Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

AfD
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3 ... 220, 221, 222 ... 278, 279, 280  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2137640) Verfasst am: 05.06.2018, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

Was samson83, den Rechtsausleger - und ehemaligen Moderator - des FGH betrifft, so halte ich die vorwiegend psychologische Kritik von Kramer für völlig unzureichend und an den politischen Inhalten des Rechtstums vorbei gehend.

Ich zitiere mal kurz eine Sequenz aus einer anderen Diskussion, wo es um den Neoliberalen Hayek ging, welcher einer der politischen Vordenker der AfD und aller anderen ultrarechten bis neofaschistischen Bewegungen ist:

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Sozietät. Dieser Staat, diese Sozietät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewußtsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Kompendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d'honneur, ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund. [...]

Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.


http://mlwerke.de/me/me01/me01_378.htm


ist das nicht wunderbar...inhaltlich.
und erst stil, klang, raffinesse, diktion.
einfach elegant.

und nun nehmen wir z.b. Friedrich August von Hayek
Zitat:
"Und der vorherrschende Glaube an »soziale Gerechtigkeit« ist gegenwärtig wahrscheinlich die schwerste Bedrohung der meisten anderen Werte einer freien Zivilisation." - Recht, Gesetzgebung und Freiheit, Bd. 2: Die Illusion der sozialen Gerechtigkeit. Landsberg am Lech 1981, S. 98

unappetitlich, alles andere als ästhetisch.

frei? zivilisation?
http://de.wikiquote.org/wiki/Friedrich_August_von_Hayek

tja, samson, für was entscheidest du dich?

Sehr glücklich


Hayek ist zweifellos der schlechtere Stilist. Dafür hat er eben Recht, was ja auch ganz schön ist.


Dazu gibt es folgende aktuelle Nachricht:

Zitat:
Am 19. Juni 2018 will der „Hayek-Club Münsterland e.V.“ erstmals seinen „Hayek-Preis“ vergeben, für den sich Studierende mit einer Arbeit über den Namensgeber Friedrich August von Hayek, einer der führenden Vertreter des Neoliberalismus, bewerben konnten. Die „Antifaschistische Linke Münster“ weist daraufhin, dass im „Hayek-Club“ aktive Funktionär*innen der AfD und ehemaligen AfD-Mitglieder gemeinsam mit Mitgliedern der FDP organisiert sind.

Dieser elitäre, neoliberale Club nimmt eine Scharnierfunktion zwischen AfDlern, ehemaligen AfDlern sowie rechten FDP- und CDU-Mitgliedern ein. Dies wird sowohl anhand der Besetzung des Vereinsvorstands als auch der Jury des Preises deutlich. Nach Angaben des Hayek-Clubs wurde der Preis von ihrem Vorstandsmitglied Cornelia Meyer zur Heyde gestiftet. Die Unternehmerin sitzt ebenfalls im Vorstand des AfD Kreisverbands Münster. Die Jury bilden u.a. zwei Ökonomie-Professoren der Uni Münster, Ulrich van Suntum und Alexander Dilger. Van Suntum war Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der AfD und später in Führungsfunktionen für die von Bernd Lucke gegründete Partei ALFA. Dilger war bis 2014 Landesvorstitzender der AfD in NRW. Beide weisen weiterhin eine inhaltliche Nähe zur AfD auf.

Als Laudator wird der Ökonom Max Otte auftreten. Er ist zwar Mitglied der CDU, liegt inhaltlich aber voll auf Linie der AfD und zählt zu denjenigen Kräften in den Unionsparteien, die offensiv auf eine Zusammenarbeit mit der AfD hinarbeiten. Vor der Bundestagswahl rief Otte zur Wahl der AfD auf. (...)

Die Verbindungen der AfD zum Hayek-Club rühren daher, dass man dieselben marktradikalen Ideen teilt. Die AfD ist eine unsoziale Partei, in denen Verächter*innen des Sozialstaats den Ton angeben. (...)

Die Preiseverleihung des „Hayek-Clubs“ findet in der Gaststätte „Villa Rinaudo“ statt, die ein Stammlokal der AfD ist.


http://antifalinkemuenster.blogsport.de/2018/05/29/hayek-club-scharnier-zwischen-marktradikalen-afd-und-fdp-mitgliedern/#more-525


Und hieran sehen wir gleich ein Hauptproblem: Die AfD ist tief in der Mitte der Gesellschaft angekommen oder andersherum gesagt: sie kommt von dort.

Es gibt von dort keine Abgrenzung zur AfD, da sie als marktliberale Partei einfach zu viel mit CDU, FDP, aber auch großen Teilen der SPD gemeinsam hat. Erst Recht keine Berührungsängste mit den rechten AfD-Spacken haben die Arbeitgeberverbände in Deutschland. Warum auch, vertritt doch die AfD im Grunde genommen deren politische Agenda.

Gegen die AfD zu kämpfen, heisst also auch, die neoliberale Herrschaft als solche in die Tonne zu treten. Denn diese wird nicht nur von der AfD mit getragen, sondern bringt eine solche Partei umgekehrt erst hervor und nicht zum ersten Mal und auch nicht nur in Deutschland.
_________________
°
K.I.Z - Frieden

Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video

Informationsstelle Militarisierung e.V.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2137641) Verfasst am: 05.06.2018, 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
....
fwo hat folgendes geschrieben:

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
.... Um das etwas deutlicher zu machen, kann man sich auch mal fragen, ob die Moderation nicht schon längst (zu Recht!) eingegriffen hätte, wenn Samson geschrieben hätte, er könne die "Meinung" von jemandem nicht widerlegen, der Juden lieber in Gaskammern sähe als in Innenstädten, und daher sei das eine Meinung, die man diskutieren müsse. Das Muster ist ja buchstäblich das gleiche.

Das ist nur dann buchstäblich das Gleiche, wenn unterlassene Hilfeleistung gleich Mord ist.

Alles klar, du Rechtsexperte. Sag mir doch mal, was das für ein Straftatbestand ist, wenn man einen Mord, den andere begehen, nicht verhindert, obwohl man es könnte. Ist das schon Beihilfe zum Mord?

"Mord, den andere begehen, nicht verhindert, obwohl man es könnte." Von wem oder was redest Du da? Sollte das gerade eine Argumentation für einen militärischen Eingriff in Länder werden, in denen man sich nicht an die allgemeine Erklärung der Menschenrechte hält?
Sehen wir uns doch die beiden Sprüche noch einmal an und übersetzen sie in Rechtslagen:
1) die "Meinung", Flüchtlinge lieber auf dem Grund des Mittelmeers zu sehen als in Innenstädten
2) die "Meinung", Juden lieber in Gaskammern zu sehen als in Innenstädten,
1) ist die Zustimmung zu einer unterlassenen Hilfeleistung in einer Gefahr, in die sich die Betroffenen selbst begeben haben
2) ist die Zustimmung zum geplanten Mord nach gewaltsamer Entführung

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Da wurde eine Frage nach den Kosten der Flüchtlinge mit Moral förmlich weggebombt

Die Kosten sind objektiv. Die Frage ist nicht, wie man sie vermeiden kann, sondern wer sie tragen soll. Auch die "unmoralischen" Lösungen vermeiden die Kosten ja nicht, sondern sie lassen z.B. die Flüchtlinge selbst zahlen - im Extremfall mit ihrem Leben. Sie bestehen generell darin, vor den Stärkeren zu buckeln und die Schwächeren noch zu treten. Darin besteht gerade ihre "Unmoral". Sie sind "unmoralisch" (ich mag den Ausdruck nicht, besser wäre vielleicht das Wort "untugendhaft"), weil sie feige sind.

Nein. Zu allererst ist die Frage, wie hoch diese Kosten überhaupt sind/sein werden. Das weiß nämlich in unserer Regierung noch keiner und es werden offensichtlich auch keine Anstrengungen unternommen, diese Kosten auch nur näherungsweise zu ermitteln. Da liegen bisher nur +- "private" Schätzungen vor, wenn auch von Leuten bzw. Instituten, die zumindest dafür bekannt sind, dass sie so etwas berechnen können. Das war der Ausgangspunkt der Diskussion, die nicht zustande kam.



Ihr diskutiert das jetzt nicht wirklich? Das passiert nicht, oder? Das ist nur ein schlechter Traum.
_________________
Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2137650) Verfasst am: 06.06.2018, 01:03    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
....

Ihr diskutiert das jetzt nicht wirklich? Das passiert nicht, oder? Das ist nur ein schlechter Traum.

Wie nötig dieser Traum ist, wirst Du gleich sehen. Zu meiner Verwunderung würdet ihr den armen bb nämlich dumm sterben lassen.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2137651) Verfasst am: 06.06.2018, 01:34    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
....

Und welche Gruppe wird dann eigentlich als naechstes einer Kosten/Nutzenanalyse unterworfen um darueber nachdenken zu koennen, ob wir uns die leisten koennen oder sie nicht doch besser "am Grund des Mittelmeeres" entsorgen? Behinderte? Sozialhilfeempfänger? Rentner?

Wenn man sich eine solche Denke erst mal angewöhnt hat, dann wird es zunehmend schwerer den Gedanken nicht konsequent weiterzudenken.

Lieber bb, auch wenn es mir schrecklich weh tut, Dir das sagen zu müssen: Das alles findet nicht nur bereits statt, sondern gilt unter aufgeklärteren Staatsbürgern als selbstverständlich.

Natürlich nicht eine Entsorgung irgendwelcher Menschen im Mittelmeer, die entspringt Deiner Phantasie, sondern das Abschätzen zukünftiger Kosten für jede Gruppe, die sich im Staatshaushalt bemerkbar machen könnte. Wie sollte ein Staat sonst planen?

Zum Vergleich: In großen Firmen planen die Abteilungsleiter das Tagesgeschäft, die Direktoren die nächsten Jahre und vom Vorstand wird erwartet, dass er die nächsten 50 Jahre im Blick hat. Die BRD ist eine ziemlich große Firma. Sie hat ein statistisches Bundesamt, das die Ist-Daten festhält und natürlich in jedem Ministerium entsprechende Planungsstäbe, die solche Vorhersagen machen und kontinuierlich korrigieren. Und natürlich existieren solche Kostenvorhersagen auf penibel begründeter Basis auch für Behinderte, Sozialhilfeempfänger und Rentner.

Wie sollte denn Politik überhaupt entscheiden, wenn nicht auf der Basis solcher Vorhersagen? Es ist eine der Hauptkritiken an an Trump, es nicht so zu machen, sondern aus dem Bauch zu handeln, und eine ständige Kritik an jeder unserer Regierungen, handelnd nur immer die nächste Wahlperiode im Auge zu haben, obwohl längerfristige Vorhersagen existieren.

Es wäre also keine Novum, dies auch für die Flüchtlinge zu machen, sondern das Novum besteht darin, dass es hier offensichtlich nicht gemacht wird, obwohl die Planung für die nächsten Jahre, die ja als Haushalt öffentlich ist, zeigt, dass es sich hier um einen erklecklichen Posten handelt:
Es handelt sich schliesslich nicht um Kleinigkeiten, sondern um gewaltige Etatposten. Allein der Bund will von 2016 bis 2020 zur Versorgung der Flüchtlinge 93,6 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Da die Bundesländer klagen, allenfalls die Hälfte der Kosten erstattet zu bekommen, wären also jährlich zwischen 30 und 40 Milliarden zu veranschlagen.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2137658) Verfasst am: 06.06.2018, 04:45    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....

Und welche Gruppe wird dann eigentlich als naechstes einer Kosten/Nutzenanalyse unterworfen um darueber nachdenken zu koennen, ob wir uns die leisten koennen oder sie nicht doch besser "am Grund des Mittelmeeres" entsorgen? Behinderte? Sozialhilfeempfänger? Rentner?

Wenn man sich eine solche Denke erst mal angewöhnt hat, dann wird es zunehmend schwerer den Gedanken nicht konsequent weiterzudenken.

Lieber bb, auch wenn es mir schrecklich weh tut, Dir das sagen zu müssen: Das alles findet nicht nur bereits statt, sondern gilt unter aufgeklärteren Staatsbürgern als selbstverständlich.

Natürlich nicht eine Entsorgung irgendwelcher Menschen im Mittelmeer, die entspringt Deiner Phantasie, sondern das Abschätzen zukünftiger Kosten für jede Gruppe, die sich im Staatshaushalt bemerkbar machen könnte. Wie sollte ein Staat sonst planen?

Zum Vergleich: In großen Firmen planen die Abteilungsleiter das Tagesgeschäft, die Direktoren die nächsten Jahre und vom Vorstand wird erwartet, dass er die nächsten 50 Jahre im Blick hat. Die BRD ist eine ziemlich große Firma. Sie hat ein statistisches Bundesamt, das die Ist-Daten festhält und natürlich in jedem Ministerium entsprechende Planungsstäbe, die solche Vorhersagen machen und kontinuierlich korrigieren. Und natürlich existieren solche Kostenvorhersagen auf penibel begründeter Basis auch für Behinderte, Sozialhilfeempfänger und Rentner.

Wie sollte denn Politik überhaupt entscheiden, wenn nicht auf der Basis solcher Vorhersagen? Es ist eine der Hauptkritiken an an Trump, es nicht so zu machen, sondern aus dem Bauch zu handeln, und eine ständige Kritik an jeder unserer Regierungen, handelnd nur immer die nächste Wahlperiode im Auge zu haben, obwohl längerfristige Vorhersagen existieren.

Es wäre also keine Novum, dies auch für die Flüchtlinge zu machen, sondern das Novum besteht darin, dass es hier offensichtlich nicht gemacht wird, obwohl die Planung für die nächsten Jahre, die ja als Haushalt öffentlich ist, zeigt, dass es sich hier um einen erklecklichen Posten handelt:
Es handelt sich schliesslich nicht um Kleinigkeiten, sondern um gewaltige Etatposten. Allein der Bund will von 2016 bis 2020 zur Versorgung der Flüchtlinge 93,6 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Da die Bundesländer klagen, allenfalls die Hälfte der Kosten erstattet zu bekommen, wären also jährlich zwischen 30 und 40 Milliarden zu veranschlagen.



Zunaechst mal entstammt die "Entsorgung irgendwelcher Menschen im Mittelmeer" nicht meiner Phantasie, sondern einem posting eines konservativen users hier im FGH. Ich bin nicht pervers/konservativ genug um solchen Phantasien zu huldigen.

Natuerlich stellt die Bundesregierung Rechnungen an, was fuer Rentner, Fluechtlinge, Behinderte, Sozialhilfeempfänger aufgewendet werden muss, schliesslich muss das alles finanziert werden. Die Betonung liegt hier allerdings auf "muss", es geht keinesfalls darum ob das finanziert werden soll oder ob eine "Entsorgung der Betroffenen im Mittelmeer" nicht besser weil kostengünstiger waere. Eine Diskussion unter solchen Prämissen ist aus prinzipiellen Gründen abzulehnen, zumindest solange diese Kosten nicht die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft übersteigen und davon ist man in Deutschland noch sehr, sehr weit entfernt. Ein paar kleinere Wohlstandseinbussen sind dabei durchaus in Kauf zu nehmen, wenn es darum geht Menschen in existentieller Not zu helfen. Und exakt darum dagegen anzugehen geht's ja wohl bei dem perfiden Spiel den Leuten einzureden die Kosten fuer die aufgenommen Fluechtlinge waeren so gross, dass sie selber auf was verzichten muessen, also Menschen gegeneinander auszuspielen. Es gibt immer ein paar emphatieunfaehige Zeitgenossen, deren Hilfsbereitschaft sehr schnell erschöpft ist, wenn es sie selbst Geld kostet und diese assozialen Elemente sind ja wohl der Adressat der "Kostenrechnungfen" wie sie Dir vorschweben. Es geht hier keinesfalls darum sich darueber Gedanken zu machen wie man das finanziert, sondern vielmehr darum wie man dass gar nicht erst finanzieren muss. Wenn z.B. unter aehnlich Praemissen die Kosten fuer Rentner thematisiert wuerden, es gäbe einen Volksaufstand, weil Rentner haben eine Lobby, Fluechtlinge keine. Es gibt nun mal Dinge, bei denen sich die Kosten/Nutzenanalyse ethisch-moralischen Erwägungen unterzuordnen hat. Ironischerweise birgt die grosse Zahl und die demografische Zusammensetzung des Flüchtlingszuzugs das Potential die ansonsten abzusehende grosse Krise der deutschen Sozialsysteme, inklusive der Rentenversicherung, zu verhindern oder zumindest abzumildern, zumindest wenn die Integration der Neuankömmlinge gelingt, wofür die von Dir offensichtlich gepuschte extrem einseitige Betrachtung der Kostenseite sehr kontraproduktiv ist. Den Kosten steht naemlich ein weniger leicht bezifferbarer Nutzen gegenueber, der mehr in der Zukunft liegt und deshalb weniger klar berechenbar ist.

Ansonsten muss ich anmerken, dass sich der sehr tendentioese Kommentar in einer ausländischen Zeitung keinesfalls als zuverlässige Quelle fuer Zahlen aus Planungen des Bundes eignet. Kommentare in Zeitungen sind nichts weiter als Meinungen und fördern als solche oft mehr die persönliche Agenda des Autors als dass sie belastbare Zahlen liefern, weshalb zumindest seriöse Zeitungen Kommentare auch als solche kennzeichnen.
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2137659) Verfasst am: 06.06.2018, 06:20    Titel: Antworten mit Zitat

Neben dem ethisch-moralischen Aspekt -- Menschen hauptsächlich von den Kosten her zu betrachten, wie das moralisch verurteilt würde, wenn man Alte oder Kranke so betrachtete (ja ich weiß, Arbeitslose gehören ja auch zu den "beliebten Prügelknaben", weshalb sie ja teilweise auch Angst haben, gegen Flüchtlinge ausgespielt zu werden); und irgendwo müssen die Leute ja nun einmal hin, man kann sie ja schlecht im Niemandsland sich selbst überlassen -- habe ich in dem Artikel aber noch etwas *nicht* gelesen:

Gerade Menschen mit geringem Einkommen setzen ja zwecks Lebensunterhalt (und auch für kleinere Annehmlichkeiten) einen größeren Anteil ihres Geldes wieder um als bei höherem Einkommen. Das Geld geht der Wirtschaft insofern nicht verloren, sondern wird umgesetzt und generiert zusätzliche Wirtschaftsleistung und Steuereinnahmen fließen auch wieder an den Staat zurück.

Mit Maßnahmen wie Leistungen an Flüchtlinge auf Naturalien oder Gutscheine für Lebensmittel umzustellen oder Asylablehnungen hochzufahren handelt man womöglich dann noch kontraproduktiv: Wer weniger Geld erhält, kann weniger umsetzen. Und wenn Asylablehnungen steigen sollen, wird es auch noch mehr Asylklagen geben - die ja die Gerichte auch beschäftigen und Kosten verursachen würden. Hat da mal jemand gegengerechnet?

Ich sinniere gerade sogar so - auch die Analphabeten dürften ja in Syrien nicht nichts gearbeitet haben, staatliche Hilfe könnte dort sogar weitgehend unbekannt sein -, und daß es eigentlich in der Umgebung eine ganze Menge Arbeit gäbe: Die Straßen und öffentlichen Orte müßten gepflegt - als auch geflickt - werden, es wäre auch schön, wenn es einen Hausmeister gäbe, der kleinere Reparaturarbeiten durchführen könnte etc. etc..

Ja ich weiß, es ist auch ein Manko, hier jetzt wieder Arbeitsplätze u.U. mit Knochenarbeit, unter Witterungsbedingungen etc. zu verweisen, die auch viele Hiesige anzunehmen eher reserviert wären (und da nehme ich mich gar nicht aus, könnte ich rein körperlich auch nicht). Andererseits würde ja vielleicht die Akzeptanz steigen, wenn man sieht, daß mehr und mehr Flüchtlinge dann auch was beitragen und es auch Jobs gibt, bei denen sie nicht gegen andere Arbeitslose ausgespielt werden* Am Kopf kratzen?!


__________
(* = auch dazu hat vor Jahr und Tag mal ein Kabarettist sinniert: Da kämen Hieisge zu ihm und beklagten sich, Flüchtlinge würden ihnen die Jobs wegnehmen. Leute, bei denen sie selbst Statistiken präsentieren, so viele von ihnen seien Analphabeten und hätten keinen in Deutschland anerkannten Schulabschluß. Was für Tätigkeiten üben die Hiesigen denn dann aus, wenn sie Angst haben, ihnen würden die Jobs streitig gemacht?)
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2137664) Verfasst am: 06.06.2018, 09:01    Titel: Flüchtinge und Deppengeschwätz Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Neben dem ethisch-moralischen Aspekt -- Menschen hauptsächlich von den Kosten her zu betrachten, wie das moralisch verurteilt würde, wenn man Alte oder Kranke so betrachtete (ja ich weiß, Arbeitslose gehören ja auch zu den "beliebten Prügelknaben", weshalb sie ja teilweise auch Angst haben, gegen Flüchtlinge ausgespielt zu werden); und irgendwo müssen die Leute ja nun einmal hin, man kann sie ja schlecht im Niemandsland sich selbst überlassen -- habe ich in dem Artikel aber noch etwas *nicht* gelesen:

Gerade Menschen mit geringem Einkommen setzen ja zwecks Lebensunterhalt (und auch für kleinere Annehmlichkeiten) einen größeren Anteil ihres Geldes wieder um als bei höherem Einkommen. Das Geld geht der Wirtschaft insofern nicht verloren, sondern wird umgesetzt und generiert zusätzliche Wirtschaftsleistung und Steuereinnahmen fließen auch wieder an den Staat zurück.

Mit Maßnahmen wie Leistungen an Flüchtlinge auf Naturalien oder Gutscheine für Lebensmittel umzustellen oder Asylablehnungen hochzufahren handelt man womöglich dann noch kontraproduktiv: Wer weniger Geld erhält, kann weniger umsetzen. Und wenn Asylablehnungen steigen sollen, wird es auch noch mehr Asylklagen geben - die ja die Gerichte auch beschäftigen und Kosten verursachen würden. Hat da mal jemand gegengerechnet?

Ich sinniere gerade sogar so - auch die Analphabeten dürften ja in Syrien nicht nichts gearbeitet haben, staatliche Hilfe könnte dort sogar weitgehend unbekannt sein -, und daß es eigentlich in der Umgebung eine ganze Menge Arbeit gäbe: Die Straßen und öffentlichen Orte müßten gepflegt - als auch geflickt - werden, es wäre auch schön, wenn es einen Hausmeister gäbe, der kleinere Reparaturarbeiten durchführen könnte etc. etc..

Ja ich weiß, es ist auch ein Manko, hier jetzt wieder Arbeitsplätze u.U. mit Knochenarbeit, unter Witterungsbedingungen etc. zu verweisen, die auch viele Hiesige anzunehmen eher reserviert wären (und da nehme ich mich gar nicht aus, könnte ich rein körperlich auch nicht). Andererseits würde ja vielleicht die Akzeptanz steigen, wenn man sieht, daß mehr und mehr Flüchtlinge dann auch was beitragen und es auch Jobs gibt, bei denen sie nicht gegen andere Arbeitslose ausgespielt werden* Am Kopf kratzen?!


__________
(* = auch dazu hat vor Jahr und Tag mal ein Kabarettist sinniert: Da kämen Hieisge zu ihm und beklagten sich, Flüchtlinge würden ihnen die Jobs wegnehmen. Leute, bei denen sie selbst Statistiken präsentieren, so viele von ihnen seien Analphabeten und hätten keinen in Deutschland anerkannten Schulabschluß. Was für Tätigkeiten üben die Hiesigen denn dann aus, wenn sie Angst haben, ihnen würden die Jobs streitig gemacht?)


Selbstverständlich haben auch die Flüchtlinge eine Arbeitskraft und sind damit nicht nur Konsumenten, sondern auch Produzenten von Reichtum. Ich hatte ja seinerzeit schon vorgeschlagen, mithilfe der Millionen von Flüchtlingen in Deutschland und Europa eine neue zivile Infrastruktur aufzubauen, konkret also den Bau neuer, ökologischer Städte. Die (Gebrauchs-)Werte, die dadurch geschaffen würden - zusammen mit einer Abschaffung privaten Vermieter(un)wesens - würden dann von den Schöpfern dieser Werte selbst wieder konsumiert werden.

Es gibt auch noch andere wertvolle zivile Projekte, die nicht in Angriff genommen werden, etwa, weil die Priorität dieser Gesellschaft vorwiegend auf Subventionierung des Kapitals und privater Profite sowie auf der massiven Militarisierung des Staates liegt, anstatt auf zivilen Projekten mit Gebrauchswert für alle Menschen.

Die Probleme sind also keine einer blödsinnigen betriebswirtschaftlichen *Kosten-Nutzen-Rechnung*, sondern die Probleme liegen in der Struktur dieser Gesellschaft selbst, welche nun mal auf Ausbeutung von Mensch und Natur spezialisiert ist. Und alles, was nicht sofort Profit bringt, wird der Kostenseite zugeschlagen. Moralisch erscheint das als Zynismus, wissenschaftlich betrachtet, ist es einfach Unsinn.

Die Profiteure der Flüchtlinge gibt es gleichwohl:
Die “Systemschmarotzer” – nun der Flüchtlingsarbeit

Und das ja sind längst nicht alle.

Was die Kosten betrifft, so wird darüber hinaus von den Führern dieses Staates mächtig getrickst, um etwa hinter den angeblichen *Kosten für Flüchtlinge* die gewaltigen Ausgaben für die Aufrüstung von Geheimdiensten, Polizei und Armee quasi *verschwinden zu lassen*. Wie schwachsinnig sich dabei wieder die Regierungssprecher anstellen, können wir im folgenden Video genießen:

Schäuble trickst bewusst bei Kosten für Flüchtlinge in Deutschland - (Video etwa 4 min lang)

Vor kurzem hatte ich ja einen Link auf eine neuere Sendung von "Die Anstalt" gesetzt, wo der andere Regierungsstammler Seibert seine *Antwort* auf eine kritische Frage in sich hinein murmelte.

Und mit so einem Deppengeschwätz von Regierungssprechern, die nicht richtig sprechen können, soll sich der kritische Bürger zufrieden geben, oder wie?
_________________
°
K.I.Z - Frieden

Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video

Informationsstelle Militarisierung e.V.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2137665) Verfasst am: 06.06.2018, 09:23    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Natuerlich stellt die Bundesregierung Rechnungen an, was fuer Rentner, Fluechtlinge, Behinderte, Sozialhilfeempfänger aufgewendet werden muss, schliesslich muss das alles finanziert werden. Die Betonung liegt hier allerdings auf "muss", es geht keinesfalls darum ob das finanziert werden soll oder ob eine "Entsorgung der Betroffenen im Mittelmeer" nicht besser weil kostengünstiger waere. Eine Diskussion unter solchen Prämissen ist aus prinzipiellen Gründen abzulehnen, zumindest solange diese Kosten nicht die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft übersteigen und davon ist man in Deutschland noch sehr, sehr weit entfernt.

Da muss ich Dich fragen, woher Du das weißt - die Bundesregierung weiß es jedenfalls nicht, sonst hätte sie entsprechende Zahlen auf den Tisch legen können, wie sei es z.B. zum Thema Renten sofort kann und können muss.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ein paar kleinere Wohlstandseinbussen sind dabei durchaus in Kauf zu nehmen, wenn es darum geht Menschen in existentieller Not zu helfen. Und exakt darum dagegen anzugehen geht's ja wohl bei dem perfiden Spiel den Leuten einzureden die Kosten fuer die aufgenommen Fluechtlinge waeren so gross, dass sie selber auf was verzichten muessen, also Menschen gegeneinander auszuspielen. Es gibt immer ein paar emphatieunfaehige Zeitgenossen, deren Hilfsbereitschaft sehr schnell erschöpft ist, wenn es sie selbst Geld kostet und diese assozialen Elemente sind ja wohl der Adressat der "Kostenrechnungfen" wie sie Dir vorschweben. Es geht hier keinesfalls darum sich darueber Gedanken zu machen wie man das finanziert, sondern vielmehr darum wie man dass gar nicht erst finanzieren muss. Wenn z.B. unter aehnlich Praemissen die Kosten fuer Rentner thematisiert wuerden, es gäbe einen Volksaufstand, weil Rentner haben eine Lobby, Fluechtlinge keine. Es gibt nun mal Dinge, bei denen sich die Kosten/Nutzenanalyse ethisch-moralischen Erwägungen unterzuordnen hat.

Nochmal: Das mit den Prämissen kannst Du Dir schenken - das entstammt einer Diskussion um den User Samson und haben mit dieser hier nichts zu tun. Außer Dir hat kein Mensch das verquickt.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ironischerweise birgt die grosse Zahl und die demografische Zusammensetzung des Flüchtlingszuzugs das Potential die ansonsten abzusehende grosse Krise der deutschen Sozialsysteme, inklusive der Rentenversicherung, zu verhindern oder zumindest abzumildern, zumindest wenn die Integration der Neuankömmlinge gelingt, wofür die von Dir offensichtlich gepuschte extrem einseitige Betrachtung der Kostenseite sehr kontraproduktiv ist. Den Kosten steht naemlich ein weniger leicht bezifferbarer Nutzen gegenueber, der mehr in der Zukunft liegt und deshalb weniger klar berechenbar ist.

Dieser Nutzen ist äußerst zweifelhaft, er wird nur unsere Umstellungsproblem vergrößern, die es tatsächlich geben wird: Wir haben zwar "viel zu wenig" Kinder, aber immer noch viel zu viel für den Arbeitsmarkt von morgen. Unser demografisches Problem wird also ein ganz anderes sein.


beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ansonsten muss ich anmerken, dass sich der sehr tendentioese Kommentar in einer ausländischen Zeitung keinesfalls als zuverlässige Quelle fuer Zahlen aus Planungen des Bundes eignet. Kommentare in Zeitungen sind nichts weiter als Meinungen und fördern als solche oft mehr die persönliche Agenda des Autors als dass sie belastbare Zahlen liefern, weshalb zumindest seriöse Zeitungen Kommentare auch als solche kennzeichnen.

Weil Du es anscheinend immer noch nicht begriffen hast:
Zitiert wurde hier der deutsche Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen, der in Freiburg und in Bergen lehrt. Du kannst im vorwerfen, dass er rechts ist, aber nicht, dass er nicht rechnen kann.
Diese Zahlen wurden allerdings Hans-Werner Sinn angezweifelt, der sie für zu niedrig hält. Über Sinns politische Ausrichtung kann man ebenfalls streiten, aber auch seine finanzwissenschaftlichen Fähigkeiten stehe außer Frage.
Zitiert wurde außerdem Zahlen aus dem Entwicklungsministerium, also immerhin aus einer "seriösen Quelle":
Zitat:
Indirekt bestätigt Entwicklungshilfeminister Gerd Müller derlei hohe Summen. Der CSU-Politiker rechnet vor: «Für eine Million Flüchtlinge geben Bund, Länder und Gemeinden 30 Milliarden Euro im Jahr aus. Das Geld wäre in den Herkunftsländern besser angelegt.» Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) kommt auf den Betrag von 50 Milliarden, den auch der Sachverständigenrat für 2017 errechnet hat. Das Kieler Institut für Wirtschaftsforschung kalkuliert mit bis zu 55 Milliarden Euro pro Jahr.

Es handelt sich also nicht um Zahlen aus irgendeiner ausländischen Zeitung, wobei die NZZ international keinen schlechten Ruf genießt, sondern um Zahlen aus Deutschland, leider die besten, die dort zu bekommen sind.

Und weil Du auf die "Agenda des Autors" anspielst, muss ich Dich doch fragen, woher Du die kennst. Im Tenor dreht sich dieser Artikel nämlich nicht um de Höhe der Zahlen, sondern um den äußerst unverständlichen Umstand, dass die Bundesregierung diese Zahlen für Flüchtlinge im Gegensatz zu allen anderen Bevölkerungsgruppe nicht zu liefern imstande ist. Das ist das eigentlich Thema.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#2137668) Verfasst am: 06.06.2018, 10:14    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Lieber bb, auch wenn es mir schrecklich weh tut, Dir das sagen zu müssen: Das alles findet nicht nur bereits statt, sondern gilt unter aufgeklärteren Staatsbürgern als selbstverständlich.

Natürlich nicht eine Entsorgung irgendwelcher Menschen im Mittelmeer, die entspringt Deiner Phantasie, sondern das Abschätzen zukünftiger Kosten für jede Gruppe, die sich im Staatshaushalt bemerkbar machen könnte. Wie sollte ein Staat sonst planen?

Zum Vergleich: In großen Firmen [...]


Kapitalismus: Staat und Wirtschaft versuchen, die Menschen und ihre Leben irgendwie einzuplanen. (Im Extremfall auch durch Entsorgung im Mittelmeer: Thanatopolitik als letzte Konsequenz von Biopolitik in Extremfällen.)

Gegenmodell: Die lebenden Menschen planen Staat und Wirtschaft.

Cool
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2137672) Verfasst am: 06.06.2018, 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Lieber bb, auch wenn es mir schrecklich weh tut, Dir das sagen zu müssen: Das alles findet nicht nur bereits statt, sondern gilt unter aufgeklärteren Staatsbürgern als selbstverständlich.

Natürlich nicht eine Entsorgung irgendwelcher Menschen im Mittelmeer, die entspringt Deiner Phantasie, sondern das Abschätzen zukünftiger Kosten für jede Gruppe, die sich im Staatshaushalt bemerkbar machen könnte. Wie sollte ein Staat sonst planen?

Zum Vergleich: In großen Firmen [...]


Kapitalismus: Staat und Wirtschaft versuchen, die Menschen und ihre Leben irgendwie einzuplanen. (Im Extremfall auch durch Entsorgung im Mittelmeer: Thanatopolitik als letzte Konsequenz von Biopolitik in Extremfällen.)

Gegenmodell: Die lebenden Menschen planen Staat und Wirtschaft.

Cool


Gegenmodell: soziale Marktwirtschaft Cool
Nochn Gegenmodell: Wolkenkuckucksheim. Cool

Aber grundsätzlich: Auch Staat und Wirtschaft bestehen aus lebenden Menschen. Du hast da also nicht wirklich ein Gegenmodell geliefert.

Wir wissen alle, dass man diese Welt besser machen könnte und sollte, und haben aber alle das Problem, dass sie bereits mit Menschen bewohnt ist, die nicht unbedingt unsere Meinung teilen.

Was soll also in dieser konkreten Situation irgendein Gegenmodell?

Was soll es, dass auch Du mit dem schönen Fremdwort Thanatopolitik die Wünsche irgendeines Rechtsanwaltes, sei es nun Samson selbst oder der zitierte Kollege, in diese Diskussion bringst, die sich, wenn wir sinnvollerweise bei dem Aufhänger aus der NZZ bleiben, um die Frage dreht, warum hier im Gegensatz zu allen anderen Politikfeldern kein Versuch einer transparenten Planung stattfindet?
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#2137674) Verfasst am: 06.06.2018, 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Aber grundsätzlich: Auch Staat und Wirtschaft bestehen aus lebenden Menschen. Du hast da also nicht wirklich ein Gegenmodell geliefert.

Doch, weil sich die Richtung umkehrt. Die Menschen, die in Staat und Wirtschaft das Leben anderer (!) Menschen zu planen versuchen, sind ja nur Funktionsträger. Die Dynamiken, auf die ihre Planung reagiert, vollziehen sich hinter ihrem Rücken. Der Unterschied ist der, dass im einen Fall profitorientiert produziert wird und man dann hinterher irgendwie auch das Leben der Menschen (oder eben ihr Sterben) einplanen muss, während im anderen Falle das Leben der Menschen gleich von vorne herein einziger Zweck und Organisationsprinzip ihrer ganzen Produktionstätigkeit wird.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2137676) Verfasst am: 06.06.2018, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Planung ist der aussichtslose Versuch, den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen. zwinkern
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2137677) Verfasst am: 06.06.2018, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Was soll es, dass auch Du mit dem schönen Fremdwort Thanatopolitik die Wünsche irgendeines Rechtsanwaltes, sei es nun Samson selbst oder der zitierte Kollege, in diese Diskussion bringst, die sich, wenn wir sinnvollerweise bei dem Aufhänger aus der NZZ bleiben, um die Frage dreht, warum hier im Gegensatz zu allen anderen Politikfeldern kein Versuch einer transparenten Planung stattfindet?


Du machst das schon sehr gut. Du redest viel und lange und irgendwann geht es gar nicht mehr um was es geht.

A:"Man muss Kinderficker öffentlich auf dem Marktplatz kastrieren."
B: "Das wäre aber barbarisch."
FWO: " Da machst Du es Dir zu einfach. (...) (Lange Überleitung) (...) Es dreht sich doch eigentlich um die Frage, warum die Kirche die Täter in andere Bistümer versetzt, anstatt sie der Justiz zu überstellen."
_________________
Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#2137678) Verfasst am: 06.06.2018, 10:59    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Planung ist der aussichtslose Versuch, den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen. zwinkern

Jeder, der was von wissenschaftlicher Methodik versteht, ahnt, was für einen enormen Fortschritt eine solche Ersetzung darstellen würde. Alle anderen benutzen den Spruch als billige antikommunistische Rhetorik. zwinkern
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 06.06.2018, 11:03, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#2137679) Verfasst am: 06.06.2018, 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Was soll es, dass auch Du mit dem schönen Fremdwort Thanatopolitik die Wünsche irgendeines Rechtsanwaltes, sei es nun Samson selbst oder der zitierte Kollege, in diese Diskussion bringst, die sich, wenn wir sinnvollerweise bei dem Aufhänger aus der NZZ bleiben, um die Frage dreht, warum hier im Gegensatz zu allen anderen Politikfeldern kein Versuch einer transparenten Planung stattfindet?


Du machst das schon sehr gut. Du redest viel und lange und irgendwann geht es gar nicht mehr um was es geht.

A:"Man muss Kinderficker öffentlich auf dem Marktplatz kastrieren."
B: "Das wäre aber barbarisch."
FWO: " Da machst Du es Dir zu einfach. (...) (Lange Überleitung) (...) Es dreht sich doch eigentlich um die Frage, warum die Kirche die Täter in andere Bistümer versetzt, anstatt sie der Justiz zu überstellen."


Lachen Lachen Lachen Daumen hoch!
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gödelchen
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.11.2016
Beiträge: 771

Beitrag(#2137680) Verfasst am: 06.06.2018, 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Aber grundsätzlich: Auch Staat und Wirtschaft bestehen aus lebenden Menschen. Du hast da also nicht wirklich ein Gegenmodell geliefert.

Doch, weil sich die Richtung umkehrt. Die Menschen, die in Staat und Wirtschaft das Leben anderer (!) Menschen zu planen versuchen, sind ja nur Funktionsträger. Die Dynamiken, auf die ihre Planung reagiert, vollziehen sich hinter ihrem Rücken. Der Unterschied ist der, dass im einen Fall profitorientiert produziert wird und man dann hinterher irgendwie auch das Leben der Menschen (oder eben ihr Sterben) einplanen muss, während im anderen Falle das Leben der Menschen gleich von vorne herein einziger Zweck und Organisationsprinzip ihrer ganzen Produktionstätigkeit wird.
Pillepalle
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2137682) Verfasst am: 06.06.2018, 11:04    Titel: Die bürgerliche Ökonomie und ihre lustigen Vertreter Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Zitiert wurde hier der deutsche Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen, der in Freiburg und in Bergen lehrt. Du kannst im vorwerfen, dass er rechts ist, aber nicht, dass er nicht rechnen kann.


Bernd Raffelhüschen? Ist das nicht der, den der zukünftige Bundeskanzler Serdar Somucu als "gekaufte Pimmelkrause" bezeichnet hat?

Der zukünftige Bundeskanzler Serdar Somuncu über Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen - (Video 2:27)

fwo hat folgendes geschrieben:
Diese Zahlen wurden allerdings Hans-Werner Sinn angezweifelt, der sie für zu niedrig hält. Über Sinns politische Ausrichtung kann man ebenfalls streiten, aber auch seine finanzwissenschaftlichen Fähigkeiten stehe außer Frage.


Ah! Hans Werner! Der mit dem immer wieder passenden Judenvergleich:

Zitat:
Der Chef des Münchener Ifo-Instituts ist ein Freund klarer Worte. Nun ist der Ökonom zu weit gegangen: Hans-Werner Sinn verglich Kritik an Managern in der Finanzkrise mit der Judenverfolgung. (...)

Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer, nannte den Vergleich hanebüchen, die evangelische Landesbischöfin Margot Käßmann unverantwortlich. (...)

Sinn wirbt bei der Bundesregierung seit Jahren für den Umbau des Arbeitsmarkts mit einem staatlich gesicherten Mindesteinkommen für Bedürftige, statt die Arbeitgeber mit Mindestlöhnen in die Pflicht zu nehmen.

Auch die Diskussion über eine Begrenzung von Managergehältern ärgerte ihn seit Monaten. Mehrmals nahm er die Manager in Schutz. „Sie haben das getan, was die Aktionäre wollten, nämlich hohe Risiken eingehen, um mehr Geld zu verdienen“, sagte er kürzlich. Mit seinem seltsamen Vergleich der Manager-Schelte mit dem Holocaust legte er noch einmal nach.


https://www.welt.de/wirtschaft/article2634908/Ifo-Chef-Sinn-hat-seinen-Ruf-ramponiert.html


Also auch nicht gerade das hellste Licht im trüben Dunkel der bürgerlichen Ökonomie. Smilie

fwo hat folgendes geschrieben:
Zitiert wurde außerdem Zahlen aus dem Entwicklungsministerium, also immerhin aus einer "seriösen Quelle":
Zitat:
Indirekt bestätigt Entwicklungshilfeminister Gerd Müller derlei hohe Summen. Der CSU-Politiker rechnet vor: «Für eine Million Flüchtlinge geben Bund, Länder und Gemeinden 30 Milliarden Euro im Jahr aus. Das Geld wäre in den Herkunftsländern besser angelegt.» Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) kommt auf den Betrag von 50 Milliarden, den auch der Sachverständigenrat für 2017 errechnet hat. Das Kieler Institut für Wirtschaftsforschung kalkuliert mit bis zu 55 Milliarden Euro pro Jahr.

Es handelt sich also nicht um Zahlen aus irgendeiner ausländischen Zeitung, wobei die NZZ international keinen schlechten Ruf genießt, sondern um Zahlen aus Deutschland, leider die besten, die dort zu bekommen sind.


Ja, ist ja schön für dich. Und kannst du im Gegensatz zu dem oben gezeigten Regierungsstammler, dessen Name mir gerade nicht einfällt, erklären, welche Kosten dabei für die Bekämpfung von Fluchtursachen in Krisenregionen draufgehen und warum diese Ausgaben einfach mal so eben den angeblichen Gesamtkosten für Flüchtlinge - die man ja nicht kennt - zugeschlagen werden?

fwo hat folgendes geschrieben:
Und weil Du auf die "Agenda des Autors" anspielst, muss ich Dich doch fragen, woher Du die kennst. Im Tenor dreht sich dieser Artikel nämlich nicht um de Höhe der Zahlen, sondern um den äußerst unverständlichen Umstand, dass die Bundesregierung diese Zahlen für Flüchtlinge im Gegensatz zu allen anderen Bevölkerungsgruppe nicht zu liefern imstande ist. Das ist das eigentlich Thema.


Das ist wohl weniger das *eigentliche* Thema.

Vielmehr besteht das eigentliche Thema darin, zu fragen, wie es überhaupt zu den aktuellen Flüchtlingsströmen gekommen ist.

Arbeitshilfe:
Denke über den Angriffskrieg gegen Irak und den IS im Irak und Syrien nach!
Was weißt du darüber?
Wenn wieder mal gar nichts, frage einen informierten Mitschüler. Außerdem kannst du jemanden anrufen oder auch den Publikumsjoker ziehen!
_________________
°
K.I.Z - Frieden

Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video

Informationsstelle Militarisierung e.V.


Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 06.06.2018, 11:07, insgesamt 2-mal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#2137683) Verfasst am: 06.06.2018, 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Pillepalle

Oh, schau mal. "Ich will Kommunisten im Bundestag haben"-Gödelchen kriecht aus seiner Höhle tief unter dem Nebelgebirge hervor und zeigt den Kommunisten den Vogel. True colors, würde ich mal sagen. Cool
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 06.06.2018, 11:07, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gödelchen
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.11.2016
Beiträge: 771

Beitrag(#2137684) Verfasst am: 06.06.2018, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Was soll es, dass auch Du mit dem schönen Fremdwort Thanatopolitik die Wünsche irgendeines Rechtsanwaltes, sei es nun Samson selbst oder der zitierte Kollege, in diese Diskussion bringst, die sich, wenn wir sinnvollerweise bei dem Aufhänger aus der NZZ bleiben, um die Frage dreht, warum hier im Gegensatz zu allen anderen Politikfeldern kein Versuch einer transparenten Planung stattfindet?


Du machst das schon sehr gut. Du redest viel und lange und irgendwann geht es gar nicht mehr um was es geht.

A:"Man muss Kinderficker öffentlich auf dem Marktplatz kastrieren."
B: "Das wäre aber barbarisch."
FWO: " Da machst Du es Dir zu einfach. (...) (Lange Überleitung) (...) Es dreht sich doch eigentlich um die Frage, warum die Kirche die Täter in andere Bistümer versetzt, anstatt sie der Justiz zu überstellen."


Der Mitposter ist halt problembewusst. Nicht wie die Plakatmaler hier so unglaublch plakativ menschelnd und Probleme ausblendend.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#2137688) Verfasst am: 06.06.2018, 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

"Sie ignorieren Probleeeeme, mein Schatz! Dreckige Hobbitze!!!" Lachen
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2137689) Verfasst am: 06.06.2018, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Planung ist der aussichtslose Versuch, den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen. zwinkern

Jeder, der was von wissenschaftlicher Methodik versteht, ahnt, was für einen enormen Fortschritt eine solche Ersetzung darstellen würde. Alle anderen benutzen den Spruch als billige antikommunistische Rhetorik. zwinkern

Ich weiß nicht, ob ich dich für deinen Fortschrittsoptimismus beneiden oder bedauern soll. Antikommunistische Rhetorik ist (vielleicht ist dir das aufgefallen) mittlerweile vollkommen entbehrlich. Das beste Argument gegen den Kommunismus war und ist der Kommunismus selbst.

Und wo wir schon von Planung und Fortschritt sprechen, der wahrscheinlichste „Fortschritt“ ist die Planung von Wirtschaft wie Politik durch wenige große Konzerne (oder die Staatsregierung selbst wie in China) mittels KI, wobei die weiterhin unvermeidlichen Planungsunschärfen durch Manipulation des Verhaltens der Menschen „ausgebügelt“ werden.

Damit erledigt sich dann auch der Unterschied und Gegensatz von Kapitalismus uns Kommunismus, und so etwas Planungshemmendes wie die Freiheit der Menschen gleich mit.
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#2137690) Verfasst am: 06.06.2018, 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Sounds good to me. Schulterzucken Cool
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2137691) Verfasst am: 06.06.2018, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sounds good to me. Schulterzucken Cool

Das ist noch schlimmer als alles andere.
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2137692) Verfasst am: 06.06.2018, 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Planung ist der aussichtslose Versuch, den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen. zwinkern

Jeder, der was von wissenschaftlicher Methodik versteht, ahnt, was für einen enormen Fortschritt eine solche Ersetzung darstellen würde. Alle anderen benutzen den Spruch als billige antikommunistische Rhetorik. zwinkern

Ich weiß nicht, ob ich dich für deinen Fortschrittsoptimismus beneiden oder bedauern soll. Antikommunistische Rhetorik ist (vielleicht ist dir das aufgefallen) mittlerweile vollkommen entbehrlich. Das beste Argument gegen den Kommunismus war und ist der Kommunismus selbst.

Und wo wir schon von Planung und Fortschritt sprechen, der wahrscheinlichste „Fortschritt“ ist die Planung von Wirtschaft wie Politik durch wenige große Konzerne (oder die Staatsregierung selbst wie in China) mittels KI, wobei die weiterhin unvermeidlichen Planungsunschärfen durch Manipulation des Verhaltens der Menschen „ausgebügelt“ werden.

Damit erledigt sich dann auch der Unterschied und Gegensatz von Kapitalismus uns Kommunismus, und so etwas Planungshemmendes wie die Freiheit der Menschen gleich mit.


Na Marcellinus, mit dieser Einstellung nix wie rein in der AfD/INSM/HayekStiftung, zusammen mit samson, fwo, Gödelchen, Hans Werner Sinnlos und Bernd Nichts-Raffhüschen!
_________________
°
K.I.Z - Frieden

Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video

Informationsstelle Militarisierung e.V.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#2137693) Verfasst am: 06.06.2018, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Na Marcellinus, mit dieser Einstellung nix wie rein in der AfD/INSM/HayekStiftung, zusammen mit samson, fwo, Gödelchen

Glaubst du wirklich, dass die sie haben wollen? Hattest du nicht geschrieben, das sei ein elitärer Club? Da sollte man doch zumindest gewisse Mindeststandards erwarten dürfen, oder? freakteach Cool
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#2137694) Verfasst am: 06.06.2018, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sounds good to me. Schulterzucken Cool

Das ist noch schlimmer als alles andere.

Quatsch.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Samson83
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#2137697) Verfasst am: 06.06.2018, 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Planung ist der aussichtslose Versuch, den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen. zwinkern

Jeder, der was von wissenschaftlicher Methodik versteht, ahnt, was für einen enormen Fortschritt eine solche Ersetzung darstellen würde. Alle anderen benutzen den Spruch als billige antikommunistische Rhetorik. zwinkern

Ich weiß nicht, ob ich dich für deinen Fortschrittsoptimismus beneiden oder bedauern soll. Antikommunistische Rhetorik ist (vielleicht ist dir das aufgefallen) mittlerweile vollkommen entbehrlich. Das beste Argument gegen den Kommunismus war und ist der Kommunismus selbst.

Und wo wir schon von Planung und Fortschritt sprechen, der wahrscheinlichste „Fortschritt“ ist die Planung von Wirtschaft wie Politik durch wenige große Konzerne (oder die Staatsregierung selbst wie in China) mittels KI, wobei die weiterhin unvermeidlichen Planungsunschärfen durch Manipulation des Verhaltens der Menschen „ausgebügelt“ werden.

Damit erledigt sich dann auch der Unterschied und Gegensatz von Kapitalismus uns Kommunismus, und so etwas Planungshemmendes wie die Freiheit der Menschen gleich mit.


Na Marcellinus, mit dieser Einstellung nix wie rein in der AfD/INSM/HayekStiftung, zusammen mit samson, fwo, Gödelchen, Hans Werner Sinnlos und Bernd Nichts-Raffhüschen!

Er hat aber recht. Oder gibt es in Deutschland abgesehen von einigen Internetspinnern und ein paar einflussloser Splittergruppen (die kommunistische Plattform in der Linkspartei dürfte noch die bedeutendste sein, und deren Einfluss auf das pol. Gesamtgeschehen in Deutschland ist marginal; wie Tarvoc treffend sagte: Glücklihcerweise will nichtmal die SPD etwas mit der Linkspartei zu tun haben) noch Kommunisten?
_________________
An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#2137698) Verfasst am: 06.06.2018, 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
wie Tarvoc treffend sagte: Glücklihcerweise will nichtmal die SPD etwas mit der Linkspartei zu tun haben

Sowas habe ich ganz bestimmt nicht gesagt. Mit den Augen rollen
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Grey
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.03.2018
Beiträge: 2280

Beitrag(#2137700) Verfasst am: 06.06.2018, 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Könnte es sein, daß du Samson nur einfach (und vielleicht vor allem der Einfachheit halber) in die falsche Schublade packst?


Wie viel Scheisse muss Samson eigentlich noch verzapfen, bis der letzte Idiot begriffen hat, dass er ist, was er ist?

... als es um sein Richteramt ging,...


Dabei würde Samson83 eine rote Robe doch so gut stehen.

https://www.mdr.de/zeitreise/ns-zeit/roland-freisler102.html
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2137701) Verfasst am: 06.06.2018, 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Es wäre auch zu überdenken, ob eine Einstellung, nach der es eine rein persönliche und unverbindliche Konvention ist, die Freude über den Tod von Flüchtlingen zu missbilligen, noch mit den Forumszielen und den Forenregeln vereinbar ist.

Naja, ich teile diese Konvention doch.

Das reicht womöglich nicht. Kramer hat's genau richtig formuliert: Es wäre zu überdenken, ob es nicht schon den Forumszielen und -regeln widerspricht, wenn man das überhaupt für verhandelbar hält.


Daraus ergibt sich auch ein praktisches Problem. Eine sinnvolle Diskussion ist nur auf Basis eines gemeinsamen Grundkonsens möglich. Mit jemanden, für den ein Menschenleben nicht mehr zählt, als eine leere Coladose, kann man keine weltschanschauliche Diskussion führen. Der verhält sich zu einem weltanschaulichen Diskussionsforum so, wie uwebus zu einem Physikforum. Er bestreitet nicht eine oder mehrere Schlussfolgerungen auf Grundlage der gemeinsamen Basis, sondern er bestreitet die Grundlage jeder möglichen Schlussfolgerung.

Es geht dabei auch nicht mehr um eine Diskusssion, sondern nur noch um eine Demonstration von Macht. "Wenn ich mich jedem Konsens entziehe, gibt es kein Argument mehr, mit dem ihr mich widerlegen könnt." Es ist eine Form von moralischem Solipsismus. Nicht widerlegbar, aber auch zu nichts zu gebrauchen, ausser andere in den Wahnsinn zu treiben.

Diese Menschen möchten die Diskussion ja auch nicht wirklich gewinnen. Sie möchten nicht, dass alle anderen ihre Überzeugungen übernehmen. Denn das Spiel funktioniert ja nur, wenn die anderen sich an die Regeln halten. Der Troll braucht den Konsens, den er vordergründig ablehnt, mehr als jeder andere, denn nur durch ihn kann er sich die Aufmerksamkeit verschaffen, die er für sein parasitäres Spiel braucht.
_________________
Dieser Beitrag verwendet Cookies, um Dein Surferlebnis zu verbessern.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3 ... 220, 221, 222 ... 278, 279, 280  Weiter
Seite 221 von 280

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group