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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46730
Wohnort: Stuttgart
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(#2214282) Verfasst am: 05.06.2020, 11:53 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | https://www.spiegel.de/panorama/steck-deine-haende-nicht-in-die-hosentaschen-a-bd0c7b0a-c956-4d9d-90aa-cd561555dedd
Zitat: | Die Liste der Regeln, an die sich der junge Mann zu halten hat, ist lang. Er zählt sie auf, eine nach der anderen, den Blick hat er dabei direkt in die Kamera gerichtet: "Fass im Laden nichts an, was du nicht kaufen möchtest. Zieh keinen Kapuzenpulli an. Höre beim Autofahren keine laute Musik. Bleib am Abend nicht zu lange draußen. Steck die Hände nicht in die Hosentaschen." |
Na Lila Einhorn, wie viele dieser Verhaltensweisen musst du dir zu eigen machen, damit du nicht "verdächtig" wirkst? |
Solche Regeln kenne ich noch, als ich früher regelmäßig über die Grenze fuhr.
Es gibt Merkmale, die Gesetzeshüter aufhörchen lassen.
Laute Musik, Zigarette im Mund, lange Haare, unaufgeräumtes Auto, waren Garantien dafür, kontrolliert zu werden.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#2214283) Verfasst am: 05.06.2020, 11:56 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | https://www.spiegel.de/panorama/steck-deine-haende-nicht-in-die-hosentaschen-a-bd0c7b0a-c956-4d9d-90aa-cd561555dedd
Zitat: | Die Liste der Regeln, an die sich der junge Mann zu halten hat, ist lang. Er zählt sie auf, eine nach der anderen, den Blick hat er dabei direkt in die Kamera gerichtet: "Fass im Laden nichts an, was du nicht kaufen möchtest. Zieh keinen Kapuzenpulli an. Höre beim Autofahren keine laute Musik. Bleib am Abend nicht zu lange draußen. Steck die Hände nicht in die Hosentaschen." |
Na Lila Einhorn, wie viele dieser Verhaltensweisen musst du dir zu eigen machen, damit du nicht "verdächtig" wirkst? |
Solche Regeln kenne ich noch, als ich früher regelmäßig über die Grenze fuhr.
Es gibt Merkmale, die Gesetzeshüter aufhörchen lassen.
Laute Musik, Zigarette im Mund, lange Haare, unaufgeräumtes Auto, waren Garantien dafür, kontrolliert zu werden. |
Und nun stell dir vor, du müsstest das immer und überall machen
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VanHanegem Weltmeister
Anmeldungsdatum: 24.04.2006 Beiträge: 3180
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(#2214284) Verfasst am: 05.06.2020, 12:01 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | https://www.spiegel.de/panorama/steck-deine-haende-nicht-in-die-hosentaschen-a-bd0c7b0a-c956-4d9d-90aa-cd561555dedd
Zitat: | Die Liste der Regeln, an die sich der junge Mann zu halten hat, ist lang. Er zählt sie auf, eine nach der anderen, den Blick hat er dabei direkt in die Kamera gerichtet: "Fass im Laden nichts an, was du nicht kaufen möchtest. Zieh keinen Kapuzenpulli an. Höre beim Autofahren keine laute Musik. Bleib am Abend nicht zu lange draußen. Steck die Hände nicht in die Hosentaschen." |
Na Lila Einhorn, wie viele dieser Verhaltensweisen musst du dir zu eigen machen, damit du nicht "verdächtig" wirkst? |
Man könnte ein komisches Ohr in die Liste der verdächtigen Merkmale aufnehmen:
https://www.weser-kurier.de/region/niedersachsen_artikel,-fall-hoegel-noch-lange-nicht-abgeschlossen-_arid,1916762.html
wäre das dann Rassismus? ..... oder nur early profiling
_________________ Hup Holland Hup, Oranje winnt de cup (2022)
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#2214294) Verfasst am: 05.06.2020, 13:40 Titel: |
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Ich verstehe nicht, was der Fall mit dem Thema zu tun haben soll
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narr workingglass

Anmeldungsdatum: 02.01.2009 Beiträge: 3884
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(#2214306) Verfasst am: 05.06.2020, 15:21 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | https://www.spiegel.de/panorama/steck-deine-haende-nicht-in-die-hosentaschen-a-bd0c7b0a-c956-4d9d-90aa-cd561555dedd
Zitat: | Die Liste der Regeln, an die sich der junge Mann zu halten hat, ist lang. Er zählt sie auf, eine nach der anderen, den Blick hat er dabei direkt in die Kamera gerichtet: "Fass im Laden nichts an, was du nicht kaufen möchtest. Zieh keinen Kapuzenpulli an. Höre beim Autofahren keine laute Musik. Bleib am Abend nicht zu lange draußen. Steck die Hände nicht in die Hosentaschen." |
Na Lila Einhorn, wie viele dieser Verhaltensweisen musst du dir zu eigen machen, damit du nicht "verdächtig" wirkst? |
Solche Regeln kenne ich noch, als ich früher regelmäßig über die Grenze fuhr.
Es gibt Merkmale, die Gesetzeshüter aufhörchen lassen.
Laute Musik, Zigarette im Mund, lange Haare, unaufgeräumtes Auto, waren Garantien dafür, kontrolliert zu werden. |
Das ist was anders gewesen.
Ich hab eine Weile in den USA gelebt und schwarze und mexikanischstämmige Kollegen haben mir über ihr Lebensgefühl und ihre Erfahrungen erzählt. Es gab keinen der nicht irgendwann von der Polizei angehalten worden war. Fast alle waren Akademiker und haben nie in Slums gelebt, waren immer gut gekleidet und sind nie mit Gettoblaster auf der Schulter durch die Gegend gelaufen. Etliche erzählten, sie wurden angehalten, weil die Polizisten dachten, dass das Auto einfach geklaut sein musste, da sich Schwarze nie und nimmer so was leisten könnten.
Es ist also völlig egal, wie man sich als schwarzer oder brauner Mensch verhält - da hat man immer die Arschkarte.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46730
Wohnort: Stuttgart
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(#2214309) Verfasst am: 05.06.2020, 15:29 Titel: |
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narr hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | https://www.spiegel.de/panorama/steck-deine-haende-nicht-in-die-hosentaschen-a-bd0c7b0a-c956-4d9d-90aa-cd561555dedd
Zitat: | Die Liste der Regeln, an die sich der junge Mann zu halten hat, ist lang. Er zählt sie auf, eine nach der anderen, den Blick hat er dabei direkt in die Kamera gerichtet: "Fass im Laden nichts an, was du nicht kaufen möchtest. Zieh keinen Kapuzenpulli an. Höre beim Autofahren keine laute Musik. Bleib am Abend nicht zu lange draußen. Steck die Hände nicht in die Hosentaschen." |
Na Lila Einhorn, wie viele dieser Verhaltensweisen musst du dir zu eigen machen, damit du nicht "verdächtig" wirkst? |
Solche Regeln kenne ich noch, als ich früher regelmäßig über die Grenze fuhr.
Es gibt Merkmale, die Gesetzeshüter aufhörchen lassen.
Laute Musik, Zigarette im Mund, lange Haare, unaufgeräumtes Auto, waren Garantien dafür, kontrolliert zu werden. |
Das ist was anders gewesen.
Ich hab eine Weile in den USA gelebt und schwarze und mexikanischstämmige Kollegen haben mir über ihr Lebensgefühl und ihre Erfahrungen erzählt. Es gab keinen der nicht irgendwann von der Polizei angehalten worden war. Fast alle waren Akademiker und haben nie in Slums gelebt, waren immer gut gekleidet und sind nie mit Gettoblaster auf der Schulter durch die Gegend gelaufen. Etliche erzählten, sie wurden angehalten, weil die Polizisten dachten, dass das Auto einfach geklaut sein musste, da sich Schwarze nie und nimmer so was leisten könnten.
Es ist also völlig egal, wie man sich als schwarzer oder brauner Mensch verhält - da hat man immer die Arschkarte. |
Das kann ich mir vorstellen.
Es waren alles Verhaltensweisen, die man ändern kann. Das man farbig ist, kann man nicht ändern. Michael Jackson hat es versucht. Kam damit aber auch nicht gut an.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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VanHanegem Weltmeister
Anmeldungsdatum: 24.04.2006 Beiträge: 3180
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(#2214317) Verfasst am: 05.06.2020, 17:11 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Ich verstehe nicht, was der Fall mit dem Thema zu tun haben soll |
Rassismus/Diskriminierung, die nicht mit der Hautfarbe zu tun hat. Zunächst an einem rein hypothetischen Fall. Und hier nun ein realer Fall:
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/corona-schweden-111.html
"Norweger müssen ebenfalls in Quarantäne, wenn sie in Schweden übernachtet haben. Zwischen Norwegen und Dänemark gibt es diese Regelungen hingegen nicht."
_________________ Hup Holland Hup, Oranje winnt de cup (2022)
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DonMartin registrierter User
Anmeldungsdatum: 13.08.2013 Beiträge: 6817
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(#2214318) Verfasst am: 05.06.2020, 17:28 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Ich verstehe nicht, was der Fall mit dem Thema zu tun haben soll |
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DonMartin registrierter User
Anmeldungsdatum: 13.08.2013 Beiträge: 6817
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46730
Wohnort: Stuttgart
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(#2214323) Verfasst am: 05.06.2020, 17:49 Titel: |
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Nicht weiß genug?
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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DonMartin registrierter User
Anmeldungsdatum: 13.08.2013 Beiträge: 6817
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(#2214324) Verfasst am: 05.06.2020, 17:55 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Nicht weiß genug? |
Ich könnte mir vorstellen, dass zwei der drei die Aufnahmekriterien des KKK nicht ganz erfüllen.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22256
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(#2214329) Verfasst am: 05.06.2020, 18:21 Titel: |
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DonMartin hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Nicht weiß genug? |
Ich könnte mir vorstellen, dass zwei der drei die Aufnahmekriterien des KKK nicht ganz erfüllen. |
... und wer ein anständiger Rassist sein darf, bestimmt halt immer noch der KKK.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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narr workingglass

Anmeldungsdatum: 02.01.2009 Beiträge: 3884
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(#2214334) Verfasst am: 05.06.2020, 18:49 Titel: |
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Interessant ist die "Zwarte Pieten"-Diskussion in den Niederlanden. Schon seit Jahren brüllt eine "wir lassen uns unsere Traditionen nicht kaputt machen"-Fraktion gegen eine buntere Pietenauswahl. Bis jetzt hatten sie im Prinzip Rutte auf ihrer Seite. Jetzt hat er sich dazu geäußert und meinte, er könne inzwischen verstehen, warum und weswegen Menschen zwarte Pieten abgeschafft sehen wollen.
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VanHanegem Weltmeister
Anmeldungsdatum: 24.04.2006 Beiträge: 3180
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(#2214384) Verfasst am: 06.06.2020, 08:34 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
... und wer ein anständiger Rassist sein darf, bestimmt halt immer noch der KKK.
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Nö, nur wer an ainständiger WEISSER Rassist sein darf.
Wer ein anständiger indischer Rassist sein darf, das entscheiden andere.
_________________ Hup Holland Hup, Oranje winnt de cup (2022)
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goedelchen registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.10.2018 Beiträge: 928
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(#2214385) Verfasst am: 06.06.2020, 09:10 Titel: :-) |
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VanHanegem hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
... und wer ein anständiger Rassist sein darf, bestimmt halt immer noch der KKK.
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Nö, nur wer an ainständiger WEISSER Rassist sein darf.
Wer ein anständiger indischer Rassist sein darf, das entscheiden andere. |
Wer ein Staatsvolk als Köterrasse bezeichnen darf, bestimmt das Hamburger Amtsgericht.
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32500
Wohnort: Woanders
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#2214399) Verfasst am: 06.06.2020, 11:28 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | DonMartin hat folgendes geschrieben: | vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Nicht weiß genug? |
Ich könnte mir vorstellen, dass zwei der drei die Aufnahmekriterien des KKK nicht ganz erfüllen. |
... und wer ein anständiger Rassist sein darf, bestimmt halt immer noch der KKK.
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Das ist der gleiche Unfug, wie die Verteidiger von Naidoo und Hildmann anführen, weil diese ja selbst Migrantenkinder seien.
Donmartin, wie so viele Rechte, ist halt zu ignorant, um das zu verstehen
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VanHanegem Weltmeister
Anmeldungsdatum: 24.04.2006 Beiträge: 3180
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 21449
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2214523) Verfasst am: 08.06.2020, 11:11 Titel: |
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Es hat sich nicht viel geändertDokumentation „13th“ von Ava DuVernay zieht eine Linie von der Sklaverei zur Masseninhaftierung
https://www.freitag.de/autoren/bennyk/es-hat-sich-nicht-viel-geaendert
Zitat: | Im Jahr 2014 waren etwa 2,3 Millionen Menschen in den USA inhaftiert. Die Zahl allein erscheint schon hoch, ihr ganzes Ausmaß zeigt sich jedoch erst, wenn sie in Relation gesetzt wird. Das geschieht gleich zu Beginn des von Netflix produzierten Dokumentarfilms 13th von Ava DuVernay (Selma). |
doku von 2016
wer netzflixen kann, der netzflixe also
_________________ "als ob"
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#2214547) Verfasst am: 08.06.2020, 15:12 Titel: |
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"der erneuten Kriminalisierung durch den „War on Drugs“, ausgerufen von Nixon, durchgesetzt von Reagan, Bush und Clinton."
Meine Rede, unsere Drogengesetze sind von Rassismus schwer zu trennen.
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narr workingglass

Anmeldungsdatum: 02.01.2009 Beiträge: 3884
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(#2214548) Verfasst am: 08.06.2020, 15:52 Titel: |
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Sehr kurz gedacht. "Weiße" wurden nicht so massal verschleppt und verklsklavt wie z.B. Afro-Amerikaner - mit allen daraus resultierenden Zuständen.
Die Langnasen-Vorurteile sind eben das - Vorurteile, aber kein Rassismus.
Aber interessant, wenn das verglichen wird.
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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DonMartin registrierter User
Anmeldungsdatum: 13.08.2013 Beiträge: 6817
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(#2214552) Verfasst am: 08.06.2020, 17:14 Titel: |
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narr hat folgendes geschrieben: |
Sehr kurz gedacht. "Weiße" wurden nicht so massal verschleppt und verklsklavt wie z.B. Afro-Amerikaner - mit allen daraus resultierenden Zuständen.
Die Langnasen-Vorurteile sind eben das - Vorurteile, aber kein Rassismus.
Aber interessant, wenn das verglichen wird. |
Weil es vergleichbar ist.
Beim Schwarzen Peter geht's auch nicht um Versklavung oder Verschleppung.
Apropo Sklaverei:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mediterraner_Sklavenhandel
Zitat: |
Dies diente zur Gewinnung von Sklavinnen, um den Frauenbedarf in polygamen Gesellschaften sowie an Haushaltssklavinnen zu befriedigen, ebenso aber der Gewinnung männlicher Arbeitskräfte für Landwirtschaft und Militär.
...
... wo insbesondere die hellhäutigen kaukasischen Frauen hohe Preise erzielten
...
Daneben betrieben die sog. Barbaresken-Korsaren und andere Piraten die Versklavung von Weißen. Das waren nicht nur die Besatzungsmitglieder und Passagiere gekaperter Schiffe, sondern auch die verschleppten Einwohner europäischer Küstenstädte. Hauptsächlich war davon die südeuropäische Küste (Spanien und die Mittelmeerinseln) betroffen, doch führten ihre Raubzüge im 17. Jahrhundert unter anderem auch nach Baltimore in Irland, Penzance in Südwest-England und sogar nach Austurland und Vestmannaeyjar bei Island. Häufig dienten diese Raubzüge nicht dem Verkauf der erbeuteten Menschen, sondern der ebenfalls sehr profitablen Forderung von Lösegeld für die verschleppten Personen. Ein berühmtes Beispiel für einen gegen Lösegeld freigelassenen Sklaven ist der spanische Schriftsteller Miguel de Cervantes. Der Historiker Robert C. Davis berechnet die Zahl der versklavten Europäer in nordafrikanischen Ländern zwischen 1580 und 1680 auf etwa 1 Million bis zu 1.250.000 Menschen.
...
... Eine osmanische Sonderform der Sklaverei war außerdem die so genannte „Knabenlese“ (dev?irme, türkisch für "das Sammeln"), bei der jeder fünfte christliche Knabe im Alter von 8 bis 15 Jahren abgegeben werden musste und dann – nach einer Zwangskonvertierung zum Islam und Sklavenarbeit in muslimischen Familien
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Ich sehe daher keinen Grund, warum nur "alte, weisse Mitteleuropäer" sich Asche aufs Haupt streuen sollten.
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DonMartin registrierter User
Anmeldungsdatum: 13.08.2013 Beiträge: 6817
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#2214556) Verfasst am: 08.06.2020, 17:48 Titel: |
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Whataboutism (Deutsch)
Wortart: Substantiv, (männlich)
Silbentrennung:
What|abou|tism, keine Mehrzahl
Wortbedeutung/Definition:
1) Argumentationstechnik, bei der man auf einen kritischen Vorwurf über ein Versagen mit einem Verweis auf ein Fehlverhalten oder einen Missstand auf der anderen Seite, zum Beispiel der des Gesprächspartners, verweist
2) Siehe auch: https://freigeisterhaus.de/search.php?search_author=DonMartin
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46730
Wohnort: Stuttgart
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(#2214561) Verfasst am: 08.06.2020, 19:03 Titel: |
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DonMartin hat folgendes geschrieben: | narr hat folgendes geschrieben: |
Sehr kurz gedacht. "Weiße" wurden nicht so massal verschleppt und verklsklavt wie z.B. Afro-Amerikaner - mit allen daraus resultierenden Zuständen.
Die Langnasen-Vorurteile sind eben das - Vorurteile, aber kein Rassismus.
Aber interessant, wenn das verglichen wird. |
Weil es vergleichbar ist.
Beim Schwarzen Peter geht's auch nicht um Versklavung oder Verschleppung.
Apropo Sklaverei:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mediterraner_Sklavenhandel
Zitat: |
Dies diente zur Gewinnung von Sklavinnen, um den Frauenbedarf in polygamen Gesellschaften sowie an Haushaltssklavinnen zu befriedigen, ebenso aber der Gewinnung männlicher Arbeitskräfte für Landwirtschaft und Militär.
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... wo insbesondere die hellhäutigen kaukasischen Frauen hohe Preise erzielten
...
Daneben betrieben die sog. Barbaresken-Korsaren und andere Piraten die Versklavung von Weißen. Das waren nicht nur die Besatzungsmitglieder und Passagiere gekaperter Schiffe, sondern auch die verschleppten Einwohner europäischer Küstenstädte. Hauptsächlich war davon die südeuropäische Küste (Spanien und die Mittelmeerinseln) betroffen, doch führten ihre Raubzüge im 17. Jahrhundert unter anderem auch nach Baltimore in Irland, Penzance in Südwest-England und sogar nach Austurland und Vestmannaeyjar bei Island. Häufig dienten diese Raubzüge nicht dem Verkauf der erbeuteten Menschen, sondern der ebenfalls sehr profitablen Forderung von Lösegeld für die verschleppten Personen. Ein berühmtes Beispiel für einen gegen Lösegeld freigelassenen Sklaven ist der spanische Schriftsteller Miguel de Cervantes. Der Historiker Robert C. Davis berechnet die Zahl der versklavten Europäer in nordafrikanischen Ländern zwischen 1580 und 1680 auf etwa 1 Million bis zu 1.250.000 Menschen.
...
... Eine osmanische Sonderform der Sklaverei war außerdem die so genannte „Knabenlese“ (dev?irme, türkisch für "das Sammeln"), bei der jeder fünfte christliche Knabe im Alter von 8 bis 15 Jahren abgegeben werden musste und dann – nach einer Zwangskonvertierung zum Islam und Sklavenarbeit in muslimischen Familien
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Ich sehe daher keinen Grund, warum nur "alte, weisse Mitteleuropäer" sich Asche aufs Haupt streuen sollten. |
Sauereien die andere auch begehen, reicht m.E. nicht aus, die eigenen zu ignorieren.
Als ich noch ein kleines Kind war, erzählte unser Lehrer in der Schule, was für ein toller Mensch Leopold II von Belgien wohl gewesen wäre.
Er hätte sogar den Staat Kongo, den belgischen Staat geschenkt.
Bis heute, ärgere und schäme mich sogar ein bisschen dafür, dass ich nicht gefragt habe, wo er den dann erworben hätte.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26439
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2214563) Verfasst am: 08.06.2020, 19:39 Titel: |
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vrolijke hat folgendes geschrieben: | ....
Sauereien die andere auch begehen, reicht m.E. nicht aus, die eigenen zu ignorieren.
... |
begehen? Don Martin schrieb nichts von der Gegenwart.
Die eigenen? Du hast schon mal Sklaven gejagt?
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#2214569) Verfasst am: 08.06.2020, 20:35 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | narr hat folgendes geschrieben: | DonMartin hat folgendes geschrieben: |
Wenn man die Rasse per Sprachregelung wegdefiniert, dann passiert so was nicht mehr? |
... Aber ich bin sehr wohl ein "Biologie-versteher" und daher kann ich dir sagen, dass biologisch keine "Rassen" gibt- es ist nicht per Sprachreglung "wegdefiniert". Nur in der Zucht wird der Begriff verwendet. Dann wird die "Rasse" definiert. Z.B. legt ein Verband fest, wie ein Pudel auszusehen hat.
Beim Menschen gibt es das nicht. |
...
Das hängt davon ab, wie man Rasse definiert. Die Briten haben den Vorteil da zwischen race und zu breed unterscheiden, aber das grundsätzliche Problem ist ein ganz anderes. "Beim Menschen gibt es keine Rassen" ist eine politische Aussage und keine fachliche. Fachlich haben wir da zwar eine verdeckte, man könnte auch sagen unterdrückte, aber immer noch eine Diskussion. |
Als Versuch der Diskussion um Gruppe/Ethnie/Rasse/Subpopulation/Unterart/Art ein neues Argument hinzuzufügen:
Wieviele Eltern hast du? Zwei.
Wieviele Großeltern hast du? Vier.
Wievele Urgroßeltern hast du? Acht.
Dann 16, 32 und so weiter. Einfach die Zweierpotenzen aufzählen. Nur stimmt das nicht.
Nach 33 Generationen hätte man die heutige Weltbevölkerung als Vorfahren - so viele lebten damals allerdings nicht. Offensichtlich heiraten auch Cousinen und Cousins, ersten, zweiten, dritten, ... Grades. So ergibt sich eine lokale Gruppierung, die im übernächsten Nachbardorf anders ist; die hinter der nächsten und übernächsten Siedlungsbariere anders ist: Gebirge, Ozeane, was auch immer.
Damit einher geht eine Gruppierung genetischer Varianten. Mein Genom: Je zur Hälfte von Vater und Mutter, zu einem Viertel von den Großeltern. Aber nicht 1/(2^n) vor n Generationen. Also gibt es Gruppen, mit denen ich mehr Genvarianten (Allele) gemein habe als mit anderen Gruppen. Das läßt sich über alle Entfernungsskalen treiben sowie weit in die Vergangenheit zurück. Vom übernächsten Nachbardorf über die verschlungenen Verwandschaftsbeziehungen zwischen den Hominiden, sogar über Fortpflanzungsgrenzen zwischen Arten hinaus bis zu den ersten, sich sexuell/diploid fortpflanzenden Lebewesen. Ab da passt das Bild nicht mehr.
Soviel zum "neuen" Argument.
Was man traditionell als Rasse verstanden hat, ist ein Ausschnitt aus dieser Folge, die zeitlich vor einigen Tausenden oder wenigen zehntausenden Jahren stattfand. Alte Karten, die Menschengruppen nach äußerlichen Merkmalen einteilten, decken sich zum allergrößten Teil mit neuen Karten, die auf genetischen Analysen gründen.
Wenn narr behauptet: "daher kann ich dir sagen, dass biologisch keine "Rassen" gibt" - dann erinnere ich an das alte Buch: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life. "Natural Selection" ist auf deutsch übrigens "natürliche Zuchtwahl".
fwo hat folgendes geschrieben: | Zu denen, die da noch streiten: Von von El Schwalmo weiß ich, dass er auch Biologe ist, von smallie vermute ich es, aber zumindest ist er auf dem Gebiet belesener als die meisten Biologen, auch belesener als ich. |
Nicht Biologie, sondern Mathe. Hab's nie ausdrücklich erwähnt, weil's mir peinlich wäre, wenn ich bei einer Dreikäsehoch-Rechnung krass daneben liege, was durchaus passieren kann, könnte und passiert ist. Vom Wenigen, das ich verstanden habe - ist mittlerweile vieles wieder vergessen. Autsch. Mein Diplomthema war KI: unscharfes Schließen in formalen Systemen, genauer: fuzzy logic in Expertensystemen. Also nicht wirklich Mathematik, eher Informatik.
_________________ "There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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narr workingglass

Anmeldungsdatum: 02.01.2009 Beiträge: 3884
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(#2214581) Verfasst am: 08.06.2020, 21:55 Titel: |
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DonMartin hat folgendes geschrieben: |
Ich sehe daher keinen Grund, warum nur "alte, weisse Mitteleuropäer" sich Asche aufs Haupt streuen sollten. |
Es geht in keiner Weise darum, sich Asche auf's Haupt zu streuen. Es geht darum, wie Menschen aus ihrer Geschichte heraus das Verhalten von Weißen ihnen gegenüber anders beurteilen als Weiße glauben. Und im Fall der "Zwarten Pieten" ist die Geschichte der Niederlande und der WIC schon mit einzubeziehen.
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narr workingglass

Anmeldungsdatum: 02.01.2009 Beiträge: 3884
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(#2214582) Verfasst am: 08.06.2020, 22:13 Titel: |
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Wer "race" mit "Rasse" übersetzt, übersetzt falsch.
Lost in Translation Ein Zeitartikel aus 2018 der die Diskussion eines Essays des Genetikers David Reich bespricht.
Dazu auch ein Bericht des Dlf „Die allermeisten genetischen Unterschiede sind gar nicht sichtbar“ ein Interview mit der Wissenschaftshistorikerin Veronika Lipphardt.
"Die Wissenschaft hat das Ordnungssystem Rasse zu Recht ad acta gelegt. Ich würde ganz gerne anders beginnen, und zwar was es ganz eindeutig gibt, und alle Wissenschaftler, die ich kenne, stimmen dem auch zu. Das ist human genetic variation, übersetzt als genetische Vielfalt beim Menschen. ..., und Rasse hat sich als Ordnungssystem für diese komplexe Vielfalt nicht bewährt. ..."
Und von dieser Diskussion ganz abgesehen, hat Europa - und Deutschland im Besonderen nun sein Geschichte und "Rasse" ist ein beladener Begriff, bei dem eine Umdeutung schon aus diesem Grund kaum möglich ist. Wenn dann die Mehrheit der Wissenschaftler sagt, dass der Rassebegriff zur Beschreibung der Unterschiede die beim Menschen bestehen auch noch ungeeignet ist, dann sind diejenigen die auf dem Begriff bestehen nur ewig gestrige, die in dem Punkt weder die wissenschaftliche noch die geschichtliche Seite verstanden haben.
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