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Rassismus?!
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#2215518) Verfasst am: 17.06.2020, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Falls Du es nicht gemerkt hast, solche Fragen betreffen Deine Glaubwürdigkeit.

Lachen Erstens: Meine Glaubwürdigkeit in deinen Augen interessierte mich schon ursprünglich relativ wenig und ist jetzt nach allem an dem Punkt, wo sie mich wirklich gar nicht mehr interessiert. Zweitens: Ich bezweifle, dass meine Glaubwürdigkeit in den Augen der restlichen Forenuser und insbesondere in den Augen derer, deren Meinung mich tatsächlich interessiert, an meiner Weigerung, mein Privatleben von dir in die Öffentlichkeit zerren zu lassen, übermäßig gelitten hat. Vielleicht liege ich ja falsch, aber bisher scheinst du buchstäblich der einzige zu sein, der sich dafür überhaupt interessiert. Und drittens: Hast du nichts Besseres zu tun? Um meine Glaubwürdigkeit kümmere ich mich schon selbst, dafür will und brauche ich deine Hilfe nicht.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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TheStone
registrierter User



Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 761

Beitrag(#2215520) Verfasst am: 17.06.2020, 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:


Falls Du es nicht gemerkt hast, solche Fragen betreffen Deine Glaubwürdigkeit. Ich frage schliesslich nicht mit wenn Du wie oft ins Bett gehst, sondern was Du konkret machst um Deine albernen politischen Sprueche in der Realitaet umzusetzen und wenn man das nicht mehr fragen darf ohne deshalb mit "Big Brother" verglichen zu werden, dann kann man gleich ganz aufhören zu diskutieren.


Nach ad homina zu suchen und zu diskutieren sind zwei Tätigkeiten, die sich für fruchtbare Diskussionen ausschließen.
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narr
workingglass
Moderator



Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3884

Beitrag(#2215525) Verfasst am: 17.06.2020, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
btw: Der biologische Begriff der Rasse beinhaltet beim Menschen nur für Rassisten eine Wertung, für mich nicht. Und - ich kenne solche Leute aus eigener Anschauung - Rassisten haben auch keine Schwierigkeiten, Ethnien mit Wertungen zu verbinden. Möchtest Du den Begriff deshalb auch für nichtig erklären?


Ein guter Punkt! ...

Nein, gar kein Punkt.

Jedem steht frei ein Kamel "Kuh" zu nennen. Nur macht's die ständige Wiederholung nicht wahrer.

Genetisch sind Europäer z.B. näher mit Ostafrikanern verwandt, als Ostafrikaner mit anderen Afrikanern. Biologisch kann man keine Rasse definieren.

"Rassen" sind ein soziales Konstrukt und werden durch das Denken von Menschen die glauben es hätte eine biologische Grundlage in Stand gehalten. Wenn David Reich meint er müsse den Begriff "Rasse" wieder hoffähig machen, indem er behauptet dass es biologisch "Rassen" in unseren Genen gäbe, dann liefert er der rechten Meute nur Munition zum Missbrauch von Forschung.

Von den Rassebegriff-Vertretern hier warte ich immer noch auf eine Einteilung welche "Rassen" es denn nun gibt bei den Menschen und wozu diese Einteilung dann gut sein soll.
Ich würde dann auch gerne eine Schublade zugewiesen bekommen - eines Onkel Hobby war Ahnenforschung, gefunden wurden Polen, Iren, Schweden, Schweizer, Afro-Amerikaner, Italiener, Türken, Deutsche. Und da konnte er bis rund 1750 in Kirchenbüchern was finden, dann verlief sich's im Sand. Welche "Rasse" wären denn dann Leute wie ich? Von denen es sicher mehr gibt als man glaubt - die Zahl der Kuckuckskinder kommt ja noch dazu, die liegt gemittelt bei 2%
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2215529) Verfasst am: 18.06.2020, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

TheStone hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Falls Du es nicht gemerkt hast, solche Fragen betreffen Deine Glaubwürdigkeit. Ich frage schliesslich nicht mit wenn Du wie oft ins Bett gehst, sondern was Du konkret machst um Deine albernen politischen Sprueche in der Realitaet umzusetzen und wenn man das nicht mehr fragen darf ohne deshalb mit "Big Brother" verglichen zu werden, dann kann man gleich ganz aufhören zu diskutieren.


Nach ad homina zu suchen und zu diskutieren sind zwei Tätigkeiten, die sich für fruchtbare Diskussionen ausschließen.


Schoener haette ich es auch nicht ausdrücken koennen. Wir sollten das vielleicht einfach so als Schlusswort stehen lassen und uns anderen Dingen zuwenden. Smilie
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#2215532) Verfasst am: 18.06.2020, 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ist mir recht.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26446
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2215539) Verfasst am: 18.06.2020, 09:52    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
btw: Der biologische Begriff der Rasse beinhaltet beim Menschen nur für Rassisten eine Wertung, für mich nicht. Und - ich kenne solche Leute aus eigener Anschauung - Rassisten haben auch keine Schwierigkeiten, Ethnien mit Wertungen zu verbinden. Möchtest Du den Begriff deshalb auch für nichtig erklären?


Ein guter Punkt! ...

Nein, gar kein Punkt.

Jedem steht frei ein Kamel "Kuh" zu nennen. Nur macht's die ständige Wiederholung nicht wahrer.

Genetisch sind Europäer z.B. näher mit Ostafrikanern verwandt, als Ostafrikaner mit anderen Afrikanern. Biologisch kann man keine Rasse definieren.

"Rassen" sind ein soziales Konstrukt und werden durch das Denken von Menschen die glauben es hätte eine biologische Grundlage in Stand gehalten. Wenn David Reich meint er müsse den Begriff "Rasse" wieder hoffähig machen, indem er behauptet dass es biologisch "Rassen" in unseren Genen gäbe, dann liefert er der rechten Meute nur Munition zum Missbrauch von Forschung.

Von den Rassebegriff-Vertretern hier warte ich immer noch auf eine Einteilung welche "Rassen" es denn nun gibt bei den Menschen und wozu diese Einteilung dann gut sein soll.
Ich würde dann auch gerne eine Schublade zugewiesen bekommen - eines Onkel Hobby war Ahnenforschung, gefunden wurden Polen, Iren, Schweden, Schweizer, Afro-Amerikaner, Italiener, Türken, Deutsche. Und da konnte er bis rund 1750 in Kirchenbüchern was finden, dann verlief sich's im Sand. Welche "Rasse" wären denn dann Leute wie ich? Von denen es sicher mehr gibt als man glaubt - die Zahl der Kuckuckskinder kommt ja noch dazu, die liegt gemittelt bei 2%

Ich habe das zwar schon mehrmals geschrieben, aber ich suche es jetzt nicht heraus, sondern formuliere zum x-ten Mal.

Grundsätzlich: Ob irgendeine rechte Meute mit einer wissenschaftlich begründeten Unterteilung der Menschheit in Unterarten oder Rassen Missbrauch treiben kann, liegt daran, wie klar man macht, welche Unterschiede man überhaupt theoretisch erwarten kann. Jedem, dem klar, ist, dass die Besonderheit der Art Mensch darin liegt, ihre Nische kulturell zu bestimmen, dem ist auch klar, dass der genetische Selektionsdruck der Menschheit nicht von externen Lebensbedinungen bestimmt war oder ist, sondern von diesem eigenen Verhalten der kulturellen Übertragung des Wissens der Art. Das selektierende Verhalten ist also das Denken, besonders das gemeinsame Denken in Kommunikation, mit Hilfe der Sprache. Das ist eine Fähigkeit, die gleichzeitig individuell und sozial ist, und nach der wir alle selektiert sind, der Buschmann in der Kalahari wie der Eskimo auf Alaska oder der Broker in New York.

Es ist nicht zu erwarten, dass man bei ähnlich sozialisierten Menschen rassisch bedingte Intelligenzunterschiede findet, und alle Versuche, sie zu finden scheiterten auch grandios, sobald man die sozialen Bedingtheit der Ergebnisse herausfilterte. Und was speziell unsere Rechten angeht, unter denen es schon wegen der Möglichkeit, auf diese Art und Weise Macht an sich zu reißen, unter der Führung natürlich auch ein paar Intelligente und wahrscheinlich auch Hochintelligente gibt, würde ich denen sofort anbieten, ihre durchschnittliche Intelligenz einmal in Relation zu der der restlichen Bevölkerung zu untersuchen, um mal zu sehen, wo hier die wirklichen "Untermenschen" sitzen.

Der Missbrauch biologischer Unterschiede kann nur stattfinden, solange nicht klar ist, worin die bestehen, überhaupt bestehen können. Wie dumm muss man eigentlich sein, wenn man meint, durch das Leugnen offensichtlicher Unterschiede wie der Hautfarbe eine Einsicht in den Unsinn des von einigen postulierten Unterschiedes vom Typ "Neger sind dümmer als Menschen" erzeugen zu können?

Nun zu dem Punkt mit dem genetischen Abstand: Das wäre ein Argument, wenn irgendwo eine Regel existerte, dass alle Unterarten auf einem ähnlichen genetischen Abstand zueinander basierten. Diese Regel existiert aber nicht. Ein Kriterium bei einer Einteilung in Unterarten besteht darin, wie einfach und sicher ich die unterteilen kann.
Und wenn wir uns medizinische Eigenschaften ansehen, dann können die z.B. auch in der Verträglich oder Wirksamkeit bestimmter Medikamente liegen. Um so ein Beispiel mal durchzuspielen, das auch zeigt, warum der genetische Abstand nicht zieht:

Was Du da erzählst, ist ja auch unter Menschen, die Rasse oder Unterart auch beim Menschen für einen zulässigen Forschungsgegenstand halten, nicht unbekannt: Es gibt in Afrika kleine Populationen, deren Trennung vom Rest älter ist, als die Trennung aller anderen großen Populationen.
(kleiner Einschub: Wer weiß, wie Evolution funktioniert, und dass das evolutionär schnelle Reaktionsfeld des Menschen in der kulturellen Einnischung besteht, dem ist klar, dass er auch bei Buschleuten keine geistig Zurückgebliebenen erwarten kann. Wir haben es hier einfach mit einer sehr stabilen Nische zu tun, die zusätzlich nicht besonders begehrt ist.)
Die, die von Afrika nach "draußen" gegangen sind, erlebten im Westen Einkreuzungen von Neandertalern und im Osten die von Denisovianern, beides aber Verwandte, von denen in der Kulturfähigkeit, wenn überhaupt, höchstens Rückschritte zu erwarten waren. Was da aber durchaus möglich ist, sind Stoffwechsel-Varianten. Insofern könnte es sich medizinisch als durchaus sinnvoll erweisen, diese "neueren" Anteile der Menschheit gegenüber den älteren Anteilen abzuteilen und sogar weitere Unterteilungen nur unter denen zu machen.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2215577) Verfasst am: 18.06.2020, 21:56    Titel: War Karl Marx ein "übler Rassist"? Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Im Kontext des Marxzitates, das ich gebracht habe und welches Du ja als angeblich "private Scherze" verteidigst, ist das eine eindeutig rassistische Aeusserung.


Ich denke, wesentlich an Marxen's Abneigung gegen Lassalle waren weder ein Antisemitismus noch ein Rassismus, sondern folgende politische Gegensätze:

Zitat:
Lassalle organisierte diese erste deutsche sozialistische Bewegung als seine eigene Diktatur. ... Das Ziel war, Bismarck davon zu überzeugen, Zugeständnisse zu machen ... Zu diesem Zweck versuchte Lassalle in der Tat, mit dem Eisernen Kanzler zu verhandeln. Lassalle schickte ihm die diktatorischen Statuten seiner Organisation als „die Verfassung meines Reichs, dessentwegen Sie mich vielleicht beneiden werden“, und dann fuhr er fort:

Es wird Ihnen aus diesem Miniaturgemälde deutlich die Überzeugung hervorgehen, wie wahr es ist, dass sich der Arbeiterstand instinktmäßig zur Diktatur geneigt fühlt, wenn er erst mit Recht überzeugt sein kann, dass dieselbe in seinem Interesse ausgeübt wird und wie sehr er daher, wie ich Ihnen schon neulich sagte, geneigt sein würde, trotz aller republikanischen Gesinnungen – oder vielmehr gerade auf Grund derselben – in der Krone den natürlichen Träger der sozialen Diktatur, im Gegensatz zu dem Egoismus der bürgerlichen Gesellschaft, zu sehen, wenn die Krone ihrerseits sich jemals zu dem – freilich sehr unwahrscheinlichen – Schritt entschließen könnte, eine wahrhaft revolutionäre und nationale Richtung einzuschlagen und sich aus einem Königtum der bevorrechteten Stände in ein soziales und revolutionäres Volkskönigtum umzuwandeln!

Obwohl dieser geheime Brief damals unbekannt war, begriff Marx das Wesen des Lassalleanertums vollkommen. Er sagte Lassalle ins Gesicht, dass er ein „Bonapartist“ sei, und erkannte scharfsinnig: „Er gebärdet sich wie der künftige Arbeiterdiktator.“ Die Lassalle’sche Tendenz nannte er den „königlich preußischen Regierungssozialismus“ ...

Es gibt ein aufschlussreiches Beispiel dafür was passiert, wenn ein akademischer Antimarxist der amerikanischen Sorte zufällig auf diesen Standpunkt von Marx stößt. In seinem Buch Demokratie und Marxismus (später überarbeitet und als Einführung in die marxistische Theorie herausgegeben) beweist Mayo mit großem Geschick, dass der Marxismus antidemokratisch sei, indem er den Marxismus einfach als „Moskauer Orthodoxie“ definiert. Aber zumindest scheint er Marx gelesen zu haben, denn ... Marx, dämmert es ihm, war kein „Staatsanhänger“:

Die populäre gegen den Marxismus gerichtete Kritik heißt, er neige dazu, in eine Form der „Staatsanhängerschaft“ zu verfallen. Auf den ersten Blick verfehlt diese Kritik anscheinend weit das Ziel, denn die Tugend der Marx’schen politischen Theorie ... ist die völlige Abwesenheit jeder Verherrlichung des Staates.

Diese Entdeckung stellt eine bemerkenswerte Herausforderung an die Marx-Kritiker dar, die natürlich im Voraus wissen, dass der Marxismus den Staat verherrlichen muss. Mayo löst diese Schwierigkeit mit zwei Feststellungen: 1. „Die Staatsanhängerschaft wohnt dem Bedürfnis nach totaler Planung inne ...“ 2. Sieh dir Russland an! Aber Marx erhebt die „totale Planung“ nicht zum Fetisch. Er wurde so häufig (von anderen Marx-Kritikern) dafür kritisiert, dass er es versäumte, einen Sozialismusentwurf vorzulegen, gerade weil er sich so heftig gegen den utopischen „Planismus“ – oder Planung von oben – seiner Vorgänger wandte. Der „Planismus“ ist genau die Vorstellung von Sozialismus, die der Marxismus zerstören wollte.


https://www.marxists.org/deutsch/archiv/draper/1966/2seelen/05-lassalle.htm


Eine Planung von oben, welche die weisen Herrscher einer vermeintlich unmündigen und dummen Bevölkerung aufpfropfen, hat also nicht nur nichts mit Demokratie zu tun. So eine *göttliche Planung* ist auch antimarxistisch, jedoch pro-Lassallianisch - und Sozialdemokratisch!

Heute nennt man das die große Illusion des links-sozialdemokratischen Sozialreformismus. Auch dieser geht ja u.a. auf Lassalle zurück, daneben auch auch Eduard Bernstein.


Und hier noch mal konkret ein Artikel zu der Frage:

War Karl Marx ein "übler Rassist"?

Grundsätzlich kann und muss man sagen, dass Diskriminierung und im Zusammenhang damit gar die Forderung nach gesellschaftlichen Benachteiligungen für bestimmte natürliche und/oder kulturelle Menschengruppen sich nicht mit der inneren Systematik des Marxismus vertragen. Der Marxismus ist nun mal keine Aphorismensammlung, sondern ein theoretisches System, eine systematische Theorie, also etwas, das es gemäß postmodernen Philosophen am liebsten gar nicht (mehr) geben sollte. Cool
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
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Beitrag(#2215581) Verfasst am: 18.06.2020, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Trotzdem hat Karl Marx den Lasalle übelst rassistisch beschimpft und nicht entlang diesen Punkten Kritik geuebt. Die Frage bleibt bestehen weshalb er sich so und nicht anders ueber Lassalle geäußert hat.

Haette er dies heute getan, er haette keinen Verleger mehr gefunden, der sich noch traut seine Bücher zu drucken.

Ich werde uebrigens trotzdem nicht unsere kleine Marxbueste vom Regal verbannen, ich werde höchstens ein Tuch darueberhaengen, falls ich mal juedischen oder afroamerikanischen Besuch kriege. Man will ja schliesslich niemanden rassistisch beleidigt sehen. Sehr glücklich
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narr
workingglass
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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3884

Beitrag(#2215596) Verfasst am: 19.06.2020, 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Grundsätzlich: Ob irgendeine rechte Meute mit einer wissenschaftlich begründeten Unterteilung der Menschheit in Unterarten oder Rassen Missbrauch treiben kann,...

wenn es diese wissenschaftlich begründete Unterteilung gäbe, dann wäre das richtig. Dieses Argument ist jedoch nur eine Ergänzung zum biologischen Argument.

fwo hat folgendes geschrieben:
Nun zu dem Punkt mit dem genetischen Abstand: Das wäre ein Argument, wenn irgendwo eine Regel existerte, dass alle Unterarten auf einem ähnlichen genetischen Abstand zueinander basierten. Diese Regel existiert aber nicht. Ein Kriterium bei einer Einteilung in Unterarten besteht darin, wie einfach und sicher ich die unterteilen kann.

Da ist aber nichts "einfach" und "sicher" zu unterteilen.

fwo hat folgendes geschrieben:
Und wenn wir uns medizinische Eigenschaften ansehen, dann können die z.B. auch in der Verträglich oder Wirksamkeit bestimmter Medikamente liegen. ...

Spielst du auf "BiDil" an? Manche Menschen sprechen auf Medikamente anders an als andere. Kann an den Genen liegen. Ich bin allergisch gegen das ein oder andere. Komme ich dann in eine Rasse mit anderen die die gleiche Allergie haben?

Niemand bezweifelt genetische Unterschiede zwischen Menschen und auch die daraus resultierenden Unterschiede auf z.B. Medikamente. Das ist aber kein Argument für eine Einteilung in "Rassen" Da wir so gut wie alle mehr oder weniger gut gemischt sind ist das Vorhandensein bzw Fehlen von entsprechenden Genvariationen nicht vorhersehbar.
Als Beispiel: ordne doch Obama mal ein (oder mich)

fwo hat folgendes geschrieben:
(kleiner Einschub: Wer weiß, wie Evolution funktioniert,

Ja, da bist du ja anscheinend der große Crack. Alle anderen haben ja keine Ahnung. skeptisch

fwo hat folgendes geschrieben:
...und dass das evolutionär schnelle Reaktionsfeld des Menschen in der kulturellen Einnischung besteht, dem ist klar, dass er auch bei Buschleuten keine geistig Zurückgebliebenen erwarten kann. ....

Häh? Was soll dieser Text? Ich denke niemand, ich auch nicht, hat etwas gegen die Erforschung der (genetischen) Unterschiede innerhalb der Spezies "Mensch". Die gibt es und die sind vielfältig. Eignen sich aber nicht für eine Einteilung. Deutsche unterscheiden sich (manchmal) von Menschen aus Japan, Spanien oder dem Kongo. Der größte Unterschied liegt aber nicht in den Genen sondern in den kulturellen unterschieden.

Ich hab schon ein paar mal gefragt und frag jetzt nochmal:
Wozu soll eine Einteilung in "Rassen" gut sein? Und welche "Rassen" sollen nach welchen Kriterien eingeteilt werden? Angeblich ist das ja so einfach und sicher
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26446
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2215597) Verfasst am: 19.06.2020, 15:56    Titel: Antworten mit Zitat

@ narr

Du bringst mir da zuviel durcheinander.

Als Beispiel: Es gibt genetisch bedingte Unverträglichkeiten, aber keine genetisch bedingten Allergien. Allergien sind immer individuell im Lauf des Lebens erworben. Wer also Allergien in dieses Thema hineinbringt, zeigt damit nur, dass er bei einem Thema mitreden möchte, von dem er offensichtlich keine Ahnung hat.

Einfach und sicher: Wenn Du nur zusätzlich auf die Schädelform und die Behaarung achtest, alles ohne Hilfsmittel wie Messgeräte, kannst Du ohne Schwierigkeiten alle dunkelhäutigen Menschen mindestens in Aborigines, Negritos (das sind die rund um Indien) und Afrikaner unterscheiden, auch unter den Afrikanern lasse sich einige so erkennen. Dann kann man noch unterscheiden zwischen Asiaten und Europäern, die Nordasiaten und Eskimos bilden eine weitere Gruppe usw. Wer diese einzelnen Gruppen kennt, erreicht da eine sehr hohe Zuordnungssicherheit ohne viel Methodik. In der amerikanischen Gerichtsmedizin ist es in der Identifikation menschlicher Überreste üblich, die Hautfarbe mit sehr hoher Sicherheit auch an Skeletteigenschaften zu charakterisieren (die habe es da normalerweise auf Grund ihrer nur Geschichte nur mit Afrikanern zu tun) usw. Wenn ich mir heute einreden will, dass es beim Menschen keine genetisch unterscheidbaren Gruppen gäbe, muss ich an all diesem Offensichtlichen vorbeisehen.

Wenn wir heute die Zahl der Eigenschaften erhöhen, können wir mit Clusteranalysen noch sehr viel genauer unterscheiden.

Zur Stoffwechselchemie: Natürlich wäre es Blödsinn, mir irgendeine Besonderheit rauszusuchen, um alle Träger, die auch nur daran erkennbar sind, in eine Gruppe zu packen. Welche Blödmann käme auch auf die Idee, es so herum zu versuchen? Die Frage ist andersherum: Lassen sich in den erkennbaren Gruppen bestimmter Herkunft bestimmte Stoffwechseleigenschaften finden, die sich medizinisch nutzen lassen.

Zur Evolution und der Kenntnis darüber: Es ist zwar inzwischen unter Leuten, die daran arbeiten nicht mehr strittig, dass es in der Evolution das Verhalten ist, das vorwegläuft und nicht die Anatomie, aber Du kannst immer noch genügend Biologen finden, die die Stirn runzeln, wenn sie das hören - mW hat das auch noch keinen direkten Niederschlag in schulischen Lehrbüchern gefunden. Vor 20 Jahren hat mich auch noch ein ausgewachsener Zoologieprof, mit dem ich bei einem ganz anderen Thema darüber diskutiert habe, zum Lamarckisten erklären wollen, als ich damit argumentiert habe.
Insofern: Ja. Mein Wissen ist da etwas weiter als das vieler anderer.
narr hat folgendes geschrieben:
....
fwo hat folgendes geschrieben:
(kleiner Einschub: Wer weiß, wie Evolution funktioniert,

Ja, da bist du ja anscheinend der große Crack. Alle anderen haben ja keine Ahnung. skeptisch

fwo hat folgendes geschrieben:
...und dass das evolutionär schnelle Reaktionsfeld des Menschen in der kulturellen Einnischung besteht, dem ist klar, dass er auch bei Buschleuten keine geistig Zurückgebliebenen erwarten kann. ....

Häh? Was soll dieser Text? Ich denke niemand, ich auch nicht, hat etwas gegen die Erforschung der (genetischen) Unterschiede innerhalb der Spezies "Mensch". Die gibt es und die sind vielfältig. Eignen sich aber nicht für eine Einteilung. Deutsche unterscheiden sich (manchmal) von Menschen aus Japan, Spanien oder dem Kongo. Der größte Unterschied liegt aber nicht in den Genen sondern in den kulturellen unterschieden.

Wenn man es falsch herum versucht (s.o.) eignen die sich natürlich nicht für eine Einteilung. Und wie groß ein Unterschied ist, ist nicht absolut zu bemessen - das hängt immer von der Fragestellung ab.
narr hat folgendes geschrieben:
Ich hab schon ein paar mal gefragt und frag jetzt nochmal:
Wozu soll eine Einteilung in "Rassen" gut sein? Und welche "Rassen" sollen nach welchen Kriterien eingeteilt werden? Angeblich ist das ja so einfach und sicher

Siehe oben.
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2215607) Verfasst am: 19.06.2020, 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
@ narr

Du bringst mir da zuviel durcheinander.
....
narr hat folgendes geschrieben:
Ich hab schon ein paar mal gefragt und frag jetzt nochmal:
Wozu soll eine Einteilung in "Rassen" gut sein? Und welche "Rassen" sollen nach welchen Kriterien eingeteilt werden? Angeblich ist das ja so einfach und sicher

Siehe oben.

Ich bewundere Deine Geduld.
So ungefähr muss sich damals Galilei gefühlt haben, als die Kirchenfuzzis sich der Legende nach weigerten, durch sein Fernrohr zu gucken und die Realität wahrzunehmen.
"Wozu sollen Jupitermonde gut sein? Es kann und darf sie nicht geben, denn sonst würde das ja den Kirchengegnern nutzen."
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Myron
Pansomatist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#2215634) Verfasst am: 19.06.2020, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Der amerikanische Anthropologe John Relethford argumentiert überzeugend, dass die Selektion und Definition bestimmter realer Populationscluster als (biogeographischen) Rassen insofern willkürlich ist, als sich aus den statistischen Daten betreffs der Verteilung genetischer und phänotypischer (physiognomischer) Merkmale sowie deren Korrelation mit geographischen Lebensräumen keine naturbestimmte oder -gegebene Anzahl diskreter Populationscluster mit einer objektiv scharfen Grenze und einem objektiv klaren Umfang herausschälen lässt.

Nichtsdestoweniger ist "willkürlich" nicht mit "x-beliebig", "zufällig" oder "unbegründet" gleichzusetzen, da der willkürlichen wissenschaftlichen Auswahl und Bezeichnung eines Populationsclusters als Rasse durchaus objektive biologische Fakten zugrunde liegen. Es ist nur so, dass die Selektion und die Definition eines Populationsclusters als (biogeographische) Rasse durch jene Fakten unterbestimmt sind, sodass eine Einteilung in diskrete Rassen mehr oder weniger willkürliche Grenzziehungen erfordert.

Dennoch missfällt mir die Bezeichnung biogeographischer Rassen als "sozialen Konstrukten/Konstruktionen", weil es sich bei den betreffenden Populationsclustern und Populationen um Klassen oder Summen natürlicher Organismen handelt, die unabhängig von allen Begriffen, Definitionen und Taxonomien existieren. Das heißt, ob ein Populationscluster als Rasse X ausgewählt und bezeichnet wird, spielt für dessen biologische Existenz als Populationscluster keine Rolle.

ZITAT>
"There is, however, geographic patterning to human biological variation, both for traits affected strongly by natural selection, such as skin color, and for traits whose distribution tends, on average, to be more neutral, such as craniometrics and many genetic polymorphisms. I suggest that typical uses of the concept of geographic race today are simply crude labels imposed upon this geographically structured variation. In that sense, race is culturally constructed, as all labels are, but it is also based on an underlying reality of biological variation. Rather than argue about whether race is a cultural construct (an idea that many unfortunately take as being equivalent to a denial of variation) or that race is ‘‘real,’’ it might be more useful to consider race as a culturally constructed label that crudely and imprecisely describes real variation.

If we consider these questions for the moment in purely statistical terms, then we can see that the cultural construction of race is the transformation of a continuous variable into an ordinal-level or nominal-level variable with the attendant loss of statistical information.

In such cases, the issue is whether reduction of continuous variation into discrete groups is appropriate and under what circumstances. In terms of the geographic structure of human biological variation, there are times when a crude division into major geographic regions may be useful, whereas in other cases such groupings would obscure too much of the variation, and analysis would be better performed using the local population as the unit of analysis.

The final question is one of semantics. In cases where broad geographic groups are used, should we refer to these groups as ‘‘races’’ or should we use more politically correct terms such as ‘‘geographic regions’’ or ‘‘geographic clusters?’’ On the one hand, the very concept of ‘‘race’’ has such historical baggage that continued use of the term tends to reify incorrect conceptions of human variation. On the other hand, it is probably naive to think that the term can be wiped from everyday use and misuse. It might be more appropriate to answer the questions about race by noting that race is a crude first-order approximation to human biological variation that is arbitrary in terms of the number and definition of races. As such, race may not provide the best way of describing or analyzing human variation."
———
"Es gibt jedoch eine geographische Strukturierung menschlicher biologischer Variationen, sowohl für Merkmale, die stark von der natürlichen Selektion beeinflusst werden wie die Hautfarbe, als auch für Merkmale, deren Verteilung im Durchschnitt dazu tendiert, neutraler zu sein, wie die Kraniometrie und viele genetische Polymorphismen. Ich schlage vor, dass typische heutige Verwendungen des Begriffs einer geographischen Rasse einfach grobe Bezeichnungen sind, die dieser geographisch strukturierten Variation auferlegt werden. In diesem Sinn ist Rasse kulturell konstruiert wie alle Bezeichnungen, aber sie basiert auch auf einer zugrunde liegenden Realität biologischer Variation. Anstatt darüber zu streiten, ob Rasse ein kulturelles Konstrukt (eine Idee, die leider viele mit einer Leugnung von Unterschieden gleichsetzen) oder 'real' ist, könnte es nützlicher sein, 'Rasse' als eine kulturell konstruierte Bezeichnung zu betrachten, die in grober und ungenauer Weise reale Unterschiede beschreibt.

Wenn wir diese Fragen nun vom rein statistischen Standpunkt aus betrachten, dann können wir sehen, dass die kulturelle Konstruktion von Rassen in der mit einem Verlust an statistischen Informationen einhergehenden Umwandlung einer kontinuierlichen Variable in eine ordinal- oder nominalskalierte Variable besteht.

In solchen Fällen stellt sich die Frage, ob die Reduktion kontinuierlicher Variation auf diskrete Gruppen angemessen ist und unter welchen Umständen. Was die geographische Struktur biologischer Variationen innerhalb der Menschheit anbelangt, kann eine grobe Einteilung in große geographische Regionen mitunter nützlich sein, wohingegen solche Gruppierungen in anderen Fällen die Unterschiede zu sehr verschleiern würden, und es besser wäre, die Analyse unter Verwendung der lokalen Population als Analyseeinheit durchzuführen.

Die abschließende Frage ist eine semantische. Sollen wir in den Fällen, wo weiträumige geographische Gruppen verwendet werden, diese als 'Rassen' bezeichnen, oder sollen wir politisch korrektere Ausdrücke wie 'geographische Regionen' oder 'geographische Cluster' verwenden? Einerseits trägt der Begriff 'Rasse' einen solchen historischen Ballast, dass die fortgesetzte Verwendung dieses Wortes dazu neigt, falsche Vorstellungen von menschlichen Unterschieden zu verfestigen. Andererseits ist es wahrscheinlich naiv zu denken, dass das Wort aus dem alltäglichen Sprachgebrauch und -missbrauch entfernt werden kann. Es könnte angemessener sein, die Fragen in Bezug auf Rassen mit der Bemerkung zu beantworten, dass Rassen(namen) eine grobe erststufige Annäherung an menschliche biologische Unterschiede darstellen, die die Anzahl und die Definition von Rassen betreffend willkürlich ist. Somit ist der Rassenbegriff vielleicht nicht das beste Mittel, um menschliche Unterschiede zu beschreiben und zu analysieren."
[© meine Übers.]

(Relethford, John H. "Race and Global Patterns of Phenotypic Variation." American Journal of Physical Anthropology (2009): 16–22. pp. 20-1)

"Debates over the existence of biological races are not the same as the debate over the existence of genetic variation or the fact that it is geographically structured (i.e., people in different parts of the world tend to be genetically different from each other). Genetic variation does exist and it is geographically structured. Debate over the biological race concept focuses on the pattern of this variation. The race concept has long been associated with the idea of discrete and easily distinguishable groups of human populations; adherents assume that a species can easily be categorized into several discrete races. If so, then how many human races are there?"
———
"Debatten über die Existenz biologischer Rassen sind nicht dasselbe wie die Debatte über die Existenz genetischer Variation oder die Tatsache, dass sie geographisch strukturiert ist (d.h. Leute in verschiedenen Teilen der Welt weisen tendenziell genetische Unterschiede auf). Genetische Variation existiert sehr wohl und sie ist sehr wohl geographisch strukturiert. Die Debatte über den biologischen Rassenbegriff konzentriert sich auf das Muster dieser Variation. Seit langem ist der Rassenbegriff mit der Idee diskreter und leicht unterscheidbarer Gruppen menschlicher Populationen verbunden; und dessen Anhänger nehmen an, dass eine Spezies leicht in mehrere diskrete Rassen unterteilt werden kann. Wenn das so ist, wie viele menschliche Rassen gibt es dann?"
[© meine Übers.]

(Relethford, John H. The Human Species: An Introduction to Biological Anthropology. 8th ed. New York: McGraw-Hill, 2010. p. 367)

"It may come as a surprise, but scientists attempting racial classification of humans have never agreed on how many races exist."

"Es mag eine Überraschung sein, aber die Wissenschaftler, die eine rassische Klassifizierung von Menschen versucht haben, sind sich nie darüber einig gewesen, wie viele Rassen existieren."
[© meine Übers.]

(Relethford, John H. The Human Species: An Introduction to Biological Anthropology. 8th ed. New York: McGraw-Hill, 2010. p. 368)
<ZITAT
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vrolijke
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Beitrag(#2215635) Verfasst am: 19.06.2020, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

"It may come as a surprise, but scientists attempting racial classification of humans have never agreed on how many races exist."

"Es mag eine Überraschung sein, aber die Wissenschaftler, die eine rassische Klassifizierung von Menschen versucht haben, sind sich nie darüber einig gewesen, wie viele Rassen existieren."
[© meine Übers.]

(Relethford, John H. The Human Species: An Introduction to Biological Anthropology. 8th ed. New York: McGraw-Hill, 2010. p. 368)
<ZITAT


Vermutlich leben in meinem Haushalt (meine Frau und ich) zwei verschiedene Rassen zusammen. zwinkern
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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narr
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Beitrag(#2215644) Verfasst am: 20.06.2020, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Da ich ja immer davon ausgehe, dass ich irren kann und die Dinge die ich mal während meines Studiums gelernt haben veränderlich sind, habe ich mich noch mal mit einigen Sichtweisen zu Rassen beschäftigt.

Außerdem habe ich eine kleine e-mail Rundfrage unter Kollegen gemacht - wahrscheinlich alles Idioten die sich nicht mit Evolution, Genetik oder sonstigen biologischen Mechanismen auskennen - alles Hochstapler. Trotzdem mal kurz das Ergebnis: von den ca. 30 angemailten Kollegen haben 29 die Frage: Gibt es beim Menschen "Rassen" mit nein beantwortet. Die meisten sind Biologen, einige Mediziner in der Forschung. Ist alles nicht repräsentativ, das ist mir klar. Gibt aber zumindest einen Hint. Sicher finden sich auch Biologen die noch an "Rassen" glauben. Aber nach meinem Eindruck ist das nicht Konsens. (einer ist im Urlaub)

Und ich sehe nicht, dass meine Frage beantwortet ist. "s.o." verweist für mich nur auf einen Versuch mit Macht an einem Begriff festzuhalten der zur Beschreibung der genetischen Unterschiede völlig ungeeignet ist. Und dazu kommt die, imo kindliche Abwehr, einen Begriff fallen zu lassen, der zwar nicht geeignete ist und auch noch eine Vergangenheit hat, nur um es dem rechten Sumpf zu zeigen. Dann aber zu glauben, damit würde man sich von denen nichts diktieren lassen. Gerade dann lässt man sich meiner Ansicht nach was diktieren, nämlich einen Begriff der zu grob und unpassend ist - außerdem komplett missverstanden werden kann doch beizubehalten. Erinnert mich an meinen kl. Neffen der den Wintermantel auch bei 30Grad nicht ausziehen wollte, nur um zu beweisen, dass seine Klamottenwahl richtig war.

Zitat:
Wenn wir heute die Zahl der Eigenschaften erhöhen, können wir mit Clusteranalysen noch sehr viel genauer unterscheiden.

ja, klar kann man das. Clusteranalysen. Cluster sind aber keine Rassen. Cluster kann es in einer Bevölkerung geben die rein äußerlich kaum Unterschiede zeigt. Die Mitglieder eines Clusters haben eine teilweise übereinstimmende Gen-Konstellation. Wie und ob die sich zeigt ist aber von z.B. Lebensumständen abhängig.
Luca und Francesco Cavalli-Sforza sind schon 1994 zu sehr differenzierten Menschengruppen gekommen.
Auch die Biologen in Jena (Institut für Zoologie und Evolutionsforschung der Friedrich-Schiller-Universität Jena; Institut für Zoologie und Evolutionsforschung/AG Biologiedidaktik der Friedrich-Schiller-Universität Jena; Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, Jena und Friedrich-Schiller-Universität Jena) die sich ja sicher mit Evolution kaum auskennen sind auf dem falschen Dampfer mit ihrer Erklärung

Ich sehe nicht, dass diese Diskussion hier noch was bringt. Mit Größen wie Galilei kann ich sowieso nicht mithalten skeptisch
Da ich der Auffassung anhänge, dass der Begriff "Rasse" unsinnig und grobschlächtig ist, missbraucht wurde und noch missbraucht wird ist es für mich kein Problem den Begriff fallen zu lassen und mich differenzierter auszudrucken sollte es nötig sein.
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Myron
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Beiträge: 3625

Beitrag(#2215645) Verfasst am: 20.06.2020, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
Außerdem habe ich eine kleine e-mail Rundfrage unter Kollegen gemacht - wahrscheinlich alles Idioten die sich nicht mit Evolution, Genetik oder sonstigen biologischen Mechanismen auskennen - alles Hochstapler. Trotzdem mal kurz das Ergebnis: von den ca. 30 angemailten Kollegen haben 29 die Frage: Gibt es beim Menschen "Rassen" mit nein beantwortet. Die meisten sind Biologen, einige Mediziner in der Forschung. Ist alles nicht repräsentativ, das ist mir klar. Gibt aber zumindest einen Hint. Sicher finden sich auch Biologen die noch an "Rassen" glauben. Aber nach meinem Eindruck ist das nicht Konsens. (einer ist im Urlaub)


Da es verschiedene Rassenbegriffe gibt, macht es keinen Sinn, einfach drauflos zu fragen, ob es Menschenrassen gibt. Es muss immer erst ausdrücklich geklärt werden, welcher Rassenbegriff in der Frage vorausgesetzt ist.

Dasselbe gilt übrigens für den biologischen Terminus "Spezies":

"At least 22 concepts of species are in use today and many of these are notably incompatible in their accounts of biological diversity…"

(Mayden, R. L. "A Hierarchy of Species Concepts: The Denouement in the Saga of the Species Problem." In Species: The Units of Biodiversity, edited by M. F. Claridge, H. A. Dawah, and M. R. Wilson, 381-424. London: Chapman & Hall, 1997. p. 381)

Die entsprechende Übersicht: https://www.semanticscholar.org/paper/19-A-hierarchy-of-species-concepts-%3A-the-denouement-R./360a9185bf307ae6915e0e3fc5974c4d42b35a02/figure/0


narr hat folgendes geschrieben:
ja, klar kann man das. Clusteranalysen. Cluster sind aber keine Rassen.


Das ist eine petitio principii gegen diejenigen Rassentheoretiker, die den von Ron Mallon "rassischer Populationsnaturalismus" ("racial population naturalism") genannten Standpunkt vertreten, dass es menschliche Populationscluster oder -gruppen gibt, die mit Recht als biologische Rassen gelten können.
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#2215646) Verfasst am: 20.06.2020, 01:37    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Da es verschiedene Rassenbegriffe gibt, macht es keinen Sinn, einfach drauflos zu fragen, ob es Menschenrassen gibt. Es muss immer erst ausdrücklich geklärt werden, welcher Rassenbegriff in der Frage vorausgesetzt ist.


Die Frage wird beispielsweise sowohl von Rassennaturalisten als auch von Rassenkonstruktivisten mit Ja beantwortet, obgleich ihre Rassenauffassungen völlig gegensätzlich sind.

Fußnote:
Ein soziales Konstrukt oder eine soziale Konstruktion ist keine Fiktion, denn was gesellschaftlich erbaut, errichtet, erfunden oder erschaffen wurde, existiert. Soziale Konstrukte sind also keine fiktiven oder imaginären Objekte, sodass der Rassenkonstruktivismus/-konstruktionismus nicht mit dem Rassenfiktionalismus oder -nihilismus verwechselt werden darf.
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zelig
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Beitrag(#2215651) Verfasst am: 20.06.2020, 09:25    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
Dann aber zu glauben, damit würde man sich von denen nichts diktieren lassen. Gerade dann lässt man sich meiner Ansicht nach was diktieren, nämlich einen Begriff der zu grob und unpassend ist - außerdem komplett missverstanden werden kann doch beizubehalten. Erinnert mich an meinen kl. Neffen der den Wintermantel auch bei 30Grad nicht ausziehen wollte, nur um zu beweisen, dass seine Klamottenwahl richtig war.
...
Da ich der Auffassung anhänge, dass der Begriff "Rasse" unsinnig und grobschlächtig ist, missbraucht wurde und noch missbraucht wird ist es für mich kein Problem den Begriff fallen zu lassen und mich differenzierter auszudrucken sollte es nötig sein.


Zumal es den Begriff "Population" gibt, der die Wertigkeit von Menschen nicht transportiert. Im FGH kann man ja an verschiedenen Ecken die Abwehr gegen unbelastete Begriffe beobachten. Teils aus Eitelkeit, teils aus persönlicher Betroffenheit (die ich besonders bizzar finde), teils weil man es prinzipiell immer besser wissen will. Und dann gibt es noch die, die den Begriff aus den rechten ideologischen Gründen verteidigen, denen sie anhängen.
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Bravopunk
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Beitrag(#2215652) Verfasst am: 20.06.2020, 09:37    Titel: Antworten mit Zitat

"Population" klingt doch gut. Passt und funktioniert. Smilie
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smallie
resistent!?



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Beitrag(#2215655) Verfasst am: 20.06.2020, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
Biologisch kann man keine Rasse definieren.

Fisher hat es getan.

smallie hat folgendes geschrieben:
Aus einem 95 Jahre alten Lehrbuch:

R.A. Fisher hat folgendes geschrieben:
''Wenn eine große Anzahl von Individuen [jeder Art von Organismus] in Bezug auf physische Dimensionen, Gewicht, Farbe, Dichte usw. gemessen wird, ist es möglich, mit einer gewissen Genauigkeit die Population zu beschreiben, von der unsere Erfahrung als eine Stichprobe angesehen werden kann. Auf diese Weise kann sie möglicherweise von anderen Populationen unterschieden werden, die sich in ihrem genetischen Ursprung oder in den Umweltbedingungen unterscheiden. So können lokale Rassen als Populationen sehr unterschiedlich sein, obwohl sich die Individuen in allen Charakteren überschneiden können; ...''".

Statistical Methods for Research Workers. 1925.

(Der Link zum Lehrbuch hat gefehlt. Seite 48.)


narr hat folgendes geschrieben:
"Rassen" sind ein soziales Konstrukt ...

Ja, den Aspekt der sozialen Konstruktion gibt es. Ich erinnere an mein Barack-Obama-Beispiel, der in Schwarzafrika vermutlich als erster weißer Präsident gesehen würde.

Dies ist kein soziales Konstrukt:

smallie hat folgendes geschrieben:
Test: wer ist hier europäischer Abstammung und wer ist afrikanischer Abstammung?



... Erkläre das, ohne das R-Wort zu gebrauchen.



narr hat folgendes geschrieben:
Wenn David Reich meint er müsse den Begriff "Rasse" wieder hoffähig machen, indem er behauptet dass es biologisch "Rassen" in unseren Genen gäbe, dann liefert er der rechten Meute nur Munition zum Missbrauch von Forschung.

Damit lieferst du der rechten Meute Munition.

Hast du nicht Schiß, daß die Meute irgendwann herausfindet, wie falsch die Argumente der "Institutsleiter" (fwo) sind? Daß die Meute Heribert Prantl Ignoranz vorwirft, wenn er sagt: "ist unumstritten", obwohl die SZ und andere Medien über den Streit berichtet haben.


narr hat folgendes geschrieben:
Von den Rassebegriff-Vertretern hier warte ich immer noch auf eine Einteilung welche "Rassen" es denn nun gibt bei den Menschen und wozu diese Einteilung dann gut sein soll.

Wirf einen Blick auf Razib Khans Blog Gene Expression. Dort findest du auf fast jeder Seite einen Beitrag zum Thema. Zwei Beispiele:

Massive “Basal Eurasian” Back-Migration”
The Deep Origins Of The Han Chinese


Oder das hier, aus der FAZ: Stammbau4.gif [Bild zu groß zum Einbetten.] Aus: FAZ

Die neue Einteilung nach genetischen Markern ist die alte Einteilung nach oberflächlichen Merkmalen.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#2215664) Verfasst am: 20.06.2020, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:

Dies ist kein soziales Konstrukt:

smallie hat folgendes geschrieben:
Test: wer ist hier europäischer Abstammung und wer ist afrikanischer Abstammung?



... Erkläre das, ohne das R-Wort zu gebrauchen.




Was ist Europa? Wie definierst Du das? In welchem Sinn verstehst Du "Afrika"? Im gleichen Sinn wie "Europa"? Was meinst Du mit "Abstammung" und ab der wievielten Generation würdest Du anerkennen, daß jemand mit dunkler Hautfarbe sich als Europäer verstehen darf? Du würfelst die Kategorien nur so durcheinander, daß man erst gar keine vernünftige Antwort auf deine Frage geben kann.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 22263

Beitrag(#2215668) Verfasst am: 20.06.2020, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Test: wer ist hier europäischer Abstammung und wer ist afrikanischer Abstammung?



... Erkläre das, ohne das R-Wort zu gebrauchen.

Zunächst einmal wusste ich bei beiden Personen (sei es die fiktive Figur oder die Schauspieler) nicht sicher, welcher Abstammung sie sind, ohne es nachzulesen.

Für wahrscheinlich halte ich aufgrund von Hautfarbe, Haaren und Nasenform (und meines Wissens darum, wie welche Aussahensmerkmale weltweit verteilt sind) bei der linken Person entweder eine europäische, australisch/neuseeländische oder eine nord- oder südamerikanische Abstammung, bei der rechten entweder eine afrikanische oder ebenfalls eine nord- oder südamerikanische Abstammung. Das wäre allerdings beides ja noch extrem ungenau und auch nicht sicher (es gibt ja jeweils ähnlich aussehende Leute, die noch anderswo herkommen).

Aufgrund meiner rudimentären Kenntnis des Bildkontexts hätte ich das bei beiden auf eine nordamerikanische Abstammung eingegrenzt. Wie sich beim Nachlesen herausstellte, lag ich bei der rechten Person richtig, bei der linken mit der EIngrenzung hingegen nicht (Schauspieler kann ich mir einfach nicht merken).

Irgendwie habe ich bisher das R-Wort nicht gebraucht ...

Jetzt wirst du einwenden, ich solle mich nicht dumm stellen, es sei doch klar, dass mit Abstammung mehr als die letzten paar Generationen gemeint seien. Nun, dass wären dann aber so viele Vorfahren, dass ich aus dem Aussahen nicht mehr schließen könnte, ob sie möglicherweise alle aus derselben Weltgegend kommen. Aber zugegeben: Ginge es um Personen, die vor 500 Jahren gelebt haben, wäre meine Vermutung (!) nur eine europäische oder ein afrikanische Abstammung. Geht es ja aber nicht.

Weiterhin wirst du vielleicht einwenden, dass ich zwar nicht das R-Wort, aber den R-Begriff gebraucht hätte, als ich mehrere, häufig korrelierende Aussehensmerkmale verwendete. Ich denke aber, dass ich den Begriff erst verwenden würde, wenn ich davon ausgehen würde, dass außer diesen wenigen Merkmalen noch allerlei anderes korrelieren würde. Das tue ich aber nicht, weil ich gelesen habe, dass die genetischen Unterschiede (die sich ja auch in Merkmalen ausdrücken, bloß nicht in denen, auf die du und ich zu achten gelernt haben) zwischen den Menschen mit voreinpaarhundertjahrenafrikanischer Abstammung untereinander größer sind als die eines Teils davon zu den Menschen mit voreinpaarhundertjahreneuropäischer Abstammung: Also, nope, mMn auch kein R-Begriff.

Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das bei Dackeln, Dalmatinern, Schäferhunden etc. anders verhält, weswegen dort der Rassebegriff sinnvoll sein dürfte.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Commander Vimes
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Anmeldungsdatum: 25.01.2013
Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#2215676) Verfasst am: 20.06.2020, 15:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ist doch ganz einfach. Keiner von beiden ist Afrikaner, aber beide haben ursprünglich afrikanische Abstammung.
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There is a rumour going around that I have found God. I think this is unlikely because I have enough difficulty finding my keys, and there is empirical evidence that they exist.
(Terry Pratchett)
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



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Beitrag(#2215728) Verfasst am: 20.06.2020, 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
...
Wie bereits erklärt, gibt es keine Menschenrassen, es gibt diverse Ethnien.
Gerade Europa war ethnisch schon immer gut durchmischt, und das ist auch gut so.
Es macht aber auch keinen Sinn, Menschen nach diversen Ethnien/ Stämmen/ Herkunft/ Stammbäumen/ Hautfarben/ Augenfarben/ Haarfarben/ Nasenkrümmungen/ Ohrläppchenformen einen Wert beizumessen.
Solche Bewertungen bedienen nur politische oder religiöse Macht-Interessen.

Auch wenn ein Vater ein Diktator war, so kann sein Sohn ein Wohltäter sein.
Die Taten eines Menschen sind Unterscheidungs- und Bewertung-Merkmale, nach denen zu unterscheiden und zu bewerten sich lohnt.

Nett, dass Du versuchst, das zu erklären, aber Du versagst darin - eine Behauptung ist keine Erklärung.

btw: Der biologische Begriff der Rasse beinhaltet beim Menschen nur für Rassisten eine Wertung, für mich nicht. Und - ich kenne solche Leute aus eigener Anschauung - Rassisten haben auch keine Schwierigkeiten, Ethnien mit Wertungen zu verbinden. Möchtest Du den Begriff deshalb auch für nichtig erklären?

Ich habe nicht behauptet, dass du den Begriff der Rasse mit einer Wertung verbindest.
Ich bin der Meinung, dass der Begriff der Rasse beim Menschen keinen Sinn macht, und daher nicht verwendet werden sollte.
Genetisch mag man diverse Merkmale zwecks Identifikation verwenden, jedoch verbietet sich dabei eine Bewertung.
Auch bei der Verwendung des Begriffes Ethnie verbietet sich eine Bewertung.
Der Begriff der Rasse macht für Tiere Sinn, für Menschen macht er keinen rechten Sinn.
Die Einteilung von Menschen nach Ethnien mag zwar auch verführerisch sein, wird jedoch einem einzelnen Menschen nicht gerecht, und sollte damit auch vermieden werden.
Statt von Rasseunruhen sollte man von ethnischen Konflikten sprechen.
Auch innerhalb von ethnischen Minderheiten gibt es wiederum Minderheiten, welche nicht alle Merkmale dieser ethnischen Norm erfüllen.
Letztlich sind die Merkmale von Ethnien statistisch normalverteilt, und die Gesamtheit der Abweichungen bilden eine Art Fraktal.
Die Einteilung von Menschen in Kästchen/ Kategorien/ Hierarchien wird unserer Realität nicht gerecht und ist letztlich damit unwissenschaftlich.
_________________
72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Myron
Pansomatist



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Beiträge: 3625

Beitrag(#2215738) Verfasst am: 20.06.2020, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Letztlich sind die Merkmale von Ethnien statistisch normalverteilt, und die Gesamtheit der Abweichungen bilden eine Art Fraktal.
Die Einteilung von Menschen in Kästchen/ Kategorien/ Hierarchien wird unserer Realität nicht gerecht und ist letztlich damit unwissenschaftlich.


Es ist keineswegs so, dass vereinfachende statistische Repräsentationen einer an sich nichtdiskreten, kontinuierlichen Variable mittels diskreter Kategorien grundsätzlich ungerechtfertigt und unwissenschaftlich sind; denn sie können der Realität durchaus annäherungsweise gerecht werden.

ZITAT>
"If we consider these questions for the moment in purely statistical terms, then we can see that the cultural construction of race is the transformation of a continuous variable into an ordinal-level or nominal-level variable with the attendant loss of statistical information. We do this all the time in both everyday life and research, using groupings such as social class, high versus low blood pressure, and liberal versus conservative political ideologies, to name but a few examples. In all such cases, the underlying variation is transformed into a set of discrete categories. Political ideology in the United States is an excellent example of the problems of information loss when using discrete categories; the nature of past elections has lead to a view of the United States as being made up of ‘‘red states’’ and ‘‘blue states’’ even though the underlying variation is continuous."
———
"Wenn wir diese Fragen nun vom rein statistischen Standpunkt aus betrachten, dann können wir sehen, dass die kulturelle Konstruktion von Rassen in der mit einem Verlust an statistischen Informationen einhergehenden Umwandlung einer kontinuierlichen Variable in eine ordinal- oder nominalskalierte Variable besteht. Wir tun dies die ganze Zeit sowohl im alltäglichen Leben als auch in der Forschung, indem wir Gruppierungen wie soziale Klassen, hoher versus niedriger Blutdruck, und liberale versus konservative politische Ideologien verwenden, um nur wenige zu nennen. In all solchen Fällen werden die zugrunde liegenden Unterschiede in eine Menge diskreter Kategorien umgewandelt. Die politischen Ideologien in den Vereinigten Staaten sind ein hervorragendes Beispiel für das Problem des Informationsverlustes, wenn man diskrete Kategorien benutzt. Die Eigenart der vergangenen Wahlen hat dazu geführt, die Vereinigten Staaten so zu betrachten, als bestünden sie aus 'roten Staaten' und 'blauen Staaten', obwohl die zugrunde liegenden Unterschiede kontinuierlich sind."
[© meine Übers.]

(Relethford, John H. "Race and Global Patterns of Phenotypic Variation." American Journal of Physical Anthropology (2009): 16–22. p. 21)
<ZITAT
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narr
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Beiträge: 3884

Beitrag(#2215754) Verfasst am: 21.06.2020, 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Test: wer ist hier europäischer Abstammung und wer ist afrikanischer Abstammung?



... Erkläre das, ohne das R-Wort zu gebrauchen.


Lachen Die ach so verfeinten Unterschiede beim Menschen die die Rassisten den angeblichen "Rassen" zuschreiben und die gar nichts mit Äußerlichkeiten zu tun haben zeigen sich dann in so einem Bild mit dieser Frage. Zum schlapp lachen.

Ich sehe zwei Männer, der eine hat dunklere Haut als der andere.

Dann doch bitte mal die "Rassen" einteilen, wo sind sie denn die Grenzen? Und dann auch bitte gleich sagen was man mit den "Mischlingen" macht. Neue "Rasse"?:
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smallie
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Beiträge: 3726

Beitrag(#2215778) Verfasst am: 21.06.2020, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Was ist Europa? Wie definierst Du das? In welchem Sinn verstehst Du "Afrika"? Im gleichen Sinn wie "Europa"?

Reicht "Kontinent" als Antwort? Kontinent = "geographisch getrenntes Gebiet"? (Stimmt auch nicht ganz, weil Eurasien nicht geographisch getrennt ist.)


zelig hat folgendes geschrieben:
Was meinst Du mit "Abstammung"

Cousins n-ten-Grades.


zelig hat folgendes geschrieben:
... und ab der wievielten Generation würdest Du anerkennen, daß jemand mit dunkler Hautfarbe sich als Europäer verstehen darf?

Wir hatten das gerade diese Woche in der Arbeit.

Mein nächster Kollege, der gerade zwei Meter von mir entfernt sitzt, kommt aus Serbien. Er hat sich beklagt, daß er bei manchen nicht als Deutscher gilt. Worauf eine andere Kollegin, aus der DDR meinte, sie gelte bei manchen ebenfalls nicht als Deutsche, daß sie schon Sätze gehört habe wie: "Du hast hier nichts zu sagen." Mein nordafrikanischer Kollege, hier geboren, erzählt, daß er immer wieder von der Polizei kontrolliert wird. Usw.


zelig hat folgendes geschrieben:
Du würfelst die Kategorien nur so durcheinander, daß man erst gar keine vernünftige Antwort auf deine Frage geben kann.

Manchmal drücke ich mich schlampig aus, das kann ich nicht abstreiten. Was mir selbstverständlich erscheint, ist oft am Schwersten auszudrücken - eine (vermeintliche) Binse lasse ich gerne aus.

In diesem Fall war ich aber sorgfältig und bin aus dem Schneider. zwinkern

smallie hat folgendes geschrieben:
Was man traditionell als Rasse verstanden hat, ist ein Ausschnitt aus dieser Folge, die zeitlich vor einigen Tausenden oder wenigen zehntausenden Jahren stattfand.

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smallie
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Beitrag(#2215779) Verfasst am: 21.06.2020, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Jetzt wirst du einwenden, ich solle mich nicht dumm stellen, es sei doch klar, dass mit Abstammung mehr als die letzten paar Generationen gemeint seien.

Ich bin durchschaut. Geschockt Eigentlich wollte ich meinen Job hier an den Nagel hängen, wenn meine Antworten vorhersehbar werden. zwinkern


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nun, dass wären dann aber so viele Vorfahren, dass ich aus dem Aussahen nicht mehr schließen könnte, ob sie möglicherweise alle aus derselben Weltgegend kommen.

Den Gedanken mit den Vorfahren hatte ich vor einer Weile auch, bin aber zu einem anderen Schluß gekommen.

smallie hat folgendes geschrieben:
Als Versuch der Diskussion um Gruppe/Ethnie/Rasse/Subpopulation/Unterart/Art ein neues Argument hinzuzufügen:

    Wieviele Eltern hast du? Zwei.
    Wieviele Großeltern hast du? Vier.
    Wievele Urgroßeltern hast du? Acht.

Dann 16, 32 und so weiter. Einfach die Zweierpotenzen aufzählen. Nur stimmt das nicht.

Nach 33 Generationen hätte man die heutige Weltbevölkerung als Vorfahren - so viele lebten damals allerdings nicht. Offensichtlich heiraten auch Cousinen und Cousins, ersten, zweiten, dritten, ... Grades. So ergibt sich eine lokale Gruppierung, die im übernächsten Nachbardorf anders ist; die hinter der nächsten und übernächsten Siedlungsbariere anders ist: Gebirge, Ozeane, was auch immer.

Damit einher geht eine Gruppierung genetischer Varianten.




tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Aber zugegeben: Ginge es um Personen, die vor 500 Jahren gelebt haben, wäre meine Vermutung (!) nur eine europäische oder ein afrikanische Abstammung. Geht es ja aber nicht.

Mir ging's um den Zeitraum von vor "einigen Tausenden oder wenigen zehntausenden Jahren".


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Weiterhin wirst du vielleicht einwenden, dass ich zwar nicht das R-Wort, aber den R-Begriff gebraucht hätte, als ich mehrere, häufig korrelierende Aussehensmerkmale verwendete. ... Das tue ich aber nicht, weil ich gelesen habe, dass die genetischen Unterschiede (die sich ja auch in Merkmalen ausdrücken, bloß nicht in denen, auf die du und ich zu achten gelernt haben) zwischen den Menschen mit voreinpaarhundertjahrenafrikanischer Abstammung untereinander größer sind als die eines Teils davon zu den Menschen mit voreinpaarhundertjahreneuropäischer Abstammung: Also, nope, mMn auch kein R-Begriff.

Was du gelesen hast, ist nicht falsch, aber ein Fehlschluß, weil die 15% Differenzen statistisch signifikant sind. Mein Cousinen-Beispiel sollte zeigen, warum.

David Reich spricht von "Orthodoxie". Es wäre schön, wenn die öffentliche Debatte zugeben würde, daß es hier eine Kontroverse gibt.


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das bei Dackeln, Dalmatinern, Schäferhunden etc. anders verhält, weswegen dort der Rassebegriff sinnvoll sein dürfte.

Ich glaube, da liegst du falsch. Das Maß für solche Distanzen ist der Fixation-Index F(ST) von Sewall Wright. Aus den 1920er Jahren. Müßte ich erst suchen, ob es dazu Zahlen für Mensch und Hund gibt. Mein Bauchgefühl sagt, Menschen sind genetisch differenzierter als Hunde. Weil:

smallie hat folgendes geschrieben:
Darwin schreibt, Parasiten könnten auf dem einen Hund genauso gut leben wie auf einem anderen. Bei Menschen sei das nicht so.

Darwin hat folgendes geschrieben:
Bei der Entscheidung der Frage, ob die angenommenen Varietäten einer domestizierten Form als solche klassifiziert werden sollen, oder als spezifisch verschieden, d. h. als von verschiedenen wilden Arten abstammend, würde jeder Zoologe viel Gewicht darauf legen, ob ihre äußeren Parasiten spezifisch verschieden sind. Es würde um so mehr Gewicht darauf gelegt werden, als dies nur ausnahmsweise der Fall ist; denn Denny hat mir mitgeteilt, daß die verschiedensten Arten von Hunden, Haushühnern und Tauben in England von denselben Läusen heimgesucht werden.

Nun hat A. Murray sorgfältig die in verschiedenen Menschenrassen abgesuchten Läuse untersucht, und er findet, daß sie nicht bloß in der Farbe, sondern auch in der Struktur ihrer Klauen und Gliedmaßen voneinander abweichen. In jedem Falle, wo zahlreiche Exemplare erlangt wurden, waren die Verschiedenheiten konstant anzutreffen.

Der Arzt eines Walfischfängers im Stillen Ozean hat mir versichert, daß die Läuse, welche einige Sandwich-Insulaner an Bord dieses Schiffes zahlreich bedeckten, im Verlauf von drei oder vier Tagen starben, wenn sie sich auf die Körper der englischen Matrosen verirrten. [...]

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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3726

Beitrag(#2215790) Verfasst am: 21.06.2020, 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
Außerdem habe ich eine kleine e-mail Rundfrage unter Kollegen gemacht - wahrscheinlich alles Idioten die sich nicht mit Evolution, Genetik oder sonstigen biologischen Mechanismen auskennen - alles Hochstapler. Trotzdem mal kurz das Ergebnis: von den ca. 30 angemailten Kollegen haben 29 die Frage: Gibt es beim Menschen "Rassen" mit nein beantwortet. Die meisten sind Biologen, einige Mediziner in der Forschung.

Das nenne ich engagiert. Weder hätte ich genügend Antrieb, soviele Leute anzuschreiben, noch hätte ich 30 Leuten zum Fragen.

Aber die Mehrheit hat nicht automatisch recht.


narr hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wenn wir heute die Zahl der Eigenschaften erhöhen, können wir mit Clusteranalysen noch sehr viel genauer unterscheiden.

ja, klar kann man das. Clusteranalysen. Cluster sind aber keine Rassen.

Nach Fishers Definition sind sie es.


narr hat folgendes geschrieben:
Cluster kann es in einer Bevölkerung geben die rein äußerlich kaum Unterschiede zeigt. Die Mitglieder eines Clusters haben eine teilweise übereinstimmende Gen-Konstellation.

Keine Einwände. Hab' nirgends anderes behauptet.


narr hat folgendes geschrieben:
Luca und Francesco Cavalli-Sforza sind schon 1994 zu sehr differenzierten Menschengruppen gekommen.

Was waren die Kriterien, anhand derer Luca und Francesco Cavalli-Sforza die Menschheit in differenzierte Menschengruppen eingeteilt haben? Offensichtlich gibt es solche Kriterien. Worüber streiten wir überhaupt?

Darüber:

narr hat folgendes geschrieben:
Auch die Biologen in Jena (Institut für Zoologie und Evolutionsforschung der Friedrich-Schiller-Universität Jena; Institut für Zoologie und Evolutionsforschung/AG Biologiedidaktik der Friedrich-Schiller-Universität Jena; Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, Jena und Friedrich-Schiller-Universität Jena) die sich ja sicher mit Evolution kaum auskennen sind auf dem falschen Dampfer mit ihrer Erklärung

Die sind tatsächlich auf dem falschen Dampfer, weil sie den Fehler in Lewontins Argument nicht sehen.

Du hast gerade den selben Fehler gemacht. Hier:


narr hat folgendes geschrieben:
Dann doch bitte mal die "Rassen" einteilen, wo sind sie denn die Grenzen? Und dann auch bitte gleich sagen was man mit den "Mischlingen" macht. Neue "Rasse"?:

Du betrachtest ein eindimensionales Merkmal, stellst dann korrekterweise fest, daß dein eindimensionales Merkmal nicht nicht für eine Einteilung reicht, und schließt daraus, es gäbe keine Einteilung.

Mit mehreren Dimensionen klappt die Einteilung. Das ist mathematisch zwingend und seit Fisher 1925 nicht plötzlich falsch geworden. Hier eine moderne Auslegung des Prinzips:

Venn-Diagramme. Kennt man so:



Was sehr zweidimensional ist. Das braucht man natürlich mehrdimensional:

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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2215791) Verfasst am: 21.06.2020, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:

Außerdem habe ich eine kleine e-mail Rundfrage unter Kollegen gemacht - wahrscheinlich alles Idioten die sich nicht mit Evolution, Genetik oder sonstigen biologischen Mechanismen auskennen - alles Hochstapler. Trotzdem mal kurz das Ergebnis: von den ca. 30 angemailten Kollegen haben 29 die Frage: Gibt es beim Menschen "Rassen" mit nein beantwortet. Die meisten sind Biologen, einige Mediziner in der Forschung. Ist alles nicht repräsentativ, das ist mir klar. Gibt aber zumindest einen Hint. Sicher finden sich auch Biologen die noch an "Rassen" glauben. Aber nach meinem Eindruck ist das nicht Konsens. (einer ist im Urlaub)

Auf die Idee, dass sie politisch korrekte, aber biologisch falsche Antworten geben, weil es derzeit nicht opportun ist, von Rassen zu sprechen, kommst Du wohl nicht?
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narr
workingglass
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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3884

Beitrag(#2215796) Verfasst am: 21.06.2020, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

Auf die Idee, dass in der Wissenschaft andauernd alte und überholte Ansichten und Antworten auf Basis neuer Erkenntnisse ad acta gelegt werden kommst du wohl nicht?
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