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Papst Leo der IX.

 
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#2310505) Verfasst am: 15.05.2025, 18:03    Titel: Papst Leo der IX. Antworten mit Zitat

Warum gibt es noch keinen neuen Diskussionsfaden zu Papst Ludwig dem IX.?
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26437
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2310506) Verfasst am: 15.05.2025, 18:35    Titel: Re: Papst Leo der IX. Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Warum gibt es noch keinen neuen Diskussionsfaden zu Papst Ludwig dem IX.?

Weil jedes klerikale Personalproblem normalerweise erst dann dann einen eigenen Thread bekommt, wenn es genügend Mist produzoiert hat.

Und warum fandest Du es jetzt so wichtig, diesen Thead zu eröffnen?

Kann man die Päptse nicht wie Gott auch einfach in der Vergessenheit sterben lassen, solange sie keinen Ärger erregen?
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22252

Beitrag(#2310507) Verfasst am: 15.05.2025, 21:58    Titel: Re: Papst Leo der IX. Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Warum gibt es noch keinen neuen Diskussionsfaden zu Papst Ludwig dem IX.?

Was möchtest du diskutieren?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22252

Beitrag(#2310508) Verfasst am: 15.05.2025, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Aber ich kann mal anfangen: Ich glaube nicht, dass "Leo" sachgerecht mit "Ludwig" wiedergegeben werden kann.

Inhaltlich: Sein Einsatz gegen Ämterkauf dürfte uneingeschränkt positiv zu werten sein, der gegen die Priesterehe dagegen aus heutiger Sicht eher problematisch. Kirchenpolitisch fatal wohl seine Mitwirkung an der Verfestigung der Trennung von Ost- und Westkirche.
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2056

Beitrag(#2310517) Verfasst am: 16.05.2025, 06:35    Titel: Re: Papst Leo der IX. Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Warum gibt es noch keinen neuen Diskussionsfaden zu Papst Ludwig dem IX.?

Das frage ich mich auch schon seit fast 1000 Jahren
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#2310518) Verfasst am: 16.05.2025, 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Es findet eine maßlose Überbewertung in den öffentlich-rechtlichen Medien statt. Der neue Papst hat einen Furz gelassen, oh, es muss in den Nachrichten positiv und ausführlich darüber berichtet werden: Kostenlose Werbung für die Religion der Journalisten.

Die Atheisten haben jetzt erst einmal einen Maulkorb, weil der Papst als Linker und Friedensbefürworter gelobt wird… er könnte ja auch "Reformen" machen:
Was denn? Ja, er könnte die Bibel zensieren oder für unbeachtlich erklären, die 10 Gebote negieren.
Vorrangig ist und bleibt das ganze Herumgebete ein tiefster Ausdruck des Aberglaubens im Geiste voraufklärerischer Zeiten. Jedes "Segnen" bleibt aus Sicht des Papstes erst einmal ein Zauberspruch wie bei Harry Potter. Ohne das Pendant des innerlichen zur Hölle-Wünschens kommt keine Religion aus, würde ich meinen.

Und dann werden irgendwelche entrückt jubelnden Leute gezeigt, die dem neuen Papst zujubeln, ohne vorher zu wissen, wer das überhaupt ist: Autoritäter Personenkult.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22252

Beitrag(#2310520) Verfasst am: 16.05.2025, 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Die Atheisten haben jetzt erst einmal einen Maulkorb, weil der Papst als Linker und Friedensbefürworter gelobt wird…

Echt? Ist das nicht verboten?
Oder hat "Maulkorb" hier vielleicht die eher exotische Bedeutung "interessieren grad keinen"?

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Vorrangig ist und bleibt das ganze Herumgebete ein tiefster Ausdruck des Aberglaubens im Geiste voraufklärerischer Zeiten. Jedes "Segnen" bleibt aus Sicht des Papstes erst einmal ein Zauberspruch wie bei Harry Potter.

Ist ja schon gut...
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
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Beitrag(#2310521) Verfasst am: 16.05.2025, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Die Atheisten haben jetzt erst einmal einen Maulkorb, weil der Papst als Linker und Friedensbefürworter gelobt wird…

Echt? Ist das nicht verboten?
Oder hat "Maulkorb" hier vielleicht die eher exotische Bedeutung "interessieren grad keinen"?

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Vorrangig ist und bleibt das ganze Herumgebete ein tiefster Ausdruck des Aberglaubens im Geiste voraufklärerischer Zeiten. Jedes "Segnen" bleibt aus Sicht des Papstes erst einmal ein Zauberspruch wie bei Harry Potter.

Ist ja schon gut...


denn, wie uta Uta Ranke-Heinemann Ich liebe es... schon konstatierte:
Zitat:
Also es ist doch der reine Junggesellenverein, wo nur die Jungfrau Maria Zutritt hat.

Zitat:
„Im Vatikan kommst du als Frau nur mit dem Staubsauger nach oben“


nicht durch frommes beten jedenfalls.

der neue amipapst soll halt ein wenig stänkern, wie seinerzeit der polen-Wojty?a.
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Tarvoc
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Beitrag(#2310523) Verfasst am: 16.05.2025, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Die Atheisten haben jetzt erst einmal einen Maulkorb, weil der Papst als Linker und Friedensbefürworter gelobt wird…

Der Maulkorb ist vor allem selbst verpasst, weil die meisten Brights zu allem, was irgendwie mit Religion zu tun hat, wie eine gesprungene Platte nur eine einzige Sache zu sagen haben und diese ad nauseam wiederholen. Diese mag ja richtig sein, ist aber rein informationstheoretisch nach der zehntausendsten Wiederholung schlichtweg überhaupt keine Mitteilung mehr, sondern verschwimmt mit dem Hintergrundrauschen. (Das ist übrigens kein allgemeines Problem aller Atheisten. Ich zum Beispiel habe dieses Problem nicht. Und ich habe auch keinen Maulkorb durch die Papstwahl.)

[edit] Um das mal am konkreten Beispiel zu verdeutlichen:

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Vorrangig ist und bleibt das ganze Herumgebete ein tiefster Ausdruck des Aberglaubens im Geiste voraufklärerischer Zeiten.

Das ist eben nicht spezifisch eine Bemerkung zum neuen Papst. Also warum sie in einen Thread packen, der spezifisch zum neuen Papst sein soll?

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Jedes "Segnen" bleibt aus Sicht des Papstes erst einmal ein Zauberspruch wie bei Harry Potter.

Du meinst aus deiner Sicht. Aus der Sicht des Papstes ist eine Segnung gerade kein Zauberspruch. (Kommt wohl darauf an, welches Spielsystem man verwendet. zwinkern)
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 17.05.2025, 07:04, insgesamt einmal bearbeitet
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MeineGitarreBrauchtStrom
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Beitrag(#2310525) Verfasst am: 16.05.2025, 21:46    Titel: Re: Papst Leo der IX. Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Warum gibt es noch keinen neuen Diskussionsfaden zu Papst Ludwig dem IX.?

Ein konservativer, alter, weißer Mann wird von einem anderen konservativen, alten, weißen Mann abgelöst, und nichts wird sich ändern. Keine Frauen in der Kirche, keine Ökumene, dafür ein bisschen Vertuschung von kinderlieben Priestern. Eigentlich könnte man einfach den Benedikt-Thread hier reinkopieren und wir sind unserer Zeit voraus.

Wartet mal, die Führung ruft gerade an... Wir bekommen jetzt doch einen Maulkorb verpaßt, weil Leo ein Linker und Pazifist sein soll. Jemand soll den Thread löschen.
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Beten ist die höflichste Art, jemandem nicht zu helfen
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
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Beitrag(#2310534) Verfasst am: 17.05.2025, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

https://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/sprueche/15/#29 schrieb:
Zitat:
29 Der HERR ist fern von den Gottlosen; aber der Gerechten Gebet erhört er. (Sprüche 15.8) (Johannes 9.31)

Wenn also Millionen Gläubige beispielsweise für den letzten Papst gebetet haben, warum ist er dann dennoch so "jung" gestorben?
Schließlich könnte so ein Papst so alt werden wie Adam.
https://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/1_mose/5/#21 schrieb:
Zitat:
3 Und Adam war hundertunddreißig Jahre alt und zeugte einen Sohn, der seinem Bild ähnlich war und hieß ihn Seth (Psalm 51.7) (1. Korinther 15.49)
4 und lebte darnach achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter;
5 daß sein ganzes Alter ward neunhundertunddreißig Jahre, und starb.

Entweder waren die Gebete nicht von Gerechten, dann waren Millionen Gläubige nicht gerecht.
Oder Gott hat die Gebete der Gerechten nicht erhört, im Widerspruch zu den Sprüchen in der Bibel.
Oder erhören bedeutet nicht das Gleiche wie dem Wunsch des Gebetes zu entsprechen.
Oder es gibt keinen Gott, und die Gebete werden nie von einem Gott erhört.
Ich meine letzteres ist korrekt.
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72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#2310653) Verfasst am: 29.05.2025, 09:20    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Wenn also Millionen Gläubige beispielsweise für den letzten Papst gebetet haben, warum ist er dann dennoch so "jung" gestorben?
Schließlich könnte so ein Papst so alt werden wie Adam.

Die Gottheit hat ihn zu sich gerufen, wie die Christen sagen zynisches Grinsen. (Gemeint ist: „Gott“ hat ihn getötet, es schien gerade notwendig gewesen zu sein – welch ein Trost [/ironie]).

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Der Maulkorb ist vor allem selbst verpasst, …

Ich meine nicht Maulkorb für mich. Sondern ich meine das Fernsehen und den Rundfunk, voran das öffentlich-rechtliche Staatsfernsehen. Ich dachte nicht, dass derartige Ausfälle noch möglich sind.. Eine kleine Minderheit sitzt über das Staatsfernsehen offenbar noch fest im Sattel.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44644

Beitrag(#2310657) Verfasst am: 29.05.2025, 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Ich meine nicht Maulkorb für mich. Sondern ich meine das Fernsehen und den Rundfunk, voran das öffentlich-rechtliche Staatsfernsehen.

Das hat doch auch wieder nichts mit der Papstwahl zu tun. Wann waren denn Atheisten im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen überhaupt jemals nennenswert repräsentiert?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#2310659) Verfasst am: 29.05.2025, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Die Gottheit hat ihn zu sich gerufen, wie die Christen sagen

"Die Gottheit" sagen Christen mE fast nie. Kann es sein, dass du weitgehend Unsinn schwätzt?

Und gerade anhand eines Ereignisses wie einer Papstnachfolge mangelndes Vorkommen von Atheist:innen zu beklagen, ist irgendwie auch ziemlich speziell. Das ist ein Ereignis in der katholischen Kirche - natürlich kommen da primär Katholik:innen zu Wort. Neben Atheist:innen kommen da auch Muslim:innen, Buddhist:innen etc.pp. relativ wenig zu Wort.

Im Übrigen fordere ich eine stärkere Berücksichtigung von Nichtsportlern bei der Programmgestaltung. Es gibt einen eklatanten Mangel an expliziten Nicht-Sport-Sendungen, wenn man es mit der Anzahl an Sport-Sendungen vergleicht. Man könnte doch abwechselnd mit der Sportschau eine Nichtsportschau senden, in der Nichtsportler keinen Sport treiben und erklären, was am Keinen-Sport-Machen so toll ist.
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Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 29.05.2025, 15:58, insgesamt einmal bearbeitet
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fwo
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Beitrag(#2310661) Verfasst am: 29.05.2025, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

@tillich
Dein lustiger Vergleich von Kirchen- und Sportvereinen bringt mich auf eine Idee, wie die armen notleidenden Kirchen vielleicht den finanziellen Verlust durch den weiter anhaltenden Mitgliederschwund ausgleichen könnten: Bandenwerbung, aber halt nicht einfach für die eigene Bande, sondern z.B. mit Postern am Altar:
Zitat:
Malteser Aquavit, wenn sie der Welt entrücken wollen
Astra Urtyp: In der Gemeinde sind wir stark

Oder Werbung am Kreuz
Zitat:
Ich leide tagelang für eine Coke***

und so auf die Art.

*** dabei fällt mir auf, dass der Camel-Mann auch schon Löcher in den Sohlen hatte.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22252

Beitrag(#2310662) Verfasst am: 29.05.2025, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
@tillich
Dein lustiger Vergleich von Kirchen- und Sportvereinen bringt mich auf eine Idee, wie die armen notleidenden Kirchen vielleicht den finanziellen Verlust durch den weiter anhaltenden Mitgliederschwund ausgleichen könnten: Bandenwerbung, aber halt nicht einfach für die eigene Bande, sondern z.B. mit Postern am Altar:

Naja, da passt der Vergleich dann nicht mehr, weil Religion halt nicht so durchkommerzialisiert ist wie der Sport.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26437
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2310663) Verfasst am: 29.05.2025, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
@tillich
Dein lustiger Vergleich von Kirchen- und Sportvereinen bringt mich auf eine Idee, wie die armen notleidenden Kirchen vielleicht den finanziellen Verlust durch den weiter anhaltenden Mitgliederschwund ausgleichen könnten: Bandenwerbung, aber halt nicht einfach für die eigene Bande, sondern z.B. mit Postern am Altar:

Naja, da passt der Vergleich dann nicht mehr, weil Religion halt nicht so durchkommerzialisiert ist wie der Sport.

Stimmt. Nicht so wie der Sport, sondern anders. Da geht es momentan nur um den Abo-Handel mit dem eigenen Produkt. Aber durchkommerzialisiert würde ich das auch nennen, politisch bestens flankiert durch maximale Lobbyarbeit.
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46730
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2310675) Verfasst am: 30.05.2025, 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
@tillich
Dein lustiger Vergleich von Kirchen- und Sportvereinen bringt mich auf eine Idee, wie die armen notleidenden Kirchen vielleicht den finanziellen Verlust durch den weiter anhaltenden Mitgliederschwund ausgleichen könnten: Bandenwerbung, aber halt nicht einfach für die eigene Bande, sondern z.B. mit Postern am Altar:

Naja, da passt der Vergleich dann nicht mehr, weil Religion halt nicht so durchkommerzialisiert ist wie der Sport.

Stimmt. Nicht so wie der Sport, sondern anders. Da geht es momentan nur um den Abo-Handel mit dem eigenen Produkt. Aber durchkommerzialisiert würde ich das auch nennen, politisch bestens flankiert durch maximale Lobbyarbeit.



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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22252

Beitrag(#2310677) Verfasst am: 30.05.2025, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Mich würde ernsthaft interessieren, wie viele als Kinder getaufte Erwachsene ihre Taufe durch diese Karikatur ernsthaft und in vollem Sinne sachgerecht darfestellt sehen: Als Verletzung des eigenen Lebens, so als ob einem Baby von boshaften Eltern und Priestern ein kreuzförmiger Nagel durch den Leib getrieben würde.

Ich weiß, dass es Leute gibt, die die Rolle der Religion in ihrer Kindheit tatsächlich als derart schmerzhaft und verletzend erlebt haben. Janosch war offensichtlich einer davon, und von solchen Leuten nehme ich so etwas als valide Kritik an. Auch wenn es an der Intention der Kindertaufe natürlich völlig vorbeigeht (kein Elternteil und kein Pfarrer/Priester will einem Kind mit der Taufe schaden, im Gegenteil), ist es natürlich legitim, wenn Leute, die Religion in diesem Sinne erlebt haben, sie auf so eine Art darstellen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es besonders viele sind.

Aber vielleicht gehört das besser in einen Thread über Kindertaufe (gibt es doch bestimmt?) als in diesen Scherz-Thread.
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 4270

Beitrag(#2310679) Verfasst am: 31.05.2025, 08:42    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Auch wenn es an der Intention der Kindertaufe natürlich völlig vorbeigeht (kein Elternteil und kein Pfarrer/Priester will einem Kind mit der Taufe schaden, im Gegenteil), ist es natürlich legitim, wenn Leute, die Religion in diesem Sinne erlebt haben, sie auf so eine Art darstellen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es besonders viele sind.

Aber vielleicht gehört das besser in einen Thread über Kindertaufe (gibt es doch bestimmt?) als in diesen Scherz-Thread.

Es gibt einen Thread über männliche Beschneidung (Verstümmelung) https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=29989
Juden wollen ihren Kindern vielleicht nicht schaden, wenn ihre männlichen Neugeborenen kurz nach der Geburt verstümmelt werden, aber sie tun es.
Das ist nicht nur sexistisch, sondern verletzt auch heimtückisch das Recht auf körperliche Unversehrtheit.

Mit der Taufe ist es das Gleiche: die Säuglinge werden nicht gefragt, sie sind ja auch ahnungslos, was passiert und völlig unmündig.
Trotzdem werden sie in ein religiöses System geworfen, das sie lebenslang prägen soll.
Hilflosen Schutzbefohlenen wird ein psychisches Korsett angelegt, das sie vielleicht später nur mit Schwierigkeiten wieder ablegen können.
Zudem trägt das Ritual abergläubische Züge im Sinne eines Schutz-Zaubers.
_________________
72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44644

Beitrag(#2310682) Verfasst am: 31.05.2025, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Mit der Taufe ist es das Gleiche:

Mit den Augen rollen Natürlich ist es nicht das Gleiche, ob man jemandem etwas Wasser über die Stirn träufelt oder ihm einen Teil seines Genitalbereichs abschneidet.

wolle hat folgendes geschrieben:
Hilflosen Schutzbefohlenen wird ein psychisches Korsett angelegt, das sie vielleicht später nur mit Schwierigkeiten wieder ablegen können.
Zudem trägt das Ritual abergläubische Züge im Sinne eines Schutz-Zaubers.

"Abergläubisch", um nicht zu sagen regelrecht magisches Denken, ist es auch, zu glauben, man könne jemanden mit ein Bisschen Wasser in ein "psychisches Korsett" zwingen. Das ergibt überhaupt nur Sinn, wenn man dem Taufritual irgendwelche übernatürlichen Kräfte zuschreibt, die z. B. eine ganz simple Gesichtswäsche mit Wasser irgendwie nicht haben soll. Wenn überhaupt ist noch eher die Vergabe eines aller Wahrscheinlichkeit nach lebenslang benutzten Namens an das Kind "gegen dessen Willen" ein "psychisches Korsett" als das Bisschen Wasser. Nur ist Namensgebung in irgendeiner Form (ob nun kirchlich oder z. B. staatlich) klarerweise alternativlos, und um im Bild zu bleiben zeigt das eben auch, dass ein Korsett nicht nur einengen, sondern auch notwendige Stütze sein kann. Wie Jacques Lacan sagen würde: Je vous baptise au les non-dupes errent. zwinkern
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Wilson
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Beitrag(#2310684) Verfasst am: 31.05.2025, 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ich werde einfach formal den Christen zugeordret
Ich muss zur christenlehre
Ich muss mich um keine Steuer mehrzu zahlen abmelden
Ich muss schauen, WENN ich bei einem kirchlichen dienstherrrrrrren unterkommen, wie ich mich verhalte
Ich darf mich nicht selbst beflecken

Usw.das sind eine menge überflüssiger Dinge, die Zeit kosten und mich
von netten Dingen abhalten
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fwo
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Beitrag(#2310691) Verfasst am: 01.06.2025, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
Ich werde einfach formal den Christen zugeordret
Ich muss zur christenlehre

Nicht zwingend. Die Eltern, die das Event Deiner Taufe mitgenommen haben, können Dich trotzdem vom Religionsunterricht abmelden.
Wilson hat folgendes geschrieben:
Ich muss mich um keine Steuer mehrzu zahlen abmelden

Das stimmt leider und es kostet sogar Gebühren.
Wilson hat folgendes geschrieben:
Ich muss schauen, WENN ich bei einem kirchlichen dienstherrrrrrren unterkommen, wie ich mich verhalte
Ich darf mich nicht selbst beflecken

Natürlich darfst Du das, denn wo kein Kläger, da kein Richter.

Wilson hat folgendes geschrieben:
Usw.das sind eine menge überflüssiger Dinge, die Zeit kosten und mich
von netten Dingen abhalten

Das Selbsbefleckungsverbot kostet keine Zeit, sondern gibt Dir welche, die Du natürlich auch zur "Selbstbefleckung" nutzen kannst.
(Ich bin mal neugierig, weil Du so eine kirchliche Vokabel für die Selbstbefriedigung benutzt: Gehörst Du etwa zu den Frauen, die so stark ejakulieren, dass überhaupt eine Selbstbefleckung möglich ist? Praktisch kenn ich das bisher nur von Jungs / Männern.)
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Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 4270

Beitrag(#2310721) Verfasst am: 02.06.2025, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Mit der Taufe ist es das Gleiche:

Mit den Augen rollen Natürlich ist es nicht das Gleiche, ob man jemandem etwas Wasser über die Stirn träufelt oder ihm einen Teil seines Genitalbereichs abschneidet.

wolle hat folgendes geschrieben:
Hilflosen Schutzbefohlenen wird ein psychisches Korsett angelegt, das sie vielleicht später nur mit Schwierigkeiten wieder ablegen können.
Zudem trägt das Ritual abergläubische Züge im Sinne eines Schutz-Zaubers.

"Abergläubisch", um nicht zu sagen regelrecht magisches Denken, ist es auch, zu glauben, man könne jemanden mit ein Bisschen Wasser in ein "psychisches Korsett" zwingen. Das ergibt überhaupt nur Sinn, wenn man dem Taufritual irgendwelche übernatürlichen Kräfte zuschreibt, die z. B. eine ganz simple Gesichtswäsche mit Wasser irgendwie nicht haben soll. Wenn überhaupt ist noch eher die Vergabe eines aller Wahrscheinlichkeit nach lebenslang benutzten Namens an das Kind "gegen dessen Willen" ein "psychisches Korsett" als das Bisschen Wasser. Nur ist Namensgebung in irgendeiner Form (ob nun kirchlich oder z. B. staatlich) klarerweise alternativlos, und um im Bild zu bleiben zeigt das eben auch, dass ein Korsett nicht nur einengen, sondern auch notwendige Stütze sein kann. Wie Jacques Lacan sagen würde: Je vous baptise au les non-dupes errent. zwinkern

Es ist das Gleiche in dem Sinn, dass man Säuglinge in einen gesellschaftlich-religiösen Rahmen zwängt, dessen Bedeutung sie vielleicht erst 20 Jahre später erst erfassen.
Richtig wäre es, die Kinder neutral zu erziehen, und mit 20 Jahren erst entscheiden zu lassen, welchen gesellschaftlich-religiösen Rahmen die Person sich zuordnen will.
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72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
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Beitrag(#2310726) Verfasst am: 02.06.2025, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Richtig wäre es, die Kinder neutral zu erziehen, [...]

So etwas gibt es nicht. "Erzieht eure Kinder neutral" ist durchsichtiges Gaslighting von Atheisten, die gerne möchten, das auch Religiöse ihre Kinder atheistisch erziehen. Nö. Wie soll denn neutral auch gehen? Entweder man tauft oder nicht, man geht in die Kirche oder nicht, man erzählt biblische Inhalte oder nicht.

Eltern leben Kindern immer etwas vor, was sie für richtig halten, erzählen davon, ermuntern dazu, usw., kurz: Sie erziehen zu dem, was sie selber glauben. Bei gesunder Selbstachtung kann das auch gar nicht anders sein.

Was dabei aber natürlich möglich ist: Dass Eltern - egal ob religiös oder atheistisch - die menschliche Bescheidenheit mitbringen, zu erkennen, dass ihr Glaube eben ihr Glaube ist (oder, um die Atheisten verbal mitzunehmen, ihr Unglaube ihr Unglaube ist) und nicht objektiv festgestellt richtig. Dass sie also offen sind dafür, dass sie sich irren, oder dass ihre Ansichten standortabhängig sind. Und dass sie aus dieser anerkannten Vorläufigkeit ihrer Ansichten es akzeptieren können, wenn ihre Kinder zu anderen Ansichten kommen. Das ist aber nicht "neutral".

wolle hat folgendes geschrieben:
Es ist das Gleiche in dem Sinn, dass man Säuglinge in einen gesellschaftlich-religiösen Rahmen zwängt, dessen Bedeutung sie vielleicht erst 20 Jahre später erst erfassen.

Du sprichst wieder der Ritualhandlung eine Wirkung so zu, als wäre diese Bedeutung unabhängig von dem sozialen Kontext. Das ist - worauf tarvoc schon hinwies - magisches Denken.
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fwo
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Beitrag(#2310727) Verfasst am: 03.06.2025, 01:03    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Richtig wäre es, die Kinder neutral zu erziehen, [...]

So etwas gibt es nicht. "Erzieht eure Kinder neutral" ist durchsichtiges Gaslighting von Atheisten, die gerne möchten, das auch Religiöse ihre Kinder atheistisch erziehen. Nö. Wie soll denn neutral auch gehen? Entweder man tauft oder nicht, man geht in die Kirche oder nicht, man erzählt biblische Inhalte oder nicht.

Eltern leben Kindern immer etwas vor, was sie für richtig halten, erzählen davon, ermuntern dazu, usw., kurz: Sie erziehen zu dem, was sie selber glauben. Bei gesunder Selbstachtung kann das auch gar nicht anders sein.

Was dabei aber natürlich möglich ist: Dass Eltern - egal ob religiös oder atheistisch - die menschliche Bescheidenheit mitbringen, zu erkennen, dass ihr Glaube eben ihr Glaube ist (oder, um die Atheisten verbal mitzunehmen, ihr Unglaube ihr Unglaube ist) und nicht objektiv festgestellt richtig. Dass sie also offen sind dafür, dass sie sich irren, oder dass ihre Ansichten standortabhängig sind. Und dass sie aus dieser anerkannten Vorläufigkeit ihrer Ansichten es akzeptieren können, wenn ihre Kinder zu anderen Ansichten kommen. Das ist aber nicht "neutral".

wolle hat folgendes geschrieben:
Es ist das Gleiche in dem Sinn, dass man Säuglinge in einen gesellschaftlich-religiösen Rahmen zwängt, dessen Bedeutung sie vielleicht erst 20 Jahre später erst erfassen.

Du sprichst wieder der Ritualhandlung eine Wirkung so zu, als wäre diese Bedeutung unabhängig von dem sozialen Kontext. Das ist - worauf tarvoc schon hinwies - magisches Denken.

Du wirst es kaum glauben, aber ich gebe Dir aus Versehen einmal Recht: Wir sind Kulturtiere und die Tradition der Kultur funktioniert genau so, wie Du sagst. Was bei uns - übrigens nicht nur für Atheisten - am christlichen Glauben stört, das ist die Verquickung von Staat und Kirche, die bis zu Feiertagsvorschriften geht, die, z.B. mit Tanzverboten, auch atheistische Verhaltenstribute an den christlichen Gott garantieren. Da das Christentum mangels Glauben an einen Gott für eine wachsende Anzahl der Menschen hier inzwischen sinnentleert ist, werden wir durch die Austritte und den damit verbundenen zunehmenden Minderheitscharakter dieser Religion irgendwann dahin kommen, diese Verquickung zu lösen, aber das sollte man beschleunigen.

Die Forderung sollte deshalb nicht an die Eltern gehen sondern an den Staat. Zielrichtung sollte sein, dass die Entscheidung eines Kindes für seine Kirche nicht als geschäftsmäßige anerkannt wird, so dass sie vom Erwachsenen wiederholt werden muss, bevor sein erster Vereinsbeitrag in Form von Steuern fällig wird. Außerdem sollte das Recht dahin geändert werden, dass der kirchliche Vereinsbeitrag nicht mehr vom Staat eingezogen wird und die Kirchenzugehörigkeit einfach erlischt, wie auch andere Vereinszugehörigkeiten auch, wenn die Leute nicht mehr zahlen.
Außerdem gehören natürlich unsere Lehrpläne entschlackt: statt des konfessionellen Unterrichtes sollte es eine verpflichtende allgemeine Religionskunde für alle geben usw. Für dieses ganze Thema haben wir aber mit Sicherheit bereits einen eigenen Thread.

Fazit: Das Ziel Wolles teile ich, seine Begründung halte ich auch für zu schlicht und teilweise direkt falsch.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Tarvoc
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Beitrag(#2310733) Verfasst am: 03.06.2025, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Es ist das Gleiche in dem Sinn, dass man Säuglinge in einen gesellschaftlich-religiösen Rahmen zwängt, dessen Bedeutung sie vielleicht erst 20 Jahre später erst erfassen.

Als ob eine Handlung oder ein Ereignis jemals an sich eine Bedeutung hätte. Die letzten 100 Jahre Semiotik verpennt? zwinkern

wolle hat folgendes geschrieben:
Richtig wäre es, die Kinder neutral zu erziehen, und mit 20 Jahren erst entscheiden zu lassen, welchen gesellschaftlich-religiösen Rahmen die Person sich zuordnen will.

Keine Ahnung, wie das gehen soll. Sein Kind zu erziehen, ohne Überzeugungen zu haben und dabei auch zu kommunizieren, scheint mir nicht nur eine schlechte Idee, nicht nur praktisch unmöglich, sondern gewissermaßen ontologisch (bzw. anthropologisch) ausgeschlossen.

Den neutralen Boden, den du hier voraussetzt, gibt es schlichtweg nicht. Zumal Eltern nicht die einzigen sind, die dem Kind einen "gesellschaftlich-religiösen Rahmen" vorgeben.
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Beitrag(#2310734) Verfasst am: 03.06.2025, 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Zielrichtung sollte sein, dass die Entscheidung eines Kindes für seine Kirche nicht als geschäftsmäßige anerkannt wird, so dass sie vom Erwachsenen wiederholt werden muss, bevor sein erster Vereinsbeitrag in Form von Steuern fällig wird.

Der Forderung stimme ich gänzlich zu. Dass es bei der Säkularisierungsfrage insgesamt eigentlich nur noch um die profanen materiellen Dinge gehen kann und nicht um die "höheren, spirituellen", lässt sich m. E. sogar verallgemeinern.

fwo hat folgendes geschrieben:
Außerdem sollte das Recht dahin geändert werden, dass der kirchliche Vereinsbeitrag nicht mehr vom Staat eingezogen wird und die Kirchenzugehörigkeit einfach erlischt, wie auch andere Vereinszugehörigkeiten auch, wenn die Leute nicht mehr zahlen.
Außerdem gehören natürlich unsere Lehrpläne entschlackt: statt des konfessionellen Unterrichtes sollte es eine verpflichtende allgemeine Religionskunde für alle geben usw. Für dieses ganze Thema haben wir aber mit Sicherheit bereits einen eigenen Thread.

Du vergisst die in Deutschland wichtigste Forderung: Einstellung der Reparationszahlungen an die Kirchen für die napoleonischen Enteignungen.
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Beitrag(#2310741) Verfasst am: 03.06.2025, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
....
fwo hat folgendes geschrieben:
... usw. Für dieses ganze Thema haben wir aber mit Sicherheit bereits einen eigenen Thread.

Du vergisst die in Deutschland wichtigste Forderung: Einstellung der Reparationszahlungen an die Kirchen für die napoleonischen Enteignungen.

Vergess ich nicht. Ich hab mich nur daran erinnert, dass wir hier eigentlich in einem Thread zum gegenwärtigen katholischen Oberbonzen sind.

Aber btw: Es gibt auch die Ansicht, dass das keine Enteignung war, weil die Ländereien, um die es da ging, kein kirchliches Eigentum waren sondern ein Lehen. Dass das Thema nicht angegangen wird, ist auch eine Folge unserer besonderen Verquickung zwischen Staat und Kirche. Ich gehe davon aus, dass die den meisten nicht in ihrem ganzen Umfang bewusst ist, obwohl Carsten Frerk da ganze Arbeit geleistet hatte. Das Buch ist allerdings wirklich kein besonderes Lesevergnügen.
(ich seh gerade, dass Wikipedia einen Downloadlink für dieses Buch anbietet. Die Lektüre kann ich nur empfehlen.)
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Beitrag(#2310743) Verfasst am: 03.06.2025, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Aber btw: Es gibt auch die Ansicht, dass das keine Enteignung war, weil die Ländereien, um die es da ging, kein kirchliches Eigentum waren sondern ein Lehen.

Ich würd' an die Frage ja genau umgekehrt herangehen:

Wenn die Kirchen für diese Enteignung ewige Reparationszahlungen verlangen kann, dann nach der selben Logik auch die Nachkommen der Bauern des Heiligen Römischen Reiches, denen im 15. bis 17. Jahrundert durch ihre Lehnsherren Schritt für Schritt die Allmenden enteignet wurden. Reparationszahlungen bzw. Wiederherstellungen der Allmenden waren ja schon zentrale Forderungen der Bauernaufstände, die sich, wie es der Zufall so will, gerade zum 500sten Mal gejährt haben. Und jetzt rate mal, wer einer der größten dieser Lehnsherren war. zwinkern

Ergo: Entweder oder. Entweder die Kirche zahlt selbst Reparationszahlungen in perpetua für vergangene Enteignungen, von denen sie profitiert hat, oder sie verzichtet eben auf die ihren.
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