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jdf MIM-104C Nikopol

Anmeldungsdatum: 30.05.2007 Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B
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(#2302727) Verfasst am: 18.01.2024, 01:24 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | wolle hat folgendes geschrieben: | Die US-Wähler scheinen diesen Kurs zu stärken, wie die Wahl in Iowa zeigt. |
Diese Wahl zeigt erst mal nur (wenn man diesem einen Staat viel Bedeutung zumessen will), dass die republikanischen Wähler:innen diesen Kurs stärken. Es war ja die Vorwahl der Republikaner, also haben nur als Republikaner registrierte Wähler:innen abgestimmte, nicht aber demokratische und nicht festgelegte Wähler:innen. |
Vor allem haben selbst von den Republikanern in Iowa nur 51% für Trump gestimmt. Zum Vergleich: 2020 stimmten in den Primaries in Iowa noch 97.1% der Republikaner für Trump. |
Naja... 2020 war er Präsident und hatte nur einen Exoten-Gegenkandidaten. 2016 dagegen lag er mit 24% noch hinter Cruz und hatte erst beim nächsten Caucus in New Hampshire seinen ersten Staat gewonnen.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Das Ergebnis in Iowa ist für Trump gar nicht mal so gut, wie es von außen vielleicht aussieht. |
Trotzdem stimme ich dir hier zu. Ich hatte auch einen größeren Stimmenanteil für ihn erwartet. (Allerdings war das Wetter mit -20°C auch ziemlich mies. Wer weiß, wer davon profitiert hat...)
_________________
RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.
Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 21444
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2303496) Verfasst am: 17.02.2024, 21:36 Titel: |
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Hab eben erstmalig den Film Jacob’s Ladder – In der Gewalt des Jenseits
FSK 16 1990 geschaut
Inhalt: Zitat: | Der Postbote und Vietnamkriegs-Veteran Jacob Singer lebt in New York City. Er ist geschieden. Singer plagen Visionen, in denen er im Dschungel getötet wird. Auch im Alltagsleben begegnen ihm zunehmend beängstigende Unbekannte, die nicht ganz menschlich zu sein scheinen, und Umwelt und Räumlichkeiten werden ihm immer fremder.
(..)
Am Ende des Films erscheint kurz ein Text, in dem behauptet wird, dass der Psychokampfstoff BZ (3-Chinuclidinylbenzilat) im Vietnamkrieg an Soldaten getestet wurde. Dies suggeriert, dass die Halluzinationen des Protagonisten auf einer Vergiftung mit diesem Kampfstoff beruhen.
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Wiki
BZ, das halluzinogen gibt's tatsächlich. In den 60 ern in usa erprobt.
Hoffentlich erinnert dich kein einflussreicher bzw keiner, der was zu sagen hat daran.
Zu BZ hab ich kurz mal recherchiert und den Spiegel Artikel gefunden:
Zitat: | (....) Nur wenige BZ-Gramm in der Trinkwasserversorgung würden genügen, um selbst eine Millionen-Metropole wie New York für Tage in ein Tollhaus zu verwandeln. |
Die Droge wirkten offenbar idiotisierend, wie dort steht.
Irgendwie lustig geschrieben, der Artikel, bei aller Ernsthaftigkeit des Themas.[/quote]
https://www.spiegel.de/kultur/wolke-des-wahnsinns-a-f3d25770-0002-0001-0000-000040349122
_________________ "als ob"
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air
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(#2306057) Verfasst am: 28.06.2024, 17:21 Titel: |
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So einfach wird das Land Trump dann doch nicht los...
Aktuell stark diskutiert wird der Auftritt von Präsident Biden gegen Trump: Normalerweise würde man denken, daß Trump, der noch nie als Sieger nach Fakten oder auch nur staatsmännischer Erscheinung eine Debatte beenden konnte, schon eingestampft worden wäre, wenn Biden eine solide mittlere Tagesleistung abgeliefert hätte.
Es ist allgemein bekannt, daß Biden Stotterer ist. Er hat das mit viel Training unter Kontrolle gebracht, aber manchmal zeigt sich das dann doch. Hier hat er aber dann z.B. auch einige Male den Faden verloren, konnte gerade die wichtigen talking points zu den Themen, die im Wahlkampf entscheidend sein könnten, kaum anbringen. Die generelle nastyness und die übliche Aneinanderreihung von Lügen von Trump konnte er kaum kontern.
Gutwilligere Kommentatoren (etwa bei electoral-vote.com, Link) verweisen darauf, daß der Mann aus ihrer Sicht falsch gecoacht worden sei, mit zu vielen Faktoiden gefüttert worden sei. Das sei alles im Kopf herumgepurzelt, anstelle daß man es hätte zu kleinen, klaren Erzählungen verdichten können. Im Nachhinein wurde auch die Erklärung präsentiert, er sei erkältet gewesen. Während viele Andere meinen, er habe massiv abgebaut, das Alter zeige sich nun ganz gewaltig, Trump habe mit dieser schon lange stetig wiederholten Behauptung Recht.
Neulich brachte ich mal in einem politischen Zusammenhang ein Zitat an, daß wenn 80% (noch dazu schnell) mit etwas zufrieden seien, man wohl nicht genügend nachgedacht habe.
Ist nun die Frage, ob man durch eine schlechte Debatte allein die Wahl vergeigen kann. Manche sagen, ja vielleicht. Kurzfristig hat das Abschneiden des Präsidenten dem Testpublikum und den Befragten erstmal einen Eindruck vermittelt, Joe Biden sei mit dem Job überfordert, man sollte ihm das nicht weitere vier Jahre zumuten.
Dabei schockiert mich natürlich einerseits, wie die Leute dann sagen können, daß sie, obwohl sie wissen, was Trump angerichtet hat, den Mann und seinen Wahlverein (sprich "Republikaner") wieder wählen könnten: Es geht Vielen von denen ja darum, ein autoritäres System zu installieren. Gut, vielleicht gefällt es auch so Manchen. Aus der Zeitgeschichte weiß man ja auch, daß gerade von der Mitte aus rechts viele Menschen mit der Demokratie nur in soweit warm werden, wie es ihnen für den Geldbeutel nützt.
Andere sind besorgt, daß es letztlich ein Zweiparteiensystem ist, die Wahl letztlich nur zwischen einem Bully und einem Mann besteht, von dem sie dann auch nicht wissen, ob er der nächsten Krise hinreichend entschlossen begegnen kann. (Es gibt zwar auch andere Kandidaten, aber deren Wahlchancen sind im Vergleich dazu ja gering. (Späterer Edit:) Natürlich ist das eine selbsterfüllende Prophezeiung: Die anderen Kandidaten hätten ja auch Chancen, wenn möglichst viele Leute sie wählen würden...)
Andererseits schockiert mich aber die Leichtigkeit, mit der sich unter den Demokraten jetzt Panik verbreitet: Schon während der Debatte sei "offene Panik" ausgebrochen, und liest man aus weltweiten Quellen Listen von Kandidaten, teilweise schon bekannt, teilweise aus der zweiten bis dritten Reihe.
Einerseits ist klar, man braucht einen Kandidaten, der fähig ist, das Amt auszufüllen und auch gegen Trump ankommt. Andererseits könnte es sein, daß gerade dieses Bild noch schwieriger wegzukriegen sein wird als das dürftige showing des Präsidenten, daß sich jetzt die Demokraten als "so wenig loyal zu ihrem Kandidaten" zeigen: Wenn nicht einmal die Demokraten in der Lage sind, sich noch im Großen und Ganzen hinter dem Kandidaten zu scharen, warum sollten dann die Bürger das hinter ihm als Kandidat bzw. nochmal vier Jahre als Präsident tun? Und einer/m Ersatzkandidatin/en könnte ja das auch anhaften .
(Die Panikrufe haben sich insofern nach einer Nacht Drüber-Schlafen etwas relativiert, bzw. versuchen jetzt Bidens Unterstützer, das negative Bild wieder einzufangen -- The latest reaction and analysis of Biden-Trump’s presidential debate (CNN)
Das hatte ich aber schon vor einigen Jahren schon gepostet, sinngemäß: Biden sollte seine Nachfolge bestellen, solange ihm das nicht durch Andere, eine Krankheit o.ä. abgenommen wird. Und auch wenn das nur ein Formtief gewesen sein sollte, wird das jetzt zu einem Risiko.)
(Wie gesagt, Trump hat seit 2016 quasi Narrenfreiheit bei den Republikanern, er hat quasi jede Opposition gegen sich weggepitscht. Jeder "normale Politiker", der sich so verhielte wie er, wäre schon längst weg. Das ist das andere Extrem: Für viele Menschen ist Trump absolut abschreckend, aber die Republikaner folgen ihm geradezu religiös. Trump kann sich ja quasi alles erlauben. Ja, es werden mittlerweile Strafprozesse gegen ihn geführt, aber es steht ja in den Sternen, was dabei herauskommen wird: Bißchen (immerhin für Normalos einige bis viele Jahreseinkommen) falsch deklariertes Geld für eine Schweigegeldzahlung. Alle anderen Prozesse gegen ihn werden doch verschleppt bis nach der Wahl, wenn überhaupt die je zu einer Entscheidung komen. Und wer weiß, ob ein etwaiges Urteil überhaupt Rechtskraft erlangt, zu dem Zweck hat er doch diese ganzen handverlesenen Richter ernennen lassen.)
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
Zuletzt bearbeitet von Critic am 29.06.2024, 17:00, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26437
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2306066) Verfasst am: 29.06.2024, 10:58 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | ....
Ist nun die Frage, ob man durch eine schlechte Debatte allein die Wahl vergeigen kann. Manche sagen, ja vielleicht. Kurzfristig hat das Abschneiden des Präsidenten dem Testpublikum und den Befragten erstmal einen Eindruck vermittelt, Joe Biden sei mit dem Job überfordert, man sollte ihm das nicht weitere vier Jahre zumuten.
Dabei schockiert mich natürlich einerseits, wie die Leute dann sagen können, daß sie, obwohl sie wissen, was Trump angerichtet hat, den Mann und seinen Wahlverein (sprich "Republikaner") wieder wählen könnten. .... |
Das ist falsch herum gedacht. Diese Überlegungen finden statt nicht obwohl, sondern weil man weiß, was Trump alles angerichtet hat und noch anrichten wird, wenn er noch einmal gewinnt. So eine Wahl ist ein Verkaufs-Event. Und für viele, die sich noch nicht entscheiden haben, kann so eine Performance ausschlaggebend für die Wahlentscheidung sein.
Aber auch abgesehen von diesem Einzelauftritt ist der Mann rein gesundheitlich nicht mehr in der richtigen Verfassung, dieses Land zu führen, und es war klar, dass die Gegenseite das sowieso als Angriffspunkt sieht. Vor dem Hintergrund war diese Performance besonders schlimm. Er hat ja praktisch keinen Satz richtig zusammengebracht, selbst bei Themen wie der Antreibung, bei denen die Demokraten eigentlich Punkte machen.
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air
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(#2306075) Verfasst am: 29.06.2024, 19:04 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | ....
Ist nun die Frage, ob man durch eine schlechte Debatte allein die Wahl vergeigen kann. Manche sagen, ja vielleicht. Kurzfristig hat das Abschneiden des Präsidenten dem Testpublikum und den Befragten erstmal einen Eindruck vermittelt, Joe Biden sei mit dem Job überfordert, man sollte ihm das nicht weitere vier Jahre zumuten.
Dabei schockiert mich natürlich einerseits, wie die Leute dann sagen können, daß sie, obwohl sie wissen, was Trump angerichtet hat, den Mann und seinen Wahlverein (sprich "Republikaner") wieder wählen könnten. .... |
Das ist falsch herum gedacht. Diese Überlegungen finden statt nicht obwohl, sondern weil man weiß, was Trump alles angerichtet hat und noch anrichten wird, wenn er noch einmal gewinnt. So eine Wahl ist ein Verkaufs-Event. Und für viele, die sich noch nicht entscheiden haben, kann so eine Performance ausschlaggebend für die Wahlentscheidung sein. |
In die Richtung bin ich ja in der Folge auch gegangen, sinngemäß: "viele scheinen es zu mögen". Oder sie blenden das Negative konsequent aus (ob z.B. die üblichen rechten Nachrichtenkanäle überhaupt großartig über Trump's "legal troubles" berichtet haben?).
Gleichzeitig ist aber auch befremdlich, daß viele Menschen tatsächlich immer noch so ticken und sich auch nicht davon abbringen lassen...
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
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(#2306076) Verfasst am: 29.06.2024, 19:30 Titel: |
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Ich persönlich habe die verbreitete Panik nicht verstanden. Mit der Panik tut man sich keinen gefallen. Es nützt nichts. Joe Biden ist praktisch alternativlos. Das Wahlsystem macht einen Austausch fast unmöglich, bzw. der Verlust an vorteilhaften Eigenschaften wäre immens. Es gibt keinen geeigneten Kandidaten, der Joe Biden ersetzen kann und ähnliche Erfolgsaussichten hätte. Die Weichen sind gestellt.
Ich glaube, dass hier viele linke Demokraten den schlechten Auftritt von Joe Biden genutzt haben, um ihr unzufrieden mit der Art wie Joe Biden regiert, nochmal zu lüften.
Joe Biden ist nun mal nicht der Wunschkandidat vieler Demokraten, sondern der Vernuftskandidat. Vernuftskandidat ist aber er nur, wenn er mithilfe von unabhängigen Stimmen und Vernuftswählern tatsächlich Trump besiegen kann. Der schlechte Auftritt von Biden lässt viele nach ihren Wunschkandidaten sehen, ob das Bernie Sanders, Kamala Harris oder sonst wer ist. Der bei der Debatte deutlich besser ausgehen hätte, aber im derzeitigen Amerika keine Chance hätte.
Mit der Panik hilft man aber nur Trump, der sich als Sieger der Debatte sehen möchte. Der hat aber das Problem, dass sein Auftritt ebenfalls extrem mies war, wenn nicht sogar schlimmer. Zwar hat er den körperlich fitteren Eindruck gemacht, aber ist fast jeder Frage ausgewichen und hat inhaltlich null zu bieten gehabt und viel zu viel Unsinn von sich gegeben und ständig gelogen. Das mag ihn seine Basis verzeihen, ihn dafür sogar feiern, die Wählen ihn aber sowieso.
Ob das Duell aber ein wirklicher Erfolg ist, entscheiden die unentschlossenen Wähler. Hier scheint Trump verloren zu haben.
Neuste Umfragen zufolge hat Biden nach der Debatte bessere Ergebnisse als vorher. Es scheint, dass Bidens schlechter Auftritt eben kaum jemanden dazu bringt, Trump zu wählen. Trumps Auftritt aber doch einige motiviert Biden zu wählen.
Wenn sich die Demokraten auf Trumps Auftritt konzentrieren würden, als über Bidens Auftritt zu jammern, könnten sie viel mehr Punkten.
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narr workingglass

Anmeldungsdatum: 02.01.2009 Beiträge: 3884
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(#2306077) Verfasst am: 29.06.2024, 20:47 Titel: |
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Gavin Newsom wäre vielleicht schon ein Kandidat... nur müsste Biden sich freiwillig zurückziehen.
wiki hat folgendes geschrieben: | Newsom tritt für die gleichgeschlechtliche Ehe, das Recht auf Schwangerschaftsabbruch, eine allgemeine Krankenversicherung, die Legalisierung von Marihuana, strenge Waffengesetze sowie die Rechte von Einwanderern, auch derjenigen ohne legalen Aufenthaltsstatus, ein. Er ist in den Vereinigten Staaten einer der prominentesten Gegner der Todesstrafe.[32] Er sagte, sie habe mehr mit sozialer Herkunft und Hautfarbe zu tun als mit Schuld oder Unschuld.[33] Im Jahr 2022 lehnte Newsom als Gouverneur die von einem Bewährungsausschuss empfohlene Freilassung des für den Mord an dem US-Politiker Robert F. Kennedy 53 Jahre in Haft sitzenden Sirhan Sirhan ab, der 1969 zum Tode und dann zu einer umgewandelten lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden war.[34] Im September 2023 begann er einen Prozess gegen die Ölfirmen Exxon, Shell, Chevron, ConocoPhillips und BP wegen ihrer möglichen Mitschuld an der Erderwärmung.[35] |
_________________ Bestand hat nur der Wandel
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air
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(#2306118) Verfasst am: 01.07.2024, 17:45 Titel: |
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(1) Eine Entwicklung heute:
Sind Ex-Präsidenten immun in Bezug auf Handlungen im Rahmen ihres Amtes?
Die von Trump handverlesenen Richter haben wieder einmal für ihn entschieden, daß es in der Folge nicht so leicht werden wird, gegen Trump hinsichtlich seiner Rolle bei den Geschehnissen am 6.Januar zu ermitteln. War beispielsweise sein Auftritt vor der Menge seiner Anhänger, die kurze Zeit später ins Parlament gestürmt waren, ein "offizieller Akt"? Oder was ist mit Versuchen, die Zählung der Wählerstimmen zu beeifnlussen? Solche Fragen landen ersten Meldungen zufolge erstmal wieder bei einem niedrigeren Gericht, wodurch ein Prozeß für die nächste Zeit dann wieder deutlich unwahrscheinlicher wird...
(2) Was ja von den Rechten versucht wird, als große Wahlkampfthemen zu installieren:
"Wesley Clark: America is already great again"
Donald Trump habe die USA in den letzten Jahren permanent schlechtgeredet. Ja, es gebe stets Probleme, z.B. Reformbedarf im Schulsystem und die extreme Polarisierung der politischen Landschaft. Die Kriminalität, gerade schwere Kriminalität, sei deutlich zurückgegangen. Aber nach den üblichen ökonomischen Kennziffern gehe es den USA besser als seit vielen Jahrzehnten, es seien 15 Milionen neue Jobs entstanden, die Arbeitslosigkeit sei niedrig, China schwächele ökonomisch und politisch, und man sei auch militärisch mehr als fähig, jeder Bedrohung entgegenzutreten.
"Illegale Grenzübertritte in die USA so niedrig wie während der ganzen Amtszeit Bidens nicht"
(Kann man natürlich auch negativ sehen, daß, um irgendwie den Rechten entgegenzukomen oder "ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen", auch die Anderen auf deren Forderungen eingehen.)
(3) Wie gesagt, präsentieren viele Outlets ja Listen von möglichen Kandidaten, die aus ihrer Sicht in der Lage sein könnten, den Job zu füllen und ggf. auch gegen Trump anzukommen.
Andererseits gibt es natürlich auch Zeichen, daß sich die Diskussion - zumindest auf der Seite der Demokraten - etwas relativiert:
Einige Personen aus dem medizinischen Bereich haben in den letzten Tagen Leserbriefe an meinen seit 2004 bevorzugten Aggregator für das Thema geschrieben, worin sie ihre Theorien geschildert haben, die auch deutlich abseits von "Biden ist senil" liegen: Ein Neurologe meinte (auch mit der Meinung mehrerer Kollegen), der Präsident könnte in den Anfängen der Parkinson-Erkrankung stehen, Medikamente dagegen könnten bei falscher Dosierung zu solchen Verwirrtheiten führen. Z.B. entzündliche Erkrankungen würden sich bei alten Menschen nicht unbedingt in Form von Fieber zeigen, sondern auch schonmal in Form von Verwirrtheit. Aber auch schon Medikamente gegen Erkältung (noch dazu, wenn man sie nach der Devise "viel hilft viel" einnimmt) könnten bewirken, daß man neben sich stehe. Massiver Streß und "Mental load" können sich negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirken, zumal wenn man auch noch Stotterer sei und sowieso schon mehr mentale Disziplin aufwenden muß, um Sätze rauszukommen (Sunday Mailbag).
Die dortigen Autoren hatten ja auch die These, daß Biden sich falsch vorbereitet habe: Die durchschnittlichen Wähler wollten nun einmal keine Aneinanderreihungen von Zahlen und Fakten hören. Und man habe wenig Vorbereitung gegen Trumps allgemeine nastiness gehabt ("Biden's aides are perplexed").
(Zum Teil kann man das auch verstehen, Jeder hatte sicherlich schonmal z.B. eine Prüfung, hat sich die ganze Zeit meinetwegen auf Themen XYZ vorbereitet, und der will das alles gar nicht wissen und fragt die ganze Zeit nach ABC. Sowas kann einen schonmal komplett auf dem falschen Fuß erwischen, man kann komplett aus der Spur geraten, auch schon bei einfachen ABC-Fragen zu schwimmen anfangen, daß man am Ende kaum noch irgendwas beantworten kann.)
Es gibt dann aber z.B. einen Politologen, der ein Modell entwickelt hat, um den Sieger einer Präsidentschaftswahl vorherzusagen, und er reklamiert, er habe sich in 40 Jahren bis dato erst einmal geirrt. Und da habe die Debatte bis dato nichts beeinflußt. Und wie er meint, sei es wesentlich wahrscheinlicher die Wahl zu gewinnen, wenn die Demokraten jetzt bei Biden blieben.
Biden hat am Tag nach der "desaströsen Debatte" 27 Mio.$ an Wahlkampfspenden eingenommen, dreimal soviel wie Trump.
(4) Zum Teil negativ beurteilt haben Leser aber auch die Moderation bzw. die Regeln, unter denen die Debatte stattfand, bzw. wie Trump von den Medien angefaßt werde:
Erstmal habe Trump etliche Male an ihn gerichtete Fragen gar nicht beantwortet, sondern über eines seiner Lieblingsthemen schwadroniert. Er habe in seiner Redezeit Dutzende Lügen von sich gegeben, er sei darauf aber während der Debatte nie festgenagelt worden.
Einer der Briefeschreiber sieht auch die Performance der Journalisten in dieser Wahlkampagne generell negativ - z.B. sei Trump auch von den "liberalen Medien" nie aufgefordert worden, seine Kampagne zu beenden, auch nachdem er bereits in 34 Anklagepunkten für schuldig erklärt worden war. Es sei sogar gerade so, als ob diese Medien Trump "mit Samthandschuhen" anfaßten und ihn nicht auf seine "Defizienzen" ("a habitual liar, con-man, grifter, racist, misogynist, xenophobe, bully, felon, sexual assaulter and who is charged with trying to overthrow an election and stealing federal Top Secret documents") angesprochen hätten, vielleicht aus Angst vor dem Zorn des möglicherweise künftigen Präsidenten?
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44644
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(#2306121) Verfasst am: 01.07.2024, 20:52 Titel: |
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Zitat: | The U.S. Supreme Court ruled 6 to 3 that former presidents have “absolutely immunity” from criminal prosecution for official acts in office. |
Na da sollte Biden doch sofort einen Self-Coup machen, offiziell auf unbestimmte Zeit den Notstand verhängen, das Militär mobilisieren, und die Wahlen im November absagen. Dafür kann ihn ja jetzt niemand mehr juristisch belangen.
...Saudumme Entscheidung. Verfassungsgericht schreddert Verfassung.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air
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(#2306134) Verfasst am: 02.07.2024, 05:23 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | The U.S. Supreme Court ruled 6 to 3 that former presidents have “absolutely immunity” from criminal prosecution for official acts in office. |
Na da sollte Biden doch sofort einen Self-Coup machen, offiziell auf unbestimmte Zeit den Notstand verhängen, das Militär mobilisieren, und die Wahlen im November absagen. Dafür kann ihn ja jetzt niemand mehr juristisch belangen.
...Saudumme Entscheidung. Verfassungsgericht schreddert Verfassung. |
In der Polemik geht das auch soweit, Richard Nixon zu zitieren, der in dem berühmten Interview mit David Frost sinniert hatte: "Wenn der Präsident etwas tut, kann es nicht illegal sein."
"Die sprechenden Köpfe auf CNN dazu so": In "normalen Zeiten" sei das ein "Nicht-Thema", ginge es darum, daß der Präsident z.B. nicht belangt werden könnte, wenn er Dinge täte, die im Rahmen seiner Jobbeschreibung lägen. (Das kann ja schlimm genug sein, Verwaltungshandeln kann schon viel Leid verursachen, erst recht aber "Kollateralschäden" im Krieg.) Der Präsident dürfte "natürlich nicht" im Central Park jemanden erschießen, weil das nicht zu seiner Jobbeschreibung gehöre. Und er dürfe auch nicht z.B. das Militär anweisen, politische Gegner zu eliminieren, weil Soldaten keine illegalen Befehle ausführen dürften.
Aber in der Tat sehen auch einige Juristen, auch eine der widersprechenden Richterinnen am Höchstgericht, das Risiko, daß ein Präsident auch bei Gaunereien versuchen könnte, sich auf die Immunität zu berufen und zu behaupten, das seien "offizielle Handlungen".
Zumindest könnte das aber in Bezug auf die Vorwürfe gegen Trump dazu führen, daß die Prozesse eine zusätzliche Ebene bekommen und in die Länge gezogen würden: Müßte ja nun jeder Vorwurf gegen Trump, etwa der Versuch der Wahlfälschung, nun langwierig vor Gericht auseinanderklamüsert werden?
(Hätten z.B. Aussagen keinen Wert mehr, wonach selbst seine Regierungsmitglieder Trump sagten, bestimmte Handlungen wären unbegründet oder illegal, etwa die Behauptung einer "Wahlfälschung", und er dann trotzdem versuchte, auf Offizielle und Gerichte einzuwirken, um die Wahl umzudrehen? Oder könnte sich sogar jemand auf die Position stellen, die Versuche zur Wahlbeeinflussung könnten selbst nicht verfolgt werden - weil es ja zum Tagesgeschäft des Regierungschefs gehöre, mit Regierungsmitgliedern, Juristen, Staatsbeamten zu sprechen? Zumindest könnte das noch mehr Sand ins Getriebe steuern, die Prozesse gegen Trump noch mehr in die Länge ziehen, so daß am Ende quasi nie ein Urteil käme...)
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22252
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(#2306138) Verfasst am: 02.07.2024, 11:56 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | The U.S. Supreme Court ruled 6 to 3 that former presidents have “absolutely immunity” from criminal prosecution for official acts in office. |
Na da sollte Biden doch sofort einen Self-Coup machen, offiziell auf unbestimmte Zeit den Notstand verhängen, das Militär mobilisieren, und die Wahlen im November absagen. Dafür kann ihn ja jetzt niemand mehr juristisch belangen.
...Saudumme Entscheidung. Verfassungsgericht schreddert Verfassung. |
Ein:e demokratischer Politiker:in (im parteipolitischen wie im eigentlichen allgemeineren Sinne, was im Zwei-Parteien-System der USA aktuell leider weitgehend gleichbedeutend ist) würde so etwas natürlich nicht machen - und das Problem ist, dass diejenigen, die gerne ein autokratisches bzw. theokratisches System hätten, das einkalkulieren. Und dazu gehören auch einige der Richter des Supreme Court. Sie zerstören die Schutzmechanismen der Verfassung, wohl wissend, dass sie selbst sie zum Schutz gegen den politischen Gegner nicht brauchen, um dann selbst ungehemmt gegen den politischen Gegner vorgehen zu können.
Trump und Co. könnten völlig zu Recht sagen:
„Das wird immer einer der besten Witze der Demokratie bleiben, dass sie ihren Todfeinden die Mittel selber stellt, durch die sie vernichtet werden soll. Unser Präsident und unsere Kongressmitglieder werden in den Genuss der Immunität, der Diäten und der Freifahrkarte treten. Dadurch werden sie vor dem polizeilichen Zugriff gesichert, dürfen sich mehr zu sagen erlauben als gewöhnliche Staatsbürger und lassen sich außerdem die Kosten ihrer Tätigkeit vom Feinde bezahlen. Aus der demokratischen Dummheit lässt sich vortrefflich Kapital schlagen.“
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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AlexJ Supermarktoverlord
Anmeldungsdatum: 11.04.2008 Beiträge: 2353
Wohnort: Köln
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(#2306196) Verfasst am: 05.07.2024, 01:07 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: |
"Die sprechenden Köpfe auf CNN dazu so": In "normalen Zeiten" sei das ein "Nicht-Thema", ginge es darum, daß der Präsident z.B. nicht belangt werden könnte, wenn er Dinge täte, die im Rahmen seiner Jobbeschreibung lägen. (Das kann ja schlimm genug sein, Verwaltungshandeln kann schon viel Leid verursachen, erst recht aber "Kollateralschäden" im Krieg.) Der Präsident dürfte "natürlich nicht" im Central Park jemanden erschießen, weil das nicht zu seiner Jobbeschreibung gehöre. Und er dürfe auch nicht z.B. das Militär anweisen, politische Gegner zu eliminieren, weil Soldaten keine illegalen Befehle ausführen dürften.
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Selbst jemanden erschießen legal einzustufen wäre schwierig, weil das selbst keine Kernaufgabe oder Amtskraft wäre. Das Militär zu Befehlen ist jedoch Amtskraft und damit kann der Präsident sehr wohl dem Militär Befehlen, seine politischen Gegner zu eliminieren und wäre voll geschützt. Nach der neuen Theorie des Supremecourts wäre es an dem Militär den Befehl zu verweigern, da das Befolgen der Befehle für diese selbst illegal wären.
Dumm nur, dass der Präsident als nun voll geschützte Amtskraft auch Immunität für das Befolgen seiner Befehle/Ideen anbieten kann. Solange er also jemanden findet, der bereit ist, seine im Rahmen seiner Amts getätigten Aussagen zu folgen, ist Auftragsmord also leicht.
Theoretisch nach dem Supremecourt gebe es noch den Congress, der eingreifen könnte und den Präsidenten Amtsenthebung könnte. Dazu benötigte eine Mehrheit im Repräsentenhaus und eine 2/3 Mehrheit im Senate.
Das ganze Verfahren dauert aber und endet allenfalls mit einer Amtsenthebung. Die Amtsenthebung hebt weder die Immunität auf noch macht es die getätigten Entscheidungen (z.B. gegeben Pardon) ungültig oder rückgängig, sodass es eben maximal bei der Amtsenthebung bleibt.
Was aber unwahrscheinlich ist. Fraglich ist schon, ab wann die jetzigen Republikaner, die man für solche Mehrheiten bräuchte, das illegale Verhalten nicht weiter mitmachen. Hier gibt es für Trump doch massive Spielräume und er hat gezeigt, dass er in der Lage ist, solche Spielräume durch Übertreten noch auszuweiten. Er könnte also Schritt für Schritt vorgehen, um erst seine Macht zu festigen. Z.b. der bereits geplante Ersatz des regulären Beamtenapparats und der Militärführung mit Trumpisten.
Aber selbst wenn er sofort extrem vorgeht und kann er einfach den Teil des Kongresses, der gegen ihn ist, eliminieren lassen, bevor sie ihn des Amtes entheben können. Wenn Trump an die Macht kommt, ist ohne illegale Rebellion/Aktivität, nichts mehr zu machen.
Meiner Meinung nach muss Biden jetzt klare Kante zeigen und die Reißleine ziehen. Selber mit Amtsmissbrauch drohen (und notfalls begehen). Klare Gesetzte im Senate vorschlagen, welche die Macht des Präsidenten, des Kongress und Supremecourt neu regeln und/oder klarstellen. Sodass auch über die Trump Zeit hinaus, die Gewaltenteilung und Verfassung geschützt ist. Wenn die Republikaner, die Gesetze blockieren, eben die neue Rechtslage voll gegen Sie ausspielen.
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32492
Wohnort: Woanders
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(#2306347) Verfasst am: 12.07.2024, 10:01 Titel: |
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Langsam fehlt ein 'President Biden und seine Taten'-Thread. Der Oppa ist ja kaum noch bei Bewusstsein. Die Demokraten hätten wirklich gut daran getan zu den Midterms einen alternativen Kandidaten aufzubauen. Jetzt wird wohl Trump wieder Präsident werden. Biden hatte die letzten Wahlen ja auch nur gewonnen, weil alle die Schnauze von den ständigen Lügen und dem Bullshit Trumps gestrichen voll hatten. Aber gegen diesen Tattergreis wirkt jetzt sogar der Lügenbaron noch wie eine gute Alternative. Kein Wunder dass die Republikaner den Loser erneut aufgestellt haben.
Die letzten vier Jahre waren so schön ruhig, was die Mitteilungen aus dem Weißen Haus anging. Keine täglichen Skandale und nix. Nur ab und zu mal Biden, wie er sich beinahe auf die Fresse legt oder mal wieder wirr vor sich hinglotzt. Jetzt haben wir wieder vier Jahre Chaos und tägliche Dummheitsbezeugungen vor uns. -.-
_________________ Das Begräbnis der Freiheit
Kaguya-hime
Kanashikute Yarikirenai
Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 21444
Wohnort: Swift Tuttle
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(#2306349) Verfasst am: 12.07.2024, 10:09 Titel: |
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Er hat selenski beim natogipfel als putin vorgestellt.
Also lustiger geht's nicht, wenn alles nicht so ernst wäre
Was letztlich ( strategiemäßig) hinter den Kulissen läuft, wissen wir sowieso nicht.
_________________ "als ob"
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air
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(#2306357) Verfasst am: 12.07.2024, 22:35 Titel: |
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Langsam fehlt ein 'President Biden und seine Taten'-Thread. Der Oppa ist ja kaum noch bei Bewusstsein. Die Demokraten hätten wirklich gut daran getan zu den Midterms einen alternativen Kandidaten aufzubauen. Jetzt wird wohl Trump wieder Präsident werden. Biden hatte die letzten Wahlen ja auch nur gewonnen, weil alle die Schnauze von den ständigen Lügen und dem Bullshit Trumps gestrichen voll hatten. Aber gegen diesen Tattergreis wirkt jetzt sogar der Lügenbaron noch wie eine gute Alternative. Kein Wunder dass die Republikaner den Loser erneut aufgestellt haben.
Die letzten vier Jahre waren so schön ruhig, was die Mitteilungen aus dem Weißen Haus anging. Keine täglichen Skandale und nix. Nur ab und zu mal Biden, wie er sich beinahe auf die Fresse legt oder mal wieder wirr vor sich hinglotzt. Jetzt haben wir wieder vier Jahre Chaos und tägliche Dummheitsbezeugungen vor uns. -.- |
TL;DR - Die Beurteilungen sind weiterhin inkonsistent:
Ja, es gibt inzwischen ein paar Abgeordnete und Journalisten, die meinen, daß Biden nicht mehr auf der Höhe sei, immer wieder mental nicht ganz da sei. Auch die letztlich durchgestochenen Zeitpläne, etwa Arbeitsbeginn um 11 Uhr, eine Ruhepause dazwischen und Feierabend um 20 Uhr - erstens eher normal für einen 80jährigen, daß der nicht mehr so belastbar ist, zweitens wird das aber als Argument genommen, daß er um seiner selbst willen zurückziehen sollte.
(Bemerkenswert dabei aber auch, daß kaum über Trump geredet wird: Trump habe angeblich im Amt drei Stunden pro Tag gearbeitet, wobei die Sitzungen selbst dann oft darin bestanden hätten, daß er zwischendurch immer wieder den Fernsehapparat angebrüllt habe. Er sei berüchtigt für seine niedrige Aufmerksamkeitsspanne. (Und sofern seine ehemaligen Untergebenen sich über ihn als Chef äußern, ist das in der Regel negativ.) Er fängt während seiner Wahlkampfauftritte immer wieder an, (noch größeren) unzusammenhängenden Quatsch (als sonst) zu faseln. Trump ist seit der Debatte kaum aufgetreten (vielleicht, um der "anderen Seite" keine Angriffsfläche der Art "du aber auch" zu geben). Und kaum ein Journalist und erst recht keiner seiner Jünger kommt auf die Idee, ihn zum Rückzug aufzufordern.)
Andererseits wird aber angeführt, daß Bidens Auftritte nach der Wahl besser gelaufen seien, Biden habe für ihn normale bis gute Performance abgeliefert. Die werden aber auch so oder so interpretiert: Etwa, das seien Formate, die ihm besser lägen, es habe auch Teleprompter, eingelernte Rede (denken wir mal, daß Berufspolitiker nach 50 Jahren einen Baukasten von Textbausteinen im Langzeitgedächtnis haben, die sie mit wenigen Stichworten abrufen können) bzw. vorbereitete Notizen etc. gegeben. Aber selbst wohlmeinende Anhänger meinen, sie hätten Biden auch schon ähnlich wie in der Debatte erlebt.
Das Nahezu-Fiasko bei der Debatte dürfte sich inzwischen in Wahlumfragen niederschlagen, der Effekt auf die Umfragen liegt aber innerhalb der Fehlerquote. Die Politiker und Parteien haben wohl deutlich genauere Umfragen und Informationen zur Verfügung: Biden meinte ja zwischenzeitlich auch, daß er sich wohl zurückziehen würde, wenn die Umfragen zeigten, daß er die Wahl verlieren würde. Auf den ersten Blick sehen für mich ja z.B. Pennsylvania und Nevada nicht gut aus, da darf er eigentlich nicht so weit zurückliegen wie z.B. in Kansas (die haben zuletzt 1964 einen Demokraten gewählt). Aber die Chance sei immer noch 50-50, zumindest einige Vorhersagemodelle (siehe z.B. electoral-vote.com oder fivethirtyeight.com) behaupten, daß das "bleeding" gestoppt sei, die Umfragen in einigen swing states sich leicht verbessert hätten. Das heißt wohl letztlich, daß Biden eher nicht aus dem Rennen aussteigen wird.
Ja, es gibt inzwischen auch Umfragen, daß VP Harris gegen Trump etwas besser wegkäme als Biden. Aber die könnten auch so oder so interpretiert werden: Hier seien um so mehr Leute "unentschlossen", es könnte also weiterhin "so oder so" ausgehen. Andererseits seien (laut CNN) immer noch 58% der Demokraten für Biden als Kandidat. Viele Leute hätten auch tatsächlich erklärt, daß sie dennoch für Biden stimmen würden, was bleibe denn sonst? (Die Wahl hängt wohl am Ende davon ab, wieviele das letzten Endes gesagt haben werden.) Man kann wohl davon ausgehen, daß die potentielle Nachfolgerin das Land zumindest nicht so an die Wand fahren würde wie Trump und seine Spießgesellen das vorhaben. Doch historisch gesehen sei es eher so, daß eine Partei, die den Amtsbonus in einer vergleichbaren Situation nicht nutzte bzw. so spät im Rennen noch umswitchte, die Wahl bedeutend wahrscheinlicher verloren habe.
("BidenWatch, 12.Juli")
Andererseits sind einige Dinge ja wohl heute anders:
Offenbar halten, nachdem ja zuerst die Zustimmung eher lauwarm war, die "Progressives" Biden heute eher die Stange als die "Moderaten". Einige Progressive loben ihn dafür, was er umgesetzt hat. Andererseits fast erwartbar, die meisten Progressives dürften ja in ziemlich sicheren Wahlkreisen in Großstädten oder tiefblauen Bundesstaaten sitzen, sie können also ungestraft ein paar Prozent verlieren. Während jemand, der in einem violetten Wahlkreis sitzt, der so oder so abstimmen könnte, ja besorgt sein könnte, wenn der Präsident bei ihm zuhause "under water" ist, der ihn auch mit runterziehen könnte.
Daß es immer noch "Unentschlossene" gibt. Es ist wohl klar, daß es in der Bevölkerung einen großen Anteil von Trump-Followern gibt, die den Mann auf jeden Fall wählen werden. Andererseits müssen ja die "Unentschlossenen" sich ja auch daran erinnern, was Trump getan hat - und das auch als Hinweis sehen, was Trump in einer zweiten Amtszeit tun würde.
Andererseits soll Trump, obwohl er eigentlich keine gute Botschaft für Minderheiten hat, tatsächlich seinen Wahlanteil bei Schwarzen und Latinos vergrößert haben. Das Wunderliche an z.B. Diktaturen ist aber, daß ihre Unterstützer immer meinen, auch unter der Diktatur "zu den Gewinnern" zu gehören. Obwohl Trump die meisten seiner Unterstützer kaum mit der Grillzange anfassen, geschweige denn sich tatsächlich um irgendeinen von ihnen sorgen würde... .
Was Namen angeht: Ich habe neulich auch zwei Namen miteinander verwechselt. (War aber in dem Fall nicht so schlimm, das sind beides Deppen.) Das kann sowohl passieren, wenn jemand mental nicht auf der Höhe ist als auch wenn das Gehirn gedanklich schon weiter ist als die Zunge. Keine Ahnung, wie das bei Trump oder Baby-Bush war, wenn sie Namen verwechseln. Daß Biden manchmal stottert, trägt ja vielleicht auch dazu bei.
(Anderes Beispiel aus meiner Erinnerung: Ich war davon überzeugt, daß irgendetwas am Sonntag stattfinden würde, während alle anderen meinten, das sei am Sonnabend. Und ich so: "Nicht Sonnabend, Samstag." Und ich war in dem Moment mal wieder der Depp. (Stellte sich übrigens nachher heraus, daß ich Recht hatte.))
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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VanHanegem Weltmeister
Anmeldungsdatum: 24.04.2006 Beiträge: 3180
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(#2306366) Verfasst am: 13.07.2024, 11:39 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | Ja, es gibt inzwischen ein paar Abgeordnete und Journalisten, die meinen, daß Biden nicht mehr auf der Höhe sei, immer wieder mental nicht ganz da sei. ...
Andererseits wird aber angeführt, daß Bidens Auftritte nach der Wahl besser gelaufen seien, Biden habe für ihn normale bis gute Performance abgeliefert. |
Das Problem ist doch, dass man einem, auf den sich die Presse erst mal eingeschossen hat, keine Chance mehr läßt.
Christian Wulf 2012 in D läßt grüßen.
_________________ Hup Holland Hup, Oranje winnt de cup (2022)
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air
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(#2306397) Verfasst am: 14.07.2024, 22:33 Titel: |
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(1)
Die Spekulationen schießen natürlich auch ins Kraut, ob es "Hintermänner und Drahtzieher" gegeben habe. Wäre aber bißchen merkwürdig, wenn Wer-auch-immer das einem Zwanzigjährigen überlassen hätte.
Wobei aber die Gründe, warum Leute umgebracht werden sollten, manchmal merkwürdig sind: Beispielsweise Pim Fortuyn wurde damals wegen seiner Auffassung zu Pelztieren ermordet und nicht etwa wegen vermeintlich viel naheliegender Motive.
(2) Die (rhetorische, weil: es ist ja relativ bekannt, wie Trump Konflikte choreographiert: schüren, bis er irgendwann das Interesse verliert?) Frage wäre natürlich, wie jetzt die Trumpianer darauf reagieren: Ist das nun ein George-Wallace-Moment (der Mann hat damals (auch) motiviert durch das Attentat, das ihn in den Rollstuhl brachte, intensiv über Rassismus und Hetze nachgedacht), oder wird das eher zu einer weiteren Radikalisierung führen? In den ersten Tweets hat Trump seinen Leuten überlassen, die Demokraten für die politische Gewalt verantwortlich zu machen. Während er selbst zu einer Mäßigung des Diskurses und zu mehr Einigkeit aufgerufen hat. (Es kann vorkommen, daß Politiker Anhänger der eigenen Partei zurückpfeifen. Man tweetet das aber - gefühlt - doch eigentlich nicht an sich selbst, sondern auch und gerade an den politischen Gegner, deswegen diese geringfügige Unsicherheit, s.o..) Er hat allerdings auch die Gunst des Augenblicks genutzt, um sich in kämpferischer Pose mit emporgereckter Faust zu präsentieren - was als Bild womöglich auch in einigen Geschichtsbüchern landen wird.
(3) Und eine weitere (vielleicht ebenfalls rhetorische?) Frage: Wenn man bei CNN heute auf der Seite weiter runterscrollte, fand man etwa die Meldung, daß in einem Club in den USA wieder einmal vier Menschen erschossen und neun weitere verletzt wurden. Das ist einer von hunderten ähnlichen Vorfällen, die jedes Jahr in den USA stattfinden. Und die Republikaner haben sich seit Jahrzehnten ja in der Regel mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, die Schußwaffengesetze zu verschärfen. Sie rühmen sich viel eher, wenn sie es geschafft haben, die bestehenden Regeln noch weiter aufzuweichen. Man kann neuerdings an einigen Orten Munition sogar wie Schokoriegel aus dem Automaten ziehen.
Auf diese ganzen Leute kam es ihnen bei dieser Aufweicherei nicht an. Ob sie jetzt bereiter wären, über Waffenkontrollen zu reden, nachdem es beinahe ihren Hohepriester erwischt hätte? (Andererseits ist ja Gun control ein beliebtes Wahlkampfthema - wenn die Republikaner das nicht abräumen, könnten ja die Demokraten das nutzen...?)
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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VanHanegem Weltmeister
Anmeldungsdatum: 24.04.2006 Beiträge: 3180
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(#2306544) Verfasst am: 20.07.2024, 07:18 Titel: |
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Critic hat folgendes geschrieben: | ... Ob sie jetzt bereiter wären, über Waffenkontrollen zu reden, nachdem es beinahe ihren Hohepriester erwischt hätte? ... |
Undenkbar ... das ist so, als würde die BJP in Indien für eine Schlachtung aller Kühe eintreten, nur weil eine dem Spitzenkandidaten auf den Fuß getreten ist.
_________________ Hup Holland Hup, Oranje winnt de cup (2022)
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air
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(#2306829) Verfasst am: 03.08.2024, 21:29 Titel: |
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(1) Und man dachte schon, das "Project 2025" sei bizarr und gefährlich - worin ja immerhin die Rechtskonservativen einen Plan auseinanderlegen, die staatlichen Institutionen und das politische System umzukrempeln und quasi gesellschaftliche Entwicklungen mindestens bis in die 50er, 60er Jahre zurückzurollen.
Von der Diskussion um ein anderes Pamphlet betroffen ist einmal wieder der Vizepräsidentschaftskandidat JD Vance, mittlerweile 110%iger Trump-Fan. Die verlinkte Kritik bezeichnet dieses Buch als "das paranoideste, haßerfüllteste, beängstigendste Buch, das (er) je gelesen habe" (und er habe auch Hitlers Buch gelesen):
In einem Buch, das von dem rechtskonservativen (oder auch -extremen) Verschwörungstheoretiker Jack Posobiec und einem gewissen Joshua Lisec (er stammt wohl aus dem Kreis des wegen rechtslastiger Kommentare aufgefallenen Scott Adams, des Schöpfers des Dilbert-Universums) produziert wurde, wird mehr oder weniger explizit davon gesprochen, daß "kommunistische Horden" die USA übernommen hätten oder das kurz bevorstünde. Die einzige Lösung, die hier gesehen wird, sei bestenfalls die Einführung eines extremen McCarthyismus und die Umstrukturierung von Gesellschaft und Wirtschaftssystem mit Abschaffung von Arbeitnehmerrechten etc. -- wenn nicht gar die Herausbildung eines faschistischen Staates. In dem Pamphlet gelobt werden diktatorische Regimes wie die von Pinochet oder Franco und auch deren Methoden, gegen Oppositionelle und "Unruhestifter" vorzugehen.
"Linke" und Liberale werden als "Unmenschen" bezeichnet, die angeblich versuchten, die Zivilisation zu zerstören, dagegen müsse man "leider, leider" mit der Abschaffung von Demokratie, Meinungsfreiheit, Toleranz für Andersdenkende und Minderheiten etc. vorgehen, "um die Zivilisation zu retten". Es wird sogar mehr oder weniger offen davon gesprochen, auch mit Gewalt gegen sie vorzugehen - wie halt die genannten und auch andere Diktatoren das getan haben. Die "Argumentation" wird mit Verschwörungsmythen und Falschdarstellungen der Geschichte zu untermauern versucht, es wird z.B. versucht, die Ereignisse des 6.Januar 2021 als "False-Flag-Operation der Linken" darzustellen, "um Trump und anderen wahren Patrioten zu schaden".
Das Buch wird mit positiven Kommentaren diverser "Trumpisten aus dem engsten Kreis" beworben: JD Vance, Donald Trump Jr, Michael Flynn, Tucker Carlson. Steve Bannon hat sogar das Vorwort zu dem Buch geschrieben ("The horrifying fascist manifesto endorsed by JD Vance").
Also entweder lesen diese Leute allesamt die Manuskripte nicht, die sie da hochjubeln sollen, oder was sich vollzieht ist der Versuch, mal wieder ganz offen eine Diktatur an der Wahlurne zu bewerben. Und Trumps Basis, immerhin über 40% der US-Gesellschaft, findet das alles ganz, ganz toll. (Bei Trump würde man ja sagen, daß er ganz oft den geheimen Teil offen ausspricht, also quasi unfähig wäre, eine Operation im Geheimen durchzuziehen. Aber was er tut bzw. von sich gibt, hätte auch jeden Anderen längst gekillt.)
(2) DG?:
...und CDU-Dampfplauderer und -Forderer Jens Spahn beim Besuch des Republikaner-Wahlparteitags neulich: "Wir haben gemeinsame Interessen..."
Natürlich weiß ich, daß man theoretisch auch "gemeinsame Interessen" mit einem Diktator haben kann. So waren ja auch im Laufe der Zeit einige Diktaturen, auch die von Franco, Mitglieder der NATO. Das gemeinsame Interesse war demnach, "eine kommunistische Diktatur in Westeuropa zu verhindern". Andererseits haben die demokratischen Mitglieder der NATO diese Diktatoren aber auch in ihrer Mitte geduldet - sie hatten kein Problem mit Diktaturen, sofern die halt nur "nicht links" waren.
Andererseits rutscht auch die CDU unter der Ägide Merz-Linnemann nach rechts, bedient sich populistischer Argumentationsmuster und übernimmt Positionen, für die vor einigen Jahren die AFD noch gescholten wurde, die seien unmenschlich. Also z.B.: "gemeinsames Interesse" Abschottung? Oder sollte man gleich den vollen "Danny Crane" gehen und z.B. in Anlehnung an Einlassungen von Trump in Bezug auf Ukraine, Nato-Mitglieder und Taiwan fragen: anderen Diktatoren mehr Raum geben? Vielleicht sogar Rückbau an Demokratie im Land? Insofern ist mir nicht einmal ganz klar, ob nicht auch gewisse Leute in der CDU auf enen Wahlsieg Trumps hinspielen.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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wolle Anti-Theist und Welt-Verbesserer
Anmeldungsdatum: 23.03.2015 Beiträge: 4270
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(#2307132) Verfasst am: 20.08.2024, 23:56 Titel: |
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Evangelikale Christen in den USA sehen das Alte Testament für wertvoller als das Neue Testament.
https://www.fr.de/politik/politik-praesidentschaftswahl-evangelikale-christen-usa-trump-links-92454527.html schrieb:
Zitat: | Evangelikale Christen in den USA lehnen Bibelstellen ab – weil Jesus „zu links“ ist |
Dafür werden eine Menge Aussagen in die Bibel hinein fantasiert, die dort überhaupt nicht zu finden sind.
1) Abtreibung: Evangelikale sind dagegen.
In der Bibel steht nichts davon.
2) Sex vor der Ehe: Evangelikale sind dagegen.
In der Bibel steht nichts davon.
3) Das Alter der Erde: Evangelikale sagen die Erde sei 6000 Jahre alt.
Die Schöpfungsgeschichte in der Bibel kommt auf sieben Tage für die Erschaffung der Welt.
Von 4000 Jahren Erdalter steht dort nichts.
4) Homosexualität: Evangelikale sind dagegen.
In der Bibel steht nur:
Zitat: | "Du sollst nicht beim Knaben liegen wie beim Weibe; denn es ist ein Greuel." | (3. Mose 18.22)
Das interpretiere ich als auf schwule Pädophilie bezogen.
5) Waffen: Bei Evangelikalen werden Waffen verherrlicht.
Im Neuen Testament heißt es aber bei
https://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/jesaja/50/#1:
Zitat: | 6 Ich hielt meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften; mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel. (Matthäus 26.67-68) (Johannes 19.1) |
_________________ 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26437
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2307134) Verfasst am: 21.08.2024, 09:26 Titel: |
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Da solltest Du Dir aber doch die Mühe machen, dieses Märchenbuch "richtiig" zu lesen.
Die sind schon in der Lage, Dir diese 4000 Jahre vor unserer Zeitrechnung aus der Bibel vorzurechnen.
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air
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(#2307148) Verfasst am: 22.08.2024, 20:59 Titel: |
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Das hier finde ich gar nicht so woke:
Was die Wahlprogramme (nicht) zur Todesstrafe sagen
Wie gesagt, in den USA gibt es noch die Todesstrafe, und sie wird auch angewandt. Hier hat man sich einmal angesehen, welche Haltung die einzigen beiden Kandidaten mit nennenswerten Aussichten auf die Präsidentschaft bzw. ihre Parteien zu dieser vertreten. Und die dürfte ja durchaus auch damit zusammenhängen, wen man ansprechen will.
Demnach habe Kamala Harris, als sie damals mal als Bezirksstaatsanwältin in einem erzliberalen Bezirk angefangen habe, sich vehement gegen die Todesstrafe ausgesprochen und dabei auch öffentlichem Druck widerstanden, als über einen Polizistenmörder verhandelt wurde.
Als sie dann als Staatsanwältin für ganz Kalifornien antrat, hatte sich das gewandelt, sie wolle "die Todesstrafe fordern, soweit das Gesetz das bestimme". Politiker passen sich in ihren Positionen durchaus mal an die mutmaßliche Position der Wählerschaft an, die sie ansprechen wollen.
Joe Biden hatte sich in den Jahrzehnten in umgekehrter Richtung bewegt, vor einigen Jahrzehnten noch ein ganz hartes Strafgesetz unterstützt ("he once bragged that the sweeping crime bill he was pushing did “everything but hang people for jaywalking”), sich 2020 dann gegen die Todesstrafe ausgesprochen - es habe seitdem aber auch keine Gesetzesinitiative gegeben.
In den letzten Jahrzehnten haben die Demokraten in ihren Wahlprogrammen durchaus mal eine Haltung vertreten, die mindestens die willkürliche Verhängung verhindern sollte (wenn mal wieder ein Staatsanwalt zeigen will, wie "tough on crime" er ist oder gegen Angehörige von Minderheiten wird gerne mal die Todesstrafe häufiger gefordert; und daß immer wieder gravierende Fehler gemacht werden, zeigen ja Fälle, in denen teilweise erst nach Jahrzehnten Menschen in Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen oder deren Strafen reduziert wurden).
In 2020 im Lichte von Protesten gegen Polizeibrutalität hatte dem gesamten System massive Defizite attestiert, was dann von Seiten der Republikaner zu arg verkürzenden Schlagworten wie "defund the police" umgemünzt wurde. Was ja vielmehr heißen sollte, daß man Mittel haben wollte, Polizeibehörden umzumodeln, in denen Gewalt gegen Verdächtige verbreitet ist etc., und auch z.B. Prävention vor Strafe gehen sollte. Und wenn man schrieb, daß man z.B. "cash bail" abschaffen wollte, dann dürfte sich das darauf bezogen haben, daß man nicht Menschen bei Verdacht auf geringfügige Vergehen zum Teil jahrelang in U-Haft halten wollte, weil sie sich die Kaution nicht leisten konnten - weil sie das auch bei Unschuld oder geringfügiger Strafe die Existenz gekostet hätte, sie Job und Wohnung verloren hätten etc.. Während andererseits Reiche sich auch bei erheblichen Vorwürfen und relativ wahrscheinlicher Schuld vorerst aus dem Knast "freikaufen" konnten.
Generell wollen Politiker in den USA (und Staatsanwälte sind ja als gewählte Amtsträger insofern auch Politiker) ja "tough on crime" erscheinen. Offenbar will man aber auch diesmal diese Munition nicht geben und spricht letztlich auch nicht über die Todesstrafe. Das dürfte ja auch damit zusammenhängen, daß einerseits ja die Progressives dieses Jahr schon für Harris elektrisiert sind; und man andererseits, um die Wahl gewinnen zu können, Wechselwähler und auch noch den kleinen Rest Republikaner ansprechen will, denen die Rhetorik und Pläne eines Donald Trump dann doch suspekt sind. Und wo die Demokraten zu etwa 2/3 gegen die Todesstrafe sind, könnten auch die Nicht-Trump-Republikaner in der Mehrheit noch dafür sein .
"Trump plant für den Fall einer Regierungsaufnahme eine 'killing spree' "
Während andererseits Donald Trump auch hier eine "base only"-Strategie(?) verfolgt und den Diskurs in Bezug auf die Todesstrafe nach rechts verschiebt: Zum einen kündigt er an, die Todeszellen leeren zu wollen (während seiner Amtszeit hatte er bereits soviele Insassen von Todeszellen töten lassen wie zuletzt Ende des 19.Jahrhunderts).
Zum anderen wolle er auch die Anwendbarkeit der Todesstrafe auch wieder in Bezug auf Verbrechen ausdehnen, in denen niemand getötet wurde: z.B. bei Gewalt gegen Kinder. Verräter. (Wie gesagt, geht der Strafrahmen bei einigen Vergehen zwar auch bis zur Todesstrafe. Aber es ist dann doch Jahrzehnte her, seit jemand zuletzt wegen etwas Anderem als Mord dazu verurteilt und von der Justizbehörde getötet wurde.) Und "officials who leak information to the press"...
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
Zuletzt bearbeitet von Critic am 23.08.2024, 07:58, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air
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(#2307346) Verfasst am: 06.09.2024, 21:55 Titel: |
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"Breaking News" von heute:
"Urteil im Schweigegeldprozeß um Stormy Daniels ergeht erst nach der Wahl"
Nun werde das Urteil gegen Trump erst am 26.November verkündet, mit der Argumentation, "das Gericht wolle nicht den leisesten Anschein erwecken, die Wahl beeinflussen zu wollen".
Die Frage wäre natürlich, was wäre "besser"? Trump könnte für die Angelegenheiten im Zusammenhang um die für die Schweigegeldzahlung falsch verwendeten Wahlkampfgelder theoretisch weggesperrt werden. (Wobei das halt so etwa der kleinste gegen ihn erhobene Vorwurf ist.) Sollte man das Urteil also vorher verkünden, oder nach der Wahl?
Nun hat sich dieser berüchtigte Statistiker festgelegt, nachdem das Modell eine Zeitlang hin- und hergesprungen sei: Er geht davon aus, daß Kamala Harris die Präsidentenwahl gewinne. Während andere Modelle wie etwa "538 to win" (Stand 06.09.2024) Trumps Siegwahrscheinlichkeit immer noch auf 44% taxieren.
Also ist ja ein Denkmodell immer noch theoretisch möglich: Einige gehen ja davon aus, daß Trump auch deshalb nochmal für die Wahl kandidiere, weil er Angst vor dem Knast habe, und der Status als Präsident ihn schützen würde. Andererseits, würde das auch für einen president-elect gelten? Oder könnte der Richter Trump trotzdem am 26.November einlochen?
(Einer der sprechenden Köpfe bei CNN meinte, theoretisch könnte Trump zu einer kurzen Gefängnisstrafe verurteilt werden. Aber wahrscheinlich würden dann die von Trump handverlesenen Richter ihm wieder Recht geben und urteilen, daß auch ein zum Präsidenten Gewählter "natürlich" an der Stelle Immunität genieße, mindestens ab Amtsantritt, er könne ja schließlich seine Staatsgäste schlecht im Besucherraum des Staatsgefängnisses empfangen...)
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
Zuletzt bearbeitet von Critic am 07.09.2024, 21:31, insgesamt einmal bearbeitet |
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46730
Wohnort: Stuttgart
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(#2307362) Verfasst am: 08.09.2024, 12:15 Titel: |
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Einige Beiträge hier abgetrennt, und nach Transsexualität, Homosexualität, TERFs verschoben.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Waterfall registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.10.2015 Beiträge: 33
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(#2307431) Verfasst am: 10.09.2024, 04:39 Titel: |
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Langsam fehlt ein 'President Biden und seine Taten'-Thread. Der Oppa ist ja kaum noch bei Bewusstsein. Die Demokraten hätten wirklich gut daran getan zu den Midterms einen alternativen Kandidaten aufzubauen. Jetzt wird wohl Trump wieder Präsident werden. Biden hatte die letzten Wahlen ja auch nur gewonnen, weil alle die Schnauze von den ständigen Lügen und dem Bullshit Trumps gestrichen voll hatten. Aber gegen diesen Tattergreis wirkt jetzt sogar der Lügenbaron noch wie eine gute Alternative. Kein Wunder dass die Republikaner den Loser erneut aufgestellt haben.
Die letzten vier Jahre waren so schön ruhig, was die Mitteilungen aus dem Weißen Haus anging. Keine täglichen Skandale und nix. Nur ab und zu mal Biden, wie er sich beinahe auf die Fresse legt oder mal wieder wirr vor sich hinglotzt. Jetzt haben wir wieder vier Jahre Chaos und tägliche Dummheitsbezeugungen vor uns. -.- | .
Dass aus dem Weissen Haus nichts kam, liegt daran, dass es schon lange geschlossen ist und Biden aus einem Filmstudio heraus seinen Quark abläßt.
Ob Trump ein Loser ist, wird sich im November heraus stellen.
Falschinformation markiert. astarte
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32492
Wohnort: Woanders
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(#2307434) Verfasst am: 10.09.2024, 07:34 Titel: |
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Waterfall hat folgendes geschrieben: | Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Langsam fehlt ein 'President Biden und seine Taten'-Thread. Der Oppa ist ja kaum noch bei Bewusstsein. Die Demokraten hätten wirklich gut daran getan zu den Midterms einen alternativen Kandidaten aufzubauen. Jetzt wird wohl Trump wieder Präsident werden. Biden hatte die letzten Wahlen ja auch nur gewonnen, weil alle die Schnauze von den ständigen Lügen und dem Bullshit Trumps gestrichen voll hatten. Aber gegen diesen Tattergreis wirkt jetzt sogar der Lügenbaron noch wie eine gute Alternative. Kein Wunder dass die Republikaner den Loser erneut aufgestellt haben.
Die letzten vier Jahre waren so schön ruhig, was die Mitteilungen aus dem Weißen Haus anging. Keine täglichen Skandale und nix. Nur ab und zu mal Biden, wie er sich beinahe auf die Fresse legt oder mal wieder wirr vor sich hinglotzt. Jetzt haben wir wieder vier Jahre Chaos und tägliche Dummheitsbezeugungen vor uns. -.- | .
Dass aus dem Weissen Haus nichts kam, liegt daran, dass es schon lange geschlossen ist und Biden aus einem Filmstudio heraus seinen Quark abläßt.
Ob Trump ein Loser ist, wird sich im November heraus stellen. |
Nein. Trump ist bereits ein Loser. Er hat bereits eine Wahl verloren.
_________________ Das Begräbnis der Freiheit
Kaguya-hime
Kanashikute Yarikirenai
Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16337
Wohnort: Arena of Air
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(#2307555) Verfasst am: 13.09.2024, 21:41 Titel: |
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Waterfall hat folgendes geschrieben: | Ob Trump ein Loser ist, wird sich im November heraus stellen. |
Also das TV-Duell gegen Harris hat er ja in Bausch und Bogen verloren. Selbst viiele Konservative geben das zu, wenn auch sie teilweise meinen, nicht weil Harris so gut gewesen sei (denn sie hatten sie ja wochenlang runtergeschrieben und etwa behauptet, sie sei dumm, dort nur wegen der Frauen- und Minderheitenquote o.ä.), sondern weil er so schlecht gewesen sei. Wobei natürlich Jeder ein bißchen was Anderes gesehen hat: Trump habe ohnehin Schwierigkeiten, länger als drei Sätze bei einem Thema zu bleiben und eine zusammenhängende Argumentation zu präsentieren. Am Anfang habe er zwar noch einige Antworten geben können. Er sei allerdings nach einer halben Stunde "müde gespielt" gewesen, während Harris dann endgültig ihre Kampftaktik gefunden habe. Sie habe Trump mit kleinen verbalen Spitzen immer wieder "getriggert", er sei in jede Falle gelaufen, die sie ihm gestellt habe. (Sie hat sich ja auch auf die Erfahrung als Staatsanwältin berufen, daß sie jahrzehntelang vor Gericht Leute zerlegt habe, die so tickten wie Trump.)
(Wobei aber beide Seiten an einigen Stellen versucht haben, es "both ways" zu haben:
a. Einerseits meinte Trump, er wolle Obamacare abschaffen, das er für schlecht halte. Andererseits habe man das System am Leben erhalten müssen - selbst der Konservative John McCain hatte Trump ja damals auflaufen lassen, man könne Millionen Menschen, die nur darüber versichert sind, nicht ihre KV wegnehmen. Und man hat ja offenbar bis heute kein besseres Konzept anzubieten - es sei denn das aus der "Agenda 2025", Millionen ihren Versicherungsschutz zu streichen. Was dann selbst unter den Republikanern unbeliebt ist.
b. Nach der Debatte hatte er dann eine "interessante Philosophie" offenbart, daß er nun einmal klar gewonnen habe, und daher eine Wiederholung, bzw. er meinte, eine "Revanche", nicht nötig sei. Was nicht so ganz stimmen mag, nach den üblichen Gepflogenheiten etc.. Also möglicherweise hat er Angst, daß sie nochmal offenlegen könnte, daß er eigentlich ein furchtbarer Debater ist. Und er und sein Adlatus JD Vance behaupten weiterhin, haitianische Einwanderer hätten in einem der diversen Springfields Haustiere gestohlen und gegessen - obwohl vor Ort, wo das geschehen sein soll, niemand (auch nicht die örtlichen Republikaner) von derartigen Vorfällen weiß. Also halt die übliche Strategie, auch offensichtliche Lügen immer weiter zu erzählen, und auch mit Rassismus, diffusen Ängsten etc. zu operieren:
New York Times hat folgendes geschrieben: | Said Trump: “Illegal Haitian migrants have descended upon a town of 58,000 people, destroying their way of life.”
Trump repeated his promise to conduct the largest deportation operation in American history, but said he would start in Springfield, Ohio, and Aurora, Colo., two cities at the center of baseless and misleading claims he has made about migrants taking over buildings and bringing crime and disease to towns. |
Die Haitianer, die er meint, durften übrigens in die USA einreisen. Trump fordert also inzwischen auch die Massendeportation von Migranten, die sich legal im Land befinden. Trump hatte ja schon in der Vergangenheit Konflikte geschürt, Verschwörungstheorien verbreitet - und das hat zu Gewalt geführt. Und nun auch hier - es hat Bombendrohungen gegen die dortigen Schulen gegeben.
c. Harris meinte einerseits, damals hätte ja Trump das Abkommen mit den Taliban verhandelt, und das sei ein sehr schlechter Deal gewesen - man sieht ja, was passierte: sie kamen wieder an die Macht. Andererseits schreibt sie sich aber positiv auf die Fahne, daß die Biden-Regierung den Abzug aus Afghanistan dann durchgezogen habe. Also halt den mit den katastrophalen Folgen für das Land und die Menschen.)
Zum Teil hört man ja die Auffassung, daß ein TV-Duell ein enges Rennen dann vielleicht doch minimal beeinflussen kann: In den ersten Umfragen nach dem Duell soll Harris ja um 1-2% besser dastehen als am Tag des Duells selbst. Das kann sich natürlich auch verlieren bzw. "im Grundrauschen" liegen, oder ihr in einem knappen Rennen "over the top" helfen. (Genauso auch, wenn sich möglichst viele "Swifties" an die Wahlempfehlung ihres Idols hielten.) Wenn auch die Beurteilung der Kompetenz der Kandidaten sich eher im statistischen Grundrauschen verschoben hat, scheinen ja auch nachher etwas mehr Leute der Meinung zu sein, daß Harris sich für ihre Belange mehr interessiere als Trump das tut. Wie gesagt, könnte es auch dieses Jahr wieder auf ein paar tausend Stimmen hier und da ankommen, das kann vielleicht helfen oder nicht.
(Es ist ja schon bemerkenswert, wie Trump es geschafft hat, daß viele ehemalige Loyalisten und Stockkonservative heute vor ihm warnen, ihn als furchtbaren Arbeitgeber und als unfähig für das Amt des Präsidenten bezeichnen - aber eben auch Leute, die ihn abgrundtief gehaßt haben, ihn etwa als "den neuen Hitler" bezeichnet haben, zu sich ins Boot zu holen.
Übrigens sieht aber das, was Trump ökonomisch anzubieten hat, auch nicht toll aus: Er hat für viele Fragen erst gar keine Konzepte oder ist heute mal dafür, morgen mal dagegen. Andererseits nicht nur, daß der geplante 20%-Einfuhrzoll auf ausländische Produkte zu massiven Preissteigerungen führen würde. Sein "Projekt 2025" beinhaltet ja z.B. auch eine massive Umverteilung von Geld von unten nach oben - für Normalverdiener könnte sich die Steuerlast möglicherweise bis zu verdreifachen, zugunsten der steuerlichen Entlastung der Millionäre. Wenn Kinderbetreuung nicht mehr staatlich gefördert würde, wie gefordert, würde das die Lebenschancen von Kindern aus sog. "sozial schwachen Haushalten" massiv reduzieren; Wenn das staatliche Schulsystem zusammengestrichen würde, desgleichen. Etc. ("Project 2025 would change America dramatically"; NYT-Artikel).)
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22252
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(#2307573) Verfasst am: 14.09.2024, 12:30 Titel: |
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Das mit den Fallen, die Harris gestellt hat, finde ich eigentlich am bezeichnendsten. U.a. hat sie ja dazu aufgerufen, zu seinen Veranstaltungen zu gehen, um zu sehen, wie er immer wieder Unsinn schwätzt, keine politischen Pläne habe usw., und auch, wie Leute die Veranstaltung verlassen, weil sie einfach zu gelangweilt seien. Wirklich jeder sieht ja auf drei Meilen, dass sie das nur sagt, um ihn zu reizen, weil er ja so viel Wert auf die Größe von Veranstaltungen legt.
Nur dieser kleine Narzisst selbst fällt natürlich voll drauf rein. Wenn man das sieht - so hörte ich in einem Kommentar -, wie muss man sich dann politische Verhandlungen zwischen ihm und auch nur einigermaßen kompetenten ausländischen Politikern vorstellen, speziell vom Typus "starker Mann", den er so offensichtlich bewundert? Die tippen doch nur zwei-, dreimal die richtigen emotionalen Schwächen an und bekommen was sie wollen. Eine emotional derartig unerwachsene Person kann man doch nicht in ein verantwortliches Amt lassen.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Waterfall registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.10.2015 Beiträge: 33
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(#2307594) Verfasst am: 15.09.2024, 13:14 Titel: |
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Waterfall hat folgendes geschrieben: | Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Langsam fehlt ein 'President Biden und seine Taten'-Thread. Der Oppa ist ja kaum noch bei Bewusstsein. Die Demokraten hätten wirklich gut daran getan zu den Midterms einen alternativen Kandidaten aufzubauen. Jetzt wird wohl Trump wieder Präsident werden. Biden hatte die letzten Wahlen ja auch nur gewonnen, weil alle die Schnauze von den ständigen Lügen und dem Bullshit Trumps gestrichen voll hatten. Aber gegen diesen Tattergreis wirkt jetzt sogar der Lügenbaron noch wie eine gute Alternative. Kein Wunder dass die Republikaner den Loser erneut aufgestellt haben.
Die letzten vier Jahre waren so schön ruhig, was die Mitteilungen aus dem Weißen Haus anging. Keine täglichen Skandale und nix. Nur ab und zu mal Biden, wie er sich beinahe auf die Fresse legt oder mal wieder wirr vor sich hinglotzt. Jetzt haben wir wieder vier Jahre Chaos und tägliche Dummheitsbezeugungen vor uns. -.- | .
Dass aus dem Weissen Haus nichts kam, liegt daran, dass es schon lange geschlossen ist und Biden aus einem Filmstudio heraus seinen Quark abläßt.
Ob Trump ein Loser ist, wird sich im November heraus stellen. |
Nein. Trump ist bereits ein Loser. Er hat bereits eine Wahl verloren. |
So, hat er das? Wahlfälschung machte es möglich.
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Falschinformationen markiert. astarte
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22252
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(#2307600) Verfasst am: 15.09.2024, 15:02 Titel: |
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Waterfall hat folgendes geschrieben: | Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Waterfall hat folgendes geschrieben: | Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Langsam fehlt ein 'President Biden und seine Taten'-Thread. Der Oppa ist ja kaum noch bei Bewusstsein. Die Demokraten hätten wirklich gut daran getan zu den Midterms einen alternativen Kandidaten aufzubauen. Jetzt wird wohl Trump wieder Präsident werden. Biden hatte die letzten Wahlen ja auch nur gewonnen, weil alle die Schnauze von den ständigen Lügen und dem Bullshit Trumps gestrichen voll hatten. Aber gegen diesen Tattergreis wirkt jetzt sogar der Lügenbaron noch wie eine gute Alternative. Kein Wunder dass die Republikaner den Loser erneut aufgestellt haben.
Die letzten vier Jahre waren so schön ruhig, was die Mitteilungen aus dem Weißen Haus anging. Keine täglichen Skandale und nix. Nur ab und zu mal Biden, wie er sich beinahe auf die Fresse legt oder mal wieder wirr vor sich hinglotzt. Jetzt haben wir wieder vier Jahre Chaos und tägliche Dummheitsbezeugungen vor uns. -.- | .
Dass aus dem Weissen Haus nichts kam, liegt daran, dass es schon lange geschlossen ist und Biden aus einem Filmstudio heraus seinen Quark abläßt.
Ob Trump ein Loser ist, wird sich im November heraus stellen. |
Nein. Trump ist bereits ein Loser. Er hat bereits eine Wahl verloren. |
So, hat er das? Wahlfälschung machte es möglich. |
Ach ja, der Schwachsinn fehlte noch im Verschwörungstheorie-Lexikon, das du mit deinen Posts hier anlegst.
Nein, es gab keine Wahlfälschung. Nichts von dem, was die Trumpisten an Behauptungen vorgelegt haben, hat sich irgendwie erhärtet, obwohl alle Gerichte ihnen offen standen, teils mit von Republikanern, in manchen Fällen sogar von Trump selbst ernannten Richtern. Vieles davon war erkennbar völlig frei erfundener Unsinn. Wie ja überhaupt Trump als gewohnheitsmäßiger, andauernder Lügner bekannt ist.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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