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Von Gutmenschen und Political Correctness
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2186488) Verfasst am: 17.08.2019, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Ich weiß wirklich nicht, was ich von Deinem Rassismusbegriff halten soll. Wahrscheinlich wäre nach dem auch die Aussage, dass in Afrika viele Farbige wohnen, rassistisch.


noc
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44147

Beitrag(#2186494) Verfasst am: 17.08.2019, 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wahrscheinlich wäre nach dem auch die Aussage, dass in Afrika viele Farbige wohnen, rassistisch.


Manche würden das sicher so sehen. Das Wort "Farbige" ist problematisch.
http://www.fair-sprech.de/rassismus/farbige
https://de.wikipedia.org/wiki/Farbiger

Wurde das nicht eigens als unproblematische Alternative zum problematischen Wort "Neger" erfunden? Am Kopf kratzen

Nö.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#2186605) Verfasst am: 19.08.2019, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Der hier viel zitierte Thomas Fischer hat sich übrigens - so wird kolportiert - dafür gewinnen lassen, in abenteuerlicher Geschwindigkeit ein 4-seitiges "Gutachten" zu verfassen, das wohl die Grundlage dafür war, dass der Schalker Ehrenrat Hr. Tönnies vom Rassismusvorwurf freigesprochen hat. Wenn das stimmt: Wer hat das eigentlich beauftragt? Wer hat es bezahlt? Wer hat Hr. Fischer ausgesucht und warum? Schöner Job eigentlich für investigative Journalisten.

Jedenfalls ist der Mann mutmaßlich beteiligt an der ganzen Sache. Trotzdem schreibt er im Spiegel einen Kommentar als vermeintlich Unbeteiligter. Wo ist der Transparenzhinweis? Von ihm? Von der Spiegel-Redaktion?

Ansonsten schließe ich mich Kramer an: Hr. Tönnies spricht zum Thema "Unternehmerische Verantwortung". Jemand, der mutmaßlich an Cum-Ex-Geschäften beteiligt war, der dank "Wurst-Lücke" dem Verbraucher 128 Mio. Euro wg. Preisabsprachen vorenthalten hat, der in seinem Unternehmen einen höchst fragwürdigen Umgang mit einem großen Teil seiner Arbeitnehmer unterhält, der als Duz-Freund von Putin Schweine-Verkäufe nach Russland einfädelt, der als Fleischproduzent auch erhebliche Aktien in der Klimadiskussion hat usw. Und so jemand verweist dann beim Thema Klimaschutz ausgerechnet auf Afrika? Was für ein Move! Natürlich nicht, ohne noch auf den sooo kleinen CO2-Anteil an der globalen Atmosphäre (beliebtes "Argument" von Klimaskeptikern) zu verweisen. Das alles dann auch noch mit rassistischen Klischees garniert. Geht es noch durchsichtiger, billiger, ekelhafter?

Und der Verein mit seinen Gremien? Der hat mit seinem Verhalten die Steilvorlage für all die "meinungsstarken" Wutbürger geöffnet. Die Büchse der Pandora ist geöffnet - nicht nur auf Schalke - und wird sich so schnell nicht mehr schließen lassen.

Deutschland 2019.
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25896
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2186615) Verfasst am: 19.08.2019, 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Der hier viel zitierte Thomas Fischer hat sich übrigens - so wird kolportiert - dafür gewinnen lassen, in abenteuerlicher Geschwindigkeit ein 4-seitiges "Gutachten" zu verfassen, das wohl die Grundlage dafür war, dass der Schalker Ehrenrat Hr. Tönnies vom Rassismusvorwurf freigesprochen hat. Wenn das stimmt: Wer hat das eigentlich beauftragt? Wer hat es bezahlt? Wer hat Hr. Fischer ausgesucht und warum? Schöner Job eigentlich für investigative Journalisten.

Jedenfalls ist der Mann mutmaßlich beteiligt an der ganzen Sache. Trotzdem schreibt er im Spiegel einen Kommentar als vermeintlich Unbeteiligter. Wo ist der Transparenzhinweis? Von ihm? Von der Spiegel-Redaktion?

...

Zur Person Tönnies ist eigentlich schon alles gesagt, aber hier muss ich doch mal nachfragen:
Was ist so besonderes daran, dass jemand seinen Fachverstand zuerst einem Fußballverein und dann in einem Kommentar einer Zeitung zur Verfügung stellt? Was gibt es für diesen Fall für besondere Transparenzforderungen?

Ist Fischer jetzt "verbrannt", weil er sich gegen die veröffentlichte Meinung gestellt hat, und das nicht nur journalistisch, sondern auch in einem Entscheidungsgremium? Welche besonderen Interessenkonflikte siehst Du da, ganz abgesehen davon, dass Fischer bei den Fußballern in keiner entscheidenden Funktion war und im Spiegel nicht etwa berichtet sondern kommentiert, also einen als Meinung gekennzeichneten Artikel verfasst hat?

Sind die Gedanken, die er geäußert hat, jetzt schlechter geworden dadurch, dass sie schon im Vorweg einem Gremium zur Verfügung gestellt hat? Ist es nicht eher zu begrüßen, dass ein Medium auch die Gründe druckt, die wahrscheinlich zu der Entscheidung geführt haben? Welche Rolle spielt es dabei, dass der Autor in beiden Fällen identisch ist?

Dass die Behauptung, die Äußerungen Tönnies seien rassistisch, nicht wirklich zwingend begründet werden kann, wurde ja auch hier in der Diskussion sichtbar. Was wäre an der Diskussion anders gewesen, wenn ich jetzt der Berater dieses Klubs gewesen wäre?

Kann es sein, dass Du gerade wieder der Versuchung erliegst, den Verweis auf die (vermutete) Herkunft eines Argumentes selbst für ein Argument zu halten?

Btw: Fischer wurde hier nicht besonders viel zitiert - seine Meinung deckt sich nur sehr weitgehend mit meiner, und ich habe hier ziemlich viel geschrieben.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#2186619) Verfasst am: 19.08.2019, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Der hier viel zitierte Thomas Fischer hat sich übrigens - so wird kolportiert - dafür gewinnen lassen, in abenteuerlicher Geschwindigkeit ein 4-seitiges "Gutachten" zu verfassen, das wohl die Grundlage dafür war, dass der Schalker Ehrenrat Hr. Tönnies vom Rassismusvorwurf freigesprochen hat. Wenn das stimmt: Wer hat das eigentlich beauftragt? Wer hat es bezahlt? Wer hat Hr. Fischer ausgesucht und warum? Schöner Job eigentlich für investigative Journalisten.

Jedenfalls ist der Mann mutmaßlich beteiligt an der ganzen Sache. Trotzdem schreibt er im Spiegel einen Kommentar als vermeintlich Unbeteiligter. Wo ist der Transparenzhinweis? Von ihm? Von der Spiegel-Redaktion?

...

Zur Person Tönnies ist eigentlich schon alles gesagt, aber hier muss ich doch mal nachfragen:
Was ist so besonderes daran, dass jemand seinen Fachverstand zuerst einem Fußballverein und dann in einem Kommentar einer Zeitung zur Verfügung stellt? Was gibt es für diesen Fall für besondere Transparenzforderungen?


Na, z.B. interessieren die Umstände der Beauftragung. War es ein Freundschaftsdienst? Ist Geld geflossen? Wusste der Verein davon? Der restliche Ehrenrat? Hat am Ende Hr. Tönnies selbst den Tipp gegeben? Kennt man sich?
Ohne Hr. Fischer etwas unterstellen zu wollen oder anzuzweifeln, dass er wirklich glaubt, was er erzählt, ist es doch ein offenes Geheimnis, dass man auch ein Gutachten dafür bekommen kann, dass Wasser bergauf fließt... Insofern ist es doch wohl mindestens eine Frage des guten Stils, dass man seine Beteiligung an der Causa transparent macht?
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25896
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2186622) Verfasst am: 19.08.2019, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Der hier viel zitierte Thomas Fischer hat sich übrigens - so wird kolportiert - dafür gewinnen lassen, in abenteuerlicher Geschwindigkeit ein 4-seitiges "Gutachten" zu verfassen, das wohl die Grundlage dafür war, dass der Schalker Ehrenrat Hr. Tönnies vom Rassismusvorwurf freigesprochen hat. Wenn das stimmt: Wer hat das eigentlich beauftragt? Wer hat es bezahlt? Wer hat Hr. Fischer ausgesucht und warum? Schöner Job eigentlich für investigative Journalisten.

Jedenfalls ist der Mann mutmaßlich beteiligt an der ganzen Sache. Trotzdem schreibt er im Spiegel einen Kommentar als vermeintlich Unbeteiligter. Wo ist der Transparenzhinweis? Von ihm? Von der Spiegel-Redaktion?

...

Zur Person Tönnies ist eigentlich schon alles gesagt, aber hier muss ich doch mal nachfragen:
Was ist so besonderes daran, dass jemand seinen Fachverstand zuerst einem Fußballverein und dann in einem Kommentar einer Zeitung zur Verfügung stellt? Was gibt es für diesen Fall für besondere Transparenzforderungen?


Na, z.B. interessieren die Umstände der Beauftragung. War es ein Freundschaftsdienst? Ist Geld geflossen? Wusste der Verein davon? Der restliche Ehrenrat? Hat am Ende Hr. Tönnies selbst den Tipp gegeben? Kennt man sich?
Ohne Hr. Fischer etwas unterstellen zu wollen oder anzuzweifeln, dass er wirklich glaubt, was er erzählt, ist es doch ein offenes Geheimnis, dass man auch ein Gutachten dafür bekommen kann, dass Wasser bergauf fließt... Insofern ist es doch wohl mindestens eine Frage des guten Stils, dass man seine Beteiligung an der Causa transparent macht?

Davon, dass da Geld geflossen ist, kannst Du ausgehen - der schreibt auch nicht umsonst für den Spiegel - würde ich an seiner Stelle auch nicht.
Aber das hier "ist es doch ein offenes Geheimnis, dass man auch ein Gutachten dafür bekommen kann, dass Wasser bergauf fließt" stört mich in diesem besonderen Zusammenhang und lässt mich eher an Verschwörungstheorien denken: Es geht hier nicht um irgendwelche Messwerte, die man glauben muss und um für mich nicht nachvollziehbare Zusammenhänge, bei denen ich dem Vortragenden vertrauen muss.

Es geht hier um gesprochenes Wort, dessen Wortlaut schriftlich festgehalten ist, und dem man eine Bedeutung zumisst, die man begründen kann oder nicht. Das ist alles unmittelbar und für jeden zugänglich. Entweder Du kannst den Fischer widerlegen oder Du kannst es nicht. Auch sein Wort ist öffentlich. Das ist alles und das hat weder etwas mit Glauben noch mit Vertrauen zu tun, solange es Dir um den Inhalt geht und nicht um Gruppenzugehörigkeiten.

Um das Stadium zu beleuchten, mit dem die Diskussion hier praktisch endetete:
fwo hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Du schreibst immer er bediene ein rassistisches Klischee. Du hat bisher nicht geschrieben, dass er eine rassistische Aussage tätigte. Meine Frage an dich: Ist die Aussage nun rassistisch?

Wenn Du so fragst, ja, ich finde die Aussage rassistisch. Sie weist nicht neutral auf fehlende Elektrifizierung oder Überbevölkerung in einigen Ländern hin, sondern suggeriert, "die Afrikaner" vermehrten sich im Dunkeln exponentiell. Dieses Klischee ist schon zu alt und bekannt, als daß man es noch unschuldig nennen oder überhören könnte. Und das muß einer öffentlichen Führungsfgur wie Tönnies auch klar sein, auch und gerade, wenn er (was ich nicht beurteilen kann) kein überzeugter Rassist ist.

Ganz abgesehen davon, dass dieses Klischee immer noch der Wahrheit entspricht, die Länder südlich der Sahara haben ein Bevölkerungswachstum zwischen 2 und 3 % pro Jahr, enthält aber der nächste Satz das Klischee, dass man mit Elektrifizierung etwas gegen gegen diese Wachstum unternehmen könne, dass sie also in dieser Hinsicht letztlich genauso gestrickt seien wie wir.

Ich weiß wirklich nicht, was ich von Deinem Rassismusbegriff halten soll. Wahrscheinlich wäre nach dem auch die Aussage, dass in Afrika viele Farbige wohnen, rassistisch.

Die implizit gestellte Frage hat hier keiner mehr beantwortet:
Worin besteht die rassistische Qualität dieser Äußerung, die über eine Stilfrage hinausgeht, wenn das Klischee, auf das Tönnies angeblich zielt (exponentielle Vermehrung), immer noch der Wahrheit entspricht?
Und wenn er mit dem nächsten - sinnigerweise nicht angesprochenen - Satz darauf hinweist, dass es da nach seiner Meinung keinen Unterschied in der Qualität der Menschen, sondern nur im Grad der Elektrifizierung gibt? Anders als dieser allgemeine Zusammenhang zwischen Elektrifizierung und menschlicher Vermehrung ist dieser Satz nämlich nicht zu deuten.
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Lebensnebel
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Anmeldungsdatum: 06.02.2016
Beiträge: 2845

Beitrag(#2186623) Verfasst am: 19.08.2019, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Der hier viel zitierte Thomas Fischer hat sich übrigens - so wird kolportiert - dafür gewinnen lassen, in abenteuerlicher Geschwindigkeit ein 4-seitiges "Gutachten" zu verfassen, das wohl die Grundlage dafür war, dass der Schalker Ehrenrat Hr. Tönnies vom Rassismusvorwurf freigesprochen hat. Wenn das stimmt: Wer hat das eigentlich beauftragt? Wer hat es bezahlt? Wer hat Hr. Fischer ausgesucht und warum? Schöner Job eigentlich für investigative Journalisten.

Jedenfalls ist der Mann mutmaßlich beteiligt an der ganzen Sache. Trotzdem schreibt er im Spiegel einen Kommentar als vermeintlich Unbeteiligter. Wo ist der Transparenzhinweis? Von ihm? Von der Spiegel-Redaktion?

...

Zur Person Tönnies ist eigentlich schon alles gesagt, aber hier muss ich doch mal nachfragen:
Was ist so besonderes daran, dass jemand seinen Fachverstand zuerst einem Fußballverein und dann in einem Kommentar einer Zeitung zur Verfügung stellt? Was gibt es für diesen Fall für besondere Transparenzforderungen?


Na, z.B. interessieren die Umstände der Beauftragung. War es ein Freundschaftsdienst? Ist Geld geflossen? Wusste der Verein davon? Der restliche Ehrenrat? Hat am Ende Hr. Tönnies selbst den Tipp gegeben? Kennt man sich?
Ohne Hr. Fischer etwas unterstellen zu wollen oder anzuzweifeln, dass er wirklich glaubt, was er erzählt, ist es doch ein offenes Geheimnis, dass man auch ein Gutachten dafür bekommen kann, dass Wasser bergauf fließt... Insofern ist es doch wohl mindestens eine Frage des guten Stils, dass man seine Beteiligung an der Causa transparent macht?


Transparent ist in dem Fall gar nichts. Ich habe mal nach Schalker Ehrenrat und Thomas Fischer gegoogelt aber nur deinen Link gefunden, der daraf verweist, dass die Bild das berichtet habe. Den zugrundeliegenden Bild-Bericht habe ich nicht gefunden. Andere Zeitungen berichten auch nichts.

Edith: Was mich außerdem wundert, ist, dass diese Worte seiner Rede in der öfentlichen Diskussion keine Rolle spielen:
https://www.watson.de/sport/fu%C3%9Fball/342039974-zeitung-veroeffentlicht-audio-aufnahme-von-toennies-rede
Zitat:
"Ich bin in Sambia gewesen, dort gibt es 14,6 Kinder pro Pärchen." "Ja, wat machen die, wenn es dunkel ist?"


Macht das die Sache jetzt schlimmer, weil er nachlegt, oder weniger schlimm, weil der Humorversuchscharakter dieser Äußerung offenkundig wird?
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25896
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2186625) Verfasst am: 19.08.2019, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
...
Macht das die Sache jetzt schlimmer, weil er nachlegt, oder weniger schlimm, weil der Humorversuchscharakter dieser Äußerung offenkundig wird?

Nö. Weil die Zahl entweder falsch ist oder sich nur auf einen bestimmten Teil von Sambia bezieht.

Die Fertilität (überlebende Kinder pro Frau) in Sambia wird je nach Quelle mit 5, 67 oder 5,2 angegeben.
Aber das reicht bereits für eine Vermehrung vom mehr als 2 % pro Jahr.
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goedelchen
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Anmeldungsdatum: 08.10.2018
Beiträge: 928

Beitrag(#2186626) Verfasst am: 19.08.2019, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Der hier viel zitierte Thomas Fischer hat sich übrigens - so wird kolportiert - dafür gewinnen lassen, in abenteuerlicher Geschwindigkeit ein 4-seitiges "Gutachten" zu verfassen, das wohl die Grundlage dafür war, dass der Schalker Ehrenrat Hr. Tönnies vom Rassismusvorwurf freigesprochen hat. Wenn das stimmt: Wer hat das eigentlich beauftragt? Wer hat es bezahlt? Wer hat Hr. Fischer ausgesucht und warum? Schöner Job eigentlich für investigative Journalisten.

Jedenfalls ist der Mann mutmaßlich beteiligt an der ganzen Sache. Trotzdem schreibt er im Spiegel einen Kommentar als vermeintlich Unbeteiligter. Wo ist der Transparenzhinweis? Von ihm? Von der Spiegel-Redaktion?

...

Zur Person Tönnies ist eigentlich schon alles gesagt, aber hier muss ich doch mal nachfragen:
Was ist so besonderes daran, dass jemand seinen Fachverstand zuerst einem Fußballverein und dann in einem Kommentar einer Zeitung zur Verfügung stellt? Was gibt es für diesen Fall für besondere Transparenzforderungen?


Na, z.B. interessieren die Umstände der Beauftragung. War es ein Freundschaftsdienst? Ist Geld geflossen? Wusste der Verein davon? Der restliche Ehrenrat? Hat am Ende Hr. Tönnies selbst den Tipp gegeben? Kennt man sich?
Ohne Hr. Fischer etwas unterstellen zu wollen oder anzuzweifeln, dass er wirklich glaubt, was er erzählt, ist es doch ein offenes Geheimnis, dass man auch ein Gutachten dafür bekommen kann, dass Wasser bergauf fließt... Insofern ist es doch wohl mindestens eine Frage des guten Stils, dass man seine Beteiligung an der Causa transparent macht?


Transparent ist in dem Fall gar nichts. Ich habe mal nach Schalker Ehrenrat und Thomas Fischer gegoogelt aber nur deinen Link gefunden, der daraf verweist, dass die Bild das berichtet habe. Den zugrundeliegenden Bild-Bericht habe ich nicht gefunden. Andere Zeitungen berichten auch nichts.

Edith: Was mich außerdem wundert, ist, dass diese Worte seiner Rede in der öfentlichen Diskussion keine Rolle spielen:
https://www.watson.de/sport/fu%C3%9Fball/342039974-zeitung-veroeffentlicht-audio-aufnahme-von-toennies-rede
Zitat:
"Ich bin in Sambia gewesen, dort gibt es 14,6 Kinder pro Pärchen." "Ja, wat machen die, wenn es dunkel ist?"


Macht das die Sache jetzt schlimmer, weil er nachlegt, oder weniger schlimm, weil der Humorversuchscharakter dieser Äußerung offenkundig wird?


...wobei die Aussage ( wenn sie denn verifiziert ist ) selber auch noch nicht mal rassistisch ist, denn (vorausgesetzt die Zahl stimmt ) ist es eine Tatsachenbehauptung und da Herr Tönnies seinen Erfahrungsschatz des Kindermachens zu dunkler Zeit als allgemeines Tun ansieht, kann er das Dunkle auch bei anderen annehmen.

Das die gesamte Aussage irgendwie blöde ist, steht auf einem anderen Blatt.
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2186627) Verfasst am: 19.08.2019, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Die implizit gestellte Frage hat hier keiner mehr beantwortet:
Worin besteht die rassistische Qualität dieser Äußerung, die über eine Stilfrage hinausgeht, wenn das Klischee, auf das Tönnies angeblich zielt (exponentielle Vermehrung), immer noch der Wahrheit entspricht?


Das Klischee ist doch nicht die exponentielle Vermehrung. Auch das hohe Bevölkerungswachstum ist weder Klischee, noch Rassismus sondern eine Tatsache

Das Klischee, nein, das rassistische Klischee, das Tönnies hier bedient (und das damals auch GvT&T bedient hatte), ist dass des sich wild vermehrenden Afrikaners.
Bei der einen ist es halt "Der Afrikaner schnackselt halt gerne" bei Tönnies war es "wenn's dunkel ist, vermehrt sich der Afrikaner halt"
Beides dieselbe Qualität:
Dem "Afrikaner" wird eine ungezügelte Libido unterstellt, die schlussendlich zum hohen Bevölkerunsgwachstum führt.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
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Wohnort: 75

Beitrag(#2186629) Verfasst am: 19.08.2019, 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Davon, dass da Geld geflossen ist, kannst Du ausgehen - der schreibt auch nicht umsonst für den Spiegel - würde ich an seiner Stelle auch nicht.
Aber das hier "ist es doch ein offenes Geheimnis, dass man auch ein Gutachten dafür bekommen kann, dass Wasser bergauf fließt" stört mich in diesem besonderen Zusammenhang und lässt mich eher an Verschwörungstheorien denken: Es geht hier nicht um irgendwelche Messwerte, die man glauben muss und um für mich nicht nachvollziehbare Zusammenhänge, bei denen ich dem Vortragenden vertrauen muss.

Es geht hier um gesprochenes Wort, dessen Wortlaut schriftlich festgehalten ist, und dem man eine Bedeutung zumisst, die man begründen kann oder nicht. Das ist alles unmittelbar und für jeden zugänglich. Entweder Du kannst den Fischer widerlegen oder Du kannst es nicht. Auch sein Wort ist öffentlich. Das ist alles und das hat weder etwas mit Glauben noch mit Vertrauen zu tun, solange es Dir um den Inhalt geht und nicht um Gruppenzugehörigkeiten.


Unter der Voraussetzung, dass die Info mit dem Gutachten stimmt:
Hr. Fischer ist nicht irgendwer. Sein Wort hat Gewicht. Natürlich gibt es in der Sache - wie überall anders auch - kein absoluten Wahrheiten. Schon gar nicht, wenn es um interpretierbare Worte einer Rede einerseits und ebenso interpretierbare Passagen aus Satzung und Leitbild des Vereins geht. Insofern ist hier ggf. mit Hr. Fischer eine (im Vorfeld bereits abgesprochene?) Richtung von interessierter Seite für den Ehrenrat eingeschlagen worden. Auch schon deshalb, weil man keinen Soziologen oder mit dem Thema Rassismus befassten Wissenschaftler gewählt hat, sondern einen Juristen. Als wenn es sich bei dem Leitbild von Schalke 04 um einen Gesetzestext handelte! Die ganz übergroße Mehrheit von Experten, Medien, Betroffenen, aber auch vielen Fans sahen die Sache offensichtlich ganz anders als Hr. Fischer. Insofern war seine Kolumne natürlich auch ein z.T. hoch polemischer Gegenangriff ("So viel Moral war noch nie" etc.) eines von der Sache im Kern selbst Betroffenen. Noch mal: Er ist quasi Teil des Verfahrens und nicht neutral. Das kann er gar nicht sein. Insofern finde ich, dass ein Hinweis auf seine Rolle im Ganzen angebracht gewesen wäre.

fwo hat folgendes geschrieben:
Worin besteht die rassistische Qualität dieser Äußerung, die über eine Stilfrage hinausgeht, wenn das Klischee, auf das Tönnies angeblich zielt (exponentielle Vermehrung), immer noch der Wahrheit entspricht?


Der Einfachkeit halber: https://www.belltower.news/schalke-04-was-ist-an-clemens-toennies-aussage-rassistisch-89207/
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Effô Tisetti
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Beitrag(#2186631) Verfasst am: 19.08.2019, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:

Edith: Was mich außerdem wundert, ist, dass diese Worte seiner Rede in der öfentlichen Diskussion keine Rolle spielen:
https://www.watson.de/sport/fu%C3%9Fball/342039974-zeitung-veroeffentlicht-audio-aufnahme-von-toennies-rede
Zitat:
"Ich bin in Sambia gewesen, dort gibt es 14,6 Kinder pro Pärchen." "Ja, wat machen die, wenn es dunkel ist?"


Macht das die Sache jetzt schlimmer, weil er nachlegt, oder weniger schlimm, weil der Humorversuchscharakter dieser Äußerung offenkundig wird?


Mal im Original angehört? Natürlich macht es das "schlimmer". Erstens ist die Angabe falsch und zweitens macht es seinen jovialen Kolonialherren-Stammtischrassismus noch mal explizit deutlich: Ja, wat machen die da *prust* wenn et dunkel ist *schenkelklopf*

Noch schön "empirisch" unterlegt durch eigene (Großwildjagd-)Besuche in Sambia. Sicher hat er diese mit ausgiebigen ethnografischen Studien mit weiten Teilen der sambischen Landbevölkerung verbunden. Mit den Augen rollen
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fwo
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Beitrag(#2186632) Verfasst am: 19.08.2019, 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
...
Der Einfachkeit halber: https://www.belltower.news/schalke-04-was-ist-an-clemens-toennies-aussage-rassistisch-89207/

Eben mal drübergeguckt.

Das ist nicht vereinfacht, sondern nur eine Vermeidung der Beantwortung meiner ganz konkreten Frage.

Da steht nämlich nichts drin, was von mir hier oder von Fischer nicht schon widerlegt worden wäre.
Nur ein Beipiel:
Zitat:
wird den Menschen eines ganzen Kontinents unterstellt, sie würden zu viel Sex haben und damit zu viele Kinder „produzieren“ (schon das eine zynische Wortwahl, sind Kinder doch Menschen und kein „zu produzierende“ Wirtschaftsgut).

Da wird nichts unterstellt, sondern wir haben hier ein u.A. von der UN festgestelltes Ergebnis - wenn wir nicht das Ansprechen unerwünschter Wahrheiten als rassistisch bezeichnen, dann zeugt der Konjunktiv 2 höchstens von einer fehlenden Sachkenntis auf Seiten des/der Autor*Innen.

p.s. weil ich es gerade wieder lese:
Was das im Dunkeln angeht: Ich habe schon mal darauf hingewiesen, dass das kein Klischee zu Afrikanern, sondern eins zu Menschen allgemein ist. Wir sprechen bei der Tätigkeit des Kindermachens deshalb auch von miteinander ins Bett gehen oder von miteinander schlafen - beides üblicherweise Dinge, die man seit Alters her im Dunkeln macht.
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Effô Tisetti
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Beitrag(#2186633) Verfasst am: 19.08.2019, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
...
Der Einfachkeit halber: https://www.belltower.news/schalke-04-was-ist-an-clemens-toennies-aussage-rassistisch-89207/

Eben mal drübergeguckt.


Fein. Einfach mal ganz lesen, dann könnten sich auch deine Fragen erübrigen.
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Beitrag(#2186636) Verfasst am: 19.08.2019, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
...
Der Einfachkeit halber: https://www.belltower.news/schalke-04-was-ist-an-clemens-toennies-aussage-rassistisch-89207/

Eben mal drübergeguckt.


Fein. Einfach mal ganz lesen, dann könnten sich auch deine Fragen erübrigen.

Tun sie nicht. Meine Fragen habe ich gestellt, nachdem ich auf diese "Antworten" (gegeben von step. aber inhaltlich identisch mit dem von belltower) reagiert hatte. Die werden also diesem Text nicht beantwortet.
Der Text von Fischer könnte in seiner Detailliertheit sogar als direkte Antwort auf belltower entstanden sein.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21801

Beitrag(#2186638) Verfasst am: 19.08.2019, 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

Schon allein die Wortzusammenstellung "diskriminierend, aber nicht rassistisch" ist in diesem Zusammenhang ja offenkundige Idiotie. Damit ist über die Kompetenz, die hinter dem Papier steckt, eigentlich alles gesagt.

Und warum man zu der Frage einen Juristen beauftragt ... warum nicht einen BWLer oder Ernährungsberater?
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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fwo
Caterpillar D9



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Beitrag(#2186639) Verfasst am: 19.08.2019, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Die implizit gestellte Frage hat hier keiner mehr beantwortet:
Worin besteht die rassistische Qualität dieser Äußerung, die über eine Stilfrage hinausgeht, wenn das Klischee, auf das Tönnies angeblich zielt (exponentielle Vermehrung), immer noch der Wahrheit entspricht?


Das Klischee ist doch nicht die exponentielle Vermehrung. Auch das hohe Bevölkerungswachstum ist weder Klischee, noch Rassismus sondern eine Tatsache

Das Klischee, nein, das rassistische Klischee, das Tönnies hier bedient (und das damals auch GvT&T bedient hatte), ist dass des sich wild vermehrenden Afrikaners.
Bei der einen ist es halt "Der Afrikaner schnackselt halt gerne" bei Tönnies war es "wenn's dunkel ist, vermehrt sich der Afrikaner halt"
Beides dieselbe Qualität:
Dem "Afrikaner" wird eine ungezügelte Libido unterstellt, die schlussendlich zum hohen Bevölkerunsgwachstum führt.

Jetzt muss ich doch mal dumm nachfragen: Wodurch entsteht denn dieses hohe Bevölkerungswachstum? Durch einen besonderen Hang zur zölibatären Lebensweise?

Oder ist ein entsprechendes Maß an Geschlechtsverkehr ohne Verhütung doch eine plausible Annahme?

btw: Muss man GvT&T kennen?
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Lebensnebel
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Beitrag(#2186640) Verfasst am: 19.08.2019, 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:

fwo hat folgendes geschrieben:
Worin besteht die rassistische Qualität dieser Äußerung, die über eine Stilfrage hinausgeht, wenn das Klischee, auf das Tönnies angeblich zielt (exponentielle Vermehrung), immer noch der Wahrheit entspricht?


Der Einfachkeit halber: https://www.belltower.news/schalke-04-was-ist-an-clemens-toennies-aussage-rassistisch-89207/


Ich habe ihn gelesen und finde, dass der Artikel Tönnies entlastet. Nach der gegebenen Rassismusdefinition:
Zitat:
Rassismus behandelt Menschen nicht als Individuen, sondern als Angehörige einer Gruppe – und unterstellt, dass sich aus dieser Gruppenzugehörigkeit unveränderliche Eigenschaften, Fähigkeiten oder Charakterzüge ableiten.
ist Tönnies kein Rassist, weil er nicht von unveränderlichen Charakterzügen ausgeht. Vielmehr geht er davon aus, dass sich die Fortpflanzungsrate vermindern wird, wenn die Elektrifizierung Einzug hält.

Was wird gegen ihn in Stellung gebracht?

Zitat:
Sie startet mit der Verallgemeinerung: „Die Afrikaner“. Damit werden also Menschen eines ganzen Kontinentes als angeblich homogene Gruppe abgehandelt. – das ist eine rassistische Aussage.


Das ist Quatsch. Es ist üblich von "den Europäern", "den Amerikanern", "den Schalkern" usw. zu reden. Das ist kein Rassismus.

Zitat:
Das Statement hat eine abwertende Attitüde: Ein „Weißer Mann“ erklärt „den Afrikanern“, wie sie ihre angeblichen Probleme lösen sollen – das erinnert nicht nur den ehemaligen Bundesliga-Profi Hans Sarpei an die Kolonialzeit.


Wenn Tönnies schwarz wäre, stellte diese Aussage keinen Rassismus mehr dar?

Die anderen Punkte verdeutlichen die Problematik überhaupt eine nicht-rassistische Aussage über Afrikaner machen zu können.
Heißt es einerseits:
Zitat:
Dann werden „die Afrikaner“ abgewertet, weil sie als dumm dargestellt werden, so dass sie nicht in der Lage seien, eigene oder weltpolitische Problem zu lösen.

Im nächsten Punkt aber:
Zitat:
Statt reale Ursachen von Überbevölkerung zu reflektieren, wie mangelnde Aufklärung, Krankheitsversorgung oder Verfügbarkeit von Verhütung, wird den Menschen eines ganzen Kontinents unterstellt, sie würden zu viel Sex haben und damit zu viele Kinder „produzieren“

Aber wenn er mangelnde Aufklärung und so ins Spiel bringt, dann macht er sich doch des Rassismus schuldig, weil er damit den Afrikanern unterstellt, dass sie ihre Probleme nicht in den Griff bekommen, sondern einen weißen Erkläronkel brauchen.
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fwo
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Beitrag(#2186641) Verfasst am: 19.08.2019, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Schon allein die Wortzusammenstellung "diskriminierend, aber nicht rassistisch" ist in diesem Zusammenhang ja offenkundige Idiotie. Damit ist über die Kompetenz, die hinter dem Papier steckt, eigentlich alles gesagt.

Und warum man zu der Frage einen Juristen beauftragt ... warum nicht einen BWLer oder Ernährungsberater?

Die Frage hatte step schon mal gestellt und ich hatte sie beantwortet:
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fwo
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Beitrag(#2186642) Verfasst am: 19.08.2019, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
.... Nach der gegebenen Rassismusdefinition:
Zitat:
Rassismus behandelt Menschen nicht als Individuen, sondern als Angehörige einer Gruppe – und unterstellt, dass sich aus dieser Gruppenzugehörigkeit unveränderliche Eigenschaften, Fähigkeiten oder Charakterzüge ableiten.
ist Tönnies kein Rassist, weil er nicht von unveränderlichen Charakterzügen ausgeht. Vielmehr geht er davon aus, dass sich die Fortpflanzungsrate vermindern wird, wenn die Elektrifizierung Einzug hält.

Was wird gegen ihn in Stellung gebracht?
...

Ja. zum X-ten Mal auf den Punkt gebracht: Tönnnies geht davon aus, dass das Vermehrungsverhalten der Afrikaner wie das aller anderen Menschen durch wirtschaftliche Verhältnisse wie Elektrizität steuerbar sei.

Die Sätze Tönnies sind weder besonders lang noch besonders viele. Trotzdem gelingt es immer wieder, sie nicht im Zusammenhang zu lesen.

@ Effo: U.a. das war auch der Inhalt meiner Frage, die Du nicht beantworten willst, und die belltower eigentlich auch stellen könnte, wenn man den Text im Zusammenhang läse.
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Kramer
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Beitrag(#2186646) Verfasst am: 19.08.2019, 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
p.s. weil ich es gerade wieder lese:
Was das im Dunkeln angeht: Ich habe schon mal darauf hingewiesen, dass das kein Klischee zu Afrikanern, sondern eins zu Menschen allgemein ist. Wir sprechen bei der Tätigkeit des Kindermachens deshalb auch von miteinander ins Bett gehen oder von miteinander schlafen - beides üblicherweise Dinge, die man seit Alters her im Dunkeln macht.


Das macht es nicht besser. Es sollte sich inzwischen herum gesprochen haben, dass man im Umgang mit Menschen besser auf Klischees und Stereotypen verzichtet. Wenn man sich dennoch ausgelutschter Klischees bedient, ist das Ausdruck einer Haltung - in diesem Fall einer klar rassistischen Haltung. "Bei denen kann man es ja noch mal versuchen, sind ja nur Afrikaner."

Diese rassistische und stereotypisierende Haltung zeigt sich auch in der Einfachheit von Tönnies Lösungsvorschlag. Man muss den Afrikanern nur ein paar Kraftwerke hinstellen, dann hören die schon damit auf...

Afrika besteht aus 54 Staaten, ist 84 mal so gross wie Deutschland, es gibt dort 2000 verschiedene Sprachen - aber sobald man denen dort ein Kraftwerk hinstellt, dann reagiert "der Afrikaner" genau so, wie wir das erwarten. Die Geringschätzung von Menschen und deren Problemen zeigt sich eben auch in der mangelnden Komplexität von Lösungsvorschlägen:


Was? Schüler an US-amerikanischen Schulen haben Angst zum Unterricht zu gehen, weil sie befürchten, von einem Amokläufer ermordetet zu werden? Da muss man doch nur die Lehrer bewaffnen, dann wird alles wieder gut.
Was? Afrika droht die Überbevölkerung? Die haben einfach nicht genug Strom, die brauchen mehr Kraftwerke, dann hören die von alleine damit auf, sich fortzupflanzen.
Was? Die Frauen beschweren sich darüber, dass sie immer noch nicht gleichberechtigt sind? Die sind doch nur unbefriedigt und müssen mal ordentlich... usw.

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fwo
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Beitrag(#2186648) Verfasst am: 19.08.2019, 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
p.s. weil ich es gerade wieder lese:
Was das im Dunkeln angeht: Ich habe schon mal darauf hingewiesen, dass das kein Klischee zu Afrikanern, sondern eins zu Menschen allgemein ist. Wir sprechen bei der Tätigkeit des Kindermachens deshalb auch von miteinander ins Bett gehen oder von miteinander schlafen - beides üblicherweise Dinge, die man seit Alters her im Dunkeln macht.


Das macht es nicht besser. Es sollte sich inzwischen herum gesprochen haben, dass man im Umgang mit Menschen besser auf Klischees und Stereotypen verzichtet. Wenn man sich dennoch ausgelutschter Klischees bedient, ist das Ausdruck einer Haltung - in diesem Fall einer klar rassistischen Haltung. "Bei denen kann man es ja noch mal versuchen, sind ja nur Afrikaner."
....

Genau richtig. Deshalb reden wir ja auch bei uns von miteinander schlafen und miteinander ins Bett gehen. Ganz klar rassistische Haltung, denn bi uns kann man das ja machen, wir sind ja nur Europäer.

Liest Du auch manchmal, worauf Du antwortest?

btw: Die Wirksamkeit des "einfachen" Vorschlages der Elektrifizierung ist eine historische Erfahrung, die erdteilunabhängig ist.
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Kramer
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Beitrag(#2186650) Verfasst am: 19.08.2019, 17:12    Titel: Antworten mit Zitat

Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Ich habe ihn gelesen und finde, dass der Artikel Tönnies entlastet. Nach der gegebenen Rassismusdefinition:
Zitat:
Rassismus behandelt Menschen nicht als Individuen, sondern als Angehörige einer Gruppe – und unterstellt, dass sich aus dieser Gruppenzugehörigkeit unveränderliche Eigenschaften, Fähigkeiten oder Charakterzüge ableiten.
ist Tönnies kein Rassist, weil er nicht von unveränderlichen Charakterzügen ausgeht. Vielmehr geht er davon aus, dass sich die Fortpflanzungsrate vermindern wird, wenn die Elektrifizierung Einzug hält.


Zum einem macht Tönnies eine pauschale Aussage über die Bevölkerung eines ganzen Kontinents. Zum anderen ist die Unterstellung, die Bevölkerung eines Kontinents würde voraussagbar und homogen auf bestimmte Massnahmen reagieren nicht gerade das, was man unter einem differenzierten Menschenbild versteht.
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Lebensnebel
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Beitrag(#2186651) Verfasst am: 19.08.2019, 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Ich habe ihn gelesen und finde, dass der Artikel Tönnies entlastet. Nach der gegebenen Rassismusdefinition:
Zitat:
Rassismus behandelt Menschen nicht als Individuen, sondern als Angehörige einer Gruppe – und unterstellt, dass sich aus dieser Gruppenzugehörigkeit unveränderliche Eigenschaften, Fähigkeiten oder Charakterzüge ableiten.
ist Tönnies kein Rassist, weil er nicht von unveränderlichen Charakterzügen ausgeht. Vielmehr geht er davon aus, dass sich die Fortpflanzungsrate vermindern wird, wenn die Elektrifizierung Einzug hält.


Zum einem macht Tönnies eine pauschale Aussage über die Bevölkerung eines ganzen Kontinents. Zum anderen ist die Unterstellung, die Bevölkerung eines Kontinents würde voraussagbar und homogen auf bestimmte Massnahmen reagieren nicht gerade das, was man unter einem differenzierten Menschenbild versteht.


Dann sind aber auch Leute, die behaupten, dass mit zunehmder Bildung und Wohlstand die Geburtenrate abnimmt, Rassisten. Oder vielleicht sogar Anti-Menschisten, weil sie davon ausgehen, dass dies für alle Menschen zutrifft,
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fwo
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Beitrag(#2186653) Verfasst am: 19.08.2019, 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Ich habe ihn gelesen und finde, dass der Artikel Tönnies entlastet. Nach der gegebenen Rassismusdefinition:
Zitat:
Rassismus behandelt Menschen nicht als Individuen, sondern als Angehörige einer Gruppe – und unterstellt, dass sich aus dieser Gruppenzugehörigkeit unveränderliche Eigenschaften, Fähigkeiten oder Charakterzüge ableiten.
ist Tönnies kein Rassist, weil er nicht von unveränderlichen Charakterzügen ausgeht. Vielmehr geht er davon aus, dass sich die Fortpflanzungsrate vermindern wird, wenn die Elektrifizierung Einzug hält.


Zum einem macht Tönnies eine pauschale Aussage über die Bevölkerung eines ganzen Kontinents. Zum anderen ist die Unterstellung, die Bevölkerung eines Kontinents würde voraussagbar und homogen auf bestimmte Massnahmen reagieren nicht gerade das, was man unter einem differenzierten Menschenbild versteht.

Die Frage ist doch, ob dieses "differenzierte Menschenbild", das mit Sicherheit wünschenswert ist, wenn ich einem einzelnen Menschen gegenübertrete, bei politischen Betrachtungen größerer Menschenmengen überhaupt sinnvoll ist. Da werden normalerweise statistische Maßstäbe angelegt, die notwendigerweise verallgemeinern. Wenn wir davon reden, dass eine Frau in Deutschland heute ca 1,5 Kinder bekommt, heißt das weder, dass da welche halbe Kinder bekommen, noch, dass die sich da im einzelnen dran zu halten haben, sondernnur, dass sie es "im Schnitt" tun. Auch Aussagen über die voraussichtliche Wirkung einer Elektrifizierung sind statistische Aussagen, übrigens welche, die sich überall auf diesem Globus bewähren.

Was Du hier offenbarst, ist vielleicht dein differenziertes Menschenbild, aber auf jeden Fall einen bekloppten Maßstab zum Beurteilen politischer Aussagen.
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Kramer
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Beitrag(#2186654) Verfasst am: 19.08.2019, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Deshalb reden wir ja auch bei uns von miteinander schlafen und miteinander ins Bett gehen.


Ich kann mich nicht erinnern, das wir das hier jemals gemacht hätten. Es würde wohl auch viele hier als übergriffig empfinden, wenn jemand in einer Diskussion über Steuern oder das Klima das Sexualverhalten anderer Forenteilnehmer zur Sprache bringen würde.

Wenn Du die idiomatischen Wendungen "miteinander schlafen" oder "ins Bett gehen" meinst: Das sind tote bzw. lexikalisierte Metaphern, bei denen die Rezeption gar nicht mehr über den Umweg über das Bild statt findet. Tönnies hat sich aber keiner toten bzw. lexikalisierten Metapher bedient, da es "im Dunkeln werden die Kinder gemacht" nicht als feststehende Redewendung gibt - aber selbst wenn es die gäbe, wäre die tote Metapher durch den Zusatz "indem wir sie elektrisieren" quasi reanimiert worden.
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Skeptiker
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Beitrag(#2186656) Verfasst am: 19.08.2019, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/clemens-toennies-und-rassismus-wurst-und-wahn-kolumne-a-1281747.html

Zitat:
Sommermärchen 2019: Clemens Tönnies hat das Edelste in den Deutschen geweckt. Den Rassismus, über den sich so viele empören, schöpfen manche aus sich selbst. So viel Moral war selten.

Ach bitte.
Nicht schon wieder Thomas Fischer.


Fischer zitiert den exakten Wortlaut von Tönnies Aussage:

Zitat:
"warum gehen wir dann nicht her und geben das Geld ... unserem Entwicklungsminister? Der spendiert dann jedes Jahr 20 große Kraftwerke nach Afrika. Dann hören die auf, die Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, wenn wir die nämlich elektrifizieren, Kinder zu produzieren"


Hervorhebung von mir.


Wie sagte Lenin? "Sozialismus ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung."

Tönnies ist zumindest für die Elektrifizierung Afrikas (weniger für Sowjetmacht).

Seiner Ansicht nach scheinen "die" (also wohl *die Afrikaner*) so was wie Elektrizität nicht zu kennen und quasi im Busch zu leben.

Wobei Tönnies einer ist, der hinter'm Mond zu leben scheint.


Und hinterm Mond scheint er Chinesen getroffen zu haben. Die finanzieren zur Zeit ca. 50 Kraftwerke in Afrika.
Ist dieses Leben in vergangenen Klischees kommunistisches Erbe oder stimmt dieses Klischee evtl, doch noch?


Die Chinesen bauen in Afrika klimaschädliche Kohlekraftwerke, die sie bei sich zu Hause nicht mehr aufstellen. Wenn Tönnies sich das so vorstellt, dann ist das ja noch absurder, denn das Verbrennen fossiler Energieträger ist für den Klimaschutz sicherlich kein Vorteil.

Mit seiner verbrämten Konkurrenz zu China hat Tönnies auf dem Handwerkstag natürlich Beifall bekommen. Das dabei *die Afrikaner* als Objekte gesehen werden, so ähnlich wie die Bewohner Grönlands von Trump, hat doch die Herren und Damen von der geistigen Handwerkerzunft nicht gestört. Die machen doch gern Geschäfte, wenn's dem *Neger* hilft, weniger *Neger* zu sein.
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Beitrag(#2186657) Verfasst am: 19.08.2019, 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Warum ist im Saarland die Geburtenziffer so niedrig (1.51) und in Brandenburg und Thüringen so hoch (1.66)? Ist der Ossi nicht richtig elektrifiziert?
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Beitrag(#2186658) Verfasst am: 19.08.2019, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Warum ist im Saarland die Geburtenziffer so niedrig (1.51) und in Brandenburg und Thüringen so hoch (1.66)? Ist der Ossi nicht richtig elektrifiziert?


Wenn der Unterschied größer wäre, also z,B. 1,51 zu 5,32 wäre das eine berechtigte Frage.
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goedelchen
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Beitrag(#2186661) Verfasst am: 19.08.2019, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Die implizit gestellte Frage hat hier keiner mehr beantwortet:
Worin besteht die rassistische Qualität dieser Äußerung, die über eine Stilfrage hinausgeht, wenn das Klischee, auf das Tönnies angeblich zielt (exponentielle Vermehrung), immer noch der Wahrheit entspricht?


Das Klischee ist doch nicht die exponentielle Vermehrung. Auch das hohe Bevölkerungswachstum ist weder Klischee, noch Rassismus sondern eine Tatsache

Das Klischee, nein, das rassistische Klischee, das Tönnies hier bedient (und das damals auch GvT&T bedient hatte), ist dass des sich wild vermehrenden Afrikaners.
Bei der einen ist es halt "Der Afrikaner schnackselt halt gerne" bei Tönnies war es "wenn's dunkel ist, vermehrt sich der Afrikaner halt"
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Dem "Afrikaner" wird eine ungezügelte Libido unterstellt, die schlussendlich zum hohen Bevölkerunsgwachstum führt.


Das ist nur in deiner Vorstellungswelt (Vorurteil ) so. Das die Frauen in Afrika mehr Kinder bekommen , ist Tatsache. Der Grund ist erstmal deren Bier. Den Grund darf jeder unter seinen Prämissen beurteilen ohne die Afrikaner*innen persönlich anzugreifen.

Jeder Afrikaner hat sich der Vielzahl seiner Kinder zu stellen. Das es so viele sind, darf jeder als Problem bezeichnen.

Wo ist dein Problem ?...... außer deinem voreingenommen Moralinkonnex aus mangelndem Differenzierungsvermögen.
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