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Krieg in der Ukraine
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20197
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2276870) Verfasst am: 30.03.2022, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Ich gehe mal davon aus, dass du RT meinst... Mit den Augen rollen

Wilson hat folgendes geschrieben:
erwartest du tatsächlich was passables zu finden?

Nein.

Wilson hat folgendes geschrieben:
inhaltlich ist das ja alles schrott, wie du ganz genau weißt

Ach. Tatsächlich?

Wilson hat folgendes geschrieben:
was also treibt dich dazu? was gefühlsmäßiges? wohliger schauder? überlegenheitsgefühl? empörung?

Nichts treibt mich. Nein. Nein. Haha, lol, wie kommst du auf sowas? Haha, lol, und wie auf sowas?

Wilson hat folgendes geschrieben:
oder doch erkenntnisgewinn, wie blöde oder gut die propaganda machen?

Nein, eigentlich ist es bloß die Neugier zu sehen, wie weit die gehen. Und - gelegentlich auch interessant - was dort von offizieller Seite verlautbart wird.


danke, nun kenne ich deine motivation, ok.
dann kam mein beitrag also nicht als ad hominem rüber.
_________________
"als ob"
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15979
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2276885) Verfasst am: 31.03.2022, 03:29    Titel: Antworten mit Zitat

Nennt RT denn auf deutsch diesen Krieg einen Krieg oder weiterhin eine "militärische Sonderoperation", oder ist er für RT-deutsch sozusagen der erste (oder zweite oder dritte?) Krieg in der Geschichte, der einen Krieg verhindert haben soll Am Kopf kratzen?

(Es gibt ja in Bezug auf diesen Krieg einige "Lackmustests": Putin kritisieren, einen Krieg auch einen Krieg nennen, ... .)


Aber noch eine Meldung von heute (Newsticker 30.03.2022):

Zitat:
Berater sagen Putin nicht Wahrheit über Lage in Ukraine

Russlands Präsident Wladimir Putin bekommt von seinen Beratern nach Einschätzung der US-Regierung keine ehrliche Beschreibung der Lage im Ukraine-Krieg. Die Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses, Kate Bedingfield, sagte in Washington unter Berufung auf Geheimdienstinformationen: "Wir glauben, dass er von seinen Beratern nicht richtig darüber informiert wird, wie schlecht das russische Militär agiert und wie die russische Wirtschaft durch die Sanktionen gelähmt wird." Putins hochrangige Berater hätten "zu viel Angst, ihm die Wahrheit zu sagen".

(...)

Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, sagte, es sei Anlass zur Sorge, wenn Putin falsch oder nicht informiert sei über die Vorgänge in der Ukraine. "Es ist sein Militär. Es ist sein Krieg. Er hat ihn gewählt." Die Tatsache, dass der russische Präsident vielleicht nicht alle Zusammenhänge kenne und vielleicht nicht ganz verstehe, in welchem Ausmaß seine Streitkräfte in der Ukraine versagten, sei beunruhigend.


(Ja nun, das könnte ja auch eine "goldene Brücke" sein: für seine Untergebenen, sich von ihm - oder sogar für Putin selbst?, sich von Handlungen seiner Untergebenen zu distanzieren?: Also quasi "wenn das der Anführer gewußt hätte" oder "also wenn ich das gewußt hätte"... Am Kopf kratzen.)
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2276888) Verfasst am: 31.03.2022, 04:02    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Kat hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Jeder mit Spiegel+ Zugang sollte diesen Artikel lesen:
https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-wie-die-stadt-trostjanez-nach-vier-wochen-von-den-russen-befreit-wurde-a-74075128-0bdd-4841-9724-90e47d69ad3f

Wie so oft ist es so, dass je kleiner der Abschnitt ist, desto erschütternder wirkt es:
Zitat:
Im Osten haben die Ukrainer eine strategisch wichtige Stadt zurückerobert: Trostjanez. Die Besatzer hinterließen Tod und Zerstörung, schossen auf Zivilisten – und wussten wohl selbst nicht, wozu sie gekommen waren.
[...]
Trostjanez und die vierwöchige Besatzung der Stadt geben einen tiefen Einblick, wie aus einer planlos einrollenden Russentruppe innerhalb von Wochen eine mörderische Soldateska wurde, die ihre Angst und ihre Wut über ukrainische Gegenangriffe immer brutaler an der Zivilbevölkerung ausließ.

»Kommt ruhig hoch«, ruft Rastislav, »aber es stinkt.« Im Polizeipräsidium hatten die Russen eines ihrer Quartiere eingerichtet, Aktenschränke vor den Fenstern zu Barrikaden gestapelt. Vor ihrem Abzug haben sie die Büros, den Vortragssaal im ersten Stock Raum für Raum vollgeschissen. Überall auf dem Boden, auf den Stühlen liegen noch die mittlerweile leicht angetrockneten Haufen.
Unten im Hof, in der Autowerkstatt, liegt neben der Reparaturgrube die Leiche eines Zivilisten. Die habe er vorhin aus der Grube gehoben, erzählt ein anderer Soldat, »und erst mal den Kot abgewischt«. Auch auf dem Toten habe noch ein Haufen gelegen.
[...]
Wer nach 15 Uhr noch auf der Straße ist, muss damit rechnen, erschossen zu werden. Es trifft: einen Radfahrer. Einen Mann, der zum Krankenhaus rennt, weil seine schwangere Frau vorzeitig in den Wehen liegt. Es trifft den 60-jährigen Afghanistanveteranen Alexander Vilinsky, der sich nicht von den Soldaten aus seinem Haus vertreiben lassen will.

Es trifft den 31-jährigen Bahnangestellten Sascha, der tatsächlich für die ukrainische Armee die Posten der Russen beobachtet. Als er am 12. März nach Warnschüssen aus einem Maschinengewehr nicht sofort anhält, trifft ihn der Schuss eines Scharfschützen ins Herz.
Seine Familie findet seine Leiche erst am nächsten Tag neben dem Bürgersteig vor einem Stromkasten. Niemand habe sie anrühren dürfen, erzählt sein Vater Valentin. Niemand habe ihn anrufen können, weil die Telefone nicht mehr funktionierten.


Ein wahrlich glorreichen Ausflug der russischen Armee


Naja, ich kann mir schon Skeptikers Antwort vorstellen:
Das Verhalten der Russen ist sicher diskussionswürdig, aber der böse, böse Westen, insbesondere der Deutsche Imperialismus und das Kapital ...


Noch billiger geht's nicht? Unglaublich.


Aber genau so in der Art sind deine Antworten doch üblicherweise


Wer Skeptiker verstehen will, muss die Junge Welt lesen (und ein paar postmoderne Gehirnzellen opfern):

Hier ein brandaktueller Artikel über eine innerlinke Debatte (die darum im Mainstream niemals so geführt würde) zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.

https://www.jungewelt.de/artikel/422482.krieg-in-der-ukraine-daheim-ist-wo-der-hauptfeind-steht.html

Zitat:
Antiimperialismus – aber richtig. Besser ein sachliches Urteil zum laufenden Krieg in der Ukraine als eine vorschnelle Positionierung. Die Linke sollte es dabei mit Lenin und Liebknecht halten.


Moderner geht's leider nicht zwinkern Aber mei, für eine linke (nicht politwissenschaftliche) Debatte reichen Lenin und Liebknecht auch heute noch vollkommen aus. Echt schade.


Die Mühe brauchst du dir nicht zu machen, fuer Alchemist.er wird den Artikel nicht lesen. Ich aber schon.
Danke.



Toll, was du alles meinst über mich zu wissen Pillepalle
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
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Beitrag(#2276894) Verfasst am: 31.03.2022, 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
danke, nun kenne ich deine motivation, ok.
dann kam mein beitrag also nicht als ad hominem rüber.

Du bist mE zwar eine Nörgelfresse***, aber du bist mE weitgehend aufrichtig. Daher unterstelle ich nicht als erstes böse Absicht. : )

*** Ich benutze diesen Begriff sehr häufig auch im RL und ich finde er auch hier passt sehr gut. Er ist nicht beleidigend gemeint. Falls er dich beleidigen sollte, entferne ich ihn gern und sofort.
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2276900) Verfasst am: 31.03.2022, 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Nennt RT denn auf deutsch diesen Krieg einen Krieg oder weiterhin eine "militärische Sonderoperation", oder ist er für RT-deutsch sozusagen der erste (oder zweite oder dritte?) Krieg in der Geschichte, der einen Krieg verhindert haben soll Am Kopf kratzen?

(Es gibt ja in Bezug auf diesen Krieg einige "Lackmustests": Putin kritisieren, einen Krieg auch einen Krieg nennen, ... .)

RT nennt den Krieg "Krieg". Aber natürlich auch Spezialoperation, wenn sie Offizielle der RF zitieren, oder Befreiung oder, oder, oder.

Wahrscheinlich wissen sie, dass sie sich andernfalls lächerlich machen würden...
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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uwebus
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Anmeldungsdatum: 23.06.2011
Beiträge: 4688

Beitrag(#2276902) Verfasst am: 31.03.2022, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Nennt RT denn auf deutsch diesen Krieg einen Krieg oder weiterhin eine "militärische Sonderoperation", oder ist er für RT-deutsch sozusagen der erste (oder zweite oder dritte?) Krieg in der Geschichte, der einen Krieg verhindert haben soll Am Kopf kratzen?

(Es gibt ja in Bezug auf diesen Krieg einige "Lackmustests": Putin kritisieren, einen Krieg auch einen Krieg nennen, ... .)

RT nennt den Krieg "Krieg". Aber natürlich auch Spezialoperation, wenn sie Offizielle der RF zitieren, oder Befreiung oder, oder, oder.

Wahrscheinlich wissen sie, dass sie sich andernfalls lächerlich machen würden...


Für manche ist Krieg auch Geschäft:

NZZ von heute:

Flüssiggas für Westeuropa: Amerikanische LNG-Anbieter wie Cheniere und Tellurian reiben sich schon die Hände
Christof Leisinger, New York 31.03.2022

Wir kommen von einer Abhängigkeit in die andere, nur halt wesentlich teurer. Ist das nun besser?
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Beitrag(#2276903) Verfasst am: 31.03.2022, 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
...
Wir kommen von einer Abhängigkeit in die andere, nur halt wesentlich teurer. Ist das nun besser?

Ja. Weil diese amerikanischen Schweinebacken nur ganz normale kapitalistische Schweinebacken und keine Teile des amerikanischen Staats sind. Die werden ihre Lieferungen kaum davon abhängig machen, wie gut wir die amerikanische Außenpolitik finden.

Das ist schon ein wesentlicher Unterschied.

Aber auch an dieser Abhängigkeit wird gedreht: Du erinnerst Dich vielleicht: Wir wollen weg von fossiler Energie. Das Ziel bleibt.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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uwebus
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Anmeldungsdatum: 23.06.2011
Beiträge: 4688

Beitrag(#2276905) Verfasst am: 31.03.2022, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
...
Wir kommen von einer Abhängigkeit in die andere, nur halt wesentlich teurer. Ist das nun besser?

Ja. Weil diese amerikanischen Schweinebacken nur ganz normale kapitalistische Schweinebacken und keine Teile des amerikanischen Staats sind. Die werden ihre Lieferungen kaum davon abhängig machen, wie gut wir die amerikanische Außenpolitik finden.

Das ist schon ein wesentlicher Unterschied.

Aber auch an dieser Abhängigkeit wird gedreht: Du erinnerst Dich vielleicht: Wir wollen weg von fossiler Energie. Das Ziel bleibt.


Ich bin kein Chemiker, aber so viel wie ich den Nachrichten entnehme geht viele Chemie ohne Gas nicht, z.B. die Verpackungsindustrie. Nun wird ja immer mehr Zeugs in Plastik verpackt, das wird dann notwendigerweise teurer. Geh mal durch einen Supermarkt, da ist alles verpackt, nur noch ganz selten gibt es unverpackte Lebensmittel oder Drogerieprodukte.

Und die Innereien von Autos sind auch zunehmend aus Plastik, ebenso die Haushaltsgeräte. Und wie sieht es mit der geforderten Wärmedämmung von Gebäuden aus? Styrodur, Styropor und ähnliches?

Und zum Schluß: Ich bin einer der letzten Mohikaner, der nur in Lederschuhen rumläuft, außer der Sohle innen wie außen. 9 von 10 Jugendlichen laufen mittlerweile in Plastikschuhen rum, innen wie außen, aus was wird dieses Material gebildet?
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narr
workingglass
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Beitrag(#2276906) Verfasst am: 31.03.2022, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
....
Ich bin kein Chemiker, ....


Bleib beim Thema. Das ist hier der Krieg in der Ukraine und nicht deine Lederschuhe.
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Bestand hat nur der Wandel
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narr
workingglass
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Beiträge: 3788

Beitrag(#2276908) Verfasst am: 31.03.2022, 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ein imo interessanter Beitrag auf Twitter zu den Sanktionen, von denen ja viele behaupten, die spielten keine so große Rolle für Russlands Krieg, weil sie in vielem autark wären.


Let's discuss Russian economy.
Zitat:
Many underestimate its dependency upon technological import. Russia's so deeply integrated into Western technological chains that severing these ties will lead to its collapse. Sanctions are already effective and can be made even more efficient...

...This shows how deeply Russia is integrated into the Western technological chains. What Russia produces is produced on Western industrial machines, with Western technologies, Western software and with Western details. That ofc includes military industry which uses this all, too...

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fwo
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2276910) Verfasst am: 31.03.2022, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
Ein imo interessanter Beitrag auf Twitter zu den Sanktionen, von denen ja viele behaupten, die spielten keine so große Rolle für Russlands Krieg, weil sie in vielem autark wären.


Let's discuss Russian economy.
Zitat:
Many underestimate its dependency upon technological import. Russia's so deeply integrated into Western technological chains that severing these ties will lead to its collapse. Sanctions are already effective and can be made even more efficient...

...This shows how deeply Russia is integrated into the Western technological chains. What Russia produces is produced on Western industrial machines, with Western technologies, Western software and with Western details. That ofc includes military industry which uses this all, too...

Zwischen den beiden Aussagen ist nicht der Widerspruch, den du annimmst.

Die Leute, die die Autarkie des russischen Militärs betonen, reden nicht davon, dass die wirtschaftlichen Maßnahmen keinen Effekt hätten, sondern denen geht es um den kurzfristigen Effekt: Maßnahmen wir ein sofortiger 100% Importstop für Öl und Gas hätten für das russische Militär ersteinmal gar keine Wirkung - sie würden nur Frust in der Bevölkerung aufbauen, der aber auch nicht direkt wirksam würde, weil die schon lange darauf getrimmt wurde, dass der Westen einfach Russland fertig machen will - das hat also für die meisten zunächst keinen Zusammenhang mit der "Spezialoperation".

Auch die Wirkungen, die in Deinem Zitat beschrieben werden, sind kaum kurzfristig.
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uwebus
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Anmeldungsdatum: 23.06.2011
Beiträge: 4688

Beitrag(#2276911) Verfasst am: 31.03.2022, 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
....
Ich bin kein Chemiker, ....


Bleib beim Thema. Das ist hier der Krieg in der Ukraine und nicht deine Lederschuhe.


Ich bleib ja beim Thema, denn ich beschäftige mich mit den Folgen des Krieges und eines eventuellen Ausfalls der Gasversorgung durch den Krieg, denn Fracking-Gas aus den USA kann russisches Gas mengenmäßig nicht ersetzen, zumindest nicht innerhalb der nächsten Jahre.

Geht unser Plastik-Zeitalter deshalb zu Ende? Man kann den Krieg in der Ukraine nicht unabhängig von unsrer zukünftigen Energieversorgung betrachten. Egal ob Putin uns das Gas abstellt oder wir dem Putin, die Folgen für unsre Chemieindustrie dürften erheblich sein.
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narr
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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3788

Beitrag(#2276912) Verfasst am: 31.03.2022, 16:00    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
....
Ich bleib ja beim Thema, ...

nein, bleibst du eben nicht.

Erstens sind die Folgen des Krieges noch gar nicht absehbar.
Dann hat alles was irgendwo passiert irgendwelche Auswirkungen. So wird auch die Pandemie Auswirkungen haben, der Klimawandel, wenn in China ein Sack Reis umfällt, .....

So lässt sich aber nicht diskutieren. Das führt nur vom Hölzchen aufs Stöckchen.

Wenn du die (eventuellen) "Folgen des Krieges" diskutieren willst, mach einen anderen Faden auf.
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narr
workingglass
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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3788

Beitrag(#2276913) Verfasst am: 31.03.2022, 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
Ein imo interessanter Beitrag auf Twitter zu den Sanktionen, von denen ja viele behaupten, die spielten keine so große Rolle für Russlands Krieg, weil sie in vielem autark wären.
Let's discuss Russian economy.
...

Zwischen den beiden Aussagen ist nicht der Widerspruch, den du annimmst.

Wo hab ich geschrieben, dass ich das annehmen würde?

fwo hat folgendes geschrieben:
Die Leute, die die Autarkie des russischen Militärs betonen, reden nicht davon, dass die wirtschaftlichen Maßnahmen keinen Effekt hätten, sondern denen geht es um den kurzfristigen Effekt: Maßnahmen wir ein sofortiger 100% Importstop für Öl und Gas hätten für das russische Militär ersteinmal gar keine Wirkung

um Oel und Gas geht's ja auch nicht, sondern um die Verflechtungen bei vielen, in Maschinen und auch in Kriegsgerätschaft, verbauten Teilen
Zitat:
This shows how deeply Russia is integrated into the Western technological chains. What Russia produces is produced on Western industrial machines, with Western technologies, Western software and with Western details. That ofc includes military industry which uses this all, too


fwo hat folgendes geschrieben:
....
Auch die Wirkungen, die in Deinem Zitat beschrieben werden, sind kaum kurzfristig.

Das ist eben die Frage. Ich nehme an, in Russland ist das mit den Lieferketten und der Vorratshaltung nicht anders als in anderen Ländern inzwischen auch.
Kann natürlich sein, dass vor Kriegsbeginn eine Reserve angelegt wurde, aber es kommt nicht's mehr nach. Und es hat den Anschein, dass die Russen wesentlich mehr Material verbraten, als sie zu Beginn gedacht hatten. Das muss jetzt in großen Mengen gebaut werden. Ohne Probleme wird man auch in Russland nicht auf andere Zulieferer umsteigen können.
Damit hat die Bevölkerung erst mal gar nichts zu tun. Aber evt. die russische Waffenindustrie.
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25897
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2276916) Verfasst am: 31.03.2022, 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
...

fwo hat folgendes geschrieben:
....
Auch die Wirkungen, die in Deinem Zitat beschrieben werden, sind kaum kurzfristig.

Das ist eben die Frage. Ich nehme an, in Russland ist das mit den Lieferketten und der Vorratshaltung nicht anders als in anderen Ländern inzwischen auch.
Kann natürlich sein, dass vor Kriegsbeginn eine Reserve angelegt wurde, aber es kommt nicht's mehr nach. Und es hat den Anschein, dass die Russen wesentlich mehr Material verbraten, als sie zu Beginn gedacht hatten. Das muss jetzt in großen Mengen gebaut werden. Ohne Probleme wird man auch in Russland nicht auf andere Zulieferer umsteigen können.
Damit hat die Bevölkerung erst mal gar nichts zu tun. Aber evt. die russische Waffenindustrie.

Die Nachschubprobleme, die die Russen momentan haben, haben andere Ursachen:
Ihre Panzer lassen sich im Feld nicht reparieren, der Nachschub per Bahn wurde allem Anschein nach in Belorus von den dortigen Bahnarbeitern sabotiert, sie haben kein hinreichendes Transport-Volumen auf Lastern u.s.w. Die Russen haben überhaupt ein gegenüber dem westlichen Militär sehr unterentwickeltes Nachschubkonzept. Dazu kommt die Tatsache, dass sie für diesen Krieg nur 2 bis 3 Tage eingeplant hatten und den Nachschub erst nachträglich versucht haben, aufzubauen. Dabei waren die Ukrainer nicht unbedingt hilfreich.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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mesrine
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Anmeldungsdatum: 20.03.2022
Beiträge: 82

Beitrag(#2276919) Verfasst am: 31.03.2022, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

AlexJ hat folgendes geschrieben:

Warum nur vor westlichen Fangflotten? Das Problem ist übrigen wesentlicher komplizierter als du zu glauben scheinst.
http://www.eufrika.org/wordpress/internationale-fangflotten-vor-somaliaund-ihr-illegales-geschaft-mit-dem-fisch
Einfach ein paar Kriegsschiffe entsenden, bringt da nichts. Die Fangflotten werden sich einfach eine Fahne aussuchen, der sie vor Kontrollen durch die jeweiligen Kriegsschiffen schützt und sich mit gefälschten oder von korrupten lokalen Politkern erhaltene Fischereigenehmigungen eindecken, die dank des Zerfalls des Staats nicht zu überprüfen sind.
Hier muss der Somalische Staat aufgebaut und befähigt werden zu handeln. Dazu gibt es zahlreiche Programme vieler zumeist westlicher Länder.

Es kann ja sein, dass es ein paar Hilfsorganisationen und Programme gibt (welche?), aber diese dürfen – im Konfliktfall – nicht den Staatsdoktrin der (auch westlichen) imperialistischen Staaten in die Quere kommen:
„Abtransport der Bodenschätze“ (Herden-Bericht) und auch:
https://www.heise.de/tp/features/Deutsche-Kriege-fuer-das-nationale-Interesse-3406266.html
Sonst passiert, das was der „demokratische Westen“ in solchen Fällen macht:
Er lässt seine demokratischen Fassade fallen und errichtet eine Dikatur. Siehe Chile 1973.

AlexJ hat folgendes geschrieben:

Dumm nur, dass die anderen Einschätzungen, wie z.B. von Gabriel Schmalz, in der Regel Russland eben nicht als ein friedliches Land, mit dem man normal handeln betrachten. Sondern Russland besondere Sicherheitsinteressen attestieren, nach dem mit Russland besonders umgehen muss.
Wenn man dann behaupten will, dass man Russland nicht wie ein normales friedliches Land behandel, weil man ihre besonderen Sicherheitsinteressen nicht beachte, ist das einfach nur verlogen.


Es gibt sehr wohl andere Betrachtungsweisen, wie man mit RUS hätte umgehen können:
"Vorstellung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums und einer gemeinsamen Sicherheitsarchitektur" („Krone-Schmalz“)
https://www.imi-online.de/2022/03/03/der-nato-prolog-des-ukraine-krieges/
Es ist also nicht alternativlos!


AlexJ hat folgendes geschrieben:

Stellst du dich dumm? Der Westen geht wegen der Möglichkeit eines Atomkriegs einer direkten militärischen Konfrontation aus dem Weg.


„Stellst du dich dumm?“:
Der „freie“ imperialistische Westen macht sich natürlich auch Überlegungen, wie er einen atomaren Erstschlag organisieren kann.
Was erwartest du denn sonst von einem imperialistischen Staat?
https://www.wsws.org/de/articles/2015/06/06/ukra-j06.html

fwo hat folgendes geschrieben:

Solange Russland Atomwaffen hat, ist der Wehretat ziemlich bedeutungslos.


Nein, man kann z.B. mit Waffenlieferungen in einen konventionellen Krieg (siehe Ukraine-Krieg) eingreifen.
Und man kann einen anderen Staat wirtschaftlich totrüsten, d.h. den so weit treiben, dass es u.U. im Inneren Aufstände gibt, weil kein Geld mehr für die Bevölkerung da ist.
Mach dir bitte keine Sorgen: es gibt genug bezahlte Menschen, die sich den ganzen lieben langen Tag Gedanken machen, wie sie die Interessen imperialistischer Staaten durchsetzen können.
Warum geben die kapitalistische Länder wohl so viel Geld für ihre Aufrüstung aus?

AlexJ hat folgendes geschrieben:

Das ist gerade einer der demokratischen Schwächen. Wenn der Westen einen Despoten wie Putin an der Macht hätte, wäre die direkte militärische Konfrontation wahrscheinlicher und Russland hätte sich das mit dem Einmarsch vielleicht nochmal überlegt.


Welche demokratische Schwäche? Wo lebst du:
Der „freie“ imperialistische Westen kann genauso despotisch.
Er kann auch den atomaren Erstschlag.
https://www.wsws.org/de/articles/2015/06/06/ukra-j06.html


AlexJ hat folgendes geschrieben:

Wie viele ähnliche Lügen hat es von beiden Seiten vorher und nachher gegeben. Da muss man schon ziemlich naive und ignorant sein, um zu glauben, dass gerade dieses Versprechen ein besonderes ist. Was macht dieses gebrochene Versprechen besonders im Gegensatz zu den anderen gebrochenen Versprechen beider Seiten? Was macht es mehr als eine vorübergehende Absichtserklärungen, wenn es denn überhaupt ehrlich war und warum sollten sich anderen an diese Versprechen gebunden fühlen? Auf welcher Grundlage legitimieren die gebrochenen mündlichen Versprechen von Genscher und wem auch immer, den Bruch echter nationaler und internationaler Verträge?
Es ist mir total unverständlich wie man meinen kann solche Versprechen mehr sind als vorübergehende Absichtserklärungen, wenn sie überhaupt ehrlich sind. Dazu wurde von beiden Seiten zu oft gelogen. Das sich jetzt einer der Routine Lügner hinstellt und beschwert belogen zu sein ist zuerst lächerlich und wird dann aber peinlich, wenn jemand das ernst nimmt.


Zwei imperialistische Räuber kämpfen um ihre Beute. Der eine nimmt sich etwas „zu viel“ heraus und nutzt die Schwäche des anderen aus (von fwo wohlwollend kommentiert mit „das System stand unmittelbar vor dem kompletten Zusammenbruch“).
So funktioniert eben Imperilalismus. Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Vor allem wenn die Fein(d)abstimmung fehlt:
"Vorstellung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums und einer gemeinsamen Sicherheitsarchitektur" (Schmalz Jacob) oder auch:
https://www.imi-online.de/2022/03/03/der-nato-prolog-des-ukraine-krieges/
Und es wird auch nicht besser, wenn man zwischen einem „guten“ („westlichen“) und einem „schlechten“ (russischen) Imperialisten unterscheidet und pseudomoralisiert bzw.
noch höhere Mächte ins Spiel bringt („Ach Gottchen“).
Wer moralisiert und damit auch noch ernst genommen werden will, muss Kapitalismus und damit auch Imperialismus ablehnen. Wer macht das hier von den Moralisten ?
Um Schweinereien, wie die im Klassenkrieg verbrochene Agenda 2010 durchzuziehen, den Jugoslawienfeldzug mit uranhaltiger Munition mitzuorganisieren, dafür war die Charaktermaske Schröder gut genug. Da wurde ihm auch nachgesehen (wer hat damals die Klappe aufgemacht?), dass er Putin einen lupenreinen Demokraten nannte (auch noch nach der Ermordung von Anna Politkovskaja). Pech für Schröder, auf die falsche Kapitalfraktion gesetzt zu haben und jetzt außerhalb des Mainstreams zu sein. Ich werde ihn deswegen aber - genauso wie die anderen verkommenenen, verlogenen Figuren und Subjekte dieses Schmierentheaters - nicht bedauern!
Für seine jetzige Haltung - und nicht für seine früheren Schweinereien - wird er jetzt verurteilt.
Ein Schuft, der Böses dabei denkt.
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narr
workingglass
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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3788

Beitrag(#2276920) Verfasst am: 31.03.2022, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

@mesrine was bitte hält dich davon ab die Zitierfunktion zu benutzen? Deine Zitate sind in dieser Form nur mit viel Arbeit auffindbar
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2276921) Verfasst am: 31.03.2022, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wer Skeptiker verstehen will, muss die Junge Welt lesen (und ein paar postmoderne Gehirnzellen opfern):

Hier ein brandaktueller Artikel über eine innerlinke Debatte (die darum im Mainstream niemals so geführt würde) zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.

https://www.jungewelt.de/artikel/422482.krieg-in-der-ukraine-daheim-ist-wo-der-hauptfeind-steht.html

Zitat:
Antiimperialismus – aber richtig. Besser ein sachliches Urteil zum laufenden Krieg in der Ukraine als eine vorschnelle Positionierung. Die Linke sollte es dabei mit Lenin und Liebknecht halten.


Moderner geht's leider nicht zwinkern Aber mei, für eine linke (nicht politwissenschaftliche) Debatte reichen Lenin und Liebknecht auch heute noch vollkommen aus. Echt schade.


Ich finde es schade, nein richtig schlimm, dass die Geschichte stehen geblieben ist und Lenin sowie Liebknecht somit immer noch brandaktuell sind.

Immer noch haben wir Kriegskredite. Immer noch haben wie eine SPD, in der die Verbrecher Ebert, Scheidemann und Noske sich zuhause fühlen könnten, immer noch rüstet Deutschland gegen Russland (zum dritten Mal und nicht erst seit dem 24.02.2022) und immer noch haben die Kapitalmagnaten in diesem christlich-demokratischen Land das Sagen.

Warum ist das so und warum kommt die Geschichte mit dem Hintern einfach nicht hoch und nicht voran?

Auch die Hetze gegen die "marxistische Lügenpresse" haben wir heute genau wieder, oder immer noch, denn das ist die Kontinuität, von der ich ja auch a.a.O. spreche.

Weiter entwickelt hat sich dieses Land im wesentlichen technologsch, nicht gesellschaftlich, trotz allem identitätspolitischen Glitter und Gitzer.

Große Teile der deutschen Mittelschicht fiebern regelrecht einem kriegerischen Eingreifen des deutschen Soldaten gegen Russland entgegen.

Und das hat nichts mit dem Krieg zu tun. Das war schon lange vorher der Fall.
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Skeptiker
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Beitrag(#2276924) Verfasst am: 31.03.2022, 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nein, Schröder ist strukturell ähnlich gestrickt wie Putin. Zwei Angriffskrieger halt, die sich mögen.

Zwei Sockenpuppen in Selbstliebe vereint. Na, wenn das mal nicht eine tiefgreifende Analyse ist. Mit den Augen rollen

Nein, kein Analyse. Es ist die Relativierung eines grausamen Massenmordes.


Bist du ein Schröder- und/oder Fischer-Freund?

Bzw.: ein Unterstützer von deren Angriffskriegs-Politik?

Dann bist du nicht weit von Putin entfernt.


jdf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wer gegen Angriffskriege ist, muss auch konsequent gegen alle Angriffskriege sein.

Ist das so?


Ja, das ist so, wenn man konsequent ist.

Aber das ist bei dir ja nicht der Fall.
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Beitrag(#2276927) Verfasst am: 31.03.2022, 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
...

fwo hat folgendes geschrieben:
....
Auch die Wirkungen, die in Deinem Zitat beschrieben werden, sind kaum kurzfristig.

Das ist eben die Frage. Ich nehme an, in Russland ist das mit den Lieferketten und der Vorratshaltung nicht anders als in anderen Ländern inzwischen auch.
Kann natürlich sein, dass vor Kriegsbeginn eine Reserve angelegt wurde, aber es kommt nicht's mehr nach. Und es hat den Anschein, dass die Russen wesentlich mehr Material verbraten, als sie zu Beginn gedacht hatten. Das muss jetzt in großen Mengen gebaut werden. Ohne Probleme wird man auch in Russland nicht auf andere Zulieferer umsteigen können.
Damit hat die Bevölkerung erst mal gar nichts zu tun. Aber evt. die russische Waffenindustrie.

Die Nachschubprobleme, die die Russen momentan haben, haben andere Ursachen:
Ihre Panzer lassen sich im Feld nicht reparieren, der Nachschub per Bahn wurde allem Anschein nach in Belorus von den dortigen Bahnarbeitern sabotiert, sie haben kein hinreichendes Transport-Volumen auf Lastern u.s.w. Die Russen haben überhaupt ein gegenüber dem westlichen Militär sehr unterentwickeltes Nachschubkonzept. Dazu kommt die Tatsache, dass sie für diesen Krieg nur 2 bis 3 Tage eingeplant hatten und den Nachschub erst nachträglich versucht haben, aufzubauen. Dabei waren die Ukrainer nicht unbedingt hilfreich.


Gerade in punkto militärisches Nachschubkonzept ist es fast Ironie der Geschichte... Bei der frz Armee geht nämlich die Gründung der entsprechenden Waffengattung (Service bzw Arme du Train) im Jahr 1807 durch Napoleon Bonaparte auf logistische Probleme beim Eylau-Feldzug zurück. Eylau, damals afaik Ostpreußen, liegt heute... in Russland.
Die Waffengattung gibt's immer noch, beinhaltet alles was mit Transport und Logistik zu tun hat.
https://fr.m.wikipedia.org/wiki/Service_du_train_dans_l%27arm%C3%A9e_napol%C3%A9onienne
https://fr.m.wikipedia.org/wiki/Train_%28Arm%C3%A9e_fran%C3%A7aise%29

Ein paar überflüssige Tags entfernt. vrolijke
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Beitrag(#2276929) Verfasst am: 31.03.2022, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Wohin muss ich fahren, um die in den Jahren 98-05 von Deutschalnd annektierten Regionen kennenzulernen? Oder um zu sehen, wie die damals komplett zu Schutt gebombten Städte heute aussehen?
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Lord Snow
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Beitrag(#2276930) Verfasst am: 31.03.2022, 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

Lord Snow hat folgendes geschrieben:

Wobei aber natürlich in den Medien auch Experten zu Wort kommen, die da eher vom Gegenteil ausgehen und Putin doch Probleme bekommen könnte... Am Kopf kratzen


Eine schlüssige Darlegung warum Putin nicht so leicht über innenpolitische Probleme stürzen könnte:

https://www.n-tv.de/politik/Putins-Macht-ist-vor-einem-Putsch-geschuetzt-article23234182.html
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narr
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Beitrag(#2276940) Verfasst am: 31.03.2022, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Lord Snow hat folgendes geschrieben:

Wobei aber natürlich in den Medien auch Experten zu Wort kommen, die da eher vom Gegenteil ausgehen und Putin doch Probleme bekommen könnte... Am Kopf kratzen


Eine schlüssige Darlegung warum Putin nicht so leicht über innenpolitische Probleme stürzen könnte:

https://www.n-tv.de/politik/Putins-Macht-ist-vor-einem-Putsch-geschuetzt-article23234182.html

Das hört sich 1:1 wie Stalins Politik an. skeptisch
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wolle
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Beitrag(#2276943) Verfasst am: 31.03.2022, 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:

Es kann aber auf längere Sicht immer noch ein Problem sein insofern, weil letztlich nur eine nicht mehr zu kaschierende Niederlage Putins Machtposition in Rußland bedrohen könnte.


Ich denke auch dass Putin das Problem hat.

https://www.youtube.com/watch?v=G6h9Zrc-LFc schrieb:
Zitat:
Ukrainische Gegenwehr: Russen verlieren dutzende Panzer | Ukraine-Krieg | BILD-Lagezentrum

Bei 1:59 heißt es, dass Russen unter dem Schnee liegen, erfroren oder verhungert.

Es ist nicht nur für die Ukrainer eine humanitäre Katastrophe, sondern auch für die Russen.

Je früher Putin diesen Krieg beendet, desto eher kann er seine Position sichern.

Der Frieden liegt im Interesse Aller, mit dem Krieg verlieren Alle.
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http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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jdf
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Beitrag(#2276958) Verfasst am: 31.03.2022, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
Für manche ist Krieg auch Geschäft:

NZZ von heute:

Flüssiggas für Westeuropa: Amerikanische LNG-Anbieter wie Cheniere und Tellurian reiben sich schon die Hände
Christof Leisinger, New York 31.03.2022

Wir kommen von einer Abhängigkeit in die andere, nur halt wesentlich teurer. Ist das nun besser?

Es wird eine Verschiebung der Lieferströme geben. Diese wird mit einer Verteuerung aufgrund von teureren Lieferwegen und erforderlicher Investitionen einhergehen. Am eigentlichen Problem, dem zu großen Verbrauch fossiler Energien, wird das nur insofern etwas ändern, dass manche Nutzungen aufgrund der Preise unwirtschaftlich und andere eingeschränkt werden.

Ziel muss es endlich werden, die heimische Energieproduktion wirksam zu stärken.
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AlexJ
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Beitrag(#2276962) Verfasst am: 01.04.2022, 00:46    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
....
Ich bin kein Chemiker, ....


Bleib beim Thema. Das ist hier der Krieg in der Ukraine und nicht deine Lederschuhe.


Ich bleib ja beim Thema, denn ich beschäftige mich mit den Folgen des Krieges und eines eventuellen Ausfalls der Gasversorgung durch den Krieg, denn Fracking-Gas aus den USA kann russisches Gas mengenmäßig nicht ersetzen, zumindest nicht innerhalb der nächsten Jahre.

Geht unser Plastik-Zeitalter deshalb zu Ende? Man kann den Krieg in der Ukraine nicht unabhängig von unsrer zukünftigen Energieversorgung betrachten. Egal ob Putin uns das Gas abstellt oder wir dem Putin, die Folgen für unsre Chemieindustrie dürften erheblich sein.


Nein. Deutschland ist nicht der einzige Produzent und bei Ausbleiben von Gas hier in Deutschland wird ein Teil der Produktion verlagert, dort hin wo es Gas gibt.
Abhängig davon wie die chemischen Prozesse aussehen, reicht es unter Umständen frühe zwischen Produkte, die aus dem Gas gewonnen werden zu importieren. Ammoniak zum Beispiel. Dann gibt es noch Möglichkeiten, Gas zu ersetzen, z.B. mit Kohle.
Plastik und andere Produkte, die zurzeit aus Kohle hergestellt werden, werden sicherlich teurer, aber nicht annähernd genug, um das Plastik Zeitalter zu gefährden.

Problematisch scheint eher der kurzfristige Ausfall von Düngemitteln zu sein. Russland und die Ukraine sind normalerweise die größten Exporteure von billig Weißen. Wenn die Ausfallen und dann auch noch Düngemittel teuer und knapp werden, kann es schnell zu Hungersnöten kommen.
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jdf
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Beitrag(#2276963) Verfasst am: 01.04.2022, 01:06    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nein, Schröder ist strukturell ähnlich gestrickt wie Putin. Zwei Angriffskrieger halt, die sich mögen.

Zwei Sockenpuppen in Selbstliebe vereint. Na, wenn das mal nicht eine tiefgreifende Analyse ist. Mit den Augen rollen

Nein, kein Analyse. Es ist die Relativierung eines grausamen Massenmordes.

Bist du ein Schröder- und/oder Fischer-Freund?

Bzw.: ein Unterstützer von deren Angriffskriegs-Politik?

Dann bist du nicht weit von Putin entfernt.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nicht ausweichen! Nein, so geht das nicht!

Innerhalb von fünf Wochen hat das Putin-Regime mehr russische Soldaten in den Tod geschickt, als die USA in allen ihren Kriegen seit dem Vietnamkrieg zusammen, also seit fast 50 Jahren, verloren haben.

Wer ohne Not so grausam mit dem Leben der eigenen Soldaten umgeht, kann doch nur als Massenmörder bezeichnet werden, oder?

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wer gegen Angriffskriege ist, muss auch konsequent gegen alle Angriffskriege sein.

Ist das so?

Ja, das ist so, wenn man konsequent ist.

Aber das ist bei dir ja nicht der Fall.

Naja, ich denke, dass der NATO-Einsatz im Kosovokrieg eine schlechte von zwei schlechten Handlungsoptionen war. Ob der Einsatz die Schlechtere war, bleibt Spekulation. In der Rückschau, allerdings, kommt sie mir doch wie die Schlechtere vor, da sich nun Autokraten und Massenmörder auch noch mit den absurdesten Vergleichen auf diesen Einsatz berufen.

Der Grünenpolitiker Ludger Vollmer hatte das schon damals sehr weitsichtig erkannt:

Zitat:
„Machen wir uns nichts vor: Die Argumentation, es handele sich um eine Ausnahme und nicht um einen Präzedenzfall, ist Augenwischerei. Jede beliebige Regionalmacht, die in Zukunft in ihrer Nachbarschaft Ordnung schaffen will und nur eine halbwegs zutreffende UNO-Resolution anführen kann, wird auf das Beispiel verweisen. Der Selbstmandatierung von Militärbündnissen ist Tür und Tor geöffnet; ein Sicherheitsrat, der immer dann umgangen wird, wenn ein Veto droht, ist als Garant des UNO-Gewaltmonopols außer Kraft gesetzt. Es ist ja kein Geheimnis, daß eine solche Entwicklung gerade dort Anhänger hat, wo die Verfügung über mächtige Militärapparate Anlass zu der Überlegung gibt, ob man denn die Macht mit zahlreichen anderen ärmeren, schwächeren Ländern im Rahmen internationaler Organisation teilen soll, wenn man stark genug ist, den eigenen Willen jederzeit überall durchsetzen zu können.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Kosovokrieg

Beim Kosovokrieg sollte man aber auch nicht vergessen, dass es gerade Russland mit China war, das eine UN-Friedenstruppe im Kosovo mit seinem Veto verhindert hat. Das sollte man auch in Kopf haben, wenn man heute das Folgende liest:

Zitat:
Russisches Veto: OSZE-Mission in der Ukraine wird nicht verlängert

17.05 Uhr: Die internationale Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der Ukraine wird nicht verlängert. Das gab die OSZE in Wien bekannt. Der amerikanische OSZE-Botschafter Michael Carpenter kritisierte, dass Russland die dafür notwendige einstimmige Entscheidung der insgesamt 57 OSZE-Staaten mit einem Veto blockiert habe. »Das ist unverantwortlich und unvertretbar, aber nicht wirklich überraschend«, sagte der US-Diplomat.

Die OSZE hatte rund 500 unbewaffnete Beobachter vor allem in der Ostukraine stationiert. Sie hatten insbesondere die Waffenstillstandslinie zwischen ukrainischen Einheiten und prorussischen Separatisten im Blick, wurden nach Beginn der russischen Invasion aber abgezogen. Das bisherige Mandat galt nur bis Ende März. Zahlreiche OSZE-Staaten wollten es verlängern.

https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-31-03-russland-bereitet-offenbar-referendum-im-eroberten-cherson-vor-a-800ce7ed-562d-4e29-bd8a-2e76311eda17

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AlexJ
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Beitrag(#2276966) Verfasst am: 01.04.2022, 02:24    Titel: Antworten mit Zitat

mesrine hat folgendes geschrieben:
AlexJ hat folgendes geschrieben:

Warum nur vor westlichen Fangflotten? Das Problem ist übrigen wesentlicher komplizierter als du zu glauben scheinst.
http://www.eufrika.org/wordpress/internationale-fangflotten-vor-somaliaund-ihr-illegales-geschaft-mit-dem-fisch
Einfach ein paar Kriegsschiffe entsenden, bringt da nichts. Die Fangflotten werden sich einfach eine Fahne aussuchen, der sie vor Kontrollen durch die jeweiligen Kriegsschiffen schützt und sich mit gefälschten oder von korrupten lokalen Politkern erhaltene Fischereigenehmigungen eindecken, die dank des Zerfalls des Staats nicht zu überprüfen sind.
Hier muss der Somalische Staat aufgebaut und befähigt werden zu handeln. Dazu gibt es zahlreiche Programme vieler zumeist westlicher Länder.

Es kann ja sein, dass es ein paar Hilfsorganisationen und Programme gibt (welche?), aber diese dürfen – im Konfliktfall – nicht den Staatsdoktrin der (auch westlichen) imperialistischen Staaten in die Quere kommen:
„Abtransport der Bodenschätze“ (Herden-Bericht) und auch:
https://www.heise.de/tp/features/Deutsche-Kriege-fuer-das-nationale-Interesse-3406266.html
Sonst passiert, das was der „demokratische Westen“ in solchen Fällen macht:
Er lässt seine demokratischen Fassade fallen und errichtet eine Dikatur. Siehe Chile 1973.


Es gibt tausende Hilfsorganisationen und Programme. Jeder westliche Statt hat seine eigenen. Hinzukommen, die Internationalen. Da gibt es staatlich abhängige und staatliche unabhängige Akteure und selbst viele der staatlich abhängig werden fröhlich gegen irgendwelche Staatsdoktrin arbeiten, weil sie das in einem demokratischen System können.
Ah ja, ein Fall 50 Jahre alt, noch älter als ich, als Beispiel. Da hat sich in der Welt doch einiges getan. Vor allem dank der Globalisierung kann der Westen nicht mehr so einfach eigene Werte ignorieren, da gibt es dann erheblichen Widerstand und negative Reaktionen.

mesrine hat folgendes geschrieben:

AlexJ hat folgendes geschrieben:

Dumm nur, dass die anderen Einschätzungen, wie z.B. von Gabriel Schmalz, in der Regel Russland eben nicht als ein friedliches Land, mit dem man normal handeln betrachten. Sondern Russland besondere Sicherheitsinteressen attestieren, nach dem mit Russland besonders umgehen muss.
Wenn man dann behaupten will, dass man Russland nicht wie ein normales friedliches Land behandel, weil man ihre besonderen Sicherheitsinteressen nicht beachte, ist das einfach nur verlogen.


Es gibt sehr wohl andere Betrachtungsweisen, wie man mit RUS hätte umgehen können:
"Vorstellung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums und einer gemeinsamen Sicherheitsarchitektur" („Krone-Schmalz“)
https://www.imi-online.de/2022/03/03/der-nato-prolog-des-ukraine-krieges/
Es ist also nicht alternativlos!


Lies was ich geschrieben habe nochmal. Ich behaupte nicht das es nicht andre Betrachtungsweisen gibt. Nur, dass diese Russland nicht als friedlichen oder gleich berechtigen Staat betrachten. Siehe dein Link. Jede der über etwas lese Kompetenz verfügt, kann da schnell Festellen das Russland nicht als normal friedlicher und gleichberechtigter Staat gesehen wird. Ein Gleichberechtigung/Augenhöhe wird bestenfalls auf Ebene von Supermacht USA oder NATO Bündnis gefordert, aber auf gar keinen Fall auf Augenhöhe seiner normalen Nachbarstaaten.

mesrine hat folgendes geschrieben:

AlexJ hat folgendes geschrieben:

Stellst du dich dumm? Der Westen geht wegen der Möglichkeit eines Atomkriegs einer direkten militärischen Konfrontation aus dem Weg.


„Stellst du dich dumm?“:
Der „freie“ imperialistische Westen macht sich natürlich auch Überlegungen, wie er einen atomaren Erstschlag organisieren kann.
Was erwartest du denn sonst von einem imperialistischen Staat?
https://www.wsws.org/de/articles/2015/06/06/ukra-j06.html


Dann kannst du sicherlich erklären, wie der Freie Westen einen den zu erwartenden Gegenschlag verhindern oder überleben soll? Ich erwarte von den Militärs, dass die zu allem und jedem Planspiele machen. Mit der sicheren Gewissheit, dass 99,999999% der Planspiele nicht umgesetzt werden und es auch gar keine Absicht gab diese je umzusetzen.


mesrine hat folgendes geschrieben:

AlexJ hat folgendes geschrieben:

Solange Russland Atomwaffen hat, ist der Wehretat ziemlich bedeutungslos.


Nein, man kann z.B. mit Waffenlieferungen in einen konventionellen Krieg (siehe Ukraine-Krieg) eingreifen.
Und man kann einen anderen Staat wirtschaftlich totrüsten, d.h. den so weit treiben, dass es u.U. im Inneren Aufstände gibt, weil kein Geld mehr für die Bevölkerung da ist.
Mach dir bitte keine Sorgen: es gibt genug bezahlte Menschen, die sich den ganzen lieben langen Tag Gedanken machen, wie sie die Interessen imperialistischer Staaten durchsetzen können.
Warum geben die kapitalistische Länder wohl so viel Geld für ihre Aufrüstung aus?


Die Waffenlieferung kann aber auch mit einem kleinen Wehretat machen oder ganz unabhängig vom Wehretat. Das, was die Ukraine bekommen hat, ist noch Peanuts verglichen mit dem Wehretaten.
Man kann nur denn eigen oder einen fremdbestimmten Staat tot rüsten. Sowohl China als auch Russland wurden nicht angegriffen als der Westen ihnen gegenüber noch um ein vielfaches stärker war. Atomare Abschreckung reicht hier voll aus.
Mit den Augen rollen Alle Staaten beschäftigen so viel Menschen wie sich es leisten können, um sich Gedanken darüberzumachen, wie sie ihre Interessen durchsetzen können.

mesrine hat folgendes geschrieben:

AlexJ hat folgendes geschrieben:

Das ist gerade einer der demokratischen Schwächen. Wenn der Westen einen Despoten wie Putin an der Macht hätte, wäre die direkte militärische Konfrontation wahrscheinlicher und Russland hätte sich das mit dem Einmarsch vielleicht nochmal überlegt.


Welche demokratische Schwäche? Wo lebst du:
Der „freie“ imperialistische Westen kann genauso despotisch.
Er kann auch den atomaren Erstschlag.


Nein, kann es nicht. Die demokratische Schwäche liegt darin, dass es zu viele Menschen gibt, die dabei was zu sagen haben. Während im autokratischen Russland der Wille Putins alleine für den Krieg ausreichen würde (auch wenn er sicherlich ein paar dutzend Unterstützer hat, die mit ihm einer Meinung sind), bräuchte man im freien Westen erheblich mehr.


mesrine hat folgendes geschrieben:

AlexJ hat folgendes geschrieben:

Wie viele ähnliche Lügen hat es von beiden Seiten vorher und nachher gegeben. Da muss man schon ziemlich naive und ignorant sein, um zu glauben, dass gerade dieses Versprechen ein besonderes ist. Was macht dieses gebrochene Versprechen besonders im Gegensatz zu den anderen gebrochenen Versprechen beider Seiten? Was macht es mehr als eine vorübergehende Absichtserklärungen, wenn es denn überhaupt ehrlich war und warum sollten sich anderen an diese Versprechen gebunden fühlen? Auf welcher Grundlage legitimieren die gebrochenen mündlichen Versprechen von Genscher und wem auch immer, den Bruch echter nationaler und internationaler Verträge?
Es ist mir total unverständlich wie man meinen kann solche Versprechen mehr sind als vorübergehende Absichtserklärungen, wenn sie überhaupt ehrlich sind. Dazu wurde von beiden Seiten zu oft gelogen. Das sich jetzt einer der Routine Lügner hinstellt und beschwert belogen zu sein ist zuerst lächerlich und wird dann aber peinlich, wenn jemand das ernst nimmt.


Ich lass das von mir geschriebene stehen. Das hast du zwar zitiert, aber inhaltlich nichts dazu gesagt. Was Kamm war nur Müll, der wohl von der Tatsache ablenken, soll das, ich mit der offensichtlichen Wahrheit einen wunden Punkt getroffen habe. Der Müll der Wiederholung nicht wert hab ich deshalb weg gelassen. Wer es noch mal lesen will, kann eine von den Links zu mesrine´s Beitrag nutzen.
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fwo
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Beitrag(#2276967) Verfasst am: 01.04.2022, 02:52    Titel: Antworten mit Zitat

mesrine hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Solange Russland Atomwaffen hat, ist der Wehretat ziemlich bedeutungslos.


Nein, man kann z.B. mit Waffenlieferungen in einen konventionellen Krieg (siehe Ukraine-Krieg) eingreifen.
Und man kann einen anderen Staat wirtschaftlich totrüsten, d.h. den so weit treiben, dass es u.U. im Inneren Aufstände gibt, weil kein Geld mehr für die Bevölkerung da ist.
Mach dir bitte keine Sorgen: es gibt genug bezahlte Menschen, die sich den ganzen lieben langen Tag Gedanken machen, wie sie die Interessen imperialistischer Staaten durchsetzen können.
Warum geben die kapitalistische Länder wohl so viel Geld für ihre Aufrüstung aus?

Zuerst: Relativ zu dem, was sie haben, geben sie weniger aus als Russland. Vor dem Überfall auf die Ukraine waren es in Europa zwischen 1,2 und 1,4 % des BSP, in Russland ca 5%. Und das obwohl wir einen Nachbarn hatten, der bewaffnet in Staaten in seiner Nachbarschaft einfiel.

Gerade deshalb hatten speziell die Deutschen nicht nur psychische Hemmnisse, die Ukraine zu bewaffnen - wir hatten nichts als ein paar Restbestände aus DDR-Arsenalen, was wir abgeben konnten - wir haben der Ukraine stattdessen dann Geld gegeben und sie hat sich was gekauft.

Die Realität der Bundeswehr war zuletzt, dass sie sich vor Auslandseinsätzen Munition von den Österreichern leihen musste, weil sie keine eigene mehr hatte - das war im Etat nicht mehr drin.

Aber es ist natürlich sehr verwerflich, einem Staat, der überfallen wird, Waffen zu liefern, damit er sich wehren kann. Das sehe ich ein. dadurch werden Aggressoren regelmäßig gezwungen, sich totzurüsten, weil sie sonst solche Schwierigkeiten haben wie Russland jetzt mit der Ukraine. Solche Schwierigkeiten dürfen natürlich nicht sein, wenn Russland es will, muss es widerstandslos einmarschieren können.

mesrine hat folgendes geschrieben:
...
Der „freie“ imperialistische Westen kann genauso despotisch.
Er kann auch den atomaren Erstschlag.
https://www.wsws.org/de/articles/2015/06/06/ukra-j06.html

Ja, es gibt solche Sandkastenspiele, wenn irgendwo wieder jemand die Nachbarschaft überfällt - in diesem Fall war es die Annexion der Krim - da darf auch jeder General seine Meinung sagen, aber im Normalfall braucht die Politik bei uns nicht zu bremsen, das machen die Militärs meistens selbst. Nach meinem Wissen hat es nach dem 2. Weltkrieg bisher nur einmal einen amerikanischen Oberbefehlshaber gegeben, der unbedingt Atomwaffen einsetzen wollte, das war MacArthur in Nordkorea. Truman hat ihn daraufhin abgesetzt.

Die allgemein Doktrin lautet, dass nur Irre versuchen könnten, einen Erstschlag zu machen.

mesrine hat folgendes geschrieben:
AlexJ hat folgendes geschrieben:

Wie viele ähnliche Lügen hat es von beiden Seiten vorher und nachher gegeben. Da muss man schon ziemlich naive und ignorant sein, um zu glauben, dass gerade dieses Versprechen ein besonderes ist. Was macht dieses gebrochene Versprechen besonders im Gegensatz zu den anderen gebrochenen Versprechen beider Seiten? Was macht es mehr als eine vorübergehende Absichtserklärungen, wenn es denn überhaupt ehrlich war und warum sollten sich anderen an diese Versprechen gebunden fühlen? Auf welcher Grundlage legitimieren die gebrochenen mündlichen Versprechen von Genscher und wem auch immer, den Bruch echter nationaler und internationaler Verträge?
Es ist mir total unverständlich wie man meinen kann solche Versprechen mehr sind als vorübergehende Absichtserklärungen, wenn sie überhaupt ehrlich sind. Dazu wurde von beiden Seiten zu oft gelogen. Das sich jetzt einer der Routine Lügner hinstellt und beschwert belogen zu sein ist zuerst lächerlich und wird dann aber peinlich, wenn jemand das ernst nimmt.


Zwei imperialistische Räuber kämpfen um ihre Beute. Der eine nimmt sich etwas „zu viel“ heraus und nutzt die Schwäche des anderen aus (von fwo wohlwollend kommentiert mit „das System stand unmittelbar vor dem kompletten Zusammenbruch“).
So funktioniert eben Imperilalismus. Wo gehobelt wird, da fallen Späne. ....

Das Ausnutzen bestand darin, dass man Kredite gab und dann den westlichen Staaten, die sich aus dem Osblock lösten und darum baten, Schutz für den Fall eines russischen Überfalls wie in Tschetschenien oder jetzt in der Ukraine zusagte. Mehr besagt die NATO-Mitglidschaft nicht. Das ist ja wirklich ungeheuerlich. Und mit den symbolischen paarhundert Mann, die man in den Ländern stationiert hat, war man natürlich eine Bedrohung für Russland.
Das ist natürlich ein schlimmes Ausnutzen von Schwäche und eine echte Behinderung darin, diese ausgebrochenen Staaten wieder zu unterjochen, was natürlich ein urrussisches Recht gewesen wäre. Und unfair ist es außerdem, weil diese Staaten natürlich nix hatten, um sich gegen Unterstützung zu wehren. Als wirklich ein imperialistischer Raubzug vom Feinsten.

Ich weiß ja, dass das total uncool ist, aber ich mache normalerweise einen Unterschied zwischen den Imperialisten, die die Selbstbestimmung militärisch verhindern und den Imperialisten, die versuchen, eine Selbstbestimmung zu unterstützen, selbst wenn sie dazu führt, dass man sich Imperialisten anschließt.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Lord Snow
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Beitrag(#2276975) Verfasst am: 01.04.2022, 09:49    Titel: Antworten mit Zitat

https://www.spiegel.de/ausland/russland-wirft-der-ukraine-angriff-auf-russisches-treibstofflager-vor-a-0b6aee72-2604-403a-a6ff-b69ac24c5409

Damit würde die Ukraine erstmals den Krieg ein Stück weit nach Russland selbst tragen. Schon seltsam wie empört Russland nun tut, weil das passiert ist, wie kann die phöse Ukraine nur... Mit den Augen rollen
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Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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