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Von Gutmenschen und Political Correctness
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#2241639) Verfasst am: 07.02.2021, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

[Zu meiner Beispielsituation:]
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ist das so ein Ding zwischen den beiden. "Ey, Kanake!" - "Ey, Kartoffel!" Und dann geben die sich high five und klopfen sich lachend die Schultern.

Wenn das "so ein Ding zwischen den beiden" wäre, würde das an der inhaltlichen Bedeutung der Aussage in der von mir dargestellten Beispielsituation überhaupt nichts ändern. Dieses "Ding zwischen den beiden" wäre nämlich ein völlig anderer Kontext: Es sprechen in der Situation ja eben nicht die beiden miteinander, sondern einer von beiden zu einer Dritten, die ein evtl. "Ding zwischen den beiden" gar nicht kennt. Dass nicht alle drei per du miteinander sind, habe ich ja für die Situation vorausgesetzt (wie in der Bewertung von Variante 2 expliziert).

Wenn das so wäre, wäre also die Absicht anders zu bewerten (nämlich als die des Idioten, der mit einem rassistischen Schimpfwort einen im Kontext unverständlichen Witz anstrebt), nicht aber die Aussage im gegebenen Kontext.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44210

Beitrag(#2241642) Verfasst am: 07.02.2021, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Da kann es mit der europäischen Aufklärung wohl noch nicht so weit her sein. Genauer gesagt wird diese durch allerlei Ideologien immer wieder zurück gedreht.

Deprimiert Marx dreht sich gerade im Grab um. Ideologie hat keine unabhängige, eigene Geschichte. Wenn überhaupt wäre es richtiger, zu sagen, die "europäische Aufklärung" wird durch gesellschaftliche Verhältnisse "zurückgedreht".
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2241646) Verfasst am: 07.02.2021, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Anscheinend muss man solche Trivialitäten hier immer mal wieder erklären.


Nun ja, man kann Menschen herabwürdigen, indem man sie mit einem abwertenden Begriff belegt - wie Dummerchen oder Kanake. Oder man kann sie herabwürdigen, indem man sie herabwürdigend behandelt, z.B. indem man ihnen unterstellt, dass sie zu denjenigen gehören, denen man Trivialitäten erklären muss.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2241649) Verfasst am: 07.02.2021, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Da kann es mit der europäischen Aufklärung wohl noch nicht so weit her sein. Genauer gesagt wird diese durch allerlei Ideologien immer wieder zurück gedreht.

Deprimiert Marx dreht sich gerade im Grab um. Ideologie hat keine unabhängige, eigene Geschichte. Wenn überhaupt wäre es richtiger, zu sagen, die "europäische Aufklärung" wird durch gesellschaftliche Verhältnisse "zurückgedreht".


Ja ja, ist gut.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2241650) Verfasst am: 07.02.2021, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

#2 Die Absicht ist wichtig.


Ja, die Behauptung, relvant an einer Aussage wäre ausschließlich, wie sie beim Empfänger ankomme, ist schon ungewöhnlich doof. Dass da überhaupt ein Einwand gegen formuliert werden muss...

Wer vertritt so etwas denn hier noch gleich?


Keine Ahnung, ich jedenfalls nehme - Überraschung - Bezug auf das, was die Dame in dem Video, das ich zitiert habe, gesagt hat.


Dabei hat Mai Thi Nguyen-Kim in ihrem Video die Aussage "#2 Die Absicht ist wichtig." auch noch ausführlich erklärt.

Und dennoch ...- Nein

@tillich: eine Aussage hat keine Intention. Sondern sie ist stets mit einem Aussagenden verknüpft und der hat u.U. eine solche.

Das, was du hier bringst, erinnert mich an folgende klassische Satire:

er hat jehova gesagt

Auch sprechende Roboter können "Jehova" sagen. Aber ohne jede Intention.
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beachbernie
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Beitrag(#2241653) Verfasst am: 08.02.2021, 00:21    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:

Ach...?

Während der deutsche Ausdruck "Zigeuner" strengstens verpöhnt ist, steht der Verwendung von "gypsy" im englischen (immer gerne auch als Selbstbezeichnung) nichts im Weg:
https://www.mahalaraibanda.ro/
https://www.theguardian.com/tv-and-radio/2016/jun/17/this-world-the-new-gypsy-kings-review-how-the-mafia-call-the-tune-on-the-roma-music-scene
https://www.imdb.com/title/tt5790000/


Darueber gehen die Meinungen scheinbar auseinander:


Zitat:
.....Gypsy is straight-up racist, similar to using the n-word.
The word is as a racial slur against the Roma people, the PC term for gypsy.


https://mindfulmermaid.com/stopsayinggypsy/


Da soll sich noch einer auskennen... Traurig
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beachbernie
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2241655) Verfasst am: 08.02.2021, 00:34    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Pan narrans hat folgendes geschrieben:

Aber gut, da ich ja nur ein dummer, weißer, deutscher Mann bin, der sich störrisch weigert, sich „weiterzubilden“ und vom Kelch der Wahrheit zu trinken, vielleicht hilft es ja, wenn eine schlaue, asiatischstämmige deutsche Frau das erzählt:

https://www.youtube.com/watch?v=NLQdFeZMSbQ

(Wenn Mai nicht für ein Autoritätsargument taugt, dann weiß ich auch nicht mehr weiter Cool ).


Super Video!
Ich werde übrigens (wegen meinem Namen) auch öfters mal gefragt, wo ich herkomme.
Es kam früher, als ich noch in der Gasumstellung beschäftigt war, häufiger vor, dass sich daraus tatsächlich ein Gespräch über Rassismus entwickelte. (Ja, sie doch nicht, etc).
Dabei bin aber meistens ziemlich ungehalten geworden. Böse
Für mich sind tatsächlich alle Menschen gleich, ob Belgier, Deutscher, Europäer, oder sonstwo her.



Hier bei uns ist das alles kein Problem. Wessen Gesicht man hier auf Haida Gwaii noch nicht gesehen hat, den fragt man wo er denn her kommt. Dann erhält man eine Antwort, z.B. "Aus Calgary" und dann weiss ich wo er/sie herkommt und höre auf weiter zu fragen, egal welche Farbe oder welche Gesichtszüge die betreffende Person hat, weil dann weiss ich ja, wo er/sie herkommt.

Was Dieter Bohlens Fragerei erst so richtig peinlich machte, war das Nichtakzeptieren der Antwort und die weitere Nachfragerei, ganz so als jemand mit asiatischen Gesichtszügen nicht aus einer ländlichen Gegend in D kommen koennte.

Ich werde auch öfter gefragt wo ich herkomme und gebe "Haida Gwaii" als Ort meiner Herkunft an und das wird auch akzeptiert, auch wenn First Nations Leute das fragen. Manchmal kommt da noch hinterher "Do I hear an Accent? Where is You're accent from?" und dann antworte ich "Born and raised in Germany" und das ist auch nicht weiter schlimm.
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Bravopunk
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Beitrag(#2241660) Verfasst am: 08.02.2021, 01:25    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[Zu meiner Beispielsituation:]
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Vielleicht ist das so ein Ding zwischen den beiden. "Ey, Kanake!" - "Ey, Kartoffel!" Und dann geben die sich high five und klopfen sich lachend die Schultern.

Wenn das "so ein Ding zwischen den beiden" wäre, würde das an der inhaltlichen Bedeutung der Aussage in der von mir dargestellten Beispielsituation überhaupt nichts ändern. Dieses "Ding zwischen den beiden" wäre nämlich ein völlig anderer Kontext: Es sprechen in der Situation ja eben nicht die beiden miteinander, sondern einer von beiden zu einer Dritten, die ein evtl. "Ding zwischen den beiden" gar nicht kennt. Dass nicht alle drei per du miteinander sind, habe ich ja für die Situation vorausgesetzt (wie in der Bewertung von Variante 2 expliziert).

Wenn das so wäre, wäre also die Absicht anders zu bewerten (nämlich als die des Idioten, der mit einem rassistischen Schimpfwort einen im Kontext unverständlichen Witz anstrebt), nicht aber die Aussage im gegebenen Kontext.


Ich fand lediglich die Vorstellung charmant, dass Beleidigungen ein Ausdruck von Zuneigung, ja sogar Respekt sein können. Ist mir lieber als jedes Wort auf seine Diskriminierungsfähigkeit abzuklopfen. Es macht Sprache statt zu einem Minenfeld zu einem Spielplatz der Kommunikation. Ich liebe es...
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beachbernie
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Beitrag(#2241669) Verfasst am: 08.02.2021, 04:42    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Es ist schon erstaunlich, mit welchem Aufwand manche Männer hier das Zigeunerschnitzel verteidigen. Niemandem ist es verboten, Zigeunerschnitzel zu sagen, zu bestellen, auf eine Speisekarte zu setzen oder irgendein Produkt so zu benennen.

Genauso wenig ist es verboten diese Männer für Arschlöcher zu halten. Wo ist also das Problem?

Und weil manche Firmen nicht als Arschloch-Firmen wahrgenommen werden wollen, nennen sie ihre Schnitzel eben nicht Zigeunerschnitzel oder Genozidschnitzel oder Schnitzel nach Görings Lieblingsrezept. Könnten sie zwar, machen sie aber nicht. Das ist doch deren Bier. Schulterzucken

Und ich wette, der Kneipe "Zum Henker" in Niederschöneweide wurde nicht gekündigt, weil sie ein Zigeunerschnitzel oder einen Himmla-Cocktail auf der Karte hatte.


Ich finde es noch viel erstaunlicher mit welchem Aufwand eine solche Banalität wie jener paprikabedeckte Fleischlappen bekämpft wird.
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TheStone
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Beiträge: 761

Beitrag(#2241670) Verfasst am: 08.02.2021, 09:45    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Es ist schon erstaunlich, mit welchem Aufwand manche Männer hier das Zigeunerschnitzel verteidigen. Niemandem ist es verboten, Zigeunerschnitzel zu sagen, zu bestellen, auf eine Speisekarte zu setzen oder irgendein Produkt so zu benennen.

Genauso wenig ist es verboten diese Männer für Arschlöcher zu halten. Wo ist also das Problem?

Und weil manche Firmen nicht als Arschloch-Firmen wahrgenommen werden wollen, nennen sie ihre Schnitzel eben nicht Zigeunerschnitzel oder Genozidschnitzel oder Schnitzel nach Görings Lieblingsrezept. Könnten sie zwar, machen sie aber nicht. Das ist doch deren Bier. Schulterzucken

Und ich wette, der Kneipe "Zum Henker" in Niederschöneweide wurde nicht gekündigt, weil sie ein Zigeunerschnitzel oder einen Himmla-Cocktail auf der Karte hatte.


Ich finde es noch viel erstaunlicher mit welchem Aufwand eine solche Banalität wie jener paprikabedeckte Fleischlappen bekämpft wird.


Genau. Es geht darum Fleischlappen mit Paprikasauce zu bekämpfen. Trösten


Zuletzt bearbeitet von TheStone am 08.02.2021, 10:15, insgesamt einmal bearbeitet
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TheStone
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Beiträge: 761

Beitrag(#2241671) Verfasst am: 08.02.2021, 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ich erinnere mich, vor Jahren auf WDR 5 mal ein Interview mit einem Betroffenen gehört zu haben, der sich darüber beschwert hat, dass seit dem sich der Begriff "Sinti und Roma" statt "Zigeuner" etabliert hat, Ethnien im öffentlichen Diskurs hinten runterfallen, die früher unter dem Begriff "Zigeuner" subsumiert waren, sich aber weder Sinti noch Roma zuordnen lassen.

Leider kann ich das Interview nicht mehr finden. Ich hab vage in Erinnerung, dass Diskriminierung nicht das Hauptthema war sondern dass es sich beim interviewten um einen Musiker handelte.

Auch nach ausführlichem googeln hab's ich das Argument nicht von einem Betroffenen gefunden sondern lediglich von Kämpfern gegen die sog. PC. Weiterhin habe ich in Erfahrung gebracht, dass sich Ethnien wie Manousches, Gitanos oder Halevi sehr wohl den Sinti oder Roma zuordnen lassen.

Kann denn hier jemand etwas zu dem Thema sagen? Gibt es da denn tatsächlich eine Debatte unter Betroffenen?
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Bravopunk
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Beitrag(#2241673) Verfasst am: 08.02.2021, 10:42    Titel: Antworten mit Zitat

TheStone hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Es ist schon erstaunlich, mit welchem Aufwand manche Männer hier das Zigeunerschnitzel verteidigen. Niemandem ist es verboten, Zigeunerschnitzel zu sagen, zu bestellen, auf eine Speisekarte zu setzen oder irgendein Produkt so zu benennen.

Genauso wenig ist es verboten diese Männer für Arschlöcher zu halten. Wo ist also das Problem?

Und weil manche Firmen nicht als Arschloch-Firmen wahrgenommen werden wollen, nennen sie ihre Schnitzel eben nicht Zigeunerschnitzel oder Genozidschnitzel oder Schnitzel nach Görings Lieblingsrezept. Könnten sie zwar, machen sie aber nicht. Das ist doch deren Bier. Schulterzucken

Und ich wette, der Kneipe "Zum Henker" in Niederschöneweide wurde nicht gekündigt, weil sie ein Zigeunerschnitzel oder einen Himmla-Cocktail auf der Karte hatte.


Ich finde es noch viel erstaunlicher mit welchem Aufwand eine solche Banalität wie jener paprikabedeckte Fleischlappen bekämpft wird.


Genau. Es geht darum Fleischlappen mit Paprikasauce zu bekämpfen. Trösten


Aber, aber, meine Herren. Das ist doch grober Unfug. Es handelt sich eindeutig um panierte Fleischlappen mit paprikahaltiger Verzehrgewöhnungshilfflüssigkeit erhöhter Viskosität. freakteach

Also wollen wir doch Bitteschön die Kirche im Dorf lassen und nicht - und da ist das Plenum gewiss einer Meinung - das Leckerste am Schnitzel, die Panade, unterschlagen. Zum Wohle! Saufgelage
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Alchemist
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Beitrag(#2241677) Verfasst am: 08.02.2021, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Es macht Sprache statt zu einem Minenfeld zu einem Spielplatz der Kommunikation. Ich liebe es...


klar doch, kennt man ja:
Wie oft hatte man die Situation in zwischenmenschlicher Kommunikation wo man plöltzlich ein 'Arschloch' oder 'Wicher' dem Gegenüber zugeworfen hat, nur weil man einmal nicht aufgepasst hat! noc
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27889
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2241678) Verfasst am: 08.02.2021, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

TheStone hat folgendes geschrieben:
Ich erinnere mich, vor Jahren auf WDR 5 mal ein Interview mit einem Betroffenen gehört zu haben, der sich darüber beschwert hat, dass seit dem sich der Begriff "Sinti und Roma" statt "Zigeuner" etabliert hat, Ethnien im öffentlichen Diskurs hinten runterfallen, die früher unter dem Begriff "Zigeuner" subsumiert waren, sich aber weder Sinti noch Roma zuordnen lassen.

Leider kann ich das Interview nicht mehr finden. Ich hab vage in Erinnerung, dass Diskriminierung nicht das Hauptthema war sondern dass es sich beim interviewten um einen Musiker handelte.

Auch nach ausführlichem googeln hab's ich das Argument nicht von einem Betroffenen gefunden sondern lediglich von Kämpfern gegen die sog. PC. Weiterhin habe ich in Erfahrung gebracht, dass sich Ethnien wie Manousches, Gitanos oder Halevi sehr wohl den Sinti oder Roma zuordnen lassen.

Kann denn hier jemand etwas zu dem Thema sagen? Gibt es da denn tatsächlich eine Debatte unter Betroffenen?


https://zentralrat.sintiundroma.de/sinti-und-roma-zigeuner/

Zitat:
Die Bezeichnung „Zigeuner“ hingegen ist untrennbar verbunden mit rassistischen Zuschreibungen, die sich, über Jahrhunderte reproduziert, zu einem geschlossenen und aggressiven Feindbild verdichtet haben, das tief im kollektiven Bewusstsein verwurzelt ist. Ab dem 16. Jahrhundert setzte sich in Deutschland die (irrige) Auffassung durch, „Zigeuner“ sei abgeleitet von „Ziehgauner“. Auch in einem der ersten Lexikonartikel zum Stichwort „Zigeuner“, 1848 im Brockhaus erschienen, wird dieser Zusammenhang explizit hergestellt. Dort findet man die ganze Palette negativer Stereotypen über unsere Minderheit aufgelistet, bis hin zu der Behauptung, „Zigeuner“ würden Kinder stehlen. Noch in der 2. Auflage des Dudens sinn- und sachverwandter Wörter aus dem Jahr 1986 wird unter dem Stichwort „Zigeuner“ auf die Begriffe „Abschaum“ und „Vagabund“ verwiesen.

Wer dafür plädiert, den Ausdruck „Zigeuner“ als Sammelbezeichnung „wertneutral“ zu verwenden, blendet nicht nur diesen historischen Kontext aus. Er ignoriert auch völlig den heutigen Gebrauch in der Umgangssprache, in der „Zigeuner“ immer noch als Schimpfwort benutzt wird: In den einschlägigen rechtsextremistischen Internetforen gehört dieser Begriff, samt den dazu gehörigen verleumderischen Inhalten, ebenso zum gängigen Vokabular wie in Fußballstadien, wo Fans gegnerische Mannschaften mit „Zigeuner“ oder „Zigeunerpack“ beschimpfen.
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TheStone
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Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 761

Beitrag(#2241679) Verfasst am: 08.02.2021, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:


https://zentralrat.sintiundroma.de/sinti-und-roma-zigeuner/

Zitat:
Die Bezeichnung „Zigeuner“ hingegen ist untrennbar verbunden mit rassistischen Zuschreibungen, die sich, über Jahrhunderte reproduziert, zu einem geschlossenen und aggressiven Feindbild verdichtet haben, das tief im kollektiven Bewusstsein verwurzelt ist. Ab dem 16. Jahrhundert setzte sich in Deutschland die (irrige) Auffassung durch, „Zigeuner“ sei abgeleitet von „Ziehgauner“. Auch in einem der ersten Lexikonartikel zum Stichwort „Zigeuner“, 1848 im Brockhaus erschienen, wird dieser Zusammenhang explizit hergestellt. Dort findet man die ganze Palette negativer Stereotypen über unsere Minderheit aufgelistet, bis hin zu der Behauptung, „Zigeuner“ würden Kinder stehlen. Noch in der 2. Auflage des Dudens sinn- und sachverwandter Wörter aus dem Jahr 1986 wird unter dem Stichwort „Zigeuner“ auf die Begriffe „Abschaum“ und „Vagabund“ verwiesen.

Wer dafür plädiert, den Ausdruck „Zigeuner“ als Sammelbezeichnung „wertneutral“ zu verwenden, blendet nicht nur diesen historischen Kontext aus. Er ignoriert auch völlig den heutigen Gebrauch in der Umgangssprache, in der „Zigeuner“ immer noch als Schimpfwort benutzt wird: In den einschlägigen rechtsextremistischen Internetforen gehört dieser Begriff, samt den dazu gehörigen verleumderischen Inhalten, ebenso zum gängigen Vokabular wie in Fußballstadien, wo Fans gegnerische Mannschaften mit „Zigeuner“ oder „Zigeunerpack“ beschimpfen.


Irgendwie hat das überhaupt nichts mit meiner Frage zu tun, nämlich ob es Ethnien gibt, die früher unter dem Begriff "Zigeuner" subsumiert waren aber weder Sinti noch Roma sind und ob sich diese Ethnien daran stören, dass, z.B. wenn es um die NS-Opfer geht oder eben Jahrhunderte lange Diskriminierung angeprangert wird, plötzlich nicht mehr die Rede von ihnen ist, weil eben nur noch von Sinti und Roma gesprochen wird.
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VanHanegem
Weltmeister



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Beiträge: 2996

Beitrag(#2241682) Verfasst am: 08.02.2021, 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zum gypsy beat:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Darueber gehen die Meinungen scheinbar auseinander:

Wenn ich die Wahl habe zwischen der Website einer (offenbar) deutschen, bei der Besserwisserei und Wichtigtuerei vorherrschender Programmpunkt ist (Selbstbezeichnung "mindful") und der Selbstbezeichnung hart arbeitender Roma Musiker aus Bukarest, ist ja wohl klar, was für mich eher maßgeblich ist.
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Beitrag(#2241684) Verfasst am: 08.02.2021, 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

TheStone hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:


https://zentralrat.sintiundroma.de/sinti-und-roma-zigeuner/

Zitat:
Die Bezeichnung „Zigeuner“ hingegen ist untrennbar verbunden mit rassistischen Zuschreibungen, die sich, über Jahrhunderte reproduziert, zu einem geschlossenen und aggressiven Feindbild verdichtet haben, das tief im kollektiven Bewusstsein verwurzelt ist. Ab dem 16. Jahrhundert setzte sich in Deutschland die (irrige) Auffassung durch, „Zigeuner“ sei abgeleitet von „Ziehgauner“. Auch in einem der ersten Lexikonartikel zum Stichwort „Zigeuner“, 1848 im Brockhaus erschienen, wird dieser Zusammenhang explizit hergestellt. Dort findet man die ganze Palette negativer Stereotypen über unsere Minderheit aufgelistet, bis hin zu der Behauptung, „Zigeuner“ würden Kinder stehlen. Noch in der 2. Auflage des Dudens sinn- und sachverwandter Wörter aus dem Jahr 1986 wird unter dem Stichwort „Zigeuner“ auf die Begriffe „Abschaum“ und „Vagabund“ verwiesen.

Wer dafür plädiert, den Ausdruck „Zigeuner“ als Sammelbezeichnung „wertneutral“ zu verwenden, blendet nicht nur diesen historischen Kontext aus. Er ignoriert auch völlig den heutigen Gebrauch in der Umgangssprache, in der „Zigeuner“ immer noch als Schimpfwort benutzt wird: In den einschlägigen rechtsextremistischen Internetforen gehört dieser Begriff, samt den dazu gehörigen verleumderischen Inhalten, ebenso zum gängigen Vokabular wie in Fußballstadien, wo Fans gegnerische Mannschaften mit „Zigeuner“ oder „Zigeunerpack“ beschimpfen.


Irgendwie hat das überhaupt nichts mit meiner Frage zu tun, nämlich ob es Ethnien gibt, die früher unter dem Begriff "Zigeuner" subsumiert waren aber weder Sinti noch Roma sind und ob sich diese Ethnien daran stören, dass, z.B. wenn es um die NS-Opfer geht oder eben Jahrhunderte lange Diskriminierung angeprangert wird, plötzlich nicht mehr die Rede von ihnen ist, weil eben nur noch von Sinti und Roma gesprochen wird.


Ich schreibe mal später was dazu.
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VanHanegem
Weltmeister



Anmeldungsdatum: 24.04.2006
Beiträge: 2996

Beitrag(#2241686) Verfasst am: 08.02.2021, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:

https://zentralrat.sintiundroma.de/sinti-und-roma-zigeuner/

Zitat:

Wer dafür plädiert, den Ausdruck „Zigeuner“ als Sammelbezeichnung „wertneutral“ zu verwenden, blendet nicht nur diesen historischen Kontext aus. Er ignoriert auch völlig den heutigen Gebrauch in der Umgangssprache, in der „Zigeuner“ immer noch als Schimpfwort benutzt wird: In den einschlägigen rechtsextremistischen Internetforen gehört dieser Begriff, samt den dazu gehörigen verleumderischen Inhalten, ebenso zum gängigen Vokabular wie in Fußballstadien, wo Fans gegnerische Mannschaften mit „Zigeuner“ oder „Zigeunerpack“ beschimpfen.

Eine zentrale Idee der politischen Korrektheit ist es, am Puls der rechtsradikalen Schreier zu hängen und ihrer jeweils vorherrschenden Wortwahl mit Sprachregelungen hinterherzuhecheln.
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Bravopunk
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Beitrag(#2241727) Verfasst am: 08.02.2021, 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Es macht Sprache statt zu einem Minenfeld zu einem Spielplatz der Kommunikation. Ich liebe es...


klar doch, kennt man ja:
Wie oft hatte man die Situation in zwischenmenschlicher Kommunikation wo man plöltzlich ein 'Arschloch' oder 'Wicher' dem Gegenüber zugeworfen hat, nur weil man einmal nicht aufgepasst hat! noc


Wäre ich politisch korrekt würde ich dir jetzt Ableismus vorwerfen gegenüber Menschen mit Tourette. Haste nochmal Schwein gehabt.
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Beitrag(#2241743) Verfasst am: 08.02.2021, 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

https://zentralrat.sintiundroma.de/sinti-und-roma-zigeuner/

Zitat:

Wer dafür plädiert, den Ausdruck „Zigeuner“ als Sammelbezeichnung „wertneutral“ zu verwenden, blendet nicht nur diesen historischen Kontext aus. Er ignoriert auch völlig den heutigen Gebrauch in der Umgangssprache, in der „Zigeuner“ immer noch als Schimpfwort benutzt wird: In den einschlägigen rechtsextremistischen Internetforen gehört dieser Begriff, samt den dazu gehörigen verleumderischen Inhalten, ebenso zum gängigen Vokabular wie in Fußballstadien, wo Fans gegnerische Mannschaften mit „Zigeuner“ oder „Zigeunerpack“ beschimpfen.

Eine zentrale Idee der politischen Korrektheit ist es, am Puls der rechtsradikalen Schreier zu hängen und ihrer jeweils vorherrschenden Wortwahl mit Sprachregelungen hinterherzuhecheln.



Ich habe oft das Gefühl, dass es die "zentrale Idee der politischen Korrektheit" ist, "rechtsradikalen Schreiern" pausenlos Steilvorlagen zu liefern. Wobei anzumerken ist, dass es in der Realitaet mehr die "politisch Korrekten" sind, die schreien, wenn sie ein"böses Wort" hören muessen und die "Rechtsradikalen" weniger schreien als sich vielmehr darueber kaputtlachen.
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Beitrag(#2241756) Verfasst am: 08.02.2021, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

TheStone hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:


https://zentralrat.sintiundroma.de/sinti-und-roma-zigeuner/

Zitat:
Die Bezeichnung „Zigeuner“ hingegen ist untrennbar verbunden mit rassistischen Zuschreibungen, die sich, über Jahrhunderte reproduziert, zu einem geschlossenen und aggressiven Feindbild verdichtet haben, das tief im kollektiven Bewusstsein verwurzelt ist. Ab dem 16. Jahrhundert setzte sich in Deutschland die (irrige) Auffassung durch, „Zigeuner“ sei abgeleitet von „Ziehgauner“. Auch in einem der ersten Lexikonartikel zum Stichwort „Zigeuner“, 1848 im Brockhaus erschienen, wird dieser Zusammenhang explizit hergestellt. Dort findet man die ganze Palette negativer Stereotypen über unsere Minderheit aufgelistet, bis hin zu der Behauptung, „Zigeuner“ würden Kinder stehlen. Noch in der 2. Auflage des Dudens sinn- und sachverwandter Wörter aus dem Jahr 1986 wird unter dem Stichwort „Zigeuner“ auf die Begriffe „Abschaum“ und „Vagabund“ verwiesen.

Wer dafür plädiert, den Ausdruck „Zigeuner“ als Sammelbezeichnung „wertneutral“ zu verwenden, blendet nicht nur diesen historischen Kontext aus. Er ignoriert auch völlig den heutigen Gebrauch in der Umgangssprache, in der „Zigeuner“ immer noch als Schimpfwort benutzt wird: In den einschlägigen rechtsextremistischen Internetforen gehört dieser Begriff, samt den dazu gehörigen verleumderischen Inhalten, ebenso zum gängigen Vokabular wie in Fußballstadien, wo Fans gegnerische Mannschaften mit „Zigeuner“ oder „Zigeunerpack“ beschimpfen.


Irgendwie hat das überhaupt nichts mit meiner Frage zu tun, nämlich ob es Ethnien gibt, die früher unter dem Begriff "Zigeuner" subsumiert waren aber weder Sinti noch Roma sind und ob sich diese Ethnien daran stören, dass, z.B. wenn es um die NS-Opfer geht oder eben Jahrhunderte lange Diskriminierung angeprangert wird, plötzlich nicht mehr die Rede von ihnen ist, weil eben nur noch von Sinti und Roma gesprochen wird.


Ich hatte früher Kontakt zur Sinti Allianz Deutschland und habe auf deren Internetseite folgenden Text gefunden, der deine Frage hoffentlich zum Teil beantwortet:

Zitat:
Im politischen Feld ist es zwingend notwendig, zu verdeutlichen, daß der Begriff "deutsche Sinti und Roma" keine gemeinsame nationale Minderheit darstellt, ... Es handelt sich um zwei eigenständige Zigeunervölker unterschiedlicher historischer Wurzeln, Wertvorstellungen und somit unterschiedlichen Bedürfnissen. (...)

Die Bestrebungen einiger Vereinsfunktionäre, die Eigenbezeichnung Sinti und die Eigenbezeichnungen der anderen Zigeunervölker wie Manusch , Kale ( Gitanos ) u.a., sowie den historisch gewachsenen neutralen Sammelbegriff Zigeuner aus politischen Gründen durch Sinti und Roma bzw. nur Roma zu ersetzen, werden von den Angehörigen der unterschiedlichen, den Sinti oder Roma nicht angehörenden Zigeunervölker, abgelehnt. (...)

Sollte einem Außenstehenden die Eigenbezeichnung nicht bekannt sein ... kann mangels eines von allen Zigeunervölkern akzeptierten neutralen Überbegriffs, auf die Jahrtausende alte Bezeichnung Zigeuner, sofern sie wertfrei benutzt wird, nicht verzichtet werden. (...)

Die Verfolgung der Zigeuner in Europa und der nationalsozialistische Ausrottungsversuch an den Zigeunern beschränkte sich nicht alleine auf Sinti und Roma, sondern umfaßte auch andere Zigeuner-Gemeinschaften, die wie die Roma ursprünglich in Nachbarländern heimisch waren.


https://deutschezigeuner.blogspot.com/2009/01/sinti-und-roma.html


Wie man sieht, verwendet die Sinti Allianz die ursprüngliche und ursprünglich diskriminierend gemeinte Fremdbezeichnung heute als "Eigenbezeichnung".

Das wirft natürlich einige Fragen auf, z.B. die, ob es nicht möglich wäre, einen alternativen Überbegriff zu finden, bzw. ob es irgendwo schon solche Versuche gab.
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beachbernie
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Beitrag(#2241759) Verfasst am: 08.02.2021, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube bei dem "Kampf ums Zigeunerschnitzel" geht es in Wirklichkeit ohnehin um was anderes als um die angebliche Diskrimierung.

Dafuer, um was es hier tatsaechlich geht, hat sich mittlerweile der Begriff "virtue signalling" eingebürgert. Man gibt durch bestimmte Thematisierungen zu erkennen, dass man zu einer bestimmten Gruppe gehoert und grenzt sich von ausserhalb dieser Gruppe stehenden anderen Leute ab. Diese anderen Leute sind dann halt "uncool" oder werden als alte Relikte, die nicht mehr zeitgemäss sind, abgekanzelt, so wie z.B. hier:



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......Es war schon immer so, dass manche vornehmlich ältere Zeitgenossen mit einer gesellschaftlichen Entwicklung nicht Schritt halten können. ......


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Beitrag(#2241763) Verfasst am: 08.02.2021, 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich glaube bei dem "Kampf ums Zigeunerschnitzel" geht es in Wirklichkeit ohnehin um was anderes als um die angebliche Diskrimierung.

Dafuer, um was es hier tatsaechlich geht, hat sich mittlerweile der Begriff "virtue signalling" eingebürgert. Man gibt durch bestimmte Thematisierungen zu erkennen, dass man zu einer bestimmten Gruppe gehoert und grenzt sich von ausserhalb dieser Gruppe stehenden anderen Leute ab. Diese anderen Leute sind dann halt "uncool" oder werden als alte Relikte, die nicht mehr zeitgemäss sind, abgekanzelt, so wie z.B. hier:



Alchemist hat folgendes geschrieben:
......Es war schon immer so, dass manche vornehmlich ältere Zeitgenossen mit einer gesellschaftlichen Entwicklung nicht Schritt halten können. ......


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beachbernie
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Beitrag(#2241764) Verfasst am: 09.02.2021, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich glaube bei dem "Kampf ums Zigeunerschnitzel" geht es in Wirklichkeit ohnehin um was anderes als um die angebliche Diskrimierung.

Dafuer, um was es hier tatsaechlich geht, hat sich mittlerweile der Begriff "virtue signalling" eingebürgert. Man gibt durch bestimmte Thematisierungen zu erkennen, dass man zu einer bestimmten Gruppe gehoert und grenzt sich von ausserhalb dieser Gruppe stehenden anderen Leute ab. Diese anderen Leute sind dann halt "uncool" oder werden als alte Relikte, die nicht mehr zeitgemäss sind, abgekanzelt, so wie z.B. hier:



Alchemist hat folgendes geschrieben:
......Es war schon immer so, dass manche vornehmlich ältere Zeitgenossen mit einer gesellschaftlichen Entwicklung nicht Schritt halten können. ......


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Beitrag(#2241765) Verfasst am: 09.02.2021, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich glaube bei dem "Kampf ums Zigeunerschnitzel" geht es in Wirklichkeit ohnehin um was anderes als um die angebliche Diskrimierung.

Dafuer, um was es hier tatsaechlich geht, hat sich mittlerweile der Begriff "virtue signalling" eingebürgert. Man gibt durch bestimmte Thematisierungen zu erkennen, dass man zu einer bestimmten Gruppe gehoert und grenzt sich von ausserhalb dieser Gruppe stehenden anderen Leute ab. Diese anderen Leute sind dann halt "uncool" oder werden als alte Relikte, die nicht mehr zeitgemäss sind, abgekanzelt, so wie z.B. hier:



Alchemist hat folgendes geschrieben:
......Es war schon immer so, dass manche vornehmlich ältere Zeitgenossen mit einer gesellschaftlichen Entwicklung nicht Schritt halten können. ......


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Beitrag(#2241766) Verfasst am: 09.02.2021, 01:17    Titel: Antworten mit Zitat

Lassen wir Betroffene sprechen.
Zitat:

Unser Talk #dieallerletzteinstanz als Stellungnahme zur WDR-Talkrunde 'die letzte Instanz' zum Thema, ob es nötig ist, rassistische Sprache wie das Z-Wort und M-Wort abzuschaffen.

Mit Verena "Marge" Lehmann, Taisiya Schumacher Esther "Trauba" Reinhardt-Bendel, Giacomo di Ventura, Jùlie Michèle Chantal Georg (Sinti-Roma-Pride), Denice Maleca, Romano Baqué, Niema Movassat (Die Linke), Winnie Akeri ( ISD Bund e.V. Initiative Schwarze Menschen in Deutschland), Vanessa Nicole Taylor, Latifah Cecilia Ama (#beauty_and_politics).
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Beitrag(#2241767) Verfasst am: 09.02.2021, 03:12    Titel: Antworten mit Zitat

Wie schafft man eigentlich Woerter ab? Am Kopf kratzen
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Beitrag(#2241768) Verfasst am: 09.02.2021, 06:23    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wie schafft man eigentlich Woerter ab? Am Kopf kratzen


So:
https://shop.duden.de/products/was-nicht-mehr-im-duden-steht


Zitat:
Flugmaschine, Überschwupper, Zugemüse, Federbüchse, Fagöttchen und Nebelbild - diese Wörter stehen nicht mehr im Duden. Wann und warum wurden sie entfernt? Ein spannendes zeit- und kulturhistorisches Panorama eröffnet sich unter diesem neuen Blickwinkel auf das berühmte Wörterbuch: Es wird einmal nicht beleuchtet, welche Wörter neu aufgenommen werden, sondern nach dem Gegenteil gefragt.

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Beitrag(#2241769) Verfasst am: 09.02.2021, 07:05    Titel: Antworten mit Zitat

Bernie vermisst die gute alte Zeit als er noch im Überschwupper mit der Flugmaschine über den Atlantik hüpfte und die Stewardess ihm Zugemüse zum Zigeunerschnitzel servierte. Ja, Wörter sterben aus, manche werden einfach abgemurkst. Sehr glücklich
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Beitrag(#2241770) Verfasst am: 09.02.2021, 08:27    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Lassen wir Betroffene sprechen.
Zitat:

Unser Talk #dieallerletzteinstanz als Stellungnahme zur WDR-Talkrunde 'die letzte Instanz' zum Thema, ob es nötig ist, rassistische Sprache wie das Z-Wort und M-Wort abzuschaffen.

Mit Verena "Marge" Lehmann, Taisiya Schumacher Esther "Trauba" Reinhardt-Bendel, Giacomo di Ventura, Jùlie Michèle Chantal Georg (Sinti-Roma-Pride), Denice Maleca, Romano Baqué, Niema Movassat (Die Linke), Winnie Akeri ( ISD Bund e.V. Initiative Schwarze Menschen in Deutschland), Vanessa Nicole Taylor, Latifah Cecilia Ama (#beauty_and_politics).
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Hm. Jetzt hast du einen Videolink gepostet, ohne ihn zu erläutern.

Jetzt muss astarte den Link anklicken. Das gibt Schimpfe. Smilie
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