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MeineGitarreBrauchtStrom schmutzabweisend
Anmeldungsdatum: 19.06.2009 Beiträge: 2086
Wohnort: Aldi-Nord
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(#2310793) Verfasst am: 07.06.2025, 17:35 Titel: |
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fwo hat folgendes geschrieben: | MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben: | wolle hat folgendes geschrieben: | Keine Ahnung warum so viele Leute Krimis sehen wollen. |
Vielleicht schauen überall dieselben Leute zu, die einen Menschen ermorden wollen und eine erfolgversprechende Anleitung suchen? |
Quatsch, doch keine Anleitung. Das Thema heißt eher, aus den Fehlern der anderen zu lernen.
(Wobei die Drehbuchautoren die immer extra-dumm machen.) |
Das mag sein. Seit damals mein Erbonkel starb, habe ich keine Krimis mehr geschaut.
_________________ Beten ist die höflichste Art, jemandem nicht zu helfen
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16344
Wohnort: Arena of Air
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(#2310796) Verfasst am: 07.06.2025, 20:48 Titel: |
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Mag ja sein, daß Manche sich "Inspiration" zu holen versuchen.
Eine andere These könnte sein: Die Menschen möchten das Gefühl empfinden, daß es so etwas wie eine Gerechtigkeit gibt, also daß es jemanden gibt, der sich dafür noch interessiert.
Medienkritiker behaupten ja auch, daß das Gehirn Dinge, die es sieht, zunächst für wahr halte. Wenn jetzt Medien den "Glauben an Gerechtigkeit" fördern, ist das doch positiv, oder?
(Das kann aber bekanntermaßen auch in den Bereich der Propaganda gehen: Nach dem Motto "N.N. schützt das Recht." Wobei diese Krimis aber auch massive Grauheiten transportieren:
Es gibt ganz viele gebrochene Charaktere: Gefühlt die Hälfte des Krimis befaßt sich mit dem Privatleben der Kriminaler, und die haben dann klischeehaft auch wieder ihre Päckchen zu tragen.
Manche Krimimacher transportieren ja sozusagen eine linke Auffassung: Da äußert sich einer der Ermittler, daß er das gut fände, daß jemand endlich mal "den Bratzen ihre Grenzen aufzeige" - und dann stellt sich heraus, daß gerade der "Scharfmacher" dafür gesorgt hat, daß die Lehrerin im Krankenhaus gelandet ist.
Oder sie bedienen sich auch Mitteln, um eine Gerechtigkeit nach ihrem Gutdünken herzustellen: Da wäre ein Verbrechen, das derjenige mutmaßlich begangen hat, morgen verjährt, er hat sich inzwischen eine neue Existenz ohne "böse Taten" aufgebaut. Aber den muß man natürlich jetzt tagelang unter Druck setzen, bis er irgendwann heulend in der Ecke kauert und fünf Minuten vor Ablauf der Verjährungsfrist dann doch noch gesteht, daß er vor 10 Jahren dem Bauern die Scheune angesteckt hat.
Oder: Eine Kriminalerin ist total überzeugt, daß der Verdächtige die Tat begangen hatte - aber sie und ihre Leute können keine belastbaren Beweise dafür vorlegen. Also werden dann Beweise in irgendeinem cold case manipuliert, um denjenigen dann *deswegen* einsperren zu können. Ist das also eine geradezu "populistische Auffassung von Gerechtigkeit"? (Das hat die Zusammenarbeit mit dem Kollegen, der davon wußte, fortan massiv belastet. Aber eigentlich hätte er sie ja dafür anprangern müssen.)
Also ich will mal hoffen, daß das nicht der Realität entspricht. Aber es gab auch Fälle, in denen Menschen Verbrechen bezichtiigt wurden und anschließend viele Jahre lang kämpfen mußten, um ihre Unschuld zu beweisen.)
Also es gibt jedenfalls die These, daß z.B. eher unsichere Menschen tendentiell mehr Krimis sähen etc..
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16344
Wohnort: Arena of Air
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(#2310845) Verfasst am: 13.06.2025, 22:00 Titel: |
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Hmm, man könnte auch mal wieder einen dieser Klassiker sehen: Highlander, Die Klapperschlange (Flucht aus New York), Time Bandits, ... .
Ja, UFOs könnte auch ein guter Tip sein, habe da schon die erste Staffel gesehen.
Hatte neulich mal so eine kleine Serie "Ghosts" (angelehnt an eine gleichnamige Serie aus UK bzw. deren Adaption aus USA) gesehen: Ein Paar zieht in ein geerbtes baufälliges Haus ein, und weil man Geld bei der Sanierung sparen muß, erledigt man die Arbeiten selbst. Die Frau kriegt dann auch prompt einen Stromschlag und sieht fortan um sich herum die Geister von Verstorbenen, die an den Ort, wo sie gestorben sind, gebunden sind. Die Geister sind andererseits zunächst wenig begeistert über die neuen Mitbewohner und versuchen, sie loszuwerden - und dann arrangiert man sich doch.
Und neulich eine spanische Serie namens "El ministerio del tiempo" entdeckt. Die lösen die Zeitreisegeschichte dann wieder ein bißchen anders. Das ist "natürlich" ziemlich Spanien-zentriert, (und vielleicht will man ja auch "Pädagogik" betreiben?,) da kommen dann Leute wie Cervantes - und indessen schon früh auch der spanische Diktator vor. Schon mal gut: Im großen bösen Internet existieren Untertitel-Dateien, so daß ich mir das auch angucken kann. Allerdings habe ich die in der zweiten Staffel nicht synchron mit dem Video gekriegt, so daß ich erstmal leicht durcheinander gekommen bin - und erstmal das Interesse ein bißchen verloren habe.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16344
Wohnort: Arena of Air
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(#2311139) Verfasst am: 30.06.2025, 19:30 Titel: |
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Habe mir in den letzten Tagen - mal einigermaßen wach, mal im Halbschlaf "angeteasert" - einige Dokus angesehen:
(I.) "Soundtrack für einen Staatsstreich"
https://otrkeyfinder.com/de/vod?search=soundtrack+f%C3%BCr+einen+staatsstreich
URL
https://www.wsws.org/de/articles/2024/12/13/wgfv-d13.html
Text
Es ist eigentlich schneller zusammenzufassen: Im Kalten Krieg war letztlich jedes Mittel recht, um die Oberhand gegenüber den bösen Kommunisten zu gewinnen. Gerade auch, weil man ab etwa 1960 die Kolonien in Afrika "generös" "in die Unabhängigkeit entließ", und wenn die z.B. zusammenhielten oder sich am Ende sogar noch auf die Seite der Kommunisten stellten, hätten sie ja durchaus einen Einfluß auf das Machtgefüge auf der Welt gehabt. Einerseits betrieb man "Kulturexport", um die Menschen für den "westlichen Lebensstil" einzunehmen.
Das wird an dem Beispiel illustriert, daß man etwa Louis Armstrong (und Band) durch die Welt tingeln ließ. Andererseits wollte man sicherstellen, daß die Länder auch die "richtige" Regierung bekommen, die einerseits einen gewissen Einfluß in der Region hatten, als auch als Rohstoffquellen dienen konnten. Und man hat das natürlich auch betrieben, um sich, wo man nicht mehr formal "Kolonialpolitik" betreiben konnte, weiterhin Einfluß zu sichern.
In diese Verhältnisse bettet sich etwa der Mord an Patrice Lumumba ein - nämlich der Plot, im Kongo den Versuch zur Bildung einer Demokratie zu konterkarieren und anstelle eines Machthabers, der den Westen für seine Verbrechen an den Kongolesen kritisierte, lieber einen Diktator zu installieren, der immerhin keine Sympathien für den Kommunismus hatte.
(Und in gewisser Weise geht der Kampf um Einfluß z.B. in Afrika natürlich heute weiter, haben ja z.B. die Russen in den letzten Jahren westliche Staaten aus einigen afrikanischen Ländern herausgedrängt etc..)
(II.) "Die Natur und wir - Eine Kunstgeschichte":
Letztlich zeigt sich das Verhältnis des Menschen zur Natur (also wie er sich sieht, als Bestandteil der Natur, als Beherrscher etc.) auch anhand von Kunstobjekten durch die Jahrtausende.
https://www.youtube.com/watch?v=Pl8jkfrjAFU
Teil 1
https://www.youtube.com/watch?v=vsHAX2QBS88
Teil 2
https://www.youtube.com/watch?v=tcyG9c-ItFo
Teil 3
(III.)
"Notizen für einen Film"
https://www.youtube.com/watch?v=Hp8mA2zvS_w
Youtube
https://www.arte.tv/de/videos/103051-000-A/notizen-fuer-einen-film/
Es geht wohl darum, entlang von Beschreibungen eines Mannes, der Ende des 19.Jahrhundert in Chile lebte, die Geschichte des Umgangs mit den Indigenen in Chile in den letzten Jahrhunderten zu betrachten: Also daß halt der "Fortschritt" ganz oft auch mit Unterdrückung zusammen ging.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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