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Rede von Bundeskanzler Gerhard Schröder

 
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göttertod
Atheist und Zweifelsäer



Anmeldungsdatum: 20.08.2004
Beiträge: 1565
Wohnort: Freiburg

Beitrag(#221615) Verfasst am: 29.11.2004, 15:01    Titel: Rede von Bundeskanzler Gerhard Schröder Antworten mit Zitat

Rede von Bundeskanzler Gerhard Schröder gehalten anlässlich der Berliner Konferenz für Europäische Kulturpolitik "Europa eine Seele geben" am 26. November 2004 in Berlin

einige Zitate:

Zitat:
weil das vereinte Europa sich nicht nur geographisch oder gar weltanschaulich definieren lässt.
, entweder hat er es aus Unkenntnis gesagt, oder aus bewusstem Entscheiden heraus, dann weis ich aber nicht warum??

Zitat:
Die Mitgliedschaft in der Europäischen Union entscheidet sich allein nach politischen Kriterien. Wer den europäischen Werten von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Schutz von Menschen- und Minderheitenrechten entspricht, dem darf auch künftig der Beitritt zur Europäischen Union nicht versperrt sein.


und hier ist mit der EU-Verfassung ein guter Beitrag gelungen, ohne einen Gottesbezug... jetzt muss man nur auf die Trennung von Staat und Kirchen schauen, genauso wie es Martin Schulz und viele andere getan haben


Zitat:
Damit unterstreicht die Europäische Union ihre historische Ambition: Europa versteht sich als eine soziale, wirtschaftliche, kulturelle und politische Gemeinschaft. Europa will nicht nur als äußere Einheit erscheinen, sondern ganz bewusst auch als innere Einheit auftreten und handeln.
, so sieht er Europa

Zitat:
Sie etabliert eine neue Verfahrensform der Demokratie in Europa - gegründet auf dem Prinzip der gemeinsamen Herrschaftsordnung europäischer Staaten in definierten Politikbereichen.
, und so

Zitat:
Frieden durch Integration - das ist die eigentliche Erfolgsformel und die Wesensbestimmung der Europäischen Union.


Zitat:
Denn wir wissen, dass Krieg in der Regel keine Konfliktlösung, sondern allenfalls "ultima ratio" sein kann.


Zitat:
wir Europäer begreifen unser Sozialmodell zu recht als eine einmalige zivilisatorische Errungenschaft. Nur in Europa hat sich diese spezifische Art des Arbeitens, des Wirtschaftens und des solidarischen Zusammenlebens herausgebildet. Hier ist ein Sozialmodell im Geist und in der Tradition der Aufklärung entstanden, das der Würde und den individuellen Rechten jedes einzelnen verpflichtet ist. Und das zugleich auf dem Prinzip umfassender Teilhabe gegründet ist. Dieses Sozialmodell ist nicht zu verwechseln oder gleichzusetzen mit einem konkreten Sozialsystem. Da wird es in Europa angesichts der historisch gewachsenen Unterschiede auch keine Vereinheitlichung geben.
bis auf die letzten zwei Sätze

Zitat:
Das ist, wenn man so will, der europäische Mittelweg zwischen dem extremen Individualismus in den USA, wo der Einzelne alles gilt - und dem extremen Kollektivismus in Asien, wo der Einzelne wenig gilt.


Zitat:
Der europäischen Zusammenarbeit liegt doch gerade diese eine Erkenntnis zugrunde: Die großen Probleme unserer Zeit - wie Arbeitslosigkeit, grenzüberschreitende Kriminalität, Migration, Terrorismus - lassen sich nur in Zusammenarbeit über Grenzen hinweg lösen. Uns allen ist längst bewusst, dass kein Staat mehr allein die Sicherheit seiner Bürger garantieren kann. Dazu braucht es mehr internationale Kooperation, und das heißt für uns zuallererst ein starkes und handlungsfähiges Europa. Ein Europa, das dem Credo verpflichtet ist: gemeinsam erreichen wir mehr als jeder für sich.


Zitat:
Europa ist und bleibt eine Organisation sui generis, die sich auch in Zukunft an den bewährten föderalen Grundsätzen orientieren und das Prinzip der Subsidiarität achten wird.


Zitat:
Denn das ist auch Europa: ihre kulturellen Identitäten bilden die Menschen aus der Vielfalt und Vielzahl nationaler und regionaler Traditionen. Aus historischer Erfahrung, aus der vielschichtigen Geistesgeschichte, aus griechisch-römischem Einfluss, aus Reformation und Aufklärung und auch aus dem Austausch mit der islamisch-arabischen Welt.


Zitat:
Im Respekt vor anderen Kulturen, in der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und Andersgläubigen, in der Anerkennung von Vielfalt und Verschiedenartigkeit besteht das kulturelle Fundament der europäischen Integration. Europa ist das gelebte Bekenntnis zur Pluralität. Wir dürfen deshalb nicht zulassen, dass Fremdes von vornherein als Feindliches angesehen wird. Denn die Anerkennung des Anderen als eines Gleichen ist ein kultureller Fortschritt, der Europa auszeichnet und für den wir überall auf der Welt eintreten.
vorallem der letzte Satz, hat eine Vision in sich. Eine Vision bis hinauf in die UNO.

Zitat:
Mehr und mehr, dessen bin ich sicher, wird sich die kulturelle Identität der Menschen um eine europäische Dimension erweitern. Es ist ein naturwüchsiger Prozess, den niemand verordnen kann - die Menschen werden sich nur aus freien Stücken als Europäer empfinden können.


Zitat:
Nicht Abgrenzung in religiös definierte Kulturen, sondern plurale Vielfalt ist das Ziel.


Zitat:
Eine demokratische Türkei, den europäischen Wertevorstellungen verpflichtet, wäre ein klarer Beweis, dass es keinen Widerspruch gibt zwischen islamischen Bekenntnis und aufgeklärter, moderner Gesellschaft. Dies wäre eine großartige Perspektive. Denn damit wäre die Türkei ein Vorbild für andere muslimische Länder in unserer europäischen Nachbarschaft. Mit dem Beitritt der Türkei verbindet sich deswegen zurecht die Hoffnung auf Frieden und Sicherheit - mit Ausstrahlung weit über Europa hinaus.

Meine Damen und Herren,
mit dem Verfassungsvertrag sind die nationalen Regierungen ihrer Verantwortung für das Europa im 21. Jahrhundert nachgekommen. Diese Verfassung ist ein Angebot an die Bürgerinnen und Bürger, an alle Kräfte der europäischen Zivilgesellschaften. Es ist nicht zuletzt an ihnen, die Buchstaben der Verfassung mit Leben zu erfüllen. Ich bin sicher, diese Konferenz kann dazu wichtige Impulse geben.

Ich danke Ihnen.

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auf dass die Bücher von "Iain Banks" Wirklichkeit werden
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jede Tradition ist es wert sich an sie zu erinnern, aber nicht jede Tradition ist es wert gelebt zu werden
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#221619) Verfasst am: 29.11.2004, 15:40    Titel: Re: Rede von Bundeskanzler Gerhard Schröder Antworten mit Zitat

göttertod hat folgendes geschrieben:
Zitat:
weil das vereinte Europa sich nicht nur geographisch oder gar weltanschaulich definieren lässt.
, entweder hat er es aus Unkenntnis gesagt, oder aus bewusstem Entscheiden heraus, dann weis ich aber nicht warum??

Was ist an dem Satz falsch?
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#221643) Verfasst am: 29.11.2004, 17:31    Titel: Re: Rede von Bundeskanzler Gerhard Schröder Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
göttertod hat folgendes geschrieben:
Zitat:
weil das vereinte Europa sich nicht nur geographisch oder gar weltanschaulich definieren lässt.
, entweder hat er es aus Unkenntnis gesagt, oder aus bewusstem Entscheiden heraus, dann weis ich aber nicht warum??

Was ist an dem Satz falsch?


Es muß heißen
"...sich nicht nur..., sondern auch..."
oder
"...sich nicht.... oder gar...."
oder
"...sich zwar..., aber nicht..."
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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#221939) Verfasst am: 30.11.2004, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

Sprecher einer Sprache sind dafür bekannt, sich nicht an aufoktroierte Regeln über die Sprache zu halten. zwinkern

Der Satz wird verstanden also ist er aus Sicht des Linguisten (also meiner Sicht) korrekt.
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#221958) Verfasst am: 30.11.2004, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Warum zitiert Schröder bei einer seiner Reden nicht endlich mal die beiden letzten Sätzen von Bilbos Geburtstagsrede... Mit den Augen rollen
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sascha
bekennender magnusfe-Fan



Anmeldungsdatum: 30.08.2004
Beiträge: 1449
Wohnort: Bremen

Beitrag(#221964) Verfasst am: 30.11.2004, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Sprecher einer Sprache sind dafür bekannt, sich nicht an aufoktroierte Regeln über die Sprache zu halten. zwinkern

Der Satz wird verstanden also ist er aus Sicht des Linguisten (also meiner Sicht) korrekt.
1. Laut Wikipedia ist aufoktroyieren ein Pleonasmus und aufoktroieren eine Tautologie. Das sollte man als Cun.. äh Ling.. ähh.. na egal Auf den Arm nehmen zwinkern

2. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen aufoktroyieren und aufoktroieren? skeptisch Bei Google finde ich auch beides:
http://www.google.de/search?num=100&hl=de&q=aufoktroyieren&btnG=Suche
http://www.google.de/search?num=100&hl=de&q=aufoktroieren&btnG=Suche
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