Kinder

[EwS]

Es ist schrecklich - dieses Kind. Ist es unfaer, wenn man ein Kind nicht mag? Wieso?

Ich nenne ein paar Beispiele, die mich zur Weisglut treiben.

XY ist ein bald nicht mehr 7jaehriges Einzelkind. XX ist ein bald nicht mehr 4jaehriges Kind, dass fast jeden Tag hier ist, weil ihr Vater tagsueber wenig Zeit hat. Da ich hier als Au Pair arbeite, ist es meine Aufgabe auf die kleinen Monster aufzupassen.
XY komandiert XX unentwegt herum. Sie sagt ihr wirklich in einem gemeinen Ton, dass sie das und das und das und das nicht darf. Nur sie darf das.

Beim Essen. XY isst und redet die ganze Zeit. XX hat dazu etwas zu sagen und gleich darauf pfaucht XY sie an, sie solle essen und nicht reden. Daraufhin redet XY natuerlich weiter und ihre Mutter sagt nichts - meistens. Ich sitze nur da und sehe sie boese an.

XY hat keinen hunger, deswegen darf XX auch nichts essen. Ich asz gerade eine Karotte und XX fragte mich, ob sie auch eine haben duerfe. Ich sagte - natuerlich und XY schrie 'no'. XX ging zu XY's Mutter und fragte sie nach einer Karotte, XY stand auf und meinte, dass es unfaer waere, wenn XX eine Karotte aesze und sie nicht. Sie nahm sich also auch eine, obwohl sie keinen Hunger hatte (was sehr merkwuerdig fuer sie ist).

XY erzaehlt ihrer Mutter, dass XX manchmal einfach so beim Abendessen sage, sie haette keinen Hunger, um 20min spaeter etwas sueszes zubekommen. Am Vortag verweigerte XY das Essen und meinte sie habe keinen Hunger. Sie stand auf, trug ihren Teller in die Kueche und holte sich etwas zum naschen.

XY hat ein Trampolin und XX liebt es natuerlich. XY hat es den ganzen Tag aber sie erlaubt XX nie auf das Trampolin zu gehen, wenn XY es nicht auch darf. XX darf gerademal, das 4jaehrige Maedchen, 20 sekunden aufs Trampolin, dann komandiert sie XY herunter und springt 5min darauf rum.

XY kriegt etwas zum Nikolaus, weil ihre Elter Oesterreicher sind, XX bekommt natuerlich nichts - da es den Nikolaus (St. Claus) nur am 25. gibt. XX fragt also, wieso XY jeden Tag etwas sueszes oder eine Ueberraschung (Weihnachtskalender) bekaeme und versteht es natuerlich nicht. XX wird nur in die Schranken gewiesen und XY bekommt alles, was sie will.

Ich drehe noch durch mit XY. Ich mag ihren Charakter einfach nicht. Es sind vielleicht komische Beispiele, doch .. wenn man es miterlebt, platzt einem der Kragen. Ich versuche die Angelegenheiten zwischen XY und XX objektiv zu sehen. Und manchmal bemerke ich, dass ich zu XX viel lieber bin, als zu XY. Andererseits denke ich mir, wieso immer XY bevorzugen? Nur weil das 'ihr' Haus ist? Weil sie aelter ist, darf sie alles und XX nicht?

Ich mag diese verzogene Goere einfach nicht und es faellt mir schwer normal mit ihr umzugehen. Sie ist manchmal wirklich boese. Richtig boese, sowas haette ich mir nie vorstellen koennen. Kann mir wer rat geben?

Und um nochmal darauf zu kommen, ist es gerechtfertigt ein Kind nicht zu moegen? Oder schlieszt sich das wirklich alles nur auf die Eltern? Sollte ich lieber die Eltern nicht moegen, anstatt alles auf das Kind zu schieben? Wenn ja, wie soll ich das anstellen?
Nur noch 2 Monate, aber mir ist es lieber, wenn ich in der Zeit keinen Krieg anzettel.
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<center>..es ist nicht die Fähigkeit zu sterben, an der die menschen zu grunde gehen..
..es ist die Unfähigkeit zu leben..

[Eifellady]

Das Problem scheint- so wie ich es sehe- hauptsächlich schon mal bei den Eltern zu liegen. Sie haben xy wohl selten in die Schranken verwiesen bzw. konnte xy so ziemlich alles haben was es wollte und auch machen, weil es ja nicht teilen mußte.
Du schreibst ja, die Mutter oder die Eltern nehmen das Verhalten von xy gegenüber von xx hin.
Das ist ein Problem- besonders im Hinblick darauf, dass xy ja bald ein Geschwisterkind haben wird. Das ist für viele Kinder ( mit 7 Jahren ist es ja eine sehr große Zeitspanne, in der es alleine war) sehr schwierig- denn sie werden sozusagen von ihrem * Königsthron* gestossen und werden oft noch verhaltensauffälliger, weil sie die Aufmerksamkeit der Eltern erregen wollen, die sich ja vermehrt um den Säugling kümmern müssen und das andere Kind eben natürlicherweise nicht mehr soviel Beachtung finden kann.
Jetzt weiß ich ja nicht, ob xy sich immer schon so verhalten hat, aber in diesem Fall scheint es auch eine Art zu sein um deine oder auch die Aufmerksamkeit der Eltern zu erregen.
( Leider hast du nicht geschrieben, wie die Eltern reagiert haben, als xy den Teller mit dem Abendessen wegbrachte und sich etwas Süßes holte)
Wenn ich - mal ganz vorsichtig, aus den Informationen ersehend- urteilen darf, scheint es mir so, als würden die Eltern von xy das Kind xx schon als eine Art Fremdkörper/Zusatzbelastung sehen, sonst würden sie solch ein Verhalten von xy nicht billigen( Alleine schon das Verhalten bei den Nikolausgeschenken- für mich wäre es ein Unding, einem kleinen Kind, dass es noch nicht einmal versteht, etwas Süßes zu verweigern- es sei denn, es wäre gegen den Willen dessen Eltern. Doch dann wäre es die Aufgabe des Vaters, es dem Kind klar zu machen). Das ist natürlich sehr schwer für dich, da du ja ohne den Rückhalt der Eltern auch nichts machen kannst.
Und das du wütend auf xy bist und es nicht magst, ist in diesem Fall schon *normal*- obwohl es eigentlich die Eltern wären, auf die du wütend sein solltest.
Vielleicht bemerken die das tyrannische Verhalten von xy schon gar nicht mehr, weil es für sie *normal* ist. Als Eltern wird man da gelegentlich schon einmal etwas blind.
Ob du jetzt etwas unternehmen sollst, ist schwierig zu sagen.
Erstens kenne ich die Situation zu schleicht ( im Grunde gar nicht) dafür und weiß nicht wie dein Verhältnis zu den Eltern von xy ist.
Oder ob ihr die Erziehungsmaßnahmen absprecht.
Sollte das Verhältnis gut sein ( irgendwie habe ich aber den Eindruck, du stehst da ziemlich alleine ), dann könntest du höchstens die Eltern einmal auf das Verhalten von xy aufmerksam machen und ihnen sagen, dass du da Probleme aufkommen siehst im Hinblick auf das Geschwisterkind.
Nun kommt es auf die Eltern an, wie aufgeschlossen und wie überzeugt sie von ihrer Erziehungsmethode sind. Wenn sie da nämlich sehr blind sind, kann es passieren, dass sie sagen, bei einem Geschwisterkind wäre das sicher anders. Kann es zwar sein ( eifersüchtiges Hüten als das *Eigentum* von xy), aber im Falle von xy fürchte ich eher das Gegenteil.

Du bist wirklich in einer sehr schwierigen Situation- ich wünsche dir die Kraft, dass du die zwei Monate noch halbwegs gut durchstehst.
Denn bei einem solchen Kind ist es wirklich sehr, sehr nervenaufreibend.

Alles Gute für dich!

Ellen
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also ich mag Kinder... zartrosa an einer Tomatensosse...
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eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.

[Reschi]

Könntest du nicht versuchen XX mehr Selbstbewusstsein zu implantieren ?
(z.B. das es sich lautstark beschweren soll)

Oder könntest du nicht "rechtschaffend" eingreifen ?

Die Eltern auf das ungerechte Verhalten aufmerksam machen/ansprechen ?
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Jaja, Kinder sind so bösartig... Zum Glück wird das bei den meisten Menschen mit der Erziehung reduziert. Aber es zeigt sich darin, wie die Menschen sind..
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Kinder sind erst einmal egoistisch und ich-bezogen. Die Fähigkeit sich in andere reinzuversetzen muss man wohl erst erlernen. Dass ein Baby das nicht kann dürfte klar sein.

Das ist aber eine andere Art von "böse sein" als es Erwachsene sind.

[kamelpeitsche]

Wie Eiffellady schon sagte, scheint auch mir das Wichtigste zu sein, den Dialog mit den Eltern zu suchen - wenn das denn moeglich ist. Bekanntermaszen sollten die Erzieher als weit als moeglich dem Kind gegenueber als "geschlossene Einheit" auftreten. Wenn du alleine xy in die Schranken weisen wirst, die Eltern allerdings weiterhin xy Alles tun lassen, dann wird deine Autoritaet vollkommen untergraben. Scheinbar ist xy ein echtes Monster, so dass es wohl vergeblich sein wird, einen "Frieden" zwischen den beiden stiften zu wollen, aber wenn du es nicht schon versucht hast - wovon ich ausgehe - ist es auf jeden Fall einen Versuch wert. Und wenn es so sein sollte wie Eiffellady vermutete, dass die Eltern gegenueber xys Verhalten blind geworden sind, versuche sie darauf hinzuweisen, um ihnen die Augen zu oeffnen.
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"Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"

[Hannibal]