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Rassismus?!
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22256

Beitrag(#2258152) Verfasst am: 04.08.2021, 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Was die linksradikalen Erweckten im Sinn haben, ist ideologisch mit der maoistischen Kulturrevolution in China verwandt, die die dortige Gesellschaft in eine kommunistische Hölle verwandelte. Die Fanatiker unter den westlichen Erweckten bilden eine neue Rote Garde. Noch liquidieren sie ihre Gegner nicht physisch, aber sie betreiben bereits eifrig eine soziale "Liquidierungskultur" ("Cancel Culture") als Teil ihrer moralisch-politischen Säuberungskampagne.

Und man sollte nicht vergessen, dass sie Babys braten und niedliche Kätzchen pürieren wollen. Das tun sie natürlich noch nicht. Aber es ist klar!

Albernheiten.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Myron
Pansomatist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#2258153) Verfasst am: 04.08.2021, 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Was die linksradikalen Erweckten im Sinn haben, ist ideologisch mit der maoistischen Kulturrevolution in China verwandt, die die dortige Gesellschaft in eine kommunistische Hölle verwandelte. Die Fanatiker unter den westlichen Erweckten bilden eine neue Rote Garde. Noch liquidieren sie ihre Gegner nicht physisch, aber sie betreiben bereits eifrig eine soziale "Liquidierungskultur" ("Cancel Culture") als Teil ihrer moralisch-politischen Säuberungskampagne.

Und man sollte nicht vergessen, dass sie Babys braten und niedliche Kätzchen pürieren wollen. Das tun sie natürlich noch nicht. Aber es ist klar!
Albernheiten.


Das ist nicht witzig!
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44645

Beitrag(#2258155) Verfasst am: 04.08.2021, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Was die linksradikalen Erweckten im Sinn haben, ist ideologisch mit der maoistischen Kulturrevolution in China verwandt, die die dortige Gesellschaft in eine kommunistische Hölle verwandelte. Die Fanatiker unter den westlichen Erweckten bilden eine neue Rote Garde. Noch liquidieren sie ihre Gegner nicht physisch, aber sie betreiben bereits eifrig eine soziale "Liquidierungskultur" ("Cancel Culture") als Teil ihrer moralisch-politischen Säuberungskampagne.

Und man sollte nicht vergessen, dass sie Babys braten und niedliche Kätzchen pürieren wollen. Das tun sie natürlich noch nicht. Aber es ist klar!

Das ist nicht witzig!

Soll das heißen, du meinst den Quatsch da oben gar nicht als Scherz?!? Geschockt
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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goedelchen
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Anmeldungsdatum: 08.10.2018
Beiträge: 928

Beitrag(#2258158) Verfasst am: 04.08.2021, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Wenn du meine Aussagen widerlegen kannst, dann tue es!


Ich widerlege mich mal teilweise selbst: Der Amerikaner Ibram X. Kendi ist einer der bekanntesten Vordenker der kritischen Rassentheorie, und er schreibt im Gegensatz zu den meisten anderen Erweckten:

Zitat:
"I no longer believe a Black person cannot be racist."

(Kendi, Ibram X. How To Be An Antiracist. New York: One World, 2019. p. 10)


Er wird mir leider gleich wieder unsympathisch, denn er befürwortet ausdrücklich diskriminierende strukturelle (institutionelle) Maßnahmen gegen Weiße zum Ausgleich der rassischen Diskriminierung von Nichtweißen durch Weiße. Er nennt das "antirassistische Diskriminierung"; aber in Wahrheit ist die von ihm erwünschte und geforderte Diskriminierung von Weißen selbst rassistisch, weil sie sich allgemein und unterschiedslos gegen alle Weißen richtet.

Außerdem erklärt er sogar alle (weißen) Nichtrassisten zu Rassisten, wenn sie keine Antirassisten gemäß der kritischen Rassentheorie sind. Getreu dem Motto "Bist du nicht für mich, bist du gegen mich!" gibt es für ihn keinen neutralen Standpunkt zwischen Rassismus und Antirassismus, wobei Antirassist zu sein für ihn bedeutet, ein Anhänger und aktiver Unterstützer der kritischen Rassentheorie zu sein. Somit ist jeder (Weiße) ein Rassist und damit ein zu bekämpfender Feind, der sich nicht ausdrücklich in Wort und Tat zum Antirassismus im Sinn der kritischen Rassentheorie bekennt und daran mitwirkt, dass deren ideologisch-politische Ziele verwirklichkeit werden.

Zitat:
"The only remedy to racist discrimination is antiracist discrimination. The only remedy to past discrimination is present discrimination. The only remedy to present discrimination is future discrimination."

(Kendi, Ibram X. How To Be An Antiracist. New York: One World, 2019. p. 19)

"What’s the problem with being “not racist”? It is a claim that signifies neutrality: “I am not a racist, but neither am I aggressively against racism.” But there is no neutrality in the racism struggle. The opposite of “racist” isn’t “not racist.” It is “antiracist.” What’s the difference? One endorses either the idea of a racial hierarchy as a racist, or racial equality as an antiracist. One either believes problems are rooted in groups of people, as a racist, or locates the roots of problems in power and policies, as an antiracist. One either allows racial inequities to persevere, as a racist, or confronts racial inequities, as an antiracist. There is no in-between safe space of “not racist.” The claim of “not racist” neutrality is a mask for racism."

(Kendi, Ibram X. How To Be An Antiracist. New York: One World, 2019. p. 9)


Der gute Mann hat insoweit recht, als das die Nutzung des Begriff Rassismus in der geführten politschen Auseinandersetzung/Debatte nicht als Beschreibung eines Problems, eines sozialen Phänomens, sondern als politscher Kampfbegriff genutzt wird. Die Nutzung wird von denen am weitesten vorangetrieben und propagandistisch verwertet, die über die "Verteufelung" des Begriffs in sich selber die größten politschen Erfolgsaussichten zur Durchsetzung ihrer politschen Interessen sehen.

Deshalb ist die Kritik an der Politisierung des Begriffs Rassismus immer stärker in den Vordergrund zu rücken.
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#2258160) Verfasst am: 04.08.2021, 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Was die linksradikalen Erweckten im Sinn haben, ist ideologisch mit der maoistischen Kulturrevolution in China verwandt, die die dortige Gesellschaft in eine kommunistische Hölle verwandelte. Die Fanatiker unter den westlichen Erweckten bilden eine neue Rote Garde. Noch liquidieren sie ihre Gegner nicht physisch, aber sie betreiben bereits eifrig eine soziale "Liquidierungskultur" ("Cancel Culture") als Teil ihrer moralisch-politischen Säuberungskampagne.

Und man sollte nicht vergessen, dass sie Babys braten und niedliche Kätzchen pürieren wollen. Das tun sie natürlich noch nicht. Aber es ist klar!

Das ist nicht witzig!

Soll das heißen, du meinst den Quatsch da oben gar nicht als Scherz?!? Geschockt


Auch deine Antwort ist nicht witzig!
Ihr solltet euch genau überlegen, ob ihr in einer Gesellschaft leben wollt, in der die Erweckten die Macht haben und mit ihren quasitheologischen Wächterräten unser Leben und Sprechen kontrollieren! Karl Popper hat ein Buch mit dem Titel Die offene Gesellschaft und ihre Feinde geschrieben. Die linke Erweckungsbewegung ("wokeism") ist ein Feind der offenen Gesellschaft!
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44645

Beitrag(#2258161) Verfasst am: 04.08.2021, 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

"Karl Popper hat irgendwann mal diese Buch zusammengekritzelt, in dem zwar er nichts anderes tut als nach Plato, Hegel und Marx mit Dreck zu schleudern und sein Unverständnis für die besagten Autoren und überhaupt für Philosophie als ernsthafte Tätigkeit und seine allgemeine Talentlosigkeit zur Schau zu stellen, aber das man trotzdem Ernte nehmen muss! Keine Ahnung, was das mit dem Thema der Diskussion zu tun haben soll, aber das ist Ernte!! Und deshalb ist antirassistisches Engagement ganz doll pöhser maoistischer Terror!! Was lacht ihr denn alle, ich mein das voll Ernte!!!"

Lachen Lachen Lachen
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Myron
Pansomatist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#2258162) Verfasst am: 04.08.2021, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
"Karl Popper hat irgendwann mal diese Buch zusammengekritzelt, in dem zwar er nichts anderes tut als nach Plato, Hegel und Marx mit Dreck zu schleudern und sein Unverständnis für die besagten Autoren und überhaupt für Philosophie als ernsthafte Tätigkeit und seine allgemeine Talentlosigkeit zur Schau zu stellen, aber das man trotzdem Ernte nehmen muss! Keine Ahnung, was das mit dem Thema der Diskussion zu tun haben soll, aber das ist Ernte!! Und deshalb ist antirassistisches Engagement ganz doll pöhser maoistischer Terror!! Was lacht ihr denn alle, ich mein das voll Ernte!!!"


Es geht nicht einfach um Antirassismus und was "normale" Leute darunter verstehen, sondern um den Antirassismus als einem bestimmten moralisch-politischen Projekt im Rahmen der kritischen Rassentheorie. KRT-Antirassist zu sein bedeutet nicht einfach gegen rassische Diskriminierung zu sein, sondern ein ganzes ideologisches Paket zu übernehmen und dementsprechend zu handeln.
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smallie
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Beiträge: 3726

Beitrag(#2258163) Verfasst am: 04.08.2021, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Was die linksradikalen Erweckten im Sinn haben, ist ideologisch mit der maoistischen Kulturrevolution in China verwandt, die die dortige Gesellschaft in eine kommunistische Hölle verwandelte. Die Fanatiker unter den westlichen Erweckten bilden eine neue Rote Garde. Noch liquidieren sie ihre Gegner nicht physisch, aber sie betreiben bereits eifrig eine soziale "Liquidierungskultur" ("Cancel Culture") als Teil ihrer moralisch-politischen Säuberungskampagne.

Und man sollte nicht vergessen, dass sie Babys braten und niedliche Kätzchen pürieren wollen. Das tun sie natürlich noch nicht. Aber es ist klar!

Die Lage in den USA ist ein bisschen anders als bei uns. Aus dem Gedächtnis:

    - Jura-Prof verliert Stelle, weil er in einem Test N****** geschrieben hatte, der Anblick des bereits zensierten Wortes hat bei einem Studenten angeblich Herzrasen ausgelöst. John McWhorter nannte das Performance-Art.

    - weißer Hausmeister verliert Job, weil er eine schwarze Stundentin fragte, was sie in einem eigentlich geschlossenen Speisesaal mache. Die Studentin hat sich bedroht gefühlt.

    - ein Journalist wird auf einer linken Demo verprügelt, weil er für die falsche Zeitung schreibt.

    - die Sache mit Bret Weinstein, der an einem Streik-Tag am Evergreen-College nicht streiken wollte. Kurzes Video dazu. Wer hier gebraten und püriert wird, ist Weinstein. Das ist nahe an dem, was Myron schreibt.


Das sind keine Einzelfälle - ich könnte die Liste fortsetzen.
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smallie
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Beiträge: 3726

Beitrag(#2258164) Verfasst am: 04.08.2021, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kannst du mal aufhören, monologisch die Talking Points irgendwelcher armseliger Alt-Right-Youtuber Wort für Wort zu wiederholen? Das ist unter deinem Niveau.


Wenn etwas armselig ist, dann diese Erwiderung!
Wenn du meine Aussagen widerlegen kannst, dann tue es!
(Ich schaue keine Videos von "Alt-Right"-Leuten.)

Das ist einer dieser angesagten Winkelzüge: stell dein Gegenüber in eine Ecke, dann erübrigen sich Sach-Argumente.

Aber bist in guter Gesellschaft, Steven Pinker wurde auch schon vorgeworfen, Alt-Right zu sein.


Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Wenn du meine Aussagen widerlegen kannst, dann tue es!

What is asserted without evidence can be dismissed without evidence.

Du kennst die Beispiele nicht?

    - An manchen US-Unis gibt unterschiedliche Zugangsvoraussetzungen für Schwarze, Weiße, Asiaten.

    - Schulkinder/College-Schüler (?) werden bei Schulbeginn in nach Rasse getrennte Gruppen gesteckt.

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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44645

Beitrag(#2258167) Verfasst am: 04.08.2021, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
"Karl Popper hat irgendwann mal diese Buch zusammengekritzelt, in dem zwar er nichts anderes tut als nach Plato, Hegel und Marx mit Dreck zu schleudern und sein Unverständnis für die besagten Autoren und überhaupt für Philosophie als ernsthafte Tätigkeit und seine allgemeine Talentlosigkeit zur Schau zu stellen, aber das man trotzdem Ernte nehmen muss! Keine Ahnung, was das mit dem Thema der Diskussion zu tun haben soll, aber das ist Ernte!! Und deshalb ist antirassistisches Engagement ganz doll pöhser maoistischer Terror!! Was lacht ihr denn alle, ich mein das voll Ernte!!!"

Es geht nicht einfach um Antirassismus und was "normale" Leute darunter verstehen, sondern um den Antirassismus als einem bestimmten moralisch-politischen Projekt im Rahmen der kritischen Rassentheorie. KRT-Antirassist zu sein bedeutet nicht einfach gegen rassische Diskriminierung zu sein, sondern ein ganzes ideologisches Paket zu übernehmen und dementsprechend zu handeln.

Aha. Es geht gar nicht nur um Antirassismus, sondern um Antirassismus als politisches Projekt (!), das (wie übrigens jedes politische Projekt) mit einer bestimmten Theorie verbunden ist. Also es geht darum, dass Antirassismus praktisch wird, statt bloße Floskel zu bleiben. Und das ist jetzt schlecht, weil...?
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44645

Beitrag(#2258168) Verfasst am: 04.08.2021, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Aber bist in guter Gesellschaft, Steven Pinker wurde auch schon vorgeworfen, Alt-Right zu sein.

Muss man den kennen?
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44645

Beitrag(#2258170) Verfasst am: 05.08.2021, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
- Schulkinder/College-Schüler (?)

Lachen Also du kennst nicht den Unterschied zwischen Schulkindern und College-Studenten.

...Komm schon smallie, das kannst du mir nicht erzählen, dass du nicht weißt, was man in den USA ein College nennt.

Übrigens nette paar Anekdoten, die du da zusammengetragen hast. Ich kann gerne mal sagen, was da meiner Einschätzung nach gerade vor sich geht. Ich war ja 2015/16 selbst in den USA und habe dort eine University von Innen gesehen. So wie ich das sehe, bekommen so einige Professoren und andere Autoritätspersonen gerade gehörig das Muffensausen, weil sie merken müssen, dass sich universitäre und gesamtgesellschaftliche Verhältnisse (und man darf die Rolle des Internet bei diesen Vorgängen nicht vergessen!) so verändern, dass sich die Studenten ihre Willkürlichkeiten nicht mehr ohne weiteres gefallen lassen müssen. Dass das mit CRT (zumindest ursächlich) nicht allzu viel zu tun hat, sieht man u.A. daran, dass sich ähnliches auch in anderen Bereichen beobachten lässt, die mit Rassismus überhaupt nichts zu tun haben (z.B. geschlechtsbasierte Diskriminierung, LGBT Issues, Diskriminierung gegenüber Behinderten, etc.). Dass die Lage in den USA anders ist als bei uns, stimmt schon. Dort sind rassismusbasierte Spannungen insgesamt viel stärker und auch viel tiefer eingegraben in die Gesellschaft - was übrigens keineswegs die Schuld der Schwarzen ist. Entsprechend stärker explosionsartig sind dort auch solche Phänomene, wo sie denn in Rassismusfragen ihren Ursprung haben. Dass dabei einige Studenten (insbesondere wenn sie als Gruppe Rückhalt von Kommilitonen haben) auch mal über die Stränge schlagen, ist bedauerlich, und dafür werden sich Regelungen finden müssen, was m.E. durchaus machbar ist. Aber natürlich müssen notorische Status Quo Warriors und andere Witzfiguren dahinter als gute politische Theologen gleich die "kommunistische Hölle" (Gottseibeiuns!) wittern. Ob das hilfreich ist, kann jeder selbst entscheiden.

Die Gestalt Bret Weinstein ist übrigens insgesamt recht dubios und seine Begründung für seinen Protest reichlich gekünstelt angesichts der Tatsache, dass das Fernbleiben für weiße StudentInnen laut Campusleitung rein freiwillig und nicht wie von ihm behauptet erzwungen war, und dein eigenes Video zeigt, dass diese Aktion auch unter weißen StudentInnen einigen Zuspruch fand (die große Mehrheit der Studenten in dem von dir gezeigten Video sind Weiße!). Inzwischen ist er - als Professor für Biologie ziemlich sicher besseren Wissens - im Zuge der Covid-Debatten auf den Impfgegner- und Ivermectin-Zug aufgesprungen. Aber sicher ist uns trotzdem mit ihm ein kluger und wichtiger akademischer Kopf verloren gegangen! Lachen

Dass ein Journalist auf einer linken Demo verprügelt wird, ist natürlich schrecklich und sicher nicht hinzunehmen. Wo da ein Zusammenhang zu CRT sein soll, wäre aber zu erklären. Wenn du dich als linker Journalist auf einen rechten Aufmarsch wagst, kannst du übrigens froh sein, wenn du nur verprügelt wirst - und zwar von den Rechten und der Polizei (bzw. gerade in den USA sind das ohnehin nicht selten die selben Leute). Nur mal so. Mit den Augen rollen
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
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Beitrag(#2258177) Verfasst am: 05.08.2021, 09:04    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Aber bist in guter Gesellschaft, Steven Pinker wurde auch schon vorgeworfen, Alt-Right zu sein.

Muss man den kennen?

Er ist ein bekannter kanadisch-amerikanischer Showmaster, der ein paar populärwissenschaftliche Bücher geschrieben hat.


_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2258178) Verfasst am: 05.08.2021, 09:14    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Die Lage in den USA ist ein bisschen anders als bei uns. Aus dem Gedächtnis:

    - Jura-Prof verliert Stelle, weil er in einem Test N****** geschrieben hatte, der Anblick des bereits zensierten Wortes hat bei einem Studenten angeblich Herzrasen ausgelöst. John McWhorter nannte das Performance-Art.

    - weißer Hausmeister verliert Job, weil er eine schwarze Stundentin fragte, was sie in einem eigentlich geschlossenen Speisesaal mache. Die Studentin hat sich bedroht gefühlt.

    - ein Journalist wird auf einer linken Demo verprügelt, weil er für die falsche Zeitung schreibt.

    - die Sache mit Bret Weinstein, der an einem Streik-Tag am Evergreen-College nicht streiken wollte. Kurzes Video dazu. Wer hier gebraten und püriert wird, ist Weinstein. Das ist nahe an dem, was Myron schreibt.


Das sind keine Einzelfälle - ich könnte die Liste fortsetzen.

Was genau sollen denn diese Beispiele repräsentieren bzw. illustrieren?
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#2258180) Verfasst am: 05.08.2021, 10:00    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Was genau sollen denn diese Beispiele repräsentieren bzw. illustrieren?

Das wurde hier doch schon gesagt: Maoistische Kulturrevolution und kommunistische Hölle!!! Lachen
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goedelchen
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Anmeldungsdatum: 08.10.2018
Beiträge: 928

Beitrag(#2258188) Verfasst am: 05.08.2021, 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Aber bist in guter Gesellschaft, Steven Pinker wurde auch schon vorgeworfen, Alt-Right zu sein.

Muss man den kennen?


Ja sllte/muss man.
Hat z.B. diese tollen Bücher geschrieben/veröffentlicht, die einigen aus der Ecke der Anywheres in Gedanken und Orten nichtso recht passen...Smilie


Amazonlink 1

Amazonlink 2


Z.B. sagte er mal:

Zitat:
Frage :Das reicht, um die verzerrte Wahrnehmung des Positiven zu erklären?


Zitat:
Pinker: Es gibt noch einen weiteren Grund, den Wettbewerb unter sozialen Gruppen, insbesondere zwischen verschiedenen Eliten. Fortschritt anzuerkennen heißt, einige Institutionen des Status quo zu befürworten – demokratische Regierung, Wissenschaft, Experten, internationale Organisationen. Mitglieder anderer Eliten hingegen prangern den Zustand der Welt an, um ihre Rivalen zu attackieren. So ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, Rivalen zu diskreditieren: Diskreditierung des Staates oder der Regierungen durch die Geschäftswelt, von der Geschäftswelt durch die Wissenschaft, von säkularen Organisationen durch Vertreter von Religionen und so weiter.


https://www.cicero.de/kultur/steven-pinker-optimist-kapitalismus-demokratie-klimawandel

Sollte öffters in die Betrachtungen einbezogen werden


Links zu Amazon gekürzt. - jdf
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44645

Beitrag(#2258194) Verfasst am: 05.08.2021, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Aber bist in guter Gesellschaft, Steven Pinker wurde auch schon vorgeworfen, Alt-Right zu sein.

Muss man den kennen?

Er ist ein bekannter kanadisch-amerikanischer Showmaster, der ein paar populärwissenschaftliche Bücher geschrieben hat.



Sieht aus wie eine kanadisch-amerikanische Version von Thomas Gottschalk. Hört sich auch so an. Warum sollte man sich jetzt für den interessieren?
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#2258195) Verfasst am: 05.08.2021, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Zitat:
"Individualism is a deeply imbedded narrative in Western cultures, and it plays a particularly important role in the maintenance of white supremacy."

(DiAngelo, Robin. Nice Racism: How Progressive White People Perpetuate Racial Harm. Boston, MA: Beacon Press, 2021. p. 20)

Ich teile diese Aussage. Dass Individualismus tief in westlicher Kultur verwurzelt ist, ist ja wohl kaum zu bestreiten (auch wenn es natürlich erhebliche Gegenbewegungen gibt, aber gerade nicht von antirassistischer Seite, sondern von der Gegenseite).

Und es ist mE auch eine plausible Analyse, dass dieser Individualismus ideologisiert wird (sprich ein falsches Bewusstsein über unsere Gesellschaft erzeugt) und dadurch rassistische Strukturen stützt.
Wenn nämlich ein banalisierter Individualismus a la "Jeder ist seines Glückes Schmied" vertreten wird (und das ist bei antisozial-liberalen Ideologen ja so), ist umgekehrt auch jeder selbst verantwortlich, wenn sein Leben nicht so glücklich sind; rassistische Strukturen können damit einfach geleugnet werden.

Diese Aussage heißt ja nicht, dass man echten Individualismus, der tatsächlich das jeweilige Individuum betrachtet und dabei dann eben auch seine vom Individuum nicht zu trennende Eingebundenheit in gesellschaftliche Strukturen berücksichtigt, ablehnen würde. (Weil kritisch betrachten nun mal nicht dasselbe wie ablehnen ist.)


DiAngelo und ihre ideologischen Freunde lehnen nicht nur den extremen Individualismus als sozialen Atomismus ab, der soziale Beziehungen als unwesentlich und nur den eigenen egoistischen Interessen dienend betrachtet. Aus der kollektivistischen Sicht der postmodernen kritischen Sozialtheorie sind Individuen lediglich Exemplare einer Art, Gruppe oder Klasse und durch ihre jeweiligen sozialen Zugehörigkeiten bestimmt. Die einzelne Person wird auf einen "intersektionalen" Inhaber von Gruppenidentitäten reduziert und individuelle Unterschiede innerhalb einer Gruppe werden ignoriert.
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3625

Beitrag(#2258196) Verfasst am: 05.08.2021, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Pan narrans hat folgendes geschrieben:
…Außerdem halte ich das Stärken vom Denken in rassischen Kategorien für brandgefährlich.


Es kommt darauf an, von welcher Art von Denken in rassischen Kategorien die Rede ist; denn Unterscheidungen zwischen Rassen können genauso harmlos sein wie andere soziale Unterscheidungen, z.B. zwischen Nationen und Ethnien. Gefährlich wird es bei all diesen Kategorien erst dann, wenn ein normativer Hierarchismus oder Superiorismus ins Spiel kommt, der eine Rasse/Nation/Ethnie dazu bringt, andere Rassen/Nationen/Ethnien (kulturell, intellektuell, moralisch) abzuwerten und als minderwertig zu betrachten. Ein solcher Überlegenheitsglaube ist es, der zu Imperialismus und Kolonialismus geführt hat.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2258197) Verfasst am: 05.08.2021, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Aber bist in guter Gesellschaft, Steven Pinker wurde auch schon vorgeworfen, Alt-Right zu sein.

Muss man den kennen?

Er ist ein bekannter kanadisch-amerikanischer Showmaster, der ein paar populärwissenschaftliche Bücher geschrieben hat.

[img]https://i.ibb.co/3FYs0KQ/Bild-2021-08-05-090204.png


Sieht aus wie eine kanadisch-amerikanische Version von Thomas Gottschalk. Hört sich auch so an. Warum sollte man sich jetzt für den interessieren?


Da haste dich aber von jdf hinters Licht führen lassen Lachen
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Myron
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Beiträge: 3625

Beitrag(#2258203) Verfasst am: 05.08.2021, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Es kommt darauf an, von welcher Art von Denken in rassischen Kategorien die Rede ist; denn Unterscheidungen zwischen Rassen können genauso harmlos sein wie andere soziale Unterscheidungen, z.B. zwischen Nationen und Ethnien.…


Beispielsweise ist meine wertfreie Einteilung harmlos, wobei ich unter einer Menschenrasse kontinentale, subkontinentale oder insulare Urbevölkerungen samt deren Nachkommen verstehe (die wohlgemerkt keinen biologischen Subspezies von Homo sapiens entsprechen!):

1. afrikanische (subsaharische) Rasse (Subsaharier)
2. amerikanische Rasse (Aleuten, Eskimos, Indianer)
3. (ost)asiatische Rasse (Asiaten/Ostasiaten)
4. australische Rasse (Aborigines)
5. europäische Rasse (Europäer)
6. indische Rasse (Inder)
7. orientalische Rasse (Nordafrikaner&Südwestasiaten [von Marokko bis Afghanistan/Pakistan])
8. ozeanische Rasse (Ozeanier: Melanesier, Mikronesier, Polynesier)
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Myron
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Beitrag(#2258204) Verfasst am: 05.08.2021, 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Die technische Bezeichnung für die quasireligiöse Ideologie dieser linken Erweckungsbewegung ist postmoderne kritische Sozialtheorie bzw. Sozialgerechtigkeitstheorie – PKS(G)T.
Ihre philosophischen Wurzeln liegen einerseits im Freudomarxismus der Frankfurter Schule (Adorno, Horkheimer, Marcuse), d.h. in deren Verschmelzung von Freudscher Psychoanalyse und neomarxistischer Sozial-/Kulturtheorie bzw. Sozial-/Kulturkritik; und andererseits liegen sie im französischen Postmodernismus bzw. Poststrukturalismus oder Dekonstruktivismus (Lyotard, Derrida, Foucault).


Die postmoderne Seite der Erweckten kommt unter anderem in ihrem Kulturrelativismus und Sozialkonstruktivismus zum Ausdruck:

Hier ist eine sehr gute knappe (englischsprachige) Beschreibung der postmodernen Philosophie:

https://www.britannica.com/topic/postmodernism-philosophy

Ich habe einiges davon übersetzt:

Zitat:
"Der Postmodernismus in der westlichen Philosophie ist eine Bewegung des späten 20. Jahrhunderts, die von einem umfassenden Skeptizismus, Subjektivismus oder Relativismus geprägt ist, einem allgemeinen Argwohn gegenüber der Vernunft sowie einer hohen Sensibilität gegenüber der Rolle, die Ideologie bei der Durchsetzung und Erhaltung politischer und ökonomischer Macht spielt."

"Der Postmodernismus ist eine Bewegung des späten 20. Jahrhunderts in der Philosophie und der Literaturtheorie, die die Grundannahmen der modernen westlichen Philosophie (ungefähr vom 17.-19. Jahrhundert) allgemein infrage stellt."

"Die postmoderne Philosophie behauptet auch, dass die westlichen intellektuellen und kulturellen Normen und Werte von der Ideologie herrschender oder elitärer Gruppen erschaffen wurden oder beeinflusst werden, und zumindest indirekt deren Interessen dienen."

"Viele Postmodernisten vertreten eine oder mehrere der folgenden Ansichten: (1) Es gibt keine objektive Wirklichkeit; (2) es gibt keine wissenschaftliche oder geschichtliche Wahrheit (objektive Wahrheit); (3) Wissenschaft und Technologie (und selbst Vernunft und Logik) sind keine Mittel für den menschlichen Fortschritt, sondern verdächtige Machtwerkzeuge; (4) Vernunft und Logik sind nicht universell gültig; (5) es gibt keine menschliche Natur (menschliches Verhalten und menschliche Psychologie sind sozial determiniert oder konstruiert); (6) die Sprache bezieht sich nicht auf eine Wirklichkeit außerhalb ihrer selbst; (7) es gibt kein sicheres Wissen; und (8 ) keine allgemeine/allumfassende Theorie der natürlichen oder sozialen Welt kann gültig oder wahr sein (alle sind illegitime "Metanarrative")."
[©meine Übersetzung]


Fußnote: Zu (6) gibt es Jacques Derridas berühmtes Diktum: ""Il n'y a pas de hors-texte." ("Es gibt nichts außerhalb des Textes.")
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
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Beitrag(#2258205) Verfasst am: 05.08.2021, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Es kommt darauf an, von welcher Art von Denken in rassischen Kategorien die Rede ist; denn Unterscheidungen zwischen Rassen können genauso harmlos sein wie andere soziale Unterscheidungen, z.B. zwischen Nationen und Ethnien.…


Beispielsweise ist meine wertfreie Einteilung harmlos, wobei ich unter einer Menschenrasse kontinentale, subkontinentale oder insulare Urbevölkerungen samt deren Nachkommen verstehe (die wohlgemerkt keinen biologischen Subspezies von Homo sapiens entsprechen!):

1. afrikanische (subsaharische) Rasse (Subsaharier)
2. amerikanische Rasse (Aleuten, Eskimos, Indianer)
3. (ost)asiatische Rasse (Asiaten/Ostasiaten)
4. australische Rasse (Aborigines)
5. europäische Rasse (Europäer)
6. indische Rasse (Inder)
7. orientalische Rasse (Nordafrikaner&Südwestasiaten [von Marokko bis Afghanistan/Pakistan])
8. ozeanische Rasse (Ozeanier: Melanesier, Mikronesier, Polynesier)

Dir ist aber schon klar, dass der Begriff "Rasse" veraltet ist und in der Wissenschaft nicht mehr verwendet ist?

wiki hat folgendes geschrieben:
Rasse ist eine umstrittene Bezeichnung für eine Gruppe von Individuen der gleichen (Tier-)Art, die anhand willkürlich gewählter Ähnlichkeiten des Phänotyps (Aussehen, physiologische Merkmale, Verhalten) klassifiziert werden. Mit der Abgrenzung zu einer bestimmten Rasse wird eine direkte genetische Abstammungslinie aller Gruppenmitglieder unterstellt.

Seit jeher unscharf definiert, wurde der Ausdruck „Rasse“ früher auf alle möglichen Ebenen angewendet (etwa anstelle von „Art“ oder „Spezies“). Seit Beginn des 20. Jahrhunderts fand eine Festlegung auf subspezifische Gruppen statt (unterhalb der Ebene der Art). Damit wurde Rasse weitgehend synonym zur Bezeichnung „Unterart“. So schrieb Wolf Schneider noch 1988 in einem Stern-Buch: „Diese Definition deckt sich mit der Rasse; der Begriff ‚Unterart‘ ist also überflüssig.“[1]

In der Biologie wird die Bezeichnung heute vermieden. Von Rassen wird heute nur noch in Zusammenhang mit der Tierzucht gesprochen, die absichtlich eigene Populationen mit bestimmten Merkmalen züchtet. Diese weisen dann zwangsläufig tatsächlich große genetische Ähnlichkeiten auf.

Wer heute also noch den Begriff "Rasse" außerhalb der Tierzucht benutzt, sollte erklären können, warum.

Also: Warum verwendest du den Begriff "Rasse" um die Menschen in Gruppen einzuteilen?
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

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Myron
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Beitrag(#2258207) Verfasst am: 05.08.2021, 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Die postmoderne Seite der Erweckten kommt unter anderem in ihrem Kulturrelativismus und Sozialkonstruktivismus zum Ausdruck:

Hier ist eine sehr gute knappe (englischsprachige) Beschreibung der postmodernen Philosophie:

https://www.britannica.com/topic/postmodernism-philosophy


Was die neue linksradikale Erweckungsbewegung insbesondere gefährlich macht, ist ihre Ablehnung wissenschaftlicher Objektivität und Rationalität. Typisch postmodern ist im Englischen die unübliche Rede von "knowledges" im Plural. Wissenschaftliches Wissen—vor allem das "weiße", westliche, europäische—ist für die Erweckten nur ein "knowledge" unter vielen anderen "knowledges" der einzelnen Gruppen oder Völker, die dem wissenschaftlichen Wissen in keiner Weise unterlegen, sondern (mindestens) gleichwertig sind. In der Praxis führt dieser Wissensrelativismus zu einer Herabsetzung des wissenschaftlichen Wissens und der Wissenschaft überhaupt. Außerdem wird der Wissensbegriff dadurch entwertet, dass jede Art von Volksglauben als "Wissen" bezeichnet wird. Damit wird der entscheidende Aspekt, der bloßen Glauben von echtem Wissen unterscheidet, unter den Teppich gekehrt, nämlich der Wahrheitsaspekt. Aber für die postmodernen Erweckten gibt es so etwas wie objektive Wahrheit ja nicht; und sogenannte "subjektive Wahrheit" ist nichts anderes als subjektive Gewissheit, Überzeugung oder Glaube.
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Tarvoc
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Beitrag(#2258208) Verfasst am: 05.08.2021, 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Es kommt darauf an, von welcher Art von Denken in rassischen Kategorien die Rede ist; denn Unterscheidungen zwischen Rassen können genauso harmlos sein wie andere soziale Unterscheidungen, z.B. zwischen Nationen und Ethnien.

Die Unterscheidungen zwischen Nationen und zwischen Ethnien sind beide nicht harmlos, du Flitzpiepe. Beide liefern bis heute ideologische Legitimationen für alles mögliche bis hin zu Krieg und Massenmord.

Myron hat folgendes geschrieben:
Gefährlich wird es bei all diesen Kategorien erst dann, wenn ein normativer Hierarchismus oder Superiorismus ins Spiel kommt, der eine Rasse/Nation/Ethnie dazu bringt, andere Rassen/Nationen/Ethnien (kulturell, intellektuell, moralisch) abzuwerten und als minderwertig zu betrachten. Ein solcher Überlegenheitsglaube ist es, der zu Imperialismus und Kolonialismus geführt hat.

Klar, handfeste wirtschaftliche Interessen haben mit Imperialismus und Kolonialismus natürlich überhaupt nichts zu tun. Mit den Augen rollen
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Tarvoc
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Beitrag(#2258213) Verfasst am: 05.08.2021, 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Da haste dich aber von jdf hinters Licht führen lassen Lachen

Lachen Ich darf wohl nicht alles glauben, was mir der jdf so erzählt.
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Myron
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Beitrag(#2258215) Verfasst am: 05.08.2021, 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:

Dir ist aber schon klar, dass der Begriff "Rasse" veraltet ist und in der Wissenschaft nicht mehr verwendet ist?

Wer heute also noch den Begriff "Rasse" außerhalb der Tierzucht benutzt, sollte erklären können, warum.
Also: Warum verwendest du den Begriff "Rasse" um die Menschen in Gruppen einzuteilen?


Auf die Verwendung des Rassenbegriffs im biologischen Sinn als Unterart/Subspezies von Homo sapiens sollte verzichtet werden, weil es Menschenrassen in diesem speziellen biologischen Sinn nicht gibt. Es gibt aber einen alternativen biologischen, populationsgenetischen Rassenbegriff, der unter Rassen keine klar voneinander unterschiedenen Subspezies von Homo Sapiens versteht, sondern bestimmte Populationen oder Populationskluster mit unscharfen Grenzen. (Ich schreibe bewusst "Kluster" und nicht "Cluster", weil es jenes Wort im Deutschen gibt.)

Ich verwende das Wort "Rasse", weil ich keinen geeigneten Alternativbegriff für eine transnationale und transethnische soziale Kategorie kenne. Rassen (im meinem Sinn) sind Populationen, aber nicht alle Populationen sind Rassen. Folglich kann ich diese beiden Begriffe nicht synonym verwenden.
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Myron
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Beitrag(#2258218) Verfasst am: 05.08.2021, 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Es kommt darauf an, von welcher Art von Denken in rassischen Kategorien die Rede ist; denn Unterscheidungen zwischen Rassen können genauso harmlos sein wie andere soziale Unterscheidungen, z.B. zwischen Nationen und Ethnien.

Die Unterscheidungen zwischen Nationen und zwischen Ethnien sind beide nicht harmlos, du Flitzpiepe. Beide liefern bis heute ideologische Legitimationen für alles mögliche bis hin zu Krieg und Massenmord.


Ich habe geschrieben "können harmlos sein", nicht "sind immer harmlos"! Es kommt auf die jeweilige ideologische Auslegung an! Wenn die Unterscheidung von Ethnien, Nationen oder Rassen zu einem illiberalen und intoleranten Ethnismus, Nationalismus oder Rassismus führt, dann haben wir es mit Ideologien oder Theorien zu tun, die nicht harmlos sind.

P.S.: Spar dir deine unangebrachten Beleidigungen!
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jdf
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Beitrag(#2258219) Verfasst am: 05.08.2021, 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Da haste dich aber von jdf hinters Licht führen lassen Lachen

Lachen Ich darf wohl nicht alles glauben, was mir der jdf so erzählt.

Oh, verdammt! Ich hatte ihn mit Harold Pinter verwechselt.




Nur nicht einschlafen! zwinkern



Edit: Jetzt war ich eingeschlafen Verlegen

Ich meine natürlich Harold Paul.


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Tarvoc
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Beitrag(#2258222) Verfasst am: 05.08.2021, 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Ich habe geschrieben "können harmlos sein", nicht "sind immer harmlos"!

Das möchte ich aber mal sehen, welche Nationen harmlos sind. Du wirst keine Nation finden, an der nicht irgendwie Blut klebt.
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