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JTB Niemand
Anmeldungsdatum: 17.03.2004 Beiträge: 429
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(#225788) Verfasst am: 09.12.2004, 06:13 Titel: Geisteswissenschaftler und Technik |
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Guten Morgen!
Ich möchte hier eine Frage zur Diskussion stellen, über die ich mich neulich mit ein paar Freunden - bunt gemischt Ingenieure, Naturwissenschaftler, Geisteswissenschaftler etc. - herzhaft unterhalten habe. Warum haben alle "Techniker" (und Naturwissenschaftler) Pflicht-Wahlfächer, in denen sie ihren Horizont erweitern und lernen (zumindest an meiner Uni) sollen, wie "solche Leute" aus Soziologie und Philosophie denken, aber die Geisteswissenschaftler, die später mal entscheiden wollen, was richtig und was falsch ist, haben höchstens mal freiwillig ein paar Einblicke in Physik oder Technik - aber lernen nie, wie ein Ingenieur oder Chemiker eigentlich denkt? Oder worum es bei solchen Entscheidungen geht?
_________________ Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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fob12 registrierter User
Anmeldungsdatum: 06.12.2004 Beiträge: 6
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(#225792) Verfasst am: 09.12.2004, 07:47 Titel: |
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Hi!
Das ist wohl nicht an jeder Uni so, ich hatte zu 100% technische/naturwissenschaftliche Fächer, und
hätte freiwillig ein "geisteswissenschaftliches" Fach belegen können, aber dafür halt ein technisches weniger.
Ich weiß auch nicht ob es viel bringen würde, was man den Geisteswissenschaftlern für ein Fach geben sollte, ich denke nicht, dass ein Fach da so viel bringen würde.
Mir kommt es auch vor, dass man dort teilweise in Parallelwelten lebt. Ich war im Sommer auf einer Freizeit mit Uni Absolventen und einigen Studenten gewesen, fast alle hatten Physik,LRT oder Maschinenbau studiert. Ein Filmstudent (ich weiß jetzt nicht mehr wie die richtige Bezeichnung lautet) war auch dabei, und der hat sich echt über die Gesprächsthemen in der abendlichen Runde gewundert...
Es sind halt wirklich völlig verschiedene Denkansätze.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#225830) Verfasst am: 09.12.2004, 12:23 Titel: |
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Ich glaube es liegt an der konkreten Einzelperson, egal ob "Techniker" oder "Denker", ob sie sich interdisziplinären Themen/LVs widmet.
Die zwanghafte Horizonterweiterung wird bei meiner alma mater auch manchmal versucht, scheitert aber (wie zu erwarten) an der Lustlosigkeit der Teilnehmer, die das dann einfach aussitzen.
_________________ Storm by Tim Minchin
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#225990) Verfasst am: 09.12.2004, 18:03 Titel: |
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So wie Joleschka es beschreibt ist es bei uns schon innerhalb der Geisteswissenschaften. So müssen Medienwissenschaftler eine Einführung in ein linguistisches Teilgebiet besuchen, was sie überaus lustlos tun.
Zumal die NaWis hier sehr einsteigerfeindlich sind.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#225999) Verfasst am: 09.12.2004, 18:34 Titel: |
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Bei uns mussten die Naturwissenschaftler nichts geisteswissenschaftliches machen. Gleichwohl hatten wir ab und zu einen interessierten Naturwissenschaftler im Seminar, der seinen Horizont erweitern wollte. Ich habe das immer als besonders anregend empfunden, weil die oft ganz andere Denkansätze in die Diskussion eingebracht haben.
Horizonterweiterung in die umgekehrte Richtung scheitert zum Teil an Beschränkungen. In einem physiologischen Praktikum sind in der Regel die Plätze sehr beschränkt. Zum anderen ist oft ein gehöriger Batzen an Mathevorkenntnissen nötig, um überhaupt ins Inhaltliche gehen zu können. Es gab bei uns eine sehr schöne Vorlesung zu den verschiedenen Vegationszonen der Erde, die auch gerne von Studenten verschiedenster Fachrichtungen besucht wurde.
Was Konversation im Freizeitbereich angeht: Ich hatte nie den Eindruck einer Barriere zwischen Natur- und Geisteswissenschaftlern. Ich hatte schon sehr spannende Diskussionen mit vielseitig interessierten Naturwissenschaftlern und sehr langweilige mit engstirnigen Geisteswissenschaftlern.
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Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
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(#226009) Verfasst am: 09.12.2004, 18:47 Titel: |
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Techniker ohne geisteswissenschaftliche Kenntnisse sind nützliche Idioten. Geisteswissenschaftler ohne naturwissenschaftlich/technische Kenntnisse sind nutzlose Idioten. Wenigstens haben sie was gemeinsam.
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George auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2004 Beiträge: 4485
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(#226543) Verfasst am: 10.12.2004, 20:25 Titel: |
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na ja , wir konnten in Aachen kurse in Psychologie oder medizinischer ethik belegen, aber die meisten mediziner sind so begeistert ( und vor allem auch zeitlich vereinnahmt ) vom mechanistischen Funktionieren des Körpers ( vor allem wenn sie noch studis sind ) das nur die sehr idealistischen Studenten ( meist aus religiösen Elternhäusern ) versuchen das erlernte in einen weiteren Kontext zu bringen . Gerade in der medizin , wo es um den Umgang mit Menschen geht habe ich es immer beschähmend empfunden das geisteswissenschaftliche Themen im Studium irrelevant sind.
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