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Chronisches Problem: Die Überregulierung
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
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Beitrag(#223565) Verfasst am: 04.12.2004, 17:11    Titel: Chronisches Problem: Die Überregulierung Antworten mit Zitat

mehr-freiheit.de hat folgendes geschrieben:
Es gibt keinen Lebensbereich, in dem der Staat nicht durch weitreichende Vorschriften bis ins Detail vorschreibt, was, wo, wie, von wem, für wen, wann, zu geschehen hat. Er nimmt dadurch Produzenten und Verbrauchern die Entscheidungsfreiheit. Bei den Unternehmen wird unterstellt, daß sie von bösartigen Kapitalisten geleitet werden, die nur darauf aus sind, ihre Kunden zu betrügen. Bei den Käufern geht man davon aus, daß diese intellektuell nicht in der Lage wären eine rationale Kaufentscheidung zu treffen und daher wie unmündige Kinder zu behandeln sind. Die staatlichen Regulierer führen also einen Zweifrontenkrieg: einerseits gegen die angebliche Unmoral der Unternehmer, andererseits gegen die angebliche Unfähigkeit der Konsumenten. Aber wer garantiert uns, daß unsere Vormünder nur von den edelsten Absichten geleitet und überdies allwissend sind?


Es gibt zahlreiche Vorschriften und Bestimmungen, die geradezu auf erzieherische Massnahmen für Erwachsene hindeuten, wie auch Stalin in seinem Programm, allerdings offensichtlicher, die Erziehung seines Volkes ansprach. In Österreich geht sogar noch heute die Tendenz zu mehr Regulierung.

In den Neunzigern wurde die Alkoholgrenze für Autofahrer von 0,8 Promille, auf 0,5 hinabgesetzt.
Statistiken belegen allerdings keine Minderung der Verkehrsunfälle, wie der orf einmal vor einem Jahr berichtete.

Der Senkung der Alkoholgrenze ging ein gewaltiger Manipulations- und Indoktrinationsprozess voraus. Als ein Autofahrer, der in etwa ganze 2 Promille hatte, einen großen Unfall mit Schulkindern unter den Todesopfern verursachte, startete eine große Hysterieaktion an den Schulen. Weitverbreitete Schuldemos, wo teilweise sogar Volksschulkinder (!) teilnahmen, haben die Öffentlichkeit zur Forderung der Verschärfung der Promillegrenze aufgebracht.

Dabei stellte wohl niemand zur Disskusion, dass der Autofahrer, der die Schulkinder in den tödlichen Unfall zog, auch die 0,8 Promille-Grenze drastisch überschritt. Menschen, die sich gegen die Forderung nach der Schärferen Grenze stellten, wurden ohnedies gesellschaftlich als Säufer oder sonst irgendwie unmoralisch abgestempelt. Kaum jemand kritisierte den Aussmaß der politischen Indoktrination an den Schulen, welche sogar Kinder unter zehn Jahren betraff.

Schließlich gab die Politik dem Druck nach und setzte die 0,5-Promille-Grenze durch. Noch heute argumentieren zahlreiche Schulbücher für solche Gesetze. Schulbucher sind oft politisch tendenziell geschrieben worden!

Auch die Schutzhelmpflicht für Fahrradfahrer bedeutete einen Sieg für den Sozialkonservativismus. Die Schutzhelmpflicht bei Fahrrädern schuf jedoch nur einen zusätzlichen leeren Paragraphen, denn es fahren immer noch die meisten Fahrradfahrer ohne Helm.

Wie ich Churchil bereits zitierte. Wenn man die Anzahl der Vorschriften vermehrt, dann verringert man jede Achtung vor dem Gesetz. Wenn man wegen der kleinsten, zweideutigsten Beleidigung angezeigt werden kann. Wenn man wegen der rechten, ausgestreckten Hand in der Luft verhaftet wird, dann wird es dem jetzigen Staat immer schwieriger, seine Legitimität glaubwürdig zu vertretten.

Die Steigende Anzahl der Paragraphe höhlt die wirklich wichtigen Gesetze aus und kann im Extremfall zur Anarchie führen.

mehr-freiheit.de hat folgendes geschrieben:
Oberster Grundsatz der staatlichen Regulierung ist das Vorsorgeprinzip, das besagt, daß immer dann, wenn auch nur der Hauch eines Risikos besteht, die entsprechende Aktivität zu untersagen ist. Diese Null-Risiko-Mentalität müßte, wenn sie konsequent angewendet würde, jede menschliche Tätigkeit verhindern, denn risikofrei ist nichts auf der Welt. Die Wirtschaft würde sofort zusammenbrechen, wenn ihr nicht ein - allerdings sehr kleiner - Entscheidungsspielraum geblieben wäre.


Österreichs weltweit einzigartige Hysterie gegen Atomkraftwerke ist auch ein Produkt dieser Denkweise. Österreich ist de facto ein Sammelpunkt deutschsprachiger Demagogen. Zahlreiche Agitatoren in Deutschland und in der Schweiz haben erkannt, dass wenn sie ihre Aktionen auf Österreich konzentrieren, dass dies durchschlagende Erfolge mit sich bringt.

Diese Aktionen hatten zur Folge, dass ein teures, gerade fertiggestelltes Atomkraftwerk stillgelegt werden musste und dass sich Österreich der tschechischen Republik gegenüber schlicht unverschähmt verhielt.

mehr-freiheit.de hat folgendes geschrieben:
In den USA wurde 1974 die Höchstgeschwindigkeit im Straßenverkehr auf 55 Meilen je Stunde festgelegt. Die Zahl der Todesfälle je zurückgelegtem Fahrzeugkilometer sank vor diesem Datum stärker als danach. Dieses Ergebnis ist auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen, z. B. bessere Autos und Straßen. Es ist meistens unmöglich, einer bestimmten Regulierungsmaßnahme ein bestimmtes Ergebnis zuzuordnen.

Das von der Regulierung vermittelte Gefühl der Sicherheit kann dazu verleiten, sich besonders risikofreudig zu verhalten. In einer deutschen Großstadt wurde die Hälfte der Taxiflotte mit einem verbesserten ABS-Bremssystem ausgestattet. In der Kontrollperiode danach stellte sich heraus, daß die verbesserten Bremsen zwar so funktionierten, wie sie sollten, die damit ausgestatteten Taxis jedoch eine höhere Unfallrate hatten als die Autos mit den schlechteren Bremsen.


Zusätzliche Sicherheit in den Gesetzbüchern, auf dem Papier bedeutet noch lange keine Sicherheit in der Realität. Auch hier aggieren die Bürokraten selbstherrlich und weltfremd.

Sicherheit kann man nicht einfach diktieren. Dies führt bei diesen Maßlosen Übertreibungen, wie "bei uns" zu Beschränkungen der Freiheit und letztendlich sogar zu weniger Sicherheit.

mehr-freiheit.de hat folgendes geschrieben:
Regulierungsmaßnahmen können auch unerfreuliche Nebenwirkungen haben, indem sie den Schaden von einer geschützten Gruppe auf eine ungeschützte Gruppe abwälzen. Die Gurtpflicht in Pkws führte dazu, daß die Verletzungen und Todesfälle bei den angeschnallten Insassen zurückgingen, während sie bei Fußgängern, Fahrrad- und Motorradfahrern zunahmen, die in Unfällen mit Gurtpflicht-Autos verwickelt waren.


Auch die Gesundheit braucht ihre Sicherheit. Die übertriebene Regulierung behindert aber auch das Gesundheitswesen drastisch.

mehr-freiheit.de hat folgendes geschrieben:
Medikamente können nur entwickelt werden, wenn die zu erwartenden Umsätze hoch genug sind, um die enormen staatlichen Zulassungskosten zu decken. Ein Pharmaunternehmen muß ungefähr eine Milliarde Dollar aufwenden, um ein neues Arzneimittel auf den Markt zu bringen. Unter diesen Umständen ist es nicht möglich neue Wirkstoffe gegen seltene Krankheiten zu entwickeln. Die Menschen, die an nicht so häufig auftretenden Erkrankungen leiden, werden so ganz direkt zum Opfer staatlicher Regulierungspolitik.


Was wäre also aus der Sicht der Politik zu tun?

Als Erstes seien zahlreiche Beschränkungen, die sich ins jede Detail einmischen und nicht wirklich notwendig sind, vollständig aufzuheben. Darunter die Schutzhelmpflicht für Fahrräder, die Gurtenpflicht für Autoinsassen und noch viele mehr.

Als Zweites müssen die bestehenden Regulierungen gelockert und möglichst vereinfacht, dh. verwaltungsbedingt möglichst unaufwendig gemacht werden. Es gibt zahlreiche Ausnahmeregelungen, ohne denen ein ganzer Haufen von Bürokraten überflüssig wäre. Zu komplizierte Regelungen bringen aber nicht nur den Staat, sondern auch die Unternehmen und sogar die Haushalte in administratorische Schwierigkeiten.

Auch die Rezeptpflichtigkeit wäre ganz aufzuheben, oder zumindest stark einzuschränken und zu vereinfachen, so dass jeder Bürger sich leicht merken kann, was vorgeschrieben ist.

Aber im heutigen Paragraphendschungel kennt sich kein durchschnittlicher Mensch mehr aus. Jurastudien werden immer aufwändiger und Prozesse immer kostspieliger.

Wie kann ein Gesetz als legitim angesehen werden, wenn man es nicht kennt und meist erst bei der Anklage damit überrascht wurde?
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DerManfred
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Beitrag(#223675) Verfasst am: 04.12.2004, 21:22    Titel: Re: Chronisches Problem: Die Überregulierung Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
[quote=mehr-freiheit.de"]Es gibt keinen Lebensbereich, in dem der Staat nicht durch weitreichende Vorschriften bis ins Detail vorschreibt, was, wo, wie, von wem, für wen, wann, zu geschehen hat. Er nimmt dadurch Produzenten und Verbrauchern die Entscheidungsfreiheit. Bei den Unternehmen wird unterstellt, daß sie von bösartigen Kapitalisten geleitet werden, die nur darauf aus sind, ihre Kunden zu betrügen. Bei den Käufern geht man davon aus, daß diese intellektuell nicht in der Lage wären eine rationale Kaufentscheidung zu treffen und daher wie unmündige Kinder zu behandeln sind. Die staatlichen Regulierer führen also einen Zweifrontenkrieg: einerseits gegen die angebliche Unmoral der Unternehmer, andererseits gegen die angebliche Unfähigkeit der Konsumenten. Aber wer garantiert uns, daß unsere Vormünder nur von den edelsten Absichten geleitet und überdies allwissend sind?


Gut kossuth, jetzt zähl mir mal ein Ehrliches Unternehmen auf.

vielleicht beginnst bei T Mobile die festnetztelefone verkaufen wollten die jeden versuch einen anderen anbieter vorzuwählen ohne ankündigung unterbinden ?
oder erzähl mir dass General motors ein ehrliches unternehmen ist, das nur das beste für seine mitarbeiter und kunden will...
oder wie wärs wennst mir erzählst dass die österreichische Post a.g. so ein ehrliches unternehmen ist, dass gegen den aufsichtsrat sogar wegen des verdachts des insiderhandels untersucht wird ?

i mach jetzt nicht weiter sondern wart auf deine ehrlichen unternehmen....
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Evilbert
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Beitrag(#223680) Verfasst am: 04.12.2004, 21:26    Titel: Re: Chronisches Problem: Die Überregulierung Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:

i mach jetzt nicht weiter sondern wart auf deine ehrlichen unternehmen....


Ich glaube die Firma, die für Fahrradhelme wirbt, weil das Tragen von Helmen neuerdings Pflicht ist für Fahrradfahrer ist eine solch ehrliche Firma Am Kopf kratzen
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Evilbert
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Beitrag(#223691) Verfasst am: 04.12.2004, 21:36    Titel: Re: Chronisches Problem: Die Überregulierung Antworten mit Zitat

mehr-freiheit.de hat folgendes geschrieben:
Regulierungsmaßnahmen können auch unerfreuliche Nebenwirkungen haben, indem sie den Schaden von einer geschützten Gruppe auf eine ungeschützte Gruppe abwälzen. Die Gurtpflicht in Pkws führte dazu, daß die Verletzungen und Todesfälle bei den angeschnallten Insassen zurückgingen, während sie bei Fußgängern, Fahrrad- und Motorradfahrern zunahmen, die in Unfällen mit Gurtpflicht-Autos verwickelt waren.
Autsch
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DerManfred
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Beitrag(#223721) Verfasst am: 04.12.2004, 22:14    Titel: Re: Chronisches Problem: Die Überregulierung Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
DerManfred hat folgendes geschrieben:

i mach jetzt nicht weiter sondern wart auf deine ehrlichen unternehmen....


Ich glaube die Firma, die für Fahrradhelme wirbt, weil das Tragen von Helmen neuerdings Pflicht ist für Fahrradfahrer ist eine solch ehrliche Firma Am Kopf kratzen


ehrlich wäre eine solche firma, wenn z.b. die erzeugten helme alle normen und vorschriften erfüllen würden, und die preisgestaltung offen gelegt werden würde.
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Wygotsky
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Beitrag(#223731) Verfasst am: 04.12.2004, 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

In Österreich gibt's 'ne Helmpflicht für Radfahrer? Geschockt
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Evilbert
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Beitrag(#223734) Verfasst am: 04.12.2004, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
In Österreich gibt's 'ne Helmpflicht für Radfahrer? Geschockt


Ja, und da sterben Radfahrer daran, dass sich Autofahrer anschnallen. Pillepalle Haste das etwa noch nicht gewusst?
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#223816) Verfasst am: 05.12.2004, 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
In Österreich gibt's 'ne Helmpflicht für Radfahrer? Geschockt


Ja, und da sterben Radfahrer daran, dass sich Autofahrer anschnallen. Pillepalle Haste das etwa noch nicht gewusst?


Ich kenne diese Statistiken nicht. Korrelationen müssen nicht auf kausale Zusammenhänge deuten. Es wäre allerdings denkbar, dass angeschnallte Autofahrer riskanter fahren, weil sie sich sicherer fühlen, was wiederum zu Lasten der Radfahrer ginge. Ich habe einmal die (freilich nicht ernst gemeinte) Idee gelesen, man solle mitten auf dem Lenkrad einen Metallspike anbringen und den Anschnallgurt verbieten. Bei einem mittleren Auffallunfall, würde der Fahrer sich sein Hirn unweigerlich durchbohren. Die Angst vor Unfällen wäre dann so groß, dass alle vorsichtig fahren würden.
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Hannibal
Freiheitskämpfer



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Beitrag(#224034) Verfasst am: 05.12.2004, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
In Österreich gibt's 'ne Helmpflicht für Radfahrer? Geschockt


Der gesellschaftlichen Tendenz nach: JA! Deprimiert

Nur hat diese Tendenz das Papier der Gesetzgeber noch nicht erreicht. Mit den Augen rollen
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Nordseekrabbe
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Beitrag(#224040) Verfasst am: 05.12.2004, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
In Österreich gibt's 'ne Helmpflicht für Radfahrer? Geschockt


Der gesellschaftlichen Tendenz nach: JA! Deprimiert

Nur hat diese Tendenz das Papier der Gesetzgeber noch nicht erreicht. Mit den Augen rollen


Dann sollte es ihn bald erreichen.
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Hannibal
Freiheitskämpfer



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Beitrag(#224044) Verfasst am: 05.12.2004, 20:47    Titel: Re: Chronisches Problem: Die Überregulierung Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:


Gut kossuth, jetzt zähl mir mal ein Ehrliches Unternehmen auf.


mehr-freiheit.de hat folgendes geschrieben:
Wir brauchen über die Moral der Unternehmer nicht zu spekulieren. Fest steht, daß ein Unternehmen, das schlechte Waren verkauft, auf einem freien Markt bald keine Kunden mehr haben wird und deshalb zu existieren aufhört. Das Profitmotiv der Kapitalisten sorgt dafür, daß diese möglichst gute Dienste und Produkte anbieten, um im Wettbewerb bestehen zu können. Es ist im Eigeninteresse eines jeden Unternehmers, seine Kunden möglichst umfassend zufrieden zu stellen.


DerManfred hat folgendes geschrieben:

vielleicht beginnst bei T Mobile die festnetztelefone verkaufen wollten die jeden versuch einen anderen anbieter vorzuwählen ohne ankündigung unterbinden?


Dadurch verliert dieses Unternehmen ohnehin das Vertrauen seiner Kunden. Es schadet sich also selbst.

DerManfred hat folgendes geschrieben:

oder erzähl mir dass General motors ein ehrliches unternehmen ist, das nur das beste für seine mitarbeiter und kunden will...
oder wie wärs wennst mir erzählst dass die österreichische Post a.g. so ein ehrliches unternehmen ist, dass gegen den aufsichtsrat sogar wegen des verdachts des insiderhandels untersucht wird?


Natürlich ist es die Pflicht des Staates, Betrug zu verhindern und zu bekämpfen. Die Überregulierung macht dies jedoch teurer, ineffizienter und belastet die Unternehmen mit Verwaltungsschwierigkeiten. Die Überregulierung geht jedoch von der Denkweise aus, dass die Unternehmer im Allgemeinen ganz mit Absicht (also über das Profitmotiv hinaus) schaden und betrügen will. Auf diese Weise werden diese Überregulierungen als Sozialmassnahmen an die Bevölkerung wie warme Semmeln verkauft.

DerManfred hat folgendes geschrieben:

i mach jetzt nicht weiter sondern wart auf deine ehrlichen unternehmen....


Wie schon zitiert. Ich spekuliere erst gar nicht über das Moral der Unternehmer, sondern ich prangere die Tatsache an, dass solche übertriebenen Regulierungen nur egoistische Sonderinteressen vertretten, während sie der Allgemeinheit dadurch gewaltige Verluste zufügen. Es steht ausser Frage, dass der Staat jede Kriminallität (die Definierung von "Kriminalität" ist wohl ein anderes Kapitel) bekämpfen muss. Doch solche Regulierungen helfen niemanden. Sie sind ein ruinöses Dogma.

Wenn T-Mobile mit Festnetztelefonen solche Streiche spielt, dann wird es selbst das Vertrauen der Kunden verlieren. Da muss sich der Staat in diesem Fall nicht einmischen.

Durch die mangelhafte Konkurrenz, weil es immer noch viele Beschränkungen gibt, wird der Kunde leider automatisch ein stetigeres Verhalten aufweisen. Ist aber eine freie Wirtschaft gegeben, dann werden die Kunden schon auch bei kleineren Missständen den Anbieter viel leichter wechseln können.

Wäre noch eine entsprechende Vielfalt der Medien gewährleistet, dann wäre man schnell in der Lage effecktiv unehrliche Unternehmer oder korrupte Beamte zu kritisieren. Es ist nicht die Mundpropaganda alleine, welche eine bestimmte Firma, die betrügt o. ä., in ein schlechtes Licht stellen kann.
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Hannibal
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Beitrag(#224054) Verfasst am: 05.12.2004, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
In Österreich gibt's 'ne Helmpflicht für Radfahrer? Geschockt


Der gesellschaftlichen Tendenz nach: JA! Deprimiert

Nur hat diese Tendenz das Papier der Gesetzgeber noch nicht erreicht. Mit den Augen rollen


Ich Koffer! Motzen

Natürlich gibt es diese Pflicht - gesetzlich.

Ich habe mich verlesen und dachte, es geht um die Helmpflicht für Autofahrer.

Abder die Helmpflicht für Fahrradfahrer gibt es in Österreich schon lange. Die Top-Kontroll-Mentalität in Österreich ist so fest verankert, dass es mich nicht mehr wundern würde, wenn man eine Schutzhelmpflicht für Autofahrer einführen würde. Deprimiert Erbrechen
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Zuletzt bearbeitet von Hannibal am 05.12.2004, 21:01, insgesamt einmal bearbeitet
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Hannibal
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Anmeldungsdatum: 07.11.2003
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Beitrag(#224055) Verfasst am: 05.12.2004, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
In Österreich gibt's 'ne Helmpflicht für Radfahrer? Geschockt


Der gesellschaftlichen Tendenz nach: JA! Deprimiert

Nur hat diese Tendenz das Papier der Gesetzgeber noch nicht erreicht. Mit den Augen rollen


Dann sollte es ihn bald erreichen.


Ok. Deine Meinung.

Ich finde dieses (bereits bestehende) Gesetz so idiotisch, dass sogar absichtlich ohne Fahrradhelm Radeln gehe. Auf den Arm nehmen
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Jolesch
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Beitrag(#224056) Verfasst am: 05.12.2004, 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ich versteh deine Argumentation nicht Am Kopf kratzen : Die Regeln (Helm/0,5%) erfüllen ihre Funktion nicht weil sie etwa schlecht wären, sondern weil sie nicht genügend kontrolliert werden. Wenn der Innenminister Polizisten zu Hunderten einspart und dann die Kriminalitätsrate steigt, ist das ja auch nicht die Schuld des Gesetzes das Einbrüche verbietet, oder?


Zitat:
Diese Aktionen hatten zur Folge, dass ein teures, gerade fertiggestelltes Atomkraftwerk stillgelegt werden musste und dass sich Österreich der tschechischen Republik gegenüber schlicht unverschähmt verhielt.

Ich empfinde es als Unverschämtheit wenn man mir einen (nochdazu unrentablen) Schrottreaktor "vor die Haustüre" stellt der mehr Störrfälle hat als Österreich Mozartkugeln
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Hannibal
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Beitrag(#224062) Verfasst am: 05.12.2004, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ich versteh deine Argumentation hmm: : Die Regeln (Helm/0,5%) erfüllen ihre Funktion nicht weil sie schlecht sind, sondern weil sie nicht kontrolliert werden. Wenn der Innenminister Polizisten zu Hunderten einspart und dann die Kriminalitätsrate steigt, ist das ja auch nicht die Schuld des Gesetzes das Einbrüche verbietet, oder?


Eine lose Einsarung an Polizisten ist einfach sinnlos, wenn diese Beamte gebraucht werden. Man braucht eine Strukturreform. Die Gesetze müssen einheitlicher, liberaler, toleranter und einfacher lern- und überprüfbar sein.

Man sollte diese idiotische Schutzhelmpflicht für Fahrradfahrer und viele anderen Gestaporegelungen abschaffen und sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren.

Es war nicht selten der Fall, dass gerade ein ein Haufen Polizisten ein Gewerbe stürmt, nur weil der Besitzer keine Meisterprüfung gemacht hat, während andersowo, diese Beamten gefehlt haben, um einen Mord zu verhindern.

Zitat:

Ich empfinde es als Unverschämtheit wenn man mir einen (nochdazu unrentablen) Schrottreaktor "vor die Haustüre" stellt der mehr Störrfälle hat als Österreich Mozartkugeln


Hey. Das ist bei weitem nicht der einzige unsichere Reaktor, welcher sich an der Grenze zu Österreich befindet. Es gibt noch weit unsicherere Atomkraftwerke an anderen Stellen.

Allein diese Tatsache zeigt schon auf, wie demagogisch die FPÖ mit der Kronenzeitung daran ging, eine Hysterieaktion gegen Tschechten zu starten.

Es gab nur einzelne Unfälle in Atomkraftwerken. Die Sache wird sinnlos dramatisiert. Ein teures österreichisches Atomkraftwerk und viele andere in den anderen Ländern mussten allein wegen der gesellschaftlichen Panik gut funktionierende Betriebe schließen. Das kostete und kostet Unsummen.
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Hannibal
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Beitrag(#224069) Verfasst am: 05.12.2004, 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Noseman"]
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
In Österreich gibt's 'ne Helmpflicht für Radfahrer? Geschockt


Ja, so weit ist Österreich schon, um es nochmal zu erwähnen, auch wenn ich es nicht fassen kann. Erbrechen

Noseman hat folgendes geschrieben:

Ja, und da sterben Radfahrer daran, dass sich Autofahrer anschnallen. Pillepalle Haste das etwa noch nicht gewusst?


Wenn du den Zusammenhang nicht verstehen willst, dann kann ich dir auch nicht helfen... Schulterzucken
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DerManfred
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Beitrag(#224072) Verfasst am: 05.12.2004, 21:19    Titel: Re: Chronisches Problem: Die Überregulierung Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
DerManfred hat folgendes geschrieben:


Gut kossuth, jetzt zähl mir mal ein Ehrliches Unternehmen auf.


mehr-freiheit.de hat folgendes geschrieben:
Wir brauchen über die Moral der Unternehmer nicht zu spekulieren. Fest steht, daß ein Unternehmen, das schlechte Waren verkauft, auf einem freien Markt bald keine Kunden mehr haben wird und deshalb zu existieren aufhört. Das Profitmotiv der Kapitalisten sorgt dafür, daß diese möglichst gute Dienste und Produkte anbieten, um im Wettbewerb bestehen zu können. Es ist im Eigeninteresse eines jeden Unternehmers, seine Kunden möglichst umfassend zufrieden zu stellen.



Das ist eine der lügen mit denen konzerne ihre berechtigung propagieren. Das Interesse ist profit zu machen, egal auf welche kosten, nur nicht auf die eigenen, und wenn gesetzliche schranken fehlen, dann werden profite mit allen möglichen mitteln gemacht. Das Märchen mit den kunden zufriedenzustellen wird jeden tag widerlegt, das wichtige ist umsatz und profit und das möglichst schnell. Die dummen werden eben nicht so schnell alle.


DerManfred hat folgendes geschrieben:

vielleicht beginnst bei T Mobile die festnetztelefone verkaufen wollten die jeden versuch einen anderen anbieter vorzuwählen ohne ankündigung unterbinden?


Dadurch verliert dieses Unternehmen ohnehin das Vertrauen seiner Kunden. Es schadet sich also selbst.

siehe oben, hast du einen schaden bemerkt ? oder nimm kleinstweich, seit 25 jahren fehlerhafte nicht funktionierende Systeme, nur mit lügen und betrügen wird man marktführer, nicht mit guten produkten die den kunden zufriedenstellen.

DerManfred hat folgendes geschrieben:

oder erzähl mir dass General motors ein ehrliches unternehmen ist, das nur das beste für seine mitarbeiter und kunden will...
oder wie wärs wennst mir erzählst dass die österreichische Post a.g. so ein ehrliches unternehmen ist, dass gegen den aufsichtsrat sogar wegen des verdachts des insiderhandels untersucht wird?


Natürlich ist es die Pflicht des Staates, Betrug zu verhindern und zu bekämpfen. Die Überregulierung macht dies jedoch teurer, ineffizienter und belastet die Unternehmen mit Verwaltungsschwierigkeiten. Die Überregulierung geht jedoch von der Denkweise aus, dass die Unternehmer im Allgemeinen ganz mit Absicht (also über das Profitmotiv hinaus) schaden und betrügen will. Auf diese Weise werden diese Überregulierungen als Sozialmassnahmen an die Bevölkerung wie warme Semmeln verkauft.

DerManfred hat folgendes geschrieben:

i mach jetzt nicht weiter sondern wart auf deine ehrlichen unternehmen....


Wie schon zitiert. Ich spekuliere erst gar nicht über das Moral der Unternehmer, sondern ich prangere die Tatsache an, dass solche übertriebenen Regulierungen nur egoistische Sonderinteressen vertretten, während sie der Allgemeinheit dadurch gewaltige Verluste zufügen. Es steht ausser Frage, dass der Staat jede Kriminallität (die Definierung von "Kriminalität" ist wohl ein anderes Kapitel) bekämpfen muss. Doch solche Regulierungen helfen niemanden. Sie sind ein ruinöses Dogma.

Wenn T-Mobile mit Festnetztelefonen solche Streiche spielt, dann wird es selbst das Vertrauen der Kunden verlieren. Da muss sich der Staat in diesem Fall nicht einmischen.



Durch die mangelhafte Konkurrenz, weil es immer noch viele Beschränkungen gibt, wird der Kunde leider automatisch ein stetigeres Verhalten aufweisen. Ist aber eine freie Wirtschaft gegeben, dann werden die Kunden schon auch bei kleineren Missständen den Anbieter viel leichter wechseln können.

Wäre noch eine entsprechende Vielfalt der Medien gewährleistet, dann wäre man schnell in der Lage effecktiv unehrliche Unternehmer oder korrupte Beamte zu kritisieren. Es ist nicht die Mundpropaganda alleine, welche eine bestimmte Firma, die betrügt o. ä., in ein schlechtes Licht stellen kann.


das ist die einzige meinung von dir die ich teile....
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Beitrag(#224076) Verfasst am: 05.12.2004, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:

Man sollte diese idiotische Schutzhelmpflicht für Fahrradfahrer und viele anderen Gestaporegelungen abschaffen und sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren.



Manche Menschen muss eben der Gesetzgeber vor sich selbst beschüzten (Bei jedem Sturz wird der Rollerblader bleeder Pfeifen ) Die Gestapo würde da anders vorgehen... Mit den Augen rollen

Zitat:
Hey. Das ist bei weitem nicht der einzige unsichere Reaktor, welcher sich an der Grenze zu Österreich befindet. Es gibt noch weit unsicherere Atomkraftwerke an anderen Stellen.


ich weis, ja und? einer weniger ist doch toll! Prost


Zitat:
Es gab nur einzelne Unfälle in Atomkraftwerken.


aha es gibt also mehrere einzelne Unfälle.... Am Kopf kratzen das beruhigt dich jetzt?

Zitat:
Allein diese Tatsache zeigt schon auf, wie demagogisch die FPÖ mit der Kronenzeitung daran ging, eine Hysterieaktion gegen Tschechten zu starten.


Merke: Wenn Krone und FPÖ was sagen ist es oft gelogen , aber nicht immer. zwinkern Popolismus in einem Politikfeld, diskreditiert den polemischen Politiker, nicht das politische Thema
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Nordseekrabbe
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Beitrag(#224084) Verfasst am: 05.12.2004, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:

Ich finde dieses (bereits bestehende) Gesetz so idiotisch, dass sogar absichtlich ohne Fahrradhelm Radeln gehe. Auf den Arm nehmen


Und nimmst damit auch ein grösseres Verletzungsrisiko bei Unfällen in Kauf. Geschockt
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Beitrag(#224101) Verfasst am: 05.12.2004, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:

Ich finde dieses (bereits bestehende) Gesetz so idiotisch, dass sogar absichtlich ohne Fahrradhelm Radeln gehe. Auf den Arm nehmen


Und nimmst damit auch ein grösseres Verletzungsrisiko bei Unfällen in Kauf. Geschockt


Aus politischem Protest durchaus. Wenn der Staat jedem Menschen sogar die Freiheit wegnimmt zu entscheiden, ob er einen Helm beim Radeln trägt oder nicht, dann muss er uns schon für kleine Kinder halten, die ohne staatliche "Hilfe" vom Balkon springen würden.

Übrigens, wenn wir schon beim Thema "Balkonspringen" sind: Mich wundert es total, warum der Staat Selbstmordversuche mit der Psychiatrie ahndet. Wenn ein Mensch sich umbringen will, oder es tut, ist doch auch seine Sache.

Viele Menschen meinen wohl, andere "erziehen" zu müssen. Erbrechen
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Optihut
Sir Knight



Anmeldungsdatum: 20.12.2004
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Beitrag(#231053) Verfasst am: 21.12.2004, 18:45    Titel: Re: Chronisches Problem: Die Überregulierung Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Als Erstes seien zahlreiche Beschränkungen, die sich ins jede Detail einmischen und nicht wirklich notwendig sind, vollständig aufzuheben. Darunter die Schutzhelmpflicht für Fahrräder, die Gurtenpflicht für Autoinsassen und noch viele mehr.


Ich stimme zu. Was das Argument "Hey, Du trägst keinen Helm und gehst damit ein erhöhtes Unfallrisiko ein!" angeht: Das mit dem Unfallrisiko stimmt. Aber das sollte trotzdem die Entscheidung des Einzelnen sein. Es ist bestimmt auch sicherer, wenn wir ein Tempolimit von 15 km/h für Fahrräder einführen und man ohne gepolsterten Anzug sich gar nicht erst aufs Rad setzen sollte, nur sind solche von Oben verordnete Maßnahmen nichts für eine Gesellschaft mit freien Bürgern. Sinnvolle staatliche Maßnahmen gibts genügend, aber in jedes Detail des Lebens sollte sich der Staat zugunsten der freien Entfaltung der Menschen eben nicht einmischen.

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Auch die Rezeptpflichtigkeit wäre ganz aufzuheben, oder zumindest stark einzuschränken und zu vereinfachen, so dass jeder Bürger sich leicht merken kann, was vorgeschrieben ist.


Hier stimme ich beispielsweise nicht zu. Medikamente sind keine Spielsachen und ein Laie hat einfach nicht die Kompetenz damit umzugehen und diese zu verordnen wie jemand vom Fach. Insofern ist hier die staatliche Kontrolle in Form der Rezeptpflicht eine meines Erachtens sinnvolle Einmischung in die persönlichen Freiheiten.


Generell bin ich bzgl. der Reformwut und dem scheinbaren Verlangen der Politiker den Bürgern mit Gesetzen Dinge vorzuschreiben folgender Ansicht:
Bei jedem Gesetz und jeder Maßnahme muss abgewogen werden, wie der Nutzen der Allgemeinheit gegenüber den Einbussen an persönlicher Freiheit für den Einzelnen ist. Im Zweifelsfall neige ich dazu die Freiheiten des Einzelnen, sofern sie nicht die Allgemeinheit gefährden, höher zu achten.
Desweiteren sollten Politiker persönlich dafür verantwortlich gemacht werden können, wenn sie gesetzes- oder verfassungswidrige Dinge beschliessen.
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Nordseekrabbe
linker Autist



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Beitrag(#231171) Verfasst am: 21.12.2004, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:

Übrigens, wenn wir schon beim Thema "Balkonspringen" sind: Mich wundert es total, warum der Staat Selbstmordversuche mit der Psychiatrie ahndet. Wenn ein Mensch sich umbringen will, oder es tut, ist doch auch seine Sache.


Hm... Du würdest einfach zur Tagesordnung übergehen, gerade so als wäre nichts gewesen? Frage
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
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Beitrag(#231201) Verfasst am: 21.12.2004, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

Firmen und Regierungen die nur unser Bestes wollen Showdance gibt es nur im Märchen.

Es geht ausschliesslich um Gewinne und Macht. Nichts anderes !

Ganz aktuell und beängstigend die Softwarepatente. Heute im EU-Rat in letzter Minute von Polen (erstmal) gestoppt. (Danke Polen Sehr glücklich )

http://www.heise.de/newsticker/meldung/54518

Ich weiss keinen Grund, warum die Regierungen dieses Gesetz so klammheimlich und schnell verabschieden wollten. Ich weiss aber auch nicht, warum Polen das dann verhindert hat Schulterzucken

Soviel zu der Regierungsseite, nun zu den Unternehmen:

Der Gedanke, dass in Sachen Softwarepatente MS die Finger im Spiel hat, drängt sich auf.
Wozu diese leichtfertige Patentvergabe führen kann, zeigt das Beispiel der Firma Linde:

http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=3058&key=standard_document_2457366

Es wird immer widerwärtiger Ungustiöses im Blickfeld
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Ronson
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Beitrag(#231376) Verfasst am: 22.12.2004, 08:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hey, ich arbeite in einer Tischlerei und es geht bei uns nicht nur um Gewinn und Macht. Es geht vor allem um Kundenzufriedenheit.


Ich finde Fahrradhelme bringen gar nichts. Meinen Cousin ist im Sommer gestürzt und nicht nur das der dämliche Styroporhelm zurückgerutscht ist und er sich die Birne angehauen hat, er hat sich dazu noch fast am Helmgurt erwürgt.
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Optihut
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Beitrag(#231388) Verfasst am: 22.12.2004, 09:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ronson hat folgendes geschrieben:
Ich finde Fahrradhelme bringen gar nichts. Meinen Cousin ist im Sommer gestürzt und nicht nur das der dämliche Styroporhelm zurückgerutscht ist und er sich die Birne angehauen hat, er hat sich dazu noch fast am Helmgurt erwürgt.


Tja und manchmal sterben Leute durch den Airbag bei Unfällen, die sie ohne Airbag überlebt hätten. Trotzdem sind Airbag und Fahrradhelm schon sinnvolle Maßnahmen, da die Zahl der positiven Auswirkungen höher als die der negativen Auswirkungen ist. Die Frage ist eben nur, ob man unbedingt die Bürger per Gesetz dazu zwingen muss einen Helm zu tragen. Das ist ja ähnlich wie beim Sicherheitsgurt im Auto: Ich würde den auf jeden Fall tragen aus der Einsicht, dass es für meine Sicherheit besser ist und keinen Aufwand darstellt. Einen gesetzlicher Zwang dazu halte ich aber nach wie vor für verkehrt.
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Hannibal
Freiheitskämpfer



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Beitrag(#231398) Verfasst am: 22.12.2004, 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:

Man sollte diese idiotische Schutzhelmpflicht für Fahrradfahrer und viele anderen Gestaporegelungen abschaffen und sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren.



Manche Menschen muss eben der Gesetzgeber vor sich selbst beschüzten (Bei jedem Sturz wird der Rollerblader bleeder Pfeifen ) Die Gestapo würde da anders vorgehen... Mit den Augen rollen


In diesem Fall hat jeder sich selbst zu schützen. Zwar kann man das nicht immer (vor allem als Kind nicht), aber in den meisten Fällen geht der Staat entschieden zu weit.

Die Generäle Russlands, als sie 1945 in Österreich und Deutschland einmarschierten, meinten sie es sogar noch besser mit uns. Zu unserer eigenen Sicherheit meinte der große rote Bruder in etwa, dass man in Österreich und Deutschland die Segelschifffahrt verbieten soll, weil dies eine Übung für die Marine und für den Krieg ist.

Daraufhin antwortete ein anwesender amerikanischer General, dass man bei derselben Überlegung das Autofahren verbieten muss, weil dies ja eine Übung für Panzerfahrten sei und das man das Wandern verbieten müsste, weil das ja die Infanterie aufbauen könnte...

Genauso ist es mit der Schutzhelmpflicht für die Fahrradfahrer. Nach dengleichen Überlegungen müsste man auch diese Pflicht auf die Autofahrer und Fußgänger ausweiten.

Und damit ja kein Mensch aus dem Fenster springt, müssten alle Fenster vergittert sein. Balkone werden illegal, wenn nicht schon jeder Mensch eine Zwangsjacke tragen müsste...

Zitat:

ich weis, ja und? einer weniger ist doch toll! Prost


Das bringt ja Nichts. Die anderen Werke können teilweise sogar noch einfacher in die Luft fliegen. Wäre ja fast eine Lachnummer, wenn gerade eben Leute in Österreich massenweise gegen Temelin protestieren und gleichzeitig ein anderer Teil der österreichischen Bevölkerung durch einen GAU eines anderen Atomkraftwerks dahinrafft...

Zitat:

aha es gibt also mehrere einzelne Unfälle.... Am Kopf kratzen das beruhigt dich jetzt?


Was ich sagen wollte ist, dass die Gefährlichkeit überschätzt wird. Wenn man sich an Sicherheitsstandarts hält, dürfte wenig passieren.

Zitat:

Merke: Wenn Krone und FPÖ was sagen ist es oft gelogen , aber nicht immer. zwinkern Popolismus in einem Politikfeld, diskreditiert den polemischen Politiker, nicht das politische Thema


Ich sage ja auch nicht, dass die immer lügen. Trotzdem sind diese Anti-Temelin-Proteste ein dummes, nationalistisches Gebrüll und ein Kampf gegen Windmühlen, wie es sprichwörtlich heißt...
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GermanHeretic
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Beitrag(#231404) Verfasst am: 22.12.2004, 11:32    Titel: Re: Chronisches Problem: Die Überregulierung Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:

Gut kossuth, jetzt zähl mir mal ein Ehrliches Unternehmen auf.


Unternehmen werden von Menschen gemacht, daher sind sie so ehrlich wie die Menschen selbst. Gleiches gilt für Familien, Kommunen, Nationen, kurz überall wo Menschen Gruppen bilden. Noch Fragen?
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Zarquon
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Beitrag(#231420) Verfasst am: 22.12.2004, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Zu Gurt- und Helmpflicht (letztere für Fahrradfahrer):
Sowohl Gurt als auch Helm beugen in der großen Mehrzahl der Fälle schweren Verletzungen vor. Daher wäre - isoliert betrachtet - eine Pflicht in beiden Fällen sinnvoll, da sie auch die Allgemeinheit entlasten (Krankenhauskosten, Arbeitsausfall, ...).

Speziell zur Helmpflicht ist aber zu sagen, dass eine Helmpflicht zu einer Abnahme des Radverkehrs führt (Beispiele in anderen Ländern gibt's), damit wieder zu einer Erhöhung des Pkw-Verkehrs und dies wiederum zu einem höheren Risiko für die pflichtbehelmten verbliebenen Radfahrer. Daher ist ein Verzicht auf eine Pflicht (außer z.B. für Sportveranstaltungen) pragmatisch sinnvoller; Aufklärung ist besser.
Ich selbst fahre viel Rad (zur Arbeit und in der Freizeit), fast nur mit Helm.
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Jolesch
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Beitrag(#231720) Verfasst am: 22.12.2004, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Zitat:

ich weis, ja und? einer weniger ist doch toll! Prost


Das bringt ja Nichts. Die anderen Werke können teilweise sogar noch einfacher in die Luft fliegen. Wäre ja fast eine Lachnummer, wenn gerade eben Leute in Österreich massenweise gegen Temelin protestieren und gleichzeitig ein anderer Teil der österreichischen Bevölkerung durch einen GAU eines anderen Atomkraftwerks dahinrafft...


Ich versteh deine Argumentation nicht Am Kopf kratzen nur weil es auch woanders gefährliche oder noch risikoreichere Reaktoren gibt, darf man sich nicht gegen Temelin wenden?


Zitat:
Was ich sagen wollte ist, dass die Gefährlichkeit überschätzt wird
hast du die Störfälle verfolgt? regelmäßig ist was hin...such einfach in einem zeitungsarchiv


Zitat:
Wenn man sich an Sicherheitsstandarts hält, dürfte wenig passieren.


sorry das ist naiv wenn,wenn....wenn die Alpen aus Gold wären hätten wir ein Nulldefizit zynisches Grinsen
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Hannibal
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Beitrag(#233011) Verfasst am: 25.12.2004, 20:34    Titel: Re: Chronisches Problem: Die Überregulierung Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
DerManfred hat folgendes geschrieben:

Gut kossuth, jetzt zähl mir mal ein Ehrliches Unternehmen auf.


Unternehmen werden von Menschen gemacht, daher sind sie so ehrlich wie die Menschen selbst. Gleiches gilt für Familien, Kommunen, Nationen, kurz überall wo Menschen Gruppen bilden. Noch Fragen?


Gut beantwortet. Daumen hoch! Ich muss wirklich noch an meiner Rhetorik und Ausdrucksweise üben. Am Kopf kratzen
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