktor in Deiner Lebensrealität.


Meine Wahrnehmung ist anders. Gender-Studies sind zu einem Reizthema geworden, im Wesentlichen weil die Diskussion von der Karikatur dominiert wird, die die Kritiker von ihr zeichnen. Der aktuelle Anlass ist für mich ein schlagender Beweis. Die ruhige und sachliche Einordnung im Interview provoziert seitens der Kritiker schrille Kommentare.

Kramer hat folgendes geschrieben:
Also zeige mal ein wenig Respekt vor dem Thema und füg Dich in die Schublade ein, die wir für Dich aufgemacht haben, Du Dorfhansel!"


Das nehme ich nicht so wahr. Deine Überzeichnung ist in diesem Sinn auch schrill. Gender-Studies beanspruchen ja die Schubladisierung aufzubrechen.

Ich nehme es tatsächlich so wahr, daß die zeitweiligee Lautstärke der Diskussion hauptsächlich durch die Kritik verursacht wird. Ich bin mir sicher, wenn wir das Postingverhalten auch nur im FGH analysieren würden, müsste man am Ende konstatieren, daß seitens der Kritiker
a) persönliche Empfindlichkeiten die sachliche Auseinandersetzung dominieren
b) der Anschein der Dauerpräsenz des Themas wesentlich ihrerseits verursacht wird
c) eine sachliche inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Themenbereich überhaupt nicht stattfindet
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2129653) Verfasst am: 31.03.2018, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
- in jeder zweiten Talkshow sitzt ein Fachmann zu diesem Thema, schliesslich muss das zu diskutierende Thema auch aus "provinzmetropolischer" Perspektive behandelt werden.


Also Talkshows schauen wir ziemlich oft. Ich kann mich nicht erinnern, wann das letzte Mal ein "Fachmann zum Thema Gender" dabei war.
Du kannst bestimmt mit ein paar Links weiterhelfen.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#2129655) Verfasst am: 31.03.2018, 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:

2. Hier ein schönes Beispiel dafür, dass der von dir verneinte Popanz eben doch auch in ihren Aussagen drin war:

Paula-Irene Villa hat folgendes geschrieben:
Wo ich [Stefan Hirschauer] aber deutlich widerspreche, ist die Einschätzung, wir würden aufgrund feministischer Grundpositionen ma[n]che Forschungsinhalte ausklammern. Erstens, gibt es inhaltlich viele und auch viele neutrale politische Standpunkte im Feld. [Viele, für die sie hier keine Beispiele nennt... nicht ein einziges!] Zweitens: Wir schauen uns z.B. schon lange und immer wieder auch die Probleme von Männern an, z.B. spezielle Gesundheitsrisiken, Vaterschaft, Fragen von Beruf und Männlichkeit. Es gibt einen Fokus auf Diskriminierung und Ungleichheit, aber dass das mit so einem moralischem Überlegenheitsgestus der Frauen daherkommt, das sehe ich gar nicht.


gefettete Einfügungen von mir

"spezielle Gesundheitsrisiken, Vaterschaft, Fragen von Beruf und Männlichkeit" = Probleme von Männern.

"Diskriminierung und Ungleichheit" = keine Probleme von Männern, sondern von Frauen.

Steht wo? Im Zitat nämlich nun gar nicht.
Vielleicht nur ein schönes Beispiel für deine Art diese Themen überhaupt zu lesen.

Zitat:

Ganz nebenbei, dass ich bezweifle, dass sie ..., meint, ..........

und noch eins.

Zitat:

Seht ihr?

Ohja. : )
_________________
Tja
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2129658) Verfasst am: 31.03.2018, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Kramer hat folgendes geschrieben:
Also zeige mal ein wenig Respekt vor dem Thema und füg Dich in die Schublade ein, die wir für Dich aufgemacht haben, Du Dorfhansel!"


Das nehme ich nicht so wahr. Deine Überzeichnung ist in diesem Sinn auch schrill. Gender-Studies beanspruchen ja die Schubladisierung aufzubrechen.

Ich nehme es tatsächlich so wahr, daß die zeitweiligee Lautstärke der Diskussion hauptsächlich durch die Kritik verursacht wird. Ich bin mir sicher, wenn wir das Postingverhalten auch nur im FGH analysieren würden, müsste man am Ende konstatieren, daß seitens der Kritiker
a) persönliche Empfindlichkeiten die sachliche Auseinandersetzung dominieren
b) der Anschein der Dauerpräsenz des Themas wesentlich ihrerseits verursacht wird
c) eine sachliche inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Themenbereich überhaupt nicht stattfindet


Interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmung sein kann. Du schreibst, Du nimmst die Schubladisierung nicht so wahr, ich dagegen nehme z.B. den Satz mit den persönlichen Empfindlichkeiten als Schubladisierung wahr. Was mich an dem Thema stört, sind nicht persönliche Empfindlichkeiten, sondern dass behauptet wird, es gäbe persönliche Empfindlichkeiten, wo ich gar keine sehe.

Man kann persönliche Empfindlichkeiten auch herbei diskutieren. Wenn hier nur oft genug die Rede davon wäre, dass Teilnehmer, deren Nickname mit z beginnt, diese oder jene Eigenschaft haben (die Du nicht hast) wäre es nach einiger Zeit relativ einfach, Dir jede noch so kleine Reaktion darauf als persönliche Empfindlichkeit anzulasten.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2129661) Verfasst am: 31.03.2018, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
- in jeder zweiten Talkshow sitzt ein Fachmann zu diesem Thema, schliesslich muss das zu diskutierende Thema auch aus "provinzmetropolischer" Perspektive behandelt werden.


Also Talkshows schauen wir ziemlich oft. Ich kann mich nicht erinnern, wann das letzte Mal ein "Fachmann zum Thema Gender" dabei war.
Du kannst bestimmt mit ein paar Links weiterhelfen.


Nö Es ging ja auch nur um eine gefühlte Wahrnehmung. Das Thema nimmt in der öffentlichen Debatte mehr Raum ein, als z.B. die Frage, was Stadtmenschen von Dorfbewohnern unterscheidet oder worin sich Menschen die über 1,90 m gross sind von Menschen unter 1,60 m unterscheiden. Wenn hier im Forum jemand das Thema Körpergrösse ansprechen würde und jemand anderes würde antworten "Interessiert mich nicht. Da achte ich gar nicht drauf." müsste der auf jeden Fall nicht damit rechnen, dass sich Vertreter irgendeiner Körperlängenfraktion sofort auf ihn stürzen, um ihm die korrekte Einstellung zum Thema Körperlängen zu vermitteln.
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Lebensnebel
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Anmeldungsdatum: 06.02.2016
Beiträge: 2845

Beitrag(#2129662) Verfasst am: 31.03.2018, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Kramer hat folgendes geschrieben:
Um das mal ins Verhältnis zu setzen: Ja, es stimmt, es gibt Menschen unterschiedlichen Geschlechts und das hat Auswirkungen auf das soziale Verhalten, gesellschaftliche Prozesse usw. Nur ist die Einordnung nach der Geschlechtszugehörigkeit nicht die einzig mögliche und auch nicht die einzig relevante. Man kann Menschen auch nach Körpergrösse, Gewicht, Alter, Attraktivität oder Herkunft sortieren. Man kann Menschen danach einteilen, ob sie aus der Stadt kommen oder vom Land, aus der Provinz oder aus einer Grossstadt.


Ja. Alle gennanten Kriterien sind Gegenstand wissenschaftlicher Forschung.




Wie viele Lehrstühle, die sich ausschließlich damit befassen, gibt es dafür?
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Bravopunk
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Anmeldungsdatum: 08.03.2008
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Wohnort: Woanders

Beitrag(#2129667) Verfasst am: 31.03.2018, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:

2. Hier ein schönes Beispiel dafür, dass der von dir verneinte Popanz eben doch auch in ihren Aussagen drin war:

Paula-Irene Villa hat folgendes geschrieben:
Wo ich [Stefan Hirschauer] aber deutlich widerspreche, ist die Einschätzung, wir würden aufgrund feministischer Grundpositionen ma[n]che Forschungsinhalte ausklammern. Erstens, gibt es inhaltlich viele und auch viele neutrale politische Standpunkte im Feld. [Viele, für die sie hier keine Beispiele nennt... nicht ein einziges!] Zweitens: Wir schauen uns z.B. schon lange und immer wieder auch die Probleme von Männern an, z.B. spezielle Gesundheitsrisiken, Vaterschaft, Fragen von Beruf und Männlichkeit. Es gibt einen Fokus auf Diskriminierung und Ungleichheit, aber dass das mit so einem moralischem Überlegenheitsgestus der Frauen daherkommt, das sehe ich gar nicht.


gefettete Einfügungen von mir

"spezielle Gesundheitsrisiken, Vaterschaft, Fragen von Beruf und Männlichkeit" = Probleme von Männern.

"Diskriminierung und Ungleichheit" = keine Probleme von Männern, sondern von Frauen.

Steht wo? Im Zitat nämlich nun gar nicht.
Vielleicht nur ein schönes Beispiel für deine Art diese Themen überhaupt zu lesen.


Es gibt für den Satz

Zitat:
Es gibt einen Fokus auf Diskriminierung und Ungleichheit, aber dass das mit so einem moralischem Überlegenheitsgestus der Frauen daherkommt, das sehe ich gar nicht.


im Anschluss an den Satz

Zitat:
Wir schauen uns z.B. schon lange und immer wieder auch die Probleme von Männern an, z.B. spezielle Gesundheitsrisiken, Vaterschaft, Fragen von Beruf und Männlichkeit.


Zwei mögliche Interpretationen.

1. Der Fokus, der auf Diskriminierung und Ungleichheit liegt, ist eine Ausweitung der im vorangegangenen Satz thematisierten männlichen Probleme. Bezieht sich also auf die Diskriminierung und Ungleichheit die Männer im Alltag erfahren.

2. Der Fokus, der auf Diskriminierung und Ungleichheit liegt, bezieht sich auf die im selben Satz erwähnten Frauen und ihren vermeintlichen moralischen Überlegenheitsgestus mit Blick auf und unter Ausnutzung ihrer eigene Diskriminierung und Ungleichheit.

Wenn ersteres der Fall wäre: Warum dann das "aber", das eben suggeriert, dass es dabei nicht um die männlichen Probleme ging? Und warum es dann nicht in derselben Aufzählung wie die anderen männlichen Probleme aufführen? Und warum überhaupt den von Frau Villa abgelehnten moralische Überlegenheitsgestus der Frauen im selben Satz erwähnen, wenn kein Bezug zu der Diskriminierung und Ungleichheit der Frauen gezogen werden soll?

Weil ich diese drei Fragen nicht sinnvoll aus dem Kontext erklären konnte, entschied ich mich bei meiner Auslegung ihrer Aussagen für die zweite Option. Diese war (für mich) viel näherliegend, da so die zwei Sätze eine syntaktische Symbiose als These und Antithese eingingen. So hätte ich es, wenn ich genau diese Aussage, die ich dort hineingelesen habe, hätte treffen wollen, es auch formuliert. Schulterzucken

Die Schlussfolgerung:

Bravopunk hat folgendes geschrieben:


"spezielle Gesundheitsrisiken, Vaterschaft, Fragen von Beruf und Männlichkeit" = Probleme von Männern.

"Diskriminierung und Ungleichheit" = keine Probleme von Männern, sondern von Frauen.


war dann, als diese Erkenntnis bei mir Reife gewann, allerdings schon gar nicht mehr so sehr von meinem persönlichen Bestätigungsfehler/meiner Interpretation abhängig.

Du kannst gerne versuchen mir schlüssig darzulegen, dass Frau Villa es gemäß Interpretationsmöglichkeit Nr 1. aussagte und es so auch verstanden haben wollte. Mir boten sich dazu zu wenig Anhaltspunkte. (Auch im restlichen Interview übrigens.)
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"Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"

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Beiträge: 3326

Beitrag(#2129668) Verfasst am: 31.03.2018, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Kramer hat folgendes geschrieben:
Um das mal ins Verhältnis zu setzen: Ja, es stimmt, es gibt Menschen unterschiedlichen Geschlechts und das hat Auswirkungen auf das soziale Verhalten, gesellschaftliche Prozesse usw. Nur ist die Einordnung nach der Geschlechtszugehörigkeit nicht die einzig mögliche und auch nicht die einzig relevante. Man kann Menschen auch nach Körpergrösse, Gewicht, Alter, Attraktivität oder Herkunft sortieren. Man kann Menschen danach einteilen, ob sie aus der Stadt kommen oder vom Land, aus der Provinz oder aus einer Grossstadt.


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Nicht nur das. Auch die Vorstände DAX geführter Unternehmen sollten mindestens zu 50% mit Landeiern besetzt sein.
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vrolijke
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Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2129673) Verfasst am: 31.03.2018, 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
- in jeder zweiten Talkshow sitzt ein Fachmann zu diesem Thema, schliesslich muss das zu diskutierende Thema auch aus "provinzmetropolischer" Perspektive behandelt werden.


Also Talkshows schauen wir ziemlich oft. Ich kann mich nicht erinnern, wann das letzte Mal ein "Fachmann zum Thema Gender" dabei war.
Du kannst bestimmt mit ein paar Links weiterhelfen.


Nö Es ging ja auch nur um eine gefühlte Wahrnehmung. Das Thema nimmt in der öffentlichen Debatte mehr Raum ein, als z.B. die Frage, was Stadtmenschen von Dorfbewohnern unterscheidet oder worin sich Menschen die über 1,90 m gross sind von Menschen unter 1,60 m unterscheiden. Wenn hier im Forum jemand das Thema Körpergrösse ansprechen würde und jemand anderes würde antworten "Interessiert mich nicht. Da achte ich gar nicht drauf." müsste der auf jeden Fall nicht damit rechnen, dass sich Vertreter irgendeiner Körperlängenfraktion sofort auf ihn stürzen, um ihm die korrekte Einstellung zum Thema Körperlängen zu vermitteln.

Wie ich bereits schrob
Ich stöße z.B. häufiger auf die Stadt-Land-Frage. Körpergröße, zugegeben, etwas weniger.
Aber das kommt tatsächlich auf der jeweilige persönliche wahrnehmung an.
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Beiträge: 30878

Beitrag(#2129676) Verfasst am: 31.03.2018, 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Wie ich bereits schrob
Ich stöße z.B. häufiger auf die Stadt-Land-Frage. Körpergröße, zugegeben, etwas weniger.
Aber das kommt tatsächlich auf der jeweilige persönliche wahrnehmung an.


Hätte ich den gleichen Eindruck, könnte ich jetzt antworten "Me too"... ist aber nicht so.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#2129678) Verfasst am: 31.03.2018, 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:

Es gibt für den Satz

Zitat:
Es gibt einen Fokus auf Diskriminierung und Ungleichheit, aber dass das mit so einem moralischem Überlegenheitsgestus der Frauen daherkommt, das sehe ich gar nicht.


im Anschluss an den Satz

Zitat:
Wir schauen uns z.B. schon lange und immer wieder auch die Probleme von Männern an, z.B. spezielle Gesundheitsrisiken, Vaterschaft, Fragen von Beruf und Männlichkeit.


Zwei mögliche Interpretationen.

1. Der Fokus, der auf Diskriminierung und Ungleichheit liegt, ist eine Ausweitung der im vorangegangenen Satz thematisierten männlichen Probleme. Bezieht sich also auf die Diskriminierung und Ungleichheit die Männer im Alltag erfahren.

2. Der Fokus, der auf Diskriminierung und Ungleichheit liegt, bezieht sich auf die im selben Satz erwähnten Frauen und ihren vermeintlichen moralischen Überlegenheitsgestus mit Blick auf und unter Ausnutzung ihrer eigene Diskriminierung und Ungleichheit.

Die finde ich beide überhaupt nicht nachvollziehbar.
Ist doch im Kontext völlig unlogisch, zu meinen, sie meint Diskriminierung eines Geschlechtes.

Oben schreibt sie, dass der Vorwurf nicht zutreffe, dass sie manches ausklammern. Sie gibt dazu Beispiele, dass es nicht nur um die Diskriminierung von Frauen geht, sondern auch viele Themen, bei denen Männer diskriminiert werden. Ich weiß also nicht wieso man jetzt was reininterpretieren muss, was nicht da steht. Wo viel näher liegt, dass sie tatsächlich wie sie sagt "Diskriminierung und Ungleichheit" meint, und eben nicht nur die Diskriminierung eines Geschlechtes.
Schulterzucken
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Bravopunk
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Beitrag(#2129687) Verfasst am: 31.03.2018, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:

Es gibt für den Satz

Zitat:
Es gibt einen Fokus auf Diskriminierung und Ungleichheit, aber dass das mit so einem moralischem Überlegenheitsgestus der Frauen daherkommt, das sehe ich gar nicht.


im Anschluss an den Satz

Zitat:
Wir schauen uns z.B. schon lange und immer wieder auch die Probleme von Männern an, z.B. spezielle Gesundheitsrisiken, Vaterschaft, Fragen von Beruf und Männlichkeit.


Zwei mögliche Interpretationen.

1. Der Fokus, der auf Diskriminierung und Ungleichheit liegt, ist eine Ausweitung der im vorangegangenen Satz thematisierten männlichen Probleme. Bezieht sich also auf die Diskriminierung und Ungleichheit die Männer im Alltag erfahren.

2. Der Fokus, der auf Diskriminierung und Ungleichheit liegt, bezieht sich auf die im selben Satz erwähnten Frauen und ihren vermeintlichen moralischen Überlegenheitsgestus mit Blick auf und unter Ausnutzung ihrer eigene Diskriminierung und Ungleichheit.

Die finde ich beide überhaupt nicht nachvollziehbar.
Ist doch im Kontext völlig unlogisch, zu meinen, sie meint Diskriminierung eines Geschlechtes.

Oben schreibt sie, dass der Vorwurf nicht zutreffe, dass sie manches ausklammern. Sie gibt dazu Beispiele, dass es nicht nur um die Diskriminierung von Frauen geht, sondern auch viele Themen, bei denen Männer diskriminiert werden. Ich weiß also nicht wieso man jetzt was reininterpretieren muss, was nicht da steht. Wo viel näher liegt, dass sie tatsächlich wie sie sagt "Diskriminierung und Ungleichheit" meint, und eben nicht nur die Diskriminierung eines Geschlechtes.
Schulterzucken


Noch präziser kann ich nicht erklären, wie ich zu dem Schluss kam. Schulterzucken

Der Kontext des zweiten Satzes ist allerdings eben doch eindeutig die Probleme des männlichen Geschlechts, die sie umreißt. Daher sehe ich nicht, wieso es unlogisch ist, dass sie dort von der Diskriminierung eines Geschlechts spricht. Am Kopf kratzen

Zudem verteidigt sie sich ja in diesem Absatz gegen den Vorwurf eines Kollegen (bzw. gegen dessen Auffassung über ihr gemeinsames Fachgebiet), dass sie zu viel politisieren und dabei eine feministische Ideologie verfolgen.

Nochmal:

Zitat:
Es gibt einen Fokus auf Diskriminierung und Ungleichheit, aber dass das mit so einem moralischem Überlegenheitsgestus der Frauen daherkommt, das sehe ich gar nicht.


Wenn sie hätte sagen wollen, dass der Fokus ihrer Arbeit auf Diskriminierung und Ungleichheit bei beiden Geschlechtern liegt: Warum dann vorher explizit ganz andere Probleme der Männer aufzählen und im selben Atemzug wie diesen Fokus einen "moralischen Überlegenheitsgestus der Frauen" verneinen? Warum nicht sagen: "A, B, C sind die Probleme der Männer, mit denen wir uns befassen. Hauptaugenmerk ist auch dabei die Diskriminierung und Ungleichheit zwischen beiden Geschlechtern. Das wir dabei mit einem moralischen Überlegenheitsgestus der Frauen vorgehen, sehe ich nicht." Warum diesen "Überlegenheitsgestus der Frauen" in denselben Satz packen, wenn sie damit nicht ausdrücken wollte, dass die Frauen diejenigen sind, die diskriminiert und ungleich behandelt werden und eben nicht die Männer? Das gibt dieser Kontext nämlich so, wie sie es nunmal wirklich gesagt hat, eben her. Wenn sie es so nicht hätte sagen wollen, warum hat sie es dann so gesagt?
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Beitrag(#2129689) Verfasst am: 31.03.2018, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:

Wenn sie hätte sagen wollen, dass der Fokus ihrer Arbeit auf Diskriminierung und Ungleichheit bei beiden Geschlechtern liegt: Warum dann vorher explizit ganz andere Probleme der Männer aufzählen

Schrub ich doch. Du blendest aus, was vorher stand.
Zitat:
...und im selben Atemzug wie diesen Fokus einen "moralischen Überlegenheitsgestus der Frauen" verneinen? Warum nicht sagen: "A, B, C sind die Probleme der Männer, mit denen wir uns befassen. Hauptaugenmerk ist auch dabei die Diskriminierung und Ungleichheit zwischen beiden Geschlechtern. Das wir dabei mit einem moralischen Überlegenheitsgestus der Frauen vorgehen, sehe ich nicht." Warum diesen "Überlegenheitsgestus der Frauen" in denselben Satz packen, wenn sie damit nicht ausdrücken wollte, dass die Frauen diejenigen sind, die diskriminiert und ungleich behandelt werden und eben nicht die Männer? Das gibt dieser Kontext nämlich so, wie sie es nunmal wirklich gesagt hat, eben her. Wenn sie es so nicht hätte sagen wollen, warum hat sie es dann so gesagt?

Weil das ein häufiger Vorwurf ist. Schulterzucken
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Beitrag(#2129690) Verfasst am: 31.03.2018, 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
- in jeder zweiten Talkshow sitzt ein Fachmann zu diesem Thema, schliesslich muss das zu diskutierende Thema auch aus "provinzmetropolischer" Perspektive behandelt werden.


Also Talkshows schauen wir ziemlich oft. Ich kann mich nicht erinnern, wann das letzte Mal ein "Fachmann zum Thema Gender" dabei war.
Du kannst bestimmt mit ein paar Links weiterhelfen.


Nö Es ging ja auch nur um eine gefühlte Wahrnehmung. Das Thema nimmt in der öffentlichen Debatte mehr Raum ein, als z.B. die Frage, was Stadtmenschen von Dorfbewohnern unterscheidet oder worin sich Menschen die über 1,90 m gross sind von Menschen unter 1,60 m unterscheiden. Wenn hier im Forum jemand das Thema Körpergrösse ansprechen würde und jemand anderes würde antworten "Interessiert mich nicht. Da achte ich gar nicht drauf." müsste der auf jeden Fall nicht damit rechnen, dass sich Vertreter irgendeiner Körperlängenfraktion sofort auf ihn stürzen, um ihm die korrekte Einstellung zum Thema Körperlängen zu vermitteln.


Geschlecht ist nun einmal eine fundamentale biologische und soziale Kategorie über die sich nicht nur die Gender Studies oder Feministinnen Gedanken machen. Menschen definieren sich über ihr Geschlecht und sehen das als wichtigen Teil ihrer Identität. Die Literatur ist voller Gedanken über Mann und Frau, weniger über Großmenschen und Kleinmenschen oder Land- und Stadtbewohner. Dass sich daraus auch keine sozialen Bewegungen mit dem entsprechenden medialen Widerhall ergeben, verwundert nun wirklich nicht.

Die Frage sollte sein: Warum wird derzeit so oft und heftig über Geschlecht debattiert? Eine These: Wir leben in nicht nur ökonomisch unsicheren Zeiten, Gewissheiten werden über Bord geworfen, Religion bietet in westlichen Gesellschaften kaum noch Halt. Genau da bietet die Identität des Geschlechts und der Sexualität noch einen möglichen Rückzugsort. Wenn auch der angegriffen und in Frage gestellt wird, bleiben nicht mehr viele Gewissheiten übrig. Gerade von rechtspopulistischer Seite wird alles attackiert, was nicht der traditionellen Familienvorstellung entspricht. Für die sind aufmüpfige Frauen aka Feministinnen natürlich ein übler Feind.
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Bravopunk
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Beitrag(#2129719) Verfasst am: 01.04.2018, 04:42    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:

Wenn sie hätte sagen wollen, dass der Fokus ihrer Arbeit auf Diskriminierung und Ungleichheit bei beiden Geschlechtern liegt: Warum dann vorher explizit ganz andere Probleme der Männer aufzählen

Schrub ich doch. Du blendest aus, was vorher stand.
Zitat:
...und im selben Atemzug wie diesen Fokus einen "moralischen Überlegenheitsgestus der Frauen" verneinen? Warum nicht sagen: "A, B, C sind die Probleme der Männer, mit denen wir uns befassen. Hauptaugenmerk ist auch dabei die Diskriminierung und Ungleichheit zwischen beiden Geschlechtern. Das wir dabei mit einem moralischen Überlegenheitsgestus der Frauen vorgehen, sehe ich nicht." Warum diesen "Überlegenheitsgestus der Frauen" in denselben Satz packen, wenn sie damit nicht ausdrücken wollte, dass die Frauen diejenigen sind, die diskriminiert und ungleich behandelt werden und eben nicht die Männer? Das gibt dieser Kontext nämlich so, wie sie es nunmal wirklich gesagt hat, eben her. Wenn sie es so nicht hätte sagen wollen, warum hat sie es dann so gesagt?

Weil das ein häufiger Vorwurf ist. Schulterzucken


Mmmmmöglicherweise. skeptisch

Ich hatte eigentlich vor die Fragestellung der Interviewerin und Villas Antwort nochmal zu sezieren, weil es ja auch darum ging politische und unpolitische Themen der Genderwissenschaften zu benennen und den Einfluss der feministischen Ideologie darauf zu kommentieren (was sie übrigens dadurch tat, indem sie sie in "moralischer Überlegenheitsgestus der Frauen" umbenannte... was auch wieder interessant ist, um es mal vorsichtig und unprovokativ zu formulieren), aber, wie so oft, sehe ich darin keinen Sinn mehr und lasse es deshalb lieber bleiben. Führt zu nix. Schulterzucken
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Kramer
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Beitrag(#2129722) Verfasst am: 01.04.2018, 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Geschlecht ist nun einmal eine fundamentale biologische und soziale Kategorie über die sich nicht nur die Gender Studies oder Feministinnen Gedanken machen. Menschen definieren sich über ihr Geschlecht und sehen das als wichtigen Teil ihrer Identität. Die Literatur ist voller Gedanken über Mann und Frau, weniger über Großmenschen und Kleinmenschen oder Land- und Stadtbewohner. Dass sich daraus auch keine sozialen Bewegungen mit dem entsprechenden medialen Widerhall ergeben, verwundert nun wirklich nicht.


Dafür gibt es soziale Bewegungen, die sich mit der nationalen und ethnischen Identität beschäftigen. Wenn Menschen darauf zu viel Gewicht legen, nennt man sie Rassisten oder Nationalisten. Wenn Deutsche ihr Deutschtum und Heimische ihre Heimischkeit bebauchpinseln darf man das doch doof finden. Ich finde es langweilig, wenn Männer über Männlicheit schwadronieren und Frauen über das Frausein. Letztendlich wollen die nur über sich reden und haben wohl nichts Interessanteres an sich gefunden als ihr Geschlecht.
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#2129723) Verfasst am: 01.04.2018, 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Geschlecht ist nun einmal eine fundamentale biologische und soziale Kategorie über die sich nicht nur die Gender Studies oder Feministinnen Gedanken machen. Menschen definieren sich über ihr Geschlecht und sehen das als wichtigen Teil ihrer Identität. Die Literatur ist voller Gedanken über Mann und Frau, weniger über Großmenschen und Kleinmenschen oder Land- und Stadtbewohner. Dass sich daraus auch keine sozialen Bewegungen mit dem entsprechenden medialen Widerhall ergeben, verwundert nun wirklich nicht.


Dafür gibt es soziale Bewegungen, die sich mit der nationalen und ethnischen Identität beschäftigen. Wenn Menschen darauf zu viel Gewicht legen, nennt man sie Rassisten oder Nationalisten. Wenn Deutsche ihr Deutschtum und Heimische ihre Heimischkeit bebauchpinseln darf man das doch doof finden. Ich finde es langweilig, wenn Männer über Männlicheit schwadronieren und Frauen über das Frausein. Letztendlich wollen die nur über sich reden und haben wohl nichts Interessanteres an sich gefunden als ihr Geschlecht.


Gröhl...
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zelig
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Beitrag(#2129731) Verfasst am: 01.04.2018, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmung sein kann. Du schreibst, Du nimmst die Schubladisierung nicht so wahr, ich dagegen nehme z.B. den Satz mit den persönlichen Empfindlichkeiten als Schubladisierung wahr. Was mich an dem Thema stört, sind nicht persönliche Empfindlichkeiten, sondern dass behauptet wird, es gäbe persönliche Empfindlichkeiten, wo ich gar keine sehe.

Man kann persönliche Empfindlichkeiten auch herbei diskutieren. Wenn hier nur oft genug die Rede davon wäre, dass Teilnehmer, deren Nickname mit z beginnt, diese oder jene Eigenschaft haben (die Du nicht hast) wäre es nach einiger Zeit relativ einfach, Dir jede noch so kleine Reaktion darauf als persönliche Empfindlichkeit anzulasten.


OK. Kann ich nachvollziehen. Ich habe allerdings Erinnerungen an Posts von Dir, in denen Du deinen Persönlichen Background in die Waagschale geworfen hast. Ich mach mir jetzt nicht die Mühe, das zu recherchieren. Falls ich es falsch in Erinnerung habe, nehme ich es zurück. Ich will auf was anderes hinaus:
Eine großer Anteil hiesiger Kritik innerhalb des Themenkreises gibt sich erst gar nicht die Mühe einer sachlichen Argumentation. Die inhaltliche Auseinandersetzung findet nicht statt. Dadurch ensteht wahrscheinlich bei mir der Eindruck, daß dahinter eine Betroffenheit steht, die sich jedoch nicht zu erkennen gibt. Kann sein, damit spekuliere ich. Dabei finde ich oftmals die Beiträge mit Lebensbezug die interessantesten. Verstehe aber auch, daß eine Plattform wie diese nicht unbedingt dafür geeignet ist. Auch aus eigener Erfahrung heraus, als ich noch offen mit meinem Christentum umging.

Mein Fazit wäre, daß die Kritik auch in diesem Themenbereich sachlich erfolgen sollte. Wo nur unsachliche Ressentiments reingesemmelt werden, darf man über die Gründe für diese Neigung spekulieren.
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Tarvoc
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Beiträge: 44209

Beitrag(#2129734) Verfasst am: 01.04.2018, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Es ging ja auch nur um eine gefühlte Wahrnehmung.

Wie war das noch mit dem Herbeidiskutieren von Dingen? Am Kopf kratzen
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Kramer
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Beiträge: 30878

Beitrag(#2129736) Verfasst am: 01.04.2018, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Es ging ja auch nur um eine gefühlte Wahrnehmung.

Wie war das noch mit dem Herbeidiskutieren von Dingen? Am Kopf kratzen


Willst Du leugnen, dass Debatten rund um Genderthemen derzeit sehr aktuell sind? Dann können wir das hier beenden. Auf solche Spielchen habe ich keine Lust.
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Kramer
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Beiträge: 30878

Beitrag(#2129740) Verfasst am: 01.04.2018, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Eine großer Anteil hiesiger Kritik innerhalb des Themenkreises gibt sich erst gar nicht die Mühe einer sachlichen Argumentation. Die inhaltliche Auseinandersetzung findet nicht statt.


Advocatus Diaboli hat hier vor einigen Wochen einen Text (aus der Zeit?) verlinkt. Mit dem Hinweis, dass die anwesenden Männer sich das mal zu Gemüte ziehen sollten, denn daraus könnten sie noch was lernen. Der Text war ein grottiges Pamphlet eines neubekehrten Feministen, in dem man "hilfreiche" Ratschläge fand, wie man sich doch als Mann verhalten soll. Keine der dort erwähnten Verhaltensweisen traf auf mich zu. Ich kenne auch kaum jemanden, auf den sie zutreffen. Selbst Machos und andere Frauenverächter verhalten sich selten so offensichtlich blöde. Und diejenigen die sich tatsächlich so verhalten, sind völlig ungefährlich, weil man sie auf 10 km Entfernung als Idioten erkennt und ihnen aus dem Weg geht. Dennoch geistern solche Ratschläge durch die Gazetten und Diskussionen. Ich vermute mal, dass sich die wenigsten darin wieder erkennen, aber wenn es nur oft genug kolportiert wird, setzt sich der Glaube fest, dass es ganz viele gibt, die so sind. Das sind dann halt die anderen - und weil man selber nicht so ist, fühlt man sich berufen, diese "anderen" zu belehren. Man kann sich besser fühlen, obwohl da eigentlich niemand ist, der tatsächlich schlechter ist. Das nervt auf die Dauer.
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Tarvoc
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Beitrag(#2129744) Verfasst am: 01.04.2018, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Willst Du leugnen [...]

Nein. Das war noch nicht mal der Punkt.
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AdvocatusDiaboli
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Beiträge: 26380
Wohnort: München

Beitrag(#2129746) Verfasst am: 01.04.2018, 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Eine großer Anteil hiesiger Kritik innerhalb des Themenkreises gibt sich erst gar nicht die Mühe einer sachlichen Argumentation. Die inhaltliche Auseinandersetzung findet nicht statt.


Advocatus Diaboli hat hier vor einigen Wochen einen Text (aus der Zeit?) verlinkt. Mit dem Hinweis, dass die anwesenden Männer sich das mal zu Gemüte ziehen sollten, denn daraus könnten sie noch was lernen. Der Text war ein grottiges Pamphlet eines neubekehrten Feministen, in dem man "hilfreiche" Ratschläge fand, wie man sich doch als Mann verhalten soll. Keine der dort erwähnten Verhaltensweisen traf auf mich zu. Ich kenne auch kaum jemanden, auf den sie zutreffen. Selbst Machos und andere Frauenverächter verhalten sich selten so offensichtlich blöde. Und diejenigen die sich tatsächlich so verhalten, sind völlig ungefährlich, weil man sie auf 10 km Entfernung als Idioten erkennt und ihnen aus dem Weg geht. Dennoch geistern solche Ratschläge durch die Gazetten und Diskussionen. Ich vermute mal, dass sich die wenigsten darin wieder erkennen, aber wenn es nur oft genug kolportiert wird, setzt sich der Glaube fest, dass es ganz viele gibt, die so sind. Das sind dann halt die anderen - und weil man selber nicht so ist, fühlt man sich berufen, diese "anderen" zu belehren. Man kann sich besser fühlen, obwohl da eigentlich niemand ist, der tatsächlich schlechter ist. Das nervt auf die Dauer.


Hier gibt es bis auf ein paar Ausnahmen auch keine Rassisten oder Amerikaner oder Muslime oder Flüchtlinge, deswegen wird dennoch hier über betreffende Themen gesprochen und diskutiert. Dass dich alles langweilt, was dich nicht persönlich betrifft oder in deiner kleinen Lebenswelt aufpoppt, musst du nicht in jedem Posting auskotzen und das Thema als nichtig ablehnen. Dafür, dass es dich nicht interessiert, bist du aber auffällig abschätzig beteiligt. Was deine Haltung als mindestens widersprüchlich entlarvt.
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vrolijke
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Beitrag(#2129762) Verfasst am: 01.04.2018, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Es ging ja auch nur um eine gefühlte Wahrnehmung.

Wie war das noch mit dem Herbeidiskutieren von Dingen? Am Kopf kratzen


Willst Du leugnen, dass Debatten rund um Genderthemen derzeit sehr aktuell sind? Dann können wir das hier beenden. Auf solche Spielchen habe ich keine Lust.

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Beitrag(#2129765) Verfasst am: 01.04.2018, 18:37    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
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Willst Du leugnen, dass Debatten rund um Genderthemen derzeit sehr aktuell sind? Dann können wir das hier beenden. Auf solche Spielchen habe ich keine Lust.

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vrolijke
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Beitrag(#2129767) Verfasst am: 01.04.2018, 18:41    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
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Wilson
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Beitrag(#2129771) Verfasst am: 01.04.2018, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
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Beitrag(#2129786) Verfasst am: 01.04.2018, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Und es macht deutlich, daß Gender-Studies in keiner Weise dem Popanz entsprechen, als die sie im hiesigen Umfeld von den sogenannten Kritikern dargestellt werden.


Was aber dennoch die Frage gestattet, ob das Forschungsgebiet wirklich die Relevanz hat, die ihm in der öffentlichen Wahrnehmung eingeräumt wird.

Ich denk, das kommt ganz drauf an, wie man darauf reagiert.
Ich bekomme trotz tägliche Zeitungslektüre und Nachrichten im Radio und TV, kaum was von Genderforschung mit.
Höchstens, wenn irgend ein Auswuchs, (wie die Entfernung eines Gedichtes von eine Fassade), ausgeschlachtet wird.
Und sogar das, bekommt man nur mit, wenn man speziell drauf achtet.
Es ist in den allgemeine Nachrichten eher eine Randnotiz.



Wenn es denn so waere, dass ueber "Genderforschung" nur ab und zu was in der Zeitung steht, dann koennte man in der Tat einfach drüber weglesen und zur Tagesordnung übergehen.

Leider ist es aber so, dass diese ideologische Richtung den Anspruch erhebt entlang ihrer ideologischen Prämissen "gesellschaftliches Engineering" betreiben zu koennen und dabei uebergriffig wird. Auf der noch eher harmlosen Seite geht es hierbei um ganz banale Zensur wie z.B. bei dem Gedicht auf der Häuserfassade.

Wesentlich ernsterer Natur sehe ich die Versuche Genderideologie in die Schulen hineinzutragen und die Lehrpläne entsprechend umzuschreiben. Wobei ich ausdruecklich nicht kritisiere, dass Schulen dazu verpflichtet werden z.B. Toleranz gegenüber sexuellen Minderheiten zu vermitteln oder auf rationale Art und Weise ueber diese sowie ueber Verhütungsmittel aufzuklären, sondern dass dieser ganze halb- und unwissenschaftliche Bloerdsinn mit den vielen Geschlechtern mit Eingang findet und damit, analog zu den Bemühungen amerikanischer Kreationisten, in direkte Konkurrenz zu der exakten Wissenschaft der Biologie tritt. Dass sich hierüber Eltern aufregen, kann ich sehr gut nachvollziehen und das beschränkt sich nicht nur auf ein paar Ewiggestrige, die verhindern wollen, dass ihren Kindern z.B. Homosexualitaet nicht als negativ, sondern als innerhalb der Bandbreite normaler menschlicher Sexualität dargestellt wird. Die mag es auch geben, das trifft m.E. aber noch nicht einmal auf die Mehrheit der Kritiker der "Genderisierung" der Lehrplaene zu.

Eine weitere ernste Bedrohung unsere Gesellschaft stellen die Versuche der "Genderwissenschaften" dar gestaltenden Einfluss auf Strafrecht und Prozessordnung zu nehmen, z.b. aktuell in Schweden. Z.B. werden da strafrechtliche Tatbestände aus ideologischer Motivation heraus neu gefasst um bisher zwar vielleicht als unhoeflich oder unschicklich angesehenes aber nicht strafbewehrtes Verhalten ohne jede gesellschaftliche Diskussion zu kriminalisieren. Die Strafrechtsordnungen werden dabei unter dem Vorwand des "Opferschutzes" so umgestaltet, dass die Verteidigung eines bestimmter Straftaten Beschuldigten stark behindert wird und fuer Angeklagte potentiell kafkaeske Situationen entstehen koennen.

Diese Entwicklungen sind vor dem Hintergrund zu sehen, dass entsprechende Fachbereiche an vielen Unis bereits begonnen haben ihre selbstgebastelteten neuen Normen ihrer Umgebung aufzuzwingen. In dem Kontext ist der Fall der Lindsay Shepherd zu sehen, wobei die Studentin unter starken administrativen Rechtfertigungsdruck geriet, weil sie umkommentiert einen Universitaetsprofessor zu Wort kommen liest, den offensichtlich der Fachbereich "social sciences" auf seiner schwarzen Liste der verbotenen Stimmen hatte. Dabei konnte man so ganz nebenbei feststellen, dass sich an jener Uni bereits so eine Art "Genderpolizei" mit Unterstuetzung jenes Fachbereichs gebildet hatte, die sich anmasst die gesamte Uni auf die Einhaltung jener selbstgebastelten und von keinem demokratischen Gremium je autorisierten Normen zu kontrollieren, die sogenannte "gendered violence task force".

Und ja, es wird Zeit das Treiben an bestimmten universitären Fachbereichen kritisch zu hinterfragen, vor allem dort, wo bereits eine Uebergriffigkeit auf andere Fachbereiche der jeweiligen Universität oder gar auf die gesamte Gesellschaft in Entwicklung begriffen ist. Da geht es recht schnell ans Eingemachte von Rechtsstaat und Demokratie, von Meinungsfreiheit und Menschenrechten, von der Freiheit von Forschung und Lehre mal ganz zu schweigen.


Und ein Interview, das zu Übergriffen jener "Forschungsrichtung" wie sie immer wieder in den Medien thematisiert werden, dröhnend schweigt, anstatt konkret dazu Stellung zu nehmen, ist in keinster Weise dazu geeignet meine Bedenken zu entkraeften.
Wuerde mir jene Frau gegenübersitzen wuerde ich sie z.B. konkret fragen ob ihr der Fall Lindsay Shepherd bekannt ist und wie sie den sieht. Wie sie konkret das inkriminierte Verhalten der Studentin beurteilt, die "Interview-Führung" durch die 3 Vertreter der Uni, sowie Rolle und Reaktion des Fachbereiches "social sciences" an jener Uni. Darueberhinaus wuerde ich sie bitten zu der Einrichtung und Rolle der "gendered violence task force" an der Laurier-Uni Stellung zu nehmen. Dann müsste sie konkret Farbe bekennen und Aussagen treffen, die ueber unbestimmtes harmloses Getue hinausgehen. Dann koennte ich auch Stellung dazu nehmen wie ich die betreffende Frau selber beurteile und ob ich sie ernst nehmen kann. So ist mir dieses Interview jedoch zu allgemein und im Grunde genommen nichtssagend.
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