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Erdogan macht die Grenze auf
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22253

Beitrag(#2205439) Verfasst am: 03.03.2020, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
Und die USA weisen ihre Bürger darauf hin.

Alchemist hat schon darauf hingewiesen, dass die Reisehinweise in deinem Link sich nicht darauf beziehen, das also eine Lüge ist. Diese Lüge danach noch schlicht und einfach zu wiederholen, ist schon eine ungewöhnliche Dreistigkeit.


Ach tillich, ich merke mir doch nicht alle Nachrichten in der Presse. Ob es jetzt "die USA" oder aber Reisebüros in den USA waren, die amerikanische Touristen vor einem Besuch Barcelonas warnen ist doch egal.

Du hast explizit von "Reisewarnungen" "der USA" geschrieben.
Jetzt kommst du - nachdem man dich mehrfach darauf hingewiesen hat, dass das falsch ist, und du dennoch darauf beharrt hast - sinngemäß mit:

"Mir doch scheißegal, ob das stimmt, was ich sage!
Mir doch scheißegal, ob jemand merkt, wenn ich lüge!
Wahrheit ist, was mir in den Kram passt!"

Danke für diese Offenheit. Damit hast du dich offiziell von jedem Anspruch, irgendwie ernst genommen zu werden, endgültig verabschiedet und dich als notorischer Lügner bekannt.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44644

Beitrag(#2205440) Verfasst am: 03.03.2020, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Diese Beliebigkeit gegenüber moralischer/ethischer Argumentation (bei gelegentlicher expliziter Zurückweisung) wäre echten Konservativen m.E. nicht möglich.

Bzw. überhaupt die Beliebigkeit. Ob ihr's glaubt oder nicht: Ich hab' einige Konservative in meinem Freundeskreis, und wir können uns gegenseitig zumindest darauf verlassen, dass der andere wenigstens nicht absichtlich lügt oder irgendwas erfindet. Bei der neuen Rechtsmeute kann man sich hingegen eben nicht darauf verlassen.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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AlexJ
Supermarktoverlord



Anmeldungsdatum: 11.04.2008
Beiträge: 2353
Wohnort: Köln

Beitrag(#2205444) Verfasst am: 04.03.2020, 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

goedelchen hat folgendes geschrieben:


Deshalb nur kurz . Ich halte mich an die Fakten einer offiziellen Seite ( also staatlich kontrolliert ) folge deinen zusammengesuchten Zauhlen bzgl Zustimmung Migration aus Gebieten außerhalb der EU. Da stimmen 52 & der Bevölkerung einer weiteren Migration aus diesen gebieten in D hinein nicht zu. Du klamüserst dir deine Zahlen zum Begriff Asyl, der einen anderen Zungenschlag in die Debatte bringt.


Ich muss leider wieder denn Besserwisser spielen.
1. Deine offzielle Seite zitiert nur Zahlen aus anderen Quellen oder fast sie sogar nur zusammen. Diese sind also nicht staatlich kontrolliert.
2. Es stimmen laut deiner Quelle auch nicht 52% der Bevölkerung einer weiteren Migration aus diesen gebieten in D hinein nicht zu. Da steht nur das sie ein negatives Gefühl haben, toll das würde ich mit guter Wahrscheinlichkeit auch sagen wenn mir die Frage so gestellt wird. Ändert an meiner Einstellung Pro-Asyl gar nichts. Das passt dann zur Merkel fraktion der CDU, die haben sicherlich ein schlechtes Gefühl bei den Gedanken an mehr Flüchtlinge, totzdem halten Sie an dem jetzigen Asyl-recht fest.
3. Du scheinst mir vor zuwerfen das Ich meine Zahlen speziel ausgesucht habe um einen Falschen Eindruck zu erwecken. Wer aber auf das Datum schaut kann schnell erkennen das ich aktuelle Quellen genommen habe. Da ist dann nicht viel mit Rosinen picken. Die Studie der Bertelsmannstifftung gab es im übrigen auch 2019. Da hat sich die Stimmung dann schon wieder geändert. Z.B. nur 49% (2019) und nicht mehr 54%(2017) sehen Deutschland an der Belastungsgrenze. Und dass Menschen Deutschland an der Belastungsgrenze sehen könen und trozdem Pro-Asyl sein können habe ich oben schon erläutert.
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Mobienne
Auf dem Weg
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Anmeldungsdatum: 09.06.2007
Beiträge: 3840
Wohnort: Allgäu

Beitrag(#2205450) Verfasst am: 04.03.2020, 08:44    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:

....

....Terrorismus ist ja nicht nur Massenmord mittels Maschinenwaffen oder Sprengstoff, sondern auch Durchsetzung einer Gemeinschaft mit Kriminellen, bei uns spricht man von Clans. Und diese Leute, die da von Ceuta aus in die EU kommen, sind nun mal großteils Kriminelle, die Netzwerke bilden so wie die Libanesen oder Tschetschenen bei uns.


.. diese Invasion vor, ... millionenfache Invasion ...

....

Pauschal den Großteil der Flüchtlinge, die aus der Türkei nach Griechenland kommen wollen, der (Clan-)Kriminalität, des Terrorismus zu verdächtigen und als Invasoren zu verunglimpfen ist rassistisch wird und nach den Forumsregeln nicht geduldet.

Zudem wiederholst du mehrfach falsche Behauptungen und Behauptungen von falschen Zusammenhängen, um rassistische Inhalte im Forum zu verbreiten. Du wirst scharf verwarnt!

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Wo Worte selten, haben sie Gewicht. Shakespeare. Wo viel Geseier, nicht...
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#2205457) Verfasst am: 04.03.2020, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Diese Beliebigkeit gegenüber moralischer/ethischer Argumentation (bei gelegentlicher expliziter Zurückweisung) wäre echten Konservativen m.E. nicht möglich.
Bzw. überhaupt die Beliebigkeit. Ob ihr's glaubt oder nicht: Ich hab' einige Konservative in meinem Freundeskreis, und wir können uns gegenseitig zumindest darauf verlassen, dass der andere wenigstens nicht absichtlich lügt oder irgendwas erfindet. Bei der neuen Rechtsmeute kann man sich hingegen eben nicht darauf verlassen.

Ja, das drängt sich auf.

Bei einigen habe ich den Eindruck, daß sie sich eher selbst belügen, also kein selbstbewußt-kritisch-erwachsenes Verhältnis zu sich selbst und ihrem Weltbild haben - diesen Effekt kenne ich z.B. auch von evangelikal Gläubigen. Bei Anderen ist es eindeutig bewußte, taktische Lüge, etwa um zu destabilisieren. In beiden Varianten besteht aus meiner Sicht ein wesentliches Problem - das Fehlen einer gemeinsamen diskursiven Mindestbasis.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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uwebus
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Anmeldungsdatum: 23.06.2011
Beiträge: 4688

Beitrag(#2205460) Verfasst am: 04.03.2020, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Du hast explizit von "Reisewarnungen" "der USA" geschrieben.
Jetzt kommst du - nachdem man dich mehrfach darauf hingewiesen hat, dass das falsch ist, und du dennoch darauf beharrt hast - sinngemäß mit:

"Mir doch scheißegal, ob das stimmt, was ich sage!
Mir doch scheißegal, ob jemand merkt, wenn ich lüge!
Wahrheit ist, was mir in den Kram passt!"

Danke für diese Offenheit. Damit hast du dich offiziell von jedem Anspruch, irgendwie ernst genommen zu werden, endgültig verabschiedet und dich als notorischer Lügner bekannt.


Mir ist es egal, ob ich von dir ernst genommen werde oder nicht, ich beschränke mich darauf die Dinge beim Namen zu nennen. Bezüglich der Reisewarnung erinnere ich mich an einen Presseartikel einer spanischen Zeitung, die aufgrund der Unruhen und der steigenden Kriminalität in Barcelona auf die Folgen für den Tourismus hingewiesen hat. Darin wurde u.a. auch davon gesprochen, daß in den USA die Bürger vor Reisen nach Barcelona gewarnt würden.

Und ich habe doch nun genügend spanische Artikel und einen in englischer Sprache aufgeführt, die ebenfalls diese steigende Kriminalität durch illegale Afrikaner in Barcelona belegen. Auch im spanischen Fernsehen ist das immer wieder ein Thema, nur Ignoranten wollen das nicht sehen.

Mir gehen Leute wie du auf den Keks, die meinem, wir als Deutsche hätten die Pflicht, jeden bei uns aufzunehmen, der das Wort Asyl aussprechen kann. Wenn Fachleute davon ausgehen, daß für jeden nach 2015 eingereisten "Flüchtling" etwa 25.000 €/a Gesamtkosten zu Lasten des deutschen Steuerzahlers entstehen, aber gleichzeitig bei uns Leuten der Strom abgestellt wird, weil die Rente nicht mehr reicht und immer mehr Alte bei der Tafel um Essen anstehen müssen, dann ist eben abzuwägen, für wen wir Steuergelder aufwenden, für bedürftige Deutsche oder für Wirtschaftsflüchtlinge aus aller Welt, denn Asyl berechtigt sind ja nur verschwindend wenige der sog. Flüchtlinge.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#2205465) Verfasst am: 04.03.2020, 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

Barcelona leidet meines Wissens vor allem an der Verdrängung der einheimischen Bevölkerung aufgrund Immobilienspekulationen von internationalen Investoren. Die angestammte Bevölkerung kann sich ihre Wohnungen nicht mehr leisten. Aber es ist natürlich befriedigender, die Abneigung gegen Andersfarbige zu pflegen, als sich mit der Auswirkung globaler Finanzinvestitionen zu beschäftigen.
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Heiner
Grundrechte-Fan



Anmeldungsdatum: 29.05.2006
Beiträge: 1217

Beitrag(#2205466) Verfasst am: 04.03.2020, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Heiner hat folgendes geschrieben:

Unser Rechtsstaat basiert auf dem Recht, nicht auf Moral.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ja, deswegen heißt es auch "Rechtsstaat" und nicht "Moralstaat". Und?
Das heißt nicht mehr und nicht weniger, als dass der Staat sich an das Recht halten muss. Das hindert aber doch niemanden daran, in der Politik moralisch (oder ethisch, abder der Unterschied spielt für dieses Argument keine Rolle) zu argumentieren.

Ein Politiker darf gerne moralisch argumentieren. Damit wird aber nicht aus Unrecht Recht. Unrecht bleibt Unrecht, auch wenn es mit moralischen Argumenten verkauft wird.

Ein Politiker könnte z.B. argumentieren, dass ein Angriffskrieg aus moralischen Gründen gerechtfertigt sei. Solche Diskussionen hatten wir bereits, z. B. beim Kosovo-Krieg, Stichwort „neues Auschwitz verhindern“ [Joschka Fischer]. G. Schröder hat später selbst zugegeben, dass der Krieg gegen Serbien völkerrechtswidrig war; ein „schönes“, oder besser gesagt schreckliches Beispiel dafür, wie „Moral“ über das Recht gestellt wurde.

Moral über Recht zu stellen, ist ein Kernübel unserer Zeit.

Heiner hat folgendes geschrieben:

Bei der Frage, was der Staat in der Flüchtlingsfrage tun soll, geht es einzig und allein um die Frage, was rechtens ist. Nicht um die Frage, was moralisch ist. Denn Leitlinie für den Staat ist das Recht, nicht Moral.


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Das ist reiner Bullshit. Der Rechtsstaat setzt lediglich einen Rahmen. Innerhalb dieses Rahmens hat die Politik einen breiten Gestaltungsspielraum (wenn dem nicht so wäre, bräuchten wir überhaupt keine Politik, sondern ausschließlich Verwaltung). Und bei der Diskussion darum, wie die Politik innerhalb dieses Gestaltungsspielraums handeln sollte, sind selbstverständlich moralische/ethische Argumente legitim; warum denn nicht?

Recht ist mehr als Verwaltung, mehr als Bürokratie.

Recht hängt auch mir Gerechtigkeit zusammen. Und zwar insofern, dass das Recht für alle Bürger gleichermaßen gilt. „Vor dem Gesetz sind alle gleich.“

Wenn Moral zum übergeordneten Prinzip des Staates erhoben wird, wird der Gleichheitsgrundsatz hingegen ausgehebelt. Es ist der Weg in den Willkürstaat, eben in ein Unrechtssystem.

Ich könnte dir das jetzt am Beispiel des Flüchtlingsthemas aufzeigen.

Ein Aspekt: Wenn du aus moralischen Gründen 5000 Migranten aus der Türkei aufnimmst, wie von den Grünen gefordert, ist das ungerecht gegenüber den anderen X Millionen Migranten. Warum sollten die nicht das gleiche Recht haben wie die 5000?

Weiterer Aspekt: Starke junge Männer, die illegal über die Grenze kommen, sollen aus moralischen Gründen aufgenommen werden. Was ist mit den schwachen Alten, die den Weg über die Grenze nicht schaffen? Hier wird also das Recht des Stärkeren durchgesetzt.
Heiner hat folgendes geschrieben:

Wenn Vertreter des Staates Moral statt Recht zur Leitlinie ihres Handelns machen, ist der Weg in einen Unrechtsstaat vorgezeichnet. Recht = für alle verbindlich, objektiv gültig. Moral = nicht für alle verbindlich, nicht objektiv gültig.

Heiner hat folgendes geschrieben:

- Die rechtliche Lage ist eindeutig: Die Migranten aus der Türkei haben kein Recht, in die EU einzuwandern.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Nur, wenn man die Türkei als sicheren Drittstaat (für Syrer u.a.) bzw. Herkunftsstaat (für Türken) ansieht. Die Türkei ist rechtlich weder das eine noch das andere (nach Wikipedia, dort auch Link zum Gesetzestext mit den Listen der enztsprechenden Staaten im Anhang).

Und auch dann hieße "kein Recht" natürlich nur "kein Anspruch", nicht "Verbot".

Migranten, die Asyl z. B. in Deutschland beantragen möchten, können das in der Türkei selbst tun.

Der rechtlich einzig statthafte Weg ist genau dieser: Nicht illegal über die Grenze kommen, sondern in der Türkei selbst den Asylantrag stellen. Und dann abwarten, ob der Asylantrag gewährt wird oder nicht.

Alles andere ist mit dem Recht nicht vereinbar.

Heiner hat folgendes geschrieben:

- Migranten, die über die Grenze in den EU-Raum eindringen wollen, verstoßen gegen das Recht, handeln illegal.


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Hm. Könntest du das belegen? Eigentlich weiß ich nicht, auf welcher Rechtsgrundlage Menschen, die einen Asylantrag stellen wollen, an der EU-Außengrenze zurückgewiesen werden. Eigentlich widerspricht das dem Grundsatz der Nichtzurückweisung. Vielleicht kannst du mir weiterhelfen, wenn du dich juristisch so gut auskennst.


Noch einmal: Der rechtlich einzig statthafte Weg ist genau dieser: Nicht illegal über die Grenze kommen, sondern in der Türkei selbst den Asylantrag stellen. Und dann abwarten, ob der Asylantrag gewährt wird oder nicht.

Alles andere ist mit dem Recht nicht vereinbar. Die Verletzung der Grenze ist ein Verstoß gegen das Recht.

Ich kann auch nicht einfach z. B. in die USA ohne Erlaubnis eindringen. Das gilt für mich wie für jeden anderen.

Das Recht gilt für alle! (Siehe oben.)
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Skeptiker
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Beitrag(#2205467) Verfasst am: 04.03.2020, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

Heiner hat folgendes geschrieben:
Noch einmal: Der rechtlich einzig statthafte Weg ist genau dieser: Nicht illegal über die Grenze kommen, sondern in der Türkei selbst den Asylantrag stellen. Und dann abwarten, ob der Asylantrag gewährt wird oder nicht.

Alles andere ist mit dem Recht nicht vereinbar.


Asyl kann nur von Personen beantragt werden, die sich in Deutschland befinden. Es ist nicht möglich, Asyl bei einer deutschen Auslandsvertretung zu beantragen. Weiterhin können die deutsche Botschaft in Ankara und die deutschen Konsulate in der Türkei auch keinerlei Unterstützung bei Stellung eine Asylantrages oder Zufluchtersuchens leisten.

Ein Antrag auf Asyl in Deutschland kann nur persönlich in einer Behörde in Deutschland oder bei der deutschen Grenzbehörde gestellt werden. In einer deutschen Botschaft kann kein Asylantrag gestellt werden.

Heiner hat folgendes geschrieben:
Die Verletzung der Grenze ist ein Verstoß gegen das Recht.

Ich kann auch nicht einfach z. B. in die USA ohne Erlaubnis eindringen. Das gilt für mich wie für jeden anderen.


Asyl ist Menschenrecht:

Zitat:
Artikel 14 (Asylrecht)

1. Jeder Mensch hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.

2. Dieses Recht kann nicht in Anspruch genommen werden im Falle einer Strafverfolgung, die tatsächlich aufgrund von Verbrechen nichtpolitischer Art oder aufgrund von Handlungen erfolgt, die gegen die Ziele und Grundsätze der Vereinten Nationen verstoßen.


https://www.amnesty.de/alle-30-artikel-der-allgemeinen-erklaerung-der-menschenrechte


Ein Grenzregime, das sich nicht den Menschenrechten gegenüber rechtfertigen kann, ist Unrecht.

Heiner hat folgendes geschrieben:
Das Recht gilt für alle! (Siehe oben.)


In Artikel 14 ist das Recht auf Asyl durch Punkt 2 eingeschränkt. Also die Rattenlinie war z.B. nicht menschenrechtskonform, hat aber den christlichen Tätern keine Probleme bereitet.
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Tarvoc
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Beitrag(#2205470) Verfasst am: 04.03.2020, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Heiner hat folgendes geschrieben:
Der rechtlich einzig statthafte Weg ist genau dieser: Nicht illegal über die Grenze kommen, sondern in der Türkei selbst den Asylantrag stellen. Und dann abwarten, ob der Asylantrag gewährt wird oder nicht. 

Also der deiner Meinung nach "einzige rechtlich statthafte Weg" ist also gleichzeitig genau der Weg, der im deutschen Recht nun wirklich überhaupt nicht vorgesehen ist.

...Ja, das hätten Typen wie du natürlich gerne. Pillepalle Deine Selbstdarstellung als mutiger Verteidiger des Rechtsstaats steht in krassem Gegensatz zu deiner tatsächlichen willentlichen Ignoranz und Respektlosigkeit gegenüber geltendem Recht. Ein gutes Beispiel für genau das, was ich weiter oben über Beliebigkeit gesagt habe.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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goedelchen
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Anmeldungsdatum: 08.10.2018
Beiträge: 928

Beitrag(#2205479) Verfasst am: 04.03.2020, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Heiner hat folgendes geschrieben:
Der rechtlich einzig statthafte Weg ist genau dieser: Nicht illegal über die Grenze kommen, sondern in der Türkei selbst den Asylantrag stellen. Und dann abwarten, ob der Asylantrag gewährt wird oder nicht. 

Also der deiner Meinung nach "einzige rechtlich statthafte Weg" ist also gleichzeitig genau der Weg, der im deutschen Recht nun wirklich überhaupt nicht vorgesehen ist.

...Ja, das hätten Typen wie du natürlich gerne. Pillepalle Deine Selbstdarstellung als mutiger Verteidiger des Rechtsstaats steht in krassem Gegensatz zu deiner tatsächlichen willentlichen Ignoranz und Respektlosigkeit gegenüber geltendem Recht. Ein gutes Beispiel für genau das, was ich weiter oben über Beliebigkeit gesagt habe.


Du irrst. Es ist der nach dt. Recht ( Überleitung EU Recht ) der Weg , der dem Flüchtling rechtlich zusteht. Die Türkei ist der Aufenthaltsort des Flüchtlings. Die Türkei ist nach den Kriterien des Völkerrechts/ EU Rechts ein sicher sog Drittstaat.

Der Flüchtling hat dort Schütz gesucht und wenn er will kann er dort einen Asylantrag stellen. Ein anderes Land kann ihm die Antragstellung verwehren. Alles moralisch in Butter, rechtlich abgesichert und auch unter Zuhilfenahme internationaler Unterstützung praktikabel.

Der Wille des Flüchtlings sich da niederzulassen, wo er will , ist in der Fluchtsituation ohne moralische Grundlage und rechtlich ohne Bedeutung.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44644

Beitrag(#2205482) Verfasst am: 04.03.2020, 16:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ach, die alte Leier mal wieder... Mit den Augen rollen
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goedelchen
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Anmeldungsdatum: 08.10.2018
Beiträge: 928

Beitrag(#2205483) Verfasst am: 04.03.2020, 16:47    Titel: :-) Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Diese Beliebigkeit gegenüber moralischer/ethischer Argumentation (bei gelegentlicher expliziter Zurückweisung) wäre echten Konservativen m.E. nicht möglich.
Bzw. überhaupt die Beliebigkeit. Ob ihr's glaubt oder nicht: Ich hab' einige Konservative in meinem Freundeskreis, und wir können uns gegenseitig zumindest darauf verlassen, dass der andere wenigstens nicht absichtlich lügt oder irgendwas erfindet. Bei der neuen Rechtsmeute kann man sich hingegen eben nicht darauf verlassen.

Ja, das drängt sich auf.

Bei einigen habe ich den Eindruck, daß sie sich eher selbst belügen, also kein selbstbewußt-kritisch-erwachsenes Verhältnis zu sich selbst und ihrem Weltbild haben - diesen Effekt kenne ich z.B. auch von evangelikal Gläubigen. Bei Anderen ist es eindeutig bewußte, taktische Lüge, etwa um zu destabilisieren. In beiden Varianten besteht aus meiner Sicht ein wesentliches Problem - das Fehlen einer gemeinsamen diskursiven Mindestbasis.


Was wolltest du denn jetzt hier so unterschwellig verklickern.

Belügen tut sich der selten, der auf dem in seinem Staat legitim unter der Verfasstheit seines Staates zustande gekommenen Recht steht, das zur Anwendung kommen soll. Der Spielraum, der in einer Auslegung des Rechts stecken kann, darf unterschiedlich gesehen werden.

Dies als sich belügen anzusehen ist der Versuch einer Diskreditierung, also kein selbstbewust- kritisch- erwachsenes Verhältnis zu sich. Den Effekt kennt man bei evangelikalen / fundamentalistischen Gläubigen.

Verleumderisch ausgrenzen, taktisches ins Abseits stellen. Das ist die Variante, die oft diejenigen zeigen, die sich mit ihrer Meinung moralisch selbst überhöhen.

Das , was fehlt innerhalb einer diskursiven Mindesbasis , liegt auch bei den Moralaposten vor. Ist Teil des gesellschaftlichen Problems.
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Skeptiker
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Beitrag(#2205490) Verfasst am: 04.03.2020, 17:20    Titel: Türkei kein sicherer Drittstaat Antworten mit Zitat

goedelchen hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Heiner hat folgendes geschrieben:
Der rechtlich einzig statthafte Weg ist genau dieser: Nicht illegal über die Grenze kommen, sondern in der Türkei selbst den Asylantrag stellen. Und dann abwarten, ob der Asylantrag gewährt wird oder nicht. 

Also der deiner Meinung nach "einzige rechtlich statthafte Weg" ist also gleichzeitig genau der Weg, der im deutschen Recht nun wirklich überhaupt nicht vorgesehen ist.

...Ja, das hätten Typen wie du natürlich gerne. Pillepalle Deine Selbstdarstellung als mutiger Verteidiger des Rechtsstaats steht in krassem Gegensatz zu deiner tatsächlichen willentlichen Ignoranz und Respektlosigkeit gegenüber geltendem Recht. Ein gutes Beispiel für genau das, was ich weiter oben über Beliebigkeit gesagt habe.


Du irrst. Es ist der nach dt. Recht ( Überleitung EU Recht ) der Weg , der dem Flüchtling rechtlich zusteht. Die Türkei ist der Aufenthaltsort des Flüchtlings. Die Türkei ist nach den Kriterien des Völkerrechts/ EU Rechts ein sicher sog Drittstaat.


Das ist die Türkei nach wissenschaftlichen Gutachten leider nicht:

Zitat:
Gilt ein Staat, in dem sich Flüchtlinge zuvor aufgehalten haben, als „sicherer Drittstaat“, können sie im Asylverfahren abgelehnt werden und auf diesen Staat zurückverwiesen werden. Mit der Realität in der Türkei hat dies nichts zu tun. Flüchtlinge dort hin zurückzuweisen hätte fatale Folgen: Schutzsuchenden drohen völkerrechtswidrige Abschiebungen durch türkische Behörden in ihr Herkunftsland. Die Türkei verhandelt derzeit Rücknahmeabkommen mit 14 Herkunftsländern, aus denen Flüchtlinge kommen – mit welchen, ist noch nicht bekannt. Dass es sich um Krisenländer und keinesfalls um sichere Herkunftsländer handeln dürfte, deren Situation die Menschen zur Flucht gezwungen hat, dürfte unstrittig sein.

Gutachten: Kein Schutz für Flüchtlinge in der Türkei

PRO ASYL hat den renommierten Asylrechtsanwalt Dr. Reinhard Marx beauftragt, ein Rechtsgutachten zu erstellen und der Frage nachzugehen, ob die Türkei durch die EU-Mitgliedstaaten als „sicherer Drittstaat“ behandelt werden kann. Seine Antwort ist eindeutig: Die Türkei ist für Flüchtlinge kein sicherer Drittstaat. Sie erhalten in der Türkei keinen dauerhaften Schutzstatus, nicht die Rechte aus der Genfer Flüchtlingskonvention.


https://www.proasyl.de/news/rechtsgutachten-von-pro-asyl-tuerkei-ist-kein-sicherer-staat-fuer-fluechtlinge/


Die CDU-/SPD-Bundesregierung vertraut jedoch der Türkei und dem Erdogan-Regime und ignoriert (wieder einmal) wissenschaftlich umfassendere Gutachten.

goedelchen hat folgendes geschrieben:
Der Flüchtling hat dort Schütz gesucht und wenn er will kann er dort einen Asylantrag stellen. Ein anderes Land kann ihm die Antragstellung verwehren. Alles moralisch in Butter, rechtlich abgesichert und auch unter Zuhilfenahme internationaler Unterstützung praktikabel.

Der Wille des Flüchtlings sich da niederzulassen, wo er will , ist in der Fluchtsituation ohne moralische Grundlage und rechtlich ohne Bedeutung.


Zumindest der Schutz vor Abschiebung in sein Herkunftsland sollte gewährleistet sein, was in der Türkei nach ProAsyl eben nicht gewährleistet ist.
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goedelchen
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Beitrag(#2205491) Verfasst am: 04.03.2020, 17:27    Titel: :-) Antworten mit Zitat

Was den Unterschied zwischen der Meinug eines Wissensvhaftlers , bestellt von einem in der Sache nicht Neutralen, und dem gültigen Recht ist, ist dir aber bekannt?
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Tarvoc
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Beitrag(#2205493) Verfasst am: 04.03.2020, 17:51    Titel: Re: Türkei kein sicherer Drittstaat Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das ist die Türkei nach wissenschaftlichen Gutachten leider nicht: 

Das interessiert doch goedelchen & co. nicht, was die Türkei wirklich und nachweislich objektiv ist, sondern nur, als was sie dem deutschen Recht gilt. Das eigene Handeln an der Realität auszurichten führt doch nur in den Unrechtsstaat! Lachen

Um genau dieses Auseinanderdriften von Recht und Realität zu verhindern, kennt das Grundgesetz einen Signifikanten, der als unmittelbar geltendes Recht den unmittelbaren Bezug zur objektiven Wirklichkeit herstellen soll: Den der Menschenwürde. Das ist vielleicht nicht die rechtliche, wohl aber die praktisch-epistemologische Funktion dieses Begriffs. Die Menschenwürde verhindert, dass das Recht zu einem der Realität gegenüber- und entgegengestellten Fantasiegebilde wird. Genau in dieser Funktion ist sie ein über-rechtlicher Wert: Sie ist Voraussetzung dafür, dass bundesdeutsches Recht als solches überhaupt in irgendeiner Weise Realität hat. Wem das ein Fremdwort ist, der kann natürlich auch die ganze empirische Realität vor dem Richtstuhl des Rechts als irrelevant und letztlich irreal abtun. Er demonstriert damit aber nur den Grad, mit dem sich nicht etwa das Recht, sondern sein eigenes Denken von der Realität verabschiedet hat.
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Beitrag(#2205494) Verfasst am: 04.03.2020, 17:53    Titel: Re: :-) Antworten mit Zitat

goedelchen hat folgendes geschrieben:
Was den Unterschied zwischen der Meinug eines Wissensvhaftlers , bestellt von einem in der Sache nicht Neutralen, und dem gültigen Recht ist, ist dir aber bekannt?

Aha. Dir ist also noch nicht mal der Unterschied zwischen einer Rechtsnorm und einer wirklichen empirischen Gegebenheit klar. Na Prost Mahlzeit. Übrigens danke für die promte Demonstration dessen, was ich gerade gesagt habe - sogar während ich noch am tippen war. Daumen hoch!

Ich sag's mal ganz deutlich, damit selbst du es verstehst: Ob die Türkei wirklich für Flüchtlinge sicher ist oder nicht, ermittelt man nicht dadurch, dass man in Gesetzestexte schaut - sondern dadurch, dass man die wirklichen Verhältnisse in der Türkei empirisch untersucht.
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goedelchen
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Beitrag(#2205495) Verfasst am: 04.03.2020, 18:01    Titel: Re: :-) Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
goedelchen hat folgendes geschrieben:
Was den Unterschied zwischen der Meinug eines Wissensvhaftlers , bestellt von einem in der Sache nicht Neutralen, und dem gültigen Recht ist, ist dir aber bekannt?

Aha. Dir ist also noch nicht mal der Unterschied zwischen einer Rechtsnorm und einer wirklichen empirischen Gegebenheit klar. Na Prost Mahlzeit. Übrigens danke für die promte Demonstration dessen, was ich gerade gesagt habe - sogar während ich noch am tippen war. Daumen hoch!


Lass mich lachen. Dein genannter Unterschied ist mir sehr klar. Nur ist der in der Sache nicht relevant. Erst, wenn nach gesicherten ! wissenschaftlich Erkenntnissen das Recht modifiziert wird, sollten wir uns mit dieser Angelegenheit noch mal beschäftigen.

OK ?
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Tarvoc
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Beitrag(#2205497) Verfasst am: 04.03.2020, 18:08    Titel: Re: :-) Antworten mit Zitat

goedelchen hat folgendes geschrieben:
Erst, wenn nach gesicherten ! wissenschaftlich Erkenntnissen das Recht modifiziert wird, sollten wir uns mit dieser Angelegenheit noch mal beschäftigen. OK?

Nö. Wir als kritische Zivilgesellschaft sollten uns mit der Sache beschäftigen, damit (1) die wissenschaftliche Überprüfung stattfindet und (2) das Recht auch tatsächlich dem Ergebnis des Erkenntnisprozesses angepasst wird. Dass ein autoritärer rechter Nationalist wie du in diesem Punkt versucht, den Karren vor das Pferd zu spannen, ist aber keine Überraschung.

Übrigens ist dein einziger Beitrag zu dieser Frage bisher ein ad hominem gegen die Urheber der Studie, und so weit, dass das ad hominem als gültiges Argument im wissenschaftlichen Diskurs anerkannt wäre, sind wir zum Glück dann doch noch nicht.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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goedelchen
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Beiträge: 928

Beitrag(#2205498) Verfasst am: 04.03.2020, 18:30    Titel: Re: :-) Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
goedelchen hat folgendes geschrieben:
Erst, wenn nach gesicherten ! wissenschaftlich Erkenntnissen das Recht modifiziert wird, sollten wir uns mit dieser Angelegenheit noch mal beschäftigen. OK?

Nö. Wir als kritische Zivilgesellschaft sollten uns mit der Sache beschäftigen, damit (1) die wissenschaftliche Überprüfung stattfindet und (2) das Recht auch tatsächlich dem Ergebnis angepasst wird. Dass ein autoritärer rechter Nationalist wie du in diesem Punkt versucht, den Karren vor das Pferd zu spannen, ist aber keine Überraschung.


Lass mich lachen.

Wolltest du jetzt das ex cathedra zur Richtschnur in D erheben ? Autokraitsch gepolt ? Wir sind ne Demokratie. Da ist die Sicht auf das, was geregelt werden und genormt werden soll, vielen Gesichtspunkten unterworfen. Wissenschaft kann nur helfen dabei.

Auch die Säulen der moralisch so sich hoch Aufschwingenden sind z.B. nicht die allein seeligmachenden, Da gibt es wissenschaftlich so was unterschiedlichen Ergebnissen, das es einem svhwindlig wird. Kannst an den vielen unterschiedliche wissenschaftlichen Ausarbeitung sehen.

Wissenschaft kann nämlich kein letztlich gültiges Wissen da schaffen. Menschliches Tun ist nun mal politisches Tun, da spielt Wissenschaft nur ! mit, Ist teuer genug Smilie.. Wissenschaft ist im Politischen ( und überhaupt ) mit ihren Erkenntnissen auf die soziale, konsensuelle ( bis hin zur emotionalen ) Akzeptanz der Gesellschaft angewiesen.

Nix mit deinem Basta, so wie du dich positioniert.

Smilie
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Kramer
postvisuell



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Beiträge: 30878

Beitrag(#2205499) Verfasst am: 04.03.2020, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

"Die Wahlergebnisse der AfD zeigen uns, was das Volk will."
"Die AfD liegt bundesweit bei 13%. Das ist nicht das ganze Volk"
"Wir sind 'ne Demokratie. Da ist die Sicht auf das, was geregelt werden und genormt werden soll, vielen Gesichtspunkten unterworfen. Mathematik kann nur dabei helfen. Mathematik und Wissenschaft können da nämlich kein letztlich gültiges Wissen schaffen. Grammatik übrigens auch nicht."
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Heiner
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Anmeldungsdatum: 29.05.2006
Beiträge: 1217

Beitrag(#2205500) Verfasst am: 04.03.2020, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Heiner hat folgendes geschrieben:

Migranten, die Asyl z. B. in Deutschland beantragen möchten, können das in der Türkei selbst tun.

Der rechtlich einzig statthafte Weg ist genau dieser: Nicht illegal über die Grenze kommen, sondern in der Türkei selbst den Asylantrag stellen. Und dann abwarten, ob der Asylantrag gewährt wird oder nicht.



Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Asyl kann nur von Personen beantragt werden, die sich in Deutschland befinden. Es ist nicht möglich, Asyl bei einer deutschen Auslandsvertretung zu beantragen. Weiterhin können die deutsche Botschaft in Ankara und die deutschen Konsulate in der Türkei auch keinerlei Unterstützung bei Stellung eine Asylantrages oder Zufluchtersuchens leisten.



Hatte ich denn geschrieben, dass der Asylantrag bei der deutschen Auslandsvertretung gestellt werden kann?

Du hast den folgenden Absatz nach deinem Zitat weggelassen.

Da steht:

Zitat:

Personen, die einen Asylantrag stellen wollen, können sich beim UNHCR melden. Weitere Informationen sowie die Adresse der UNHCR Vertretung Ankara finden Sie auf deren Homepage (siehe unten).
https://tuerkei.diplo.de/tr-de/service/05-VisaEinreise/Visa-fuer-Syrien/-/1891176


Das ist offenbar der rechtlich mögliche Weg.

Auf gar keinen Fall ist der rechtlich mögliche Weg, von der Türkei aus mittels illegaler Grenzübertritte bis nach Deutschland zu gehen, um hier einen Asylantrag zu stellen.

Das ist eben nicht rechtlich.

Auch wenn du das nicht gut findest.

An das Recht müssen sich auch Migranten halten.

Ich muss mich als deutscher Bürger ja auch an das geltende Recht halten.

Ich könnte ja auch sagen, dass ich es unmoralisch finde, so viel Steuern zahlen zu müssen, weil das „meine Lebensperspektiven beeinträchtigt“.

Der Vergleich mit den Migranten aus der Türkei ist durchaus berechtigt, denn auch bei ihnen geht es definitiv nicht um Schutz vor Todesbedrohung, sondern lediglich um eine erwünschte Verbesserung der Lebensperspektiven. Was ja menschlich verständlich ist.

Dennoch darf man nun nicht geltendes Recht aufgrund „moralischer Gefühle“ aushöhlen. Das ist der Weg ins Chaos, eben in ein Unrechts- und Willkürsystem.
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Skeptiker
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Beitrag(#2205504) Verfasst am: 04.03.2020, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Heiner hat folgendes geschrieben:
Heiner hat folgendes geschrieben:
Migranten, die Asyl z. B. in Deutschland beantragen möchten, können das in der Türkei selbst tun.

Der rechtlich einzig statthafte Weg ist genau dieser: Nicht illegal über die Grenze kommen, sondern in der Türkei selbst den Asylantrag stellen. Und dann abwarten, ob der Asylantrag gewährt wird oder nicht.



Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Asyl kann nur von Personen beantragt werden, die sich in Deutschland befinden. Es ist nicht möglich, Asyl bei einer deutschen Auslandsvertretung zu beantragen. Weiterhin können die deutsche Botschaft in Ankara und die deutschen Konsulate in der Türkei auch keinerlei Unterstützung bei Stellung eine Asylantrages oder Zufluchtersuchens leisten.



Hatte ich denn geschrieben, dass der Asylantrag bei der deutschen Auslandsvertretung gestellt werden kann?

Du hast den folgenden Absatz nach deinem Zitat weggelassen.

Da steht:

Zitat:

Personen, die einen Asylantrag stellen wollen, können sich beim UNHCR melden. Weitere Informationen sowie die Adresse der UNHCR Vertretung Ankara finden Sie auf deren Homepage (siehe unten).
https://tuerkei.diplo.de/tr-de/service/05-VisaEinreise/Visa-fuer-Syrien/-/1891176


Das ist offenbar der rechtlich mögliche Weg.


Nein. Die Organisation UNHCR kann informieren und gibt an, die Einhaltung der Genfer Konvention etc. bei der Durchführung von Asylverfahren sowie beim Umgang mit Flüchtlingen zu kontrollieren. Den in der Türkei sitzenden Flüchtlingen könnte die UNHCR lediglich mitteilen, dass aufgrund des Status der Türkei als angeblich 'sicheres Drittland' ein Asylantrag in Deutschland nicht möglich sei. Falls dieser Status nicht gelten würde, könnte die Organisation auch dies nur mitteilen und den Weg des Asyls (Reise nach Deutschland etc.) aufzeigen.

Also: Kein Asylantrag für Deutschland aus der Türkei möglich, solange man als Flüchtling und Asylsuchender dort ist.

Heiner hat folgendes geschrieben:
Auf gar keinen Fall ist der rechtlich mögliche Weg, von der Türkei aus mittels illegaler Grenzübertritte bis nach Deutschland zu gehen, um hier einen Asylantrag zu stellen.

Das ist eben nicht rechtlich.


Aber in einigen Fällen legitim.

Heiner hat folgendes geschrieben:
Auch wenn du das nicht gut findest.

An das Recht müssen sich auch Migranten halten.


Man muss Legalität und Legitimität unterscheiden. Letzteres wiegt im Zweifel stets schwerer.

Heiner hat folgendes geschrieben:
Ich muss mich als deutscher Bürger ja auch an das geltende Recht halten.

Ich könnte ja auch sagen, dass ich es unmoralisch finde, so viel Steuern zahlen zu müssen, weil das „meine Lebensperspektiven beeinträchtigt“.


Du kannst auch auswandern in ein Land, wo du wenig Steuern zahlst. Zum Beispiel nach Syrien. Am Besten nach Idlib. Da kannst du auch gleich den Kampf gegen die moslemisch-bolschewistische Weltverschwörung direkt vor Ort aufnehmen. Viel Spaß dabei.

Heiner hat folgendes geschrieben:
Der Vergleich mit den Migranten aus der Türkei ist durchaus berechtigt, denn auch bei ihnen geht es definitiv nicht um Schutz vor Todesbedrohung, sondern lediglich um eine erwünschte Verbesserung der Lebensperspektiven. Was ja menschlich verständlich ist.


Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass die Flüchtlinge, die in der Türkei sitzen, sicher sein wollen, von der Türkei nicht nach Idlib abgeschoben zu werden. Was ja menschlich verständlich ist.
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vrolijke
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Beitrag(#2205510) Verfasst am: 04.03.2020, 20:16    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ich hier so manche Beiträge lese, und dann Bilder von zerbombte Städte in Syrien sehe, bekomme ich schon extreme Würgeneigungen.

Aber was geht mich das Elend von andere Leute an? Ich habe den Arsch im Trockenem.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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beachbernie
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Beitrag(#2205511) Verfasst am: 04.03.2020, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wenn ich hier so manche Beiträge lese, und dann Bilder von zerbombte Städte in Syrien sehe, bekomme ich schon extreme Würgeneigungen.

Aber was geht mich das Elend von andere Leute an? Ich habe den Arsch im Trockenem.



.....und wenn ich dann noch daran denke, was mir unsere syrischen Flüchtlingsfamilien hier auf Haida Gwaii so erzählen, was sie vor und waehrend ihrer Flucht durchleiden mussten, dann geht mir das Messer in der Hosentasche auf, wenn ich so manches hier lesen muss.

Die eine Familie traf es besonders hart. Der Vater wurde mehrere Tage aufgrund einer "Verwechslung" in einer syrischen Polizeistation festgehalten und gefoltert. Eine Granate schlug auf ihrem Balkon ein und verletzte 2 ihrer 5 Kinder schwer. 2 Jahre verbrachten diese Leute in einem Flüchtlingslager in Jordanien und bemühten sich verzweifelt ihre beiden versehrten Kinder (eines, zu der Zeit gerade mal 6 Monate alt, beinamputiert, beim anderen operieren sie bis heute Granatsplitter raus) ausreichend medizinisch versorgt zu kriegen. Als es dann hiess sie koennen nach Kanada einreisen kam das fuer diese Menschen einer Erlösung gleich.


Ich brächte es einfach nicht fertig diesen Menschen in die Augen zu schauen und ihnen zu sagen "Warum müsst Ihr jetzt uns auf der Tasche liegen? Ihr hättet doch in Jordanien bleiben koennen. Da wart ihr doch sicher!" und mich dabei auf irgendwelche Paragrafenfuchserei zu berufen.

Nein! Es ist gut, dass diese Familie jetzt in Sicherheit ist und gesicherten Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung hat, auch wenn ich das die erste Zeit mit meinen Steuern mitfinanzieren musste. Das macht mir weniger aus als so manch Anderes, das mit meinen Steuergeldern finanziert wird.
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Heiner
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Beitrag(#2205512) Verfasst am: 04.03.2020, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Nein. Die Organisation UNHCR kann informieren und gibt an, die Einhaltung der Genfer Konvention etc. bei der Durchführung von Asylverfahren sowie beim Umgang mit Flüchtlingen zu kontrollieren. Den in der Türkei sitzenden Flüchtlingen könnte die UNHCR lediglich mitteilen, dass aufgrund des Status der Türkei als angeblich 'sicheres Drittland' ein Asylantrag in Deutschland nicht möglich sei.


Womit das UNHCR dann einfach die geltende Rechtslage feststellt.

Wenn ein Migrant gesagt bekommt, dass er keine Chance auf Asyl in Deutschland hat, da die Türkei ein sicheres Drittland ist, dann bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Sachlage zu akzeptieren.

Dann gehe ich nicht hin und versuche mir mit Gewalt zu holen, was ich gerne haben möchte.

Das gilt für alle Lebensbereiche.

Wenn ich z.B. einen Antrag auf Wohngeld stellen möchte und mir die zuständige Behörde sagt, dass ich dazu nicht berechtigt bin, dann akzeptiere ich das. Dann schlage ich keine illegalen Wege ein, um mir doch noch irgendwie das Wohngeld zu erschleichen. So funktioniert keine Gesellschaft. Eine Gesellschaft funktioniert nur, wenn das Recht Bestand hat.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass die Flüchtlinge, die in der Türkei sitzen, sicher sein wollen, von der Türkei nicht nach Idlib abgeschoben zu werden. Was ja menschlich verständlich ist.


Hör dir einfach mal an, was die Migranten in der Türkei zu ihren Motiven so sagen.

Typische Aussagen, die ich von den jungen Männern so mitbekommen habe, lauteten etwa: „Ich musste mein Studium abbrechen und möchte gerne in Deutschland weiterstudieren“ etc.

Also, es geht den Migranten um die Verbesserung ihrer Lebenssituation.

Daraus ergibt sich aber nicht das Recht der Migranten, territoriale Grenzen zu missachten.
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Heiner
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Beitrag(#2205513) Verfasst am: 04.03.2020, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wenn ich hier so manche Beiträge lese, und dann Bilder von zerbombte Städte in Syrien sehe, bekomme ich schon extreme Würgeneigungen.

Aber was geht mich das Elend von andere Leute an? Ich habe den Arsch im Trockenem.



.....und wenn ich dann noch daran denke, was mir unsere syrischen Flüchtlingsfamilien hier auf Haida Gwaii so erzählen, was sie vor und waehrend ihrer Flucht durchleiden mussten, dann geht mir das Messer in der Hosentasche auf, wenn ich so manches hier lesen muss.

Die eine Familie traf es besonders hart. Der Vater wurde mehrere Tage aufgrund einer "Verwechslung" in einer syrischen Polizeistation festgehalten und gefoltert. Eine Granate schlug auf ihrem Balkon ein und verletzte 2 ihrer 5 Kinder schwer. 2 Jahre verbrachten diese Leute in einem Flüchtlingslager in Jordanien und bemühten sich verzweifelt ihre beiden versehrten Kinder (eines, zu der Zeit gerade mal 6 Monate alt, beinamputiert, beim anderen operieren sie bis heute Granatsplitter raus) ausreichend medizinisch versorgt zu kriegen. Als es dann hiess sie koennen nach Kanada einreisen kam das fuer diese Menschen einer Erlösung gleich.


Ich brächte es einfach nicht fertig diesen Menschen in die Augen zu schauen und ihnen zu sagen "Warum müsst Ihr jetzt uns auf der Tasche liegen? Ihr hättet doch in Jordanien bleiben koennen. Da wart ihr doch sicher!" und mich dabei auf irgendwelche Paragrafenfuchserei zu berufen.

Nein! Es ist gut, dass diese Familie jetzt in Sicherheit ist und gesicherten Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung hat, auch wenn ich das die erste Zeit mit meinen Steuern mitfinanzieren musste. Das macht mir weniger aus als so manch Anderes, das mit meinen Steuergeldern finanziert wird.


Die jungen männlichen Migranten in der Türkei, welche die griechischen Grenzschützer attackieren, sind aber nicht beinamputiert.
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beachbernie
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Beitrag(#2205514) Verfasst am: 04.03.2020, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Soso. Migranten geht es "um eine Verbesserung ihrer Lebenssituation".......


Wer haette das gedacht? Sehr glücklich
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beachbernie
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Beitrag(#2205515) Verfasst am: 04.03.2020, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Heiner hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wenn ich hier so manche Beiträge lese, und dann Bilder von zerbombte Städte in Syrien sehe, bekomme ich schon extreme Würgeneigungen.

Aber was geht mich das Elend von andere Leute an? Ich habe den Arsch im Trockenem.



.....und wenn ich dann noch daran denke, was mir unsere syrischen Flüchtlingsfamilien hier auf Haida Gwaii so erzählen, was sie vor und waehrend ihrer Flucht durchleiden mussten, dann geht mir das Messer in der Hosentasche auf, wenn ich so manches hier lesen muss.

Die eine Familie traf es besonders hart. Der Vater wurde mehrere Tage aufgrund einer "Verwechslung" in einer syrischen Polizeistation festgehalten und gefoltert. Eine Granate schlug auf ihrem Balkon ein und verletzte 2 ihrer 5 Kinder schwer. 2 Jahre verbrachten diese Leute in einem Flüchtlingslager in Jordanien und bemühten sich verzweifelt ihre beiden versehrten Kinder (eines, zu der Zeit gerade mal 6 Monate alt, beinamputiert, beim anderen operieren sie bis heute Granatsplitter raus) ausreichend medizinisch versorgt zu kriegen. Als es dann hiess sie koennen nach Kanada einreisen kam das fuer diese Menschen einer Erlösung gleich.


Ich brächte es einfach nicht fertig diesen Menschen in die Augen zu schauen und ihnen zu sagen "Warum müsst Ihr jetzt uns auf der Tasche liegen? Ihr hättet doch in Jordanien bleiben koennen. Da wart ihr doch sicher!" und mich dabei auf irgendwelche Paragrafenfuchserei zu berufen.

Nein! Es ist gut, dass diese Familie jetzt in Sicherheit ist und gesicherten Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung hat, auch wenn ich das die erste Zeit mit meinen Steuern mitfinanzieren musste. Das macht mir weniger aus als so manch Anderes, das mit meinen Steuergeldern finanziert wird.


Die jungen männlichen Migranten in der Türkei, welche die griechischen Grenzschützer attackieren, sind aber nicht beinamputiert.



Vielleicht hat aber mancher von denen ein beinamputiertes oder sonstwie versehrtes Kind? Was weisst Du schon welche Einzelschicksale sich in so einer Fluechtlingswelle verbergen.... Mit den Augen rollen

Und klar mischt sich auch schon mal zwielichtiges Gesindel under Fluechtlinge und versucht das unvermeidliche Chaos einer grossen Flüchtlingsbewegung fuer finstere Zwecke auszunutzen. Das ist geschenkt. Das sind dann aber meist Leute, denen es, im Gensatz zu genuinen Flüchtlingen, nicht schwerfällt auf andere Art und Weise ans gewünschte Ziel zu kommen und die sollte man nicht als Vorwand benutzen um allen Flüchtlingen den Fluchtweg abzuschneiden.
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Skeptiker
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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2205517) Verfasst am: 04.03.2020, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Heiner hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass die Flüchtlinge, die in der Türkei sitzen, sicher sein wollen, von der Türkei nicht nach Idlib abgeschoben zu werden. Was ja menschlich verständlich ist.


Hör dir einfach mal an, was die Migranten in der Türkei zu ihren Motiven so sagen.

Typische Aussagen, die ich von den jungen Männern so mitbekommen habe, lauteten etwa: „Ich musste mein Studium abbrechen und möchte gerne in Deutschland weiterstudieren“ etc.

Also, es geht den Migranten um die Verbesserung ihrer Lebenssituation.

Daraus ergibt sich aber nicht das Recht der Migranten, territoriale Grenzen zu missachten.


Die Fluchtgründe sind sehr unterschiedlich. Es gibt sowohl die gebildeten und/oder qualifizierten Flüchtlinge als auch diejenigen, die erst mal nur ihr nacktes Leben und Überleben sichern müssen.

Nehmen wir nur mal die derzeitige Flüchtlingswelle aufgrund des Krieges in Idlib:

Hier führt just jene Türkei einen Angriffskrieg gegen Syrien und gegen die Syrische Bevölkerung mit Waffen, die auch aus der BRD stammen. Vor kurzem rühmte sich die Pappnase Sigmar Gabriel, auf geheimdiplomatischem Wege den Journalisten Deniz Yücel aus Türkischer Haft freibekommen zu haben.

Dann kam heraus, was der Preis dafür war: Die BRD hatte dem Erdogan-Regime dafür einen Rüstungsdeal versprochen:
https://www.spiegel.de/spiegel/deniz-yuecel-bundesregierung-bietet-tuerkei-panzerdeal-an-a-1188854.html

Deutschland gehört zu den Ländern, die in Syrien die humane Katastrophe weiter verschärfen und mit schuldig sind an den immer wieder anschwellenden Flüchtlingsströmen von dort. Diese fanden ja in mehreren Wellen statt: erst waren es Binnenflüchtlinge, dann Flüchtlinge in die angrenzenden Länder Jordanien, Libanon und später auch Türkei. Und schließlich gab es Flüchtlinge nach Europa.

Warum wird aber der Krieg in Syrien nicht beendet? Weil es hier um ökonomische und geostrategische Interessen aller beteiligten Staaten geht.

Ich meine: Wenn die BRD meint, die Türkei aufrüsten zu müssen und die Verbrechen der NATO weiterhin unterstützt, dann soll die BRD auch dafür zahlen. Für Bankenrettungen ist ja auch immer genug Geld da gewesen.

Es könnten auch die Rüstungskonzerne für die Aufnahme der Flüchtlinge bezahlen per Sondersteuer. Gut verdienen tun sie ja an diversen Kriegen.
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