Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Sind nur religiöse Menschen zur Pflegearbeit an geistig Behinderten fähig?
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Ellse
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.01.2004
Beiträge: 15
Wohnort: am Teuto

Beitrag(#220857) Verfasst am: 27.11.2004, 20:15    Titel: Sind nur religiöse Menschen zur Pflegearbeit an geistig Behinderten fähig? Antworten mit Zitat

In meiner Tageszeitung war kürzlich ein Interview mit einem Bielefelder Steuerrechts-Professor zu lesen, der sich als „überzeugten Christen“ bezeichnet und lange in der Verwaltung der von Bodelschwinghschen Anstalten für geistig Behinderte in Bielefeld Bethel (Evangelische Trägerschaft) tätig war. Der Satz, auf den ich mich im folgenden Leserbriefentwurf beziehe, fiel eigentlich nur nebenbei.

Was ich gern wüsste: Kennt jemand empirische Untersuchungen über das Durchhaltevermögen von Pflegekräften, aufgeschlüsselt nach deren Weltanschauung / Religion ?

Hier mein Leserbrief:

"Ohne Glauben kann man die Arbeit an den Kranken nicht leisten" - dieser Satz, bezogen auf die Betheler Anstalten, geäußert von einem Professor, evangelischer Christ und Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, der 25 Jahre dem Verwaltungsrat Bethel angehörte, ließ mich stutzen. Seine Kernaussage gründet hoffentlich nicht nur auf Selbstaussagen von religiösen Pflegekräften, sondern auf belegbaren Statistiken. Christen sollen bekanntlich nicht falsch Zeugnis reden wider ihren Nächsten. Ohne die Kenntnis von empirischen Untersuchungen darüber, wie lange Pflegekräfte verschiedener Weltanschauungen in ihrem anstrengenden Beruf bleiben, müsste ich die Aussage nämlich als - übrigens weit verbreitete - Gedankenlosigkeit gegenüber Nichtgläubigen, wenn nicht gar als bewusste weltanschauliche Diskriminierung werten.

Sollten Konfessionslose wirklich nicht zum pflegerischen Dienst an schwerstmehrfachbehinderten Menschen befähigt sein, so zeigte dies einen dringenden Bedarf für den Einsatz psychologischer Schulung und berufsbegleitender Supervision an. Der Aufwand hierfür ist zu rechtfertigen, wenn man die gesellschaftlichen Kosten für die Erlangung einer Gottesgläubigkeit gegenrechnet.

Etwa ein viertel der Bundesdeutschen sind religionsfrei. Für diese Menschen ist es schwer, die allgegenwärtigen Klischees über sie (hier eine geringe psychische Belastbarkeit) auch nur anzukratzen, wenn hoch angesehene Persönlichkeiten solche Stereotypen ganz nebenbei stets aufs neue festigen.

Im Gegensatz zu Herrn Professor Westerfelhaus kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Arbeit mit geistig Behinderten ebenso gut (!) auch von Menschen ohne Gottesglauben, also von "Gottlosen", geleistet werden kann und auch wird - wenn auch nicht in diakonischen Einrichtungen, die sie gar nicht erst einstellen und in manchen Regionen fast eine Monopolstellung innehaben.
_________________
Freedom is the distance between Church and State
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#220858) Verfasst am: 27.11.2004, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Spannend wären auch Studien darüber, welcher Anteil der bei der Diakonie beschäftigten eigentlich gottgläubig ist. Ich kenne nämlich einige Leute, die bei kirchlichen Trägern arbeiten und in Wahrheit Atheisten sind. Sie wagen sich nur nicht, aus der Kirche auszutreten, weil sie ansonsten ihren Job verlieren würden.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#220860) Verfasst am: 27.11.2004, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Da erzählt mir meine Mutter immer wieder ne Geschichte.

Die hatte sich als junge Frau um eine Stelle in einem evangelischen Kinderheim beworben. Evangelisch war sie nicht und katholisch auch nicht, also sagte man ihr, dass sie sich doch bitte um eine andere Stelle bemühen solle, weil ihr die christlichen Werte fehlen.

Und irgendwann später hat sie dann was über die schlechten Zustände in diesem Heim gelesen. Komplett von der Rolle
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#220867) Verfasst am: 27.11.2004, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe selbst 20 Monate (Zivildienst) in Bethel gearbeitet, und zwar mit mehrfach behinderten Epilptikern. Ich war selbst Atheist, und auch einige Kollegen waren letztlich nicht gläubig. Es gab aber mehrere Kollegen, die ihre Motivation tatsächlich aus dem Glauben bezogen.

Die Arbeit war - neben der physischen Belastung - psychologisch schwierig, da man bei vielen der Patienten aufgrund der Art ihrer Krankheit und ihrer Medikation kein positives Feedback bekam, sondern je nach Dosis eher aggressives bis gleichgültiges Verhalten.

Schwierig war auch die Belastung, wenn man - was eigentlich verboten war, aber immer wieder vorkam - als nicht Ausgebildeter not-spritzen u.ä. mußte, weil man allein in der Schicht war.

Was mich aber mehr als all das gestört hat, und weswegen ich mir dauerhaftes Arbeiten in dieser Einrichtung nicht vorstellen kann, ist etwas ganz anderes: die christliche Arroganz, mit denen die Heimleitung den Patienten gegenübertrat. So wurde z.B. in der Fastenzeit ein Teil der Essenszeit und auch der -ration durch eine Ansprache ersetzt, in der es um die erlösende Kraft des Leidens u.ä. ging. Der puritanisch-magere Heimleiter hatte gut reden, aber die 3-Zentner-Patienten hatten wirklich Hunger und wurden dementsprechend aggressiv. Zumal die allermeisten von ihnen überhaupt nicht verstanden, worum es in der Ansprache ging.

gruß/step
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#220870) Verfasst am: 27.11.2004, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Die Arbeit war - neben der physischen Belastung - psychologisch schwierig, da man bei vielen der Patienten aufgrund der Art ihrer Krankheit und ihrer Medikation kein positives Feedback bekam, sondern je nach Dosis eher aggressives bis gleichgültiges Verhalten.


Ich habe mal ein Praktikum in einer Einrichtung für autistische Kinder versucht. Da habe ich nicht lange durchgehalten. Die Kinder waren völlig gleichgültig, auch gegenüber den langjährigen Mitarbeiterinnen. Mit dem Gefühl, gar keinen Kontakt zu bekommen, bin ich nicht zurecht gekommen. Ob der Glauben einem helfen kann, eine solche Arbeit zu machen, weiß ich nicht. Ich habe dort jedenfalls eine meiner Grenzen erfahren.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#220875) Verfasst am: 27.11.2004, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Die Arbeit war - neben der physischen Belastung - psychologisch schwierig, da man bei vielen der Patienten aufgrund der Art ihrer Krankheit und ihrer Medikation kein positives Feedback bekam, sondern je nach Dosis eher aggressives bis gleichgültiges Verhalten.

Ich habe mal ein Praktikum in einer Einrichtung für autistische Kinder versucht. Da habe ich nicht lange durchgehalten. Die Kinder waren völlig gleichgültig, auch gegenüber den langjährigen Mitarbeiterinnen. Mit dem Gefühl, gar keinen Kontakt zu bekommen, bin ich nicht zurecht gekommen. Ob der Glauben einem helfen kann, eine solche Arbeit zu machen, weiß ich nicht. Ich habe dort jedenfalls eine meiner Grenzen erfahren.

Ja, das kann ich gut nachvollziehen, ich hätte es auch nicht viel länger gepackt. Übrigens denke ich, daß eine feste Ideologie (im Sinne des Gefühls eines Auftrags, einer Berufung) da tatsächlich helfen kann.

gruß/step
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#220880) Verfasst am: 27.11.2004, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Übrigens denke ich, daß eine feste Ideologie (im Sinne des Gefühls eines Auftrags, einer Berufung) da tatsächlich helfen kann.


Das glaube ich auch. Die Frage ist, ob dieses Gefühl der Berufung oder die Ideologie tatsächlich religiös sein müssen. Ich vermute, dass nichtreligiöse Ideologien ebenso hilfreich sein können. Es fällt mir aber schwer, da selbst ein entschlossenes Urteil zu fällen, da ich meine eigene Arbeitsmotiviation nur unter wesentlich einfacheren Umständen entwickeln und aufrechterhalten muss.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#220881) Verfasst am: 27.11.2004, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist, ob dieses Gefühl der Berufung oder die Ideologie tatsächlich religiös sein müssen. Ich vermute, dass nichtreligiöse Ideologien ebenso hilfreich sein können.

Sehe ich auch so, deswegen hatte ich extra "Ideologien" geschrieben.

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Es fällt mir aber schwer, da selbst ein entschlossenes Urteil zu fällen, da ich meine eigene Arbeitsmotiviation nur unter wesentlich einfacheren Umständen entwickeln und aufrechterhalten muss.

Meinst Du mit "einfacher", daß Du Dir keine Ideologie leisten möchtest? Oder daß schon wesentlich "trivialere" Probleme als die genannten Deine Motivation bedrohen?

gruß/step
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#220936) Verfasst am: 27.11.2004, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Meinst Du mit "einfacher", daß Du Dir keine Ideologie leisten möchtest?


Nein. Ich brauche schon Ideologien, um meinen Alltag zu bewältigen, auch wenn ich nur selten durchschaue, in welchen Ausmaß mein Denken und Handeln von Ideologien infiltriert und beherrscht ist.

Mit "einfacher" meine ich, dass ich meine Arbeit als weniger belastend empfinde als die Arbeit mit Autisten. Insofern reichen die üblichen Verfahren, um mich für den nächsten Tag zu regenerieren.

step hat folgendes geschrieben:
Oder daß schon wesentlich "trivialere" Probleme als die genannten Deine Motivation bedrohen?


Das ist tatsächlich der Fall. Eine durchzechte Nacht, eine Erkältung, lustlose Kollegen, unkooperative Eltern, Ärger mit Kindern, es braucht nicht viel, um mir den Spaß an der Arbeit zu vermiesen. Zum Glück bislang nicht auf Dauer.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
frajo
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#220940) Verfasst am: 27.11.2004, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Übrigens denke ich, daß eine feste Ideologie (im Sinne des Gefühls eines Auftrags, einer Berufung) da tatsächlich helfen kann.


Das glaube ich auch. Die Frage ist, ob dieses Gefühl der Berufung oder die Ideologie tatsächlich religiös sein müssen. Ich vermute, dass nichtreligiöse Ideologien ebenso hilfreich sein können.

m.e. geht es auch ganz ohne den kontextschweren begriff "ideologie".
es kann - ganz simpel - als individuelle sinnstiftende haltung aufgefaßt werden.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#220943) Verfasst am: 27.11.2004, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Übrigens denke ich, daß eine feste Ideologie (im Sinne des Gefühls eines Auftrags, einer Berufung) da tatsächlich helfen kann.


Das glaube ich auch. Die Frage ist, ob dieses Gefühl der Berufung oder die Ideologie tatsächlich religiös sein müssen. Ich vermute, dass nichtreligiöse Ideologien ebenso hilfreich sein können.

m.e. geht es auch ganz ohne den kontextschweren begriff "ideologie".
es kann - ganz simpel - als individuelle sinnstiftende haltung aufgefaßt werden.

Das mag zuweilen bereits ausreichen. Aber eine typische Ideologie - mit Selbstimmunisierung, Elitarität, eschatologiechem Versprechen usw. - kann es noch besser.

gruß/step
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#221085) Verfasst am: 28.11.2004, 02:26    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist Quatsch. Jede dementsprechend ausgebildete Fachkraft ist fähig, geistig behinderte Menschen zu pflegen.

Das hat mit Religion gar nix zu tun.
_________________
Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Website dieses Benutzers besuchen MSN Messenger ICQ-Nummer
frajo
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#221134) Verfasst am: 28.11.2004, 08:40    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Übrigens denke ich, daß eine feste Ideologie (im Sinne des Gefühls eines Auftrags, einer Berufung) da tatsächlich helfen kann.


Das glaube ich auch. Die Frage ist, ob dieses Gefühl der Berufung oder die Ideologie tatsächlich religiös sein müssen. Ich vermute, dass nichtreligiöse Ideologien ebenso hilfreich sein können.

m.e. geht es auch ganz ohne den kontextschweren begriff "ideologie".
es kann - ganz simpel - als individuelle sinnstiftende haltung aufgefaßt werden.

Das mag zuweilen bereits ausreichen. Aber eine typische Ideologie - mit Selbstimmunisierung, Elitarität, eschatologiechem Versprechen usw. - kann es noch besser.

das halte ich für diskutabel.
m.e. ist bei entsprechend disponierten personen zuerst die individuelle haltung da.
erst danach "unterfüttert" sie ggfs. ihr sehr persönliches "sendungsbewußtsein", ihre sehr persönliche "berufung" mit der nächsten wohlfeilen ideologie.

auch die aggressivste ideologie wird kein individuum dazu bringen, dinge dauerhaft "freiwillig" zu tun, die zu tun es nicht per se bereit ist.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#221201) Verfasst am: 28.11.2004, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Das ist Quatsch. Jede dementsprechend ausgebildete Fachkraft ist fähig, geistig behinderte Menschen zu pflegen.

Das hat mit Religion gar nix zu tun.


Es geht nicht um die fachliche Qualifikation. Das nötige Fachwissen kann man erlernen. Es geht um die Frage, wie man eine dauerhafte Berufsmotivation findet, und da ist es mit Fachwissen alleine nicht getan. Natürlich kann ich in einer Ausbildung das Fachwissen erwerben, dass ich zum Beispiel brauche, um Gärtner zu werden. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich auf gar keinen Fall als Gärtner arbeiten möchte.

Ich glaube nicht, dass Religiösität notwendig ist, um Berufsmotivation für den Pflegeberuf zu entwickeln und zu erhalten. Ich vermute aber, dass der Glaube an eine Art göttliche Berufung dabei eine große Rolle spielen kann.

frajo hat folgendes geschrieben:
das halte ich für diskutabel.
m.e. ist bei entsprechend disponierten personen zuerst die individuelle haltung da.
erst danach "unterfüttert" sie ggfs. ihr sehr persönliches "sendungsbewußtsein", ihre sehr persönliche "berufung" mit der nächsten wohlfeilen ideologie.

auch die aggressivste ideologie wird kein individuum dazu bringen, dinge dauerhaft "freiwillig" zu tun, die zu tun es nicht per se bereit ist.


Das ist ein sehr interessanter Standpunkt.

Dementsprechend wäre z.B. ein SS-Folterknecht nicht durch seine Ideologie zur Bestie geworden. Vielmehr hatte er schon immer Lust, Herrschaft über Unterlegene auszuüben, und die NS-Ideologie diente ihm als Rechtfertigungssystem. Das könnte schon sein.

Ich denke dabei auch an die Milgram-Experimente, in denen ein Großteil der Versuchspersonen bereit war, einen Menschen zu foltern. Was bedeuten diese Ergebnisse? Bedeuten sie, dass friedliebende Menschen durch Ideologien vom wissenschaftlichen Fortschritt und der Autorität des Wissenschaftlers bereit sind, gegen ihren Willen zu Foltern? Oder bedeuten sie vielmehr, dass die Mehrheit der Menschen grundsätzlich zur Folter bereit ist, wenn nur die Rahmenbedingungen suggerieren, dass sie straffrei ablaufen kann.

Um von den Gewaltthemen zur Berufsmotivation zurück zu kommen. Ich habe irgendwann in einem Praktikum zu meiner Überraschung festgestellt, dass mir der Umgang mit Kindern Freude macht. Erst danach kam die Neugierde, was es eigentlich für Berufe mit Kindern gibt, wozu die gut sind, und was gute Praxis in diesen Berufen ausmacht. Heute kann ich zahlreiche Gründe benennen, warum die Arbeit, die in Kindergärten geleistet wird, sinnvoll ist. Aber am Anfang meiner Berufsmotivation stand erst einmal der eigene Spaß am Umgang mit Kindern und nicht irgendein zuvor erkannter gesellschaftlicher Nutzen. Wären die Rahmenbedingungen so schlecht, dass ich den Nutzen meiner Arbeit in Frage stellen müsste, könnte das aber schon meine Berufsmotivation zerstören. Ich könnte mir vorstellen, dass das im Pflegebereich an manchen Orten bereits der Fall ist.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#221216) Verfasst am: 28.11.2004, 14:13    Titel: Re: Sind nur religiöse Menschen zur Pflegearbeit an geistig Behinderten fähig? Antworten mit Zitat

Ellse hat folgendes geschrieben:
In meiner Tageszeitung war kürzlich ein Interview mit einem Bielefelder Steuerrechts-Professor zu lesen, der sich als „überzeugten Christen“ bezeichnet und lange in der Verwaltung der von Bodelschwinghschen Anstalten für geistig Behinderte in Bielefeld Bethel (Evangelische Trägerschaft) tätig war. Der Satz, auf den ich mich im folgenden Leserbriefentwurf beziehe, fiel eigentlich nur nebenbei.


Schreibt nicht am 31. April 1931 (!) Hans Harmsen, Leiter des Referates Gesundheitsfürsorge beim Central-Ausschuß (CA) für die Innere Mission der Deutschen Evangelischen Kirche in einer "Einladung zur Teilnahme an der ersten Arbeitstagung der Fachkonferenz für Eugenik":

"Auf dem Gebiet der Fürsorge für Minderwertige und Asoziale tritt immer bedrohlicher das Problem des Ansteigens bzw. der stärkeren Vermehrung des minderwertigen Bevölkerungsteils gegenüber dem gesunden in Erscheinung und erfordert eine grundsätzliche Besinnung und Stellungnahme von unserer Seite. Wir brauchen nicht nur eine bevölkerungspolitische Neuorientierung unserer gesundheitsfürsorgerischen Maßnahmen ..., sondern eine eugenische Neuorientierung unserer Wohlfahrtspflege. Die übertriebenen Schutzmaßnahmen für Asoziale und Minderwertige, aus einer falsch verstandenen Humanität entstanden, führen zu einer immer stärkeren Vermehrung der asozialen Bevölkerungsgruppen. Dabei wird die eugenische Wirkung unserer asylierenden Anstaltsunterbringung durch die Zunehmende Auflockerung - frühzeitige Entlassung Haltloser und Minderwertiger, offene Geisteskrankenfürsorge - praktisch aufgehoben .... Je stärker die wirtschaftliche Verelendung der gesunden Teile der Bevölkerung in Erscheinung tritt, um so mehr gewinnen radikale Forderungen auf Beseitigung allen krankhaften Lebens an Bedeutung."

Die Fachkonferenz fand am 20. Mai 1931 in der hessischen Diakonmenanstalt Hephata in Treysa statt, acht Ärzte und zehn Anstaltsleiter waren gekommen. Strenge Vertraulichkeit wurde vereinbart. In der Diskussion "über Vernichtung lebensunwerten Lebens" (so der Protokolltext) meint Harmsen: "Könnten wir eine Kommission anerkennen, die über das Leben von Menschen zu entscheiden hätte? Dem Staat geben wir das Recht, Menschenleben zu vernichten - Verbrecher und im Kriege. Weshalb verwehren wir ihm das Recht zur Vernichtung der lästigen Existenzen?" Das Protokoll enthält keinen Hinweis, daß auch nur einer der zehn Anstaltsleiter gegen die Fragestellung protestiert hätte. Harmsen führt aus, es sei fraglich, ob "wir mit einem ungeheuren Kostenaufwand die Lebenswahrscheinlichkeiten der in unseren Anstalten befindlichen Pfleglinge über das Maß der freien Außenwelt zu kultivieren haben" und er fügt hinzu. "Die Sterblichkeit in unseren Anstalten ist wesentlich günstiger [sic!] als draußen."
Pastor Sommerer von den Neuendettelsauer Anstalten erzählt: " Ein Kind war schwer krank. Der Arzt gab es auf, die Mutter betete darum, und es wurde gesund. 10 Jahre später kam der Junge auf die Laufbahn des Verbrechers. Wir müssen auf dem Gebiet der natürlichen Gottesordnung nicht immer meinen, eingreifen zu müssen. Ich verstehe vollkommen, daß ein Arzt so handeln muß. Die Lösung liegt vielleicht in der Richtung, Patienten in Anstalten ohne Ärzte zu legen."
Die Sorge wird der Versammlung am 21. Mai genommen, als Dr. Otmar v. Verschuer vom Kaiser-Wilihelm-Insititut für Anthropologie in Berlin dessen späterer Assistent Dr. Josef Mengele war) seinen Vortrag über "Die gegenwärtigen erbbiologischen Grundlagen für die Beurteilung der Unfruchtbarmachung" hält. "Es wird von uns als Christen, dem Vorbild unseres Meisters folgend, verlangt, daß wir bereit sind, unser Leben zu Opfern im Dienst der Nächstenliebe. Die Nächstenliebe dehnt sich aus auf die Kinder, die geboren werden. Wir sind deshalb verpflichtet, den Kreis der Menschen auszudehnen, auf die noch nicht Geborenen, und ich halte es für berechtigt, von Menschen ein geringeres Opfer zu verlangen, als Opferung des Lebens, nämlich auf Nachkommenschaft zu verzichten, aus Liebe für die Kinder, die als krank zu erwarten sind, so daß aus christlicher Nächstenliebe heraus die Sterilisierung als gerechtfertigt angesehen werden muß." Dazu führt Pastor Friedrich v. Bodelschwingh aus: "Im Dienst des Königreichs Gottes haben wir unseren Leib bekommen ... 'Das Auge, das mich zum Bösen führt usw.' zeigt, daß die von Gott gegebenen Funktionen des Leibes in absolutem Gehorsam zu stehen haben, wenn sie zum Bösen führen und zur Zerstörung des Königreiches Gottes in diesem oder jenem Glied, daß dann die Möglichkeit oder Pflicht besteht, daß eine Eliminierung stattfindet. Deshalb würde es mich ängstigen, wenn die Sterilisierung nur aus einer Notlage heraus anerkannt würde. Ich möchte es als Pflicht und mit dem Willen Jesu konform ansehen. Ich würde den Mut haben, vorausgesetzt, daß alle Bedingungen gegeben und Schranken gezogen sind, hier im Gehorsam gegen Gott die Eliminierung an anderen Leibern zu vollziehen, wenn ich für diesen Leib verantwortlich bin."

Zwei Jahre vor den Nazis fordern also evangelische Geistliche und Ärzte die Sterilisierung. In 'Die Innere Mission'; Nr. 26 (1931), S. 336f heißt es: "Träger erblicher Anlagen, die Ursache sozialer Minderwertigkeit und Fürsorgebedürftigkeit sind, sollen tunlichst von der Fortpflanzung ausgeschlossen werden."

Nachdem die Nazis am 14. Juli 1933 das "Gesetz zur Verhütung des erbkranken Nachwuchses" verkündet hatten, welches zu Beginn 1934 in Kraft treten sollte, debattieren die oben erwähnten Kirchenvertreter bereits über die Alternative von Sterilisierung und Euthanasie und versichern, nun selbst die Sterilisierung am humansten durchführen zu können. Am 16. November 1934 tagt das bekannte Gremium, welches sich passenderweise in "Ständiger Ausschuß für Fragen der Rassenhygiene und Rassenpflege" umbenannt hat. Ein TOP betrifft die 'Duchführung des Gesetzes bei den Schwestern'. Dazu führt Pfarrer Paul Werner aus: "Man muß vielleicht etwas taktvoll vorgehen, aber ich glaube, die Schwesternschaft wird verstehen, daß diese sich unterordnen müssen. Ich habe nicht das geringste Bedenken gegen die Durchführung der Sterilisierung bei den Schwestern. Wir schicken unsere Patienten doch auf Spaziergänge. Wenn einer durchbrennt und sich sittlich vergeht, tragen wir die volle Verantwortung. Wir sind sogar strafrechtlich verantwortlich. Das ist ebenso bei den Schwestern. Wenn sie geisteskrank sind, kann alles mögliche passieren, gerade wenn man ihnen wieder eine gewisse Freiheit gibt... Ist die Schwester etwas normal geworden, so sind die sittlichen Gefahren groß. Am schlimmsten empfinden sie es, wenn wir ihnen die Tracht wegnehmen müssen. Wenn sie asozial werden, müssen wir auch das durchführen. Das ist eine furchtbare Prozedur, fast so schlimm, wie wenn man einem Offizier die Epauletten wegnimmt. Da ist die Sterilisierung gar nicht so schlimm, zumal die Schwestern sich zur Ehelosigkeit und Keuschheit verpflichtet haben." Allerdings legen die Kirchen Wert darauf, daß eigene Mitarbeiter auch innerhalb des eigenen Bereiches sterilisiert werden bzw. durch andere interne Zwangsmaßnahmen mit Billigung des Staates von der Sterilisierung ausgenommen bleiben.
Der Reichs- und Preußische Minister des Innern verfügt am 6. 02. 1935 in einem Erlaß an die Regierungspräsindenten: "Der Centralausschuß für die innere Mission der Deutschen Evangelischen Kirche hat darum gebeten, daß in Fällen, in denen ein Verfahren auf Unfruchtbarmachung gegen Mutterhausschwestern anhängig wird, von den beamteten Ärzten zunächst der Mutterhausvorstand hiervon in Kenntnis gesetzt wird. Der Mutterhausvorstand werde alsdann entweder die Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt veranlassen, oder für die freiwillige Asylierung etwa in der Form sorgen, daß die Schwestern in geschlossenen Anstalten beschäftigt werden. [...] "

Gegenüber den Patienten tritt die Kirche als unterstützende Vorbereiterin der Sterilisierung auf:

Zitat:
Ein Wort an die erbkranken evangelischen Taubstummen.

Die Obrigkeit hat befohlen: Wer erbkrank ist, soll in Zukunft keine Kinder mehr bekommen. Denn unser deutsches Vaterland braucht gesunde und tüchtigeMenschen. Viele Menschen haben von Geburt an ein schweres Gebrechen oder Leiden. Die einen haben keine gesunden Hände, Arme oder Füße. Die anderen sind am Geiste so schwach, daß sie die Schule nicht besuchen können. Wieder andere sind blind. - Und Du selbst, lieber Freund, leidest an Taubheit. Wie schwer ist das doch! Du bist oft traurig darüber. Du hast wohl oft gefragt: "Warum muß ich taub sein?" Und wie traurig sind wohl auch Deine Eltern gewesen, als sie merkten, daß Du nicht hören konntest! Es gibt taubstumme Kinder, deren Vater und Mutter auch taubstumm sind. Es gibt auch Taubstumme, deren Großeltern ebenfalls taubstumm waren. Sie haben das Gebrechen ererbt. Sie sind erbkrank. Zu diesen Menschen sagt die Obrigkeit: Du darfst Dein Gebrechen nicht noch weiter auf Kinder und Kindeskinder vererben; Du mußt ohne Kinder bleiben. Wenn Du an ererbter Taubheit leidest, bekommst Du wohl eine Vorladung vor das Erbgesundheitsgericht. Da geht es um die Frage, ob Du auch niemals Kinder haben sollst. - Vor allem eins: Nichtwahr, Du wirst die Wahrheit sagen, wenn Du gefragt wirst. Denn so will es Gott von Dir! Du wirst die Wahrheit sagen auch dann, wenn das unangenehm ist. Vielleicht bestimmt das Erbgesundheitsgericht: Du sollst durch eine Operation unfruchtbar gemacht werden. Du wirst traurig. Du denkst: "Das möchte ich nicht. Ich möchte heiraten und Kinder haben. Denn ich habe Kinder lieb." Aber nun überlege einmal: Möchtest Du schuld daran sein, daß die Taubheit noch weiter vererbt wird? Würdest Du nicht sehr traurig werden, wenn Du sehen müßtest, daß Deine Kinder oder Enkelkinder auch wieder taub sind? Müßtest Du Dir dann nicht selber schwere Vorwürfe machen? Nein, daß möchtest Du wohl nicht. Die Verantwortung ist zu groß. Sieh, da will die Obrigkeit Dir helfen. Sie will Dich bewahren vor Vererbung Deines Gebrechens. Aber, sagst Du, unangenehm, sehr unangenehm ist das doch. Denn die Menschen klatschen darüber, wenn ich unfruchtbar gemacht bin. Sie verachten mich. - Nein, so mußt Du nicht denken. Die Obrigkeit hat befohlen: Niemand darf über die Unfruchtbarmachung sprechen. Du selbst auch nicht. Merke wohl: Du darfst zu keinem Menschen darüber sprechen! Auch Deine Angehörigen nicht! Und der Arzt, der Richter, sie alle müssen darüber schweigen! Gehorche der Obrigkeit! Gehorche ihr auch, wenn es Dir schwer wird! Denke an die Zukunft Deines Volkes und bringe ihr dieses Opfer, das von Dir gefordert wird! Vertraue auf Gott und vergiß nicht das Bibelwort:
"Wir wissen, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen."


Reichsverband
der evang. Taubst.-Seelsorger Deutschlands


zitiert nach Ernst Klee: "Die SA Jesu Christi". Die Kirche im Banne Hitlers. Frankf./M 1989, ISBN 3-596-24409-9, S. 93
_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken


Zuletzt bearbeitet von Sermon am 28.11.2004, 14:46, insgesamt 2-mal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#221222) Verfasst am: 28.11.2004, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist ein sehr interessantes Posting.

Im Sinne von frajos Meinung würde mich interessieren: Waren die Kirchenvertreter aufgrund ihrer individuellen Haltung willig zur Sterilisierung Behinderter, und haben diese Haltung dann religiös-ideologisch verbrämt und legitimiert? Oder hat die damals vorherrschende Ideologie des Nationalsozialismus schon vor offiziellen Forderungen nach der Sterilisierung Behinderter auf dass Wollen der Kirchenvertreter gewirkt, also die individuelle Haltung Pro-Sterilisation erzeugt? Oder ergab sich die Sterilisation Behinderter tatsächlich aus dem religiösen Weltbild der Kirchenvertreter? (Das halte ich für die unwahrscheinlichste Erklärung, da mir deren Sprachgebrauch doch sehr eindeutig nationalsozialistisch geprägt erscheint.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#221226) Verfasst am: 28.11.2004, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Die Fachkonferenz fand am 20. Mai 1991 in der hessischen Diakonmenanstalt Hephata in Treysa statt, acht Ärzte und zehn Anstaltsleiter waren gekommen.

Schreibfehler?
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
joyborg
registriert



Anmeldungsdatum: 20.01.2004
Beiträge: 2235

Beitrag(#221227) Verfasst am: 28.11.2004, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Reine Verständnisfrage: Den Absatz über die Schwestern verstehe ich nicht. Welche "Schwestern" sind da gemeint?
Zitat:
Das ist ebenso bei den Schwestern. Wenn sie geisteskrank sind, kann alles mögliche passieren, gerade wenn man ihnen wieder eine gewisse Freiheit gibt... Ist die Schwester etwas normal geworden, so sind die sittlichen Gefahren groß.
Geht es da um "geisteskranke" Nonnen? Frage

PS: Du hast dich bei 1991 vertippt (will ich doch hoffen).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#221230) Verfasst am: 28.11.2004, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Die Fachkonferenz fand am 20. Mai 1991 in der hessischen Diakonmenanstalt Hephata in Treysa statt, acht Ärzte und zehn Anstaltsleiter waren gekommen.

Schreibfehler?


seufz - ja: 1931! Verlegen
_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#221234) Verfasst am: 28.11.2004, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

joy hat folgendes geschrieben:
Reine Verständnisfrage: Den Absatz über die Schwestern verstehe ich nicht. Welche "Schwestern" sind da gemeint?
Zitat:
Das ist ebenso bei den Schwestern. Wenn sie geisteskrank sind, kann alles mögliche passieren, gerade wenn man ihnen wieder eine gewisse Freiheit gibt... Ist die Schwester etwas normal geworden, so sind die sittlichen Gefahren groß.
Geht es da um "geisteskranke" Nonnen? Frage

PS: Du hast dich bei 1991 vertippt (will ich doch hoffen).


Ja, habe ich: 1931 waere richtig gewesen!

Es geht um evangelische Diakonissinnen, die in kirchlichen Behinderteneinrichtungen arbeiteten.
_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#221239) Verfasst am: 28.11.2004, 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
(Das halte ich für die unwahrscheinlichste Erklärung, da mir deren Sprachgebrauch doch sehr eindeutig nationalsozialistisch geprägt erscheint.)


Es geht um einen Fachausschusz der Inneren Mission; um ein Treffen von evangelischen Leitern von Behinderteneinrichtungen im Jahre 1931. Es handelte sich um ein Geheimtreffen der evangelischen Erbgesundheitsapostel. Da waren die Nazis noch nicht an der Macht. Und ab 1933 geht es darum, die Eigenstaendigkeit kirchlicher (Behinderten)einrichtungen zu wahren, also Nazigesetze lieber selbst umzusetzen und vor allem sich nicht vom Nazi-Staat auch der zahlungskraeftigen Patienten berauben zu lassen.

Chronologisch ist es in der Sterilisationsfrage umgkehrt: nicht die Kirchenleute passen sich erst der Nazisprache an, sondern die kirchlichen Erbgesundheitsapotel liefern die Vorlagen aus welchen die Nazis spaeter ihre Politik begruenden.

Josf Mayer, Hauptschriftleiter der Zeitschrift "Caritas" publiziert im Jahr 1927 - mit IMPRIMATUR! - sein Buch "Gesetzliche Unfruchtbarmachung Geisteskranker". Darin heiszt es: "Die Geisteskranken, die moralisch Irren und andere Minderwertige haben ebensowenig ein Recht, Kinder zu zeugen, als sie ein Recht haben, Brand zu stiften."
"Erblich belastete befinden sich in ihrem Triebleben auf der Stufe der unvernuenftigen Tiere."
"Wenn darum ein Mensch der ganzen Gemeinschaft gefaehrlich ist und sie durch irgendein Vergehen zu verderben droht, dann ist es loeblich und heilsam, ihn zu toeten, damit das Gemeinwohl gerettet wird." Die Vereinigung katholischer Seelsorger an deutschen Heil- und Pflegeanstalten preist Meyers Buch als "Standardwerk" als "Ruestkammer fuer kommende Zeiten".

Die kath. Bischoefe Gröber und Bertram treibt angesichts der Nazisterilisationspolitik eine schwere Sorge um:

" Die Vertreter des Eposkopats machten ... darauf aufmerksam,, dasz mit der Durchfuehrung des Gesetzes fuer die private und oeffentliche Sttlichkeit sich grosze Gefahren ergeben; denn die sterilisierten Maenner und Frauen koennen sich nun ihrem Geschlechtsleben hemmungslos ueberlassen, da ja aus ihrem Verkehr keine Nachkommen entstehen. Vin Seiten der Regierung wurden hier Schutzmasznahmen zugesagt."
_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken


Zuletzt bearbeitet von Sermon am 28.11.2004, 15:38, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
joyborg
registriert



Anmeldungsdatum: 20.01.2004
Beiträge: 2235

Beitrag(#221247) Verfasst am: 28.11.2004, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
joy hat folgendes geschrieben:
Reine Verständnisfrage: Den Absatz über die Schwestern verstehe ich nicht. Welche "Schwestern" sind da gemeint?
Zitat:
Das ist ebenso bei den Schwestern. Wenn sie geisteskrank sind, kann alles mögliche passieren, gerade wenn man ihnen wieder eine gewisse Freiheit gibt... Ist die Schwester etwas normal geworden, so sind die sittlichen Gefahren groß.
Geht es da um "geisteskranke" Nonnen? Frage

PS: Du hast dich bei 1991 vertippt (will ich doch hoffen).


Ja, habe ich: 1931 waere richtig gewesen!

Es geht um evangelische Diakonissinnen, die in kirchlichen Behinderteneinrichtungen arbeiteten.



Danke für die Auskunft. Aber dann kapiere ich's erst recht nicht. Logisch wäre dieser Gedankengang doch nur, wenn ausschließlich "geisteskranke" Frauen als Diakonissinen beschäftigt worden wären?
Oder geht es darum, daß "gesunde" Diakonissinen sich nicht mit den "Geisteskranken" reproduzieren können sollten?
Welcher tatsächliche "Sinn", so pervers er auch sein mag, steckt hinter diesen Überlegungen betr. der Schwestern?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#221253) Verfasst am: 28.11.2004, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

joy hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:

Es geht um evangelische Diakonissinnen, die in kirchlichen Behinderteneinrichtungen arbeiteten.



Danke für die Auskunft. Aber dann kapiere ich's erst recht nicht. Logisch wäre dieser Gedankengang doch nur, wenn ausschließlich "geisteskranke" Frauen als Diakonissinen beschäftigt worden wären?
Oder geht es darum, daß "gesunde" Diakonissinen sich nicht mit den "Geisteskranken" reproduzieren können sollten?
Welcher tatsächliche "Sinn", so pervers er auch sein mag, steckt hinter diesen Überlegungen betr. der Schwestern?


Es heißt im übrigen Diakonissen. Die "Geisteskranken" unter ihnen sollten wohl sterilisiert werden. Grundsätzlich war/ist es für Diakonissen wohl möglich, aus dem Orden bzw der Schwesternschaft zwecks Familiengründung wieder auszutreten, bzw eine Schwangerschaft bedeutete hatte grundsätzlich einen Rausschmiß zur Folge.
Wenn sie aber nicht verheiratet und/oder nicht finanziell versorgt, war sie dann auch noch asozial Komplett von der Rolle
Also Pfeil lieber sterilisert als asozial:
Zitat:
...so sind die sittlichen Gefahren groß. Am schlimmsten empfinden sie es, wenn wir ihnen die Tracht wegnehmen müssen. Wenn sie asozial werden, müssen wir auch das durchführen. Das ist eine furchtbare Prozedur, fast so schlimm, wie wenn man einem Offizier die Epauletten wegnimmt. Da ist die Sterilisierung gar nicht so schlimm, zumal die Schwestern sich zur Ehelosigkeit und Keuschheit verpflichtet haben

_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#221265) Verfasst am: 28.11.2004, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

joy hat folgendes geschrieben:
Welcher tatsächliche "Sinn", so pervers er auch sein mag, steckt hinter diesen Überlegungen betr. der Schwestern?


Es ging generell darum, jegliche Fortpflanzung der Behinderten biologisch-medizinisch gaenzlich zu verunmoeglichen. Die Debatte 1931 konzentrierte sich darauf, wie daher die Behinderten zu sterilisieren seien. Eine Debatte in 1934 eroertert, wie man das inzwischen erlassene Nazigesetz gegenueber den eigenen Diakonissinnen umsetzten solle. Die Kirche erwirkt bei Goering eine Sonderregelung (Erlasz vom 6. Februar 1935). Darin sichert der Nazistaat zu, dasz in Faellen eines Verfahrens auf Unfruchtbarmachung eine Mutterhausschwester betreffend, zunaechst der Mutterhausvorstand zuvor in Kenntnis zu setzen sei. Dieser koenne dann die betroffene Schwester in eine geschlossene Anstalt unterbringen. Aehnliches galt fuer psychisch kranke Pfarrer. Damit hatte die Kirche fuer die eigene Klientel einen gewissen "Schutz" erreicht, waehrend sie oeffentlich weiter die Sterilisierung der "Minderwertigen" predigte! Zahlreiche evangelische Krankenhaeuser bewerben sich um die Zulassung, Sterilisierungen durchfuehren zu duerfen!
_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#221269) Verfasst am: 28.11.2004, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
(Das halte ich für die unwahrscheinlichste Erklärung, da mir deren Sprachgebrauch doch sehr eindeutig nationalsozialistisch geprägt erscheint.)


Es geht um einen Fachausschusz der Inneren Mission; um ein Treffen von evangelischen Leitern von Behinderteneinrichtungen im Jahre 1931. Es handelte sich um ein Geheimtreffen der evangelischen Erbgesundheitsapostel. Da waren die Nazis noch nicht an der Macht. Und ab 1933 geht es darum, die Eigenstaendigkeit kirchlicher (Behinderten)einrichtungen zu wahren, also Nazigesetze lieber selbst umzusetzen und vor allem sich nicht vom Nazi-Staat auch der zahlungskraeftigen Patienten berauben zu lassen.

Chronologisch ist es in der Sterilisationsfrage umgkehrt: nicht die Kirchenleute passen sich erst der Nazisprache an, sondern die kirchlichen Erbgesundheitsapotel liefern die Vorlagen aus welchen die Nazis spaeter ihre Politik begruenden.

Josf Mayer, Hauptschriftleiter der Zeitschrift "Caritas" publiziert im Jahr 1927 - mit IMPRIMATUR! - sein Buch "Gesetzliche Unfruchtbarmachung Geisteskranker". Darin heiszt es: "Die Geisteskranken, die moralisch Irren und andere Minderwertige haben ebensowenig ein Recht, Kinder zu zeugen, als sie ein Recht haben, Brand zu stiften."
"Erblich belastete befinden sich in ihrem Triebleben auf der Stufe der unvernuenftigen Tiere."
"Wenn darum ein Mensch der ganzen Gemeinschaft gefaehrlich ist und sie durch irgendein Vergehen zu verderben droht, dann ist es loeblich und heilsam, ihn zu toeten, damit das Gemeinwohl gerettet wird." Die Vereinigung katholischer Seelsorger an deutschen Heil- und Pflegeanstalten preist Meyers Buch als "Standardwerk" als "Ruestkammer fuer kommende Zeiten".

Die kath. Bischoefe Gröber und Bertram treibt angesichts der Nazisterilisationspolitik eine schwere Sorge um:

" Die Vertreter des Eposkopats machten ... darauf aufmerksam,, dasz mit der Durchfuehrung des Gesetzes fuer die private und oeffentliche Sttlichkeit sich grosze Gefahren ergeben; denn die sterilisierten Maenner und Frauen koennen sich nun ihrem Geschlechtsleben hemmungslos ueberlassen, da ja aus ihrem Verkehr keine Nachkommen entstehen. Vin Seiten der Regierung wurden hier Schutzmasznahmen zugesagt."


Hochinteressant.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#221270) Verfasst am: 28.11.2004, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Wär vielleicht auch für die Eifellady interessant.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#221304) Verfasst am: 28.11.2004, 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Das ist Quatsch. Jede dementsprechend ausgebildete Fachkraft ist fähig, geistig behinderte Menschen zu pflegen.

Das hat mit Religion gar nix zu tun.


Es geht nicht um die fachliche Qualifikation. Das nötige Fachwissen kann man erlernen. Es geht um die Frage, wie man eine dauerhafte Berufsmotivation findet, und da ist es mit Fachwissen alleine nicht getan. Natürlich kann ich in einer Ausbildung das Fachwissen erwerben, dass ich zum Beispiel brauche, um Gärtner zu werden. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich auf gar keinen Fall als Gärtner arbeiten möchte.


Gut - es geht um die jeweilige Motivation. Aber auch dafür braucht man IMHO keine Religion bzw. keinen Religionshintergrund um zu spüren, ob man in dem Beruf auch arbeiten möchte, arbeiten will oder nicht.
_________________
Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Website dieses Benutzers besuchen MSN Messenger ICQ-Nummer
frajo
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#221307) Verfasst am: 28.11.2004, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

hier hätte ich sehr gerne die erläuterung eines praktizierenden insiders, ob und wie heute bei geistig kranken menschen fortpflanzung unterbunden wird.

was tut z.b. ein arzt, der anläßlich einer, sagen wir, blinddarmoperation an einer geistig behinderten jungen frau von den eltern gebeten wird, auch gleich eine sterilisierung durchzuführen (die natürlich in den unterlagen niemals auftauchen wird)?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#221311) Verfasst am: 28.11.2004, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

für mich wäre die Frage nauch ausreichender Motivation hinreichend geklärt, wenn jemand einen Ausbildungsberuf entprechend erlernt hat, was ja immerhin einige Jahre Praxis in diesem Beruf mit sich bringt.

Natürlich gibt es auch immer Jene, für die der Beruf auch eine Berufung ist. Dies ist aber ob mit oder ohne religiösem Background auch in den Pflegeberufen eher eine Ausnahme.

Jobs in denen man mit Menschen umgeht sind auch nur Jobs, und eine "Übermotivation" kann auch nachteilige Folgen haben. Bei Lehrern führt sie z. B. zum Burn-out-Syndrom und bei Ärzten, die nach getaner Arbeit nicht die Schicksäle, die sie je nahe miterleben, oftmals zur Drogensucht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#221511) Verfasst am: 29.11.2004, 01:39    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Gut - es geht um die jeweilige Motivation. Aber auch dafür braucht man IMHO keine Religion bzw. keinen Religionshintergrund um zu spüren, ob man in dem Beruf auch arbeiten möchte, arbeiten will oder nicht.


IMHO ebenfalls. Aber entsprechende Statistiken oder Studien liegen mir nicht vor. Ich kann mir aber vorstellen, dass eine vorhandene religiöse Weltanschauung bei der Berufsmotivation eine große Rolle spielen kann.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Seite 1 von 2

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group